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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 276

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
276 Ix. Die Griechen. standen sich die Lacedämonier schnell zu einem höchst entehrenden Waffenstillstands, dem zufolge sie alle Schiffe den Athenern so lange übergeben mußten, bis m n den Erfolg der Unterhandlungen wegen eines Friedens zu Athen erfahren haben würde. Allein da man hier, auf Kleon's Antrieb, bevor man auf einen Friedensschluß eingehen wollte, die vorläufige Bedingung machte, daß zuvörderst die auf der Insel befindlichen Truppen nach Athen gebracht werden sollten, so ward der Waffenstillstand aufgehoben und der Kampf begann von Neuem. Kurz darauf aber brachte Mangel an Lebensmitteln die Athener in große Bedrängniß; selbst in Athen fing man an zu bereuen, daß man den gebotenen Frieden nicht angenommen; und als man nun am meisten gegen Kleon, den Urheber des Beschlusses, unwillig wurde, da erbot er sich, mehr durch Nicias' Klugheit dazu gezwungen, als aus freiem Antriebe, selbst den Bedrängten Hülse zu bringen und mit geringer Macht in 20 Tagen den Kamps zu beendigen. Mit Demosthenes' Hülfe gelang es ihm in der That, sein Versprechen zu lösen. Ein entschlossener Angriff auf die Insel nöthigte die 420 lacedämonischen Schwerbewaffneten, sich nach einer verzweifelten Gegenwehr zu ergeben; 242 wurden nach Athen gebracht, die kleinere Anzahl hatte kämpfend den Tod gefunden. Hierauf zogen auch die Lacedämonier von Pylus ab, das ferner von den Athenern besetzt blieb. Die Einnahme der Insel Cythera, welche, von lacedämonischen Pe-riöken bewohnt, wegen ihrer günstigen Lage namentlich für die Bildung einer Seemacht im Peloponnes wichtig erscheinen mußte, durch die Athener war weit weniger an sich von Bedeutung als wegen ihrer Wirkung auf die Stimmung der Gemüther bei beiden Theilen. Denn als von hier aus die Athener auf mehreren Punkten des Festlandes glückliche Einfälle machten, wagten die Lacedämonier kaum, einigen Widerstand zu leisten. Um diese Zeit zeigten sich auch in mehreren böotischen Städten Bewegungen zu Gunsten der Demokratie und Hinneigung zu Athen. Durch Ver'annte traten die demokratisch Gesinnten mit den athenischen Feldherren Demosthenes und Hippokrates in Unterhandlungen und versprachen ihnen, Chäronea und Delium an einem Tage zu übergeben. Wäre der Plan gelungen, so hätte Athen leicht auch in diesem Theile von Hellas ein für den Ausgang des Krieges entscheidendes Uebergewicht gewinnen können. Allein kaum war Delium durch Hippokrates besetzt und nothdürstig befestigt worden, als das Hauptheer der Athener auf dem Heimwege von einem weit überlegenen Heere der Böotier angegriffen und völlig geschlagen wurde; siebenzehn Tage später fiel auch Delium, das noch von Athenern besetzt war, wieder in die Hände der Böotier. Endlich schien der Krieg eine entscheidendere Richtung zu nehmen, als Brasidas an der Spitze des lacedämonischen Heeres nach einem bestimmten Plane die Macht der Athener durch den Verlust ihrer Pflanzstädte zu
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