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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 291

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
\ 80. Ausgang des peloponnesischen Krieges. 291 hierauf wirklich hingerichtet, mit alleiniger Ausnahme des Strategen Adiman-tus, der in dem Kriegsrath der Athener jenem grausamen Beschlusse sich widersetzt hatte. Jetzt war die Macht Athens vernichtet und die Stadt selbst so wenig zu retten, daß auch Konon daran verzweifelte und mit seinem kleinen Geschwader nicht nach Athen floh, sondern nach der Stadt Salamis auf Ey-pern, deren Beherrscher Euagoras ihm befreundet war. Lyfander nahm nach dem Siege die den Athenern unterworfenen Seeplätze und Inseln. Zuletzt segelte er nach Athen und schloß in Verbindung mit den Königen Agis und Pausanias n. die Stadt zu Waffer und zu Lande enge ein. Die Besatzungen der eroberten Städte hatte er absichtlich nach Athen entlassen, damit dort möglichst viele Menschen zusammengedrängt würden. Die Spartaner schnitten der Stadt alle Zufuhr ab; doch, erst als sie auf das Aeußerste gebracht und viele Bewohner Hungers gestorben waren, suchten sie um eine Capitulation nach. Die Spartaner verlangten als Hauptbedingung des Friedens die Schleifung der langen Mauern; lieber duldete man aber noch eine Zeit lang die Qualen des Hungers, als daß man sich hierzu verstand. Endlich, als wieder Viele aus Mangel an Lebensmitteln gestorben waren, erbot sich Theramenes, als Abgesandter zu Lysander zu gehen, um, wie er sagte, die eigentlichen Absichten der Spartaner zu erforschen, der Wahrheit nach aber, um die Sache so lange hinzuhalten, bis man sich unter jeder Bedingung unterwerfen mußte, und dann die oligarchifche Partei mit Hülfe der Spartaner die Herrschaft erlangen konnte. Er blieb länger als drei Monate bei Lysander, schob bei seiner Rückkehr die Schuld der langen Abwesenheit auf diesen und brachte die Erklärung mit, daß man zur Unterhandlung sich an die spartanischen Ephoren wenden müsse. Nun wurde eine Gesandtschaft, an deren Spitze der Verrather Theramenes selbst stand, mit unbeschränkter Vollmacht nach Sparta geschickt und hier unter den härtesten Bedingungen ein Vertrag abgeschlossen, welchen das athenische Volk alsbald bestätigte. Zu Ende April 404 wurde die Stadt den Feinden übergeben. Die Friedensbedingungen waren: die Schleifung der langen Mauern und der übrigen Festungswerke, die Auslieferung aller Schiffe bis auf zwölf, die Wiederaufnahme aller Flüchtigen und Verbannten, die Herstellung eines engen Bundes mit Sparta oder mit anderen Worten, die Unterwerfung unter Sparta, und, was das Allerhärteste war, die Aufhebung der seitherigen Verfassung des Staates und ihre Ersetzung durch eine Oligarchie von dreißig Männern. 19*
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