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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 309

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
85. Der Korinthische Krieg. 309 Asien zurück. Konon aber schritt nun zu dem Werke, wodurch seine edlen Bestrebungen für die Erhebung seines Vaterlandes gekrönt werden sollten; er begab sich nach Athen und begann den Wiederaufbau der langen Mauern. Jetzt erst konnte Athen sich wieder der Aufgabe zuwenden, welche ihm durch seine ganze Lage und durch seine größten Staatsmänner vorgezeichnet worden war, nämlich, die Herrschaft des Meeres zu erlangen und von hier aus über Griechenland zu gebieten. Und höchst günstige Umstände schienen die Erreichung dieses Zieles zu befördern. Seit der Vernichtung der spartanischen Flotte gab es keine hellenische Seemacht mehr, die den Athenern die Herrschaft streitig gemacht hätte, und die Perser hatten, seitdem die Rache des Pharnabazus befriedigt wurde, nach ihrer gewohnten Weise ihren Sieg nicht weiter verfolgt. Auch gewann Konon seinen Athenern die Seestaaten und verschaffte ihnen die von Persien aufgegebene Meeresherrschaft. Bald aber traten dem Konon von einer Seite, woher er es am wenigsten erwartet hatte, große Hindernisse entgegen. Es kam Alles darauf an, daß die Perser die Endzwecke des Konon nicht durchschauten, wie sie bis jetzt, von ihrem Hasse gegen Sparta hingerissen, sie noch nicht durchschaut hatten. Da unternahmen es aber die Lacedämonier, deren Besorgniß durch die Wiederherstellung der athenischen Mauern aufs Höchste gestiegen war, den Persern die Augen zu öffnen. Ein zu diesem Zwecke taugliches Werkzeug war Antalcidas, der, wie einst Lysander, sich nicht scheute, zur Erreichung seines Zweckes Alles, was heilig war, aufzuopfern. Er trat mit der Versicherung auf, daß sein Staat vor Allem Frieden mit dem Perserkönige wünsche, ihm auch gern das asiatische Festland überlasse, jedoch verlange, daß die Inseln und die übrigen Staaten autonom sein sollten. Wie den Hellenen gegenüber dieses als eine Forderung der Gerechtigkeit geltend gemacht wurde, so wies Antalcidas jetzt darauf hin, wie die Autonomie der einzelnen Staaten Griechenland schwächen und an jedem Unternehmen gegen Persien hindern würde. Daher schloß Artaxerxes den sog. Antalci-dischen Frieden ab (387) unter der Bedingung, daß alle griechischen Städte in Klein-Asien, für deren Befreiung Agesilaus so glücklich als muthig gekämpft hatte, nebst der Insel Eypern den Persern unterworfen sein sollten, nur Lemnos, Jmbros und Skyros sollte Athen behalten, alle anderen hellenischen Städte aber autonom oder unabhängig sein. Dieser schimpfliche Friede bezweckte hauptsächlich, Theben zu schwächen, indem es auf die Hegemonie über die böotischen Städte verzichten mußte. So hatten die Perser zuletzt doch ihren Zweck erreicht, weshalb sie einst ihre Heere nach Griechenland gesandt hatten: ihr Besitz des Küstenlandes von Klein-Asien war von den Griechen feierlich anerkannt.
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