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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 317

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
87. Der Krieg zwischen Theben und Sparta 378—362. 317 Theben gegen die ihm befreundeten Städte Platää und Thespiä ausübte; so schickte es (374) nach Sparta und verhandelte mit dem eben so müden wie erschöpften Gegner einen Frieden, der aber wegen unbedeutender Ursachen von Sparta sofort wieder gekündigt wurde, und nun zog sich der Seekrieg noch einige Jahre lang hin, bis Athen abermals aus Eifersucht gegen Theben Frieden anbot. Im Frühjahre 371 kamen die Gesandten der Krieg führenden Staaten in Sparta zusammen, unter diesen war Epami-nondas als einziger Vertreter Thebens, der mit „seiner Rede die lacedä-monische Macht nicht weniger erschütterte, als durch die leuktrische Schlacht". Theben ward von dem Frieden ausgeschlossen, weil Epaminondas nicht die schwere Arbeit von acht blutigen Jahren, nämlich die Herstellung und Neubildung des böotischen Bundes, aufgeben wollte. Man wollte ihn nicht die Friedensurkunde im Namen von ganz Böotien unterzeichnen lassen, wie Athen sie für Attika und Sparta zugleich für Lakonien und Messenien unterzeichnet hatte. Sofort erhielt König Kleombrotus, der noch in Phocis stand, den Besehl, in Böotien einzudringen. Dieser überschritt auf einem fast unwegsamen Bergpfade den Helikon und kam nach dem im thespischen Gebiete gelegenen Leuktra, wo er ein Lager bezog. Epaminondas zog nach seiner Rückkunft aus Sparta die gesammte Mannschaft, namentlich auch den Pelopidas mit der heil. Schaar an sich und bestand im Kriegsrathe, trotz aller Übeln Orakel und Vorzeichen, auf einer Entscheidungsschlacht in offenem Felde. Diese erfolgte schon (8. Juli 371) 20 Tage nach dem Schluffe des Friedens-congresses. Epaminondas, dessen Heer nur 6000 Mann zählte, während das feindliche aus etwa 10,000 Mann Fußvolk und 1000 Reitern bestand, ordnete seine Schaaren auf dem linken Flügel zu einem Keil, den er aus den kräftigsten seiner Hopliten bildete, von 40 Mann Tiefe, ließ an diesen rechts im spitzen Winkel, aber in der gewöhnlichen Tiefe, das andere Fußvolk sich anschließen und stellte so die sogr schräge Schlachtordnung her. Dieser Keil bohrte sich in die spartanische Phalanx langsam zwar, aber stetig und immer tiefer. Noch gelang es den Spartanern mit verzweifelter Tapferkeit, den Leib ihres aus vielen Wunden blutenden Königs Kleombrotus den Händen der Feinde zu entreißen. Dann aber brach ihre Kraft, der rechte Flügel wich überwältigt zurück, auf dem linken, wo die schadenfrohen Bundesgenoffen standen, welche ihren Zwingherren nur den Untergang wünschten, scheint kaum ein ernsthafter Kampf Statt gefunden zu haben. Beinahe jeder Gefallene war ein Lacedämonier, die Bundesgenossen hatten fast keinen Todten aufzuweisen. So war der Schwerpunkt der politischen Macht mit einem Schlage verändert, und Epaminondas benutzte seinen herrlichen Sieg, um den böotischen Bund zu erweitern und durch Gewinnung der benachbarten Staaten (Phocis, Lokris, Acarnanien, Aetolien, Euböa u. s. w.) eine neue Amphiktyonie um Delphi zu bilden, von welcher Sparta,
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