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1. Geschichte des Mittelalters - S. 299

1884 - Leipzig : Teubner
299 erwarten war, da der Kaiser auch die Entscheidung der Waffen nicht scheuen werde, so schien es den Wittelsbachern geraten, sich Bundesgenossen zum bevorstehenden Kampfe zu verschaffen. Am 13. September 1369 schloffen die beiden Pfalzgrafen Ruprecht d. . und d. j. und Herzog Albrecht von Bayern-Stranbing zu Preburg mit Ludwig von Ungarn, Kaiser Phi-lipp von Konstantinopel und Herzog Karl von Durazzo ein Schutz-und Trutzbndnis ab'/) auf der Rckreise vermittelten die Pfalzgrafen in Wien am 2^. September einen Frieden zwischen Bayern und sterreich, in dem Bayern gegen eine Entschdigung von 116 000 Gulden auf Tirol verzichtetet) Der Kaiser arbeitete sofort den bayerisch-brandenburgischen Rnken entgegen. Um bei einem Angriff auf die Mark eilten festen Sttzpunkt zu haben, kaufte er dem Cistercienserkloster Neuzelle das Stdtchen Frsten-berg ab und versah es mit starken Befestigungen;^) dann zog er den Her-zog Magnus von Braunschweig-Lneburg vom Bndnis mit Otto ab4) und verpflichtete am 14. Mai 1370 die pommerschen Herzge zur Hilsleistung, falls der Markgraf den Erbvertrag umstoen wolle.5) Whrend des Kaisers Shne Wenzel und Sigismund mit Herzog Magnus ein Bndnis zur Verteidigung der brannschweigischen Ansprche auf Lnebnrg eingingen,6) sagte Karl den Herzgen von Sachsen seine Hilfe zur Er-Werbung Lneburgs zu/) das ihnen fr den Fall des Aussterbens der Lneburger Linie schon 1355 zugesagt worden war8) und nach dem Tode Herzog Wilhelms (23. November 1369) htte zufallen mssen, wenn nicht Magnus ihnen zuvorgekommen wre. Mit Lug und Trug arbeitete der Kaiser an der Sprengung der feindlichen Koalition; der Triumph seiner Politik aber war, da er auch Herzog Albrecht von Bayern-Stranbing auf feine Seite zu ziehen verstand; am 29. September 1370 vermhlte er zu Nrnberg seinen Sohn Weitzel mit Johanna, der Tochter Albrechts.9) Zum Hochzeitsseste war auch Otto von Brandenburg der kaiserlichen Ein-ladung gefolgt. Noch war es ja nicht zu offnem Bruch gekommen. Dem Markgrafen unerwartet, stellte Karl in Nrnberg die Forderung, Otto solle schon bei Lebzeiten auf die Regierung verzichten und die Mark an ihn ab-treten; als dieser sich dessen weigerte, sagte ihm Karl den Frieden aus.10) Bisher hatte Otto sich mit seinen Verwandten nicht offen eingelassen; die Friedenskndigung seiten des Kaisers trieb ihn, den engen Anschlu an das wittelsbachische Haus zu suchen. Noch vor Schlu des Jahres 1370 fand eine Vershnung statt, und bald hatte Otto, zumal auch die schsischen Herzge in berechtigtem Mitrauen gegen Karls Ehrlichkeit mit ihm sich vertrugen, einen ansehnlichen Kreis von Bundesgenossen gewonnen. So ge-rstet, widerrief er den mit dem Kaiser abgeschlossenen Erbvertrag und lie seinem Neffen Friedrich, dem Sohne Stephans d. . von Bayern, die Erbhuldigung leisten (15. April 1371).11) Untersttzt von Herzog Fried- 1) Huber p. 584, no. 500. Vgl. Ann. Matseens. 834. 2) Huber 501 und Huber, Geschichte der Vereinigung Tirols mit sterreich, Regesten no. 481 bis 496. 3) Beness. 405. 4) Huber p. 402, no. 4848 a. 5) Hub er p. 584, no. 505. 506. Vgl. 401 flg., no. 4847, 4848. 6) Huber p. 584 flg., no. 507512: 20. Mai 1370. 7) Huber p. 403, no. 4855, 4856. 8) Huber p. 183, no. 2263. 9) Ulman Stromer 33. Vgl. Huber p. 585, no. 514, 515; p. 403, no. 4858. Bald nachher verlobte Karl seine Tochter Anna mit Albrechts zweitem Sohne gl. N. Huber p. 586, no. 524, 525, die Ehe kam jedoch nicht zustande. 10) Vgl. Ottos Brief vom 10. Juni 1371. Huber p. 587, no. 531. 11) Hub er p. 586, no. 526,
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