Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 28

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
28 Die folgenden sechs Könige Roms. worden. Auch die Ähnlichkeit seiner Jngendzeschichle mit der des Cyrus läßt die Erzählung als Sage erkennen. Romulus regierte nach dieser Sage über die neu gegründete Stadt von 753—715 v. Cbr. — Um He zu bevölkern legte er innerhalb derselben ans dem capüolinrschen Berge eine Freistätte für Flüchtlinge, Verbannte und entlaufene Sklaven an. Viele kamen, aber nun fehlte es an Frauen. Da ließ Romulus bekannt machen, daß an einem bestimmten Tage dem Neptun zu Ehren Wettspiele rn Rom veranstaltet werden sollten, und lud die Bewohuer der benachbarten Städte dazu ein. Unter den Erschienenen waren besonders viele Sabiner mit ihren grauen und Kindern. Am letzten Tage des Festes, als aller Augen noch auf das Schauspiel gerichtet waren, brachen auf ein gegebenes Zeichen die römischen Jünglrnge hervor. Jeder ergriff eine Jungfrau, und die fremden Zuschauer entflohen. ^ie ^abiner beschlossen nun, die Römer mit Krieg zu überziehen. Sie trafen mit ihnen zusammen, und der Kampf wäre wohl sehr blutig geworden wenn sich nicht die geraubten Sabinerinnen vermittelnd zwischen die Männer gestellt hatten. Sie baten ihre Zugehörigen, ihnen nicht die Männer, und diese wiederum,, nicht ihre Vater und Brüder zu erschlagen. Da schlossen die Streitenden Frieden und bildeten fortan nur ein Volf. .. Verfassung. Romulus gab dem von ihm gegründeten Staate auch die Grundzuge emer Verfassung. Die ältesten und angesehensten Bürger bildeten einen Rat (Senat). Dieser bestand in der ersten Zeit aus hundert, nach der Vereinigung der Römer mit dem Volke der Sabiner aber au,, zweihundert und zuletzt aus dreihundert Mitgliedern (Senatoren). Sie wurden auf Lebenszeit gewählt und sollten besonders' das Wohl der Gemeinde fordern, helfen, gleichsam die Vater, (Patres) der Stadt sein. Romulus teilte die Ltabt in drei Gemeinden oder Tribus, jede Gemeinde in zehn Curien, jede Curie xr} ^hn Geschlechter <Gentes). Zum stehenden Heere stellte jedes Geschlecht nnen Reiter und zehn Fußsoldaten. Aus den Reitern ist später der Stand der Ritter hervorgegangen. 15. Die folgenden sechs Könige Roms. Die Geschichte nennt nach ihrem angeblichen Gründer noch sechs Könige m Rom, nämlich; j?uma Ponipllius, Tullns Hostllius, Ancus Märcius, Tar-quintil) 4>n§cu§, Sörvius Tüllius und Tarqsnuius Supörbus oder Tarqninius der Stolze. Von den wichtigsten derselben, ist folgendes zu merken: Jcacnbem Romulus die äußere und innere Einrichtung des neuen Staates vollendet hatte, fand er auf rätselhafte Weise feinen Tod. Bei einer Heeres-mustmtug, die er vor den Thoren Roms hielt, trieb ein plötzliches Gewitter die ^auien^ausemanoer, und als man wieder zusammenkam, war der König verschnürn-ben. jt.ie von Romulus eingesetzten obrigkeitlichen Personen, die Senatoren, versicherten, er sei unter Donner und Blitz zum Himmel gefahren und müsse fortan ■s 5ins.• r* verehrt werden. Das Volk glaubte diesen Worten; einige meinten ieboch, die herrschsüchtigen Senatoren hätten ihn umgebracht, um ungehindert allein r egieren zu können. Bald nachher rief das Volk: „Jetzt haben wir hundert Könige statt eines einzigen!" verlangte mit Uiqeftüm einen neuen Herrschet1 und den Thron bestieg. jfuuta ^oittpilius. Er regierte friedlich und war ein durch Weisheit und rtromnttgfett ausgezeichneter Mann. , Befonbers machte er sich uni die innere Einrichtung des neuen Staates verdient, weshalb man ihn auch wohl den zweiten ff nennt. Die ^Nachwirkung feiner guten Regierung war so groß, oatz sich m den nächsten 5,00 Jahren nach ihm kein Mann berechtigt hielt sich von seinem Weibe zu scheiden. Und als einst ein römischer Gesandter von dem Könige m Ägypten gefragt wurde: „Was ist das Löblichste in Rom?" konnte jener antworten: „Die Römer fürchten die Götter, gehorchen der Obrigkeit und strafen das Laster." r i ^o^ilius war im Gegensatze zu feinem Vorgänger kriegerisch ge- Nnnt wie Jtomulus. Bemerkenswert ist ein Krieg mit Alba longa zu seiner Zeit. £?c*)on stauben die Heere gerüstet einander gegenüber, als mau beschloß, die Ent-Ichetuung auf einen Zweikampf ankommen zu lassen. Zufällig waren in jebeiit der beiben .peere bret Br über, nach ihren Vätern die öoräticr und Curiäticr genannt, jene auf römischer, biefe auf der Seite von Alba longa. Der Sieg neigte
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer