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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 48

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
48 Heinrich I., der Stadteerbauer. Wahlkönig Konrad von Franken, welcher nur kurze Zeit regierte, folgte als zweiter der Sachsenherzog Heinrich I.,anch w ohl der Vogelsteller, passender aber der Stcidteerbaucr genannt (es soll ihm nämlich seinewahlznm Könige, während er beim Vogelfänge war, angezeigt worden sein). Er war ein erhabener Fürst, dessen hoher Geist mit seiner kräftigen, schönen Gestaltim herrlichsten Einklänge stand. Mit klarem Blicke erkannte er, daß die Befestigung der unbeschränkten Königsgewalt nötig war, um Deutschland zusammenzuhalten und die ^durchaus notwendige Reichseinheit herbeizuführen. Deshalb war es seine erste «Lvrge, diejenigen Herzöge, welche jener Reichseinheit dadurch widerstrebten, daß sie die Heinrich übertragene königliche Gewalt nicht anerkennen wollten, zur Unterwerfung zu zwingen. Es waren dies die Herzöge Burkhard von Schwaben und Arnulf von Bayern. Zu seiner Zeit kamen wiederholt Einfälle der Ungarn in Deutschland vor. Heinrich schloß mit ihnen gegen Zahlung eines Tributs einen neunjährigen Waffenstillstand. Diese Zeit wurde dazu benutzt, um im ganzen _ Reiche, vorzüglich aber an den Grenzen, die vorhandenen festen Plätze oder Burgen zu verbessern und zu erweitern (Merseburg ) oder neue anzulegen. Aus solchen Bürge» entstanden allmählich die Städte Quedlinburg, Goslar n. s. w. Durchs Los wurde bestimmt, daß immer der neunte Mann der hörigen Leute in die Burg ziehen mußte. Diese Burg-bewohner hießen Bürger und bildeten einen Stand, d-'r nur dem Könige unterworfen war und von besonderen Reichsvögten regiert wurde. So schuf er einen freien Bürgerstand und richtete daun sein Augenmerk auf die kriegsmäßige Heinrich i. Ausbildung desselben. Aber auch die alten Gefolgs- (Nach einem Bilde im Rathaus (Römer truppeu. Nämlich das meist zu Pferde kämpfende genannt) in Frankfurt n. M. Vafallenheer mußte sich an eine bessere Kriegführung gewöhnen, darauf berechnet, den ungarischen Erbfeind zu gelegener Zeit zu beilegen. Für die Burg und Städtebewohner wurden noch besondere Waffenübnngen angeordnet, welche den Anlaß zur Gründung der Schn^engilöcn gaben, und für die zu Pferde kämpfenden Streiter eine Art Kriegspiele eingeführt, welche den Grund zu den späteren Turnieren legten. Gründung uun Mcirknrafschaften Zur Ausbildung des neugeschaffenen Heeres dienten nun die kleineren Kriege gegen die Grenzvölker: Wenden Böhmen und Dänen. Mitten im Winter eroberte Heinrich die wendische Stadt Brennabor (Brandenburg) an der Havel, die Hauptstadt der Heveller, 1)27 u Chr Um seinem Stege dauernden Ersolg zu sichern, gründete er eine Markgrafschaft an der mittleren Elbe, aus der später die Altmark oder Nordmarf, die Ostmark (Lausitz) und die Mark Mcitzcn hervorgegangen sind. Die 930 gegründete Alt-mark ist als der Kern des späteren Kurfürstentums Brandenburg und somit auch des jetzigen Königreichs Preußen anzusehen. Durch glückliche Kämpfe gegen die Böhmen erzwang Heinrich ihre Anerkennung der Lehnspflicht gegen Deutschland. Zum Schutze gegen die Dänen gründete er eilte Mark zwischen der Eider und Schlei, welche später die Mark Schleswig genannt wurde. In den Kämpfen mit diesen feinden des Reiches bewährte sich die geschaffene neue Kriegführung aufs beste. . Des Königs Kampf mit den Ungarn. - Als die Ungarn zur bestimmten Zeit wieder Abgesandte schickten, um den jährlichen Tribut einzuholen, wurden dieselben von Heinrich schnöde abgewiesen; man ließ ihnen statt des Tributs einen an Ohren und Schwanz verstümmelten Hund vorwerfen. Vorher schon war der Krieg gegen sie beschlossen worden. In kurzer Zeit zogen die Ungarn zur Vernichtung der Deichen heran. Nachdem ein Heeresteil derselben bereits bei Sondershausen vernichtet worden, trafen die Deutschen mit dem Hauptheere bet yttatin an Der Unstrut (nach älterer, aber unrichtiger Angabe bei Merseburg) 933 zusammen, und hier wurden die Ungarn vollständig geschlagen und ihr reiches Vager warb erbeutet. Viele der frechen Räuber wurden gefangen genommen und an die Bäume gehängt. Noch heute feiert man diesen Sieg alljährlich rn dem Kirchspiele Keuschberg, nicht weit von Merseburg, durch eilten Gottes-
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