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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 51

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
Die Kreuzzüge. 51 von Schwaben zum Könige. Dieser wurde aber, als Heinrich mit einem Heere gegen ihn zog, in der Schlacht an der Elster 1080 schwer verwundet. Er verlor auch seine rechte Hand und sprach wehklagend: „Dies ist die Hand, mit der ich meinem Kaiser Treue geschworen habe; mir ist recht geschehen!" Nach Rudolfs Tode verlieh Heinrich das Herzogtum Schwaben seinem Schwiegersöhne Friedrich von Hohenstaufen und wandte sich dann mit einem Heere nach Rom. Der Papst wnrde besiegt und in der Engelsburg eingeschlossen, worauf Clemens Iii. an Gregors Stelle erwählt wnrde- Von'dem neuen Kirchenfürsten ließ sich Heinrich zum Kaiser krönen und kehrte dann nach Deutschland zurück. Den eingeschlossenen Gregor befreite der Normannenherzog Robert Guiscard heimlich aus der Engelsburg und brachte ihn in Sicherheit nach Salerno, wo er nach einiger Zeit als Flüchtling mit den Worten starb: „Ich habe stets die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit mit Haß verfolgt, darum sterbe ich in der Verbannung!" — Aber auch Heun ich fand nicht Ruhe. Abermals standen Hermann von Luxemburg itnb Egbert von Meißen als Gegenkönige aus. Gregors Nachfolger thaten ihn ebenfalls in den Bann, ja selbst seine eigenen Söhne Konrab und Heinrich erhoben sich. Nach dem Tode des ersteren nahm Heinrich beit Vater sogar gefangen und zwang ihn, der Krone zu entsagen. Der Kaiser floh nach' Lüttich nnb rüstete sich zum Kriege gegeu den undankbaren Sohn, ba machte bei* Tod seinem Kummer int Jahre 1106 ein Ende. Feierlich warb er zu Lüttich begraben, aber der unnatürliche Sohn ließ, mit das Maß der Greuel zu füllen, die Leiche des Gebannten attsgraben und in Speier fünf Jahre nnbeerdigt stehen, bis ihre Versenkung durch des Papstes Lossprechung vom Banne Ii11 erlaubt warb. Heinrich Iv. hat währenb seines viel bewegten Lebens 62 Schlachten und Treffen geliefert, war fünfmal im Banne, wurde dreimal abgesetzt und hat drei Gegeukönige gehabt Mit seinem Sohne Heinrich V. erlosch die Reihe der fränkischen Kaiser im Jahre 1125. Nach Sckwedler u. a. 33. Ute Kreuzrüge, 1096—1270. Ursachen derselben. Zn den Unternehmungen, das Christentum gewaltsam auszubreiten und besonders Palästina den Mithaiitcdattent zu entreißen, gehören die Kreuzzü^e. Schotts seit vielen Jahrhunderten war es Sitte gewesen, dahin zu wallfahren, wo Christus gelebt, gelitte», gestorben und begraben worden. Als im Jahre 636 u. Chr die Araber von Palästina Besitz nahmen, würden die christlichen Pilger iit der Verrichtung ihrer Anbacht ait den heiligen Orten nicht gestört. Viel schlimmer aber wnrde es nach der 1072 erfolgten Eroberung des heiligen Landes durch die Türken. Diese bedrückten die christlichen Pilger, miß- hanbelteu sie itnb erhoben schwere Abgaben von ihnen. Unter baten, welche die Kunbe hiervon nach Europa brachten, befanb sich ein Mönch Peter von Amiens (fpr. Arniäug) aus Frankreich. Nachdem dieser durch feine Prebigten eine große Begeisterung hervorgerufen, warb auf einer Kirchenverfammlnng zu Clermont(fpr. Klär-mong) (1096) unter Papst Urban Ii beschlossen, Palästina nnb die heiligen Stätten mit Waffengewalt zu erobern. Wer baran teilnahm, dem heftete man ein rotes Kreuz auf die Schulter, itnb er würde Kreuzfahrer genannt. Diese Kriegszüge hießen ft'mizztiflf, nnb es würden solcher im ganzen, außer den weniger bedeutenden, sieben unternommen, von welchen fünf nach Palästina gerichtet waren. Sie sinb einer von W. nach O. gerichteten Völkerwanderung zu vergleiche«, und kosteten den europäischen christlichen Völkern neben Unsummen Geldes etwa sieben Millionen Menschen. Das ans ihnen hervorgegangen Gute lag schließlich nicht auf religiösem Gebiete, und ist der Hauptzweck beifclbe», Eroberung und bauernder Besitz Palästinas durch die Christen, trotz fast zweihuubertjähriger Anstrengungen nicht erreicht worben.. Der erste Kren;z»m. 10d6 trat der fromme Herzog Gottfried boit Bouillon (fpr. Buljoug) au die Spitze des ersten Kreuzheeres, etwa 500000 Krieger stark, und gelangte miter mühsamen Märschen mit ihm nach Kleinasien. Die Festung Autiochfa in Syrien würde erobert, aber kurz baraitf von den Türken eingeschlossen. Plötzlich warb der Mut der Belagerten neu belebt: Man hatte angeblich die heilige Lanze gesimbeu, mit der einst Jesu Seite burchbohrt worben. Unter Gesang stürzten die halbverhungerten Kreuzfahrer auf die Feinde und schln-
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