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1. Brandenburgische Geschichte bis zu Friedrich dem Großen - S. 18

1887 - Berlin : Springer
18 des Ordens; wetteifernd unterwarfen sich Burgen und Städte dem Lieger, ohne Widerstand auch nur zu versuchen; durch den einen furchtbaren Schlag schien die Ordensherrschast völlig gebrochen zu sein. Da warf sich ein heldenmütiger Mann, der Komtur von Lchtoetp Heinrich von Plauen, mit einer eilends zusammengerasften kleinen Schar von Kriegern in die Marienburg und verteidigte diese Hauptburg des Ordens mit solcher Einsicht und Kraft, daß Wladis-law mit einer mehr als achtwöchentlichen Belagerung nicht das mindeste ausrichtete und endlich, da sein großes Heer durch Mangel an Lebensrnitteln und durch Seuchen geplagt wurde, sich zum Abzug entschließen mußte. Hierauf entriß der nun einstimmig zum Hochmeister erwählte Heinrich von Plauen den Polen viele der von ihnen eingenommenen Burgen und Städte und erlangte 1411 den ersten Frieden von Thorn, nach welchem der Orden zwar nur Samogitien abzutreten hatte, aber, was ihm großen Schaden brachte, auch eine sehr bedeutende Geldsumme zahlen mußte zur Auslösung der Gefangenen. Die dringende Gefahr war beseitigt, der Orden aber dadurch nicht gerettet; denn die Übel, an denen er vorher krankte, wurden durch den unglücklichen Krieg nicht gemindert, sondern nur noch gesteigert. Unter den Rittern nahmen Zuchtlosigkeit, Selbstsucht und Zwietracht in erschreckender Weise überhand, die Landmeister in Deutschland und Livland verweigerten den Gehorsam und jede Unterstützung, und in den Ordenskonventen wurde die Opposition gegen den Hochmeister so stark, daß sogar der ruhmgekrönte Heinrich von Plauen abgesetzt wurde und die Hochmeister nicht mehr die Macht hatten, die Unterthanen gegen die Bedrückungen der einzelnen Ordens-gebietiger zu schützen. Die Unterthanen aber, die schon vorher mit der Herrschaft des Ordens nicht zufrieden gewesen waren, wurden natürlich dadurch noch mehr erbittert, zumal da ihr Wohlstand durch den Krieg sehr gelitten hatte und ihnen nun auch noch die Zahlung der großen Schulden des Ordens und der Kontribution an Polen auserlegt wurde. So kam es endlich dahin, daß der Adel und die Städte sich gegen den Orden zu dem preußischen Bunde vereinigten und den König von Polen Kasimir Iv herbeiriefen, sie zu schützen und das Land in Besitz zu nehmen. Der nun folgende 13 jährige Krieg, durch welchen Preußen schrecklich verwüstet wurde,
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