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1. Alte Geschichte - S. 124

1879 - Dillenburg : Seel
— 124 — beendigen können. Statt dessen verbrachte er den ganzen Winter mit Kleopatra in Athen und Ephesus in schwelgerischen Lustgelagen. Im Frühlinge des folgenden Jahres (31 v. Chr.) erschien Octavian mit einer Flotte im ambraeischen Busen. Die Kriegsmacht des Antonius bestand ans 100 000 Mann Fußsoldaten, 12 000 Reitern und 500 wohlbemannten Schiffen. Octavian hatte nur 80 000 Mauu Fußvolk, 12 000 Reiter und 260 Schiffe. Am 31 Vorgebirge Aetium kam es zur Seeschlacht (31 v. Chr.), in v-Chr. welcher die kleinen, aber leichter beweglichen Schiffe des Octavian den ungeheuren Schiffswall des Antonius durchbrachen. Octavian errang den Sieg und mit ihm die Weltherrschaft. Das Landheer des Antonius ergab sich, als es nach sieben Tagen gewisse Nachrichten von der Flucht des Antonius erhielt. Als die Schiffe des Octavian in die zusammengedrängte feindliche Flotte eindrangen, ergriff Kleopatra mit ihren sechzig egyptischen Schiffen die Flucht, obwohl noch gar keine Gefahr vorhanden war. Antonius, dies an dem purpurrothen Segel der Kleopatra erkennend, folgte ihr nach. Die Schlacht daneite fort, da die Entfernung des Antonius uur von wenigen bemerkt worden war. Erst als Agrippa, der Feldherr des Octavian, Feuer in die feindlichen Schiffe werfen-ließ, entschied sich die Schlacht. Nun wandte sich Octavian über Kleinasien gegen Syrien, um von da aus Egypten zu unterwerfen. Sofort knüpfte Kleo-pätra Unterhandlungen mit ihm an, und um ihn ganz gewiß sich geneigt zu machen, ließ sie Heer und Flotte zu ihm übergehen. Darüber erzürnt, eilte Antonius zu ihr, um ihr Vorwürfe zu machen; sie aber ließ ihm sagen, sie habe sich den Tod gegeben. Voll Verzweiflung stürzte er sich in sein Schwert: als er aber hörte, daß sie noch lebe, verlangte er, an ihrer Seite zu sterben. In ihren Armen hauchte er seinen Geist aus. Nun versuchte sie ihre Künste an Octavian, aber vergeblich. Er behandelte sie zwar freundlich, jedoch nur, um sie zu seinem Triumphzuge aufzubewahren. Als sie dies merkte, tödtete sie sich durch ©ist. Während eines Mahles brachte ihr ein Diener ein Körbchen schöner Feigen. Darauf schickte sie den Wärter, den ihr Octavian gegeben, mit einem Briese an diesen. Der Brief enthielt die Bitte an Octavian, sie neben Antonius zu begraben. Schnell sandte Octavian einige Diener zu ihr; diese aber fanden sie in ihrem Königsschmucke auf ihrem Ruhebette schon todt liegen; eine ihrer Dienerinnen war ebenfalls schon todt und die andere sank gleich darauf leblos nieder. Nach anderer Erzählung soll sie giftige Schlangen an ihre Brust gesetzt und sich so getödtet haben. Egypten ward eine römische Provinz, stand aber nicht unter

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1. Geschichte des Altertums - S. 114

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
114 Geschichte der Rmer. erlagen sie den Truppen des Antonius und Octavian. Beide gaben sich selbst den Tod. Ihr Heer war das letzte Heer der Republik gewesen. Octavian und Antonius. Hs. Die Machthaber teilten das rmische Reich so unter sich, da Octavian den Westen, Antonius den Osten erhielt; Lepidus wurde mit Afrika abgefunden, mute es aber einige Jahre spter an Octavian abtreten. Die Herstellung der Ruhe und des Friedens im Innern, der Sicherheit des Reiches nach auen waren die gewaltigen Aufgaben, die ihnen zufielen. Aber während sich Octavian ihnen mit Tatkraft und Sorgfalt widmete, ergab sich Antonius an der Seite der schnen gyp-tischen Knigin Kleopatra in Alexandria einem ppigen und verschwenderischen Genuleben. Als er endlich seine Gattin Octavia, Octavians Schwester, verstie und so weit ging, Teile des rmischen Reichs an Kleo-patra und ihre Kinder zu verschenken, erklrte der Senat auf Octavians Betreiben Kleopatra den Krieg. 8||Um So kam es zwischen den beiden Nebenbuhlern um die Herrschaft zum Entscheidungskampfe. Bei Actium, an der Westkste Mittelgriechen-lands, wurde eine gewaltige Seeschlacht geschlagen. Aber während des Kampfes verlie Kleopatra, die den Sieg des Gegners voraussah, Pltz-lich den Schauplatz und trat die Heimfahrt nach Alexandria an; und Antonius lie, als er dies bemerkte, feine kmpfenden Truppen schimpflich im Stich und folgte ihr nach. So entschied sich der Sieg des Octavian, dem sich bald darauf auch das Landheer des Antonius ergab. 30. Im nchsten Jahre erschien Octavian vor Alexandria. Antonius strzte sich, als er die falsche Nachricht erhielt, da sich Kleopatra bereits das Leben genommen habe, in sein Schwert. Auch Kleopatra entschlo sich zu sterben, als sie sah, da Octavian die Absicht habe, sie in seinem Triumphzug den Rmern zu zeigen; durch den Bi giftiger Schlangen 52 Md sie den Tod. gypten wurde zu einer rmischen Provinz gemacht. Als unangefochtener Beherrscher des rmischen Reiches kehrte Octavian in seine Hauptstadt Rom zurck. 30 v. bis Iii. pie rmische Kaiserzeit. 476 n.chr. Das julische Kaiserhaus. 30 v. bis 68 n. Chr. Aussustus 30v.chr. 114. Augustus. Die Aufrichtung der Kaiferherrfchaft war ein u n. Chr. groes Glck fr das von inneren Zwiftigkeiteu und Brgerkriegen zer-

2. Alte Geschichte - S. 186

1885 - Wiesbaden : Kunze
186 41—40 bittertster Feind war. Es entstand ein Krieg 41—40 (der perusinische Krieg), der damit endigte, dafs sich L. Antonius 40 in der festen Stadt Perusia im Jahre 40 ergab. Während dieser Zeit hatte M. Antonius im Osten unter dem Einflüsse der ägyptischen Königin Kleopatra gestanden. 40 Im Jahre 40 rifs er sich los, kam nach Italien und hatte in Brundusium eine Zusammenkunft mit Octavian, worauf die drohenden Mifshelligkeiten beigelegt und die Provinzen in der Weise verteilt wurden, dafs Antonius den Osten, Octavian den Westen, Lepidus Afrika erhielt. Octavia, Octavians Schwester, heiratete zur Befestigung des neuen Bündnisses den Antonius. 59 Im Jahre 39 fand eine Zusammenkunft zwischen Octavian, Antonius und S. Pompejus (im Besitze von Sicilien und Sardinien, von wo aus er Rom die Zufuhr abschnitt) zu Mi-senum statt. Pompejus erhielt Sicilien, Sardinien, Korsika und Achaja, auch wurde ihm das Konsulat zugesagt; dagegen verpflichtete er sich, Italien mit Getreide zu versorgen. Klagen auf beiden Seiten führten zum sicilischen Krieg zwischen Pompejus und Octavian 38—36. Nach zwei ziemlich erfolglosen Kriegsjahren schlug Octavians Feldherr Agrippa 36 bei Mylä und Naulochus 36 den Pompejus, welcher floh und im folgenden Jahre dem Legaten des Antonius in die Hände 35 fiel und zu Milet getötet wurde 35. Bald darauf wurde Octavian auch von Lepidus befreit. Dieser machte Ansprüche auf Sicilien, seine Truppen gingen aber zu Octavian über. Er bat den Octavian um Verzeihung, der ihn aller seiner Ämter, mit Ausnahme des Oberpriesteramtes, entkleidete. Er lebte bis 13 v. Chr. ohne Ansehen. 2. Kampf zwischen Octavian and Antonins* Mit der Republik war es schon längst zu Ende; es kam nun darauf an, wer in die einzig mögliche monarchische Stellung einrücken sollte, Octavian oder Antonius. Der Friede zwischen beiden wurde lange Zeit durch Octavia aufrecht erhalten; diese wurde aber 36 von Antonius nach Italien geschickt. Antonius wurde jetzt wieder von dei ränkevollen Kleopatra abhängig; er schenkte römische Länder willkürlich an die ihm von derselben geborenen Kinder etc. 36 Im Sommer 36 zog er gegen die Parther, welche damals

3. Alte Geschichte - S. 123

1879 - Dillenburg : Seel
— 123 — sondern verkleidet als Venus, in einem golddurchwirkten Zelte ruhend. Antonius, von ihr zum Mahle auf ihr Schiff geladen, ließ sich von ihren Reizen so umstricken, daß er sogar mit nach Egypten reiste, wo er die Zeit mit ihr durch Schwelgen in allen sinnlichen Lüsten verbrachte. Kleopatra hoffte einst als Königin von Rom auf das Capitol geführt zu werdeu. Aus diesem Leben schreckte den Antonius die Nachricht auf, Octavian strebe nach der Alleinherrschaft. Mit einer Flotte von 200 Schiffen zog Antonius nach Italien, Octavian rückte mit 40 Legionen aus. In Brundisium trafen beide zusammen; da dem Octavian eine Seemacht fehlte und Antonius kein Landheer hatte, so schlossen sie eine neue Verbindung, welche durch die Vermählung des Antonius mit Octavian's tugendhafter Schwester Octavia besiegelt wurde. Auch mit Sextus Pompejus kam eine Verständigung zu Staude; man bewilligte ihm Sicilien, Corsika, Sardinien und Achaja auf fünf Jahre. Weil aber Octavian Sardinien nicht räumte, kam es zum Kriege, in welchem Sextns, von Octavian geschlagen, nach Asien zu Antonius floh, der ihn zu Milet ermorden ließ. Die Legionen des Sextus ergaben sich dem aus Afrika schnell herbeigeeilten Lepi-dns, weshalb dieser mit größeren Ansprüchen hervortreten zu dürfen glaubte. Allein Octavian trat ihm entgegen; Lepidns mußte sich dem Octavian unterwerfen, worauf dieser ihn zwang, vom Triumvirat abzutreten. b. Das Duumvirat. Nun war Octavian Herr des ganzen Westens. Während er in Rom die Wunden der Bürgerkriege zu heilen versuchte, behielt er sein Ziel, die Alleinherrschaft, immer fest im Auge und bereitete sich durch glückliche Kriege gegen die Alpenvölker, sowie gegen die Illyrier und Dalmatier zum Kampfe gegen seinen letzten Feind vor. Dieser verbrachte seine Zeit wie früher im Umgange mit Kleopatra, die ihn auch vermochte, ihren mit ihm erzeugten Kindern römische Provinzen zu schenken. Ein Krieg gegen die Parther fiel unglücklich ans und kostete ihm den größten Theil des Heeres. Da er nun auch noch gegen alles römische Gesetz und Herkommen einen Triumph in Alexandria hielt und auf Betreiben der Kleopatra seine Gattin Octavia verstieß, so wußte es Octavian dahin zu bringen, daß er aller seiner Aemter und Würden verlustig erklärt wurde. Um den Schein eines Bürgerkrieges zu vermeiden, erklärte man nicht ihm, sondern der Kleopatra den Krieg. Octavian war noch nicht gerüstet, und Antonius hätte durch einen raschen Zug nach Italien den Krieg zu seinen Gunsten schnell

4. Alte Geschichte - S. 128

1904 - Wiesbaden : Kunze
T ' r 128 Der Friede zwischen beiden wurde längere Zeit durch die edle Schwester Octavians, Octavia, aufrecht erhalten; sie wurde aber 36 von Antonius nach Italien zurückgeschickt, und dieser jetzt wieder von der ränkevollen Kleopatra abhängig; er schenkte römische Länder willkürlich an die ihm von ihr geborenen Kinder und erregte zu Rom durch dieses schimpf-36 liehe Verhältnis grofses Ärgernis. Im Sommer 36 zog er gegen die Parther, die damals sehr mächtig waren und große Eroberungen gemacht hatten; die Kriegführung der Parther, eines Reitervolkes, das sich in keine Schlacht einliefs, erschöpfte die Kraft seines Heeres; Mangel an Lebensmitteln und die Treulosigkeit der Armenier die sich an ihn angeschlossen hatten, zwangen ihn zur Umkehr. Die Unzufriedenheit des römischen Volkes mit dem Treiben des Antonius benutzte Octavian, der auch durch die Entlassung der Octavia im Jahre 32 von Antonius gekränkt war. Auf seinen Antrieb entsetzte der Senat diesen aller seiner Würden und erklärte an Kleopatra den Krieg, der eigentlich dem Antonius 2. Sept.31 galt. Bei Agtium kam es am 2. September 31 zu einer Seeschlacht, die der Republik für immer ein Ende machte und die Herrschaft über Rom dem Sieger, Octavian in die Hände gab. Kleopatra floh nach kurzem Kampfe mit sechzig Schiffen, und ihr folgte, unbekümmert um die Schlacht, Antonius nach. Die Flotte kämpfte noch eine Zeitlang; das Landheer wartete sieben Tage vergebens auf Antonius, dann ging es gleichfalls zu Octavian über. Dieser begab sich, nachdem er in Samos den Winter zugebracht und einen Veteranenaufstand in Italien beigelegt hatte, 30 über Syrien nach Ägypten und bemächtigte sich Alexandriens, wo sich Antonius und Kleopatra eingeschlossen hatten. Diese beiden töteten sich selbst (30), Ägypten 29 wurde zur Provinz gemacht und im Jahre 29 kehrte Octavian als Alleinherrscher nach Italien zurück. &

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 97

1877 - Braunschweig : Vieweg
1 Das zweite Triumvirat. 97 hatte, zweideutig, und nachdem der letztere bei M e s s a n a von Octavian besiegt ist, zieht sich Lepidus nach Rom zurck, um sich mit der Verwaltung des Oberpriesterthums zu begngen. Octavian wurde in Rom als Wiederhersteller des Friedens zu Land und See geehrt und zeigte Festigkeit und Migung. Antonius dagegen vergit feine W.rde immer mehr; als derselbe die Octavia schmhlich zurck-weist und endlich der Kleopatra und ihren Kindern (auch dem C s a r i o n, den er als Casars Sohn anerkennt) Lnder des rmischen Reiches zutheilt, wird das Volk nicht minder als Octavian gegen ihn emprt. Der Senat erklrt Krieg gegen Kleopatra (32), und Octavian zieht als Consnl gegen ihren Vorfechter Antonius. Bei A c t i u m am ambrakischen Meerbusen (Sd-Epirus), wo die Landtruppen und Flotten beider Theile auf einander treffen, kommt es (31) zu einer Seeschlacht nach dem Rath der Kleopatra, 31 die alsbald nach Aegypten entweicht, wohin Antonius ihr noch vor Entschei-dung des Kampfes folgt. Kleopatra sucht jetzt den Octavian, der als Sieger nach Alexandrien kommt, in ihr Netz zu ziehen; Antonius, dem sie ihren Tod melden lt, tdtet sich selbst, auch sie aber giebt sich, als sie merkt, da Octavian sie fr seinen Triumph aufsparen will, auf unbekannte Weise den Tod. Aegypten wurde rmische Provinz als letztes der Lnder am Mittelmeer (vergl. S. 79. 80. 84). Octavian vermochte jetzt an die Stelle der aristokratischen Republik die M i l i t r m o n a r ch i e mit Beibehaltung demokratischer Formen zu setzen. Sitten, Bildung und Literatur in den letzten Zeiten der rmischen Republik. In Folge der groen Eroberungen vermehrte sich der Reichthum der Rmer ungeheuer, Erpressungen und Wucher huften den Geldreichthum in den Hnden der Optimalen und Ritter, die bald auch den grten Theil des Grundeigenthums in Italien an sich brachten (Latifundien), das nun fast nur durch Sklaven bebaut wurde. Der reiche Craffus hatte besonders durch Ankauf von Aeckern, Husern:c. in den unsicheren Zeiten von Snlla's Aechtnngen sein Vermgen (bis zu fast 10 Mill. Thaler) vermehrt. Mit ; dem Reichthum erreichte auch der Luxus eine schwindelnde Hhe, vorzglich bei den Tafelfreuben; der durch solche berfeinerte Schwelgereien berchtigte Lucullus wrzte dieselben jedoch durch geistreiche Gesellschaft. Die Verarmung der Massen hielt mit der Bereicherung der wenigen Optimatenfamilien gleichen Schritt; in Italien war der Stand der kleinen Ackerbauer fast verschwunden, vor Allem gab es in Rom eine Menge armen und seilen Gesindels, das durch Brot und Spiele" von den Groen bestochen wurde. Doch erhielt sich seit dem Buudesgenofsenkriege in den Municipien (Stdten mit Selbstverwaltung) ein zahlreicher Mittelstand. Am Meisten litten die Provinzen unter dem Regiment der Aristokratie, Assmann-Meyer, Abri it. I. f. R. 7

6. Bd. 1 - S. 489

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Rom. 489 Da aber die Truppen des Octavian nicht gegen An- tonius kämpfen wollten; so war Octavian (40) zu einem Vergleiche mit dem Antonius bereit, der durch die Ver- mittelung des Agrippa, Macenas und Pollio abgeschlossen ward. Die Bedingungen desselben waren: daß die Stadt Scodra (Scutari) in Illyrien die Grenze der neuen Theilung des Reiches in die östlichen und westlichen Provinzen sey n sollte, so daß, v o n dieser Grenze an, Antonius alle östliche Provinzen bis an den Euphrat, Octavian alle westliche Provinzen bis an den Ocean und das brittische Meer erhielt. Den unbe - d e u t e n d e n L e p i d u s fand man m i t A fr i k a ab, und Italien blieb allen gemeinschaftlich. Den neuen Bund feierlich zu versiegeln, vermahlte sich Antonius mit der edlen Octavia, der Halbschwester des Octavian. Antonius hatte seinen Bundesgenossen, den Ser tu s Pompejus, in diesem Vergleiche vergessen; ja man hatte sogar die Absicht, daß Octavian ihn, und Antonius die Parther bekriegen sollte. Doch schnitt der unternehmende Pompejus alle Zufuhr von Italien ab, und sperrte die italienischen Hafen. Der Hunger bewirkte in Rom einen Aufstand des großen Haufens, und die Triumvirn mußten mit dem Pompejus einen Frieden eingehen, in welchem ihm Sicilie», Sardinien, Corsika und Achaja, so wie ein Geldersatz für seine in der Proscription verlornen Güter, und Amnestie für die zu ihm geflüchteten Republi- kaner zugesichert ward. Octavian vermahlte sich sogar mit Seribonia, der Schwester des Pompejus. — So schien der neue Zwist völlig ausgeglichen und der Staat beruhigt worden zu seyn; auch hatte man das Triumvirat auf fünf Jahre erneuert. Der Senat und das Volk gefielen sich in dem letzten matten Schimmer der republikanischen Verfassung, die noch auf den Namen der Consuln, Pra- to re n und Tribunen ruhte, und alles, was Octavian und Antonius einrichteten und anordneten, ward vom Senate und Volke gut geheißen.

7. Theil 2 - S. 136

1813 - Leipzig : Hinrichs
iz6 , ' Dritte Periode, Da aber die Truppen des Octavian nicht gegen An- tonius kämpfen wollten; so war Octavian (40) zu einem Vergleiche mit dem Antonius bereit, der durch die Ver- mittels'g des Agrippa, Mücenas und Pollio abgeschlossen wurde. Die Bedingungen,desselben waren: daß die Stadt Scodra (Scutari) in Illyrien die Grenze der neuen Theilung des Reiches in die östlichen und westlichen Provinzen seyn sollte, so daß, von dieser Grenze an, Antonius alle östliche Provinzen bis an den Euphrat, Octavian alle westliche Provinzen bis an den Ocean und das brittische Meer erhielt. Den unbedeutenden L e - pidus fand man mit Afrika ab, und Italien blieb allen gemeinschaftlich. Um den neuen Bund feierlich zu versiegeln, vermahlte sich Antonius mit der edlen Octavia, der Halbschwester des Octavian. Antonius hatte seinen Bundsgenossen, den Sextus Pom pejus, in diesem Vergleiche vergessen; ja man hatte sogar die Absicht, daß Octavian ihn, und Antonius die Parther bekriegen sollte. Doch schnitt der unternehmende Pompejus alle Zufuhr von Italien ab, und sperrte die italienischen Hafen. Der Hunger bewirkte in Rom einen Aufstand des großen Haufens, und die Triumvirn mußten mit dem Pompejus einen Frieden eingehen, in welchem ihm Sicilien, Sardinien, Corsika und Achaja, so wie ein Geldcrsatz für seine in der Proscription verlornen Gü- ter, und Amnestie für die zu ihm geflüchteten Republikaner zugesichert wurde. Octavian vermahlte sich sogar mit Scribonia, der Schwester des Pompejus. — Jetzt schie- nen die neuen Streitigkeiten völlig ausgeglichen und der Staat beruhigt worden zu seyn; auch hatte man das Triumvirat wieder auf fünf Jahre erneuert. Der Senat und das Volk gefielen sich in dem letzten matten Schimmer der republikani- schen Verfassung, die noch in den Namen der Consuln, Pratoren und Tribunen fignrirte, rtnd alles, was Octa- vian und Antonius einrichteten und anordneten, ward vom Senate und dem Volke gut geheißen.

8. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 182

1883 - Wiesbaden : Kunze
182 41—40 Feind war. Es entstand ein Krieg 41—40, der damit endigte, dals sich L. Antonius in der festen Stadt Perusia 40 im Jahre 40 ergab. Während dieser Zeit hatte M. Antonius im Osten unter dem Einflüsse der ägyptischen Königin Kleopatra gestanden. 40 Im Jahre 40 rifs er sich los, kam nach Italien und hatte in Brundusium eine Zusammenkunft mit Octavian, worauf die drohenden Mifshelligkeiten beigelegt und die Provinzen in der Weise verteilt wurden, dafs Antonius den Osten, Octavian den Westen, Lepidus Afrika erhielt. Octavia, Octavians Schwester, heiratete zur Befestigung des neuen Bündnisses den Antonius. 39 39 Zusammenkunft zwischen Octavian, Antonius und S. Pompejus (im Besitze von Sicilien und Sardinien, von wo aus er Rom die Zufuhr abschnitt) zu Misenum. Pompejus erhielt Sicilien, Sardinien, Korsika und Achaja, auch wurde ihm das Konsulat zugesagt; dagegen verpflichtete er sich, Italien mit Getreide zu versorgen. Klagen auf beiden Seiten führten zum sicilischen Krieg 38 36 zwischen Pompejus und Octavian. Nach zwei ziemlich erfolglosen Kriegsjahren schlug Octavians Feldherr Agrippa 36 bei Mylä und Naulochus 36 den Pompejus, welcher floh und im folgenden Jahre dem Legaten des Antonius in die Hände 35 fiel und zu Milet getötet wurde 35. Bald darauf wurde Octavian auch von Lepidus befreit. Dieser machte Ansprüche auf Sicilien, seine Truppen gingen aber zu Octavian über. Er bat den Octavian um Verzeihung, der ihn aller seiner Ämter, mit Ausnahme des Oberpriesteramtes, entkleidete. Er lebte bis 13 v. Chr. ohne Ansehen. 2. Kampf zwischen Octatian und Antonius. Mit der Republik war es schon längst zu Ende; es kam nun darauf an, wer in die einzig mögliche königliche Stellung einrücken sollte, Octavian oder Antonius. Der Friede zwischen beiden wurde lange Zeit durch Octavia aufrecht erhalten, welche aber 36 von Antonius nach Italien geschickt wurde. Dieser wurde jetzt wieder von der ränkevollen Kleopatra abhängig; er schenkte römische Länder willkürlich an die ihm von derselben geborenen Kinder etc. 36 Im Sommer 36 zog er gegen die Parther, welche damals

9. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 46

1872 - Berlin : Gaertner
— 46 — behandelt und erhielt die Nordküste von Afrika als Provinz. Zwar versuchte er, von den Republikanern unterstützt, einen Kampf gegen die beiden anderen Trium-virn; allein Octavian nahm ihn gefangen und ließ ihm, da er ihn für unschädlich hielt, sein Vermögen und die Würde eines Oberpriesters. Lepidus lebte von nun an zurückgezogen und vergessen. Octavian nahm Italien und die westlichen Länder (Abend), Antonius die östlichen (Morgen). In Kleinasien behandelte Antonius die Völker grausam und erpresste von ihnen ungeheure Abgaben. Übrigens benutzte er seine Fähigkeiten nicht zur Verwaltung des Reiches, sondern ergab sich ganz der Schwelgerei. Kleopatra, Königin von Ägypten und ehemalige Geliebte Cäsars, trug nicht wenig dazu bei, ihn durch ihre Reize zu umstricken. Während dessen arbeitete Octavian heimlich an der Vergrößerung seiner Macht. Fulvia, die Gemahlin des Antonius und Schwiegermutter Octavians, suchte dies zu hintertreiben, allein ohne sonderlichen Erfolg. Da wurde Antonius durch zahlreiche Einfälle der Parther in Kleinasien, Syrien und Palästina aus seiner Sorglosigkeit herausgerissen und erschien endlich mit einer Flotte in Italien. Der Tod Fulvia's und die Vermählung des Antonius mit Octavians Schwester, der tugendhaften und schönen Octavia, führten jedoch eine Versöhnung herbei, nach welcher die frühere Theilung bestätigt wurde. Antonius begab sich dann nach Griechenland, wo er der Ruhe pflegte, während seine Feldherren gegen die Parther kämpfen mussten. Nach einer «abermaligen Feindschaft und Aussöhnung zwischen beiden Männern ging Antonius nach Asien und überließ sich wiederum den Verführungen der Kleopatra, die er aus Ägypten zu sich gerufen hatte. Da die Vorstellungen der treuen Octavia, die er endlich verstieß, bei ihm nicht fruchteten, und da er sogar Provinzen an die Kinder der Kleopatra verschenkte und sie selbst für seine rechtmäßige Gemahlin erklärte, kündigte ihm Octavian den Krieg an. Antonius kam mit einer Flotte nach dem griechischen Vorgebirge Actium (31). Die hier gelieferte Schlacht blieb lange unentschieden, bis Kleopatra mit der ägyptischen Flotte plötzlich davon segelte, und ihre Landmacht zu Octavian überging. Antonius eilte der treulosen Kleopatra nach und entleibte sich, von Octavian verfolgt, in Ägypten selbst. Kleopatra versuchte den Octavian durch Thränen für sich zu gewinnen, gab sich aber, da ihre Bitten erfolglos blieben, angeblich durch zwei Schlangen, den Tod. Octavian zog als Alleinherr, von dem Volke als Imperator Augustus (der hohe Herr) begrüßt, in Rom ein. §. 61. Sittenverfall der Römer. Die Auflösung der alten Treue, Vaterlandsliebe und Zucht der Römer hatte, wie wir gesehen haben, in den letzten Zeiten der Republik den höchsten Grad erreicht. Erpressung und.schwelgerei wurden vom Senate ohne Scheu getrieben. Unter den Prätoren und Statthaltern, welche aus den eroberten Ländern nicht bloß für den Staat, sondern auch für sich zahllose Schätze einzogen, ist besonders Verres, Statthalter von Sicilien, zu merken. Er forderte von den Ackerleuten die Hälfte des Ertrages und brachte alle kostbaren Gemälde, Bildsäulen, goldenen Gefäße und Edelsteine, deren er habhaft werden konnte, an sich. Das that er um fo willkürlicher, als er die angesehensten Männer Roms auf seiner Seite hatte. Wenn die Statthalter nicht plünderten, so trieben sie mit den eingezogenen Geldern wenigstens schändlichen

10. Die Weltgeschichte - S. 268

1849 - Heidelberg : Winter
268 §. 75. Untergang der Republik. um bet Antonius Hülfe zu suchen, der ihn aber treulos ermorden ließ. — Da sich auf Sicilien die sechs zurückgebliebenen Legionen des Sertus Pompejus dem aus Afrika herbeigekommenen Leptdus ergeben hatten, so glaubte dieser, der sich bisher von den Triumvirn zurückgesetzt sah, mit größern Ansprüchen auftreten zu können; allein er mußte sich dem ihm entschloffen entgegentreten- den Octavian unterwerfen und vom Triumvirat abtreten. Jetzt zog Octavian als Herr vom ganzen Westen in Rom ein, wo ihn alles Volk um so lieber huldigte, da er sich be- mühte, durch milde, versöhnende Maaßregeln den Bürgerkrieg möglichst vergessen zu machen. Daneben bereitete er sich durch glückliche Kriege gegen die Alpenvölker, so wie gegen die Illyrier und Dalmatier zum Kampf mit seinem letzten Gegner vor, dessen fort- gesetzte Thorheiten ihm die Frucht seiner langjährigen Berechnungen von selbst in die Hände legteu. Denn untcrdeß hatte Antonius in Asien seine beste Zeit im Umgang mit Kleopatra versäumt, welche ihm durch ihre Künste die schönsten römischen Provinzen für sich und ihre mit ihm erzeugten Kinder zu entlocken wußte; hatte durch Uebcreilung und Hast einen unglücklichen Krieg gegen die Parth er geführt, der ihn den besten Theil seines Heeres kostete; hatte wegen unwürdiger Uebcrltstung des armenischen Königs einen Triumph in A l e- randria gehalten und dadurch die alte römische Sitte entweiht; hatte durch seine Freunde in Rom auf eine Kriegserklärung gegen Octavian angetragen und gab nun sogar, von Kleopatra angetricben, der e b ein O c- tavia einen förmlichen Scheidcbrics. Nach gehörig vorgebrachten Beweisen seiner staatsgefährlichen Handlungen ließ Octavian ihn als einen Wahnsinnigen aller Wür- den verlustig erklären und, um den Schein eines Bürgerkriegs zu vermeiden, nicht ihm, sondern der Kleopatra den Krieg ankündigen. Anstatt nun mit seiner gesammelten Macht rasch Italien anzu- greifen, wo Octavian noch nicht gerüstet war, verbrachte Anto- nius mit Kleopatra den ganzen Winter in Griechen- land unter schwelgerischen Lustgelagen, bis Octavian im folgenden Jahr mit Heer und Flotte im ambracischen Meerbusen erschien und v. Ch. in der Seeschlacht bei Aetium den Sieg und in Folge desselben die Weltherrschaft errang. Als Octavian's liburnische Schnellscglcr unter Agrippa's geschickter Leitung den schwerfälligen Schtffswall des Antonius durchbrochen hatten, wendete

11. Das Altertum bis zum Tode des Augustus - S. 234

1903 - Paderborn : Schöningh
234 - Sardinien und Corsica nebst der Provinz Achaja. wogegen er den freien Seeverkehr nach Italien gestatten und der Hauptstadt ein bestimmtes Ma Getreide liefern mute. Bald brach Octavian den ihm widerwillig aufgezwungenen Frieden mit Pompejns. Dieser behauptete sich mit seiner Flotte zwar anfangs glcklich zur See; als aber der tchtige M. Bipsanius Agrippa den Befehl der die Flotte des Octavian bernahm, wurde er bei Myl und bald darauf bei Naulochus unweit Messana vollstndig besiegt, 36. Vergebens floh er mit dem Reste seines Heeres nach Asien, um sich dem Antonius in die Arme zu werfen; er wurde in Milet auf dessen Befehl gettet, 35. Aus dem Sturze des Pompejus suchte auch Lepidus Vorteil zu ziehen. Dieser war schon vor der Schlacht bei Naulochus auf Sicilien gelandet und beanspruchte jetzt, auf sein starkes Heer gesttzt, die herrenlose Provinz. Aber Octavian wute die Truppen des Lepidus an sich zu ziehen, so da er, von allen verlassen, im Trauergewande nur um Schonung seines Lebens flehte; den ohne Schwertstreich besiegten Gegner verwies er nach Circeji und verlieh ihm die Wrde eines Pon-tifex maximus, die er bis zu seinem Tode (13) bekleidete. Der letzte Rest der Republikaner war im sicilischen Kriege niedergeworfen. Jetzt handelte es sich nur darum, ob Octavian oder Antonius die Allein-Herrschaft erringen werde. Der Brgerkrieg zwischen Oetavianns und Antonius, 31-30. 97. Nachdem Octavian seine Legionen in einem Kriege gegen die Pannonier und Dalmatier (3534) gebt und mit der Beute die Hauptstadt verschnert hatte, rstete er zum Kriege gegen Antonius. Dieser hatte sich dadurch, da er sich von der edlen Octavia schied, offen als Gemahl der Kleopatra erklrte, ihren Kindern rmische Pro-vinzen in Asien schenkte und ihren Sohn Csarion fr den Sohn und rechtmigen Erben Cfars ausgab. nicht blo mit Octavian ver-feindet, sondern auch die ffentliche Meinung in Rom gegen sich herausgefordert. Mit einer Flotte von 500 Kriegsschiffen und einem Land-Heere von 100000 Mann zu Fu brach er nach Griechenland zum letzten Entscheidungskampfe auf. Octavian konnte ihm nur eine halb so groe Flotte und ein Landheer von 80000 Mann entgegenstellen; aber seine Soldaten waren zuverlssiger und gebter als die bunte Menge, welche Antonius aus dem Osten des Reiches zusammengebracht hatte.

12. Alte Geschichte - S. 177

1870 - Mainz : Kunze
177 haben, Spanien an Octavian, das narbonensische Gallien an An- tonius abtreten mußte, aber später Afrika bekommen sollte. Darauf wendet sich Octavian nach Westen, Antonius nach Osten. Octavian hatte die Aufgabe, die Veteranen durch Ländereien und durch Anweisung von 18 Städten zu befriedigen, die er itali- schen Grundbesitzern abnahm. An die Spitze dieser stellt sich L. Antonius, der Bruder des Triumvirs, der mit dessen Gemahlin Fnlvia Octavians erbittertster Feind war. Es entstand ein Krieg (41—40), der damit endigte, daß sich L. Antonius in der festen Stadt Perusia im Jahr 40 ergab. Während dieser Zeit hatte M. Antonius im Osten unter dem Einflüsse der ägyptischen Königin Kleopatra gestanden. Im Jahre 40 riß er sich los, kam nach Italien und hatte in Brundusium eine Zusammenkunft mit Octavian, worauf die drohenden Miß- helligkeiten beigelegt und die Provinzen in der Weise vertheilt wurden, daß Antonius den Osten, Octavian den Westen, Lepidus Afrika erhielt. Octavia, Octavians Schwester, heirathete zur Be- festigung des neuen Bündnisses den Antonius. 39 Zusammenkunft zwischen Octavian, Antonius und S. Pom- pejus (im Besitze von Sicilien und Sardinien, von wo aus er Rom die Zufuhr abschnitt) zu Misennm. Pompejus erhielt Sici- lien, Sardinien, Corsika und Achaja, auch wurde ihm das Con- sulat zngesagt; dagegen verpflichtete er sich, Italien mit Getreide zu versorgen. Klagen ans beiden Seiten führten zun: S i cilisch e n K r i e g (38— 36) zwischen Pompejus und Octavian. Nach zwei ziemlich erfolglosen Kriegsjahren schlägt des Octavianus Feldherr Agrippa bei Mylä und Naulochus 36 den Pompejus, welcher flieht und im folgenden Jahre dem Legaten des Antonius in die Hände füllt und zu Mi- let getödtet wird (35). Bald darauf wurde Octavian auch von Lepidus befreit. Dieser machte Ansprüche auf Sicilien, seine Trup- pen gingen aber zu Octavian über. Er bat den Octavian um Ver- zeihung, der ihn aller seiner Aemter, mit Ausnahme des Ober- priesteramtes entkleidete. Er lebte bis 13 v. Ehr. ohne Ansehen. 2. Kampf zwischen Octavian und Antonius. Mit der Republik war es zu Ende; es kam nun darauf an, wer in die einzig mögliche königliche Stellung einrücken sollte, Octavian oder Antonius. Herbst, historische» Hüstsbuch I. (A»8g s. Realsch.) 12

13. Alte Geschichte - S. 90

1881 - Halle : Anton
90 des gemordeten Cäsar erschienen und habe ihm drohend zugerufen: „Bei Philippi sehen wir uns wieder!" So fielen die letzten Republikaner (— des Brutus Gattin sowie viele seiner Kampfgenossen folgten seinem Beispiel —), und die Doppelschlacht von Philippi wurde das Grab der römischen Freiheit. Die Triumoiru teilten sich nun in die Herrschaft: Octavian nahm den Westen, Antonius den Osten des Reichs, Lepidus mußte sich mit der Provinz Afrika begnügen; bald wurde er in den Hintergrund gedrängt und endlich seines Anteils gänzlich beraubt. 5. Während Octavian nach Rom sich begab, ging Antonius nach Kleinasien. Hierher beschied er die- ägytische Königin Kleopatra; sie hatte den Cafsius mit ihrer Flotte unterstützt und follte sich nun verantworten. Ohne Säumen leistete sie auch der Aufforderung Folge, aber auf goldverziertem, von silbernen Rudern und purpurnen Segeln bewegtem Schiffe erschien sie als Göttin der Liebe und bestrickte ihren Richter durch die Macht und den Zauber ihrer Schönheit. Antonius vergaß seiner Männerwürde und ward der Sklave dieses Weibes. Er folgte ihr nach Ägypten und vergeudete seine Zeit mit Kleopatra in üppigen, schwelgerischen Festen. Plötzlich schreckte ihn die Nachricht, Octavian erstrebe die Alleinherrschaft, aus seinem Taumel. Er eilte mit seiner Flotte nach Westen, Octavian zog ihm mit seinen Legionen entgegen; kampfbereit standen sie sich gegenüber — da, im letzten Augenblicke, versöhnten sich die beiden Nebenbuhler noch einmal. Noch einmal ward der alte Vertrag erneuert, und nm das Band der Freundschaft noch fester zu schlingen, vermählte sich der eben verwitwete Antonius mit der Octavia, des Octavians edler Schwester. Aber bald wurde ihm der neue Ehebund drückend; ihn verlangte nach Kleopatra und den ägyptischen Festen. Er kehrte nach Afrika zurück, begann das alte Leben von neuem und benahm sich unwürdiger als zuvor. Kraftlos gab er die Grenze des Reichs dem Feinde preis; schmachvoll vergeudete er die römischen Provinzen an Kleopatra und ihre Kinder; schimpflich verstieß er die edle Octavia, und öffentlich erklärte er die Ägypterin als seine Gemahlin. Durch solche nichtswürdige Schwäche erbitterte er Octavian und das ganze römische Volk. Der Senat entsetzte ihn seiner Würde und erklärte der Kleopatra den Krieg. 6. Bei Actium (— Vorgebirge an der Westküste von Hellas —) trafen sich Octavian und Antonius mit Flotte und Landheer; hier kam es — 31 vor Chr. -— zur entscheidenden Seeschlacht. Als Octavian am Morgen des Schlachttags von der Küste aus seine Schiffe in Augenschein nahm, sah er einen Mann im Nebel daherschreiten, der einen Esel vor sich her trieb. Er fragte ihn, wie er heiße. ,,Eutychos" (— Glück), erhielt er zur Antwort, „und mein Esel heißt Nikon" (— Sieg). Octavian nahm diese Begegnung als segenverheißendes Zeichen der Götter und begann voll Vertrauen die Schlacht. Lange schwankte der Kampf. Plötzlich verließ Kleopatra mit ihren 60 Schiffen

14. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte des Altertums - S. 67

1896 - Leipzig : Roßberg
herstellte, Senat und Volk mehr und mehr für sich gewann, machte sich Antonius durch seine maßlosen Ausschweifungen und Thorheiten in Alexandria lächerlich, durch gänzliche Unterwerfung unter den Willen der schlauen Königin Kleopatra verächtlich und durch Verschenken von Provinzen an die Kinder der Kleopatra verhaßt. Als sich Antonius vollends soweit vergaß, seine edle Gemahlin Octavia, die Schwester Octavians, zu verstoßen, beleidigte er seinen Mitregenten. Der Bruch zwischen beiden war unheilbar. Octavian erklärte Kleopatra den Krieg. In der Schlacht bei Aktium 31, an der Westküste Griechenlands, siegte Octavian über Antonius und Kleopatra. Diese war während der Schlacht geflohen, Antonius ließ Flotte und Heer im Stich, eilte ihr nach und tötete sich, als ihm ihr Tod fälschlich gemeldet wurde. Da Kleopatra Octavian nicht zu fesseln vermochte, tötete sie sich ebenfalls. Ergebnis der Schlacht bei Aktium: 1. Ägypten römische Provinz. 30 v. Chr. Geb. 2. Octavian wird unbedingt Alleinherrscher. Dritter Abschnitt: Zeit der Kaiser 31 v. bis 476 n. Khr. Keb. I. Augustus, 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. Geb. 1. «Seine äußere Stellung. Octavian feierte nach seiner Rückkehr aus Ägypten einen dreitägigen Triumph, wobei die Kinder der Kleopatra, ihre Schätze und Kunstwerke aufgeführt wurden. Der Senat erteilte ihm die Amtsbezeichnung „Imperator". Er selbst wollte nur „Cäsar" heißen, woher es kam, daß dieser Name der Ehrentitel aller ihm folgenden Beherrscher des römischen Reiches geworden ist. Octavian trat das Erbe des großen Cäsar in seinem vollen Umfang an. Unbestritten war er jetzt Alleinherrscher. Die unversöhnlichen Republikaner lagen tot auf den Schlachtfeldern. Der Senat zeigte sich als ein durchaus gefügiges Werkzeug feines Willens. Das Volk, des langen Kampfes müde, sehnte sich nach Ruhe und Ordnung, nur Brot und Spiele verlangte es. Octavian ließ es nicht fehlen, durch prachtvolle Spiele die Schaulust des Volkes zu befriedigen und durch reiche Geschenke Soldaten und Bürger zu gewinnen. Aber Octavian eignete sich nicht auf einmal die ganze Machtfülle

15. Römische Geschichte - S. 165

1881 - Leipzig : Teubner
Erneuer. d.triumv. Pompejus'tod. Lepidus'tod. 165 Der perusinische Krieg veranlaßte den Antonius endlich im I. 40 Ägypten zu verlassen und nach Italien zu gehen. Octavian rüstete sich zum Kampf; da aber seine Soldaten den Frieden wünschten, so kam es zu Brundisium zu einer Aussöhnung mit Antonius und einem neuen Vertrag, in welchem sie das Reich abermals teilten. Antonius erhielt den Osten, Octavian den Westen, während Italien gemeinsam blieb. Lepidus, der eine ganz untergeordnete Rolle in dem Bunde spielte, mußte sich mit Afrika begnügen. Zur Besiegelung des neuen Bundes vermählte Octavian dem Antonius seine Schwester, die schöne und tugendreiche Octavia; denn Fulvia war gestorben. Sextus Pompejus, der Sohn Pompejus des Großen, hatte sich von Sizilien aus eine Art Seeherrschaft gegründet und gebot über eine beträchtliche Flotte, mit der er Italien bedrohte und ihm die Getreidezufuhr sperrte. Die Trium-virn schlossen mit ihm zu Misenum im I. 39, um Italien zu beruhigen, einen Vertrag, durch welchen ihm die Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika und der Peloponnes als Provinzen zuerkannt wurden. Dagegen verpflichtete er sich Italien mit Getreide zu versehen. Aber der Vertrag war nicht ehrlich gemeint; kaum war Antonius wieder nach dem Osten abgegangen, so kam es zu neuen Reibungen und bald zu offenem Krieg (der sizilische Krieg), welchen Octavian allein aussechten mußte. Pompejus wurde von Agrippa, dem trefflichen Admiral des Octavian, zweimal an der sizilischen Küste geschlagen und mußte fliehen; er ward im nächsten Jahr (35) in Kleinasien getötet. Lepidus war von Afrika mit einem Heere nach Sizilien gekommen, um sich an dem Kriege gegen Pompejus zu beteiligen. Jetzt forderte er für sich den Besitz der Insel. Octavianus ging in sein Lager und sorderte die Truppen auf, sich ihm anzuschließen. Das geschah; der verlassene und verratene Lepidus flehte den Octavian fußfällig um Gnade an. Octavian entsetzte ihn des Triumvirats, nahm ihm seine Provinz und verwies ihn nach Circeji, wo er in stiller Zurückgezogenheit lebte bis an seinen Tod im I. 12 v. Chr.

16. Geschichte des Altertums - S. 172

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
172 Römische Geschichte. sahen sich die Machthaber noch genötigt, ihm außer den italischen Inseln auch Achaja und das Konsulat zu versprechen, während er dafür Der Attische die Versorgung Italiens mit Getreide übernahm. Aber dieser Vertrag wurde von vornherein nicht gehalten. Im nächsten Jahre brach der Krieg aus. Octavians Feldherr M. Vipsanius Agrippa siegte zweimal an der sizilischen Küste über den Pompejus. Dieser sloh nach Asien, wo er umkam. d?s Wdus bei dieser Gelegenheit L e p i d u s, der mit einem Heere in Sizilien gelandet war, Anspruch auf die Insel erhob, gelang es Octa-vian seine Truppen zu verführen; er mußte auf Afrika verzichten und behielt nichts als das Amt des Pontifex Maximus, das nach seinem Tode ebenfalls auf Octavian überging. § 147. Der actische Krieg. Während so Octavian den Grundbesitz in Italien neu ordnete und die Sicherheit auf den Meeren herstellte, außerdem durch Besiegung der östlichen Alpenvölker die Grenzen Italiens schützte, machte Antonius zwar einige Feldzüge gegen die ^Kleopatra"^ P a r t h 6 r, auf denen er bis Medien und Nordarmenien vordrang, gab sich aber im übrigen im Verein mit der Königin Kleopatra von Ägypten in Alexandria einem schwelgerischen Genußleben hin. Er ging so weit, ihr und ihren Kindern ganze Provinzen des römischen Reichs zu schenken. Octavia verstieß er. Jetzt beschloß der Senat, ihn aller seiner Würden zu entkleiden und an Kleopatra den Krieg zu erklären; Octavian zog gegen beide ins Actium 31. Feld, auf die öffentliche Meinung gestützt. Bei A c t i u m kam es zu einer Seeschlacht; als Kleopatra mit ihren 60 Schiffen plötzlich den Schauplatz verließ, folgte ihr Antonius und ließ die Seinen im Stich: so wurde seine Flotte geschlagen, sein Landheer ging zu Octavian über. Alexandria Im nächsten Jahre erschien dieser vor Alexandria. Antonius 30’ nahm sich auf die falsche Nachricht vom Selbstmord der Kleopatra das Leben, bald darauf auch diese, als sie sah, daß sie auf Octavian keinen Eindruck machte und von ihm zum Triumph bestimmt sei. So hatte dieser seine letzten Gegner besiegt; das römische Reich erhielt endgültig einen Monarchen. Ägypten wurde kaiserlicher Privatbesitz, der von einem kaiserlichen Präfekten verwaltet wurde.

17. Bd. 1 - S. 488

1824 - Leipzig Frankfurt a. M. : Hinrichs
Dritter Zeitraum. 4&Ö achtete die Fortschritte des Octavians nicht ohne Mißfallen; allein des Triumvirs Gemahlin, Fulvia, fühlte noch außer- dem die heftigste Eifersucht über das Verhältniß ihres Ge- mahls zur Königin von Aegypten, Kleopatra. Denn kaum war Antonius in Asien gelandet, und hatte zu Ephesus den asiatischen Provinzen einen Tribut von 200,000 Talenten auf neun Jahre, doch in zweien Jahren zahlbar, aufgelegt, als ihm Kleopatra nach Tarsus entgegeneilte. Er, der so gern überall für einen zweiten Casar gegolten hatte, war wenigstens im Stande, der Kleo- patra den ermordeten Helden der Welt zu ersetzen; er zog mit ihr nach Aegypten, und vergaß in Kleopatra's Nahe die lästigen Regierungssorgen, bis ihn ein in Asien über die harten Bedrückungen der Römer ausgebrochener Aufruhr, die Siege des pompejanischen jünger» Labienus, und der Einfall der Parther in die römischen Grenzprovinzen dahin zurück nöthigte. 188. Vergleich zwischen den Triumvirn. Eben wollte Antonius diesen Aufstand unterdrücken, indem er mit 200 Schiffen in Tyrus landete, als ihm seine Gemahlin Fulvia meldete, daß sie und Lucius Anto- nius von dem Octavian aus Italien verwiesen worden waren. In Italien brach, weil Ser tu s Pom pejus von Sicilien die Getreidezufuhr sperrte, Mangel aus, und damit stand eine Gahrung in Verbindung, die von der Fa- milie des Antonius ausging. Octavian verwies diese nach Griechenland. Der Triumvir Antonius stellte daher den Ventivius in Asien gegen die Parthcr und gegen den Labienus, und ging nach Athen, wo er seine Gemahlin bald durch den Tod verlor. — Er wandte sich nach Italien, wo Octavian den Hafen von Brundusium vor ihm sperrte. Jetzt belagerte er diese Stadt, und trat mit dem Sertus Pom pejus in Sicilie» in ein Bündniß. Octavian mußte also seine Macht theilen; er selbst ging gegen den Antonius, um Brundusium zu entsetzen; den Agrippa schickte er nach Sicilien gegen den Sertus Pom pejus.

18. Alte Geschichte - S. 185

1869 - Mainz : Kunze
185 haben, Spanien an Octavian, das narbonensische Gallien an An- tonius abtreten mußte, aber später Afrika bekommen sollte. Darauf wendet sich Octavian nach Westen, Antonius nach Osten. Octavian hatte die Aufgabe, die Veteranen durch Ländereien und durch Anweisung von 18 Städten zu befriedigen, die er itali- schen Grundbesitzern abnahm. An die Spitze dieser stellt sich L. Antonius, der Bruder des Triumvirs, der mit dessen Gemahlin Fulvia Octavians erbittertster Feind war. Es entstand ein Krieg (41—40), der damit endigte, daß sich L. Antonius in der festen Stadt Perusia im Jahr 40 ergab. « Während dieser Zeit hatte M. Antonius im Osten unter dem Einflüsse der ägyptischen Königin Kleopatra gestanden. Im Jahre 40 riß er sich los, kam nach Italien und hatte in Brundusium eine Zusammenkunft mit Octavian, worauf die drohenden Miß- Helligkeiten beigelegt und die Provinzen in der Weise vertheilt wurden, daß Antonius den Osten, Octavian den Westen, Lepidus Afrika erhielt. Octavia, Octavians Schwester, heirathete zur Be- festigung des neuen Bündnisses den Antonius. 39 Zusammenkunft zwischen Octavian, Antonius und S. Pvm- pejus (im Besitze von Sicilien und Sardinien, von wo aus er Rom die Zufuhr abschnitt) zu Misenum. Pompejus erhielt Sici- lien, Sardinien, Corsika und Achaja, auch wurde ihm das Con- sulat zugesagt; dagegen verpflichtete er sich, Italien mit Getreide zu versorgen. Klagen auf beiden Seiten führten zum Sicilischenkrieg (58— 36) zwischen Pompejus und Octavian. Nach zwei ziemlich erfolglosen Kriegsjahren schlägt des Octavianus Feldherr Agrippa bei Mylä und Naulochus 36 den Pompejus, welcher flieht uatb im folgen- 26 Jahre dem Legaten des Antonius in die Hände fällt und zu Mi- let gelobtet wird (35). Bald darauf wurde Octavian auch von 35 Lepidus befreit. Dieser machte Ansprüche auf Sicilien, seine Trup- pen gingen aber zu Octavian über. Er bat den Octavian um Ver- zeihung, der ihn aller seiner Aemter, mit Ausnahme des Ober- priesteramtes entkleidete. Er lebte bis 13 v. Ehr. ohne Ansehen. 2. Kampf zwischen Octavian und Antonins. Mit der Republik war es zu Ende; es kam nun darauf an, wer in die einzig mögliche königliche Stellung einrücken sollte, Octavian oder Antonius.

19. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 72

1855 - Heidelberg : Winter
72 §.75. Alleinherrschaft. (Octavian u. Antonius.) (Aechtnngen), durch welche mehr als 300 Senatoren und 2000 Ritter Leben und Vermögen verloren. (Auch Cicero kam dabei um.) Hieraus begann Octavian den Rachekrieg gegen Cäsar's Mörder M. Brutus und C a ss in s, welche mit wohlgerüsteten Heeren in Macé- donien standen. Er bahnte sich durch einen Seesieg bei Brnndisium den Weg nach Griechenland, wo er und besonders Antonius den Bru- tus und Cassius in der D o P p e l s ch l a ch t bei Philipps 42 schlugen, so daß die beiden letzteren ihre Sache völlig verloren gaben v. Chi-.^nd sich selbst tödteten. 6. Der Streit um die Alleinherrschaft zwischen Octavian und Antonius. §. 75. Uachdem so die republikanische Partei erlegen war, handelte sichs nur noch darum, wem Rom als Monarchie zufallen sollte. Diese Frage führte natürlich eine große Spannung zwischen den beiden Macht- habern herbei; doch wurde dieselbe zu Brnndisium wieder gehoben, wo die beiden Trinmvirn eine neue Verbindung eingiengen, die durch eine Vermählung des Antonius mit Octavian's Schwester Octavia besiegelt wurde. Octavian erhielt die westlichen Länder und erwarb sich die Gunst und Liebe des Volks durch milde, versöhnende Maßregeln; An- tonius aber blieb im Osten und verschwelgte die erbeuteten Schätze mit der ehrgeizigen Königin Kleopatra in Aegypten. Als er aber zu ihren Gunsten mit Willkühr über die östlichen Län- der verfügte und seiner rechtmäßigen Gemahlin, der edeln und tugend- haften Octavia, einen förmlichen Scheidebrief gab, ja sogar durch seine Freunde förmlich auf eine Kriegserklärung gegen Octavian antragen ließ: so wurde er vom Senat aller seiner Würden für verlustig er- klärt , und — um den Schein eines Bürgerkriegs zu vermeiden — der Kleopatra der Krieg angekündigt. Statt nun rasch seinen Gegner anzugreifen, durchschwelgte Antonius init Kleopatra den Winter in Griechenland, während Octavian sich rüstete. Im Jahr 31 kam es zur Seeschlacht bei A c t i u m, in welcher Octavian den Sieg und mit ihm die Weltherrschaft errang. Antonius stoh mit Kleopatra nach Aegypten, Octavian aber zog durch Griechenland nach Syrien, um von da aus Aegypten zu unterwerfen. Vergebens suchte Kleopatra den Octavian in ihr Netz zu ziehen, und als sie sah, daß der Sieger die Absicht hatte, sie zu Rom lebendig im Triumph auf- zuführen, nahm sie Gift. Kurz vorher hatte sie den Antonius zu dem Entschluß gebracht, sich selbst zu tödten. Aegypten aber wurde eine römische Provinz, welche Octavian ihrer Wichtigkeit wegen unter seine besondere Verwaltung stellte.

20. Alte Geschichte - S. 162

1887 - Wiesbaden : Kunze
162 Klagen auf beiden Seiten führten zum Sicilischen Krieg 38—36 38—36 zwischen Pompejus und Octavian. Nach zwei ziemlich erfolglosen Kriegsjahren schlug Octavians Feldherr M. 36 Vipsanius Agrippa bei Mylä und Naulochus 36 den Pompejus, welcher floh und im folgenden Jahre dem Legaten des 35 Antonius in die Hände fiel und zu Milet getötet wurde 35. Bald darauf wurde Octavian auch von Lepidus befreit. Dieser machte Ansprüche auf Sicilien, seine Truppen gingen aber zu Octavian über. Er bat den Octavian um Verzeihung, der ihn aller seiner Ämter, mit Ausnahme des Oberpriesteramtes, entkleidete. Er lebte bis 13 v. Chr. ohne Ansehen. 2. Kampf zwischen Octavian und Antonius. Mit der Republik war es zu Ende; es kam nun darauf an, wer in die einzig mögliche königliche Stellung einrücken sollte, Octavian oder Antonius. Der Friede zwischen beiden wurde lange Zeit durch die edle Schwester Octavians, Octavia, aufrecht erhalten; diese wurde aber 36 von Antonius nach Italien geschickt. Er wurde jetzt wieder von der ränkevollen Kleopatra abhängig; er schenkte römische Länder willkürlich an die ihm von derselben geborenen Kinder etc.; im Sommer 36 zog er gegen die Parther, welche damals sehr mächtig waren und große Eroberungen gemacht hatten; die Kriegsführung der Parther, eines nomadischen Reitervolkes, das sich nie in eine Schlacht einliefs, ermüdete ihn, und Mangel an Lebensmitteln und die Treulosigkeit der Armenier, die sich an ihn angeschlossen hatten, zwangen ihn zur Rückkehr. In den Jahren 35—33 führte Octavian, um seine Heere zu beschäftigen und einzuüben, Krieg gegen die Völker in den östlichen Alpen, gegen die Japyden, sowie gegen die Pannonier und Dalmatier, die nunmehr völlig unterjocht wurden. Das Spiel, das Antonius mit römischen Provinzen getrieben hatte, erbitterte die Römer, und diese Gärung benutzte Octavian, der durch die Entlassung der Octavia 32 von Antonius gekränkt war. Auf seinen Betrieb entsetzte der Senat den Antonius aller seiner Würden und erklärte an Kleopatra den Krieg, der eigentlich dem Antonius galt. Bei 31 Actium kam es am 2. September 31 zu einer Seeschlacht, die