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1. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 26

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
26 Griechische Geschichte. Sdosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbinden-den Festlandes Die grte der Inseln ist das weinberhmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nrdlichste ist An-d r o s, die sdlichste das sichelfrmige, vulkanische T h e r a (heute San-torin); auf dem an der Sdwestecke liegenden M e l o s (heute Milo) fand man die berhmteste aller Venusstatuen. Krela. K r e t a, das im Sden wie ein Riegel das gische Meer abschliet, ist eine groe, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevlkerung nur teilweise griechisch war. Eporoden. Als Sporaden, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewhnlich die der kleinasiatischen und thrakischen Kste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, spter ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare Lesbosmit Mytilene. Er folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Imbros, Samothrake, berhmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche T h a s o s. Nordstlich von E u b a liegt S k y r o s. leinafien. 17. Der kleinasiatische Kstensaum ist frh von Hellenen einge-nommen worden. Er zeichnet sich im Gegensatz zu dem wasserarmen, steppendrren Plateau des inneren Kleinasiens a) durch reichliche Bewsserung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblhen der dortigen griechischen Kolonien begnstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die grte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, aus denen die Städte Halikarnassos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Ida in Troas und der Sipylos; von Flssen der nrdlich vom Sipylos strmende Hermos und der gegenber Milet mndende, vielfach gewundene Mander. Die grie-chischen Kolonien zerfielen in die o l i s ch e n , zu denen Lesbos gehrte, die tonischen, unter denen auer den Inseln Chios und Samos Phokaia, Smyrna, Ephesos, Milet die bedeutendsten waren, und die dorischen, Halikarna, Knidos, Kos und die drei Städte auf Rhodos. 1) Die Landschaften Kleinasiens: olis Mysien Bithynien Paphlagonien Jonien Lydien Phrygien (nebst Galatien) Kappadocien Doris Karten (nebst Lycien) Pisidien (riebst Pamphylien) Cilicien.

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1. Geschichte des Altertums - S. 16

1897 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Griechische Geschichte. armen, steppendrren Plateau des inneren Kleinasiens *) durch reichliche Bewsserung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblhen der dortigen griechi-schen Kolonien begnstigt. ' Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die grte, Trogs, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden^ weiter die vielgezackte Halbinsel gegenber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Halikarnassos und Knidos lagen. ' Von Gebirgen sind zu merken d/r quellenreiche in Troas und der Sipvlos: von Flssen der nrdlich vom pylos strmende Hermos^und der gegenber Milet mndende, vielfach gewundene Maan^er7//Die grie-chischen Kolonien zerfielen in die.olucken. zu^denen Lesbos gehrte, die.ionischen, unter denen auer den Inseln Chios und Samos . Phokma, ^Smyrna, .Ephesus, Milet die bedeutendsten waren, und die d o rjj'dj en, Halikarna, Knidos, Kos und die drei Städte auf Rhodos. Die griechische Vorzeit. Kultur 18. Die Griechen kamen von Norden her in das nach ihnen benannte Land. Sie kamen als ein vorzugsweise viehzchtendes Volk, das aber auch etwas Ackerbau trieb. . Sie waren organisiert, wie das indogermanische Urvolk, nach dem Geschlechtszusammenhange; die Gliederung nach Geschlechtern (yzvri), Phratrien, Phylen blieb fr fortschrttte lange Zeit die herrschende. j Allmhlich hat dann neben andern Ur-fachen jedenfalls die wachsende Bevlkerung dazu gefhrt, da man den Boden sorgfltiger bebaute, da der Anbau von Wein und l neben den des Getreides und an Stelle des nomadischen Lebens eine grere Sehaftigkeit trat; da man sich auf das Meer hinaus-begab und der See neue Wohnsitze suchte; endlich auch da eine straffere staatliche.organisation eintrat. Ueber die Kulturverhltnisse jener Zeit, d. h. etwa des zweiten Jahrtausends v. Cbr.. haben wir in den letzten Jahrzehnten sehr - wichtige Aufschlsse durch die Ausgrabungen^Heinrich Schliemanns erhalten, eines mecklenburgischen Pfarrerssohnes, der, anfangs in drftigen Verhltnissen, spter durch Handel reich wurde und seine 1) Die Landschaften Kleinasiens: olis Mysien Bithynien Paphlagonien. Jonien Lydien Phrygien (nebst Galatien) Kappadocien. Doris Karien (nebst Lycien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien.

2. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 24

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Griechische Geschichte. vom Festlande aus nach Sdosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbindenden Festlandes. Die grte der Inseln ist das weinberhmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nrdlichste ist A n d r o s, die sdlichste das sichelfrmige, vulkanische Thera (heute Santorin); auf dem an der Sdwestecke liegenden, ebenfalls vulkanischen M e l o s (heute Milo) fand man die berhmteste aller Venusstatuen. Kreta Kreta, das im Sden wie ein Riegel das gische Meer ab-schliet, ist eine groe, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevlkerung nur teilweise griechisch war. Sporaden Als Sporaden, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewhnlich die der kleinasiatischen und thrakischen Kste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, spter ein wichtiger Mittel-Punkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare L e s b o s mit Mytilene. Es folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Jmbros, Samothrake, berhmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche T h a s o s. Nordstlich von E u -b a liegt Skyros. Kleinasien Der kleinasiatische Kstensaum zeichnet sich im Gegen-satz zu dem wasserarmen, steppendrren Plateau des inneren Klein-asiens^) durch reichliche Bewsserung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblhen der dortigen griechischen Kolonien begnstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die grte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Halikarnafsos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Ida in Troas und der Sipylos; von Flssen der nrdlich vom Sipylos strmende Hermos und der gegenber Milet mndende, vielfach gewundene Mander. Die Urbevlkerung Kleinasiens bildeten die K a r e r und verwandte Völker; von dem hetitischen Reich, das um die Mitte des zweiten Jahrtausends das ostliche Kleinasien und das nrdliche Syrien umfate, ist oben die Rede gewesen ( 3 u. 6). Nachher zogen die Phryger und andere indogermanische Stmme von Thrakien her in die 1) Die Landschaften Kleinasiens: olis Mysien Bithynien Paphlagonien Jonien Lydien Phrhgien (nebst Galatien) Kappadocien Doris Karien (nebst Lycien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien.

3. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 16

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 Griechische Geschichte. Älteste Kultur. Kultur- fortschritte. armen, steppendürren Plateau des inneren Kleinasiensdurch reichliche Bewässerung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblühen der dortigen griechischen Kolonien begünstigt. Mehrere^Halbmeln ragen in das Meer hinein: im Norden die größte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenüber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Hmlarnassos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu Werken der queherrmr^r^tra™trr'^troa§ und der Sipylos; von Flüssen der nördlich vorn "©ipljtus’-fftömenbe Hermos"m^der gegenüber Milet mündende, vielfach gewundene Mäander. Die griechischen Kolonien zerfielen in die äolischen, zu denen Lesbos gehörte, die ionischen, unter denen außer den Inseln Chioz-Und Samos Phokaia, Sm^ffmf^ftesus, Milet die bedeutendsten waren, und die dorischen, Halikarnaß, Knidos,*1$oeunb die drei Städte auf Rhodos. Die griechische Vorzeit. § 18. Die Griechen kamen von Norden her in das nach ihnen benannte Land. Sie kamen als ein vorzugsweise viehzüchtendes Volk, das aber auch etwas Ackerbau trieb. Wie das indogermanische Ur-volk waren sie nach dem Gescklechtszusammenlianae organisiert; die Gliederung nach Geschlechtern [yevt]), Phratrien, Phylen blieb für lange Zeit die herrschende. Allmählich hat dann neben anderen Ursachen jedenfalls die wachsende Bevölkerung dazu geführt, daß man den Boden sorgfältiger bebaute, daß der Anbau von Wein und Ol neben den des Getreides und an Stelle des ntzmadimn.lebens eine größere Seßhaftigkeit trat; daß man sich aus das Meer hinaus* begab und über See neue Wohnsitze suchte; endlich auch dazu, daß eine straffere staatliche Organisation eintrat. Über die Kulturverhältnisse jener Zeit, d. H. etwa des zweiten Jahrtausends v.chr., haben wir in den letzten Jährzehnken "sehr wichtige Ausschlüsse durch die Ausgrabungen Heinrich Schliemanns erhalten, eines mecklenburgischen Pfarrersohnes, der, anfangs in dürftigen Verhältnissen, später durch Handel reich wurde und seine großen Mittel verwandte, um den Traum seiner Jugend zu verwirklichen und die Stätten der homerischen Gedichte mit Karst und Spaten zu untersuchen. 1) Die Landschaften Kleinasiens: Äolis Mysien Bithynien Paphlagomen. Jonien Lydien Phrygien (nebst Galauen) Kappadocien. Doris Karten (nebst Lycien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien. 1

4. Bd. 1 - S. 123

1883 - Leipzig : Engelmann
§ 67. Die griechische Welt. 123 Stolz und Schroffheit gegenüber dem Stammesfremden oder Besiegten bildeten die dunkle Seite des Volkscharakters." 4. Die griechischen Colonien. §.67. Wanderungslust und beweglicher Sinn, verbunden mit äußerlichen Veranlassungen , erzeugten bei den Hellenen die Steigung, sich von der Heimath zu lösen und sich auf fremder Erde neue Lebensbahnen zu schaffen. Sie legten auf allen Inseln und Küsten des mittelländischen und schwarzen Meeres Pflanzstädte (Colonien) an, und zwar in solcher Menge, daß deren Zahl um das I. 600 sich auf 250 belief. > Da die Hellenen mit der Auswanderungslust auch das Talent verbanden, „das Nationale in der Fremde geltend zu machen und zu bewahren", so wurde dadurch mit der griechischen Bevölkerung auch griechische Sprache und Cultur weithin verbreitet. Bald waren Kriege und Eroberungen, bald Zwietracht und innere Parteiung, bald Uebervölkerung und Verarmung, später aber besonders Handelsinteressen, die äußere Ursache, daß ein Theil der Bürger irgend emer griechischen Stadt mit Weib und Kind die Heimath verließ und sich an einem günstig gelegenen Orte eines fremden Küstenlandes ansiedelte. Beim Abzüge nahmen sie das heilige Feuer aus dem Nachhause mit. — Die Pflanzstädte standen mit dem Mutterftaate (Metropole) in einem Verhältniß der Blutsverwandtschaft, waren aber frei und selbständig und hatten keine anderen Verpflichtungen gegen sie, als welche die natürliche Pietät der Tochter gegen die Mutter auflegt. Sie behielten die Sitten, Einrichtungen und Religionsgebräuche der Mutterstadt bei, führte ohne die höchste Noth keine Kriege mit derselben und bewiesen ihr bei feierlichen Gelegenheiten kindliche Ehrfurcht; aber sie traten in kein Verhältniß der Abhängigkeit, wie die Colonien der Römer oder die der neueren Zeit. Nur außerordentlicher Weise griff die Mutterstadt in die inneren Angelegenheiten der Tochter ein, wenn diese durch äußere oder innere Unglücksfälle ihrer Hülfe oder schiedsrichterlichen Autorität bedürftig ward. Viele Tochterstädte überholten den Mutterstaat an früher Bildung, an Handelstätigkeit und Kunstsinn; aber häufig vergeudeten oder verzehrten sie ihre edlen Kräfte in bürgerlichen Kämpfen, in Stammesfehden und Nachbarkriegen, oder in allzu raschen, überstürzenden Unternehmungen und verfielen in Schlaffheit und Schwäche. Die bedeutendsten Pflanzstädte waren folgende: 1. Auf der Küste Kleinasiens. Die ersten Ansiedler dieser Küste waren die Aeolier (aus Böotien), die theils auf den nördlichen Inseln, Lesbos u. a., theils auf dem gegenüberliegenden Festlande Mysien und Troas mit dem sagenberühmten Gebiete von Ilion Niederlassungen gründeten. Die Zahl der letzteren betrug zwölf, unter ihnen war Kyme (Phrikonis) die angesehenste. Ob sie, wie die ionischen, in einem Bunde vereinigt waren, ist streitig. Von Lesbos und Kyme wurden an der mysischen und thrakischen Küste neue Pflanzstädte gegründet. Wichtiger waren die südwärts gelegenen ionischen Colonien, die gleichfalls zwölf zu einem losen, auf religiöser Stamm - und Opfergemeinschaft beruhenden Bunde vereinigte, durch Handel, Kunstfleiß und Wohlstand blühende Städte zählten. Die bedeutendsten darunter sind: Miletos, Priene, Ephesos, Kolophon, Phokaa, Teos (Anakreons Geburtsort) u. a., auch das äolische Smyrna schloß sich ihnen an, und Samos und Chios, die Hauptsitze ihrer Seemacht, wurden dazu gezählt. Der Bundestempel des Poseidon, wo sie jährlich das gemeinsame Fest der P a n i o n i e n feierten und ihre Berathungen hielten, stand auf dem Vorgebirge Mykale und war etliche Tage lang der Mittelpunkt eines regen Volkslebens und Verkehrs. Oel und Wein waren die Haupterzeugnisse des Bodens, die aus der feinen Wolle verfertigten „milesischen Gewänder" die bedeutendsten Artikel ihres Kunstfleißes. Noch südlicher lagen die gleichfalls zu einem Bunde vereinigten sechs dorischen Pflanzstädte mit der „Meerburg" Halikarnassos (Herodots Geburtsstadt), mit Knidos und den Inseln Rhodos und Kos. Die jährlichen Zusammenkünfte und Berathungen im Tempel des Triopischen Apollon auf dem gleichnamigen Vorgebirge wurden mit gemeinschaftlichen Opfern und Wettkämpfen gefeiert, und die gewonnenen Sieges-

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 60

1858 - Hannover : Hahn
60 suchte. — Der Ring. Amasis, König von Aegypten, ches Po ly trates Freund. Polykrates wird durch den per- sischen Satrapen O roetes, der ihn auf das Festland lockt, getödtet. Ih, Dorische Co toni en. Die Unruhe und Wanderlust, welche die Griechenstamme über zwei Jahrhunderte hindurch aus der Heimath jenseits des Meeres trieb, ergriff zuletzt die Dorer selbst, die durch ihre Einwanderung in den Pelopon- nes den ersten Anstoß dazu gegeben hatten. Schon frühe siedelten sich Dorer vom Peloponnes aus auf Kreta an, wo neben der alten karisch-phönicischen Bevölkerung (die so- genannten Eteokreter) bereits Griechen aller Stämme sich niedergelassen hatten. Doch erlangten die Dorer über alle das Uebergewicht, so daß die Kreter, ihre Mundart und Staatseinrichtungen, später für streng dorisch galten. Etwas später nahmen dorische Schaaren aus Megara und dem Peloponnes nach und nach mehrere Inseln an der asiatischen Küste, besonders Kos und Rhodos, und die Südküste von Karien (Landschaft Doris) ein. Sechs do- rische Städte (Aopixrj s;7.tt:oxi?) feierten gemeinschaftliche Opfer und Festspiele bei dem Tempel des Apollon auf dem Bor- gebirge Triopion bei Knidos. Die sechs Städte waren auf dem Festlande Halikarnassos, Vaterstadt der beiden Geschichtschreiber Herodot und Dionysios, und Kni- dos auf einer Landzunge beim Vorgebirge Triopion, mit einem berühmten Tempel der Aphrodite mit ihrer Bildsäule von Praxiteles; ferner die Insel Kos und auf der In- sel Rhodos die drei Städte Lindos, Kamiros und Ja- lysos, die später zusammen (durch aovoixtafxó?) die gemein- schaftliche Hauptstadt Rhodos gründeten (um 404 v. Ehr.), blühend durch Handel in den Zeiten nach Alexander M., mit zwei Häfen, am Eingänge des einen der aus Erz gegossene, 70 Ellen hohe Koloß des Sonnengottes. 2) Kolonien am Hellespont. an der Propontis und dem schwarzen Meere. Die meisten sind von den Milesiern, die seit Anfang des achten Jahrhunderts ihre Schifffahrt bis in den Pontos ausdehnten, zur Erweiterung oder Sicherung ihrer Handelsbeziehungen gegründet. a. An den Küsten des Hellespont und der Propontis: Kyzi- kos (750); Abydos (um 700) gegenüber von Sestos an der schmälsten Stelle der Meerenge (die Sage von Hero und Leander); Lampsakos (um 650), sämmtlich von Milet gegründet. — Byzantion am goldenen Horn beim Ein- gänge des thrazischen Bosporus, und das gegenüberliegende Chalkedon an der asiatischen Küste, sind Niederlassungen der Me garer (jenes um 655, dieses 675 gegründet.)

6. Orientalische und griechische Geschichte - S. 85

1888 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 85 — Dorische Gründungen: Von Epidanros ans auf den Dorier im Inseln: Nisyros, Kalymnos, Kos; von Troizen: Halikarnaß @uben‘ (ionisiert?);" von Argos: drei Städte auf Rhodos: Lindos, Kameiros, Jalysos; von Lakonike: Knidos. Krüta langsam aber gründlich erobert. Triopion bei Knidos dem Apollo geweiht. Ergebnis: 1. Für die Grundanschauung über die Wan- Wesen und dernngen: Es ist das Hervorbrechen der kräftigen jüngsten hellem- Wanderung^ scheu Volkszweige, des thessalischen und dorischen, hervorgerufen durch deren Kraftbewußtsein, wobei ein großer Teil der bis dahin herrschenden Völkerschaften, Achaier, Aioler, unterworfen oder zurückgedrängt wurde, ein anderer, im Kampf bewährt, sich nun desto kräftiger entwickelt: Boioter-Arnaier aiolischer-, Attiker ionischerseits. Es verdient Berücksichtigung, daß letztere sich sogar verjüngen durch Aufnahme zahlreicher tüchtiger Elemente aus andern griechischen Stämmen. Vielleicht ist da die geheimnisvolle Wurzel der Tendenz gerade dieses Stammes zur Einheit Griechenlands. 2. Für die Geschichte der Folgezeit: Allgemeine Aufrüttelung aus dem Schlaf-oder Traumleben des Kinder- oder rohen Volkes. Objektiv: sowohl Verschmelzung als Zersplitterung; subjektiv: ebensosehr das Bewußtsein des Gegensatzes wie der Zusammengehörigkeit. Die grundlegenden Folgen der Zersplitterung und der Reaktion dagegen, die erste Entwickelung des einen und des andern Bewußtseins füllen die zweite Periode dieses Zeitraums der griechischen Geschichte, dessen Kern die Zeit von 750—600 ist, der wichtigste Abschnitt in der griechischen Geschichte für die Griechen selbst. Ii. Periode. 900—500. Es ist die Zeit der Entwickelung des hellenischen Geistes in seiner Einheit und Mannigfaltigkeit. Betrachten wir zunächst diese Mannigfaltigkeit in der Einheit und die Einheit in der Mannigfaltigkeit nach den verschiedenen Beziehungen des Volkslebens. Vorausgesetzt werden muß (wie der Ausdruck ßd^ßagol zeigt) ein Bewußtsein der Einheit und Zusammengehörigkeit wegen der gemeinsamen Sprache, Sitte, Religion (Orakel), trotz mancher Verschiedenheit, erhöht durch beständige gegenseitige Einwirkung, besonders in dieser grundlegenden Zeit. Im besonderen zeigt sich dies in der Sprache,2) mehr noch in der I. Religion — denn diese ist nicht starr, sondern zeigt Entwicklungsbewegung. Etwa drei Perioden kann man unterscheiden: mlgion™ 1. eine pelasgische: Zeus Dodauaios, Persephassa, Erinnyen. *) Herodot aus Halikarnaß schreibt ionisch. 2) cfr. die Aufnahme verschiedener Stammeseigentümlichkeiten in der Sprache des Homer und selbst im Attischen?

7. Geschichte des Altertums - S. 24

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Griechische Geschichte. Vom Festlande aus nach Südosten. Sie sind Restinseln des einst hier Europa und Asien verbindenden Festlandes. Die größte der Inseln ist das weinberühmte Naxos; westlich davon liegt das marmorreiche P a r o s. Die nördlichste ist A n d r o s, die südlichste das sichelförmige, vulkanische T h e r a (heute Santorin); aus dem an der Südwestecke liegenden, ebenfalls vulkanischen Melos (heute Milo) sand man die berühmteste aller Venusstatuen. Kreta. Kreta, das im Süden wie ein Riegel das ägäische Meer ab- schließt, ist eine große, von Hochgebirgen eingenommene Insel, deren Bevölkerung nur teilweise griechisch war. Sporaden. Als S p o r a d e n, d. h. die zerstreuten, bezeichnet man gewöhnlich die der kleinasiatischen und thrakischen Küste vorgelagerten Inseln; unter ihnen sind die bedeutendsten Rhodos, später ein wichtiger Mittelpunkt des Handels, Kos, Samos, das weinreiche C h i o s, das fruchtbare Lesbos mit Mytilene. Es folgen L e m n o s, die Insel des Hephaistos, Jmbros, Samothrake, berühmt durch seine alten Mysterien, und das goldreiche Thasos. Nordöstlich von E u -b ö a liegt S k y r o s. Kleinasien. Der kleinasiatische Küstensaum zeichnet sich im Gegen- satz zu dem wasserarmen, steppendürren Plateau des inneren Kleinasiens *) durch reichliche Bewässerung, fruchtbaren Boden und mildes Klima aus; dies sowie die Lage am Meere haben das Aufblühen der dortigen griechischen Kolonien begünstigt. Mehrere Halbinseln ragen in das Meer hinein: im Norden die größte, Troas, durch den Hellespont vom thrakischen Chersones geschieden, weiter die vielgezackte Halbinsel gegenüber Chios, sodann Mykale, endlich die beiden Halbinseln, auf denen die Städte Halikarnassos und Knidos lagen. Von Gebirgen sind zu merken der quellenreiche Jda in Troas und der Sipylos; von Flüssen der nördlich vom Sipylos strömende Hermos und der gegenüber Milet mündende, vielfach gewundene Mäander. Die Urbevölkerung Kleinasiens bildeten die K a r e r und verwandte Völker; von dem hetitischen Reich, das um die Mitte des zweiten Jahrtausends das östliche Kleinasien und das nördliche Syrien umfaßte, ist oben die Rede gewesen (§ 3 u. 6). Nachher zogen die Phryger und andere indogermanische Stämme von Thrakien her in die 1) Die Landschaften Kleinasiens: Äolis Mhsien Bithynien Paphlagonien Jonien Lydien Phrygien (nebst Galatien) Kappadocien Doris Karien (nebst Lhcien) Pisidien (nebst Pamphylien) Cilicien.

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 89

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Weitere Ausbreitung des Griechenvolkes. 89 beten sie 12 Städte: Kyme, Temnos, Killa, Pitane, Grynium, Larissa, Neon Teiches, Aigiroössa, Aegäa, Notion, Myrenäa; die zwölfte, Smyrna, kam an die Jener. Ihre bedeutendsten Niederlassungen waren auf der Insel Lesbos, in sechs Städten, von denen Metymna und beson- ders Mitylene von hoher Bedeutung wurden, während die Städte des Festlandes keine besondere Rolle spielten; sie hatten einen äußerst lockeren Bund und ergaben sich, wie es scheint, ohne Kampf der anschwellenden Macht der Perser. Viel bedeutender wurden die Niederlassungen der Joner, welche aus Attika, wohin sie vor den Dorern flüchteten, nach Kleinasien über- gingen. Im neuen Vaterlande gründeten sie: Phokäa, Erythrae, Kla- zomenae, Teos, Lebedos, Kolophon, Ephesos, Priöne, Mius, Milet, und auf den Inseln Chios und Samos die gleichnamigen Städte. Eine Eidgenossenschaft vereinigte sie zu einem Bunde; auf dem Vorgebirge Mykale, im Poseidonstempel, hatten sie ihr Panjonium, wo sie gemein- schaftliche Opfer darbrachten und die Bundesangelegenheiten beriethen. Die Bewegungen in den einzelnen Städten, die Angriffe der Lydier und hierauf der Perser ließen aber den Bund nie erstarken. Von den jonischen Städten erhielten wieder viele andere ihr Dasein; Milet allein soll 80 neue Kolonieen gegründet haben, ein Beweis von der großen Handelsmacht, zu der es sich aufgeschwungen hatte. Etwas später setzten sich Dorer südlich von den Jonern fest, bauten Halikarnaß, Herodots Heimath, Knidos auf dem Festlande, Kos und Rhodos auf den Inseln gleichen Namens; spät erst wurde Rhodos eine bedeutende Seemacht und durch Kunst und Wissenschaft berühmt. Die Bewegungen in Grie- chenland hörten mit der dorischen Wanderung nicht auf; auch die an- gesessenen Nachbarn befehdeten einander und dies veranlaßte noch lange Zeit entschlossene Schaaren zum Zuge in die Fremde. Noch mehr wirkten hiezu die Unruhen, welche die meisten Städte erschütterten. Bald wan- derte ein Mann aus königlichem Geschlechte mit seinen Anhängern fort, weil er unzufrieden war, daß ihm die Königswürde entzogen wurde; bald flüchteten sich vornehme Bürger vor einem Könige, einem Tyrannen oder vor ihren eigenen Mitbürgern aus den niederen Ständen, oder die Demokraten unterlagen und suchten eine neue Heimath. Manchmal waren es auch unternehmende Seefahrer, welchen eine Küste oder eine Bucht wvhlgefiel; diese Kolonieen wurden alsdann des Handels wegen angelegt, wie die Phönicier ebenfalls gethan hatten. Häufig geschah es aber auch, daß in einer Stadt oder Landschaft die Bevölkerung überhand nahm, der Boden unzureichend wurde alle zu ernähren und Zwietracht und blutiger Streit unter den Bürgern auszubrechen drohten; dann be- schloß man, daß ein Theil der Bürger auswandern und sich eine neue Heimath gründen sollte. Die ein solches Loos traf, wurden mit allem

9. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 99

1862 - Freiburg im Breisgau : Herder
Randgebirge und centrales Plateau Kleinasiens. §. 27. 99 lyrische Taurus im S. Beide sind keineswegs einfache, zusammenhängende Ketten, sondern bestehen aus einer Menge vielfach unterbrochener Kettenzüge und Gebirgsgruppen mit vorherrschender (paralleler) Richtung von O. nach W.; sie haben zwar beide ihr continentales Ende am ägäischen Meere, aber isolirte maritime Fortsetzungen in zahlreichen Inselgruppen. Der ci l ici sch - lyc isch e Taurus beginnt am Nordende des issischen Busens (Golfs von Alerandrette) und findet sein Ende in der Südwestspitze des anatvlischen Festlandes und in den vorliegenden Gebirgsinseln Rhodos, Kos, Samos. An Ausdehnung in der Länge (110 M.) und Breite (25—30 M.) kommt er ungefähr den Centralalpen gleich; er erstreckt sich nämlich von der Küste oft tief ins Land hinein und füllt die alten Landschaften Cilicien, Pam- phylien, Lycien, Carien ganz mit einem wahren lmarttimen. der Sonnenseite zu- gekehrten) Alpengebirgslande aus, dessen Schneegipfel bis 10,000' empor ragen, und dessen Südfuß steil nach dem Meere abfällt. Die Südküste besteht aus zwei weit vorspringenden, hafenreichen Halbinseln (Cilicien und Lycien), getrennt durch einen großen, halbkreisförmigen Meerbusen, dessen vorherrschend ebene Küsten- landschaft ohne Hafenreichthum ist. Das p ontisch e Küsten ge birg e am Nordrande der Halbinsel kömmt dem südlichen Taurus an Ausdehnung in der Länge und an tiefer Erstreckung in das Innere der Halbinsel gleich, steht ihm aber an absoluter Erhebung weit nach und hat überhaupt mildere Formen. Die Nordküste enthält nur in ihrer östlichen Hälfte eine Reihe kleiner, aber seichter und den Nordstürmen ausgesetzter Buchten. Das centrale Plateau, welches sich vorn Antitaurus gegen N.-W. ansdehnt, enthalt die höchste (vulkanische) Bodenanschwellung der Halbinsel in dem Erdschisch oder Argäus (mit 12,000' absol. und 8000' relativer Höhe), der sich an der Nordwestseite des Antitaurus als ganz isolirte Kegelgruppe mitten aus der cappa- docischen Plateaufläche erhebt. Auf dem centralen Plateau lassen sich 4 Hochebenen unterscheiden: 1) das Plateau von Konia (Iconium) oder die ly ca o nische Hochebene, die ausgedehnteste und südlichste von allen, zwar baumlos, aber wegen ihrer diago- nalen Richtung zu allen Zeiten als Karavanenftraße sowie für Völkerzüge und Pilgerfahrten durch die Mitte der Halbinsel benutzt; ihr im Nordosten 2) die cappadocische Ebene, aus deren Mitte sich der Argäus bis in die Schnee- linie erhebt, weshalb man sie auch das Argäus-Plateau genannt hat. Wieder nordöstlich von diesem breitet sich 3) .das obere H aly s- P latea u oder die cappadocisch-pontische Hochebene aus, welche in ihrer ganzen Ausdeh- nung von dem obern Kyzyl-Jrmak (Halys) durchstrümt wird. Weiter west- lich 4) die galatische Hochebene auf der rechten oder östlichen Seite des Mittlern Halys. Im Westen Kleinasiens erscheint schon statt der massenhaf- ten Anschwellung des Erdbodens, die Asien eigenthümlich ist, und von O. nach W. abnimmt, die gegliederte Emporhebung des Bodens, als Uebergang zu der plastischen Gestaltung Europas. Das westliche Drittheil der Halbinsel unterscheidet sich nämlich von den zwei östlichen Dritthcilen wesentlich als ein durch parallele 7 *

10. Bd. 1 - S. 95

1854 - Leipzig : Engelmann
95 Die griechische Welt. 4. Die griechischen Kolonien. §. 59. Wanderungslust und beweglicher Sinn erzeugten bei den Hellenen die Neigung, sich von der Heimath zu lösen und sich auf fremder Erde neue Le- bensbahnen zu schaffen. Sie legten auf allen Inseln und Küsten des mittel- ländischen und schwarzen Meeres P flanz sta d te (Ko l on i en) an und zwar in solcher Menge, daß deren Zahl um das I. 600 sich auf 250 belief. Da die Hellenen mit der Auswanderungslust auch das Talent verbanden, „das Nationale in der Fremde geltend zu machen und zu bewahren", so wurde dadurch mit der griechischen Bevölkerung auch griechische Sprache und Cultur weithin verbreitet. Bald waren Kriege und Eroberungen, bald Zwietracht und innere Parteiung, bald Uebervölkerung und Verarmung, spater aber besonders Handelsinteressen die äußere Ursache, daß ein Theil der Bürger irgend einer griechischen Stadt mit Weib und Kind die Heimath verließ und sich an einem günstig gelegenen Orte eines fremden Küstenlandes ansiedelte. Beim Abzug nahmen sie das heilige Feuer aus dem Rathhause mit. — Die Pflanzstadte standen mit dem Mutterstaate (Metropole) in einem Verhaltniß der Blutsverwandtschaft, waren aber frei und selbständig und hatten keine anderen Verpflichtungen gegen sie, als welche „die natürliche Pietät der Tochter gegen die Mutter auflegte." Sie behielten die Sitten, Einrichtungen und Religionsgebrauche der Mutterstadt bei, führten ohne die höchste Noch keine Kriege mit derselben und bewiesen ihr bei feierlichen Gelegen- heiten kindliche Ehrfurcht; aber sie traten in kein Verhaltniß der Abhängigkeit, wie die Kolonien der Römer oder die der neuern Zeit. „Nur außerordentlicher- weise griff die Muttersiadt in die innern Angelegenheiten der Tochter ein, wenn diese durch äußere oder innere Unglücksfalle ihrer Hülfe oder schiedsrichterlichen Auctoritat bedürftig ward." Die bedeutendsten Pflanzstadte waren folgende: 1. Auf der Küste Kleina sien s. Die ersten Ansiedler dieser Küste waren die Aeolier (aus Bö otien), die theils auf den nördlichen Inseln Les- bos u. a. theils auf dem gegenüberliegenden Festlande Mysien und Troas (wo früher das Gebiet von Ilion oder Troja war) Niederlassungen gründeten. Die Zahl der letzteren betrug zwölf, unter ihnen war Kyme (Phrikonis) die an- gesehenste. Ob sie, wie die ionischen, in einem Bunde vereinigt waren, ist streitig. Von Lesbos und Kyme wurden an der mnsischen und thrakischen Küste neue Pflanzstadte gegründet. Wichtiger waren die südwärts gelegenen ionischen Kolonien, die gleich- falls zwölf zu einem Bunde vereinigte, durch Handel, Kunstfleiß und Wohlstand blühende Städte zahlten. Die bedeutendsten darunter sind: Miletos, Prien e, Ep he sos (Dianentempel), Kolophon, Phokaa, Teos (Anakreons Ge- burtsort) u. a., auch das äolische Smyrna schloß sich ihnen an, und Samos und Ch ios, die Hauptsitze ihrer Seemacht, wurden dazu gezahlt. Der Bundes- tempel des Poseidon, wo sie das gemeinsame Fest der Panionien feierten und ihre Berathungen hielten, stand auf dem Vorgebirge Mykeile; Oel und Wein waren die Haupterzeugniffe. Noch südlicher lagen die gleichfalls zu einem Bunde vereinigten sechs dorischen Pflanzstadte mit Halikarnassos (Herodots Geburtsstadt), Kn idos und den Inseln Rhodos und Kos. Die meisten dieser Kolonien legten wieder Pflanzstadte an, ja Milet allein war die Metropole von 80 Töchterstädten, die größtentheils an der Küste des schwarzen Meeres (Pontos E u x e i n o s) und der Propontis lagen. Vereinigungspunkt der sechs dorischen Städte war der Tempel des triopischen Apoll auf der Küste von Karlen. Unter den ionischen Städten nahm Milet den ersten

11. Geschichte der Hellenen in neuen und alten Darstellungen - S. 472

1884 - Leipzig : Weber
472 Geschichte der Hellenen. mit seinem Hofe durch ihr Gebiet zog, Tribut für den Durchzug. Schon empörten sich einige der Satrapen Kleinasiens, Ariobarzanes in Phrygien am Hellespont, Antophradates in Lydien, Mausolos, Orontes; nur der Verrat des Orontes, den sie zum Führer gewählt hatten, rettete dem Großkönige die Halbinsel. Noch trauriger zeigen die Überlieferungen, freilich die griechischen, des alternden Artaxerxes Schwäche im Bereich seines Hofes; er erscheint da wie ein Spielball in den Händen seiner Mutter, seines Harems, seiner Eunuchen, wein Sohn Marino, den er, ein Neunziger, zum Nachfolger ernannt mit dem Recht, schon setzt die Liara zu tragen, soll wegen einer Gunst, die ihm von dem Vater versagt worden, eine Verschwörung gegen dessen Leben angezettelt und dann auf des Vaters Befehl, dem sie verraten worden, mit dem Tode gebüßt haben. Zum Thron der nächste war nun Ariaspes, nach ihm Arsames; aber ein dritter Sohn Ochos, so wird erzählt, trieb den ersten mit falschen Gerüchten von des Vaters Ungnade zum Selbstmord, ließ den zweiten durch gedungene Mörder beseitigen. Gleich darauf starb Artaxerxes Ii. Ochos folgte ihm. Ochos erscheint in der Überlieferung als ein asiatischer Despot echter Art, blutdürstig und schlau, euergisch und wollüstig, in der kalten und berechneten Entschiedenheit seiner Handlungen nur desto furchtbarer; ein solcher Charakter konnte wohl die im innersten zerrüttete Persermacht noch einmal zusammenraffen und mit dem Schein von Kraft und Frische beleben, die empörten Völker und die trotzigen Satrapen zur Unterwürfigkeit zwingen, indem er sie auch seine Launen, seine Mordlust, seine wahnsinnige Wollust schweigend anzusehen gewöhnte. Er begann mit der Ermordung seiner jüngeren Brüder, ihres Anhanges; und der persische Hof nannte ihn voll Bewunderung mit dem Namen seines Vater, der keine Tugend als die Sanftmut gehabt hatte. Die Art, wie der Thronwechsel geschah, vielleicht schon die blutigen Vorgänge, die ihm vorausgingen, waren Anlaß oder Vorwand zu neuen Empörungen in den vorderen Satrapieen, zu dreisterem Vorgehen Ägyptens. Es erhob sich Orontes, der Jonien, Artabazos, der Phrygien am Hellespont hatte; attische Inschriften bezeugen die Verbindung des Orontes mit Athen. Artabazos hatte zwei rhodische Männer, die Brüder Mentor und Memnon, beide tüchtige Kriegsleute, au sich gezogen, sich mit ihrer Schwester vermählt, seine griechischen Söldner unter ihren Befehl gestellt. Die attischen Strategen Ehares, Charidemos, Phokion leisteten ihm Beistand. Andere Satrapen blieben auf des Königs Seite, namentlich der von Karien, Mausolos aus dem alten Dynastengeschlecht des Landes; sein Werk war der Abfall der attischen Bundesgenossen (357), Rhodos, Kos, Chios voran; nur um so eifriger half Athen den empörten Satrapen; das gegen sie gesandte königliche Heer wurde durch Ehares' Beistand geschlagen; die Athener jubelten wie Über einen

12. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 397

1866 - Leipzig : Teubner
25. Konon von Athen. 397 Hafen von Kaunos in Karten zurückziehen. Hier bestand er eine langwierige Belagerung, während der auch wegen Mangels an Sold eine Meuterei unter seinen Truppen ausbrach, bis die Satrapen Pharnabazos und Artaphernes erschienen und ihn be- freiten. In der nächsten Zeit hatte er volle Freiheit, seine Flotte zu verstärken, und er brachte sie auf 130 Segel. Nach- dem er die Insel Rhodos den Spartanern abwendig gemacht und ihnen auch sonst kleinere Schäden zugefügt, kam es zu einer entscheidenden Schlacht mit der gesammten Flotte der Spartaner bei Knidos (394). Dem Agesilaos war nach seinem Siege über den Tissaphernes von den Spartanern auch die Verfügung über die Flotte überlassen worden, und er hatte seinen Schwager Peisandros, einen sonst wackeren, aber des Seewesens unkun- digen Mann, als Feldherrn über dieselbe gesetzt. Diesen griffen Konon und Pharnabazos in seiner Stellung bei Knidos an. Die Bundesgenossen auf dem linken spartanischen Flügel ergriffen sogleich die Flucht und eilten, um sich zu retten, dem Lande zu; Peisandros aber, der auch das Land erreicht hatte, setzte bei sei- nem Schisse den Kampf fort und fand hier seinen Tod. Fünfzig Trieren und 500 Gefangene fielen in die Gewalt der Sieger. Dieser Sieg war von bedeutenden Folgen. Die Meeres- herrschaft der Spartaner war mit einem Schlage zertrümmert. Ihre bisher mit Härte niedergehaltenen Bundesgenossen an der See schlossen sich um so bereitwilliger dem Konon und Pharnaba- zos an, da diese eine weise Mäßigung beobachteten und erklärten, sie seien gekourmen, nicht um sie zu knechten, sondern um ihnen Unabhängigkeit und Freiheit von den spartanischen Besatzungen und Harmosten zu bringen. Nach Verlauf einiger Monate waren alle Seestaaten den Spartanern entrissen, mit Ausnahme von Sestos und Abydos, welche durch die Entschlossenheit des Der- kyllidas erhalten wurden. Pharnabazos ließ jetzt seinem Hasse gegen die Spartaner, die ihm so viel Unrecht in seiner Satrapie zugefügt hatten, freien Lauf; er wollte sie zum Entgelte für die

13. Altertum - S. 38

1895 - Stuttgart : Neff
— 38 — Göttin des Naturlebens) und Milet. Die kleinasiatischen Ionier bildeten einen religiösen Verband von 12 Städten um ein Heiligtum des Poseidon Helikonios auf dem Vorgebirge Mykäle („Pani-onion11). Zu den Ioniern im weiteren Sinne gehörten die Bewohner der Insel Euböa (3575 qkm = 64 Qm), deren verschiedene Bevölkerungselemente nach und nach alle ionisch wurden, mit den Städten Histiäa, Chalkis und Eretria und die Bewohner Attikas. Wie die ionischen Siedelungen auf den Kykladen, so wurden auch die ionischen Städte Kleinasiens mit einiger Ueber-treibung als Tochterstädte Athens bezeichnet; diese Gebiete waren hauptsächlich von Athen, Euböa und der peloponnesischen Ostküste aus besiedelt worden, und in Athen vereinten sich wohl meistens die Auswandererscharen. Unter den festländischen Städten der Dorier, deren Stamm sich nicht erst während der Wanderungen übers Meer ausbildete, hatte Argos (Burg Larisa 280 m hoch) lange die erste Stellung. Sein Periökengebiet erstreckte sich bis zur Südspitze Maleas und umfasste auch die Insel Kythera; es war der Vorort anderer dorischer oder dorisierter Städte, wie Sikyon, Phlius, Epidauros (Kult des Asklepios) und des noch mehr Spuren der vordorischen Zeit und eines alten Zusammenhangs mit Attika bewahrenden Trözen. Die ursprünglich von Epidauros besiedelte und abhängige Insel Aegina (etwa 85 qkm) machte sich, durch Handel und Schiffahrt, auch Industrie reich geworden, bald unabhängig. Zu Industrie- und Handelsstädten (besonders Thonwaren) entwickelten sich von den dorischen Städten auch Korinth (Burgfelsen 575 m) und das eine Zeit lang von ihm abhängige Me gär a. Von dem dorisch gewordenen Osten des Peloponneses, hauptsächlich von Argos aus wurden besiedelt die Inseln Melos, Thera, Kreta (um 8600 qkm = 156 Qm), wo der dorischen Einwanderung Ansiedelungen anderer Griechen vorangingen, Kos und Rhodos (um 1450 qkm == 26 Qm). Ialpsos, Lindos und Kamiros, die drei durch Scliilfahrt und Gewerbe (Metallwaren und Thonarbeiten) blühenden Städte der Insel Rhodos, die erst 408 durch Gründung der Stadt Rhodos ein Einheitsstaat wurde, bildeten mit Kos und den festländischen dorischen Städten Knidos und Halikarnassos einen Verband um das Heiligtum des triopischen Apollon bei Knidos, aus dem aber das mit karisclien und ionischen Elementen stark versetzte Halikarnass später ausgeschlossen wurde. Die städtereiche Insel Kreta (Homer Odyssee: 90, Ilias: 100 Städte, deren bedeutendste Gortyn und Knosos waren, letztere in der Sage Sitz des Minos mit der idäischen Grotte des Zeus) gelangte bei stetem Hader der Städte nie zu einer irgendwie dauernden staatlichen Ver-

14. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 1187

1877 - Leipzig : Teubner
Trmobantes — Troas. 1187 schalen ähnlich; calix, calices (y.vxl'%), Becher in Kelchform, mit niederem Fnß und gewöhnlich ohne Henkel. Weit größer war die Zahl der Henkelbecher, nämlich cantharus (Hav&apog), concha, muschelförmig, culullus, ursprünglich Opferschale {Hör. od. 1, 31, 11.), scyphus, cadus, die kleine trulla, die alterthümliche obba, hörnerartige (xspoftor). Dazu kommen die phantastischen Becher in Form von Kähnen (cym-bium, Verg. A. 5, 267.), Thierköpfen, Hörnern u. s. w. Viele Becherformen kamen erst aus Griechenland und behielten in Italien den heimatlichen Namen, wie carchesium (■nagxrjßiov), The-ricleum, rbytium. Zu den Trinkgeschirren gehören auch die Bowlen und Mischgefäße (mista-rium). Hoch und becherförmig war der crater, mit 2 Henkeln versehen, dagegen bauchig, wie unsere Terrinen, sinus, lepesta, galeola. — Nicht selten verzierte man die Becher mit kleinen Sinnsprüchen, vale, vivas, bibe, lüde, da bibere, seltener mit dem Namen des Herrn, sehr selten mit ganzen Versen. Solche Gefäße nannte man literata, noxriqia ygafifiixzika. Trinobantes, Hauptvolk an der Ostküste des römischen Britanniens nördlich von der Themsemündung (im Heut. Essex und Suffolk) mit der Hauptstadt Camalodnnum, j. Colchester mit vielen Alterthümern. Caes. b. g. 5, 20. 21. Tac. ann. 14, 31. Agr. 14. 16. Trinundmum, die Zeit zwischen 3 Nunbinä, welche für die Comitien von Bedeutung war; f. Lex und Nundinae. Tqiaißolov, athenischer Richtersold, siehe Hx Laia. Triocäla, Tqiohuxoi, feste Stadt auf einer Höhe im westlichen Theile Sieiliens unweit des Krimissos, hatte ihren Namen (nach Diod. Sic. 36.) von 3 Vorzügen: schönem Wasser, Reichthum an Wein und Oel und der festen Lage. Hier Hatten die Sklaven unter ihrem Führer Tryphon einen Stützpunkt. Cic. Verr. 5, 4. Triöpas, Tgionug, auch Tgioip, 1) Sohn des Poseidon und der Kanake, einer Tochter des Aio-los, oder des Helios und der Rhodos, Vater der Iphimedeia, des Erysichthon (s. d.) und Pelasgos. Er vertrieb die Pelasger von der dotischen Ebene (bei der theffalischen Stadt Dotion), wanderte aber später nach Karten aus und gründete Knidos auf dem triopischeu Vorgebirge. Hdt. 1, 174. — 2) Sohn des Phorbas, Vater des Jasos und Age-nor und der Messene, aus Argos. T riopium Proniuntnrium, Tqiöjuov Vorgebirge in Karien bet Knidos, wo dem tropischen Apollon Festspiele gefeiert wurden. Thue. 8, 35. 60. I. Cap Krio. Tripliiodöros s. Epos, 6. Triphylta f. Elis, 5. Tqittoöiöxo^ oder Tqino Ss g, Flecken nordwestlich von Megara an der. Straße nach Del-phoi, Heimath des Sufarion, des Begründers der megarisch.attischen Komödie; j. Ruinen bei Dervi, Thue. 4, 70. Paus. 1, 43, 7. Tripolis, Tginoxig. Von den Städten d. N. ist außer einer in Phrygieu am Maiaudros gele genen und einem Castell in Pontos an einem gleichnamigen Fluß besonders zu merken die bedeutende Seestadt Phoinikiens, j. Tarabülüs. Sie bestand ans 3 Theilen, deren jeder ein Stadion von dem andern entfernt war und seine eigene Mauer hatte. Arr. 2, 13, 2. Strab. 16, 754. — Livius (42, 52.) nennt einen Distriet Tripolis in Thessalien, der die 3 Städte Azoros, Pythion, Doliche umfaßte, auch Tgmoxixig Tlsxayovicc genannt. Triptolemos s. Demeter, 3. Triptycha, ein aus 3 Täfelchen bestehendes Notizbuch, f. Diptycha und Pugil] ares. Tripudinm f. Divinatio, 19. Triremis f. Schiffahrt, 6. Tritaia, Tqlzeau, 1) achaiifche Bundesstadt ant Berge Skollis, in der römischen Zeit zu Patrai geschlagen. Hdt. 1, 145. Pol. 2, 41. 4, 59. — 2) Stadt der ozolischen Lokrer nahe der Grenze von Phokis, wo trefflidje Hunde gezüchtet wurden. Thue. 3, 101. Tqiteai, Stadt in Phokis ant linken Ufer des Kephiffos, von ^kerxes zerstört. Hdt. 8, 33. Trito, Tritogeneia s. Pallas Athene, 3. Triton, Tgixeov (der Rauscher und Brauser), ein Meergott, Sohn des Poseidon und der Antphi-trite, der mit Vater und Mutter in der Tiefe des Meeres in goldenem Palaste wohnt. Hesiod. theog. 930 ff. In der Argonautensage erscheint er als der Gott des tritonischen Sees in Libyen. Hdt. 4, 179. Apoll. Phod. 4, 1552. Ferner gilt er für einen Dämon des Mittelmeeres. Auch dad)te man die Tritonen in der Mehrzahl als dienende Wesen der anderen Seegottheiten beim Reiten und Fahren. Sie werden beschrieben als Doppelgestalten aus Mensch und Fisch. Pausa-nias (9, 21, 1.) gibt an: grünes Haupthaar, Schuppen, Kiemen unter den Ohren, menschliche Nase, breiten Mund mit Thierzähnen, meergrüne Augen, Hände, Finger und Nägel rauh wie die Oberfläche der Muscheln, den unteren Theil in eilten Delphinschwanz auslausend. Sie führten eine schneckenförmige Mnscheltrompete, mit welcher sie auf Geheiß des Poseidon die Wellen des Meeres besänftigten. Ov. viet. 1, 333. Wenn zu dem menschlichen Oberkörper und dem Fischsd)weise noch zwei Vorderfüße eines Pferdes hinzukommen, so heißen sie Kentaurotritonen oder Jchthyo keutauren. Tqitoxäroqeq (Dreiväter, Dämonen der attischen Trittyen), älteste Dioskuren zu Athen, Söhne des Zeus und der Persephone, deren Namen versd)ieden angegeben werden (Zagreus, Eu-buleus und Dionysos, oder Britomartes, Hyes und Eubuleus it. j. w.). Auch wurde ihnen eine sehr verschiedene Bedeutung untergelegt: sie galten als Dämmten des beseelenden Windes, als Ehe- und Geburtsgottheiten, als erstgeschaffene Wesen der Schöpfung. Tqittvcc, suovetaurilia s. Opfer, 4. Tqittvq s. Ncc Vh q a q l a. Triumplms s. Dona militaria, 1 — 4. Triumviri s. Tresviri. Tri via s. Hekate. Trivicnm, ein Städtchen der Hirpiner an der appischen Straße, noch j. Trevico. In einem Wirthshause in der Nähe übernachtete Horaz auf feiner Reife nach Brundufium (sät. 1, 5, 79.). Troas, Tgcaccg, auch Tqoldc (Xen. Anal). 7, 8, 7. Hdt. 5, 122.), auch ’lxiag yrj, das Gebiet der alteu Stadt Troja, welches später einen Theil von Mysien bildete, ober seinen Namen behielt, 75*

15. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 329

1877 - Leipzig : Teubner
Doriskos lysos, Linbos, Kameiros auf Rhodos, Kos auf der gleichnamigen Insel. Hdt. 1, 144. Die Bundesfeste und Versammlungen wurden bei dem triopi-schen Heiligthnme (to Tql.oul-x.6v isgov) auf dem Vorgebirge gl. N. bei Knidos zu Ehreu des Apollon und der Demeter gefeiert. Die Bundesgesetze wurden so streng gehalten, daß selbst Halikarnasfos vom Bunde ausgeschlossen wurde, als nur einer seiner Bürger sich gegen den triopischen Apollon vergangen hatte. Hdt. a. a. O. In der Geschichte erscheinen die Dorier bei Herodot (7, 93.) als Unterthanen des Terxes, bei Thnkydides (2, 9.) als Bundesgenossen der Athener. Trotz der ansehnlichen Macht von Halikarnassos und Rhodos spielte der Bund keine bedeutende Rolle. Doriskos, Joqlohos, Ebne und feste Stadt in Thrakien an der Mündung des Hebros, wo Terxes auf feinem Zuge gegen Griechenland eine Zählung und Musterung seines Heeres veranstaltete. Hdt. 7, 58 ff. Liv. 31, 16. l)oros, Jägog, mythischer Stammherr der Dorier, Sohn des Hellen und der Nymphe Orseis, Bruder des Luthos und Aiolos, Barer des Te-ktamos, oder Sohn des Apollon und der Phthia (Hellen wohnte in Phthia), oder des Poseidon. Apollod. 1, 7, 3. Dorylaion, Joqvxcuov , Stadt in Phrygien am Thymbris, bedeutend besonders als Mittelpunkt der nach Pessiims, Jkonion und Apameia führenden Straßen, sowie durch warme Bäder (Cie. Flacc. 17.); j. Eski Schehr. I)iod. Sic. 20, 108. Strab. 12, 576. Joqv(pöqtifia bezeichnet als Collectivwort das aus dem griech. Theater neben den Hauptpersonen austretende Gefolge, welches aus Trabanten (So-Qvcpoqoi), Statisten (iicocpa ngooconix, uevu tcqog.) u. a. bestand. Joqv(f6qoi, die besoldeten Leibwachen, welche die Tyrannen zum Schutze ihrer Herrschaft unterhielten, meist ans Fremden bestehend, wie denn auch Aristoteles {pol. 3, 9, 4.) es als charakteristischen Unterschied zwischen rechtmäßigen Königen und Tyrannen anführt, daß jene von den Bürgern, diese von den Fremden sich bewachen lassen. Xen. Hier. 5, 3. Dos (über ngots, s. Ehe, 3.), die Mitgift, das dem Manne von der Frau zugebrachte Vermögen. Varr. I. I. 5, 175. Das Geben der dos war eine Ehrensache für den Vater der Braut, und der Staat begünstigte das Geben derselben als Beförderungsmittel der Ehen. Die von dem Vater gegebene dos heißt profectitia, d. H. von dem Familienvermögen herrührend, die von einem Andern oder von der Braut selbst oder von dem Staat an Töchter verdienter Männer bestellte heißt adventitia. So gering die Summe der dos in alter Zeit war, so hoch stieg sie in den Zeiten des Luxus, und in den reichen Familien belief sie sich gewöhnlich auf 1 Million Seftertieu. Tac. ann. 2, 47.86. Juv. 10, 335. Die Bestellung (constitutio) der dos konnte auf mehrfache Art geschehen, lj durch förmliches sofortiges Hingeben derselben (da-tio), 2) durch das Versprechen, eine dos geben zu wollen, und zwar entweder mit promissio (feierliche Stipulationsform) oder mit dictio, d. h. einfaches mündliches Zusagen. Der Gatte wurde selbständiger Herr und Verwalter der dos, obwol er stets daran denken mußte, sie zu restituiren. Die — Drakon. 329 dos mußte nämlich zurückgegeben werden, wenn der Gatte zuerst starb, wenigstens die dos pro-fectitia, während die dos adventitia bei dem Gatten blieb. Schied sich der Gatte willkürlich oder betrug er sich so schlecht, daß die Frau sich von ihm zu scheiden befugt war, so mußte natürlich auch die Rückgabe der dos erfolgen. War dagegen die Frau an der Scheidung Schuld, so gab der Mann nicht die ganze dos zurück, sondern machte Abzüge davon, nämlich retentio propter liberos (für die Kinder) und propter moves (wegen der schlechten Sitten der Frau). Wenn die Frau adul-terium begangen hatte, bekam sie vor Alters nichts von der dos zurück, s. Pro cess, 28. Die Klagen auf Zurückgabe der dos waren actio ex stipulatu und actio rei uxoriae oder de dote genannt, welche zu den actiones bonae fidei gehörte. Cic. top. 15. off. 3, 15. Dositlieus Magister, ein Grammatiker, der zu Anfang des 3. Jahrhunderts n. C. griechischen Unterricht in Rom ertheilte, und vou dem im 16. Jahrhundert dnrch den Rechtsgelehrten Eujas in St. Gallen ein Werk 'Eqiirjvsvaata in 3 Bb. aufgefunden worden ist, das in den beiden ersten Büchern eine lat. Grammatik und ein lat.-griech. Glossarium enthält, im dritten aber viele Uebnngs-stücke, namentlich eine Sammlung von Aussprüchen und Bescheiden des K. Hadrian mittheilt, denen eine lateinische Übersetzung beigegeben ist. Letzteres Buch ist herausgegeben worden von Ed. Böcking (Bonn 1832), die grammatica lat. und griech. von H. Keil (Halle 1871). Das in dem dritten Buche enthaltene juristische Stück de iuris speciebus et manumissionibus haben die Juristen auf verschie-bene Verfasser zurückgeführt, wie auf Gajus (Dirk-sen) ober Paulus ober Seävola. Dossennus galt wegen Hör. ep. 2,1,173. fälschlich als Atellnnenbichter. Es ist aber vielmehr der Name des buckelichten (dorsum) Beutelschnei-bers, welcher eine der steheuben Figuren in beit Atellanen abgab, s. Atellanae fabulae. Dotion, zlmxlov nssiov od. Kpyog, Name einer offenbar nach ihrer Fruchtbarkeit benannten Ebene im füdöstl. Thessalien, in der die beiden Seen Nessonis und Boibeis (s. b.) lagen, zum Theil Eigenthum der Bewohner von Larissa. Strab. 9,442. Draclima s. Münzen, I. Dracontius, mit vollem Namen Blossins Aemilius Dracontins, Abvoeat zu Karthago zu Ende bcs 5. Jahrh. n. C., ein Mann von nicht geringer bichterischer Begabung und einer für feine Zeit stannenswerthen Belesenheit in der röm. Litteratur, verfaßte außer Gedichten christlichen Inhalts, wie dem Hexaemeron in 3 Bb. und der Satisfactio an den Vanbalenfönig Guthamnnb (484—496) eine Reihe kleiner Gcbichte, z. B. Hy-las, raptus Helenae, deliberatio Achillis an Corpus Hectoris vendat, Medea. Seine Maßlosigkeit in Silbern und im Anhäufen rhetor. Floskeln verrathen den Afrikaner mit feiner roilben, ungezügelten Phantasie. Ausgabe von F. von Dnhn (1873). — Die Aehnlichkeit der Sprache und Metrik macht es wahrscheinlich, daß auch die s. g. Orestis tra-goedia, ein Epos van 971 Hexametern, von ihm herrührt. Ausgg. von I. Mähly (1866) und Schenkt (1867). Drakon, dgd-ncov, 1) als Archon, wahrscheinlich | 621 v. C., der erste Gesetzgeber Athens, vermochte die

16. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 378

1878 - Leipzig : Teubner
378 Fünftes Buch. mit welcher sie nach der Besiegung Athens ihre Oberherrschaft über das gesammte Griechenland übten, den Haß der Hellenen zugezogen und dadurch, daß sie den jüngeren Kyros ans dem Feldzuge gegen seinen Bruder Artaxerxes, den er vom Throne stoßen wollte, unterstützt (401) und daraus (vom Jahre 400 an) die persischen Satrapen in Kleinasien bekriegt hatten, den Zorn des Großkönigs gegen sich aufgerufen. So erregten denn, noch während Agesilaos in Kleinasien kämpfte, die „goldenen Bogenschützen"*) des Satrapen Tithranstes (S. 369) gegen Sparta in Griechenland den korinthischen Krieg, während Artaxerxes durch Briefe des Euagoras und des Konon und die Vorstellungen des Satrapen Pharnabazos bewogen ward, einen Seekrieg gegen Sparta zu beginnen, in welchem Konon den Oberbefehl führen sollte (395). Der König gab 500 Talente zur Ausrüstung einer Flotte; Konon aber, der mit unumschränkter Vollmacht versehen war, brachte anfänglich nur 40 Schiffe in den phönikischen Häsen zusammen. Als die Spartaner ihm mit 120 Schissen unter Pharax entgegenzogen, mußte er der Uebermacht weichen und sich in den Hasen von Kannos in Kariert zurückziehen. Hier bestand er eine langwierige Belagerung, während der aitch wegen Wangels an Sold eine Meuterei unter seinen Trnppen ausbrach, bis die Satrapen Pharuabazos und Artaphernes erschienen und ihn befreiten. In der nächsten Zeit hatte er volle Freiheit, seine Flotte zu verstärken, und er brachte sie auf 130 Segel. Nachdem er die Insel Rhodos den Spartanern abwendig gemacht und ihnen auch sonst kleinere Schäden zugefügt, kam es zu einer entscheidenden Schlacht mit der gefammten Flotte der Spartaner bei Knidos (394). Dem Agesilaos war nach seinem Siege über den Tissaphernes von den Spartanern auch die Verfügung über die Flotte überlassen worden, und er hatte seinen Schwager Peisandros, einen sonst wackeren, aber des Seewesens nnkttn-digen Mann, als Feldherrn über dieselbe gesetzt. Diesen griffen *) Auf den persischen Münzen war das Bild eines Bogenschützen.

17. Geschichte des Altertums - S. 52

1882 - Freiburg : Herder
52 Die Griechen. Viele Dorer wanderten auch der das Meer; sie besetzten einen Teil der Znsel Kreta, ganz Rhodos und eine Reihe kleinerer Inseln; an der karischen Kste erbauten sie Halikarna, Knidos und mehrere minder bedeutende Städte. Durch die Ausbreitung der Griechen der die Inseln und Ksten des gischen Meeres wurden die Phnikier und Karer verdrngt und in kurzer Zeit erhoben sich die Griechen zum ersten Handelsvolke. Die meisten griechischen Staaten werden Republiken. 9. In vielen Stdten erlosch das knigliche Geschlecht, aus an-deren wurde es vertrieben, weil es sich mit Verbrechen belnd, in anderen wurde das Knigtum geradezu abgeschafft. In allen drei Fllen trat die Aristokratie an ihre Stelle (die Herrschaft der besten, der edeln Ge-schlechter), d. h. die Edeln besetzten den Rat, die Gerichte und befehligten das Kriegsvolk, dessen Kern sie ausmachten. Als die groen Grund-besitzet waren sie auch die Reichen, und darum die Kapitalisten, bei welchen geldbedrftige Brger Anleihen aufnahmen. In den meisten Stdten erhob sich aber im Laufe der Zeit das ge-meine Volk gegen die Aristokratie, und in der Erbitterung des Kampfes gelang es manchmal einem einzelnen Manne, sich der Herrschast zu be-mchtigen. Ein solcher Herrscher hie Tyrannos, an welchem Namen ursprnglich keine gehssige Bedeutung haftete. Es gab edle und hoch-verdiente Tyrannen; da sie aber der Aristokratie dessenungeachtet verhat waren, so muten fast alle Tyrannen in bestndiger Angst leben; sie schonten deswegen verdchtige Männer nicht, lieen sie ermorden und wurden hinwiederum oft selbst ermordet. In nicht wenigen Stdten gewann auch das gemeine Volk die Ober-Hand und errichtete eine Demokratie, d. h. eine solche Verfassung, in welcher smtliche Brger gleiche Rechte haben und alle mter durch Volks-whlen besetzt werden. Fdie Koloniee. 10. Wo eine Umwlzung Platz griff, war natrlich die besiegte Partei sehr unzufrieden. Daher geschah es oft, da ganze Scharen von Brgern sich einschifften und in der Ferne eine neue Heimat grndeten. Oftmals nahm auch die Volksmenge so berhand, da sich ein Teil der Brgerschaft freiwillig zur Auswanderung entschlo und sich eine eigene neue Stadt grndete. Diese Auswanderung und Grndung neuer Städte war am leb-hastesten im siebenten und achten Jahrhundert v. Chr., dauerte aber bis

18. Leitfaden der alten Geographie - S. 53

1879 - Berlin : Reimer
Karien. Doris. 53 stehenden Bunde der griechischen Seestaaten mit dem Mittelpunkte Delos angehörten. 2) Ohne allgemeinen Namen, von den Alten als der Beginn (das westliche Ende) des Tauros-Systems angesehen. 3) Die im weichen Alluvialboden naturgemäss sich bildenden zahlreichen starken Krümmungen des Flusslaufes haben bekanntlich den Maeander-Namen für solche Formen bei den Griechen sprichwörtlich!,! gemacht; desto ungeeigneter ist ein solcher Lauf zu einer Landesgrenze und nur uneigentlich werden mitunter von den Alten die nördlich vom Maeandros gelegenen Städte als vom übrigen Karien getrennt und zu Lydien gehörig angegeben. 4) An der So. - Grenze ist noch die Küstenstadt Kaunos deshalb zu merken, weil ihre Bewohner von den übrigen Karern durch Sprache und Abstammung (angeblich aus Kreta) verschieden waren. Im inneren Berglande die Städte Tabae (j. Dawäs) und Aphrodisias, auch Ninoe (d. i. Nineve) genannt, letzteres offenbar eine aus der Zeit assyrischer Herrschaft in Lydien herrührende Anlage. 73. Doris. Von griechischen Niederlassungen war nur der nördliche Teil der Westküste Kariens, wo die drei südlichsten Städte des ionischen Bundes lagen, zusammenhängend besetzt: weiter südlich gab es solche Colonien, vorherrschend dem dorische^ Stamme angehörig, nur an wenigen Küstenpunkten, namentlich aber auf den vorliegenden Inseln. Diesem gehörten vier von den sechs (später fünf) grösseren Griechenstädten an, welche den Bund der dorischen Hexa-polis bildeten. Die nördlichste davon, welche schon zur Zeit der Perserkriege aus demselben ausgeschlossen wurde, Halikarnassos, hatte überdiess (nach Ausweis ihrer älteren inschriftlichen Statsdocu-mente) vorherrschend ionische Bevölkerung; sie wurde im 4. Jahrb. v. Chr. Hauptstadt der karischen Fürsten und von ihnen mit Prachtgebäuden geschmückt (Mausoleion). Politisch-religiöser Mittelpunkt des Bundes war Knidos, die südlichere noch auf dem Continente gelegene Stadt, auf dem äussersten Vorgebirge einer lang ins Meer vorspringenden, durch einen nur 1200 Schritt breiten niedrigen Isthmus mit dem Festlande zusammenhängenden Halbinsel (xsqaovqöog Kvidia). Zu den Inselstaten gehört die gegenüberliegende lange massig bergige Insel Kös (noch jetzt so genannt), mit berühmter ärztlicher Schule (Hippokrates) und Feinwebereien; namentlich aber die grosse überaus fruchtbare Insel Rhodos, in älterer Zeit ein phoenikisches, schon damals durch seine Erzgiessereien berühmtes Colonieland1), dann später als die übrigen Inseln von peloponnesischen Doriern besetzt. Ihre drei Bundesstädte, Lmdos, Idlysos, Kameiros vereinigten sich 408 v. Chr. zur Erbauung einer gemeinsamen Hauptstadt an der flachen Nordspitze mit grossem künstlichen Hafen, welche seitdem bis heut den Namen der Insel selbst, Rhodos führt; sie blieb von der Diadochen-Periode bis in die römische Kaiserzeit blühend durch aus-

19. Geschichte des Altertums - S. 48

1882 - Freiburg : Herder
48 Die Griechen. Sumpfe eine Schlange, deren Kpfe immer wieder anwachsen, bis er die Wunde ausbrennt, kmpft mit den Amazonen und reinigt den Stall des Augias. Zweimal auch steigt er in die Unterwelt und holt den Hllenhund Kerberos herauf. Schlielich aber erliegt er dem Schicksal, indem er von seiner eigenen Gemahlin unschuldig mit dem Nessnsgewande gettet wird. Der trojanische Krieg. (1194-1184 v. tzhr.) 5. Troja oder Jlium war die Hauptstadt der Landschaft Troas, die in der nordwestlichen Ecke Kleinasiens, nicht weit von dem Eingange des Hellespontes lag. Letzter König war Priamos, ein reicher, glck--licher und edelmtiger Greis, desfen schner Sohn Paris aber Un-glck der Vater und Volk brachte. Er entfhrte nmlich das Weib des Knigs Menelaos von Lakedmon, die wunderschne Helena. Alle griechischen Fürsten verbanden sich, um die dem Menelaos angethane Schmach zu rchen, und fuhren auf 1000 Schiffen, deren jedes 50 bis 100 Mann trug, der das Meer nach Troas, zogen die Schiffe auf den Strand und schlugen nach hartem Kampfe ihr Zeltlager in der Ebene auf. Sie vermochten aber die Stadt nicht zu erstrmen und muten zehn Jahre vor ihr ausharren; denn den Trojanern waren Phrygier, Lykier, Mysier, Paphlagonier und andere Völker zu Hilfe gekommen. Auf der Ebeue zwischen dem Lager und der Stadt maen sich die Heere in mancher heien Schlacht. Jeder König zog seiner Schar voran, gewhnlich in einem Streitwagen, dessen Rosse ein bewhrter Krieger und Freund des Knigs lenkte, und oft forderten sich die Helden zum Zweikampfe heraus. Hauptwaffe war der Speer, der mit solcher Kraft geschleudert wurde, da er die Rstung dnrchbohrend den Feind ttete; auch mit schweren Feldsteinen wurde der Gegner niedergeschmettert. Der Kampf mit dem Schwerte kam seltener vor; der Bogen, die Haupt-waffe der orientalischen Völker, wurde nur von wenigen und keineswegs ausgezeichneten Kriegern gebraucht. Fiel einer der Helden, so setzten seine Kampfgenossen alles daran, desfen Rstung und Leichnam zu retten; denn mit der Rstung prunkte der Feind und den Leichnam warf er auf seinem Boden zur Schau und zum Spotte hin, zum Fre fr Hunde und Geier, und das war nach der Vorstellung jenes Zeitalters das traurigste Los, welches einen Mann treffen konnte. Die tapfersten unter den Trojanern waren Hektor, ein Sohn des Priamos, und neas, der Sohn des Anchises, eines vornehmen Trojaners; unter den Bundesgenossen Sarpedon und Glaukos, die Könige der Lykier.

20. Altertum und Mittelalter - S. 30

1911 - Stuttgart : Bonz
30 doch wurden die Jonier auf Attika beschrnkt. Im Peloponnes aber ging der alte mykenische Staat mit seiner Kultur unter, und der vorher ber-wiegend olisch-jonische Peloponnes wurde (im Sden und Osten) dorisch. 2. Die griechischen Kolonien, a. Kleinasien. Viele waren aus ihren Wohnsitzen verdrngt und fanden auf dem Festland nicht gengend Raum; fo begann ein Teil auf den Inseln und an der Ostkste des Agischen Meeres neue Wohnfitze zu suchen. 1) Im Norden entstanden die olischen Kolonien, vor allem Lesbos mit Mytilene, auf dem Festland Kyme und das spter jonische Smyrna, im Norden Troas. 2) An der Kste von Lydien und Karien setzten sich, der Sage nach von Athen aus, die Jonier fest. Unter den zwlf jonischen Stdten waren das tchterreiche Met, Phoka, Ephesos und Kolophon die wichtigsten; dazu die Inseln Chios und Samo5 3) Im Sden lagen die dorischen Kolonien, Hakkarna und Knidos samt den Inseln Rhodos und Kos. Diese asiatischen Kolonien erreichten bald eine hohe Blte. b. Die jngere Kolonisation. Vom 8.-5. Jahrhundert folgte eine neue Periode einer erstaunlichen Ausbreitung des Griechen -tums 1) Ursachen waren teils und zumeist politische Unruhen in der Mutterstadt, die einen Teil der Einwohnerschaft, ntigten oder veranlaten, eine neue Heimat zu whlen, teils bervlkerung, Verlangen nach besserem Auskommen, Unternehmungslust, auch .^andelsinterefsen. 2) Die Kolonien waren politisch durchaus selbstndig, aber durch ein Gefhl der Piett mit der Mutterstadt verbunden. Von deren Herde, dem Prytaneion, holte man das Feuer fr den Staatsherd der neuen Kolonie. Die Hauptgottheiten der Mutterstadt waren auch die der Tochterstadt, die zu den Haupt-festen ihre Gesandtschaften schickte. Bei inneren Zwistigkeen erbat wohl die Tochter von der Mutter einen Schiedsrichter. Eigentliche Feindschaft zwischen beiden war selten. Bei dieser Selbstndigkeit haben die Kolonien wohl den Ruhm, aber nicht die Macht der Mutterstadt vermehrt. 3) In sehr verschiedenem Mae haben sich die griechischen Städte an der Kolonisation beteiligt: weder Sparta noch Athen haben viel Anteil genommen. Die wichtigsten koloni-fierenden Städte waren: Chalkis auf Euba, die Mutter von 32 Stdten auf der dreigliedrigen Halbinsel Chalkidike und bedeu-tenden Kolonien in Italien und Sizilien, Milet, die Mutter von etwa 80 Kolonien, namentlich am Hellespont, der Propontis und dem Schwarzen Meer; unter den dorischen Stdten Megara und Korinth. 4) In einer Menge von Kolonien breitete sich so dav griechische Volk aus, eine dnne Menschenkrume berall aus barbarischem Untergrunde der weite Kstensume oberflchlich gelagert, aber unvergngliche Spuren durch die Kraft ihres Geistes hmtei-lassend." Die wichtigsten waren: am Schwarzen Meer Smope und Trapezunt, Odessos, Olbia u. ct., meist mileftsch; am Bos-