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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 98

1877 - Nordhausen : Haacke
— 98 — Heinrich der Fromme mit seinem Heere. Obwohl er dem 6mal stärkeren Feinde erlag, so wagten die asiatischen Horden doch nicht weiter vorzudringen, sondern gingen nach Asien zurück. Gebeugt aber ungebrochen trotzte Friedrich allen seinen Feinden. Wohl hätte er noch eine günstige Wendung des Kampfes erzwungen, hätte ihn nicht der Tod hinweggerasst. Er starb an einer ruhrartigen Krankheit in den Armen seines Sohnes Manfred. Fragen: Vergleichung Friedrichs I. u. Ii.? — Was machte den Kampf der Welfen und Ghibellinen so heftig unter Friedrich Ii.? — Die Sage von Richard Löwenherz und dem Sänger Blondel! 44. Der letzte Hohenstaufe. 1. Das Interregnum oder Zwischenreich (1254—1273) ist die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in der kein Richter in deutschen Landen war und Gewalt überall vor Recht ging. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen gänzlich danieder. Die Fürsten und Herren rauften sich in ewigen Fehden, und nur der Stärkste hatte Recht. (Faustrecht.) Von ihren sicheren Burgen aus raubten die Ritter, was zu rauben war. Sie schwangen sich nur in den Steigbügel, um den Schwachen zu vergewaltigen und die reichen Waarenzüge der Kaufleute zu plündern. (Raubritter oder Ritter vom Stegreif.) Um solchem Beginnen zu wehren, schlossen die Städte Bündnisse zu Schutz und Trutz. Die Namenkaiser Wilhelm v. Holland, Richard v. Cornwallis und Alphons d. Weise v. Kastilien kamen nie zu Ansehen. In Unteritalien folgte auf Konrad Iv. fein edler, hochgebildeter Bruder Manfred. Der Papst aber gab sein Land als erledigtes Lehen dem finstern Karl v. Anjou, Bruder Ludwigs des Heiligen. Manfred wurde im Heldenkampfe getödtet und als „staufifche Ketzerleiche" am Flussufer eingescharrt. Der Länderräuber unterdrückte nun mit grausamer Härte Adel, Bürger und Geistlichkeit, und das ganze Land seufzte unter den Händen dieses Henkers. 2. Konradin. In Schwaben wuchs unter der sorgsamen Pflege seiner Mutter Elisabeth der letzte Spross der Hohenstaufen, Konrads Sohn Konradin, aus. Der Ruf der Italiener, das Drängen seiner Freunde und der Zug seines eigenen Herzens veranlasste ihn zu einem Heerzuge nach Italien, um sein väterliches Erbe von den Franzosen zurück zu fordern. Überall wurde der herrliche Jüngling mit Jubel aufgenommen. Bei Tagliacozzo 1268 siegte er anfänglich über Karl von Anjou. Da aber seine Soldaten zu srüh die Waffen

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1. Teil 2,1 - S. 135

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutsche Raiserzeit. 135 Sein Halbbruder Manfred bernahm fr Konrads unmndigen Sohn Konrad den Jungen, von den Italienern Konradin genannt, die Regierung Aarung der das Mische Reich, das von ihm tchtig geleitet wurde. Rn seinem tniteapci Hose herrschte ein frhliches Leben. Snger und Dichter wurden von dem lebenslustigen Könige, der in vielem seinem groen Vater glich, hochgeehrt. Hber der Papst bertrug als Oberlehnsherr von Sizilien dieses dem Bruder des Knigs von Frankreich, Karl von Rnjou. Dieser 3*pefn mar zwar gleich Manfred tatkrftig und tchtig im Felde, aber im Manfred Gegensatz zu ihm habgierig, verschlossen und finster, jeder Lust und On nmou Freude abhold, grausam und rachschtig, selbst gegen den besiegten Feind. Fr ihn gewann der Papst mchtige Anhnger Manfreds durch ber-rebung und Bestechung. Manfred sammelte ein letztes Heer und trat dem (Eroberer bei Venevent (im appenin, nordstlich von Neapel) (1266) entgegen. Xdohl fochten die deutschen Ritter, der Kern des Heeres, 1266 heldenmtig. Rber die Franzosen erstachen mit ihren Kurzschwertern die Rosse der Deutschen und brachen so ihren Widerstand. (Ein groer Teil der italienischen Ritter verlie den König schmhlich in der Schlacht. Manfred wollte die Niederlage nicht berleben, er strzte sich in das wildeste Getmmel und fiel. Sein ganzes Reich wurde von den Siegern besetzt. Noch lebte als erbberechtigter Nachfolger Konrad der Junge, der in- K3ungmna^s zwischen zum Jngling aufgewachsen war. Dringend riefen ihn die italienischen Ghibellinen, d. h. die kaiserlich Gesinnten, nach Italien. (Er veruerte die letzten staufischen Besitzungen, um ein Heer zusammenzubringen. Mit diesem brach er 1267 in Italien ein. Anfangs hatte er groe (Erfolge; rasch ging er nach Sden vor. Rom empfing ihn mit groen (Ehren, denn der blhend schne Jngling gewann aller herzen. Rber der Papst, der ihn von der Burg aus, auf die er geflchtet war, vorbeiziehen sah, tat den Russpruch: Des Knaben Gre wird verschwinden wie ein Rauch; er ziehet nach Rpulien wie zur Schlachtbank." Mit einem berlegenen Ritterheere stie Konradin bei Tagliacozzo (westlich von Rom, unweit des Fucinersees) auf Karl von Rnjou, der in 1288 seinem eigenen Reiche uerst gefhrdet war. Das Glck schien dem jungen Könige hold zu bleiben; seine Ritter, neben den deutschen fochten italienische und spanische, warfen die Franzosen in die Flucht. Rber allzu rasch zerstreuten sie sich bei der Verfolgung der Feinde. Da fhrte Karl einen zurckgehaltenen Untersttzungstrupp zum letzten Rngriff vor. Diesem . erlag Konradins Heer; er selbst floh. Noch gab er seine Sache nicht ver-loren und flchtete zu Schiff nach Sizilien, wo sich der Rufstand gegen 1268 die franzsische Herrschaft regte. Rber unterwegs wurde er gefangen genommen und mit seinem treusten Freunde Friedrich von Baden dem Könige ausgeliefert. Wider Recht und Sitte stellte dieser ihn wie einen Hochverrter vor Gericht. Er stimmte dem einen Richter bei, der ihn des Todes schuldig erklrte, obwohl ihn die andern freisprachen. 3n Neapel, angesichts des herrlichen Golfes, wo er noch einmal die ganze Schnheit w

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 88

1908 - Leipzig : Deichert
88 Iii. Die deutsche Kaiserzeit 9191254. 6. Die letzten Hohenstaufen. 1. Konrad Iv. Nach dem Tode des Vaters begab sich sein Sohn Konrad, der schon 1236 zum deutschen Könige gewhlt worden war, nach Italien, um das vterliche Erbe in Besitz zu nehmen. Glcklich schlug er sich bis Unteritalien durch, er eroberte Neapel, aber dort starb er 1254. 2. Manfred. Jetzt nahm Manfred, ein unehelicher Sohn Friedrichs Ii., das Erbe des Vaters in Unteritalien in Anspruch. Es gelang ihm auch, bald im Kampfe, bald im Einvernehmen mit dem Papste sich als Herrscher zu behaupten. Palermo wurde wiederum der Sitz einer prchtigen kniglichen Hofhaltung. Da aber Papst Urban Iv. seine wachsende Macht befrchtete, so rief er Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs, ins Land und verlieh ihm die Krone Siziliens. Dieser besiegte den König Manfred in der Schlacht bei Benevent 1266, in der Manfred selbst den Tod fand. Der neue Herr des Landes aber machte nun alle Glieder des staufischen Hauses in Italien durch Tod oder ewiges Gefngnis fr seine Macht unschdlich. 3. Konradin. Aber in Deutschland am Nordfue der Alpen grnte noch jugendlich frisch ein Reis am Staufenstamme, es war Konrads Iv. im Jahre 1252 geborener gleichnamiger Sohn, gewhn-lich Konradin genannt. Zu ihm dringt die Nachricht, da die ghibellinische, d. i. die staufische Partei ihn in Unteritalien mit Jubel empfangen werde. In der Neigung zu hohen Entwrfen den Ahnen gleich, glaubt er dem ergehenden Rufe folgen zu mssen. Von seinem Freunde, Friedrichvonbaden begleitet, zieht er mit einem kleinen, tapferen Heere der die Alpen. In Rom wird er von dem Volke mit Jubel begrt, von dem Papste aber gebannt. Bei Tagliacozzo (stlich von Rom) tritt ihm Karl von Anjou mit einem Heere ent-gegen. Schon neigt sich der Sieg auf die Seiten der Deutschen, da werden sie aus dem Hinterhalte angegriffen und fast gnzlich ver-nichtet. Konradin und sein Freund retten sich der Rom auf ein Schiff, um nach Sizilien zu fahren; sie werden eingeholt und in Neapel vor ein Gericht gestellt. Dieses spricht sie frei, Karl von Anjou aber verurteilt sie, und am 12. Oktober 1268 enden sie mit 12 Gefhrten auf dem Marktplatze zu Neapel durch Henkers Hand. Vom Blutgerste aus verteidigte Kouradiu sein gutes Recht, warf dann den Handschuh herab, damit man ihn dem Schwiegersohne Manfreds Peter von Arragonien berbringe zum Zeichen, da ihm der Knigssohn alle seine Rechte auf Unteritalien und Sizilien bertrage. Konradin und sein Freund ruhen in Neapel unter dem Marmor-

3. Die deutsche Geschichte - S. 53

1855 - Essen : Bädeker
53 können, wäre die kaiserliche Macht nicht in den unselige,: Kämpfen um ihr Dasein verblutet. §. 71. Konrad Iv , 1250—1254, und Konradin, 1268. Konrad, Friedrichs Ii. Sohn und Reichsverweser, der seines Hauses Ansehen im Reiche mühsam, doch nicht ohne Glück aufrecht gehalten, vernahm nicht sobald die Kunde von seines Vaters Hingang, als er sofort nach Italien eilte, sich seines reichen Erbes zu versichern. Denn schon hatte der Papst ihm dort viele Große abwendig gemacht, und Manfred, der die brüderlichen Rechte mit tapferem Schwerte verthei- digte/ bedurfte seiner Gegenwart. Viele seiner Unterthanen empfingen ihn mit Jubel; aber die Hauptstadt Neapel mußte mit Gewalt zum Gehorsam gezwungen werden. Kaum sah er sich im unbestrittenen Besitz seines Erblandes, da starb er, Gift statt Arznei trinkend, und hinterließ einen erst zweijährigen Sohn, welchen die Italiener Conradino, den kleinen Konrad, nannten — Konradin. Da erkannten die Si- cilianer und Neapolitaner Manfred als ihren König an. Allein der Papst schleuderte auf ihn den Bannstrahl, und Lot die Krone mehreren Fürsten/^/ an, die das ungerechte Gut von sich wiesen, bis Karl von Anjou, der Bruder des französischen Königs Ludwig des Heiligen, sie als päpstliches Lehn annahm. Manfred trat diesem bei Venevent gegen- über; aber Verrath gab den Sieg in die Hände des Feindes, und er suchte und fand den edeln Heldentod (1261?). Nicht lange, so machte Habsucht und Grausamkeit den Franzosen seinen Unterthanen verhaßt; sie luden Konradin ein, das Erbe seiner Väter in Besitz zu nehmen. Der sechzehnjährige Jüngling, getragen und beseelt von seiner großen Ahnen Geist, zog hin; er wollte lieber sterben, als rühmlos leben. Die italienischen Städte und selbst Nom, das mit dem Papst in 'Fehde lebte, hießen ihn willkommen, und ließen ihre Schaaren zu ihm stoßen. Es war ein Triumphzng. Erst bei Tagliacozzo in Apulien stieß er auf den Feind. Schon war der Sieg in Konradins Händen, aber durch der Seinen Unvorsichtigkeit verwandelte er sich in eine entscheidende Niederlage. Konradin ward gefangen, und gegen den Spruch der Richter, auf Befehl des französischen Thronräubers, mit seinem Freunde Friedrich von Baden, der auch von Oesterreich heißt, auf dem Marktplatze zu Neapel enth au ptet 1208. Mit festem Muthe, aber mit dem Schmerzens- ruf: „Ach meine arme Mutter!" betrat der Sprößling so vieler Kaiser das Blutgerüst. Sv endete der letzte der Hohenstaufen! — „Wirf einen Schleier um, o Sonne! Der letzte Staufen ist nicht mehr!" §. 72. Das Interregnum. Das Interregnum (Zwischenreich) ist die Zeit, in welcher Deutsch- land ohne Haupt war — „die kaiserlose, die schreckliche Zeit". Sie beginnt schon mit Friedrichs Ii. Tode. Denn Konrad war seitdem für das Reich nicht mehr vorhanden, und der Gcgenkönig Wilhelm von Holland, ein Sklave der Priesterpartei, war so machtlos und verachtet, daß er für nichts galt. Als er bei einem Einfalle in Westfriesland, 0

4. Das Zeitalter der Hohenstaufen und der Kaiser aus verschiedenen Häusern - S. 113

1914 - Berlin : Union Dt. Verl.-Ges.
113 — Diese Fürstentümer streben danach, besonders die Städte in ihre Gewalt zu bringen, wobei sie vom Kaisertum unterstützt werden. Die Städte, die jetzt im Beginn ihrer geldwirtschastlichen Entwicklung stehen, ringen nach Selbständigkeit. Vi. Der Mntergang der Hohenstaufen. Nach dem Tode Friedrichs setzte der Papst den Kampf gegen dessen Erben, Konrad Iv., fort und unterstützte den Gegenkönig Wilhelm von Holland fogar mit Geldmitteln. Konrad ging nun nach Italien, um sein sizilisches Reich, das sein Halbbruder Manfred für ihn verwaltete, in Besitz zu nehmen und von hier aus den Kampf gegen beit Papst zu beginnen. Der Papst aber bot unterdessen die Krone Siziliens, deren er Konrad für verlustig erklärte, zunächst Richard von Cornwallis, dem Bruder des englischen Königs, dann Edmund, dem Sohn des englischen Königs, schließlich Karl von Anjou, dem Bruder des französischen Königs, an und erneuerte den Bann gegen Konrad, als 1254 der englische König die Krone für seinen Sohn Edmund übernahm. Konrad, der eben zu einem Schlage gegen den Papst ausholen wollte und seine Rüstungen vollendet hatte, starb plötzlich am Fieber 26 Jahre alt und hinterließ sein zweijähriges Söhnchen, Konradin, das er trotz aller bösen Erfahrungen testamentarisch der Obhnt des Papstes anvertraute. Manfred nahm nun die Krone Siziliens für sich in Besitz, und damit war die endgültige Loslösung Siziliens vom Reich vollzogen. Als Manfred begann, auch in Oberitalien als der Erbe feines Vaters, Friedrichs Ii., aufzutreten, fürchtete der Papst, daß die alte staufische Gefahr der Umklammerung des päpstlichen Gebietes durch staufischen Besitz wieder erneuert werde, und rief, da Edmund von England keine Anstalten machte nach Sizilien zu kommen, Karl von Anjon ins Land. Doch erst 1265 erschien dieser; der Papst krönte ihn in Rom feierlich zum König von Sizilien. Bei Benevent kam es dann 1266 zum Zusammenstoß mit Manfred. Anfänglich war Manfred im Vorteil, doch die Übermacht Karls war zu groß. Als Manfred fah, daß alles verloren war, suchte und fand er den Heldentod auf dem Schlachtfelde. Unterdessen war der junge Konradin, der seit 1262 unter Vormundschaft die Regierung seines Herzogtums Schwaben führte, zum Jüngling herangewachsen. Mächtig wirkten auf ihn die großen geschichtlichen Überlieferungen feiner gewaltigen Ahnen und regten Bär, Deutsche Geschichte. Iv. g

5. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 71

1911 - Leipzig : Hirt
Ausgang der Hohenstaufen. Ende der Kreuzzge. 71 7. Ausgang der Kohensiaufen. 1. Die letzten Staufer. Konrad Iv., Friedrichs Sohn und Nach-folger, ging ebenfalls nach Unteritalien, um sich sein dortiges Reich zu erhalten. Nach seinem frhen Tode 1254 fhrte dort sein Bruder Manfred 1254. die Regierung fr Konrads unmndigen Sohn Konradin (d. h. der kleine Konrad), der in Deutschland erzogen wurde. Allein der Papst belehnte Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs, mit Unter-italten. Manfred fiel im Kampfe gegen ihn. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches den sechzehnjhrigen Konradin aufforderten, fein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, wurde aber in einer Schlacht gefangen genommen und zu Neapel enthauptet, 1268. 1268. 2. Das Zwischenreich. Nach Konrads It. Tode whlten in Deutschland 1254 einige Fürsten einen englischen Prinzen, andere einen spanischen zum König, bis Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unterzuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter, frher die Blte und der Stolz der Nation, vergaen ihrer hohen Gelbde und entarteten zu Raubrittern; viele lebten, feit der Eifer fr die Kreuzzge erkaltet war, vom Stegreif". Sie beraubten die Kaufleute oder er-preten hohes Lsegeld von ihnen; dem Bauern trieben sie das Vieh weg, verheerten seine cker, zndeten ihm wohl gar sein Hans an. Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten im Lande," war ihr Wahlspruch. Die Städte waren zu grerer Macht gelangt; aber Handel und Verkehr lagen infolge der allgemeinen Unsicherheit gnzlich danieder. Der Rat einer Stadt nahm oft Sldner in seinen Dienst, die die Wagen-zge der Kaufleute von einer Stadt zur andern begleiten muten. 8. Ende der Kreuzzge. 1. Die letzten Kreuzzge. Jerusalem blieb nicht lange im Besitze der Christen. Aber durch den Kampf gegen das Papsttum und seine Verbndeten vllig in Anspruch genommen, konnten die Staufer an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm König Ludwig Ix., der Aeilige, von Frankreich noch zwei Kreuzzge, den sechsten 1248 gegen gypten und den siebenten 1270 gegen Tunis. Beide waren erfolglos. 1291 ging auch Akkon, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, ihnen verloren. 2. Folgen der Kreuzzge. Der Zweck der Kreuzzge wurde nur vorbergehend erreicht: aber ihre Wirkungen griffen tief ein in das Leben der europischen Kulturvlker.

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 60

1905 - Breslau : Handel
60 Aus der deutschen Geschichte. reich Sizilien zu sichern. Dies gelang ihm zwar, aber ein früher Tod taffte ihn 1254 dahin. ;_Jjjanfrcb und Karl von Anjou. Während Konrad Iv. in Italien weilte, war ihm von seiner Gemahlin in Deutschland ein Sohn geboren worden, der nach dem Vater den Namen Konrad erhielt, von den Italienern aber wegen seiner Jugend Konradin, d. i. Konrädchen, genannt wurde. Kouradin hat seinen Vater nie gesehen und war bei dem Tode desselben erst zwei Jahr alt. Für ihn übernahm Manfred, der Halbbruder Konrads Iv., die Regierung des Königreichs Beider Sizilien. Der Papst betrachtete dieses jedoch als erledigtes Lehen und verlieh es dem Prinzen Karl von Anjou, dem Bruder des französischen Königs. Mit einem französischen Heere drang der Belehnte in Unteritalien ein. Bei Ben event verlor Manfred, von der Mehrzahl seines Adels im Stich gelassen, Sieg und Leben. Karl regierte mit Härte und Willkür. Die Ämter und Lehen der Anhänger Manfreds vergab er an die Franzosen, deren Anmaßung und Stolz die Italiener bald empörte. Hoher Steuerdruck lastete auf diesen, und nmit sehnte sich nach der Herrschaft der viel-geschmähten Hohenstaufen zurück. Gesandte der hohenstausischeu Partei gingen nach Deutschland, um Kouradin zur Besitzergreifung seines Erb-reiches aufzufordern. Die Schlacht bei Tagliakozzo (taljakozzo) (1268). Konradin, damals ' 15 Jahre alt, beschloß, eingedenk des Ruhmes seiner Vorfahren, der Einladung nach Italien Folge zu leisten. Indem er die noch übrig gebliebenen Besitzungen seines Hauses verpfändete, brachte er das zur Aufstellung eines Heeres nötige Geld zusammen. Trotz aller Abmahnungen der besorgten Mutter brach er nach Italien auf. Hier wurde der Sproß des edlen Staufengeschlechts mit hohen Ehren empfangen. So holten ihn Adel und Bürgerschaft Roms feierlich ein und begrüßten ihn auf dem Kapitol als Imperator. Zudem brach in Sizilien ein Aufstand 1268 gegen die Franzosen aus. Bei Tagliakozzo kam es 1268 zwischen den Heeren Konradins und Karls zur Entscheidungsschlacht. Schon glaubten die Deutschen den Sieg errungen zu haben und zerstreuten sich plündernd auf dem Schlachtfelde, als Karl mit einer Abteilung aus dem Hinterhalte hervorbrach und die ungeordneten Haufen in die Flucht trieb. Konradin floh über Rom zur Küste, um nach Sizilien zu entkommen. Aber er geriet dnrch Verrat in Gefangenschaft und wurde in Ketten nach Neapel geführt. Konradins Verurteilung. Karl von Anjou berief Richter aus den verschiedensten Teilen des Reiches zusammen und erhob vor dem so gebildeten Gerichtshöfe die Anklage gegen Konradin, der als Hochverräter an seinem rechtmäßigen Könige zum Tode verurteilt werden sollte.

7. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 161

1869 - Hannover : Hahn
161 ereilte (21. Mai 1254). Nach einer Sage soll er an beigebrachtem Gifte gestorben sein. Seine Leiche wurde in Messina beigesetzt. §. 80. Ausgang der Hohenstaufen. 1) Konrad hinterließ einen erst zweijährigen Sohn, Konrad, von den Italienern seiner Jugend wegen Konradin genannt, der in Deutschland bei seiner Mutter Elisabeth, Tochter des Herzogs Otto von Baiern, erzogen wurde. 2) Unterdessen schützte Manfred als Reichsverweser die hohenstaufischen Erblande in Italien mit kräftiger Hand, und vertrieb die eindringenden päpstlichen Heere. Aus das falsche Gerücht von dem Ableben Konrad in's nahm Manfred nach dem Wunsche der Großen den Titel eines Königs von Neapel und Sicilien an, und wurde als solcher zu Palermo gekrönt (1258). 3) Papst Clemens Iv. ließ aber von neuem das Kreuz gegen Manfred predigen, und wandte sich zugleich in der Ueber- zeugung, durch eigens Kräfte die Plane des päpstlichen Stuhles nicht durchführen zu können, abermals an Karl von Anjou. Nach einem mit diesem geschlossenen Vertrage sollte Karl im Dienste der Kirche eine Heerfahrt nach Italien unternehmen, zu deren Ausrüstung der Papst die Mittel schaffte, für sich und seine Nachkommen mit der Krone von Neapel und Sicilien belehnt werden, dagegen dem päpstlichen Stuhle Treue schwören, und diesem jährlich 8000 Unzen Goldes zahlen. 4) Karl kam mit einem französischen Heere nach Rom, wo er in der Peterskirche feierlich als König gekrönt wurde (1266). Durch Verrath begünstigt drang er darauf siegreich in Apulien vor, und gewann bei Benevent die entscheidende Schlacht gegen Manfred, der hier nach tapferster Gegenwehr rühmlichen Tod fand. (26. Febr. 1266). Karl wurde nun als König in Neapel und Sicilien anerkannt, machte sich aber bald durch Willkürherr- schaft und harten Druck verhaßt, so daß Viele wieder ihre Blicke hoffnungsvoll nach Deutschland aus Konradin, den rechtmäßigen Erhen der Krone, richteten, um der verhaßten Fremdherrschaft der Franzosen zu entgehen. 5) Konradin, zum muthigen Jüngling herangereift und voll Erinnerung an die einstige Größe seines Hauses, folgte gerne den dringenden und vielversprechenden Einladungen der ghibelli- nischen Partei in Italien. Mit einem kleinen Heere, das er durch Verkauf und Verpfändung der Reste der hohenstaufischen Erbgüter in Schwaben und Baiern erworben hatte, ging er im Herbst 1267 über die Alpen. Ihn begleitete Friedrich von Beck, Deutsche Geschichte. I. 3. Ausl. 11

8. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 71

1911 - Leipzig : Hirt
Ausgang der Hohenstaufen. Ende der Kreuzzge. 71 7. Ausgang der Hohenstaufen. 1. Die letzten Stanfcr. Konrad Iv., Friedrichs Sohn und Nach-folger, ging ebenfalls nach Unteritalien, um sich sein dortiges Reich zu erhalten. Nach seinem frhen Tode 1254 fhrte dort seilt Bruder Manfred 1254. die Regierung fr Konrads unmndigen Sohn Konradin (d. h. der kleine Konrad), der in Deutschland erzogen wurde. Allein der Papst belehnte Karl von Anjou, den Bruder des franzsischen Knigs, mit Unter-italien. Manfred fiel im Kampfe gegen ihn. König Karl machte sich durch grausame Regierung verhat, so da die Groen des Reiches den sechzehnjhrigen Kouradiu aufforderten, sein Erbe in Besitz zu nehmen. Konradin kam, wurde aber in einer Schlacht gefangen genommen und zu Neapel enthauptet, 126$, 1268. 2. Das Zwischenreich. Nach Konrads Iv. Tode whlten in Deutschland 1254 einige Fürsten einen englischen Prinzen, andere einen spanischen zum König, bis Beide waren ohne Bedeutung. Das Reich befand sich in voller Auflsung. 12*3. Denn die Fürsten, die es verlernt hatten, sich einem gemeinsamen Gesetze unterzuordnen, bekmpften einander nach dem Faustrecht". Die Ritter, frher die Blte und der Stolz der Nation, vergaen ihrer hohen Gelbde und entarteten zu Raubrittern; viele lebten, seit der Eifer fr die Kreuzzge erkaltet war, vom Stegreif". Sie beraubten die Kaufleute oder erpreten hohes Lsegeld von ihnen; dem Bauern trieben sie das Vieh weg, verheerten seine cker, zndeten ihm wohl gar sein Haus an. Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten im Lande," war ihr Wahlspruch. Die Städte waren zit grerer Macht gelangt; aber Handel und Verkehr lagen infolge der allgemeinen Unsicherheit gnzlich danieder. Der Rat einer Stadt nahm oft Sldner in seinen Dienst, die die Wagenzge der Kanfleute von einer Stadt zur andern begleiten muten. 8. Ende der Kreuzzge. 1. Die letzten Krenzznge. Jerusalem blieb nicht lange im Besitze der Christen. Aber durch den Kampf gegen das Papsttum und seine Verbndeten vllig in Anspruch genommen, konnten die Staufer an eine Wiedereroberung nicht denken. Dagegen unternahm König Ludwig Ix., der heilige, von Frankreich noch zwei Kreuzzge, den sechsten 1248 gegen gypten und den siebenten 1270 gegen Tunis. Beide waren erfolglos. 1291 ging auch Affott, die letzte Besitzung der Christen in Palstina, ihnen verloren. 2. Folgen der Kreuzzge. Der Zweck der Kreuzzge wurde nur vor-bergehend erreicht: aber ihre Wirkungen griffen tief ein in das Leben der europischen Kulturvlker. 5*

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 98

1918 - Paderborn : Schöningh
98 Das deutsche Reich bis zum Eude des Interregnums. Durch Rummer und Krankheit niedergebeugt, verlor der Kaiser dennoch nicht die geistige Spannkraft. Aber mitten unter neuen Nstun-gen berraschte ihn in Apulien der Tod (1250). <>7. 10. Untergang der Staufen. a) Ronrod Iv. (12501254). Bald nach dem Tode seines Vaters zog Konrad aus Deutschland nach Italien, mo er im Verein mit seinem Bruder Manfred sein unteritalisches Reich gegen den Papst behauptete. Er starb schon 1254 und hinterlie nur einen unmndigen Sohn Konrad. von den Italienern Conradino genannt, der in Deutschland am Hofe der Wittelsbacher erzogen wurde. b) Manfred und Konradin. Im Kampfe mit dem Papste behielt Manfred in Unteritalien lange die Oberhand und nahm selbst die Knigskrone. Doch der Papst bertrug einem franzsischen Prinzen, Karl von Anjou. die Mische Knigsrvrde als Lehen. Gegen ihn verlor Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266) Krone und Leben. Nun rief die ghibellinische Partei den jungen Konradin nach Italien, dafe er fein vterliches Erbe in Besitz nehme. Dieser folgte der verfnglichen Einladung und zog. von seinem Jugendfreunde Friedrich von Baden begleitet, mit einem kleinen Heere der die Alpen. Aber er wurde von Karl von Anjou bei T a g l i a c o z z o (fpr. Taljakozo) besiegt und gefangen genommen (1268). Wenngleich ein zum Scheine eingesetztes Gericht ihn fr unschuldig erklrte, liefe der grausame Sieger ihn dennoch nebst seinem Freunde Friedrich auf dem Markte von Neapel hinrichten. So endete der letzte Sprosse des einst so blhenden Geschlechtes der Staufen auf dem Blutgerste (1268). Die Strafe fr dieses Verbrechen liefe nicht lange auf sich warten. c) Die sicilianische Vefper (1282). Die Unzufriedenheit mit der Fremdherrschaft kam auf Sicilien in der Ermordung aller Fr an -zofen in Palermo (am Ostermontag 1282, zur Zeit der Nach-mittags-Vesper) zum offenen Ausbruch. der die ganze Insel verbreitete sich der Aufruhr. Man rief Peter von Aragonien, den Gemahl von Manfreds Tochter, der sich bereits mit der ghibellinischen Partei verstndigt hatte, zum Könige aus. Nach einem wechselvollen Kriege blieb er im Besitze Siethens, während Karl von Anjou das festlndische Unteritalien behielt. d) Das Interregnum in Deutschland (12541273). Nach dem Tode des Hohenstaufen Konrad Iv. regierte Wilhelm von Holland allein in Deutschland, aber er gewann bei seiner kleinen Macht nur

10. Das Mittelalter - S. 159

1896 - Bamberg : Buchner
159 stndigkeit mit allen Mitteln zu verhindern gesucht, da derselbe unmittelbarer Herr von Oberitalien werde. Aber kaum war Friedrich gestorben, da suchte Junocenz Iv. das Lehensreich Sizilien, dessen Erwerbung durch die Staufer den Ausgangspunkt aller Verwickelungen gebildet hatte, im Bunde mit den sizilischen Gegnern der deutschen Herrschaft, den Guelfen", in den unmittel-baren Besitz des rmischen Stuhles zu bringen; der Kampf zwischen Kaiser-tum und Papsttum wurde zu einem Kampf um Sizilien. Doch schon im Herbste des Jahres 1251 mute das erste Unternehmen des Papstes gegen das Lehensreich als gescheitert gelten. Die Rettung Siziliens fr Konrad Iv. war das Werk des von Friedrich Ii. bestellten Regenten, seines natrlichen Sohnes Manfred, wohl noch mehr aber des Fhrers der deutschen Sldner im Knigreiche, des bayerischen Markgrafen Berthold von Voh-bnrg-Hohenbnrg. Konrad Iv. bewltigte nach seiner Ankunft im Knigreiche den letzten Rest des Aufstandes und war nach erfolglosen Verhandlungen mit Inno-cenz Iv. eben im Begriffe, nach (dem den Staufern inzwischen verloren gegangenen) Mittelitalien vorzurcken, als er dem italienischen Klima er-lag, 1254. Konrads Erbe fiel an ein zweijhriges Kind Konradin, das ferne von Italien am bayerischen Hofe weilte, und dieses Erbe war nicht mehr blo, wie beim Tode Friedrichs Ii., gegen den Papst und die Guelfen, sondern auch gegen Manfred und die Manfredinifche Gruppe der Ghibel-linen" zu verteidigen. Manfred erzwang im Bunde mit dem Papste und den Guelfen den Rcktritt des Markgrafen Berthold von der durch Konrad Iv. ihm bertragenen Regentschaft, schlug dann die Heere seines frheren Bundesgenossen, des Papstes, in zwei Feldzgen zurck und griff, nachdem die Anhnger Konradins ans dem Wege gerumt waren, zu dem, was von Anfang an sein und seines Hauses Ziel gewesen, nach der sizilischen Knigskrone; 1258 lie er sich zu Palermo krnen. * Schon vor der Ankunft Konrads Iv. hatte die Begehrlichkeit des Hauses Lancia eine Entfremdung zwischen dem Italiener Manfred, dem Sohne derbianca Lancia, und dem deutschen Berthold und damit eine Spaltung in der staufischen Partei hervorgerufen. Konrad bat durch seine Politik die Entfremdung zwischen Berthold und dessen Gesinnungsgenossen einerseits, Manfred und den ihn beratenden Lancia andererseits zu unheilbarer Feindschaft gesteigert und diese Feindschaft in die . knigliche Familie selber hineingetragen. So kam zum Gegensatz zwischen der deutschen und italienischen Nation auch noch der Gegensatz zwischen der legitimen und illegitimen Linie des staufischen Hauses. Sowohl beim ersten Staatsstreiche, der Absetzung Bertholds, wie beim zweiten Staatsstreiche, der Krnung zu Palermo, lie Manfred das falsche Gercht vom Tode Konradins aussprengen.

11. Slg. 2 - S. 20

1879 - Dresden : Meinhold
20 derselben sich in den wirklichen Besitz des Landes zu setzen. Da die Macht der Hohenstaufen in Deutschland selbst dem Erlöschen nahte, folgte Konrad der Einladung Manfreds gern, persönlich Besitz von Sicilien zu nehmen. Mit Hülse deutscher Söldner schlug Mansred alle Angriffe der vorn Papste unterstützten fremden Fürsten zurück. Konrads Sohn, Konradin, bei des Vaters Tode erst drei Jahre alt, wurde in Zurückgezogenheit in Schwaben erzogen, da die deutschen Fürsten ihn bei der Kaiserwahl ganz übergingen. Manfred proclamirte ihn feierlich in Palermo zum Könige beider Sicilien, da er aber nicht selbst kam, so blieb er ohne factifche Anerkennung; und als endlich sich gar das Gerücht verbreitete, Konradin sei gestorben, setzte Manfred, von den Edlen des Landes hierin unterstützt, auch als das Gerücht sich als falsch erwies, sich selbst die Krone ans. In rastloser Thätigkeit suchte er das Wohl seines Volkes zu begründen und zu fördern. Je tiefere Wurzeln dadurch seine Macht schlug, desto erbitterter wurde der Papst, der nun nochmals den Thron Siciliens öffentlich ausbot. Endlich meldete sich ein Bewerber, Carl von Anjou, Grafen von der Provence, ein Bruder König Ludwig Ix. von Frankreich. Nachdem er von dem Papste förmlich belehnt, auch mit dessen Segen und Gold zu der ungerechten Unternehmung ausgerüstet worden war, zog Carl mit einem französischen Heere heran. Der Verrath vieler Edlen öffnete ihm den Weg in das Land. Muthig rückte Manfred ihm entgegen; bei Benevent trafen (1266) die Heere auf einander. Mit Heldenmuth kämpften die deutschen Söldner, feig aber und verrätherisch flohen die Italiener. Als Manfred solches sah, ries er voll Zorn: „Lieber will ich heute hier sterben als König, denn fliehend und bettelnd als ein Elender in der Fremde umherirren;" im Getümmel der Schlacht suchte und fand er einen ritterlichen Tod. Der Sieger war so unedel, dem gefallenen „Ketzer" ein ehrliches Begräbniß zu versagen, denn er ließ ihn zur Seite des Weges verscharren. „Jeder der vorüberziehenden Franzosen aber warf einen Stein auf die Stelle und häufte so dem gefallenen Fürsten ein Denkmal, doch selbst diese Ehre mißgönnte die rachsüchtige Kirche ihrem Feinde. Der Kardinallegat ließ ihn ausgraben und seine Gebeine verstreuen." Carl von Anjou bestieg nun den Thron von Neapel. Er verstand aber nicht, sich die Liebe des Volks, das ihn ohnehin als Franzosen haßte, zu erwerben. Da er auch die Abgaben bedeutend erhöhte und alle höheren Staatsämter mit Franzosen besetzte, so vermochte er nur noch Durch die äußerste Strenge sich im Besitze der Gewalt zu erhalten. Doch steigerte sich die Unzufriedenheit immer mehr. Selbst der Papst ward bedenklich, so daß er an den König schrieb: „Wenn du dich vor deinen Unterthanen verbirgst und sie nicht einmal vor dich läßt, sie auch nicht mit der Leutseligkeit aufnimmst, womit man allein die Herzen gewinnen kann, und doch über sie herrschen willst, so magst du nur beständig den Degen in der Hand, den Panzer um den Leib und ein Kriegsheer an deiner Seite haben. Und welch ein trauriges Leben wird dies sein? Ist es nicht ein halber Tod, seinen Unterthanen stets verdächtig und gegen sie immer auf der Hut zu sein?" In feiner Zurückgezogenheit traf den zum Jüngling herangewachsenen Konradin der Ruf der Ghibellinen, mit ihrer Hilfe den ihm zukommenden Thron von Neapel einzunehmen. Trotz des ahnungsvollen Flehens feiner Mutter folgte er der Lockung, verpfändete fein nur noch geringes Hausgut in Schwaben und eilte mit seinem Freunde Friedrich von Baden nach Italien. Schon in Verona verließ ihn ein ziemlicher Theil seiner Truppen, da er den Sold nicht zu zahlen

12. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 177

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
4. Untergang der Staufer. 177 4. Untergang der Staufer. Nach den von Friedrich getroffenen Bestimmungen folgte ihm auf dem Throne von Deutschland und Italien sein Sohn Kon- [12501254 rad Iv. Da dieser aber bei der Untersttzung, welche der Papst seinem Gegenknige Wilhelm von Holland zu teil werden lie, und bei den auf Selbstndigkeit gerichteten Bestrebungen der deutschen Fürsten nicht zu rechtem Ansehen gelangen konnte, begab er sich nach Unter-italien, wo unterdes sein Bruder Manfred den Kampf gegen die ppstliche Partei mit Erfolg begonnen hatte. Eine Stadt nach der anderen wurde unterworfen, und als auch Neapel nach hartnckiger Gegenwehr erlag, da war die staufische Herrschaft in Unteritalien aufs neue befestigt. Schon schickte sich Konrad an, den Papst selbst anzugreifen, als ihn ein pltzlicher Tod im Alter von 27 Jahren dahinraffte. Nach Konrads Tode verwaltete Manfred fr den jungen Konradin (Konrad, von den Italienern seiner Jugend wegen Konradino genannt, woraus wieder Konradin entstand), den erst zweijhrigen Sohn des verstorbenen Bruders, das sizilische Reich. Anfnglich im Nachteile, gewann er doch bald wieder die Oberhand, und die ppstlichen Trnppeu, welche sich schon fast des ganzen Landes bemchtigt hatten, wurden in die Flucht geschlagen. Auf deu ohnehin leidenden Innocenz machte die Kunde davon einen so heftigen Ein-druck, da er wenige Tage darauf aus dem Leben schied. Die Lage der Dinge wurde dadurch wenig gendert; seine Nachfolger schlugen dieselben Bahnen ein. Whrend Manfred, der einige Jahre spter auf Wunsch der Groen des Landes die Krone auf sein eigenes Haupt gesetzt, alles tat, um seine Untertanen der Segnungen des Friedens teilhaftig zu machen, suchten ihm die Ppste von allen Seiten Feinde zu erwecken. Zuletzt bot Urban Iv., ein geborener Franzose, dem Herzog Karl von Anjon, dem Bruder des Knigs Ludwig Ix. von Frankreich, die Krone an. Dieser, ein habschtiger und jedem edleren Gefhle verschlossener Mann, in dessen finsteren Zgen sich eine menschenfeindliche Seele spiegelte, ging begierig auf den Vorschlag ein. Mit einem starken Heere erschien er in Italien und besiegte Manfred in der Entscheidungsschlacht bei Benevent. 1266 Der edle Staufer selbst fand den Heldentod. Nun waltete Karl von Aujou mit eisernem Scepter in dem eroberten Lande. Mit unbarmherziger Strenge wtete er gegen alle Anhnger des gestrzten Herrscherhauses; Schafott und Gefngnis, Armut und Verbannung war das Los von Tausenden. Da schickten die Ghibellinen eine Botschaft an den jungen Konradin und luden ihn ein, nach Italien zu kommen, das Land Schmelzer, Leitfaden. 12

13. Die Weltgeschichte - S. 75

1881 - Gießen : Roth
Konrad Iv. Konradin f 1268. 75 Konrad It. (1250-1254); Konradin f 1268. , 68. Auf Friedrich Ii. folgte sein Sohn Konrad Iv. (1250 bis '254), der inde, statt in dem verwirrten Deutschland Friede und Ordnung herzustellen, der die Alpen zog, um seine italienischen Lnder in Besitz zu nehmen. Aber schon im Jahre 1254 starb er und hinterlie nur einen 2jhrigen Sohn Konradin. Fr diesen der-theidigte Konrads Iv. Bruder Manfred heldenmthig Unteritalien Segen die Ansprche der Ppste. Endlich rief der Papst Urban Iv. (ein Franzose) den franzsischen Prinzen Karl von Anjou (Landschaft an ^>er mittleren Loire) gegen Manfred zu Hlfe und gab ihm Unter-Italien gegen einen jhrlichen Tribut. Franzsische Truppen erschienen letzt in Neapel und Sicilien, um dieses Land fr Karl von Anjou Su erobern. In der Schlacht bei Benevent (7 Meilen stlich von Neapel) wurde Manfred durch Verrath besiegt und starb den Helden-jod; einige Jahre frher war auch Ezzelino in dem Kerker zu Mailand in finsterem Trotz, nachdem er sich den Verband seiner Wunden selbst aufgerissen hatte, gestorben. Neapel und Sicilien wurden nun von Karl von Anjou in Besitz genommen und hart bedrckt. Der letzte Spro der Hohenstaufen war Konradin, der unter-dessen in Deutschland zu einem schmucken Jngling herangewachsen war. Zwar warnte ihn seine edle Mutter, nicht nach Italien zu ziehen, seinen Vorfahren eine Grabessttte geworden sei; aber in des nglings Seele war Thatenlust und Durst nach Ruhm erwacht, begleitet von seinem Freunde, Friedrich von Baden, und einem kleinen, aber getreuen Heere, durchzog er siegreich Ober- und Mittel-Valien, zwang den Papst zur Flucht aus Rom, lie sich von den Rmern huldigen und rckte in Neapel ein. Hier kam's znr Schlacht fiet Tagliacozzo (in den Abruzzeu) zwischen den Deutschen unter Konradin und den Franzosen unter Karl von Anjou. Schon waren ^ Franzosen geschlagen und eilten flchtig davon, aber durch zu lasches, unbesonnenes Verfolgen des Feindes fielen die Deutschen in ejnen Hinterhalt und wurden theils auseinandergesprengt, theils ge-tdtet. So unterlag Konradin; er selbst wurde auf der Flucht ver-Althen und dem Karl v. Anjou ausgeliefert, der ihn sammt seinem Meunde, Friedrich v. Baden, in Neapel mit dem Beile hinrichten ltef? (1268). Konradin, erst 10 Jahre alt, sa beim Schachspiel, ihm das Todesurtheil verkndet wurde. Am meisten schmerzte % der Gedanke an seine Mntter. O Mutter! welches Leid bereite 'ch Dir! waren seine letztep Worte, mit denen er starb. So endete der letzte Spro des berhmtesten aller deutschen Kaisergeschlechter,

14. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 82

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Friedrich gegen bi Stabte. Ketzerverfol- gimgeri. Kaiser Frieb-richs Söhne. Konrab Iv. 11250—54). Hinrichtung Konrab ins zu Neapel. (1268). 82 Kapitel Xii. Das Zeitalter der Staufen. Während Friedrichs Neid) im Süden blühte, wurde ihm Deutschland fremder, weil auch dieser Kaiser die Entwidlnng der Städte nicht verstand. Er suchte sie überall zu hemmen. Den Abfall seines Sohnes Heinrich in Deutschland sonnte er zwar noch bändigen, aber er bekam wenig Hilfe, als er gegen die Lombarden vorging. Er wollte diesen trotzigen Städtebund brechen, um auch Italien so unbeschränkt zu beherrschen wie Sizilien. Tod) den Lombarden kam der Papst zu Hilfe. Damals waren gerade die Albigenser völlig erstickt, aber die Kirche suchte neue Ketzer aufzuspüren. Denn das Volk fing an, sich von der Kirchenlehre abzuwenden, um ein volkstümliches Christentum zu schaffen. Solche Regungen wurden überall in Blut erstickt. In Deutschland wirkte besonders der Ketzer-richter Konrad von Marburg, der auch die arme Elisabeth von Thüringen so hart gequält hat. Endlich ist er totgeschlagen worden. Damals erlagen auch die tapferu friesischen Stedinger dem „Kreuzheere" der oldeu-burgischen Graseu. Denn diese gaben vor, die Bauern seien Ketzer, nur um sie sich untertan machen zu dürfen. Der Kaiser hatte dieses greuelvolle Treiben der Kirche erlaubt, dennoch ist er selbst von ihr ein Ketzer gescholten worden. Furchtbar tobte der Kampf zwischen Kaiser und Lombarden. Für den Kaiser focht besonders sein Sohn, der schöne Enzio, bis dieser gefangen wurde und in Bologna im Gefängnis schmadsten mußte. In Deutschland schlug sich des Kaisers anderer Sohn Konrad mit Gegenkönigen herum. Den Konrad hatte Friedrich zum Nachfolger wählen lassen. In Sizilien vertrat den Vater der tapfere Manfred. Gerade holte der Kaiser zum fnrdst-baren Schlage gegen den Papst und die Lombarden aus, als ihn der Tod plötzlich fortraffte. Er ist der gewaltigste der damaligen Menschen gewesen. Er war der klügste und am meisten gebildete, auch besaß er einen starken Willen. Wenn er ein Ziel fest ins Auge gefaßt hatte, scheute er kein Mittel, um es zu erreichen. Aber er hatte kein Herz, darum war er oft kalt und hart. § 7» Untergang der Staufen und des Cflelthaifertums. Italien wurde der Staufen Grab. König Konrad, in Deutschland siegreich, wollte sein Erbe im Süden antreten, als er dahinstarb. Für dessen unmündigen Sohn Konradin regierte anfangs Manfred im Süden, deisernem großen Vater an Begabung ähnlich war. Da rief der Papst den Franzosen Karl von Anjou und verlieh ihm (ohne das Recht dazu zu haben) das Königreich Sizilien. Manfred fiel bei Verteidigung seines Reiches auf dem alten Schlachtfeld von 93 eit event; und als Konradin zwei Jahre später nach Italien kam, ist auch er den Waffen und der List Karls erlegen. Bei Tagliaeozzo ist er besiegt worden, geriet auf der Flucht dttrd) Verrat in Gefangenschaft und wurde als Rebell in Neapel gegen alles Recht hingerichtet.

15. Von der Urzeit bis zum Dreißigjährigen Kriege - S. 55

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
bei Parma fast verloren, seine getreuesten Beamten (Peter von Vinea) wurden zum Verrat bewogen und sein Lieblingssohn, König Enzio, der fähigste Heerführer, gefangen genommen: trotz dieser Schicksalsschläge raffte sich Friedrich zum letzten Entscheidungskampfe auf, da starb er plötzlich (1250); seine Gebeine wurden im Dome zu Palermo beigesetzt. d) Auch die Söhne des Kaisers, die die staufische Sache zu halten suchten, ereilte bald ihr Schicksal. Konrad vermochte sich in Deutschland dem Gegenkönige Wilhelm von Holland gegenüber nicht zu halten; er starb schon 1254 in Italien. Manfred nahm das Königreich Sizilien in Anspruch, das der Papst bereits an Karl von Anjou verliehen hatte; dieser besiegte Manfred in der Schlacht bei Benevent (1266), der dort den Heldentod fand. Konradin, der Sohn Konrads, eilte nach Italien, sein Königreich wieder zu gewinnen, wurde aber nach der Schlacht bei Skurkola (1268) gefangen genommen und zu Neapel enthauptet*). Xiii. Die Bedeutung der Kreuzzüge. Die Kreuzzüge haben für das christliche Abendland einen äußeren politischen Erfolg insofern nicht gebracht, als Palästina gegen die Sarazenen nicht behauptet werden konnte. a) Da die Züge jeder einheitlichen Leitung entbehrten und die führenden Fürsten vielfach politische Sonderintereffen verfolgten, so war die Erreichung des Zieles von vornherein aussichtslos, zumal auch die griechischen Kaiser nicht ohne Mißtrauen die Bewegung betrachteten. b) Die mangelhafte Kriegsausrüstung, sowie die unzureichende Verpflegung in den unwegsamen und öden Gegenden Kleinasiens und Syriens brachten den Massen der Kreuzheere gegen einen verschlagenen und tapfern Feind bald den Untergang; dennoch war die Kraft des Islam aus zwei Jahrhunderte gehemmt. Die Kreuzzüge haben aus allen Gebieten der Kultur eine folgenreiche Umwälzung hervorgerufen. a) Die Kirche und das Papsttum haben sich zur größten Machtentfaltung emporgehoben: die Päpste waren Urheber und Leiter der Bewegung. a) Durch zahlreiche Schenkungen wuchs das Vermögen der Kirche. ß) Es bildeten sich neue Mönchsorden (Franziskaner, Dominikaner, Karthäuser), die für die Pflege des kirch- *) Lesebuch I S. 95-103.

16. Lehrstoff der Unterprima - S. 141

1914 - Hannover : Manz & Lange
Der Ausgang der Staufer. 141 B. Manfred. Da Konrad nur ein zweijähriges gleichnamiges Söhnlein, von den Italienern Konradin genannt, hinterließ, so fiel die Aufgabe, die staufische Sache zu verteidigen, seinem Stiefbruder Manfred zu. Mit Tapferkeit und Geschick hielt dieser das Königreich Sizilien gegen den Papst und seine Verbündeten. Als aber Karl von Anjou, ein Brudes des französischen Königs Ludwig Ix., als päpstlicher Bewerber um die sizilische Krone auftrat, wurde Manfred von einem großen Teil seines Anhanges verlassen. Im Jahr 1266 fand er in der Schlacht bei Benevent, wo er gegenüber der Übermacht Karls am Sieg verzweifelnd sich in das dichteste Kampfgewühl stürzte, den gewünschten Tod. Neapel und Sizilien wurden Beute des Siegers. C. Konradin. Über alles Erwarten schnell machte sich der neue König durch sein stolzes, herrisches Wesen, seine Habgier und Grausamkeit verhaßt. Mit Sehnsucht sah man sich im Volk nach einem Helfer um, und immer lauter drang der Ruf nach Deutschland, der junge Konrad möge über die Alpen kommen, das Erbe seiner Väter anzutreten. Hochgemut und seiner Ahnen würdig entschloß sich der fünfzehnjährige Jüngling, Folge zu leisten und für die Königskrone von Sizilien sein Leben ein-! zusetzen. Um sich die Mittel zum Zuge zu verschaffen, veräußerte er die deutschen Besitzungen der Staufer. Begleitet von seinem Freunde Friedrich von Baden, Herzog von Österreich, erschien er im Jahr 1267 an der Spitze eines stattlichen Heeres in Oberitalien. Obwohl er hier den versprochenen Zulauf nicht fand, zog er weiter, hielt im Jahr 1268 seinen Einzug in Rom und wandte' sich dann gegen Karl, der bei Scurcöla in der Nähe von Tagliacozzo *) stand. Hier kam es zur Entscheidungsschlacht. Durch einen Hinterhalt verwandelte Karl den Sieg der Ghibellinen in eine Niederlage. Flüchtig verließ Konradin das Schlachtfeld, geriet aber einige Tage später in die Gefangenschaft seines Feindes. Allem Recht und aller Ehre zum Trotz verurteilte Karl den jungen Konradin, der doch nur um das Erbe ‘seiner Väter gekämpft hatte, nach dem Spruch der Mehrheit eines parteiischen Gerichtshofes zum Tod. Am 29. Oktober 1268 bestieg der letzte Vertreter des glänzendsten deutschen Kaisergeschlechts in Neapel das Blutgerüst und endete *) Am Westabbang der Abruzzen, ostnordöstlich von Rom.

17. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 102

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
102 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. Gegenkönige. üftmt stellten einige Fürsten, besonders die drei rheinischen Erzbischöfe, den Landgrafen Heinrich Raspevonthüringen (1246) und nach dessen Tod den Grafen Wilhelm von Holland (1247 bis 1256) als Gegenkönig auf. Den Kampf mit ihnen in Deutschland übernahm Friedrichs Sohn Konrad, während der Kaiser selber in Italien seine Feinde zu überwinden suchte. So blieb Friedrichs Regierung bis zum Ende eine von heftigen Stürmen bewegte Zeit. Allmählich brachen die Kräfte des von herben Schicksalsschlägen gebeugten Kaisers zusammen. 1250 hauchte er in Apulien seine Seele aus. (In Palermo beigesetzt.) ^bei°Liegmtz^^ 6- In die Regierungszeit Friedrichs Ii. fällt noch eine schwere 1241- Gefahr für Deutschland. Die wilden Mongolen brachen in Europa ein und ergossen sich in unermeßlichen Scharen über Rußland, Polen, Ungarn. 1241 gelangten sie nach Schlesien. Herzog Heinrich derfromme stellte sich ihnen mit deutschen Rittern entgegen. Bei Liegnitz kam es zur Schlacht. Heinrich fiel, ein deutscher Leonidas. Die- zuchtlosen Steppenreiter aber ^erkannten, daß deutscher Heldenmut ihrem Eroberungsdrange unübersteigbare Schranken entgegensetzte und wichen durch Ungarn zurück. Die Mongoleuschlacht bei Liegnitz bewahrte gleich der von 451 und 732 die abendländische Kultur und die christliche Kirche vor einem erschütternden Schlage. § 38. Untergang der Hohenstaufen. Das Interregnum. 1250-125i' 1- Nach Friedrichs Tod setzte sein Sohn Konrad It. (1250 bis 1254), der schon 1236 zum König von Deutschland gewählt worden war, den Kampf mit Wilhelm von Holland fort. Bald sich er jedoch ein, daß das staufische Geschlecht in deutschem Lande keine Wurzeln mehr schlagen könne und beschloß, Neapel und Sizilien seinem Hause zu erhalten. Er begab sich dahin, wurde aber schon 1254 durch die Fieberluft des Südens dahingerafft. Hierauf übernahm sein Halbbruder Manfred die Verteidigung der Erblaude. Anfangs erzielte er Erfolge; als er sich aber weigerte, die viel umstrittenen Lande als zinspflichtiges Kirchenlehen anzuerkennen, bot Papst Urbaniv. dem Bruder des französischen Königs, nämlich Karl von Anjou, einem tatkräftigen und hartherzigen Manne, das ehemalige normannische Königreich als päpstliches Lehen an. Vergebens suchte Manfred den letzteren zu bekämpfen. Karl von Anjou siegte 1266 Schlacht bei bei Bett event; Manfred fand im Schlachtgetümmel den Tod. 2. Nun lebte noch ein Sprosse des hohenstansischen Geschlechtes, Konradin, der schöne, jugendliche Konradin, ein Sohn Konrads Iv. Er war

18. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 203

1887 - Stuttgart : Krabbe
203 Teil gar nicht an das Ende des gewaltigen, Kajserz: er sei nur verborgen, um wiederzukommen und vor. der Aufrichtung des Iqooibriqen Reiches seine antichristlich.e.machtan entfalten. Erst spter hat sich diese Erwartung auf Friedrich I. bertragen (Kyffhuser). h In dem wtenden Kampf vergaen Papst und Kaiser die Pflicht^ die Christenheit gegen eine il&ie .Hnnmmberjchwemmnng zu ' schtzen. Unter Temudschin, genannt Dschengiskhan (f 12^7), waren die Mongolen.aus den Steppen des inneren Asiens her-vorgebrochen und hatten unter Strmen Blutes zwei Drittel ' Asiens erobert. Batu.drang dann in Europa ein un>) eroberte flutpta Tid 1240. Der Ungarnknig war bereit, gegen Leistung?er Neichshilse seine Krone vom Kaiser zu Lehen zu nehmen. Gregor verjagte auch da den frieden. Herzog Hein-rtch'&er fromme von Lieanik erlag auf"her Walstatt bei ' / ' Ltegnttz 1211 den Mongolenhorden; der tapfere^^iderstand ^ und bald'der Tod des. Grokhans bewog sie zur Umkehr. 6. Die letzten Hohenstaufen, (p Konrad Iv. 12501254.1250-1254. der bisher schon in Deutschland regiert hatte, mute nach einigen Jahren nach Italien weichen, wo indessen fem Bruder Manfred das sicilische Reich dem Hause zu erhalten' gesucht hatte. Trotz Konrads Unterwrfigkeit blieb der Vavst unvershnlich: Konrad aber starb schon 1254, 26 Jahre alt, nachdem _er aus unbe-. grndeten: Mitrauen gegen Manfred und um die^Kurie zu ver- ' shnen, den Papst Jnncenz Iv. zum Vormund seines 2jhrigen S^n'chens Konrad eingesetzt hatte, d. Manfred 12541266. Da Manfred sah, da die Kurie das fiellisch-apulifch? "Reich nur au jich bringen wollte, brachte er es ill seine Qand. und lie sich auf ote irrige Nachricht von Konradins Tod 1258 zum König krnen. Das Reich geno unter dem milden, hochgebildeten Fürsten, der auch in Mm? und Norditalien als Haupt der Gmellmen galt, eine kurze Blte. Der Untergang des schreck-lichen Ezzeliuo da Rnmonn. des Herren Vaduas und der Veroneser Mark, eines Teufels in Menschengestalt" (1250), schadetemnfred nicht. Aber die Mme, auch die Nachfolger von Jnncenz Iv., blieben unerbittlich: auch Manfred wurde als ..Mobammedaner_und Feind" N5"Christe ntumz." gebannt. Seine Mude schwchte zugleich seine Macht. Als der Vavst endlich einen ~ Fürsten fand, b^^ie^Hilische. Krone zu erwerben geneigt war^ den finstern, erarmungslosen, ehrgeizigen Karl von Anlon. den Bruder Ludwigs des Heililen, brach Manfreds Herrschast unter dem Verrat zusammen: bei Benevent verlor er Schlacht, ^rfibt-iinh-l'ebe.u 1 -00. Ein entsetzliches Schreckensregiment legte V-'6c>.-' sich auf das Land. (A Da folgte der 15jhrige (geb. 1252) Sohn Konrads Iv. und feiner bairifchen Gemahlin Elisabeth, Konrad (Konradin), der in Deutschland keine Aussichten mehr hatte, dem

19. Theil 2 - S. 5

1827 - Leipzig : Brockhaus
5 2. Prinz Konradin. (4-1268.) Prinz Kon ra din, ein Sohn Kaiser Konrads Iv. und Enkel Friedrichs Ii., war nach seines Vaters Lode der rechtmäßige Erbe des Königreichs Sicilien und des Herzogthums Schwaben. Da er aber im Jahr 1254, als sein Vater ftarb, erst zwei Jahre alt war, so übernahm bis zu seiner Volljährigkeit sein Oheim Manfred die Regierung in den italienischen Staaten; der junge Prinz aber wurde von der Mutter in Schwaben erzogen. Allein Manfred meinte es nicht redlich mit seinem Neffen; voll Verlangen die schönen Länder, die er bloß verwaltete, selbst zu besitzen, gab er den jungen Prinzen für todt aus und suchte sich selbst zum König aufzuwerfen. Doch es gelang ihm nicht. Die Päpste, die immer unver- söhnliche Feinde des Hauses Hohenstaufen waren, gönnten das Königreich weder ihm, noch Konradin, sondern suchten sich selbst in Besitz davon zu setzen. Damals saß Urban Iv., seines Ursprungs der Sohn eines französischen Schuhflickers, auf dem päpstlichen Stuhle, ein Mann von festem, gewaltthätigcn Sinne. Er ließ ein Heer gegen-Manfred ausrücken; da es aber geschlagen zurückkam, so donnerte er den Bannfluch gegen ihn, und bot das Königreich Sicilien einem französischen Prinzen, Karl von Anjou, einem Bruder König Ludwigs des Heiligen, für eine jährliche Rente von 8000 Unzen Gold und einen schönen Zelter (Pferd), an. — Wirklich waren die Päpste Oberlehnherren von Sicilien; da aber ein recht- mäßiger Erbe des letzten Königs lebte, so durften sie sich das Land nicht zueignen, oder cs an einen Andern vergeben. Prinz Karl nahm das Anerbieten an, und kam, von seinem Bruder unterstützt, im Jahr 1265 mit einem Heer und einem Schwarm französischer Edelleute nach Italien,

20. Die mittlere Zeit - S. 116

1881 - Leipzig : Krüger
— 116 — Streit gegen die Guelfen auf. Aber kaum lächelte ihm das Glück, da traf auch ihn in der Blüte der Jugend ein jäher Konrad Iv. Tod. Mit 26 Jahren starb er in Messina, t 1254. §. 146. Nun brach in Italien wie in Deutschland die ärgste Verwirrung aus. Dort hielt Manfred noch ein Jahrzehnt hindurch (bis zur Schlacht bei Beuevent 1266) die staufische Sache aufrecht gegen den Fremden, welchen der Papst ins Land gerufen hatte, den französischen Prinzen Karlvonanjou. Hier aber dachte niemand daran, dem 2jährigen Sohne, den Konrad hinterließ, sein Erbe zu bewahren. So wuchs der Konradin. Knabe — Konradin nannten ihn die Ghibellinen — unter der Obhut einer liebenden Mutter zum stattlichen Jünglinge aus*) und bald bewies er, daß auch in ihm der unruhige Thatendrang seines Geschlechtes und die verhängnisvolle Vorliebe für Italien mächtig lebe. Eine Gesandtschaft lud ihn ein, sein Erbland von dem finsteren, grausamen Karl vonanjouzu befreien. Keine Bitten der Mutter vermochten ihn zurückzuhalten. Mit einem ansehnlichen Gefolge, das er freilich nur durch Verpfändung seiner Familiengüter zusammengebracht hatte, verließ der letzte Staufer den deutschen Boden, begleitet von seinem Freunde Friedrich von Baden. Weithin gewann sich der liebenswürdige Jüngling, das Widerspiel des tückischen Franzosen, die Herzen der Italiener. Schon sah er sich an der Spitze eines größeren Heeres, als er mit dem Gegner (bei Skurkola oder Tagliakozzo) zusammenstieß. Die Deutschen siegten; aber die Hinterlist der Franzosen verwandelte den Sieg in eine Niederlage. Auf der Flucht kehrte Konradin im Hause eines Adligen (Frangipani) .^i ein, der seine Stellung der Gunst der Staufer verdankte; dieser lieferte ihn an Karl von Anjou aus. Nun wurde der rechtmäßige Erbe Neapels wie ein Thronräuber behandelt und vor einen Gerichtshof gestellt. Doch war das Ehrgefühl selbst bei den Feinden Konradins noch nicht so weit erstickt,- daß sie auf den bloßen Wunsch ihres Gebieters hin den unglücklichen Jüngling zum Tode verurtheilt hätten. Ein einziger fand sich unter den Richtern, der für die Hinrichtung stimmte. Dies genügte aber dem ruchlosen Gewalthaber, um selbst die Blutstrase über Konradin und seinen Freund auszusprechen. Nichts ahnend *) Ludwig Uhland: Konradin.