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1. Für Seminare - S. 231

1912 - Breslau : Hirt
C. Südamerika. 231 5. Die La Pläta-Länder tragen ihren Namen von der La Plata genannten, 300 km langen, 50 bis 300 km breiten Mündung eines Stromsystems, das aus Strömen des Brasilischen Berglandes, Paranä mit Paraguay und Uruguay, und der Kordilleren zusammengesetzt ist. Es entspricht dem Mississippi an Strom- gebiet und Wasserfülle. Der Hauptstrom, der Paranä, ist (das Mündnugsästuar eingerechnet) fast 4000 km lang und bis Rosärio für große Seedampfer befahrbar. Den Hauptteil bilden die Ebenen im Gebiete des Paranä, die im N Gran ßhaco1 [tfchäfo] und im S Pampa heißen. Dieses Tiefland nimmt ein Sechstel der Bodenfläche Südamerikas ein. Einst war es ein Meerbusen; dieser ist durch den Rückzug des Meeres trockengelegt und mit Flußschlamm und Lößanwehungen erfüllt worden. Wo daher die Befeuchtung genügt, ist das Land von außerordentlicher Fruchtbarkeit. Der von Sommerregen benetzte tropische N ist Weideland und Wald. Die Mitte hat subtropisches Klima. Infolge der laugen Trockenzeit, in der das Gras fchnell abstirbt, tritt Waldwuchs nur vereinzelt anf. Gleich nach Beginn der Regenzeit, im Februar, schießt mannshohes Gras in Büscheln, zwischen denen nackter Boden frei- bleibt, in die Höhe. Durch künstliche Bewäfferung wurden große Teile der Gras- steppe in Ackerland mit ertragreichem Weizenboden verwandelt. Ode und ertraglos sind die weiten, zum Teil salzigen Sumpfgebiete. Die Quebrachowälder des Chaco- Gebietes liefern den bekannten, für die Ausfuhr nach Deutschland wichtigen Gerbstoff. Der klimatisch gemäßigte 8 ist eiuackerbaulaud ersten Ranges, ernährt aber zu- gleich wie diemitte des Landes unzählige Herden von Schafen, Pferden und Rindern. Staatlich gehört die Pampa im N zu Paraguay, einem Binnenstaate zwischen Paraguay und Paranä. Tie Hauptstadt Asnncion sassunßiön^ (70) führt in großen Mengen Mate-(Paragnäy-)Tee aus, d.s.die getrockneten Blätter einer am mittleren Paraguay wachsenden Jlexart. Jenseits des Uruguäy-Flnsses beginnt das hügelige Gebiet der durch Viehzucht und Ausfuhr von Häuten, Fleisch und Fleischextrakt bekannten Republik Uruguay. Montevideo (300), d. i. Schauberg, ist ein guter Hafen am La Pläta, in dem neben der britischen die deutsche Flagge am stärksten vertreten ist. Den Hauptteil der Pampa nimmt die schnell aufblühende Republik Argen- tinien ein, der erste Handelsstaat Südamerikas (Getreide, namentlich Weizen und Leinsaat, Vieh und Erzeugnisse der Viehzucht), das erste Weizen- und neben Australien das bedeutendste Wollerzengnngsland der Erde. Buenos Äires (1350), d. i. gute Lüfte, ist die größte Stadt Südamerikas, der Haupthafen des Landes; es steht in lebhafter Dampferverbindung mit Hamburg, Liverpool, Bordeaux, Bremen und Antwerpen und ist der Ausgangspunkt des beträchtlich entwickelten Eisenbahnsystems (Transandinische Bahn nach Valparaiso; vgl. § 163). Den südlichen Teil Argentiniens, Patagonien, nimmt ein niedriges Hoch- land ein, das sich in Stufen nach 0 neigt und im 8 in steilen Klippen zum Meere abfällt. Der Boden bildet meist eine traurige Geröllwüste, öde und kahl; wo aber die Niederschläge reichlicher sind, zeigen sich Bnschwald, Parklandschaften und gute Wiesen. Im N findet ein allmählicher Übergang in die Pampa statt. Das Land wird von Indianern bewohnt, die meist Schafe züchten. Im 8 zeigen die Feuer- laud-Juselu, die von dem Festlande durch die stürmische Magellau-Straße ge- treunt sind, denselben landschaftlichen Charakter wie Patagonien. Das rauhe und naßkalte Klima veranlaßte die Bewohner, auf ihren Jagd- und Wanderzügen Holz- brände mitzuführen. Daher erhielt das Land von seinen spanischen Entdeckern den seltsamen Namen. ' D. i. großes Treibjagdfeld.

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1. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 195

1872 - Leipzig : Fleischer
Amerika. — Südamerika. 195 E- Rio de Janeiro (dschaneiro), 400,000 (5., Hauptst., Mittelpunkt des Handels. si. Im Innern: Villa Rica, 9000 E., sonst 36,000, Mittelpunkt der Goldwäschen und des Binnenhandels. Motto Grosso, 6000 E-, in der Nähe wichtige Goldroäschen. Diamantine, kleine Stadt, in der Nähe Gold- und Diamantenwäschen. Goyaz, 8000 C., ebenfalls mit Gold- und Diamantenwäschen. §. 3. Die Staaten im Gebiete des Rio de La Plata. Das Gebiet des La Plata stellt ein weites Becken dar. Der östl. Theil desselben ist hügelig, der westl. stellt eine völlige Ebene dar, Pampas genannt. Die Temperatur nimmt nach S. zu etwas ab, gehört aber in den nördlichen und mittleren Gegenden zu den heißesten von Südamerika. Die Regenmenge ist im ganzen Gebiete nicht bedeutend, weil die von deni herr- schenden Nordwestwülde vom Ocean herbeigesührlen Wolken sich an der Westküste der Anden entladen. Die nördl. Gegenden haben nur zwei Jahreszeiten, die südl. die vier der gemäßigten Zone. Der nördl. Theil von Paraguay hat üppigen Pflanzen- wuchs; der mittlere bis etwa zur Mündung des La Plata ist eine baumlose Grassteppe, die vortreffliche Viehheerden liefert, zum Theil mit 10' hohen Disteln bedeckt, hat salzhaltigen Boden und in den Flüssen, Seen und Sümpfen salziges Wasser. Die Landschaft zu beiden Seiten des Uruguay ist mit Gras und Waldungen bedeckt. Das Gebiet enthält die 3 Freistaaten La Plata, Para- guay und Uruguay. a. Der Freistaat La Plata (Argentina). La Plata liegt zwischen Chile, Bolivia, Paraguay, Bra- ulien, Uruguay, dem atlant. Ocean und Patagonien, ist 28,375 Chm. groß und enthält 1,800,000 E., unter denen die Gaucho's, ern von den Spaniern abstammendes, halbverwildertes, berittenes Hirtenvolk, merkwürdig sind. Viehzucht und der Handel mit den durch sie gewonnenen Produkten machen überhaupt die Haupt- beschäftigung der Einwohner aus. Die bedeutenderen Städte sind: Buenos Aires, 200,000 E., Hplst. St. Juan, 20,000 E. Mendosa, 20,000 (£., Weinbau. Cor- dova, 25 000 E. Entrerios, 16,000 E. d. Der Freistaat Paraguay. Paraguay liegt in der fruchtbaren Ebene zwischen dem Pa- raguay und Parana, enthält über 17,600 Hsm., von denen etwa 2500 bewohnt und kultwirt sind, und 1,338,000 arbeitsame, wohlunterrichtete Einwohner. Landbau und Viehzucht werden 13*

2. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 302

1896 - Leipzig : Freytag
302 Amerika. ist sein Stromgebiet nur durch eine kaum merkliche Wasserscheide getrennt; sie wird von dem Cafiquiare (kasikmre), der sich vom Orinoco abzweigt und zum Rio Negro fließt, durchbrochen; der Orinoco bildet also hier eine sogenannte Bifnrkation oder Gabeluug. Das Amazonasgebiet ist das Land der tropischen Urwälder, der Selvas, die den Hauptstrom bis an den Fuß der Anden begleiten. Sie bilden ein undurchdringliches Dickicht, das jeden Verkehr zu Laude unmög- • lieh macht. Dieser ist auf das Wasser beschränkt und wird hier durch die Wasserfülle sehr begünstigt. Schon bald nach dem Austritt aus den Felsen- schlnchten der Cordilleren ist der Marannon schiffbar. Parana. Hher brasilianische Bergland und die sich anschließende Hochfläche läuft eine zweite große Wasserscheide, die das Tiefland des Parana be- grenzt. Dieser Strom entspringt auf dem Berglaud selbst und vereinigt sich mit dem vom Westen kommenden Paraguay. Seiu weiter Müuduugs- trichter, in den sich auch der Uruguay ergießt, führt den Namen Rio de la Plata. Der Norden dieses Stromgebietes reicht zum Teil uoch in tropische Wälder hinein, gehört aber meist den waldarmen brasilianischen Hochflächen, den Campos, an. Im Süden breitet sich bereits die bäum- und busch- lose Grassteppe der Pampas aus, die den Osten des Kontinents weit nach Süden erfüllt. Diese Ebenen werden jetzt belebt von großen Herden von Pferden, Rindern und Schafen, die von deu Europäern eingeführt und zum Teil halb verwildert sind. Ihre Zucht bringt dem Bewohner reichen Erwerb. Denn als Produkte derselben werden Wolle, Häute und Fleisch- konserven in großen Meugeu ausgeführt. Die Bewachuug der großen Vieh- Herden liegt in den Händen von berittenen Hirten, den halbindianischen Gauchos (gautschos). Im äußersten Süden, in der waldlosen Ebene von Patagonien sowie auf den Feuerlaudsiufelu wohuen auch uoch echte I u d i a n e r- stamme. Die Patagouier leben hauptsächlich von der Jagd, nament- lich ans Gnanacos und Rheastrauße, die Feuerländer anch vom Fisch- und Fischotternfang. In dem rauhen und uaßkalteu Klima führen diese Stämme, die fast ganz nackt gehen, bei ihren Wanderzügen stets brennendes Holz mit sich, weshalb das Land von den ersten spanischen Entdeckern seinen seltsamen Namen erhielt. Es sind die südlichsten Menschen der Erde; sie wohnen unter gleicher Breite wie die nördlichsten Deutschen. §228. Patagonieu und das große Pampasgebiet am Parana bilden heute Staaten.^ Bundesrepublik Argentinien, deren Hauptstadt Buenos Aires am Südufer des La Plata mit 600 000 Einwohnern der größte Ort des ganzen Erdteiles ist. Von hier aus führt eine Bahn quer über die Auden

3. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 507

1834 - Halle : Schwetschke
Xv. La Plata oder Argentina. 507 Xv. (9) La Plata oder Argentina. Das Land, welches wir jetzt zu schildern haben, machte zur Zeit der spanischen Herrschaft einen Theil des Vice-Köuigreichs Rio de la Plata aus, welches aber auch noch das heutige Bo- livia, Paraguay und Uruguay umfaßte. In seiner heutigen Aus- dehnung wird es im N. von Bolivia, im O. von Paraguay, Bra- silien und Uruguay, im S. vom atlantischen Ocean und dem Ma- gelhaens: Lande, im W. von Chile begränzt; es erstreckt sich etwa vom 190 bis zum 38° S. B. und mag an 59,090 Ihm. umfassen. Die Zahl der Einwohner läßt sich durchaus nicht bestimmen, be- tragt aber wahrscheinlich nicht viel über 7 bis 899,000 Weiße, die Indianer mitgerechnet vielleicht 2 Millionen. Im W. trennen die Anden es von Chile, im O. der Paraguay und Uruguay von den gleichnamigen Staaten; die S. Gränze gegen Patagonien ist sehr unbestimmt, gewöhnlich wird der Cusu Leuwu oder Rio ne- groß dafür angenommen, richtiger aber wohl eine Linie, welche von C. Corrientes im O. nach dem westlichen Gebirge lauft. Der aus der Vereinigung des Paraguay, des Parana und des Uruguay entstehende, an seiner Mündung sich von 5 bis 30 M. erweiternde Rio de la Plata, mit seinen nicht sehr zahlreichen Nebenflüs- sen, durchströmt das Land von N. nach S. Oestlich nach Uru- guay und Brasilien zu erhebt sich der Boden in sanften Bergrücken und hier finden sich auch bedeutende Waldungen. Die westliche Seite hingegen bildet fast nur eine ununterbrochene, unermeßliche Ebene, ohne Bäume und fast ohne alle Steine. Der Paraguay selbst hat nur ein äußerst schwaches Gefalle, und die meisten Bäche, welche von den Anden nach O. fließen, erreichen den großen Strom nicht, sondern versiegen in der Ebene; nur etwa fünf oder sechs der bedeutendsten, der P i l c o m a y 0, der V e r m e j 0 (— cho), der Salado, gelangen durch den Paraguay ins Meer. Eben des- halb bilden auch die Ufer der großen Ströme zur Zeit der Ueber- schwemmungen an manchen Stellen ungeheure Seen, oder viel- mehr seichte Lagunen, wie die von Dbera, 80 Om. groß, zwi- schen dem Paranä und dem Uruguay, welche in der trocknen Jah- reszeit zu bloßen Sümpfen werden. Besonders besteht der südliche Theil des Landes aus nichts als baumlosen Ebenen, hier auch wohl Pampas genannt. Sie sind aber keine unfruchtbare Wüsten, sondern mit einem 2 bis 3 Fuß hohen Pflanzenwuchs bedeckt, welcher, wenn man ihn oft abbrennt, sich in immer feinern Ra- sen verwandelt. Fast alle Gewässer dieser Ebenen, Seen, Bäche und Brunnen, besonders im S., sind stark mit Salz geschwän- gert. — Das Klima ist zwar feucht, aber durchaus gesund und gemäßigt; unter 20° ist Eis eine seltene Erscheinung, in Buenos An res hat man kaum jemals Schnee gesehen, doch friert es wohl 3 bis 4 Mal alle Winter. Nebel sind selten, der Himmel fast im-

4. Die fremden Erdteile - S. 7

1903 - Leipzig : Dürr
Die Tiefländer Südamerikas. 7 zwischen den Anden und dem Brasilianischen Berglande nach Süden bis zum 40.° Grad und dem Rio Negro. Hier setzt sich östlich der Anden bis an die Südspitze des Erdteils die niedrige Hochebene von Patagonien an. Das ganze Gebiet nimmt einen Raum von über 3 Mill. qkm ein. — Es ist eine weite wellige Ebene von durchschnittlich 200 m Höhe, die sich im Süden allmählich nach Osten abdacht. Sie ist größtenteils mit einer Humusschicht bedeckt, die auf einem kalkhaltigen Tonboden ruht. Patagonien ist steinig, mit Geröll vielfach bedeckt und unfruchtbar. — Bewässert wird die Ebene vom Stromsystem des La Plata. Letzterer ist eigentlich ein Meerbusen, der 300 km lang ist und sich allmählich bis über 200 km verbreitert. Der Hauptfluß ist der Paranä, der vom östlichen Teile des Brasilianischen Hochlandes in weitem Bogen nach Südwesten fließt, sehr wasserreich und die Hälfte hinauf schiffbar ist. Vom westlichen Teile desselben Hochlandes strömt dem Flusse, der über viermal so groß als die Oder ist, der Paraguay (paragwäi) zu, der fast bis zur Quelle schiffbar ist. Auf der linken Seite empfängt der Paranä den Uruguay (urngwä'i). Von den Anden fließt dem Parana der Salado zu. Auf der Grenze gegen Patagonien erreicht der Rio Negro Oder- länge. Um den Parana, und den Paraguay breiten sich weite Sümpfe aus. — Das Klima ist warm, nur in Patagonien wegen der kalten Strömung rauh. Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist gering. Die Niederschlagsmengen sind verschieden. Um den oberen Paraguay fallen jährlich über 200 cm, südlich davon bis zum Salado noch zwei- bis dreimal so viel als in Deutschland, südlich vom Salado noch soviel wie in Deutschland und erst in Patagonien und einem schmalen Streifen, der sich an der Ostseite der Anden hinzieht, wird die Niederschlagsmenge gering. So finden sich mit Ausnahme von Patagonien überall ausreichende Niederschläge. Aber da der tonige Boden das Wasser schwer durchläßt und heftige Winde über die weiten Ebenen wehen, so ist das Land meist trocken. Nur hin und wider kommen einzelne natürliche Teiche und Lachen vor. — Das Landschaftsbild ist daher sehr eintönig. Der Teil nördlich vom Salado, Gran Chaco (tschako) = Großes Jagd- gebiet, zeigt größere Waldungen nur um die Flüsse. Der übrige Teil ist mit üppigem Grase bedeckt. Südlich des Salado breitet sich die eigentliche Pampa als eine weite Ebene aus, gleich einem endlosen Meer kurzen Grases mit niedrigem Baumwuchs nur an den Gewässern. Hier werden zahlreiche Herden von Rindern, Pferden, Schafen gehalten. Auch

5. Kleines Lehrbuch - S. 91

1911 - Breslau : Hirt
Südamerikanische Republiken. 91 7. Republik Argentinien. Im mittleren Teile nehmen die weiten Ackerbausiedlungen an Zahl zu, der s.o. besteht aus Steppenland, und zwar den Pampas im S., deren Gras- wuchs unermeßlichen Herden von Rindern^Hferden und Schafen Unterhalt ge- |(| währt, Uli A. uotü llt ode Valzstchpen Mdbuschlüttd übergeht. Die freien In- dianer sind in der Mitte und im N. grausam ausgerottet, im S. immer weiter in das unwirtliche Patagonien gedrängt. Der unentbehrliche Genosse des Ar- gentiniers, namentlich der Gauchos [giuits'chös], kreolischer Rinderhirten, ist das Pferd. — Hierher gehört das ö. Patagonien>nnh dei ö. mit Weideland \ ausgestattete Teil des Feuerlandes. ! Die wirtschaftliche Entwicklung ist in den beiden letzten Jahrzehnten fast beispiellos gewesen; so waren 1891: 30 000, 1908: 177 000 qkm unter dem Pfluge und 1910 in Mill. Stück vorhanden: Rinder 29,i, Pferde 7,5, Schafe 07,2 gegenüber 20,6—4,3 — 11,2 i. I. 1907 im D. R. So ist Araeutinien zu einem der ersten Getreide-. Woll- und ^leischländer der Erde geworden. D. A. 2. Per- kehrsstaat. Buenos Aires (d. h. „gute Lüfte", eine durch das gesunde Klima völlig be-. | rechtigle Benennung), am inneren Ende des breiten Mündungstrichters dml^plata (1,2 Mill.). Die Stadt ist Ausgangspunkt eines vielverzweigten Eisenbahnneh??^ und eine seiner Linien, die „Transandinische Bahn", führt in 2^ Tagen nach Val- paraiso. 8. Republik Paraguay [paragwa-i]. Mit ihrem Hauptteile in der Gabel zlvlschm'pssrauättnb Paraguay gelegen; erzeugt in ihren grünen Wildnissen den Paragnay-Tee, von einer Jlex-Art. Asuncion ^aßnnßiön^, d. i. Maria Himmelfahrt, am Paraguay, Hst., Seeschiffen \ znmmtch^ 9. Republik Uruguay [urugroa4]. Zwischen dem unteren Uruguay uno oem Meere, betreibt, reich an Schafen und Rindern, eine gewaltige Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch und ! Fleischwaren. _ Montevideo, d. h. .Schauberg", benannt nach einer dem Ansegelnden weithin ' \\ lt du baren Bodenerhebung; feste Hst, am La Plata (290). — Fray Bentos [frei: \ bentoss/ am Uruguay, Herstellung von Fleischextrakt. 1l). Vereinigte Staaten von Brasilien. Von diesem weiten Gebiete, das 16mal so groß ist wie das D. R., weisen nur die Küstenprovinzen eine etwas dichtere Bebauung auf; die Erschließung des Amazonasgeluetes ist erst begonneu. An der S.ö.-Küste berührt der Ur- wald das Meer. Die vorzüglichsten Erzeugnisse des außerordentlich fruchtbaren Bodens sind la^ni; unter ^em Namen „Rio" (fast H der Gesamterzeugung der Erde^l Kaulschur, Kaao Mate, Tabak und rotes Farbholz: Brasilh^U oder Glutholz. ■Jm Innern Gold-, Silber- und Diamantengruben, wte~Mttcra?ca oder Ouro l^reto _[oirnpr-etu] D. R. 3. Verkehrsstaat. — In den beiden gemäßigteren ^Provinzen viele deutsche Ackerbausiedlungen, welche die Sprache der Heimat uuter ^en Romanen behaupten, insgesamt 400 000 Deutsche. Die Sklaverei der Jeeger ist 18ss völlig ausgehoben, die rote Raffe geht beklagenswert zurück.

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 807

1842 - Dresden : Schmidt
La Plata. 807 liegen die Muschelinseln, welche man als mit Zu Chi» loe gehörig betrachtet.— Zu der Provinz Santiago gehören auch die 2 kleinen Fernandezinseln. Auf einer derselben wurde der Steu» ermann Alex. Selkirk ausgesetzt (1705 — 0) und dieß hat zu der Geschichte von Robinson Kruioe Veranlassung gegeben. Viii. Die vereinigten Republiken am Rio de la Plata oder die argentinische Republik. Von der Mündung des Platastromes bis nach Chile und Bolivia hinauf zwischen 21° bis 40° 30' S. B. und 301° 40' bis 324° O- L. Grenzen: Nördlich Boli. via und Paraguay, östlich Paraguay, Uruguay und das atlantische Meer, südlich Patagonien, westlich Chile und ein Theil von Bolivia.. Der Flächeninhalt wird ver- schiedentlich angegeben, 31,000 und 40,000 Lhm. Eben so verschieden ist die Angabe der B evö lkerung. Rechnet man 2,300,000; so muß man über die Hälfte abziehen, da die Mehr- zahl der Bevölkerung sich noch nicht unterwarfen hat. Wahrscheinlich ist die Zahl von 800,000 wirklichen Unter- thanen die richtigere. Die Bewohner selbst bestehen aus den verschiedensten Völkerschaften; es sind: spanische Kreo- len (500,000), Farbige (000,000), Neger (25,000). Ueber- wiegend sind die Urbewohner, von sehr verschiedenen Stäm- men und verschiedener Sprache, von denen nur ein kleiner Theil zum Christenthum bekehrt ist. Außer den Peruanern und Araukanern im N- und W. giebt es Ahiponer, be, kannt als treffliche Reiter und Schwimmer; Charrúas, . eine gesetzlose, wilde Horde, bei der man nichts von Reli- gion gewahr geworden; Minuanos und Mabayas, die alle bloß vom Fischfänge, Jagd und Krieg leben und im Haß gegen die Spanier eng verbrüdert sind. Die aus, gebreitetste Nation sind die Guaranys. Diese treiben Ackerbau, haben sich am weitesten verbreitet, gelten aber für schwach und feig. Nahrungszweige. Der Boden senkt sich von den Cordilleras bis zu dem Tieflande des La Plata und zu den ungeheuren Ebenen der Pampas herab. So finden sich Hochgebirge, Hochebenen mit fruchtbaren Thälern, Step-

7. Schulgeographie für die mittleren Klassen der Gymnasien, für Bürger-, Real- und Töchterschulen - S. 240

1832 - Hannover : Hahn
239 §. 568 — 570. Uruguay. Patagonien. Pferde und Rinder in den Ebenen, welche diehaupthandelswaaren: Haute, Pferdehaar, Talg, Dörner und Fleisch, liefern. Überhaupt viele Haus- thiere, namentlich Schafe. Viele wilde Thiere, Jaguar, Stinkthier, Gür- telthier, Tapir, Ameisenbär, Strauß u. a. Wichtige Bienenzucht. An der Küste Walisische und Robben. Die E. — 5 bis 600,000, sind theils Spanier, theils Indianer, letztere fast alle völlig wild. Die Gauchos (ga-utfchos), Hirten, in den Pampas. Hauptgeschäft der E. ist Vieh- zucht weniger Ackerbau; lebhafter Handel. Das ehemalige Buenos Ayrcs ward 1515 entdeckt, seit 1535 von Spaniern angebaut und 1778 ein eigenes Vicekönigreich. Empörung 1810, Unabhängigkeit 1816. Es bildeten sich verschiedene Staaten, deren Verhältnisse wenig bekannt sind, da noch bis- her immer Unruhen herrschen. Die ansehnlichsten der meist unbedeutenden Städte sind a) in der Sudhalfre: Buenosayres am La Plata, der hier 8m. breit ist, 50,000 E.; Universität, schlechter Hafen, wichtiger Handel; Santa Fe am Parana, 4000e.; Tordova am Fuße des Gebirges, 5000 E.; Mendoza (ßa) im Gebirge, 10,000 E.; Verkehr mit Chile, b) In der Nordhalfre: Tor, rienres am Parana und Paraguay, 4500 E.; Salra im Gebirge, 9000 E.; Verkehr mit Bolivia; San Miguel am Dulce in der alten Provinz Tu- cuman; San Jago am Dulce, 2000e.z Rioja (cha) im Gebirge, 3000 E.z Laramarca, 4000 E. Der Staat von Uruguay. $. 569. Dieser Staat, ehemals Banda Oriental genannt und seit 1823 zu Brasilien gehörig, ist seit 1828 unabhängig. Er liegt zwischen dem Uruguay, La Plata und dem Meere und ist theils gebirgig, theils eben; etwa 10,000q. M. groß, aber nur von 100,ooo Menschen bewohnt. Klima und Erzeugnisse sind wie in den benachbarten Ländern, Viehzucht ist Hauptgeschäft der E. Das Innere ist von wilden Thieren, Rinder- und pferdeheerden bewobnt; nur am La Plata sind einige Örter. Moir- revideo, 16,000 E.; Hafen. Maldonado, 2000 E.z Hafen. Patagonien. §. 570. Die Südspitze des festen Landes von Amerika, von Chile und den La Plata Staaten in N. begränzt, über 20,ooo Q. M. groß. W. ist die Kette der Cordilleras mit Vulkanen; gegen £). aber fällt der Boden zum völligen Tieflande herab. Fortsetzung der Pampas. Die W. Küste ist sehr felsig und vall ansehnlicher Inseln, Madre de Dios, Tampana u. a. In S. die felfenreiche Magelhaens Straße, 80 M. lang, oft nür 1 M. breit, den Schiffen sehr gefährlich. Vorgebirge For,

8. Größere Schul-Geographie - S. 328

1884 - Breslau : Hirt
328 Amerika, 5. Wepuölik Paraguay Paragwai^. [Etwa 238 Ovo qkm «4300 Q.-M.), mit ungefähr 300000 E.z Geschichte. Das Land wurde 1811 unabhängig und blieb während der Diktatur des Dr. Francia (1816—1840) allen Fremden unzugänglich. Seit dem Tode des Prä- sidenten Lopez [Lüpeß^, der 1870 in einem letzten Kampfe gegen die Brasilianer fiel, ist das Land zwar zugänglich geworden, erholt sich aber nur ganz allmählich von den Folgen eines fünfjährigen, kulturzerstörenden Krieges. Lage und Produkte. Ein ziemlich ebenes, überaus fruchtbares, Wald- und weidenreiches Land, in seinem Hauptteil gelegen in der Gabel zwischen dem Parana und dem Paraguay, der einzige Binnenstaat Süd-Amerikas. — Wichtigster Ausfuhrartikel ist der Paraguay-Thee oder Mate; außerdem Tabak (dreimalige Ernte), Rindshäute. Den größten Teil der Bevölkerung bildet der meist durch Jesuiten-Missionen (fett 1608) bekehrte Jndianerstamm der Guarani, Asuucion [Slstmbsiött], der Mündung des Pilcomayo [Pilkonmjoz gegenüber, am Paraguay, Hauptstadt mit etwa 20 000 E. (>. Wepuötik Uruguay [Untgwäi . [187000 qkm (3400 Q.-M.), gegen 450000 @.] Lage und Produkte. Eine Halbinsel, die an zwei Seiten vom Meere, an der dritten von dem schiffbaren Uruguay bespült und zugänglich ist. Das Klima ist ein süd-europäisches und, obgleich feucht, doch gesuud. Ackerbau und Handel wird von Deutschen, Engländern und Franzosen getrieben. Hauptausfuhrartikel sind lebendes Vieh (Rindvieh und Schafe), sowie tierische Produkte. Die Bevölkerung besteht zu f aus Gauchos [Gaittschosi, Mischlingen von Spaniern und Eingeborenen; \ sind Fremde. Montevideo, die feste Hauptstadt am La Plata, mit etwa 100 000 E. Fray Ben tos, am Uruguay. Große Fabrikation von Fleischextrakt, 7. Wundesstaat Wio de ta Mata oder Wepuölik Argentina. [2836000 qkm (52000 Q.-M.), 2,5 Mill. @.]*) Von den 14 Staaten sind, im Gegensatz zu den eigentlichen Pampas, sehr anbaufähig die nordöstlichen Staaten Corrientes und Entre-Rios. Den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden die Gauchos. Aufblühen der deutschen Kolonieen. Bußnos-^-ires (d. h. gute Lüfte), Bundeshauptstadt, am Südufer des La Plata-Beckens, das hier 60 km Breite hat (290 000 E., zur Hälfte Fremde), führt alle süd-amerika- nischen Produkte und besonders Häute von Rindern und Pferden aus. — Ausgangs- punkt der 4 Hauptlinien eines vielverzweigten Eisenbahnnetzes (2607 km, Mitte 1882), das durch die weiten Pampas schon bis Cärdoba (30 000 E.) reicht und von hier über die Cordilleren nach Chile führen wird. Universität, eingerichtet von Prof, Burmeister. *) Einschließlich des Anteils von Patagonien und Feuerland. S, S. 331.

9. Denkfreund - S. 347

1847 - Giessen : Heyer
Südamerica. 347 Viii. Republik Paraguay, 7000 □ M. mit 500,000 E., zwischen Brasilien, den La Plata-Staaten und Bolivia, hat den Na- men von seinem Hauptflusse Paraguay, ist meistens eben und sehr fruchtbar an schätzbaren Producten, worunter der bekannte Paraguay- Thee. Hauptst. ist Assumpcion am Paraguay. Ix. Kaiserthum B r a si l i e n, größtes Land Ameriea's, 130,000 □ M. mit fast 6 Mill. E., unter welchen über 2 Mill. Negersclaven und viele Indianer, die noch auf einer niedrigen Stufe der Bildung stehen, nimmt den größten Theil der östlichen Hälfte Südamerica's ein, liegt längs dem atlantischen Ocean, ist auf den andern Seiten von Uruguay, Paraguay, Bolivia, Ecuador, Neu-Granada, Vene- zuela und Guyana begränzt, besteht theils aus Hochland mit vielen Gebirgen, theils aus Tiefland mit unermeßlichen Ebenen und wird von vielen großen Strömen durchflossen, worunter der Maranhon oder Amazonenstrom, Tocantines (später Para genannt), Rio Fran- cisco, Paraguay und Parana. Es ist eins der herrlichsten und pro- ductenreichsten Länder der Erde, erzeugt nicht nur eine erstaunliche Menge von Colonialwaaren, sondern hat auch große Heerden von Rindvieh und liefert viel Gold und Edelsteine, vorzüglich Diamanten. Früher gehörte es dem Könige von Portugal, ist aber jetzt ein un- abhängiges Kaiserthum und in 18 Provinzen getheilt. Rio Ja- neiro (spr. Rio Schane'iru), Haupt- und Residenzst. an einer Bai des atlantischen Oceans, mit vortrefflichem Hafen, Universität, dem wich- tigsten Handel Brasiliens und 210,000 E. Nördlich am Meere lie- gen: Bahia, feste Hauptst. der Prov. gl. N. und wichtige Han- delsst. an einer herrlichen Bai mit vortrefflichem Hafen und 180,000 E., und Pernambuco oder Fernambuco, Hauptst. der Prov. gl. N. und wichtige Handelsst. mit Hafen und 62,000 E. Von die- ser St. hat das bekannte Fernambukholz seinen Namen. Mehr im Innern ist die wegen ihres Reichthums an Metallen und Diamanten wichtige Provinz Minas Gerneö (spr. Minasch Scheräisch). X. Republik Uruguay, 7000 M. mit 160,000 E., stößt an Brasilien und den atlantischen Ocean und wird durch den La Plata-Strom und den Uruguay von den La Plata-Staaten geschie- den. Der La Plata-Strom entsteht aus dem Zusammenflüsse des mit dem Paraguay vereinigten Parana und des Uruguay. Das Land ist mehr eben, als gebirgig, sehr fruchtbar und besonders reich an Vieh. Hauptst. Montevideo, an der M. des La Plata, mit 20,000 E. Xi. Argentinische Republik oder Vereinigte Provin- zen des La Plata, 31,400 sz M. mit 700,000 E., durch den La Plata und Uruguay von der Republik Uruguay getrennt, stößt an den andern Seiten an Paraguay, Bolivia, Chile und Patagonien und östlich an den atlantischen Ocean, besteht im W. aus einem von den Anden gebildeten Gebirgslande, im O. aber aus unermeßlichen Ebenen, welche in dem südttchen Theile des Landes Pampas hie- ßen und eine erstaunliche Menge von Rindvieh und Pferden ernäh-

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 110

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
110 Chile auch den Garten b’x neuen Welt nennt. Die Haupterzeugnisse dek Landes sind Salpeter, Silber und Kupfer. — Unter allen Republiken Südamerikas ist Chile am meisten kultiviert. Santiago (200), die Haupt- und Universitätsstadt, steht mit der Hafenstadt Valparaiso (d. h. „Thal des Paradieses") durch eine Eisenbahn in Verbindung. In letzterer Stadt leben viele deutsche Kauf- leute, die einen großen Teil des dortigen Handels innehaben. 119. Die Republik ^rgentina. 2 800000 qkm — 5 Dtschl.; 4 Mill. Einw. Die argentinische Republik, zu welcher auch der östliche Teil von Patagonien und der Insel Feuerland gehört, reicht vom südl. Wendekreis bis zur Südspitze Amerikas. Im Innern des Landes dehnen sich die grasreichen Pampas aus. In denselben haben sich die non den Spaniern eingeführten Pferde und Rinder zu. ungeheuern perden'vermehrt, die von den halbwilden Gauchos (gautschos) gehütet werden. Die Rinder der Pawpas liefern das Schlachtvieh für die zahl- reichen Fabriken, in welchen der Fleischextrakt bereitet wird. Jeden Tag werden Tausende dieser Tiere mit dem „Lasso" (Wurfriemen) eingefangen und in den Schlächtereien getötet. Buenos-Aires (buenos-uirss, d. h. gute Lüfte) ist die zweit- größte Stadt Südamerikas (687) und treibt Handel mit Vieh, Fleisch- waren, Häuten und Wolle. Patagonien, ein nebliges und regenreiches Land, ist von Indianern bewohnt, die sich durch Körpergröße und Gewandtheit im Reiten auszeichnen. Auf der kalten und unwirtlichen Insel F e u e r l a n d leben die kleinen, schwarzhaarigen und mißgestalteten pescherähs. Dieselben nähren sich wie die Eskimo von dem Fleische des Seehundes, dessen Fell ihnen auch zur Kleidung dient. Als der portugiesische Seefahrer Nagalhaens 5 \9 auf seiner Weltumsegelung zur Nachtzeit an der Insel vorüber fuhr, erblickte er überall die wärmefeuer der Pescherähs und nannte daher die Insel „Feuerland". 129. Die Republik Paraguay. 250000 qkm — V* Dtschl.; 1/2 Mill. Einw. Paraguay ist ein Binnenland am Zusammenfluß des Parana, und Paraguay. Es erzeugt insbesondere Paraguaythee und Tabak. Asuncion, am Paraguay, ist die Hauptstadt. 121. Die Republik Uruguay. 180000 qkm = V3 Dtschl.; 3/* Mill. Einw. Uruguay liegt zwischen der Südgrenze Brasiliens und dem La Plata.* Die Bewohner treiben Ackerbau und Viehzucht. Montevideo (259) ist der Hauptausfuhrplatz für die Produkte des Landes, namentlich Fleisch, Häute und Wolle. In Fray Lentos werden in einer einzigen Schlächterei, die ein Deutscher gründete, jährlich 200000 Rinder geschlachtet und zu „Liebigs Flcischextrakt" ver-- arbeitet. Derselbe wird in Büchsen verpackt und größtenteils nach Europa versandt..

11. Lehrbuch der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 331

1879 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Paraguay. §. 75 331 Neben der ausgedehnten Viehzucht ist erst in jüngster Zeit der Acker- bau und Bergbau (auf Kohlen) in Ausnahme^ gekommen und die von Europäeru gegründeten Ackerbau -Colonien sehen einer gedeihlichen Zukunft entgegen, wenn erst durch Verbesserung der Commuuicatiousmittel der große Producteureichthum des Innern an die drei großen Ströme und die (bereits einträglichen) Eisenbahnen geschafft werden kann. Der Hauptausfuhrhafen ist die regelmäßig gebaute Haupt- und Universi- tätsstadt Wuenos-Äyres (d. h. gute Lüfte, mit 178 000 E., fast zur Hälfte Europäer, namentlich Italiener), an der golfartigen Mündung des La Plata. Einen Stapelplatz für den Verkehr mit den Centralprovinzen bildet Rofario an der westlichsten Ausbiegung des Parana, welches durch die sogeu. Ceutralbahu mit der (auf deu Strebepfeilern der Andes erbauten) Universitäts- stadt Cordova verbunden ist. Der Stapelplatz sür das ungemein fruchtbare argentinische Mesopotamien (oder die beiden Uferprovinzen Entre-Rios und Corrieutes zwischen dem Paraguay und dem Uruguay) ist Corrieutes an der Nordgrenze, unweit der Vereinigung des Parana und Paraguay. Patagoniens (d. h. das Land der Thierfüße), ein von der Ostseite der Andes (von Chile) nach dem atlantischen Ocean terrassenförmig abfallendes, äußerst wasserarmes Land, bildet eine sast ununterbrochene Sandwüste, meist nur von Raubvögeln bewohnt, die sich von den dorthin verirrten und dort verschmachteten Thieren nähren. Der Rio Negro an der Nordgrenze durch- strömt das ganze Land in der Richtung von W. nach O. und bildet um so mehr eine Verbindung zwischen beiden Oceanen, als der Uebergang über die Andes an der Quelle des Rio Negro nicht schwierig ist und aus jeder Seite des Continents eine natürliche Bucht vorhanden ist (im W. die von Chiloe, im O. die von St. Matias), welche als Hafenplätze günstige Verhältnisse bieten. Die geringe (nomadische) Bevölkerung lebt von Jagd und Fischfang. Eine oceanische Erweiterung Süd-Amerika's ist die Gruppe der Feuer- laud-Juseln, welche die in Patagonien beginnende Verwitteruug der Küsten und deren Zerklüftung in Inseln, Felseuzungen, Klippen und Scheeren im höchsten Grade aufweisen. Sie wird vom Festlande getrennt durch die schmale, zwar klippenreiche, aber mit guten Häfen ausgestattete Magalhaeusstraße, durch welche jetzt die Dampfschiffe (zwischen Liverpool und Chile) ihren Weg nehmen, um das stürmische Cap Horn (Hoorn) zu vermeiden. Ihre Be- wohner, die körperlich und geistig verkümmerten Pesch erähs („die Eskimos des Südens"), stehen auf der uiedrigsteu Stufe der Civilisatiou. Gegenüber dem östlichen Eingange zur Magalhaensstraße dienen die (britischen) Falkland-Inseln oder Malouinen, ebenfalls von Pe- fcherähs bewohnt, den um Süd-Amerika segelnden Schiffen und den Walsifch- fahrern als Znsluchts- und Verproviantirungs-Station. 8. Die Wepuötik Waraguüy. Paraguay ist der einzige Binnenstaat Süd-Amerika's (ohne Berührung mit dem Meere), zwischen den Flüssen Paraguay (im W.) und Paranä (im O. *) Der Streit zwischen der Argeutinischen Republik und Chile um den werth- losen Besih Patagoniens ist 1856 durch einen Bertrag geschlichtet worden, demzufolge der Besitzstand sein soll, wie er bei der Trennung von Spanien 1810 gewesen. Nun hat Bicente Quesada in einem ausführlichen Werke (1875) geschichtlich und rechtlich festgestellt, daß die Argentinische Republik die rechtmäßige Besitzerin Patagoniens und Feuerlands ist.

12. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 342

1850 - Berlin : Heymann
— 342 — Uruguay erreicht. In der Quellgegend des Paraiba um den südlichen Wendekreis steht die Serra do Mar mit der Serra Mantequeira im Zusammenhänge. Das beide Ge- birgsketten trennende, durch reiche Fruchtbarkeit ausgezeich- nete Thal wird durch denparaiba durchströmt, der in vor- herrschender Nordostdirektion nordöstlich von Rio Janeiro dem atlantischen Ocean zufließt. Das von dem obern Parana durchflossene Bergland zwischen der Serra Mantequeira und der Serra dos Vertentes ist die Pampas von S.paulo, eine ähnlich der Natur des Niederungslandes des Rio de la Plata mit Grassteppen bedeckte Hochfläche. Der Parana durchbricht vor seiner Westwendung in Catarakten die äußer- sten Vorhöhen des brasilianischen Berglandes und bezeich- net, nach der Aufnahme des Paraguay plötzlich südwärts gewandt, den äußersten Westabfall des südbrasilianischen Hochlandes, dessen Vorhöhen im Osten des Uruguay gegen die Bai von Buenos Ayres abfallen. c) Die Tiefländer Südamerikas. 1) Die patagonische Ebene und die Pampas des Rio de la Plata. Am innnern Abfall des patagonischen und chilesischen Cordillerensystems, im Osten durch das Meer und das bra- silianische Hochland begrenzt, dehnt sich in einer Ausbreitung von etwa 37 Meridiangraden von der Magelhaenstraße bis über den südlichen Wendekreises hinaus das patagonischetiefland und die Pampas des la Platasystems aus. Das Tiefland Patagonien ist eine äußerst unwirthbare Kalkebene. Salz- haltigkeit des Bodens durch Grasbedeckung und spärlich ver- breitetes Buschholz, das hier an die Stelle der Waldungen tritt, unterbrochen, charakterisirt diese öde, nur äußerst spar- sam bewohnte Ebene. Gegen Norden nimmt die Ebene an Breite zu, hier sind es zahlreiche Flüsse, die auf den Cor- dilleren entspringen und theils in Sumpfungen und Salzseen endigen, theils ihre Wasser, wie der Cusuleuwu und Eo- lorado unmittelbar dem Ocean zuführen. Die nördliche Fortsetzung der patagonischen Ebene, die Pampas des la Plata, ist ein schmales, durch die Wasseradern dieses Stroms durchschnittenes Niederungsland.

13. Handbuch der Geographie - S. 555

1914 - Breslau : Hirt
Ebene des La Plata: Uruguay. — Paraguay. 555 sinkt. Der Silberstrom übermittelt dort die Reichtümer von einem Viertel des Landes dem Seeverkehr. — Die neue Hauptstadt der Provinz Buenos Aires ist das schnell zu 100 000 E. angewachsene La Pläta. Rosario (2.20), am Parana, 1814 gegründet, setzt ein Seehafen mit 17 km Kajenlänge, Stapel- platz der benachbarten Provinzen. Cordoba, ö. von dem nach ihm benannten Gebirge, nur 437 m hoch, Knotenpunkt für die Eisen- bahnen des Innern. Universität, von Deutschen eingerichtet. Berühmte Sternwarte (100). Weiter n. am Fuße der Anden Tucuman (80), gewerbfleißige Hst. der gleichnamigen Provinz. 2. Uruguay — Repüblica oriental del Uruguay. [178 700 qkm, 1,2 Mill. E., 6,5 aus 1 qkm.] Lage und Erzeugnisse. Eine Halbinsel, die an zwei Seiten vom Meere, an der dritten vom schiffbaren Uruguay bespült und zugänglich ist, und eine hügelige Landschaft, die nicht über 500 m ansteigt. Das Klima ist mit einer Durchschnittswärme von 16—18° südeuropäisch, und obgleich feucht, doch gesund; der starke Wind treibt auch hier eine große Anzahl Windnwtoren. Ackerbau und Handel werden von Spaniern, Italienern und Franzosen beeinflußt, die Wälder auch hier mit deutschem Kapital ausgebeutet. Hauptausfuhrgegenstände sind Fleisch, sowie andere tierische Erzeugnisse, denn das Weidegebiet trügt 26 Mill. Schafe und Ziegen, 9 Mill. Stück Rindvieh, 1 Mill. Pferde. — Flagge: Neunmal Blau und Weiß, wagerecht mit goldener Sonne. Die Bevölkerung besteht zu vier Fünfteln aus spanischen und portugiesischen Kreolen, die zumeist der Viehzucht obliegen, die übrigen sind Fremde. Montevideo, d. i. „Schauberg", vom Berge El Cerro [ße'rro], einer dem Ansegelnden weithin sicht- baren, 150 m hohen Land marke, befestigte Hst. am La Pläta (350). Fray Bentos, am Uruguay. Großartige Herstellung von Fleischextrakt (s. auch Bilder S. 590). 3. Paraguay — República del Paraguay. [253 000 qkm, mit 50 000 freien Indianern 716 000 E., 2,8 auf 1 qkm.] Lage und Erzeugnisse. Ein ziemlich ebenes, großenteils recht fruchtbares, Wald- und weide- reiches Land, mit seinem Hauptteil in der Gabel zwischen dem Parana und dem Paraguay gelegen, wie Bolivien ganz Binnenstaat. — Ausfuhr: Häute, Holz, Tabak, Fleisch, Quebracho- Stoff, dazu Paraguay-Tee oder Mate, gewonnen von einer Jlex-Aru. Bahnverbindung mit Buenos Aires in 50 Stunden. Einen starken Teil der Bevölkerung bildet der bekehrte Jndianerstamm der Guarani, der Rest der Bevölkerung der „Missionen", welche die Jesuiten 1602—1759 zu einem eigenen Mestizen- Staate mit blühendem Gewerbfleiß erhoben hatten. Drei deutsche Siedlungen. — Flagge: Rot, Weiß, Blau, ivagerecht mit Landesnamen. Asuncion [aßuußiön], d. i. Mariä Himmelfahrt, der Mündung des Pilcomäyo gegenüber, am Para- guay, Hst., Seeschiffen zugänglich (75). Herva-Matc- (aucf) Aerba-Mate) oder Paraguay-Baum, besonders im oberen Gebiete des Parana heimisch, onnte unbegrenzt vermehrt werden, falls der Verbrauch dieses Tees weiter um sich greifen sollte. Die Versuche, ihn in Europa emzuführen, haben einen recht bescheidenen Erfolg gehabt, obwohl es ein gesundes Getränk ist.

14. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 626

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xv. Die La Plata Staaten oder Argentina. Das Land, welches wir jetzt zu schildern haben, machte zur Zeit der spanischen Herrschaft einen Theil des Vice-Königreichs Rio de la Plata aus, welches aber auch noch das heutige Bolivia, Paraguay und Uruguay umfaßte. In seiner heutigen Ausdehnung wird es im N. von Bolivia, im O. von Paraguay, Brasilien, Uruguay und dem Atlantischen s Ocean, im S von Chile und von diesem und Patagonien, im Bolivia begrenzt; es erstreckt sich etwa vom 22 bis zum 42° s. Br. Die Zahl der Einwohner war für das Jahr 1863 auf 1,504,500 angegeben und den Flächenraum des Landes berechnet man auf 41,165 Dl. Im W. trennen die Anden es von Chile, im O. der Paraguay und Uruguay von den gleichnamigen Staaten; die Südgrenze gegen Patagonien ist sehr unbestimmt, gewöhnlich wird der Limay-Leofu oder Rio Negro dafür angenommen. Der Paraguay, welcher sich in den Parana ergießt, bildet bis dahin die Ostgrenze; durch die Vereinigung mit dem Uruguay entsteht der an seiner Mündung sich von 5 bis 30 M. erweiternde Rio de la Plata; südlich von diesem liegen das Cap S. Antonio und Corrieutes, und der dem R. Negro parallel laufende Rio Colorado oder Cobu-Leofu. Gegen O., nach Uruguay erhebt in sanften Bergrücken, welche noch zum brasilianischen Hochlande gehören und hier finden sich bildet fast nur eine it: fast ohne alle Steine. Waldungen. Die Mitte hingegen chene, unermeßliche Ebene, ohne Bäume und Parana selbst hat nur ein äußerst schwaches Bäche, welche von den Anden nach O. stießen, erreichen den Strom nicht, sondern versiegen in der Ebene, wie der Rio Dulce; nur etwa fünf oder sechs der bedeutendsten, wie der Pilco mayo, der Ber- mejo (—ch), der Salado, der Tercero, gelangen durch den Parana ins Meer. Eben deshalb bilden auch die Ufer der großen Ströme zur Zeit der Ueberschwemmungen an manchen Stellen ungeheure Seen oder vielmehr seichte Lagunen, wie die von Hb era, 60lhm. groß, zwischen dem Parana und dem Uruguay, welche in der trocknen Jahreszeit zu bloßen Sümpfen werden. Andere Flüsse erreichen das Meer gar nicht.

15. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 96

1910 - Langensalza : Beyer
— 96 — 6. Chile (spr. Tschile), ein schmales Küstenland an der Westseite der Anden, durch Klima und Fruchtbarkeit eines der schönsten Länder der Erde. San Jago (tyr. Chago), schöne Stadt in herrlichem Klima, 338 000 Eiuw. und Valparaiso (spr. Walparaiso) (Tal des Paradieses), in herrlicher Lage am Meere, 151 000 Einw. 7. Argentinien oder La Plata, der zweitgrößte Staat Südamerikas, um- faßt die Pampas des Urana und den östlichen Teil der Anden und erstreckt sich im S. über Patagonien und einen Teil des Feuerlandes. In den Pampas wird eine ausgedehnte Viehwirtschaft betrieben, welche ungeheure Massen von Fleisch und Fleischextrakt, von Wolle und Häuten liefert. — Patagonien ist ein baumloses, pflanzenarmes Land, von einem kräftigen berittenen Jndianerstamme bewohnt, der auf wilde Rinder und Pferde Jagd macht. Die Patagonier galten früher als die größten Menschen der Erde. Durch die Magelhaensstraße (spr. Macheljangs-) ist Patagonien vom Feuer- lande getrennt, einer Inselgruppe, die sich durch öde Wildheit auszeichnet und von einem gutmütigen, aber stumpfsinnigen Menschenschläge, den Peschs- rähs, bewohnt wird. Hauptstadt von Argentinien ist Buenos-Ayres (spr. Wnenos-Ayres) mit 1 034-000 Einw. 8. Uruguay, auf zwei Seiten vom Meere, auf der dritten vom schiff- baren Uruguay bespült. Montevideo 303 000 E. 9. Paraguay, zwischen Parana und Paraguay gelegen, ein überaus fruchtbares, wald- und weidenreiches Land. d) Früher den Portugiesen gehörig war die Republik Brasilien. Trotz ihrer ungeheuren Größe hat sie noch nicht 22 Mill. Einwohner, darunter gegen 27o Mill. Neger und 1 Mill. wilde Indianer. Brasilien ist eins der gesegnetsten Länder der Erde und könnte mehrere Hundert Millionen Menschen ernähren. Seine Gebirge bergen einen unermeßlichen Reichtum edler Metalle und kostbarer Edelsteine. Zuckerrohr, Kaffeebaum, Weinstock, europäische und indische Fruchtbäume werden auf seinem Hoden angebaut. Auf reichen Triften weiden die schönsten Viehherden, und Urwälder prangen mit ihren Riesengewächsen an den großen Strömen, welche das Land bewässern. Herrschende Kirche ist die römisch-katholische. Hauptstadt ist Rio de Janeiro (spr. Schanernh) an einer Bai, welche den schönsten Hafen 'der Erde bildet, 830 000 Einw. Außerdem merken wir noch die Handelsstädte Bah ia oder Sau Salvador, 250 000 Einw-, Pernambuco, 150 000 Einwohner, Natal. c) Das französische, holländische und britische Guyana zwischen den Mündungen des Orinoko und des Amazonenstromes gelegen, umfaßt die größte Hälfte des Hochlandes von Guyana und den schmalen Küstenstrich am atlantischen Ozean. Es ist ein feuchtes Land mit strotzendem Pflanzen- wuchs, aber ungesundem Klima. Zucker, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer (Cayenne- pfeffer) sind die Hauptprodukte des Landes. Hauptstadtdesfrcinzösischenguyanaistcay enne, 13000 E-, des holländischen P ara- maribo, 15 000 E., des britischen Georgetown (spr. Dschordschtann), 53000 E.

16. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 281

1836 - Eisleben : Reichardt
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281 Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen, und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen, welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter, arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt- fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange- nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na- men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor- her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli, cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er- reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet. Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst- lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen- den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge- wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers, wenigstens auf einige Tage, sich zeigen. Unter den Produkten sind vornehmlich Rind- vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos, welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu- guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher- lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische, Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-

17. Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen - S. 28

1907 - Leipzig : Engelmann
28 vierter Kursus. § 75. Das östliche Südamerika. I. Das Tiefland des La plata. La Plata heißt nur das breite Mündungsbecken des Flußsystems, dessen Hauptfluß der P aran ä ist. Derselbe entspringt in dem höchsten Teile des Brasilianischen Berglandes ziemlich nache der O.-Küste, fließt in 8-sörmig gebogenem Laufe nach Sw., um nach Aufnahme des Paraguay direkt nach 8. und schließlich nach 80. umzuwenden. Nebenflüsse: r. der von N. kommende Paraguay, l. der Uruguay, der unmittelbar neben dem Parana in das Becken des La Plata einmündet. Das Becken des oberen Paraguay ist infolge der häufigen Über- schwemmungen des Fluffes sumpfig. Weiter südlich breiten sich die Pampas aus, eine weite, völlig bäum- und buschlose Grasebene, die nach S., die Ausläufer der Anden überschreitend, bis zum Rio Negro sich erstreckt. Große Herden von Pferden, Rindern und Schafen, die von Europäern eingeführt und hier teilweise verwildert find, bevölkern die Pampas, geführt von berittenen Hirten, den Gauchos [Gnutschos], die zum Einfängen der'tiere den Lasso äußerst geschickt zu handhaben wissen. Den Boden der Pampas durchwühlen 'große Mengen von Nagetieren, von denen das Meerschweinchen das bekannteste. Staaten: 1. Argentinien, Föderativrepublik*), nächst Brasilien der größte der südamerikanischen Staaten, fast viermal so groß als das Deutsche Reich, aber mit nur 5 Millionen Einwohnern. Hauptausfuhrartikel sind Häute, Fleischkonserven, Schlachtvieh und neuerdings auch Getreide. Hptst. Buenos Aires am La Plata, 680000 Einw. Cördova, am Fuße eines Ausläufers der Anden, Universität. In der Nähe bedeutende Kupferbergwerke. 2. Uruguay, von dem gleichnamigen Fluß im W. begrenzt, schon von Ausläufern des Brasilianischen Berglandes durchzogen. Hptst. Montevideo, am La Plata-Becken, 260000 Einw. In Fray Bentos Fabriken des Liebigschen Fleischextrakts, der einen Hauptausfuhrartikel bildet. 3. Paraguay, Binnenstaat, zum größten Teil zwischen Paraguay und Paranä gelegen, fruchtbar, aber durch fortwährende Kriege entvölkert (nur 450000 Einw.). Hptst. Asuucion. Ii. Das Brasilianische Vergland ist ein ausgedehntes, niederes Plateau, dem einzelne Bergketten aufgesetzt sind, die meist von Sw. nach No. streichen. Am geschlossensten sind die Küstenketten (Sierra d o Mar), daher fast überall Steilküsten. Nur der südlichste Teil der Küste ist flach und von Strandseen begleitet. Die Küstenketten und die Talniederungen sind mit Urwäldern bedeckt, die Hochflächen <Campos) meist waldlos. Der 8. gehört dem Flußgebiet des La Plata, der Nw. dem des Amazonenstroms an, im No. der San Francisco. *) D. h. ein Bund von Staaten, die ihre inneren Angelegenheiten selbständig verwalten, an deren Spitze aber ein gemeinsamer Präsident steht, der sie nach außen vertritt.

18. Lehrstufe 3 - S. 306

1867 - Leipzig : Teubner
306 7) der La Plata, der bis 30 M. breite Mündungsbusen eines Netzes von zahlreichen Wasserläufen, die sich allmählich vereinigend die Mitte des Festlands von N nach S durchziehen. Der Hauptstrom, der wasserreiche Pa- rana (600 M.) entspringt auf der Mantigueirakette. Nebensl. rechts: der Paraguay (320 M.), I9o M. weit schiffbar, bei Corrientes, mit dem Pilcomayo und Vermejo, und der Salado; links der Uruguay (225 M.); 8) der Nio Negro (Cusu), Grenzfluß zw. Patagonien und den La Platastaaten. B. Gebiet des Großen Oceans: Nur kleine Küstenflüsse, z. B. der San Juan, aus dem seit 1788 ein Kanal in einen Nebensl. des in den B. v. Darien mündenden Rio Atrato führt, so daß er beide Oceane verbindet. §. 408. Die oceani scheu Flüsse und die Flußseen Nordamerikas. A. Dem Gebiete des nördl. Cisoceans gehört ein Gewirr vielfach unter einander und mit Seen verzweigter Wasserläufe an, die sich nicht zu selbständigen Stromgebieten entwickelt haben: 1) der Mackenzie (400 M.) entspringt als Athabaska auf dem Felsen- geb. und verbindet als Sklavenfluß den Athabaskasee (150 Qm.), welcher mit dem Hirschsee und dem Wvllastonsee (104 Qm.) zusammen- hängt, mit dem Sklavensee (490 Ihm.); Delta; 2) der Kupferminenfl. steht mit dem Gr. Bärensee (310 Qm.) und 3) der Große Fischfluß vielleicht mit dem Sklavensee in Verbindung. B. Gebiet des Atlant. Oceans: a) in die Hudsonsbai münden außer vielen kleinern folgende größere, für den Verkehr wichtige, zur Zeit der llber- schwcmmungen unter einander und mit den Nachbarflüssen in Verbindung stehende: 1) der Missinippi od. Churchill (140 M.), anfangs Biberfiuß genannt, bildet eine Reihe von Seen und mündet bei F. Churchill; — 2) der Nelson (360 M.) kommt aus dem Gr. Winniyegsee (551 Qm.), der deu Saskatschawan sowie den Abfluß des Kl. Winnipeg- und des Mani- tobasees aufnimmt; — 3) der Albany, der mit dem Salzsee, dem Winni- peg- u. a. Seen in Verbindung steht; 6) in den S. Lorenzbusen: 4) der S. Lorenz (450 M.), der Abfluß der 5 Canadischen Seen. Sein entferntester Quellfluß ist der S. Louis, eiu Zufluß des Oberen Sees, des größten Süßwassersees der Erde, 1518 Qm. groß; diesen verbindet er mit dem Michigan- (1124 Qm.), dem Huronsee (I i 14 Qm.), der mit dem Ni pi ssing u. a. Seen zusammenhängt, ferner mit dem Griesee (446 Qm.), fließt aus diesem zum Ontariosee (360 Qm.) als Niagara, dessen 150 F. hohen Wasserfall ein Kanal umgeht, so daß der S. Lorenz von seiner 20 M. breiten Mündung aufwärts eine 420 M. weit für Seeschiffe fahrbare Straße bildet; c) vom Ostabhange der Alleghanies strömen viele kurze aber im Unter- laufe schiffbare und mit ihren Mündungen natürliche Häsen bildende Flüsse: 5) der Connecticut; — 6) der Hudson, der durch einen Kanal mit dem

19. Leitfaden für den geographischen Unterricht - S. VIII

1869 - Hildburghausen : Gadow
12. Bolivia . ... . 127 13. Chile . ... . . . 127 14. La Plata . 128 15. Paraguay . 128 16. Uruguay . 128 17. Brasilien . . . . .129 18. Guyana . 130 19. Patagonien . 130 4. Australien 7 131 A. Allgemeines . 131 B. Besonderes ..... . 131 Vh. Die Erde als Himmelskörper betrachtet . 133 Berichtigungen. S. 14, Z. 1 v. o. lies: 1868 von 2727 Meilen Länge mit 5540 Lokomotiven und 100,000 Wägen; S. 14, Z. 8 v. o. lies: Vieh statt Bieh. S. 18, Z. 16 v. o. lies: Greifswalde. S. 53, Z. 21 v. o. lies: Seite 76. S. 77, Z. 4 v. o. lies: Mineralquellen. S. 80, Z. 2 v. u. lies: Wellington. S. 82, Z. 8 v. o. lies: (Mânschester)r S. 94, Z. 13 v. o. lies: Polarkreisen statt Polen. S. 99, Z. 2 v. o. lies: Iakutsk.

20. Geographie - S. 123

1857 - Leipzig : Klinkhardt
123 von Spanien los, stand dann bis 1841 unter einem gewissen Dr. Francia und wird seit dieser Zeit von einem Präsidenten regiert. Assumpcion am Paraguay erbaut in der Umgegend viel Paraguay- thee, welcher in ganz Südamerika ein beliebtes Getränk ist. 9) Uruguay, 5000 Q.-M., lu Mill. E., nordöstlich am Einflüsse des La Plata, reich an Naturschönheiten und Fruchtbarkeit, ist meist von Hirten und Jägern bewohnt. Montevideo treibt starken Handel, besonders mit Ochsenhäuten. Ii. Patagonien und das Feuerland. Patagonien, der südlichste Theil von Amerika, im Innern eine weite fast baumlose Ebene, wird nur von eingebornen wilden Völkern bewohnt, die sich durch ihre Größe auszeichnen sollen. In den Anden wachsen schöne Laub- und Nadelhölzer. An der vielfach zerrissenen Westküste liegen viele Inseln. — Das Fcuerland, eine durch die 80 M. lange Mageüansstraße vom Festlande geschiedene felsige und gebirgige Inselgruppe, ist von den stumpfsinnigen Pescherähs bewohnt, die im wilden Naturzustände von Fischen und Seehundsfleische leben und aus deren Munde die Reisenden meist nur den Namen Pesche- räh vernommen haben. — Nordöstlich von hier liegen die den Eng- ländern gehörigen und fast ganz unbewohnten Falklands-Inseln. 111. Das Kaiserthum Brasilien nimmt die Hälfte von ganz Südamerika ein, etwa 140,000 Q.-M. mit 6 Mill. E. Der südöstlichste Theil ist Gebirgsland, der nord- westliche enthält die waldreichen und fruchtbaren Ebenen des Amazonen- stroms und seiner gewaltigen Nebenflüsse. Fast nur die Länder an der Ostküste, wo liebliche Thäler und mittelhohe Gebirge mit einander abwechteln und viele größere und kleinere Flüsse die Fruchtbarkeit er- höhen, sind angebaut. Die Urwälder nehmen mehr als 100,000 Q.- M. ein. — Das Klima ist, besonders an der Ostküste, angenehm und gesund. Auf die nasse Jahreszeit, vom Nov. bis März, folgt die trockne und.zugleich kühle Jahreszeit. Neben den südamerikanischen wilden Thieren, Affen, Lamas, Pa- pageien, Kolibris, Vampyrs, schönen und großen Schmetterlingen u. A., sind fast alle europäischen Hausthiere hier heimisch geworden. Das Pflanzenreich liefert Südfrüchte, Thee, Kaffee, Kakao, Zucker, Indigo, Baumwolle, Hanf, Flachs, Tabak und besonders kostbare Holzarten und Farbchölzer, von denen manche wie glühende Kohle, die Bra^a genannt wird, glänzen und wovon das ganze Land seinen Namen erhalten hat. Aus dem Mineralreiche sind Gold, Platina und Diamanten zu erwähnen. Die Bewohner, meist katholisch, Indianer, Europäer, (Por- tugiesen, Deutsche, Franzosen, Schweizer, Engländer), Neger und Mischlinge, treiben größtentheils Acker- und Plantagenbau, Bergbau, Viehzucht und Handel.