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1872 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Lüben, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 16
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Amerika. — Südamerika.
195
E- Rio de Janeiro (dschaneiro), 400,000 (5., Hauptst., Mittelpunkt
des Handels. si. Im Innern: Villa Rica, 9000 E., sonst 36,000,
Mittelpunkt der Goldwäschen und des Binnenhandels. Motto Grosso,
6000 E-, in der Nähe wichtige Goldroäschen. Diamantine, kleine
Stadt, in der Nähe Gold- und Diamantenwäschen. Goyaz, 8000 C.,
ebenfalls mit Gold- und Diamantenwäschen.
§. 3. Die Staaten im Gebiete des Rio de La Plata.
Das Gebiet des La Plata stellt ein weites Becken dar.
Der östl. Theil desselben ist hügelig, der westl. stellt eine völlige
Ebene dar, Pampas genannt. Die Temperatur nimmt nach
S. zu etwas ab, gehört aber in den nördlichen und mittleren
Gegenden zu den heißesten von Südamerika. Die Regenmenge
ist im ganzen Gebiete nicht bedeutend, weil die von deni herr-
schenden Nordwestwülde vom Ocean herbeigesührlen Wolken sich
an der Westküste der Anden entladen. Die nördl. Gegenden
haben nur zwei Jahreszeiten, die südl. die vier der gemäßigten
Zone. Der nördl. Theil von Paraguay hat üppigen Pflanzen-
wuchs; der mittlere bis etwa zur Mündung des La Plata ist
eine baumlose Grassteppe, die vortreffliche Viehheerden liefert,
zum Theil mit 10' hohen Disteln bedeckt, hat salzhaltigen Boden
und in den Flüssen, Seen und Sümpfen salziges Wasser. Die
Landschaft zu beiden Seiten des Uruguay ist mit Gras und
Waldungen bedeckt.
Das Gebiet enthält die 3 Freistaaten La Plata, Para-
guay und Uruguay.
a. Der Freistaat La Plata (Argentina).
La Plata liegt zwischen Chile, Bolivia, Paraguay, Bra-
ulien, Uruguay, dem atlant. Ocean und Patagonien, ist 28,375
Chm. groß und enthält 1,800,000 E., unter denen die Gaucho's,
ern von den Spaniern abstammendes, halbverwildertes, berittenes
Hirtenvolk, merkwürdig sind. Viehzucht und der Handel mit den
durch sie gewonnenen Produkten machen überhaupt die Haupt-
beschäftigung der Einwohner aus.
Die bedeutenderen Städte sind: Buenos Aires, 200,000 E.,
Hplst. St. Juan, 20,000 E. Mendosa, 20,000 (£., Weinbau. Cor-
dova, 25 000 E. Entrerios, 16,000 E.
d. Der Freistaat Paraguay.
Paraguay liegt in der fruchtbaren Ebene zwischen dem Pa-
raguay und Parana, enthält über 17,600 Hsm., von denen etwa
2500 bewohnt und kultwirt sind, und 1,338,000 arbeitsame,
wohlunterrichtete Einwohner. Landbau und Viehzucht werden
13*
1896 -
Leipzig
: Freytag
- Autor: Ule, Willi
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
302
Amerika.
ist sein Stromgebiet nur durch eine kaum merkliche Wasserscheide getrennt;
sie wird von dem Cafiquiare (kasikmre), der sich vom Orinoco abzweigt
und zum Rio Negro fließt, durchbrochen; der Orinoco bildet also hier
eine sogenannte Bifnrkation oder Gabeluug.
Das Amazonasgebiet ist das Land der tropischen Urwälder, der
Selvas, die den Hauptstrom bis an den Fuß der Anden begleiten. Sie
bilden ein undurchdringliches Dickicht, das jeden Verkehr zu Laude unmög-
• lieh macht. Dieser ist auf das Wasser beschränkt und wird hier durch die
Wasserfülle sehr begünstigt. Schon bald nach dem Austritt aus den Felsen-
schlnchten der Cordilleren ist der Marannon schiffbar.
Parana. Hher brasilianische Bergland und die sich anschließende Hochfläche
läuft eine zweite große Wasserscheide, die das Tiefland des Parana be-
grenzt. Dieser Strom entspringt auf dem Berglaud selbst und vereinigt
sich mit dem vom Westen kommenden Paraguay. Seiu weiter Müuduugs-
trichter, in den sich auch der Uruguay ergießt, führt den Namen Rio
de la Plata.
Der Norden dieses Stromgebietes reicht zum Teil uoch in tropische
Wälder hinein, gehört aber meist den waldarmen brasilianischen Hochflächen,
den Campos, an. Im Süden breitet sich bereits die bäum- und busch-
lose Grassteppe der Pampas aus, die den Osten des Kontinents weit
nach Süden erfüllt. Diese Ebenen werden jetzt belebt von großen Herden
von Pferden, Rindern und Schafen, die von deu Europäern eingeführt und
zum Teil halb verwildert sind. Ihre Zucht bringt dem Bewohner reichen
Erwerb. Denn als Produkte derselben werden Wolle, Häute und Fleisch-
konserven in großen Meugeu ausgeführt. Die Bewachuug der großen Vieh-
Herden liegt in den Händen von berittenen Hirten, den halbindianischen
Gauchos (gautschos). Im äußersten Süden, in der waldlosen Ebene von
Patagonien sowie auf den Feuerlaudsiufelu wohuen auch uoch echte I u d i a n e r-
stamme. Die Patagouier leben hauptsächlich von der Jagd, nament-
lich ans Gnanacos und Rheastrauße, die Feuerländer anch vom Fisch- und
Fischotternfang.
In dem rauhen und uaßkalteu Klima führen diese Stämme, die fast
ganz nackt gehen, bei ihren Wanderzügen stets brennendes Holz mit sich,
weshalb das Land von den ersten spanischen Entdeckern seinen seltsamen
Namen erhielt. Es sind die südlichsten Menschen der Erde; sie wohnen
unter gleicher Breite wie die nördlichsten Deutschen.
§228. Patagonieu und das große Pampasgebiet am Parana bilden heute
Staaten.^ Bundesrepublik Argentinien, deren Hauptstadt Buenos Aires
am Südufer des La Plata mit 600 000 Einwohnern der größte Ort des
ganzen Erdteiles ist. Von hier aus führt eine Bahn quer über die Auden
1834 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Selbstunterricht
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Xv. La Plata oder Argentina. 507
Xv. (9) La Plata oder Argentina.
Das Land, welches wir jetzt zu schildern haben, machte zur
Zeit der spanischen Herrschaft einen Theil des Vice-Köuigreichs
Rio de la Plata aus, welches aber auch noch das heutige Bo-
livia, Paraguay und Uruguay umfaßte. In seiner heutigen Aus-
dehnung wird es im N. von Bolivia, im O. von Paraguay, Bra-
silien und Uruguay, im S. vom atlantischen Ocean und dem Ma-
gelhaens: Lande, im W. von Chile begränzt; es erstreckt sich etwa
vom 190 bis zum 38° S. B. und mag an 59,090 Ihm. umfassen.
Die Zahl der Einwohner läßt sich durchaus nicht bestimmen, be-
tragt aber wahrscheinlich nicht viel über 7 bis 899,000 Weiße, die
Indianer mitgerechnet vielleicht 2 Millionen. Im W. trennen die
Anden es von Chile, im O. der Paraguay und Uruguay von den
gleichnamigen Staaten; die S. Gränze gegen Patagonien ist sehr
unbestimmt, gewöhnlich wird der Cusu Leuwu oder Rio ne-
groß dafür angenommen, richtiger aber wohl eine Linie, welche
von C. Corrientes im O. nach dem westlichen Gebirge lauft. Der
aus der Vereinigung des Paraguay, des Parana und des Uruguay
entstehende, an seiner Mündung sich von 5 bis 30 M. erweiternde
Rio de la Plata, mit seinen nicht sehr zahlreichen Nebenflüs-
sen, durchströmt das Land von N. nach S. Oestlich nach Uru-
guay und Brasilien zu erhebt sich der Boden in sanften Bergrücken
und hier finden sich auch bedeutende Waldungen. Die westliche
Seite hingegen bildet fast nur eine ununterbrochene, unermeßliche
Ebene, ohne Bäume und fast ohne alle Steine. Der Paraguay
selbst hat nur ein äußerst schwaches Gefalle, und die meisten Bäche,
welche von den Anden nach O. fließen, erreichen den großen Strom
nicht, sondern versiegen in der Ebene; nur etwa fünf oder sechs
der bedeutendsten, der P i l c o m a y 0, der V e r m e j 0 (— cho), der
Salado, gelangen durch den Paraguay ins Meer. Eben des-
halb bilden auch die Ufer der großen Ströme zur Zeit der Ueber-
schwemmungen an manchen Stellen ungeheure Seen, oder viel-
mehr seichte Lagunen, wie die von Dbera, 80 Om. groß, zwi-
schen dem Paranä und dem Uruguay, welche in der trocknen Jah-
reszeit zu bloßen Sümpfen werden. Besonders besteht der südliche
Theil des Landes aus nichts als baumlosen Ebenen, hier auch wohl
Pampas genannt. Sie sind aber keine unfruchtbare Wüsten,
sondern mit einem 2 bis 3 Fuß hohen Pflanzenwuchs bedeckt,
welcher, wenn man ihn oft abbrennt, sich in immer feinern Ra-
sen verwandelt. Fast alle Gewässer dieser Ebenen, Seen, Bäche
und Brunnen, besonders im S., sind stark mit Salz geschwän-
gert. — Das Klima ist zwar feucht, aber durchaus gesund und
gemäßigt; unter 20° ist Eis eine seltene Erscheinung, in Buenos
An res hat man kaum jemals Schnee gesehen, doch friert es wohl
3 bis 4 Mal alle Winter. Nebel sind selten, der Himmel fast im-
1903 -
Leipzig
: Dürr
- Autor: Hupfer, Ernst
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch
- Schultypen (WdK): Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Lehrerbildungseinrichtungen
- Schulformen (OPAC): Lehrerbildungsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Die Tiefländer Südamerikas.
7
zwischen den Anden und dem Brasilianischen Berglande nach Süden bis
zum 40.° Grad und dem Rio Negro. Hier setzt sich östlich der Anden
bis an die Südspitze des Erdteils die niedrige Hochebene von Patagonien
an. Das ganze Gebiet nimmt einen Raum von über 3 Mill. qkm ein.
— Es ist eine weite wellige Ebene von durchschnittlich 200 m Höhe,
die sich im Süden allmählich nach Osten abdacht. Sie ist größtenteils
mit einer Humusschicht bedeckt, die auf einem kalkhaltigen Tonboden
ruht. Patagonien ist steinig, mit Geröll vielfach bedeckt und unfruchtbar.
— Bewässert wird die Ebene vom Stromsystem des La Plata. Letzterer
ist eigentlich ein Meerbusen, der 300 km lang ist und sich allmählich
bis über 200 km verbreitert. Der Hauptfluß ist der Paranä, der vom
östlichen Teile des Brasilianischen Hochlandes in weitem Bogen nach
Südwesten fließt, sehr wasserreich und die Hälfte hinauf schiffbar ist.
Vom westlichen Teile desselben Hochlandes strömt dem Flusse, der über
viermal so groß als die Oder ist, der Paraguay (paragwäi) zu, der fast
bis zur Quelle schiffbar ist. Auf der linken Seite empfängt der Paranä
den Uruguay (urngwä'i). Von den Anden fließt dem Parana der Salado
zu. Auf der Grenze gegen Patagonien erreicht der Rio Negro Oder-
länge. Um den Parana, und den Paraguay breiten sich weite Sümpfe
aus. — Das Klima ist warm, nur in Patagonien wegen der kalten
Strömung rauh. Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist
gering. Die Niederschlagsmengen sind verschieden. Um den oberen
Paraguay fallen jährlich über 200 cm, südlich davon bis zum Salado
noch zwei- bis dreimal so viel als in Deutschland, südlich vom Salado
noch soviel wie in Deutschland und erst in Patagonien und einem
schmalen Streifen, der sich an der Ostseite der Anden hinzieht, wird die
Niederschlagsmenge gering. So finden sich mit Ausnahme von Patagonien
überall ausreichende Niederschläge. Aber da der tonige Boden das Wasser
schwer durchläßt und heftige Winde über die weiten Ebenen wehen, so ist
das Land meist trocken. Nur hin und wider kommen einzelne natürliche
Teiche und Lachen vor. — Das Landschaftsbild ist daher sehr eintönig.
Der Teil nördlich vom Salado, Gran Chaco (tschako) = Großes Jagd-
gebiet, zeigt größere Waldungen nur um die Flüsse. Der übrige Teil
ist mit üppigem Grase bedeckt. Südlich des Salado breitet sich die
eigentliche Pampa als eine weite Ebene aus, gleich einem endlosen Meer
kurzen Grases mit niedrigem Baumwuchs nur an den Gewässern. Hier
werden zahlreiche Herden von Rindern, Pferden, Schafen gehalten. Auch
1911 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Oehlmann, Ernst, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 22
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Südamerikanische Republiken.
91
7. Republik Argentinien.
Im mittleren Teile nehmen die weiten Ackerbausiedlungen an Zahl zu, der
s.o. besteht aus Steppenland, und zwar den Pampas im S., deren Gras-
wuchs unermeßlichen Herden von Rindern^Hferden und Schafen Unterhalt ge- |(|
währt, Uli A. uotü llt ode Valzstchpen Mdbuschlüttd übergeht. Die freien In-
dianer sind in der Mitte und im N. grausam ausgerottet, im S. immer weiter
in das unwirtliche Patagonien gedrängt. Der unentbehrliche Genosse des Ar-
gentiniers, namentlich der Gauchos [giuits'chös], kreolischer Rinderhirten, ist
das Pferd. — Hierher gehört das ö. Patagonien>nnh dei ö. mit Weideland \
ausgestattete Teil des Feuerlandes. !
Die wirtschaftliche Entwicklung ist in den beiden letzten Jahrzehnten fast
beispiellos gewesen; so waren 1891: 30 000, 1908: 177 000 qkm unter dem
Pfluge und 1910 in Mill. Stück vorhanden: Rinder 29,i, Pferde 7,5, Schafe 07,2
gegenüber 20,6—4,3 — 11,2 i. I. 1907 im D. R. So ist Araeutinien zu einem
der ersten Getreide-. Woll- und ^leischländer der Erde geworden. D. A. 2. Per-
kehrsstaat.
Buenos Aires (d. h. „gute Lüfte", eine durch das gesunde Klima völlig be-. |
rechtigle Benennung), am inneren Ende des breiten Mündungstrichters dml^plata
(1,2 Mill.). Die Stadt ist Ausgangspunkt eines vielverzweigten Eisenbahnneh??^
und eine seiner Linien, die „Transandinische Bahn", führt in 2^ Tagen nach Val-
paraiso.
8. Republik Paraguay [paragwa-i].
Mit ihrem Hauptteile in der Gabel zlvlschm'pssrauättnb Paraguay gelegen;
erzeugt in ihren grünen Wildnissen den Paragnay-Tee, von einer Jlex-Art.
Asuncion ^aßnnßiön^, d. i. Maria Himmelfahrt, am Paraguay, Hst., Seeschiffen \
znmmtch^
9. Republik Uruguay [urugroa4].
Zwischen dem unteren Uruguay uno oem Meere, betreibt, reich an Schafen
und Rindern, eine gewaltige Ausfuhr von Wolle, Häuten, Fleisch und !
Fleischwaren.
_ Montevideo, d. h. .Schauberg", benannt nach einer dem Ansegelnden weithin ' \\
lt du baren Bodenerhebung; feste Hst, am La Plata (290). — Fray Bentos [frei: \
bentoss/ am Uruguay, Herstellung von Fleischextrakt.
1l). Vereinigte Staaten von Brasilien.
Von diesem weiten Gebiete, das 16mal so groß ist wie das D. R., weisen
nur die Küstenprovinzen eine etwas dichtere Bebauung auf; die Erschließung
des Amazonasgeluetes ist erst begonneu. An der S.ö.-Küste berührt der Ur-
wald das Meer.
Die vorzüglichsten Erzeugnisse des außerordentlich fruchtbaren Bodens sind
la^ni; unter ^em Namen „Rio" (fast H der Gesamterzeugung der Erde^l
Kaulschur, Kaao Mate, Tabak und rotes Farbholz: Brasilh^U oder Glutholz.
■Jm Innern Gold-, Silber- und Diamantengruben, wte~Mttcra?ca oder Ouro
l^reto _[oirnpr-etu] D. R. 3. Verkehrsstaat. — In den beiden gemäßigteren
^Provinzen viele deutsche Ackerbausiedlungen, welche die Sprache der Heimat
uuter ^en Romanen behaupten, insgesamt 400 000 Deutsche. Die Sklaverei der
Jeeger ist 18ss völlig ausgehoben, die rote Raffe geht beklagenswert zurück.
1842 -
Dresden
: Schmidt
- Autor: Tetzner, Theodor
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Seminar, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
La Plata.
807
liegen die Muschelinseln, welche man als mit Zu Chi»
loe gehörig betrachtet.—
Zu der Provinz Santiago gehören auch die 2 kleinen
Fernandezinseln. Auf einer derselben wurde der Steu»
ermann Alex. Selkirk ausgesetzt (1705 — 0) und dieß hat zu
der Geschichte von Robinson Kruioe Veranlassung gegeben.
Viii. Die vereinigten Republiken am Rio de la
Plata oder die argentinische Republik.
Von der Mündung des Platastromes bis nach Chile
und Bolivia hinauf zwischen 21° bis 40° 30' S. B. und
301° 40' bis 324° O- L. Grenzen: Nördlich Boli.
via und Paraguay, östlich Paraguay, Uruguay und das
atlantische Meer, südlich Patagonien, westlich Chile und
ein Theil von Bolivia.. Der Flächeninhalt wird ver-
schiedentlich angegeben, 31,000 und 40,000 Lhm. Eben so
verschieden ist die Angabe der B evö lkerung. Rechnet man
2,300,000; so muß man über die Hälfte abziehen, da die Mehr-
zahl der Bevölkerung sich noch nicht unterwarfen hat.
Wahrscheinlich ist die Zahl von 800,000 wirklichen Unter-
thanen die richtigere. Die Bewohner selbst bestehen aus
den verschiedensten Völkerschaften; es sind: spanische Kreo-
len (500,000), Farbige (000,000), Neger (25,000). Ueber-
wiegend sind die Urbewohner, von sehr verschiedenen Stäm-
men und verschiedener Sprache, von denen nur ein kleiner
Theil zum Christenthum bekehrt ist. Außer den Peruanern
und Araukanern im N- und W. giebt es Ahiponer, be,
kannt als treffliche Reiter und Schwimmer; Charrúas, .
eine gesetzlose, wilde Horde, bei der man nichts von Reli-
gion gewahr geworden; Minuanos und Mabayas,
die alle bloß vom Fischfänge, Jagd und Krieg leben und
im Haß gegen die Spanier eng verbrüdert sind. Die aus,
gebreitetste Nation sind die Guaranys. Diese treiben
Ackerbau, haben sich am weitesten verbreitet, gelten aber
für schwach und feig.
Nahrungszweige. Der Boden senkt sich von den
Cordilleras bis zu dem Tieflande des La Plata und zu den
ungeheuren Ebenen der Pampas herab. So finden sich
Hochgebirge, Hochebenen mit fruchtbaren Thälern, Step-
1832 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
239
§. 568 — 570. Uruguay. Patagonien.
Pferde und Rinder in den Ebenen, welche diehaupthandelswaaren: Haute,
Pferdehaar, Talg, Dörner und Fleisch, liefern. Überhaupt viele Haus-
thiere, namentlich Schafe. Viele wilde Thiere, Jaguar, Stinkthier, Gür-
telthier, Tapir, Ameisenbär, Strauß u. a. Wichtige Bienenzucht. An
der Küste Walisische und Robben. Die E. — 5 bis 600,000, sind theils
Spanier, theils Indianer, letztere fast alle völlig wild. Die Gauchos
(ga-utfchos), Hirten, in den Pampas. Hauptgeschäft der E. ist Vieh-
zucht weniger Ackerbau; lebhafter Handel. Das ehemalige Buenos Ayrcs
ward 1515 entdeckt, seit 1535 von Spaniern angebaut und 1778 ein eigenes
Vicekönigreich. Empörung 1810, Unabhängigkeit 1816. Es bildeten sich
verschiedene Staaten, deren Verhältnisse wenig bekannt sind, da noch bis-
her immer Unruhen herrschen.
Die ansehnlichsten der meist unbedeutenden Städte sind a) in der
Sudhalfre: Buenosayres am La Plata, der hier 8m. breit ist, 50,000 E.;
Universität, schlechter Hafen, wichtiger Handel; Santa Fe am Parana,
4000e.; Tordova am Fuße des Gebirges, 5000 E.; Mendoza (ßa) im
Gebirge, 10,000 E.; Verkehr mit Chile, b) In der Nordhalfre: Tor,
rienres am Parana und Paraguay, 4500 E.; Salra im Gebirge, 9000 E.;
Verkehr mit Bolivia; San Miguel am Dulce in der alten Provinz Tu-
cuman; San Jago am Dulce, 2000e.z Rioja (cha) im Gebirge, 3000 E.z
Laramarca, 4000 E.
Der Staat von Uruguay.
$. 569. Dieser Staat, ehemals Banda Oriental genannt und seit
1823 zu Brasilien gehörig, ist seit 1828 unabhängig. Er liegt zwischen
dem Uruguay, La Plata und dem Meere und ist theils gebirgig, theils
eben; etwa 10,000q. M. groß, aber nur von 100,ooo Menschen bewohnt.
Klima und Erzeugnisse sind wie in den benachbarten Ländern, Viehzucht
ist Hauptgeschäft der E. Das Innere ist von wilden Thieren, Rinder-
und pferdeheerden bewobnt; nur am La Plata sind einige Örter. Moir-
revideo, 16,000 E.; Hafen. Maldonado, 2000 E.z Hafen.
Patagonien.
§. 570. Die Südspitze des festen Landes von Amerika, von Chile
und den La Plata Staaten in N. begränzt, über 20,ooo Q. M. groß.
W. ist die Kette der Cordilleras mit Vulkanen; gegen £). aber fällt der
Boden zum völligen Tieflande herab. Fortsetzung der Pampas. Die
W. Küste ist sehr felsig und vall ansehnlicher Inseln, Madre de Dios,
Tampana u. a. In S. die felfenreiche Magelhaens Straße, 80 M.
lang, oft nür 1 M. breit, den Schiffen sehr gefährlich. Vorgebirge For,
1884 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Simon, ..., Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 19
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
328
Amerika,
5. Wepuölik Paraguay Paragwai^.
[Etwa 238 Ovo qkm «4300 Q.-M.), mit ungefähr 300000 E.z
Geschichte. Das Land wurde 1811 unabhängig und blieb während der Diktatur
des Dr. Francia (1816—1840) allen Fremden unzugänglich. Seit dem Tode des Prä-
sidenten Lopez [Lüpeß^, der 1870 in einem letzten Kampfe gegen die Brasilianer fiel,
ist das Land zwar zugänglich geworden, erholt sich aber nur ganz allmählich von den
Folgen eines fünfjährigen, kulturzerstörenden Krieges.
Lage und Produkte. Ein ziemlich ebenes, überaus fruchtbares, Wald- und
weidenreiches Land, in seinem Hauptteil gelegen in der Gabel zwischen dem
Parana und dem Paraguay, der einzige Binnenstaat Süd-Amerikas. —
Wichtigster Ausfuhrartikel ist der Paraguay-Thee oder Mate; außerdem Tabak
(dreimalige Ernte), Rindshäute.
Den größten Teil der Bevölkerung bildet der meist durch Jesuiten-Missionen
(fett 1608) bekehrte Jndianerstamm der Guarani,
Asuucion [Slstmbsiött], der Mündung des Pilcomayo [Pilkonmjoz gegenüber, am Paraguay,
Hauptstadt mit etwa 20 000 E.
(>. Wepuötik Uruguay [Untgwäi .
[187000 qkm (3400 Q.-M.), gegen 450000 @.]
Lage und Produkte. Eine Halbinsel, die an zwei Seiten vom Meere, an der
dritten von dem schiffbaren Uruguay bespült und zugänglich ist. Das Klima ist
ein süd-europäisches und, obgleich feucht, doch gesuud. Ackerbau und Handel
wird von Deutschen, Engländern und Franzosen getrieben. Hauptausfuhrartikel
sind lebendes Vieh (Rindvieh und Schafe), sowie tierische Produkte.
Die Bevölkerung besteht zu f aus Gauchos [Gaittschosi, Mischlingen von
Spaniern und Eingeborenen; \ sind Fremde.
Montevideo, die feste Hauptstadt am La Plata, mit etwa 100 000 E.
Fray Ben tos, am Uruguay. Große Fabrikation von Fleischextrakt,
7. Wundesstaat Wio de ta Mata oder Wepuölik Argentina.
[2836000 qkm (52000 Q.-M.), 2,5 Mill. @.]*)
Von den 14 Staaten sind, im Gegensatz zu den eigentlichen Pampas, sehr
anbaufähig die nordöstlichen Staaten Corrientes und Entre-Rios.
Den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden die Gauchos. Aufblühen der
deutschen Kolonieen.
Bußnos-^-ires (d. h. gute Lüfte), Bundeshauptstadt, am Südufer des La Plata-Beckens,
das hier 60 km Breite hat (290 000 E., zur Hälfte Fremde), führt alle süd-amerika-
nischen Produkte und besonders Häute von Rindern und Pferden aus. — Ausgangs-
punkt der 4 Hauptlinien eines vielverzweigten Eisenbahnnetzes (2607 km, Mitte 1882),
das durch die weiten Pampas schon bis
Cärdoba (30 000 E.) reicht und von hier über die Cordilleren nach Chile führen wird.
Universität, eingerichtet von Prof, Burmeister.
*) Einschließlich des Anteils von Patagonien und Feuerland. S, S. 331.
1847 -
Giessen
: Heyer
- Autor: Varentin, Schlez, Johann Ferdinand, Cannabich, Johann Günther Friedrich, Sackreuter, Carl Ludwig, Dieffenbach, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 18
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Evangelische Schule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Südamerica.
347
Viii. Republik Paraguay, 7000 □ M. mit 500,000 E.,
zwischen Brasilien, den La Plata-Staaten und Bolivia, hat den Na-
men von seinem Hauptflusse Paraguay, ist meistens eben und sehr
fruchtbar an schätzbaren Producten, worunter der bekannte Paraguay-
Thee. Hauptst. ist Assumpcion am Paraguay.
Ix. Kaiserthum B r a si l i e n, größtes Land Ameriea's, 130,000
□ M. mit fast 6 Mill. E., unter welchen über 2 Mill. Negersclaven
und viele Indianer, die noch auf einer niedrigen Stufe der Bildung
stehen, nimmt den größten Theil der östlichen Hälfte Südamerica's
ein, liegt längs dem atlantischen Ocean, ist auf den andern Seiten
von Uruguay, Paraguay, Bolivia, Ecuador, Neu-Granada, Vene-
zuela und Guyana begränzt, besteht theils aus Hochland mit vielen
Gebirgen, theils aus Tiefland mit unermeßlichen Ebenen und wird
von vielen großen Strömen durchflossen, worunter der Maranhon
oder Amazonenstrom, Tocantines (später Para genannt), Rio Fran-
cisco, Paraguay und Parana. Es ist eins der herrlichsten und pro-
ductenreichsten Länder der Erde, erzeugt nicht nur eine erstaunliche
Menge von Colonialwaaren, sondern hat auch große Heerden von
Rindvieh und liefert viel Gold und Edelsteine, vorzüglich Diamanten.
Früher gehörte es dem Könige von Portugal, ist aber jetzt ein un-
abhängiges Kaiserthum und in 18 Provinzen getheilt. Rio Ja-
neiro (spr. Rio Schane'iru), Haupt- und Residenzst. an einer Bai des
atlantischen Oceans, mit vortrefflichem Hafen, Universität, dem wich-
tigsten Handel Brasiliens und 210,000 E. Nördlich am Meere lie-
gen: Bahia, feste Hauptst. der Prov. gl. N. und wichtige Han-
delsst. an einer herrlichen Bai mit vortrefflichem Hafen und 180,000
E., und Pernambuco oder Fernambuco, Hauptst. der Prov.
gl. N. und wichtige Handelsst. mit Hafen und 62,000 E. Von die-
ser St. hat das bekannte Fernambukholz seinen Namen. Mehr im
Innern ist die wegen ihres Reichthums an Metallen und Diamanten
wichtige Provinz Minas Gerneö (spr. Minasch Scheräisch).
X. Republik Uruguay, 7000 M. mit 160,000 E.,
stößt an Brasilien und den atlantischen Ocean und wird durch den
La Plata-Strom und den Uruguay von den La Plata-Staaten geschie-
den. Der La Plata-Strom entsteht aus dem Zusammenflüsse des mit
dem Paraguay vereinigten Parana und des Uruguay. Das Land
ist mehr eben, als gebirgig, sehr fruchtbar und besonders reich an Vieh.
Hauptst. Montevideo, an der M. des La Plata, mit 20,000 E.
Xi. Argentinische Republik oder Vereinigte Provin-
zen des La Plata, 31,400 sz M. mit 700,000 E., durch den
La Plata und Uruguay von der Republik Uruguay getrennt, stößt
an den andern Seiten an Paraguay, Bolivia, Chile und Patagonien
und östlich an den atlantischen Ocean, besteht im W. aus einem von
den Anden gebildeten Gebirgslande, im O. aber aus unermeßlichen
Ebenen, welche in dem südttchen Theile des Landes Pampas hie-
ßen und eine erstaunliche Menge von Rindvieh und Pferden ernäh-
1899 -
Bühl (Baden)
: Konkordia-Verl.
- Autor: Mattes, Friedrich Wilhelm, Hüffner, Jakob
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Bürgerschule, Volksschule, Töchterschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Mädchenschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
110
Chile auch den Garten b’x neuen Welt nennt. Die Haupterzeugnisse dek
Landes sind Salpeter, Silber und Kupfer. — Unter allen Republiken
Südamerikas ist Chile am meisten kultiviert.
Santiago (200), die Haupt- und Universitätsstadt, steht mit
der Hafenstadt Valparaiso (d. h. „Thal des Paradieses") durch eine
Eisenbahn in Verbindung. In letzterer Stadt leben viele deutsche Kauf-
leute, die einen großen Teil des dortigen Handels innehaben.
119. Die Republik ^rgentina.
2 800000 qkm — 5 Dtschl.; 4 Mill. Einw.
Die argentinische Republik, zu welcher auch der östliche Teil von
Patagonien und der Insel Feuerland gehört, reicht vom südl.
Wendekreis bis zur Südspitze Amerikas.
Im Innern des Landes dehnen sich die grasreichen Pampas aus. In
denselben haben sich die non den Spaniern eingeführten Pferde und Rinder zu.
ungeheuern perden'vermehrt, die von den halbwilden Gauchos (gautschos)
gehütet werden. Die Rinder der Pawpas liefern das Schlachtvieh für die zahl-
reichen Fabriken, in welchen der Fleischextrakt bereitet wird. Jeden Tag
werden Tausende dieser Tiere mit dem „Lasso" (Wurfriemen) eingefangen und
in den Schlächtereien getötet.
Buenos-Aires (buenos-uirss, d. h. gute Lüfte) ist die zweit-
größte Stadt Südamerikas (687) und treibt Handel mit Vieh, Fleisch-
waren, Häuten und Wolle.
Patagonien, ein nebliges und regenreiches Land, ist von
Indianern bewohnt, die sich durch Körpergröße und Gewandtheit im
Reiten auszeichnen.
Auf der kalten und unwirtlichen Insel F e u e r l a n d leben die kleinen,
schwarzhaarigen und mißgestalteten pescherähs. Dieselben nähren sich wie die
Eskimo von dem Fleische des Seehundes, dessen Fell ihnen auch zur Kleidung
dient. Als der portugiesische Seefahrer Nagalhaens 5 \9 auf seiner Weltumsegelung
zur Nachtzeit an der Insel vorüber fuhr, erblickte er überall die wärmefeuer
der Pescherähs und nannte daher die Insel „Feuerland".
129. Die Republik Paraguay.
250000 qkm — V* Dtschl.; 1/2 Mill. Einw.
Paraguay ist ein Binnenland am Zusammenfluß des Parana,
und Paraguay. Es erzeugt insbesondere Paraguaythee und Tabak.
Asuncion, am Paraguay, ist die Hauptstadt.
121. Die Republik Uruguay.
180000 qkm = V3 Dtschl.; 3/* Mill. Einw.
Uruguay liegt zwischen der Südgrenze Brasiliens und dem
La Plata.* Die Bewohner treiben Ackerbau und Viehzucht.
Montevideo (259) ist der Hauptausfuhrplatz für die Produkte
des Landes, namentlich Fleisch, Häute und Wolle.
In Fray Lentos werden in einer einzigen Schlächterei, die ein Deutscher
gründete, jährlich 200000 Rinder geschlachtet und zu „Liebigs Flcischextrakt" ver--
arbeitet. Derselbe wird in Büchsen verpackt und größtenteils nach Europa versandt..
1879 -
Freiburg im Breisgau [u.a.]
: Herder
- Autor: Pütz, Wilhelm, Behr, Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Paraguay. §. 75 331
Neben der ausgedehnten Viehzucht ist erst in jüngster Zeit der Acker-
bau und Bergbau (auf Kohlen) in Ausnahme^ gekommen und die von
Europäeru gegründeten Ackerbau -Colonien sehen einer gedeihlichen Zukunft
entgegen, wenn erst durch Verbesserung der Commuuicatiousmittel der große
Producteureichthum des Innern an die drei großen Ströme und die (bereits
einträglichen) Eisenbahnen geschafft werden kann.
Der Hauptausfuhrhafen ist die regelmäßig gebaute Haupt- und Universi-
tätsstadt Wuenos-Äyres (d. h. gute Lüfte, mit 178 000 E., fast zur Hälfte
Europäer, namentlich Italiener), an der golfartigen Mündung des La Plata.
Einen Stapelplatz für den Verkehr mit den Centralprovinzen bildet
Rofario an der westlichsten Ausbiegung des Parana, welches durch die sogeu.
Ceutralbahu mit der (auf deu Strebepfeilern der Andes erbauten) Universitäts-
stadt Cordova verbunden ist. Der Stapelplatz sür das ungemein fruchtbare
argentinische Mesopotamien (oder die beiden Uferprovinzen Entre-Rios und
Corrieutes zwischen dem Paraguay und dem Uruguay) ist Corrieutes an
der Nordgrenze, unweit der Vereinigung des Parana und Paraguay.
Patagoniens (d. h. das Land der Thierfüße), ein von der Ostseite
der Andes (von Chile) nach dem atlantischen Ocean terrassenförmig abfallendes,
äußerst wasserarmes Land, bildet eine sast ununterbrochene Sandwüste, meist
nur von Raubvögeln bewohnt, die sich von den dorthin verirrten und dort
verschmachteten Thieren nähren. Der Rio Negro an der Nordgrenze durch-
strömt das ganze Land in der Richtung von W. nach O. und bildet um so
mehr eine Verbindung zwischen beiden Oceanen, als der Uebergang über die
Andes an der Quelle des Rio Negro nicht schwierig ist und aus jeder Seite
des Continents eine natürliche Bucht vorhanden ist (im W. die von Chiloe,
im O. die von St. Matias), welche als Hafenplätze günstige Verhältnisse bieten.
Die geringe (nomadische) Bevölkerung lebt von Jagd und Fischfang.
Eine oceanische Erweiterung Süd-Amerika's ist die Gruppe der Feuer-
laud-Juseln, welche die in Patagonien beginnende Verwitteruug der Küsten
und deren Zerklüftung in Inseln, Felseuzungen, Klippen und Scheeren im
höchsten Grade aufweisen. Sie wird vom Festlande getrennt durch die schmale,
zwar klippenreiche, aber mit guten Häfen ausgestattete Magalhaeusstraße,
durch welche jetzt die Dampfschiffe (zwischen Liverpool und Chile) ihren Weg
nehmen, um das stürmische Cap Horn (Hoorn) zu vermeiden. Ihre Be-
wohner, die körperlich und geistig verkümmerten Pesch erähs („die Eskimos
des Südens"), stehen auf der uiedrigsteu Stufe der Civilisatiou.
Gegenüber dem östlichen Eingange zur Magalhaensstraße dienen die
(britischen) Falkland-Inseln oder Malouinen, ebenfalls von Pe-
fcherähs bewohnt, den um Süd-Amerika segelnden Schiffen und den Walsifch-
fahrern als Znsluchts- und Verproviantirungs-Station.
8. Die Wepuötik Waraguüy.
Paraguay ist der einzige Binnenstaat Süd-Amerika's (ohne Berührung
mit dem Meere), zwischen den Flüssen Paraguay (im W.) und Paranä (im O.
*) Der Streit zwischen der Argeutinischen Republik und Chile um den werth-
losen Besih Patagoniens ist 1856 durch einen Bertrag geschlichtet worden, demzufolge
der Besitzstand sein soll, wie er bei der Trennung von Spanien 1810 gewesen. Nun
hat Bicente Quesada in einem ausführlichen Werke (1875) geschichtlich und rechtlich
festgestellt, daß die Argentinische Republik die rechtmäßige Besitzerin Patagoniens und
Feuerlands ist.
1850 -
Berlin
: Heymann
- Autor: Kalckstein, Moritz von
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Militärschule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
— 342 —
Uruguay erreicht. In der Quellgegend des Paraiba um
den südlichen Wendekreis steht die Serra do Mar mit der
Serra Mantequeira im Zusammenhänge. Das beide Ge-
birgsketten trennende, durch reiche Fruchtbarkeit ausgezeich-
nete Thal wird durch denparaiba durchströmt, der in vor-
herrschender Nordostdirektion nordöstlich von Rio Janeiro dem
atlantischen Ocean zufließt. Das von dem obern Parana
durchflossene Bergland zwischen der Serra Mantequeira
und der Serra dos Vertentes ist die Pampas von S.paulo,
eine ähnlich der Natur des Niederungslandes des Rio de
la Plata mit Grassteppen bedeckte Hochfläche. Der Parana
durchbricht vor seiner Westwendung in Catarakten die äußer-
sten Vorhöhen des brasilianischen Berglandes und bezeich-
net, nach der Aufnahme des Paraguay plötzlich südwärts
gewandt, den äußersten Westabfall des südbrasilianischen
Hochlandes, dessen Vorhöhen im Osten des Uruguay gegen
die Bai von Buenos Ayres abfallen.
c) Die Tiefländer Südamerikas.
1) Die patagonische Ebene und die Pampas
des Rio de la Plata.
Am innnern Abfall des patagonischen und chilesischen
Cordillerensystems, im Osten durch das Meer und das bra-
silianische Hochland begrenzt, dehnt sich in einer Ausbreitung
von etwa 37 Meridiangraden von der Magelhaenstraße bis
über den südlichen Wendekreises hinaus das patagonischetiefland
und die Pampas des la Platasystems aus. Das Tiefland
Patagonien ist eine äußerst unwirthbare Kalkebene. Salz-
haltigkeit des Bodens durch Grasbedeckung und spärlich ver-
breitetes Buschholz, das hier an die Stelle der Waldungen
tritt, unterbrochen, charakterisirt diese öde, nur äußerst spar-
sam bewohnte Ebene. Gegen Norden nimmt die Ebene an
Breite zu, hier sind es zahlreiche Flüsse, die auf den Cor-
dilleren entspringen und theils in Sumpfungen und Salzseen
endigen, theils ihre Wasser, wie der Cusuleuwu und Eo-
lorado unmittelbar dem Ocean zuführen.
Die nördliche Fortsetzung der patagonischen Ebene,
die Pampas des la Plata, ist ein schmales, durch die
Wasseradern dieses Stroms durchschnittenes Niederungsland.
1914 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Reinhard, Rudolf, Seydlitz, Ernst von, Friedrich, E., Clauß, O.
- Hrsg.: Oehlmann, Ernst
- Auflagennummer (WdK): 26
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Ebene des La Plata: Uruguay. — Paraguay.
555
sinkt. Der Silberstrom übermittelt dort die Reichtümer von einem Viertel des Landes dem Seeverkehr. —
Die neue Hauptstadt der Provinz Buenos Aires ist das schnell zu 100 000 E. angewachsene La Pläta.
Rosario (2.20), am Parana, 1814 gegründet, setzt ein Seehafen mit 17 km Kajenlänge, Stapel-
platz der benachbarten Provinzen.
Cordoba, ö. von dem nach ihm benannten Gebirge, nur 437 m hoch, Knotenpunkt für die Eisen-
bahnen des Innern. Universität, von Deutschen eingerichtet. Berühmte Sternwarte (100). Weiter n.
am Fuße der Anden
Tucuman (80), gewerbfleißige Hst. der gleichnamigen Provinz.
2. Uruguay — Repüblica oriental del Uruguay.
[178 700 qkm, 1,2 Mill. E., 6,5 aus 1 qkm.]
Lage und Erzeugnisse. Eine Halbinsel, die an zwei Seiten vom Meere, an der dritten vom
schiffbaren Uruguay bespült und zugänglich ist, und eine hügelige Landschaft, die nicht über
500 m ansteigt. Das Klima ist mit einer Durchschnittswärme von 16—18° südeuropäisch, und
obgleich feucht, doch gesund; der starke Wind treibt auch hier eine große Anzahl Windnwtoren.
Ackerbau und Handel werden von Spaniern, Italienern und Franzosen beeinflußt, die Wälder
auch hier mit deutschem Kapital ausgebeutet. Hauptausfuhrgegenstände sind Fleisch, sowie
andere tierische Erzeugnisse, denn das Weidegebiet trügt 26 Mill. Schafe und Ziegen, 9 Mill.
Stück Rindvieh, 1 Mill. Pferde. — Flagge: Neunmal Blau und Weiß, wagerecht mit goldener
Sonne.
Die Bevölkerung besteht zu vier Fünfteln aus spanischen und portugiesischen Kreolen, die
zumeist der Viehzucht obliegen, die übrigen sind Fremde.
Montevideo, d. i. „Schauberg", vom Berge El Cerro [ße'rro], einer dem Ansegelnden weithin sicht-
baren, 150 m hohen Land marke, befestigte Hst. am La Pläta (350).
Fray Bentos, am Uruguay. Großartige Herstellung von Fleischextrakt (s. auch Bilder S. 590).
3. Paraguay — República del Paraguay.
[253 000 qkm, mit 50 000 freien Indianern 716 000 E., 2,8 auf 1 qkm.]
Lage und Erzeugnisse. Ein ziemlich ebenes, großenteils recht fruchtbares, Wald- und weide-
reiches Land, mit seinem Hauptteil in der Gabel zwischen dem Parana und dem Paraguay
gelegen, wie Bolivien ganz Binnenstaat. — Ausfuhr: Häute, Holz, Tabak, Fleisch, Quebracho-
Stoff, dazu Paraguay-Tee oder Mate, gewonnen von einer Jlex-Aru. Bahnverbindung mit
Buenos Aires in 50 Stunden.
Einen starken Teil der Bevölkerung bildet der bekehrte Jndianerstamm der Guarani, der
Rest der Bevölkerung der „Missionen", welche die Jesuiten 1602—1759 zu einem eigenen Mestizen-
Staate mit blühendem Gewerbfleiß erhoben hatten. Drei deutsche Siedlungen. — Flagge:
Rot, Weiß, Blau, ivagerecht mit Landesnamen.
Asuncion [aßuußiön], d. i. Mariä Himmelfahrt, der Mündung des Pilcomäyo gegenüber, am Para-
guay, Hst., Seeschiffen zugänglich (75).
Herva-Matc- (aucf) Aerba-Mate) oder Paraguay-Baum, besonders im oberen Gebiete des Parana heimisch,
onnte unbegrenzt vermehrt werden, falls der Verbrauch dieses Tees weiter um sich greifen sollte. Die Versuche, ihn in
Europa emzuführen, haben einen recht bescheidenen Erfolg gehabt, obwohl es ein gesundes Getränk ist.
1869 -
Braunschweig
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried, Lange, Henry
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Welt
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
Xv. Die La Plata Staaten oder Argentina.
Das Land, welches wir jetzt zu schildern haben, machte zur Zeit der
spanischen Herrschaft einen Theil des Vice-Königreichs Rio de la
Plata aus, welches aber auch noch das heutige Bolivia, Paraguay und
Uruguay umfaßte. In seiner heutigen Ausdehnung wird es im N. von
Bolivia, im O. von Paraguay, Brasilien, Uruguay und dem Atlantischen
s
Ocean, im S
von Chile und
von diesem und Patagonien, im
Bolivia begrenzt; es erstreckt sich etwa vom 22 bis zum 42° s. Br.
Die Zahl der Einwohner war für das Jahr 1863 auf 1,504,500
angegeben und den Flächenraum des Landes berechnet man auf
41,165 Dl. Im W. trennen die Anden es von Chile, im O.
der Paraguay und Uruguay von den gleichnamigen Staaten; die
Südgrenze gegen Patagonien ist sehr unbestimmt, gewöhnlich wird der
Limay-Leofu oder Rio Negro dafür angenommen. Der Paraguay,
welcher sich in den Parana ergießt, bildet bis dahin die Ostgrenze; durch
die Vereinigung mit dem Uruguay entsteht der an seiner Mündung sich
von 5 bis 30 M. erweiternde Rio de la Plata; südlich von diesem
liegen das Cap S. Antonio und Corrieutes, und der dem R. Negro
parallel laufende Rio Colorado oder Cobu-Leofu.
Gegen O., nach Uruguay
erhebt
in sanften Bergrücken, welche noch zum brasilianischen Hochlande gehören
und hier finden sich
bildet fast nur eine it:
fast ohne alle Steine.
Waldungen. Die Mitte hingegen
chene, unermeßliche Ebene, ohne Bäume und
Parana selbst hat nur ein äußerst schwaches
Bäche, welche von den Anden nach O. stießen, erreichen
den Strom nicht, sondern versiegen in der Ebene, wie der Rio Dulce;
nur etwa fünf oder sechs der bedeutendsten, wie der Pilco mayo, der Ber-
mejo (—ch), der Salado, der Tercero, gelangen durch den Parana
ins Meer. Eben deshalb bilden auch die Ufer der großen Ströme zur
Zeit der Ueberschwemmungen an manchen Stellen ungeheure Seen oder
vielmehr seichte Lagunen, wie die von Hb era, 60lhm. groß, zwischen
dem Parana und dem Uruguay, welche in der trocknen Jahreszeit zu
bloßen Sümpfen werden. Andere Flüsse erreichen das Meer gar nicht.
1910 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Mann, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 35
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule, Mittelschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
— 96 —
6. Chile (spr. Tschile), ein schmales Küstenland an der Westseite der
Anden, durch Klima und Fruchtbarkeit eines der schönsten Länder der Erde.
San Jago (tyr. Chago), schöne Stadt in herrlichem Klima, 338 000 Eiuw.
und Valparaiso (spr. Walparaiso) (Tal des Paradieses), in herrlicher Lage am
Meere, 151 000 Einw.
7. Argentinien oder La Plata, der zweitgrößte Staat Südamerikas, um-
faßt die Pampas des Urana und den östlichen Teil der Anden und erstreckt
sich im S. über Patagonien und einen Teil des Feuerlandes. In den
Pampas wird eine ausgedehnte Viehwirtschaft betrieben, welche ungeheure
Massen von Fleisch und Fleischextrakt, von Wolle und Häuten liefert. —
Patagonien ist ein baumloses, pflanzenarmes Land, von einem kräftigen
berittenen Jndianerstamme bewohnt, der auf wilde Rinder und Pferde Jagd
macht. Die Patagonier galten früher als die größten Menschen der Erde.
Durch die Magelhaensstraße (spr. Macheljangs-) ist Patagonien vom Feuer-
lande getrennt, einer Inselgruppe, die sich durch öde Wildheit auszeichnet
und von einem gutmütigen, aber stumpfsinnigen Menschenschläge, den Peschs-
rähs, bewohnt wird.
Hauptstadt von Argentinien ist Buenos-Ayres (spr. Wnenos-Ayres) mit
1 034-000 Einw.
8. Uruguay, auf zwei Seiten vom Meere, auf der dritten vom schiff-
baren Uruguay bespült.
Montevideo 303 000 E.
9. Paraguay, zwischen Parana und Paraguay gelegen, ein überaus
fruchtbares, wald- und weidenreiches Land.
d) Früher den Portugiesen gehörig war die Republik Brasilien. Trotz
ihrer ungeheuren Größe hat sie noch nicht 22 Mill. Einwohner, darunter
gegen 27o Mill. Neger und 1 Mill. wilde Indianer. Brasilien ist eins der
gesegnetsten Länder der Erde und könnte mehrere Hundert Millionen Menschen
ernähren. Seine Gebirge bergen einen unermeßlichen Reichtum edler Metalle
und kostbarer Edelsteine. Zuckerrohr, Kaffeebaum, Weinstock, europäische
und indische Fruchtbäume werden auf seinem Hoden angebaut. Auf reichen
Triften weiden die schönsten Viehherden, und Urwälder prangen mit ihren
Riesengewächsen an den großen Strömen, welche das Land bewässern.
Herrschende Kirche ist die römisch-katholische.
Hauptstadt ist Rio de Janeiro (spr. Schanernh) an einer Bai, welche den
schönsten Hafen 'der Erde bildet, 830 000 Einw. Außerdem merken wir noch die
Handelsstädte Bah ia oder Sau Salvador, 250 000 Einw-, Pernambuco,
150 000 Einwohner, Natal.
c) Das französische, holländische und britische Guyana zwischen den
Mündungen des Orinoko und des Amazonenstromes gelegen, umfaßt die
größte Hälfte des Hochlandes von Guyana und den schmalen Küstenstrich
am atlantischen Ozean. Es ist ein feuchtes Land mit strotzendem Pflanzen-
wuchs, aber ungesundem Klima. Zucker, Kaffee, Baumwolle, Pfeffer (Cayenne-
pfeffer) sind die Hauptprodukte des Landes.
Hauptstadtdesfrcinzösischenguyanaistcay enne, 13000 E-, des holländischen P ara-
maribo, 15 000 E., des britischen Georgetown (spr. Dschordschtann), 53000 E.
1836 -
Eisleben
: Reichardt
- Autor: Cannabich, Johann Günther Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Bürgerschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Vereinigte Provinzen am la Piata. 281
Anden gebildet, die auch hier auf ihren höchsten Bergs
gipfeln ewigen Schnee tragen, und von da sich auch
noch mehrere aber weit niedrigere Bergketten östlich in
das Innere ziehen. Der östliche weit größere Theil des
Landes hingegen besteht aus großen Ebenen, die sich
nach dem Atlantischen Ozeane zu immer mehr verflächen,
und davon man diejenigen weit ausgedehnten Flächen,
welche Steppen gleichen, reich an Salz und Salpeter,
arm aber an Wasser und Baumwuchs sind, Pampas
nennt. Diese erstrecken sich vornehmlich südwestlich vom
la Piata bis nach Patagonien hinein. Der Haupt-
fluß, wovon diese Staaten auch den Namen ange-
nommen haben, ist der la Piata, welcher diesen Na-
men, nach Aufnahme des Uruguay erhält, indem er vor-
her Parana heißt, und sich an der nördlichen Gränze
dieser Staaten mit dem Paraguay vereinigt. Mit
einer einem Meerbusen gleichen Mündung ergießt sich
der la Plara in den Atlantischen Ozean. Weit südli,
cher als dieser ergießt sich der Desaguedaro oder
Colorado in denselben Ozean und noch südlicher der
Rio negro oder Cusu Leuwu, welcher die Gränze
gegen Patagonien macht. Viele Flüsse des Pampas er-
reichen das Meer nicht, sondern verlieren sich entweder
in Salzseen oder werden in der Hitze ausgetrocknet.
Es giebt viele Salzseen im Lande, und an der südöst-
lichen Gränze ist der große Sumpfsee Ubera. Das
Klima dieser Staaten, die in der südlichengemäßigten
Zone liegen, ist warm; doch in den nördlichen Gegen-
den, die sich dem südlichen Wendekreise nähern, ist die
Hitze drückend und hier kommen auch noch tropische Ge-
wächse fort. Je weiter nach Süden wird das Klima
gemäßigt, so daß selbst im Winter Schnee und Ers,
wenigstens auf einige Tage, sich zeigen.
Unter den Produkten sind vornehmlich Rind-
vieh und Pferde in ungeheurer Menge, Maulthiere, die
Südamerikanischen Raub- und wilden Thiere (darunter
die in großen Schaaren zusammenlebenden Biscachos,
welche die Pampas bewohnen, auch Guanacos, Vicu-
guas und Llamas), Wallfische an den Küsten, mancher-
lei Geflügel, wovon eine große Menge von Schwänen
und Rebhühnern in den Pampas sich aufhält, Fische,
Cochenille, Bienen; Europäische Getreidearten und Ge-
1907 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Langenbeck, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Realanstalt, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
28 vierter Kursus.
§ 75. Das östliche Südamerika.
I. Das Tiefland des La plata. La Plata heißt nur das breite Mündungsbecken des Flußsystems, dessen Hauptfluß der P aran ä ist. Derselbe entspringt in dem höchsten Teile des Brasilianischen
Berglandes ziemlich nache der O.-Küste, fließt in 8-sörmig gebogenem Laufe nach Sw., um nach Aufnahme des Paraguay direkt nach 8. und schließlich nach 80. umzuwenden. Nebenflüsse: r. der von N.
kommende Paraguay, l. der Uruguay, der unmittelbar neben dem Parana in das Becken des La Plata einmündet.
Das Becken des oberen Paraguay ist infolge der häufigen Über-
schwemmungen des Fluffes sumpfig. Weiter südlich breiten sich die Pampas aus, eine weite, völlig bäum- und buschlose Grasebene, die nach S., die Ausläufer der Anden überschreitend, bis zum Rio Negro sich erstreckt.
Große Herden von Pferden, Rindern und Schafen, die von Europäern eingeführt und hier teilweise verwildert find, bevölkern die Pampas, geführt von berittenen Hirten, den Gauchos [Gnutschos], die zum Einfängen der'tiere den Lasso äußerst geschickt zu handhaben wissen. Den Boden der Pampas durchwühlen 'große Mengen von Nagetieren, von denen das Meerschweinchen das bekannteste.
Staaten:
1. Argentinien, Föderativrepublik*), nächst Brasilien der größte der südamerikanischen Staaten, fast viermal so groß als das Deutsche Reich, aber mit nur 5 Millionen Einwohnern. Hauptausfuhrartikel sind Häute, Fleischkonserven, Schlachtvieh und neuerdings auch Getreide. Hptst. Buenos Aires am La Plata, 680000 Einw. Cördova, am Fuße eines Ausläufers der Anden, Universität. In der Nähe bedeutende Kupferbergwerke.
2. Uruguay, von dem gleichnamigen Fluß im W. begrenzt, schon von Ausläufern des Brasilianischen Berglandes durchzogen. Hptst.
Montevideo, am La Plata-Becken, 260000 Einw. In Fray
Bentos Fabriken des Liebigschen Fleischextrakts, der einen Hauptausfuhrartikel bildet.
3. Paraguay, Binnenstaat, zum größten Teil zwischen Paraguay und Paranä gelegen, fruchtbar, aber durch fortwährende Kriege entvölkert (nur 450000 Einw.). Hptst. Asuucion.
Ii. Das Brasilianische Vergland ist ein ausgedehntes, niederes Plateau, dem einzelne Bergketten aufgesetzt sind, die meist von Sw. nach No. streichen. Am geschlossensten sind die Küstenketten (Sierra d o Mar), daher fast überall Steilküsten. Nur der südlichste Teil der Küste ist flach und von Strandseen begleitet. Die Küstenketten und die Talniederungen sind mit Urwäldern bedeckt, die Hochflächen <Campos) meist waldlos. Der 8. gehört dem Flußgebiet des La Plata, der Nw. dem des Amazonenstroms an, im No. der San Francisco.
*) D. h. ein Bund von Staaten, die ihre inneren Angelegenheiten selbständig verwalten, an deren Spitze aber ein gemeinsamer Präsident steht, der sie nach außen vertritt.
1867 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Flathe, Theodor
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Unterrichtsanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
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7) der La Plata, der bis 30 M. breite Mündungsbusen eines Netzes
von zahlreichen Wasserläufen, die sich allmählich vereinigend die Mitte des
Festlands von N nach S durchziehen. Der Hauptstrom, der wasserreiche Pa-
rana (600 M.) entspringt auf der Mantigueirakette. Nebensl. rechts: der
Paraguay (320 M.), I9o M. weit schiffbar, bei Corrientes, mit dem
Pilcomayo und Vermejo, und der Salado; links der Uruguay
(225 M.);
8) der Nio Negro (Cusu), Grenzfluß zw. Patagonien und den La
Platastaaten.
B. Gebiet des Großen Oceans: Nur kleine Küstenflüsse, z. B. der
San Juan, aus dem seit 1788 ein Kanal in einen Nebensl. des in den B. v.
Darien mündenden Rio Atrato führt, so daß er beide Oceane verbindet.
§. 408. Die oceani scheu Flüsse und die Flußseen Nordamerikas.
A. Dem Gebiete des nördl. Cisoceans gehört ein Gewirr vielfach
unter einander und mit Seen verzweigter Wasserläufe an, die sich nicht zu
selbständigen Stromgebieten entwickelt haben:
1) der Mackenzie (400 M.) entspringt als Athabaska auf dem Felsen-
geb. und verbindet als Sklavenfluß den Athabaskasee (150 Qm.),
welcher mit dem Hirschsee und dem Wvllastonsee (104 Qm.) zusammen-
hängt, mit dem Sklavensee (490 Ihm.); Delta;
2) der Kupferminenfl. steht mit dem Gr. Bärensee (310 Qm.) und
3) der Große Fischfluß vielleicht mit dem Sklavensee in Verbindung.
B. Gebiet des Atlant. Oceans: a) in die Hudsonsbai münden außer
vielen kleinern folgende größere, für den Verkehr wichtige, zur Zeit der llber-
schwcmmungen unter einander und mit den Nachbarflüssen in Verbindung
stehende: 1) der Missinippi od. Churchill (140 M.), anfangs Biberfiuß
genannt, bildet eine Reihe von Seen und mündet bei F. Churchill; — 2) der
Nelson (360 M.) kommt aus dem Gr. Winniyegsee (551 Qm.), der deu
Saskatschawan sowie den Abfluß des Kl. Winnipeg- und des Mani-
tobasees aufnimmt; — 3) der Albany, der mit dem Salzsee, dem Winni-
peg- u. a. Seen in Verbindung steht;
6) in den S. Lorenzbusen: 4) der S. Lorenz (450 M.), der Abfluß
der 5 Canadischen Seen. Sein entferntester Quellfluß ist der S. Louis, eiu
Zufluß des Oberen Sees, des größten Süßwassersees der Erde, 1518 Qm.
groß; diesen verbindet er mit dem Michigan- (1124 Qm.), dem Huronsee
(I i 14 Qm.), der mit dem Ni pi ssing u. a. Seen zusammenhängt, ferner mit
dem Griesee (446 Qm.), fließt aus diesem zum Ontariosee (360 Qm.) als
Niagara, dessen 150 F. hohen Wasserfall ein Kanal umgeht, so daß der S.
Lorenz von seiner 20 M. breiten Mündung aufwärts eine 420 M. weit für
Seeschiffe fahrbare Straße bildet;
c) vom Ostabhange der Alleghanies strömen viele kurze aber im Unter-
laufe schiffbare und mit ihren Mündungen natürliche Häsen bildende Flüsse:
5) der Connecticut; — 6) der Hudson, der durch einen Kanal mit dem
1869 -
Hildburghausen
: Gadow
- Autor: Peter, Hermann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Höhere Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gehobene Volksschule, Bürgerschule, Realschule, Gymnasium
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
12. Bolivia . ... . 127
13. Chile . ... . . . 127
14. La Plata . 128
15. Paraguay . 128
16. Uruguay . 128
17. Brasilien . . . . .129
18. Guyana . 130
19. Patagonien . 130
4. Australien 7 131
A. Allgemeines . 131
B. Besonderes ..... . 131
Vh. Die Erde als Himmelskörper betrachtet . 133
Berichtigungen.
S. 14, Z. 1 v. o. lies: 1868 von 2727 Meilen Länge
mit 5540 Lokomotiven und 100,000 Wägen;
S. 14, Z. 8 v. o. lies: Vieh statt Bieh.
S. 18, Z. 16 v. o. lies: Greifswalde.
S. 53, Z. 21 v. o. lies: Seite 76.
S. 77, Z. 4 v. o. lies: Mineralquellen.
S. 80, Z. 2 v. u. lies: Wellington.
S. 82, Z. 8 v. o. lies: (Mânschester)r
S. 94, Z. 13 v. o. lies: Polarkreisen statt Polen.
S. 99, Z. 2 v. o. lies: Iakutsk.
1857 -
Leipzig
: Klinkhardt
- Autor: Berthelt, August, Jäkel, Julius, Petermann, Karl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
123
von Spanien los, stand dann bis 1841 unter einem gewissen Dr.
Francia und wird seit dieser Zeit von einem Präsidenten regiert.
Assumpcion am Paraguay erbaut in der Umgegend viel Paraguay-
thee, welcher in ganz Südamerika ein beliebtes Getränk ist.
9) Uruguay, 5000 Q.-M., lu Mill. E., nordöstlich am Einflüsse
des La Plata, reich an Naturschönheiten und Fruchtbarkeit, ist meist
von Hirten und Jägern bewohnt.
Montevideo treibt starken Handel, besonders mit Ochsenhäuten.
Ii. Patagonien und das Feuerland.
Patagonien, der südlichste Theil von Amerika, im Innern eine
weite fast baumlose Ebene, wird nur von eingebornen wilden Völkern
bewohnt, die sich durch ihre Größe auszeichnen sollen. In den Anden
wachsen schöne Laub- und Nadelhölzer. An der vielfach zerrissenen
Westküste liegen viele Inseln. — Das Fcuerland, eine durch die
80 M. lange Mageüansstraße vom Festlande geschiedene felsige und
gebirgige Inselgruppe, ist von den stumpfsinnigen Pescherähs bewohnt,
die im wilden Naturzustände von Fischen und Seehundsfleische leben
und aus deren Munde die Reisenden meist nur den Namen Pesche-
räh vernommen haben. — Nordöstlich von hier liegen die den Eng-
ländern gehörigen und fast ganz unbewohnten Falklands-Inseln.
111. Das Kaiserthum Brasilien
nimmt die Hälfte von ganz Südamerika ein, etwa 140,000 Q.-M.
mit 6 Mill. E. Der südöstlichste Theil ist Gebirgsland, der nord-
westliche enthält die waldreichen und fruchtbaren Ebenen des Amazonen-
stroms und seiner gewaltigen Nebenflüsse. Fast nur die Länder an
der Ostküste, wo liebliche Thäler und mittelhohe Gebirge mit einander
abwechteln und viele größere und kleinere Flüsse die Fruchtbarkeit er-
höhen, sind angebaut. Die Urwälder nehmen mehr als 100,000 Q.-
M. ein. — Das Klima ist, besonders an der Ostküste, angenehm
und gesund. Auf die nasse Jahreszeit, vom Nov. bis März, folgt
die trockne und.zugleich kühle Jahreszeit.
Neben den südamerikanischen wilden Thieren, Affen, Lamas, Pa-
pageien, Kolibris, Vampyrs, schönen und großen Schmetterlingen u.
A., sind fast alle europäischen Hausthiere hier heimisch geworden.
Das Pflanzenreich liefert Südfrüchte, Thee, Kaffee, Kakao, Zucker,
Indigo, Baumwolle, Hanf, Flachs, Tabak und besonders kostbare
Holzarten und Farbchölzer, von denen manche wie glühende Kohle,
die Bra^a genannt wird, glänzen und wovon das ganze Land seinen
Namen erhalten hat. Aus dem Mineralreiche sind Gold, Platina
und Diamanten zu erwähnen.
Die Bewohner, meist katholisch, Indianer, Europäer, (Por-
tugiesen, Deutsche, Franzosen, Schweizer, Engländer), Neger und
Mischlinge, treiben größtentheils Acker- und Plantagenbau, Bergbau,
Viehzucht und Handel.