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1. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 115

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
115 Das Ostdeutsche Tiefland._____ _____§76 Abb. 4, §74. Reichstagsgebäude und Siegessäule. (Verlag Max O. Brien & Co., Berlin.) Durch das Brandenburger Tor sind wir in den'tiergarten hineingeschritteu und blicken nun zurück nach Südosten. Im Hintergrunde werden einige Säulen des Brandenburger Tores sichtbar. Vor den: Reichstagsgebäude (von Wallot erbaut) steht, im Bilde kaum erkennbar, ein Bismarck- denkmal und weiterhin die 61 m hohe Siegessäule, zur Erinnerung an die Siege 1864, 1866 und 1870/71. Sie ist mit eroberten Kanonenrohren umkleidet und wird von der Siegesgöttin gekrönt, die den Siegerkranz hoch emporhält und nach rechts in die Siegesallee hineinblickt. lange Landschaft, in der Kunst und Natur im regen Wetteifer miteinander die mannigfaltigsten Reize schufen. Auf diesem Gebiet erwuchsen die Städte Charlottenburg, Spandau und Potsdam (§ 89). 2. Posen. Der Charakter Posens weicht von dem Brandenburgs erheblich ab. In § 76 Brandenburg drängen sich alle drei Ur-Talzüge zusammen; Posen wird nur von dem mittleren durchzogen, während der nördl. und südl. an den Grenzen verlaufen. Statt der vielen kleinen Platten (Plateaus) Brandenburgs hat Posen in der Hauptsache nur zwei große; es ist der ebenste Teil Deutsch- lands. Wichtiger aber ist ein anderer Unterschied: in Posen liegt auf den Platten viel häufiger der (obere Gefchiebe-)Ton frei als in Branden- bürg, je weiter nach O., desto mehr. Infolgedessen ist Posen ein Haupt- weizenland Preußens. Bedeutend ist auch der Hopfenban (im W.) und der Zuckerrübenbau (im O.). In der Südwestecke (bei Bomst) wird auch Weinbau betrieben. Der kolonisierte Netzebruch ist namentlich durch saftige Wiesen ausgezeichnet. Auch an der Obra wurden 400 qkm Sumpfland ent- wässert. — An mineralischen Schätzen sind nur die Solquellen bei Hohen- 8*

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1. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 66

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 66 — Die Ansiedelungskommission kaust Güter und zerteilt sie in Baucrnbesitzungen. Die Industrie ist nur in geringem Maße entwickelte Es sind meistens nur die Industrie- zweige vertreten, welche mit der Landwirtschaft unmittelbar zusammenhängen und durch diese bedingt sind. Welche also? (Siehe Seite 42). Der Bergbau ist unbedeutend: man gewinnt bei Hohensalza Salz, ferner Braunkohlen und viel Torf in der ganzen Provinz Die Provinz treibt einen lebhaften Handel mit den benachbarten Provinzen und Rußland (Durchgangsverkehr). Mittelpunkte des Handels- Verkehrs sind Bromberg und Posen. Warum? —- Wodurch begünstigt? — Zusammenfassung und Einprägung. Einteilung und Ortskunde. Die Provinz Posen wird in zwei Re- giernngsbezirke eingeteilt. Zeige und nenne sie! Bromberg und Posen. Bestimme die Lage der beiden Regierungsbezirke! — Die Hauptstadt der Provinz ist Posen. Gib an, was dir von dieser Stadt bekannt ist! (S. 42). — Zeige und nenne Städte im Regierungsbezirke a) Posen — b) Bromberg! Großstädte Mittelstädte große kleine K l e i n st ä d t e 1. Reg.-Bezirk Posen Posen 150 000 Rawitsch, Lissa Krotoschin üb. 10 000 2. Reg.-Bezirk Bromberg Bromberg über 50 0v0 Gnesen, Hohensalza Schneidemllhl über 20 000 Gib an, was dir von diesen Städten bekannt ist! — Zeige die Städte, die a) im Gebiet der Warthe — b) der Netze liegen! — Nenne a) Handels-, b) Industriestädte, c) Festungen, d) usw. der Provinz Posen! — Lesen: Der Hopfenbau in der Provinz Posen. — Das Flachland von Posen. — Schriftliche Übungen: Wie es vormals in der Provinz Posen aussah. — Fürsorge Friedrich des Großen uni die Provinz Posen. — Ein Gang durch die Hopsenpflanzungen. — Zusammenfassung und Einprägung nach gegebener Übersicht. 5. Die Provinz Brandenburg. Kehrxiel: Wir betrachten nun die Provinz des Norddeutschen Tief- landes, die man „das Herz des preußischen Staates" nennt. Es ist dies die Provinz Brandenburg (zeigen!). I. Inwiefern bildet die Provinz Brandenburg das Herz des preußischen Staates? Lage und Grenzen. Warum nennt man Brandenburg das Herz des preußischen Staates? Es liegt in der Mitte des preußischen Staates (zwischen den beiden Strömen der Mitte gelegen; Entfernung nach Osten und Westen, nach der Küste und dem Mitteldeutschen Berg- lande ungefähr gleich), es ist das älteste Glied des preußischen Staates. Weise es nach! — In Brandenburg liegt auch die Hauptstadt des Reiches, die den Mittelpunkt des nationalen, gewerblichen und handelspolitischen Lebens bildet, und von der aus die Verkehrsadern nach allen Teilen des Reichs hinlaufen usw. Bestimme die Grenzen der Provinz Brandenburg! Brandenburg grenzt im Norden

2. Das Deutsche Reich - S. 352

1901 - Langensalza : Beyer
352 Iii. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands. Die Provinz Brandenburg. Ziel: Das Herz des preußischen Staates. 1. Welche Provinz kann als Herz des preußischen Staates bezeichnet werdend Es ist die Provinz Brandenburg. Dieselbe umfaßt das Gebiet, das sich zwischen den beiden Landrücken ausbreitet und von der Havel bis über die Oder erstreckt. 2. Inwiefern bildet die Provinz Brandenburg das Herz des preußischen Staates? a) Sie liegt in der Mitte des preußischen Staates. (Zwischen den beiden Strömen der Mitte gelegen; Entfernung nach dem Osten und Westen, nach der Küste und nach dem mitteldeutschen Berglande ungefähr gleich.) d) Sie enthält die Millionenstadt, die den Mittelpunkt des nationalen, gewerblichen und handelspolitischen Lebens bildet, und von der aus die Ver- kehrsaderu nach allen Teilen des Reichs hinlaufen. 3. Welchen Einslutz hat die Lage des Landes auf die Wirt- schastlicheu Verhältnisse ausgeübt? a) Die Provinz Brandenburg ist dicht besiedelt. (Inwiefern? Welche Städte sind besonders merkenswert? Warum? I») Die Provinz Brandenburg ist trefflich angebaut. Welche Gegenden? Was liefern diese? c) Die Provinz Brandenburg weist ein sehr dichtes Verkehrsnetz auf. (Mittelpunkt? Hauptstraßen.) d) Die Provinz Brandenburg bildet einen wichtigen Jndustriebezirk. (Mittelpunkte desselben? Industriezweige? Worin begründet? Die Provinz Posen. Ziel: Die Kornkammer des preußischen Staates. 1. Wo liegt diese Kornkammer des preußischen Staats? Es ist die Provinz Posen, die sich vom Weichselknie bis ziemlich an die Oder erstreckt und von der mittleren Warthe durchquert wird. Sie wird dngeschlosseu vou Schlesien, Brandenburg, Westpreußen und Russisch-Polen. 2. Inwiefern ist Posen eine Kornkammer des preußischen Staates? a) Viele Gegenden der Provinz zeichnen sich durch große Fruchtbarkeit aus. Sehr ergiebig ist das Land um Warthe und Obra; fruchtbar ist der

3. Deutsche Geschichte von 1815 zur Gegenwart - S. 15

1902 - Leipzig : Teubner
8. Die Revolution in Preußen. 15 Berlin, Ansprachen, in denen er seine nationale, volksfrenndliche Ge-sinnung beteuerte, nicht mehr verwischt werden. Die wegen eines Auf-ruhrs 1847 eingesperrten Polen wurden amnestiert, um sogleich den Ausruhr in Posen und die Vergewaltigung der Deutschen zu erneuern. Aufruhr w Doch wurde die Bewegung durch den General v. Pfnel rasch unterdrckt. 2. Die Nationalversammlung. Die Verfaffung. Auf Grund Die preuische des vom Vereinigten Landtag genehmigten Gesetzes wurde die preu- Versammlung ische Nationalversammlung nach dem allgemeinen Stimmrecht in 22, Mrz bis indirekter Wahl gewhlt. Die Linke, die dem Könige in der Verfassung 8" ei'1848' nur noch ein aufschiebendes Veto zugestehen wollte, berwog die Rechte, in der besonders Otto von Bismarck-Schnhansen als kraftvoller O, v, Bismarck, und unerschrockener Verteidiger der Kronrechte hervortrat. Die National-Versammlung, wiederholt vom Straenpbel bedroht, der sich beim Zeughaussturm 15./16. Juni mit Waffen versehen hatte, wurde am 9. Nov. nach der Stadt Brandenburg a. H. verlegt und dort bald nach der Wiedererffnung wegen Nichterscheinens der Mehrzahl der Mit-glieder und der unvershnlichen Gegenstze unter den erschienenen am 5.Dez. aufgelst. Zugleich wurde der Entwurf einer Verfassung, der sich an Entwurf einer den von der Kommission der N. V. ausgearbeiteten anschlo, ver- Verfassung ffentlicht (5. Dez. 1848). Dieser Entwurf wurde von den nchst-gewhlten Kammern beraten und abgendert und dann als Staatsgrund- Preuische Ver-gesetz von Preußen, das jeder König zu beschwren hat, verkndigt. 312. imo. Die Grundzge der Verfassung und die Organisation der Staatsbehrden sind in Abschnitt Iii behandelt. Zum Zwecke der so wichtigen Selbstverwaltung wurde in der Ver- Neugestaltung fassung (Art. 105) angekndigt, da durch besondere Gesetze die Vertretung berroeti1^ttiet= und Verwaltung der Gemeinden, Kreise und Provinzen bestimmt werden wo tun9' sollte. Durch diese Gesetzgebung, die mit der Kreis-, Bezirks- und Pro-vinzialordnung vom 11. Mrz 1850 begann, verlor der Grundbesitz seine Alleinherrschaft in der Selbstverwaltung und mute zu dieser auch die Ver-treter des Kapitalbesitzes und des Erwerbseinkommens zulassen. Die Hlfte der Gemeindevertreter mute nmlich fortan nach dem Dreiklassenwahlsystem gewhlt werden. Dies bte seine Wirkung auch auf die Zusammensetzung der Kreisversammlungen, die aus der Wahl der Gemeindevertretungen her-vorgehen, auf die der (Regiernngs-) Bezirksrte, fr die die Kreisversammlungen das Vorfchlagsrecht haben, und auf die der Provinzialstnde, die von den Kreisversammlungen gewhlt werden, aus. Es gelang aber den Grogrund- nderungen besitzern, die Gemeindeordnung zu beseitigen, durch eine Reihe von Gesetzen ihre Vorherrschaft in der Selbstverwaltung der stlichen Provinzen wieder- e ms."8 herzustellen und dadurch die den (Orts-) Gemeindevorstehern bertragene, ehedem patrimoniale Polizei wieder von sich abhngig zu machen. Die Bauernbefreiung wurde anfangs thatkrftig weitergefhrt, indem, Bauern-wie bereits frher in Posen, das Obereigentumsrecht der Grundherren ohne befrewng, Entschdigung 1850 aufgehoben, auch den nicht fpannfhigen Bauern die Wohlthat der Regulierung zu teil wurde, alle Reallasten fr ablsbar erklrt

4. Allgemeines über die Erde, den Globus und die Karte, Physische und politische Erdkunde Deutschlands - S. 109

1912 - Leipzig : List & von Bressensdorf
109 Das Ostdeutsche Tiefland.____§ 73 Sandmassen in das Talungsgebiet und schufen zugleich in ihm die genannten großen (Ur-)Strom- betten. Den höheren östl. Teil bildet Posen, den niedrigeren westl. Brandenburg. In Posen sind die zwischen den Talungen gelegenen Stücke größer als in Brandenburg. Sie sind auch meist vom Sand wieder freigespült worden, so daß der fruchtbare Tonboden zutage liegt. Brandenburg. a) Brandenburg ein Sandland. Während in Posen der (obere) Deckfand vielfach wieder weggeschwemmt und dadurch der (obere Geschiebe-)Lehm freigelegt worden ist, konnte das bei dem niedriger gelegenen Brandenburg nicht gut geschehen. Brandenburg besteht überwiegend aus hügeligem Sandland, das vielfach Heideflächen und Kiefernwälder bedecken; es ist des Reiches „Streusandbüchse". Mau muß den Brandenburgern aber zugestehen, daß sie es unter der Leitung eines ausge- zeichneten Fürstengeschlechtes verstanden haben, ihrem mageren Boden Erträge abzuringen, durch die manche von der Natur begünstigte Gegenden beschämt werden. Das ganze Havelländische Hügelland (zu beiden Seiten der mittleren Havel), sowie die ganze sandige Umgegend von Berlin bilden gleichsam einen großen Gemüse-, Obst- und Blumengarten. Die Gärtnereien Steglitzes wett- eifern mit denen Erfurts, die Rüben Teltows erfreuen sich eines vorzüglichen Rufes, und die Obstanlagen bei Werder, südwestl. von Potsdam, gehören mit zu den wertvollsten des Vaterlandes. Immerhin ist aber noch 1/6 der Provinz Ödland, V3 Wald. — An der Kultivierung der Sandflächen hatte bekanntlich schon Friedrich der Große ein lebhaftes Interesse. Das zeigt aufs beste eiu Brief über — Dünger, gerichtet an Voltaire! Die betreffende Stelle lautet: „Ich gestehe zu, daß, Lydien ausgenommen, wenige Staaten sich rühmen können, es uns all Sand gleich zu tun; indessen machen wir doch in diesem Jahr 77000 Morgen zu Wiesen; diese werden 7000 Kühen Futter geben, und der Dünger von ihnen wird unseren Sandboden fetter machen.--Ich weiß wohl, daß die Menschen nicht imstande sind, die Natur umzuändern, aber mich dünkt, durch vielen Fleiß und viele Arbeit bringt man es doch dazu, daß ein dürrer Boden besser und wenigstens mittelmäßig werde. Damit müssen wir uns denn begnügen." (Ergänzungen zum Seminar-Lesebuch.) b) Brandenburg das Land der Brücher. Entstehung der Brücher. An die höher gelegenen sandigen Flächen § 73 grenzen in den niedrigen Urstrombetten sumpfige und moorige Brücher. Sie mußten sich hier aus zwei Ursachen bilden, einmal weil die zahlreichen, von drei Seiten in die brandenburgische Mulde eindringenden Flüsse (s. unten) hier in den breiten Urstrombetten einen sehr trägen Lauf haben, und zum andern infolge des mächtigen, hochstehenden Grundwassers, denn nicht bloß oberirdische, sondern auch große Mengen unterirdischen Wassers drängen sich hier zusammen. — Die wichtigsten Brücher sind das Havelländische Luch, das mit seinen weiten Torfmooren die Mitte des Havelvierecks einnimmt, der Spreewald (§ 57a) das Oderbruch und das Warthebruch.

5. Teil 3 - S. 25

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 25 — vorteilhaften Veränderungen, die Posen erfahren hat, erklären sich b. aus der Einwanderung der Deutschen. Seitdem Posen zu Preußen ge- hört, haben sich viele Deutsche unter der polnisch redenden Bevölkerung niedergelassen, haben sich Boden gekauft und denselben sorgfältig bebaut. — Der Deutsche als Vorbild (Fleiß, Sauberkeit, Ordnung in der Wirt- schaftsführung!) — Verbreitung der deutschen Sprache. 3. Wie kommt es, daß Posen sich besonders zu Ackerbau und Viehzucht eignet? Ein Blick auf die Karte lehrt, daß Posen a. eine weite Ebene bildet (Posen ist die ebenste Provinz des preußischen Staates!), b. gut bewässert ist (Warthe, Netze, Brahe). 4. Schließe aus der Bodenbeschaffenheit der Provinz auf den Lauf der Flüsse. Die Flüsse ziehen langsam dahin, da es an Gefälle fehlt. (Die Neigung zu Sumpf-und Moorbildung! Vergl. S. 38.) Zusammenfassung und Einprägung des gesamten Stoffes an der Hand der Überschriften: Die Provinz Posen. 1. Lage der Provinz. 2. Bodenbeschaffenheit — (Ebene — Sonst und jetzt). 3. Bewässerung. 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften (Sonst und jetzt!) 6. Bewohner (Sonst und jetzt!) 4. Die Provinz Schlesien. Zur Veranschaulichung: Eisenerz, Bleierz, Zinkerz (Galmei). Ziel: Wir betrachten die Provinz Preußens, um deren Be- sitz drei blutige Kriege geführt worden sind. (Zeigen.) Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts kurz dar- gestellt haben, was ihnen über Ursache und Verlauf der drei schleichen Kriege bekannt ist, schreitet der Unterricht naturgemäß fort an der Hand zweier Hauptfragen. I. Wo liegt diese Provinz? Mit Hilfe der Karte stellen die Kinder selbst fest: Schlesien ist die südöstlichste Provinz des Hohenzollernstaates. Sie breitet sich aus zu beiden Seiten der Oder und grenzt an das Königreich Sachsen, an Brandenburg, Poseu, Rußland und Österreich. An der Südgrenze erhebt sich das Riesengebirge, auf dem, wie uns längst bekannt ist, die Elbe entspringt. (Vergl. I. Abteilung S. 91 ff.) Ii. War diese Provinz es wert, daß so lange und so heiß um sie gestritten wurde? Sie war es, denn

6. Mitteleuropa - S. 31

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Königliches Schloß zu Berlin. Auf der Hauptverkehrsstraße nach dem Westen liegen noch eine Reihe von Städten: Die Festung Spandau, das schöngelegene Potsdam (62 T.) mit den Schlössern Sanssouci und Babelsberg und Brandenburg (53 T.) mit großen Wollwebereien. B. Posen. Der östliche Teil der Tieflandsmulde umfaßt die Provinz Posen. Die Bodenbeschaffenheit ist günstiger als in Brandenburg. Der Lehmboden herrscht vor. Durch Entwässerung der Sumpfgebiete an der Warthe und Netze ist auch noch viel fruchtbares Schwemmland für den Anbau gewonnen. Posen ist deshalb ein wichtigs Ackerbaugebiet. Nur Vs des Bodens ist mit Wald bedeckt, während etwa ^/4 als Ackerland benutzt werden. Am frucht- barsten ist das Land an der oberen Netze, dort gedeihen besonders Weizen und Zuckerrüben. An der Obra wird auch Hopfen gewonnen. Im übrigen Lande herrscht der Anbau von Roggen und Kartoffeln vor. In den Flußniederungen sind schöne Wiesen. Erwerbsverhältnisse. Ackerbau und Viehzucht bilden die Hauptbeschäftigung der Bewohner. Da Posen arm ist an Bodenschätzen, beschränkt sich die Industrie in der Hauptsache auf die Bearbeitung der Erzeug- nisse des Ackerbaus. Groß ist die Zahl der landwirtschaftlichen Brennereien zur Gewinnung von Brennspiritus und Branntwein; ebenso sind zahlreiche Brauereien und Zuckerfabriken vorhanden. An Boden- schätzen wird Torf und Steinsalz (bei Hohensalza) gewonnen.

7. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 285

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
e § 10. Norddeutsches liefland. 285 Übergang der Straße von Görlitz nach Posen über die Oder deckt die Festung Glogan; zwischen unterem Bober und Oder Weinbau um Grünberg. 5. Provinz Brandenburg, w. von Posen bis zu dem nw. gerichteten 5. Bran- Stück der Havel und zur Elbe, trägt wegen sandiger Bodenbeschaffenheit denburg. noch viel Kiefernforst. — Rbz. Frankfurt, der So., besteht aus dem Posen Brandenburg Abb. 102. Bodenbenutzung in den Provinzen Posen und Brandenburg. (Vgl.abb.72.) Oderland und einem Stück Spreegebiet. Von Sw. nach No. folgen aufeinander zunächst in der Niederlausitz Kottbus an der Spree, Guben an der Lausitzer Neisse, beide mit Tuchfabrikation, dann Krossen an der Bobermündung und davon onö. Züllichau, beide noch mit Wein- und gutem Obstbau. Unterhalb Kottbus durchzieht die westwärts aus- weichende Spree, in viele natürliche und künstliche Arme netzartig zer- trennt, eine ganz flache Landschaft, wahrscheinlich einen vom Fluß erst zu- geschwemmten früheren See, den Spreemald; nur teilweise noch schmücken .ihn prächtige Eichen und Erlen, an denen Hopfen rankt; aber treffliches Gras für Rinderzucht (Spreewald-Butter) bedeckt die leicht überflutete Niederung. Die Bewohner, der nördlichste Teü der noch ihre alte Sprache und Tracht bewahrenden Lausitzer Wenden, hausen dort meist in Einzel- Höfen und verkehren miteinander in kiellosen, flachen Kähnen zu Wasser, im Winter als Schlittschuhläufer, weil die langen Überschwemmungen den Wegebau erschweren. 'Frankfurt a. d. Oder, abwärts des Müllroser Kanals, Rbz.-Hst., liegt da, wo die wö. Verkehrsstraße (jetzt die Eisen- bahn von Berlin nach Posen) durch die Niederung zwischen den beiden Landrücken die Oder überbrückt. Festung Küstrin, an der Wartemündung, ist gedeckt durch ihre Sumpfumgebung. Der vom Baltischen Höhenrücken größtenteils erfüllte Teil r. von Warte und Oder heißt Neumark. — Rbz. Potsdam, der Nw., ist in seiner Havel- und Spreegegend, der Mark, die auch Mark Brandenburg ader Mittelmark genannt wird, das Kernstück der preußischen Monarchie, wo einst das Geschlecht Albrechts des Bären das Deutschtum mitten unter Slawen gründete; daran reihte sich nachmals unter den Hohenzollern ein Landstück nach dem andren. Hier besitzt * Berlin die günstigste Verkehrzlage zur ganzen nordostdeutschen Niederung, daher den größten Eisenbahnstern Mitteleuropas: Zwischen Äcker und Gärten Wiesen und Weiden. Wald. Ödland.

8. Geographische Grundbegriffe, Mitteleuropa - S. 68

1911 - Breslau : Hirt
68 V. Provinz Posen. (29000 qkm, 2,2 Mill. E. 2 Reg,-Bez.: Posen und Bromberg,) 1. Die Landschaft. Gib die Grenzen der Provinz Posen an! Welcher natürlichen Landschaft gehört die Provinz an? Welcher bedeutende Fluß fließt durch Posen? Wie gelangt man auf dem Wasserwege von Danzig nach Berlin? Die Provinz Posen ist ein wellenförmiges Flachland, auf dem Brücher snetze- und Obrabrnch) und Seen häufig sind. Durch die Fürsorge der Hohenzollern wurden die Bruchlandschaften in fruchtbare Ländereien um- gewandelt. Landschaftlich schön tritt die Seenplatte von Kujnwieu mit dem 30 km langen und 3 km breiten Goplo-See aus dem Gesamtbilde der sonst einförmigen Provinz heraus. 47. Kaiserpfalz in Posen. 1310 wurde das prächtige Schloß vollendet und seiner Bestimmung übergeben. Es ist ein Meisterwerk deutscher Baukunst und ein Bollwerk des bedrohten Deutschtums im Posener Lande. Etwa 60 »/g der Bevölkerung sind Polen, die sich durchweg zum katholischen Glauben bekennen. 38% sind Deutsche, meist protestantischen Glaubens, und der Rest sind Juden. (Über die Tätigkeit der Ansiedlungs-Kommission s. S. 57.) Ackerbau, Vieh- und Waldwirtschaft sind die wichtigsten Erwerbsquellen der Bewohner. Nur in den großen Städten hat sich anch eine rege Industrie entfaltet. Der südliche Teil der Proviuz läßt vor- züglichen Hopfen gedeihen, und die Weingärten von Grünberg i. Schl. setzen sich nördlich der Oder in Brandenburg und im südwestlichen Teile Posens fort. Steinsalz wird bei Hohensalza gewonnen.

9. Mitteleuropa - S. 27

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
27 Der Lagorver See. zerlegen die Tieflandsmulde in eine Reihe inselartig abgeschlossener Einzelland- schaften. Wir unterscheiden die Brandenburger Ebene im Westen und die Ebene von Posen im Osten. A. Die Brandenburger Ebene. a) Allgemeines. 1. Bodenbeschaffenheit. Der Boden ist ans der Grund- moräne der Eiszeit gebildet. In den Talzügen haben die Gletschermassen vielfach den Geschiebelehm und -mergel ausgelaugt, und reiner Sand ist zurück- geblieben. Man hat Brandenburg wohl die Streusandbüchse des Heiligen Römischen Reiches genannt. Etwas weniger als die Halste ist Sandboden, Vs ist sandiger Lehm und '/10 reiner Lehm. An vielen Orten haben die Flüsse mit reichen Schlickablagernngen den Boden bedeckt. Mit eisernem Fleiß haben die Bewohner den stellenweise ungünstigen Boden in ein ertragreiches Kultur- land verwandelt, so daß in Brandenburg nur */7000 des Bodens Ödland geblieben ist. 2. Landschaftsbild. Der Reisende, der mit der Eisenbahn das Tiefland durcheilt, bekommt von ihm keinen besonders günstigen Eindruck. Die Fahrt geht vielfach durch die sandigen Talzüge vorbei an eintönigen, düstern Kiefern- waldungen. Wer aber von einem hochgelegenen Punkte einmal Ausschau hält, merkt gar bald, daß es dem Lande nicht an landschaftlichen Reizen fehlt. Zwischen dem graugrünen Meer der Fichtenwälder ziehen sich breite Ackerflächen und grüne Wiesenflächen dahin. Sonnige Hügel voll Buschwerk

10. Vaterlandskunde - S. 102

1831 - Leipzig : Reclam
102 welcher die rothen Zeuge gefärbt werden, welche freilich aber auch theurer ist, als die in Polen gewonnene. Rei- cher als das Thierreich ist in Posen das Pflanzenreich, besonders in Hinsicht des Getreides, welches vorzüglich in den fetten Niederungen gut gedeihet. Roggen ist das Hauptprodukt in dieser Art, und wird daher auch häufig ansgeführt. Außer den obigen Getreidearten wird be- sonders noch viel Hirse und Manna oder Schwaden er- baut. Von Krautern findet man Flachs, Mohn, Ho- pfen, Ta back, u. s. w., der Obst- und Gemüsebau ist jedoch von geringer Bedeutung und Wein findet sich als Seltenheit nur bey Bomst an der Odra. Dagegen aber bieten die Waldungen, welche besonders nach Schlesien zu bedeutend find, Ueberfluß an Holz dar, so daß es von da in großen Flössen theils nach der Ostsee, theils auch nach der Nordsee meistens zum Schiffsbau abge- führt wird. An Mineralien ist Posen indeß eben so arm, wie die vorigen Provinzen; denn von Metallen findet sich blos Sumpfeisen, ferner Torf, Kalk, Salpeter, Bruch- und Mauersteine. 5) Industrie und Handel. So wenig Leben und Thatigkeit auch überhaupt in der Provinz Posen hinsichtlich der Fabriken und Gewerbe herrscht, so dürfen wir doch die Tuch- und Leinweberey nicht für gering halten, im Gegentheil befinden sich diese Zweige der Industrie hier in einem blühenden Zustande. Am meisten zeichnen sich hierin die Gegenden, welche an Schlesien und Brandenburg stoßen, aus, und in welchen vorzüglich die deutschen sich mit der Fabri- kation des Tuches beschäftigen. Es werden Tuche verfertigt, welche den Schlesischen nicht viel nach- stehen und von den Kaufleuren oft genug für Schle- sische verkauft werden. Außerdem beschäftigen sich

11. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 293

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 293 — Talfurchen nähern sich nach Westen immer mehr (Karte!) und so nimmt das Gebiet nach dieser Richtung hin an Breite ab. Es liegt im Bereiche der preußischen Provinzen Posen (der höher gelegene östliche Teil) und Brandenburg (der niedrigere Westen). Dieses Tieflandsgebiet ist aber keineswegs völlig eben. Die ostwestlich gerichteten alten Talfurchen (Urstromtäler) und die nordsüdlichen Täler der jetzigen Gewässer zerlegen dasselbe vielmehr in viele Platten (Taselslächen). Aus dem Umstand der größeren Annäherung der Ur- stromtäler im Westen erklären sich die vielen kleinen Plateaus, die aus breiten Talniederungen hervortreten, die größere Abwechslung des Geländes im Brandenburgischen (im Märkischen Tieflande), während in der Pro- vinz Posen infolge der größeren Entfernung der Urstromtäler weite Gebiete ganz eben sind. Die Provinz Posen bildet den ebensten Teil Deutschlands. Während in Brandenburg der Decksand vorherrscht (in einzelnen Gebieten haben die Gletscher auch fruchtbareren Boden, Sand und Lehm, zurückgelassen), ist derselbe in Posen zumeist wieder weggeschwemmt und an diesen Stellen der Geschiebelehm freigelegt worden. Posen ist also von der Natur günstiger ausgestattet als Brandenburg. Dennoch ist das Märkische Tiefland heute nicht mehr des „heiligen römischen Reiches Streusandbüchse". Der Fleiß und die Ausdauer der Be- wohner und die treue Fürsorge der Fürsten haben es dahin gebracht, daß der Boden jetzt reiche Erträge liefert. Freilich treten unter den landwirtschaftlichen Erzeugnissen der Roggen und die Kartoffel, die auf Sandboden gut gedeiht, in den Vordergrund, während in der Provinz Posen Weizen und Zuckerrüben vorherrschen. Doch ist die Mark auch reich an landschaftlichen Schönheiten in ihren Seen und Wäldern. Freilich ist der Nadelwald am meisten vertreten. Aber es sind auch Herr- liche Laubwaldungen (Eichen- und Buchenwaldungen) vorhanden. Von besonderer Schönheit ist die Gegend der Havelseen. Ihre Entstehung hier im Gebiete größerer Wasseransammlung durch Zusammenfluß von Havel und Spree erklärt sich vor allem aus der geringen Senkung des Bodens nach Westen hin. — An saftigen Wiesen mangelt es in beiden Provinzen nicht. Mit dem Wiesenbau im Zusammenhange steht eine ausgedehnte Viehzucht. Das ganze Gebiet ist außerordentlich reich bewässert, Branden- bürg freilich mehr als Posen. Netze, Warthe, Obra, Oder (Bober, Görlitzer Neiße), Spree und Havel (Herkunft, Lauf und Mündung!) bilden die wichtigsten natürlichen Wasseradern, zu denen sich noch eine Reihe künstlicher Wasserstraßen gesellen. Der Obra-Kanal führt von der Warthe zur Oder. Der Bromberger Kanal verbindet Brahe und Netze (Weichsel und Oder), der Friedrich Wilhelm Kanal (Oder-Spree- Kanal) reicht von Fürstenberg an der Oder bis Köpenick an der Spree nahe bei Berlin. Er benutzt zu einem Teile den Lauf der Spree.

12. Die Völker und Staaten der Erde - S. 325

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
Volks- und Staats-Verhältnisse. §. 33. Nahrungszweige. 325 Flächen mit der relativen Bevölkerung derselben, so stellt sich allerdings heraus, daß die stark bewohnten Provinzen Sach- sen, Schlesien und Westphalen die verhältuißmäßig größten Flächen an Ackerfeldern rc. mrd Wiesen besitzen; indeß zeigt sich auch zugleich, daß die Größe dieser Flächen keincswegcs durchweg die Dichtigkeit der Bevölkerung bedingt. Wäre dies, so müßte Sachsen am besten, Preußen am schlechtesten, Schlesien nur eben so dicht bevölkert seyn als Posen, und die Rhein- Provinz dünner als Brandenburg, Pommern und alle übri- gen Provinzen, mit alleiniger Ausnahme Preußens. In die- sem Betracht könnte nur etwa die relativ größere Kulturfläche des Großherzogthums Posen begreiflich machen, warum es dichter bewohnt sey, als Preußen und Pommern, nicht aber, warum es in dieser Hinsicht von Brandenburg, Pornmery von Preußen übertroffen werde u. s. w. Eben so wenig wird die Inkongruenz beider Verhältnisse — wie die desfalls vorange- schickten Erläuterungen darthun — durch die Verschiedenheit der Bodengüte. oder den verschiedenem Grad laudwirthschaftli- cher Betriebsamkeit und Einsicht vollständig erklärt. Denn diese letzteren sind z, B. in Pommern, Preußen und Branden- burg wahrscheinlich seit Jahrhunderten auf ungefähr gleicher Stufe; zugleich sieht Brandenburg hinsichtlich der Bodeugüte den beiden letztgenannten Provinzen im Ganzen nach: den- noch ist es bedeutend besser bevölkert, als sie, ja als die ihm in der Ausdehnung und Güte des Kulturbodens überlegene Provinz Posen, —r 2. In dieser, durch die lokale Boden-Physik nicht hin- länglich motivirten Inkongruenz der relativen Bevölkerung mrd der relativen Güte und Ausdehnung des Kulturbodens.*) be- währt sich daher vielmehr die Wichtigkeit. der historischen und *) Wäre die ganze für die Landwirthschaft benutzte Bodenfiäche gleich- mäßig unter alle Staats-Einwohner vertheilt, so würden etwg 5 Morgen ans den Kopf kommen. Diese individuelle Boden-Quote ist indeß in den einzelnen Provinzen von sehr ungleicher Größe. Sie beträgt in Pom- mern 8„, in Posen 6,7, in Preußen 6,*, in Brandenburg 6,2, in Sachsen 4/9, in Westphalen 4,2, in Schlesien 4,aber in.der Rhein- Provinz nur 2,; Morgen.

13. Das fünfte Schuljahr - S. 420

1901 - Langensalza : Schulbuchh.
420 Beschäftigung bestand in Fischerei und Jagd, Ackerbau und Viehzucht. Abfragen! Gieb an, wie es früher in Preußen ausgesehen hat! Daß Preußen heute eine fruchtbare Landschaft ist, ist besonders dem deutschen Ritterorden und den Hohenzollernfürsten zu danken. Der deutsche Ritterorden war eine Vereinigung von Rittern, welche zur Zeit der Kreuzzüge zusammengetreten war. Diese Ritter hatten sich zur Aufgabe gemacht, das heilige Land aus den Händen der Un- gläubigen zu erobern und Verwundete zu pflegen. Gegen Ende des zwölften Jahrhunderts kam eine Anzahl dieser Ritter nach Deutschland. Sie wollten die heidnischen Bewohner des nördlichen Deutschlands für das Christentum gewinnen und diese Gegenden dem deutschen Reiche einverleiben. Das war eine sehr schwere Aufgabe; denn die heidnischen Preußen wollten ihren Götzendienst nicht aufgeben, auch nicht ihre Frei- heit opfern und einer friedlichen Beschäftigung (Ackerbau, Viehzucht, Handel) nachgehen. Gegen fünfzig Jahre führten die Ritter Krieg gegen diese Heiden, bis sie sich endlich unterwarfen. Nun wurden Städte gegründet (z. B. Thorn und Graudenz), und deutsche Bauern und Handwerker kamen in diese Gegenden und lehrten den Bewohnern den Anbau des Landes. Sümpfe wurden trocken gelegt, die Weichsel ward eingedämmt, Getreide und nützliche Pflanzen wurden angebaut. Später wurde Preußen von den Polen erobert. Im sechzehnten Jahrhundert war Ostpreußen ein Herzogtum, welches durch Erbschaft an Brandenburg kam. Wann wurde Preußen ein Königreich? Welche preußischen Könige haben sich besonders um Ostpreußen große Ver- dienste erworben? Welcher König namentlich um Westpreußen? Erzähle, wie es gekommen, daß Preußen heut eine fruchtbare, blühende Landschaft ist! Wiederholung! 5. Dir Provin; Posen. a) Name und Gestalt. Die Provinz Posen hat ihren Namen nach der Hauptstadt Posen. Zu welchen Provinzen Preußens gehört Posen? Welche Gestalt hat die Provinz Posen? (Dreieck.) Zusammenfassung!

14. Allgemeines Realienbuch - S. 9

1910 - Berlin : Schnetter & Lindemeyer
9 Südrand mehr Eis ab, als von N her zufloß. Waren dagegen Abschmel- zen und Zufließen gleich, so lag der Eisrand solange an derselben Stelle, wie dies andauerte. Während dieser Zeit bildeten die nw fließenden Abschmelzwasser allmählich vor dem Rande d i e 3 g r o ß e n T ä I e r , die heute das ostelbische Flachland durchziehen. — Der Stein- oder B l o ck w a l l ist aus den Gesteinsmassen entstanden, die auf dem Eise von N (Skandinavien) her mitgeführt und beim Abschmelzen des Eis- randes als Endmoräne abgelagert wurden. Die n vom Blockwall liegende, hügelige Mergellandschaft bildete sich aus der Grundmoräne. Das mehrere 100 m dicke Eis schob die u n t e r ihm befindlichen Steine nach 8 zu mit und zerrieb sie. Die Schmelzwasser verwandelten die zer- riebene Masse in breiigen Schlamm, der vom Eise an manchen Stellen zu Hügeln zusammengestoßen wurde. Da die Schmelzwasser nach 8 zu abflössen, schlämmten sie die Grundmoräne aus und lagerten 8 vom Block- wall den Sand und Kies ab, der heute die ebene Sandlandschaft bildet. Das Gebiet der 3 großen (Urstrom-) Täler: Pose n und Snui = denbur g. Die Talflüsse Bartsch, Obra, Warthe, Netze, Spree, Havel fließen ow. Das Land senkt sich hier also von O nach W. Pose n liegt höher als Branden b u r g. Posen ist die Warthe-Netze- landschaft, das ö Brandenburg das Gebiet der unteren Warthe und mittle- ren Oder, das w Brandenburg die Havel-Spreelandschaft. Posen. Die Kujawische Platte (Netzeguelle) und die Posener Platte sind die höchsten Erhebungen der Landschaft. Ihr Lehmboden zwischen Thorn und Posen (Kaiserliche Pfalz) bringt große Erträge an Weizen und Zuckerrüben (Zuckerrübenfabriken). Hier liegen Hohen- s a l z a (Salzbergwerk, Solbad, 8 der Goplowsee) und G n e s e u (einst Krönungsstadt der polnischen Könige, Erzbistum Posen-Gnesen). Aber auch der weiter w liegende Teil des Landes über Posen hinaus nach Lissa hat guten Boden. In: Obragebiet werden Wein bei B o m st und Hopfen bei N e u t o m i s ch e l und G r ä tz (Bier) gebaut. In den beiden Niederungen an der Obra und Netze sind Bruchlandschaften (Obra- und Netzebruch). Sie sind entwässert und dem Ackerbau und der Vieh- zucht gewonnen. Der Obrakanal verbindet die Obra mit der Warthe, der Bromberger Kanal die Brahe (Weichsel) mit der Netze. B r o m b e r g treibt Kanalschisfahrt. — Sandboden waltet auf der Schlesisch-Pose- ncr Grenzplatte und n und 8 vom Netzelauf vor (Eisenbahnknotenpunkt Sch neide müh l). Hier sind besonders Brachflächen für die Schaf- zucht und Kiefernwälder. 0-Brandenburg. Im Ackerbaubezirk liegen der Netzen Warthe- und Oderbruch, frühere Sumpfniedrungen, die Friedrich d. Gr. entwässern und besiedeln ließ und damit „eine Provinz im Frieden eroberte." Heute ist d a s Oderbruch dasfruchtbar st eland in Branden- burg, das Gerstenland der Mark. Außer Gerste werden Weizen, Raps, Zuckerrüben gebaut. Die Wiesen ernähren große Rinderherden. Im Herbst wird Gänsemast betrieben. Das Netze- und Warthebruch sind dem

15. Realienbuch - S. 10

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Erdkunde. Ii Da sich auf den holsteinischen höhen vortreffliche weiden finden, steht dort die Rinder- und Pferdezucht in hoher Blüte. Zum Schutze gegen die Stürme, die vom nahen Meere heranbraufen, hat man jede wiese und jeden Acker mit Hecken umschlossen. Nach Westen senkt sich die Landschaft zu dem unfruchtbaren Heide- und Moorlande der „hohen Geest", der sich weiterhin die fruchtbaren Marschen (5. 4) anschließen. Im Norden dieser Gebiete ist die Bevölkerung vorwiegend dänischer Abstammung. 2. Var Tiefland zwischen dem nördlichen und dem südlichen Landrücken wird von zahlreichen Flüssen durchströmt (nenne sie!). In früheren Zeiten traten sie während der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen oft über die Ufer. Aus dem flachen Lande konnte aber das Wasser nicht wieder abfließen. (Gieße Wasser auf eine wagerechte Tischplatte!) So entstanden durch die fortgesetzten Überflutungen große Sümpfe, die zum Teil mit Rohr und Schilf bedeckt waren. Solche Brücher gab es an der Oder, sowie an ihrem größten Nebenflüsse, der warte, und an deren Zuflusse, der Netze (Oder-, warte-, Netzebruch). Ruch an Havel und Spree dehnten sie sich aus (Havelland, Spreewald). In diesen unwirtlichen Gegenden fanden nur wenige Menschen durch Jagd und Fischfang ein kümmerliches Nuskommen. Durch die Tatkraft der preußischen Fürsten, besonders Friedrichs des Großen, wurde hier Wandel geschaffen. Um die Flächen dem Nckerbau nutzbar zu machen, baute man an den Flüssen hohe Dämme und entwässerte einen großen Teil der Sümpfe durch Ranäle. Zahlreiche Nnsiedler stellten sich ein und gewannen durch unablässigen Fleiß dem fruchtbar gewordenen Boden hohe Erträge ab. Mit der Entwässerung der Brücher hat man zugleich auch die Schiffahrtswege verbessert, sowie Weichsel, Oder und Elbe durch Ranäle verbunden. So führt der Bromberger-Ranal von der Brahe, einem weichselnebenflusse, zur Retze, der Oder-Spree-Ranal von der Oder zur Spree, der Finow-Ranal von der Oder zur Havel und der plauefche Ranal von der Havel zur Elbe. a) Das Tiefland östlich der Oder (prov. Posen und Teile der prov. Brandenburg) hat fast durchweg fruchtbaren Loden. Daher bildet der Ackerbau den Haupterwerbszweig der Bewohner. Die wenigen größeren Städte, die hier entstanden sind, vermitteln den Handel zwischen diesen ertragreichen Gebieten und andern Gegenden unsres Vaterlandes. Sie liegen an Hauptverkehrswegen: Bromberg (54) an dem gleichnamigen Ranal, der Weichsel und Oder verbindet, Posen (137) an der warte und Frankfurt (64) an der Oder. Rn Posen und Frankfurt führt außerdem noch eine alte Landstraße (jetzt Eisenbahn) vorüber, die Deutschland von Westen nach Osten durchzieht. Da die Ostgrenze unsres Vaterlandes jeder natürlichen Umwallung ent- behrt, bedürfen diese wichtigen Wege für den Kriegsfall eines starken Schutzes. Thorn (32) ist ein festes Bollwerk zur Sicherung der Wasserstraße; ebenso sind Rüstrin (17) an der Wartemündung und Posen zu starken Festungen ausgebaut worden. — Bei hohensalza (25) findet man Steinsalz. — Die Bewohner der Landschaft sind nur zum Teil deutscher Abstammung; im äußersten Osten überwiegen die polen, die der römisch- katholischen Rirche angehören. b) Das Tiefland westlich der Oder (Prov. Brandenburg) entbehrt vielfach des fruchtbaren Ackerbodens. Nordwestlich von Rüstrin geht das Oderbruch in eine Waldlandschaft über, die man wegen ihrer Schönheit als „Märkische Schweiz" bezeichnet, hier liegt Eberswalde (24) mit einer Forstakademie. An dieses Gebiet schließt sich im Westen das Havelland an. Es wird von der Havel, die auf dem nördlichen Land-

16. Geographie von Mitteleuropa - S. 100

1912 - Regensburg : Manz
100 Das Deutsche Reich. Teil desselben übernehmen die Ringbahn und die Stadtbahn, die elektrische Hoch- und Untergrundbahn. Die schönste Straße ist die Straße Unter den Linden, der größte und besuchteste Park der Residenz ist der Tiergarten. Westlich von Berlin liegt Charlotten- bürg, 305000 E., a. d. Spree, mit Berlin schon verwachsen, mit Kgl. Schloß und Park und einer technischen Hochschule, und die Festung Spandau, 85000 E., a. d. Mündung der Spree in die Havel. Südwestlich an der seenartig erweiterten Havel liegt Potsdam, 62000 E., in anmutiger Gegend. Dabei liegen die Kgl. Schlösser Sanssouci (Friedrich d. Große) und Neues Palais. Weiter westlich a. d. Havel liegt Brandenburg, 54000 E., alte Stadt, wonach die Mark benannt ist.1 Das havelländische Gebiet wird von zwei Ka- nälen durchzogen, welche teils der Schiffahrt teils der Entwässerung dienen, von dem Havelländischen Hauptkanal und dem Rhin- kanal. Von Brandenburg führt der Plauesche Kanal zur Elbe. 2. Posen. Posen^ liegt zu beiden Seiten der Warthe und ist ein wellen- förmiges, seenreiches Flachland. Posen ist großenteils fruchtbar, be- sonders im No. (Netzebruch); es ist ein Hauptweizeulaud Preußens. Bedeutend ist auch der Zuckerrüben- und der Hopfenbau. An Bodenschätzen sind die Solquellen bei Hohensalza, 26000 E., zu nennen. Die Industrie ist gering. Posen, 157000 E., a. d. Warthe, liegt im Mittelpunkte der Provinz und ist eine starke Grenzfestung und ein wichtiger Eisenbahn- knotenpuukt. P. erlangte schon früh als Handelsstadt Bedeutung für den Verkehr nach dem Osten. Bromberg, 58000 E., am Brom- berger Kanal, hat lebhaften Handel mit Holz und Getreide. Zwischen Hohensalza und Posen liegt Gnesen^, 25000 E., in welligem Ge- lände zwischen drei Seen. * Als „Brennabor" einst Hauptfeste der slawischen Heveller, wurde die Stadt 1157 von Albrecht dem Bären, Grafen von Askanien, erstürmt, der sich fortan Markgraf von Brandenburg nannte. 2 Das Land ist durch die Teilung Polens i. I. 1772 und 1793 an Preußen gekommen, Über die Hälfte der Bewohner find Polen, namentlich in der Mitte, im O. und So. s Gnesen und Posen gehören zu den ältesten Städten Polens. In

17. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 297

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 297 — Eisspieß und auch der Schlitten an die Stelle des Kahnes und des Ruders. Jung und alt gleitet dann pfeilgeschwind über die spiegelglatten Flächen. Selbst das arme alte Mütterchen, das sich Holz im Walde sammeln will, schnallt sich Schlittschuhe an, um an Ort und Stelle zu gelangen. Das Gebiet der Niederungen ist nicht gerade reich an Boden- schätzen. In der Mark finden sich u. a. an verschiedenen Stellen Braun- kohlen, so bei Spremberg und Eberswalde, Torf z. B. im Havel- lündischen- und Rhinluch und in den Bruchgegenden, Kalk bei Rüders- dorf, Gips bei Sperenberg und Ton in der Umgebung von Berlin. In der Provinz Posen wird bei Hohensalza (früher Jnowrazlaw) Salz gewonnen. Dennoch hat Brandenburg eine bedeutende In- dustrie aufzuweisen, während diese in Posen mehr in den-Hintergrund tritt. Ergebnis. Das Gebiet der Niederungen zwischen dem Südlichen und Nördlichen Höhenrücken liegt im Bereiche der großen Talungen (Urströme). Es gehört zu den Provinzen Brandenburg und Posen. Dieses Tiefland bildet keine gleichförmige Oberfläche. Es wird vielmehr durch die ostwestlich gerichteten alten Talungen im Verein mit den nordsüdlichen Tälern der jetzigen Gewässer in viele Platten geteilt, die von breiten Niederungen umgeben sind. To ist das Ge- lände im Märkischen Tieflande beschaffen. In Posen sind weite Strecken völlig eben. (Größere Entfernung der Urstromtäler!) Der Boden der Provinz Posen ist von der Natur günstiger ausgestattet (Decksand wieder weggeschwemmt). In Brandenburg ist der Sand vorherrschend. Doch werden jetzt dem märkischen Boden in- folge des Fleißes der Bewohner und der treuen Fürsorge der Fürsten reiche Erträge abgewonnen. Dazu hat die Mark schöne Wälder und Seen. Das Gebiet der Niederungen ist sehr reich bewässert. (Flüffe nennen!) Zu den natürlichen Wasseradern treten eine Anzahl künst- licher Wasserstraßen (nennen!), die auch zumeist den Urstromtälern folgen. (Bedeutung des Fluß- und Kanalnetzes für die Schiffahrt!) Die reiche Bewäfferung führte in Gebieten mit geringem Gefälle (Grundwasser) zur Moor- und Sumpfbildung. So sind die Bruch- gegenden (Obra-, Netze-, Warthe-, Oderbruch, Havelländisches Luch, Rhinluch, Spreewald) entstanden. Diese Gebiete wurden aber zum großen Teile (König Friedrich Wilhelm I. und sein großer Sohn, Friedrich Ii.) der Bodenkultur zugänglich gemacht. Sie sind von außerordentlicher Fruchtbarkeit. (Nachweis! Erzeugnisse der einzelnen Gebiete! Siedlungen!) Hierzu kommt die eigenartige landschaftliche Schönheit des Spreewaldes, in dem sich noch wendische Sprache, Tracht und Sitte erhalten haben. Das Märkische Tiefland hat mehr Bodenschätze (Braunkohlen, Torf, Kalk, Gips, Ton) als die Provinz Posen (Salz). Auch ist die brandenburgische Industrie sehr umfangreich. Im Gebiete der Niederungen liegt inmitten eines vielmaschigen Netzes von Verkehrsadern (welche?) die Hauptstadt des Deutschen Reiches und des Königreichs Preußen, Berlin an der Spree. (Abb. 71.) Julius Hart legt einem jungen' Manne, der sich der Millionenstadt nähert, folgende Worte in den Mund:

18. Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirtschaftslebens und Verkehrs), Weltverkehr und Welthandel, Allgemeine Erdkunde, Astronomische Geographie - S. 61

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
61 Das Ostdeutsche Tiefland. nur eine Eiszeit.) Diese Urtäler — heute sumpfige Niederungen, zum Teil von Flüssen benutzt — be- finden sich in der Mitte (Brandenburg, Posen). Sowohl nördlich wie süd- lich davon verläuft ein Höhenrücken. — Wir be- trachten a) die Küste, b) den Nördlichen, c) den Südlichen Höhenrücken, ä) die Sen- kung zwischen beiden oder das Gebiet der großen Taluugen. Abb. 1, § 33. Das Ostdeutsche Tiefland. 1. Benenne die Eintragungen, also 6 Städte und 6 Flüsse, sowie die Buchteu I, Ii, Iii! 2. Zeichne das eben Benannte a) nach der Vorlage, b) aus dem Gedächtnis! Die Skizze ist schwer, deshalb zunächst sehr häufig nach der Vorlage zeichnen; die Küste in der vereinfachten traf- tigen Linie! Abb. 2, § 33. Ostdeutsches Tiefland. Zugleich auch für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Posen und Pommern und für Mecklenburg bestimmt. (§ 40, 41, 42.) a) Die Ostseeküste. 1. Buchten und Dünen. Die Kieler Bucht an der Schleswig-Holsteinischen Küste eingerechnet sind vier große Buchten vorhanden (Skizze 1,= §33). Die Ostküste Schleswig-Holsteins ist eine Fördenküste, die übrigen sind Haff- und

19. Landeskunde der Provinz Posen - S. 46

1911 - Breslau : Hirt
46 Landeskunde der Provinz Posen. M. Die Westposener Hochfläche. Die Westposener Hochfläche wird im 0 und dl vom Warthetal, im 8 und W vom Obratal umgrenzt,- doch wollen wir hier die Westgrenze nicht streng an der Odra entlang ziehen, sondern der einfacheren Übersicht wegen mit der politischen Grenze gegen Brandenburg zusammenfallen lassen. In diesen Grenzen hat die Westposener Hochfläche eine Größe von rund 6000 qkm, wird also von der Südposener und Ostposener übertroffen und umfaßt rund 1/5 der ganzen Provinz. Die Westposener Hochfläche ist erheblich niedriger als die Südposener und auch lange nicht so regelmäßig in ihren Neigungsverhältnissen. Trotzdem macht ihre Oberfläche im allgemeinen einen bewegteren Eindruck als die der Südposener, und die relativen Höhen sind nicht geringer als dort, weil die angrenzenden Täler, besonders das untere Warthetal, erheblich tiefer liegen als bei der Südposener Hochfläche. Nur kleine Gebietsteile übersteigen die 100 m-Höhenlinie, und zwar in größeren Flächen etwa in der Mitte der Landschaft im 0 von Neutomischel; hier werden als größte Höhe noch nicht 140 m erreicht. Wo sonst noch Höhen über 100 m auftreten, handelt es sich mehr um vereinzelte Kuppen und Höhen- züge, die ihrer Entstehung nach Endmoränen darstellen und die zugleich die größten Höhen aufweisen. Solch ein Höhenzug beginnt im Nw von Posen an der Warthe und erreicht dort auch gleich die größte Höhe der ganzen Westposener Hochfläche in den Nordheimer (früher Moraskoer) Höhen mit 154 m, dem einzigen Punkt über 150 m. Dieser Lndmoränenzug setzt sich in einzelnen Kuppen über Bythin und Pinne nach Nw zu fort und läuft der unteren Warthe parallel. Hier tritt der Höhenunterschied zwischen dem etwa 30 m hoch liegenden Warthetal und dem über 100 m ansteigenden End- moränenzuge scharf hervor. Da noch dazu in die Senken des Endmoränen- zuges eine Unzahl von Seen eingelagert sind und auch Wald das Gelände belebt, ist hier wohl die lieblichste Landschaft des ganzen Posener Landes in größerer Ausdehnung gegeben. Nach dem Obrabruch zu bricht die Hochfläche in einem oft 30 bis 40 m hohen Steilrande ab, und zwar am höchsten bei Moschin, wo die Warthe ihr Südnord-Durchbruchstal beginnt. Hier ist dem Rande der Hochfläche ein Stückchen Endmoräne aufgesetzt, die höchste Kuppe ist der Ludwigsberg mit 132 m; da mehrere Seen die Senken der Endmoräne füllen, ist auch diese kleine Landschaft durch große Anmut ausgezeichnet. Nach der unteren Odra hin aber senkt sich die Westposener Hochfläche kaum merklich, um dann jenseits dieses Tales in den Vorstufen der Sternberger Hochfläche, an der Grenze Brandenburgs, schneller über 100 m hoch anzusteigen. Die Wasserscheide zwischen Warthe und Odra verläuft auch auf der Westposener Hochfläche un- gefähr entsprechend dem oben skizzierten Endmoränenzuge, und zwar gehen die Flüsse und Bäche meist nach Nw zur Warthe und nach 3w zur Odra und dem Obrabruch. Die untere Obra fließt dem allgemeinen Gefälle entgegen nach N; das erklärt sich wohl aus der Entstehung ihres Unterlaufes als Durchbruchstal. Da die Wasserscheide sich dem Warthetale so nahe hält, haben sich größere Flüsse nur nach Sw, zur Obra hin, entwickeln können. Hier mögen genannt werden die Mogilnitza oder der Pruth und die Doyca, die beide ins Obra- bruch gehen.

20. Das Deutsche Reich mit seinen Kolonien - S. 65

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 65 — Provinz Posen an! Posen grenzt im N o r d e n an Westpreußen, im O st e n an Rußland, im Süden an Schlesien, im W e st e n an Schlesien und Brandenburg. — Wiedergabe. Größe. Vergleiche Posen mit unserer Heimatprovinz inbezug auf ihre Größe! Posen ist größer (kleiner xmal kleiner, größer) als unsere Heimatprovinz. Hinsichtlich der Größe (29 000 qkm) stimmt Posen mit der Provinz Pommern (30 000 qkm) fast überein. — Wiedergabe. Bodengestaltung und Bodenbeschaffenheit. Was lehrt die Karte über die Bodengestaltung der Provinz Posen? Posen ist teils Tiefland, teils Flachland. Woran erkennst du dies auf der Karte? — Die Provinz gehört nämlich zuderostdeutschentieslandsmulde, sie bildet den östlichen Teil derselben, den man „Posener Ebene" nennt. Eingeschlossen wird die Ebene von dem Nördlichen und dem Südlichen Landrücken (zeigen!). In wieviel Teile haben wir die Provinz Posen nach der Bodenbeschaffenheit gegliedert? Vier — a) Land östlich und b) Land westlich von der Warthe, c) das Gebiet der mittleren Netze und d) das südliche Hügel- und Waldland (zeigen!). Welche Be- Zeichnungen führen die Gebiete östlich und westlich der Warthe? — Schildere a) die Posener Weizenkammer, — b) das Pos ener Wein- und Hopfenland — e) das Posener Wald - und Hügel- land — d) das Gebiet der Senke der Netze! — Zusammen- fassung und Einprägung. Bewässerung. Was lehrt die Karte von der Bewässerung der Provinz Posen? — Mehrere Flüsse, Seen usw. Zeige und nenne die Flüsse Posens! — Gib an, was dir von der Quelle, Laufrichtung und Mündung a) der Warthe — d) der Netze bekannt ist! — Unter den zahlreichen Seen sind 27 größere (der Goplo-See ist 27 km lang und 3 km breit). Einprägung. Klima. Das Klima der Provinz Posen ist verhältnismäßig rauh und kalt. Woher kommt dies? Die rauhen Ostwinde haben ungehinderten Eingang. Der Winter ist ziemlich lang; die Niederschläge nicht be- deutend. — Wiedergabe. Befiedelung. Die Provinz Posen ist verhältnismäßig gering be- siedelt. (Dichtigkeit 69). Wie ist dies zu erklären? — Die Provinz Posen zählt fast 2 Mill. Einwohner. (Vergl. mit der Einwohnerzahl der Heimatprovinz! — Volksdichte 69 auf 1 qkm). Gib an, was dir a) von der Abstammung — b) dem Charakter — c) der Konfession der Bewohner der Provinz Posen bekannt ist. — Wiedergabe. Die wirtschaftlichen Verhältnisse der Provinz. Gib an, was dir von den wirtschaftlichen Verhältnissen der Provinz bekannt ist! — Im allgemeinen ist Posen fruchtbar, so daß es einen Überschuß an Weizen und Roggen erzielt. Sehr ergiebig ist das Land um Warthe und O b r a; fruchtbar ist der weite Obrabruch; durch große Fruchtbarkeit ausgezeichnet ist die Kujawische Seenplatte, die sich zwischen Warthe und Weichsel ausbreitet. Gutes Ackerland weist auch das W e i ch s e l t a l und das Netzebruch auf. Infolge der großen Ergiebigkeit des Bodens ist auch die L a u d w i r t f ch a f t zu hoher Blüte gelangt. Mehr als 60°/o der Gesamtfläche sind dem Ackerbau dienstbar gemacht. Außer allen Getreidearten werden noch angebaut Zuckerrüb en, Hanf, Tabak und ganz besonders Hopsen.— Im Südosten wird sogar Wein angebaut. Mit dem Großgrundbesitz folgt die Provinz auf Pommern (520/0). Riebandt, Erdkundliche Präparationen. Bd. I. 5