Ähnliche Ergebnisse
1906 -
Berlin
: Weidmann
- Autor: Schlemmer, Karl
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Frankreich.
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die Aonne zufließt. Rechts empfängt sie die auch vom Hochland
von Langres kommende Marne und die auf den Ardennen ent-
springende Oise. Wenigstens in ihrem Oberlaufe gehören zu Frank-
reich die Maas und die Mosel (^kleine Maas), die die Lothrin-
gische Hochebene durchziehen.
Ju das Mittelländische Meer mündet die auf dem St. Gott-
hard entspringende Rhone (—der rasche Fluß). Sie fließt nach ihrem
Austritt aus dem Genfer See nach Sw. und nimmt da, wo sie sich
rechtwinklig nach S. wendet, rechts die Saöne [ßön] (= der ruhige
Fluß) auf, die von den Sichelbergen kommt und links den dem Jura
entquellenden Doubs [du] empfängt. Von den Westalpen strömen
Fig. 15. Vulkanreihe des Puye de Dome in der Auvergne.
der'rhone die Jsöre und die Durance zu, und unterhalb der
Einmündung der letzteren beginnt das sumpfige Delta der Rhone,
das sie in zwei Hauptarmen durchfließt.
Die Bodenbildung Frankreichs ermöglichte eine vielfache Ver-
bindung seiner Flüsse durch Kanäle. So führt 1. der Kanal du
midi von ö.sten Punkte der Garonne zum Mittelmeer; 2. der
Kanal du Centre von der Saöne zur Loire; 3. der Kanal von
Burgund von der Saöne zur Aonne- 4. der Kanal von Orleans
von der Loire zur Seine; 5. der Marne-Rhein-Kanal durch-
schneidet Maas und Mosel, durchzieht den Wasgau in einem Tunnel
und mündet da in den Rhein, wo 6. der Rhone-Rhein-Kanal
beginnt. Dieser führt durch die Burgundische Pforte zum Doubs
und stellt demnach die Verbindung zwischen Nordsee und Mittelmeer
her. Ferner ist das n. Frankreich mehrfach mit dem belgischen Kanal-
netz verbunden.
An der Küste des Mittelmeers und an der unteren Rhone
herrscht südeuropäisches Klima mit trocknen Sommern, so daß der
1910 -
Leipzig [u.a.]
: Teubner
- Autor: Schmidt, Max Georg, Steinhauff, Arnold
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Realanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Ii. Natur und Menschenwerk.
19
reren Kegeln, am höchsten im Ittont Dore (1900 m). während zwischen Hilter und Loire
sich das spornartig nach N vorgeschobene Forezgebirge ($oreh) absondert, führen im S
höhlenreiche Kalksteingebiete zu dem Gstrand hinüber. Dieser bildet mit den übrigen
inneren Mittelgebirgen bis zu den Sichelbergen einen flachen 8-förmigen Bogen und
heißt im südl. Teil die Tevennen. Er bricht steil gegen das Rhonebecken ab.
Das lange, schmale Rhonebecken mit seinem östl. Gebirgsrand. während die
rvestl. Mittelgebirge steil abfallen, senken sich Iura und Klpen langsamer zum Saone-
Rhone-Becken. Die 5aöne (Sson') entspringt auf den Sichelbergen. Zwischen Wasgau und
Iura öffnet sich das Becken in der wichtigen Burgundischen Pforte zur Mittelrheinischen
Tiefebene, von dem aus vielen gleichlaufenden Retten bestehenden Schweizer Jura, über
den nur enge (yuertäler führen, entspringt der Doubs (Duh), der nach Durchbrechung
des Juras der ursprünglichen Richtung entgegen nach Sw zur Saone fließt.
Die Rhone, vom St. Gotthard, vor und nach dem Durchfluß durch den Genfer See
durch Berner Klpen und Jura (hier die perte du Rhone) spitzwinklig gebrochen, fließt
in der Richtung der Saone weiter. Der Südflügel der Westalpen besteht aus einem inneren
Gürtel (Montblanc-Masse 4800 m, Grajische Klpen mit Kleinem St. Bernhard, Kottische
Klpen mit Mont Tenis (Ssenih) 2100 m und Monte Diso 3850 m, Meeralpen bis zum
Tol di Tenda) und einem äußeren Gürtel (Savoyer Kalkalpen, Dauphineer [Doftneer]
Kalkalpen, das bis dicht an das Meer reichende provenzalische Gebirge, das mit den
Klpen zusammenhängt), von den Grajischen Rlpen kommt die Isere (Isär), von den
Kottischen Mpen die Durance (Dürängß). Die Rhone mündet in einem sumpfigen, ein-
gedeichten, strandseenreichen Delta in den Golf du Lion (dü £iöng). Solche Strandseen
finden sich auch in dem flachen Küstenstreifen rechts der Rhone, einer ausgesprochenen
Haffküste, während links der Rhone sehr bald Steilküste beginnt (Riviera).
Die französischen Kanäle. Es verbinden:
1. der Rhein-Marne-Kanal durch die Zaberner Senke das Seine- und Rheingebiet,
2. der Kanal du Midi das Garonne- und Rhonegebiet, Ozean und Mittelmeer,
3. der Rhein-Rhone-Kanal in der Burgundischen Pforte durch 311 und Doubs das
Rhein- und Rhonegebiet,
4. der Burgunder Kanal zwischen Töte d'(Dr und Plateau von Langres durch I)onne
und Saöne die Seine und Rhone,
5. der Kanal du Tentre um das Südende der Tote d'gr die Saone und Loire.
Ii. a) Gesamtbetrachtung. Allmähliche klimatische Übergänge. Frankreich
zeigt nicht nur in langsamem Wechsel die klimatische Natur von Küsten- und Binnen-
land, Tbene und Gebirge. Das im allgemeinen warme Land zeigt vor allem bei einer
Breitenausdehnung von Köln bis Florenz den Übergang von norddeutschen zu mittel-
meerischen Lebensbedingungen. Tsel, Ziegen und Geflügel haben als Haustiere eine ganz
andere Bedeutung als bei uns.
Schatten in glänzender Naturausstattung. Frankreich hat verhältnismäßig mehr
Ackerboden als irgendein anderes Land, seine Kraft beruht auf der Landwirtschaft.
Kber es ist ein waldarmes Land. Daher führen die Flüsse im Sommer wenig Wasser,
während sie im Frühling und herbst oft gewaltig anschwellen und Überschwemmung
und Versandung bewirken. Infolgedessen ist das Fluß- und Kanalnetz nicht von ganz so
hohem Wert, als man annehmen könnte. Die langen Küsten sind stellenweise völlig wert-
los, da sie hafenlose Flachküsten oder vom Hinterland abgeschlossene Steilküsten sind.
Frankreich hat einen bedeutenden, wenn auch nicht so großen Reichtum an Kohlen und
1902 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A., Nowack, Hugo
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
56
Frankreich.
französischem Boden entspringen auch die Scheide, die Maas und die Mosel.
Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbindung. So ist z. B.
die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal du midi [bü mfbt)), der Rhein
mit dem Rhone (Rhein-Rhöne-Kanal) und Marne (Rhein-Marne-Kanal), die
Saöne mit der Loire verbunden. — c. Klima und Produkte. Das Klima
Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man
Kanal- /Va
Cprsicit
358 .Meridian 0 v Greonw. 2
Fig. 14. Frankreich. (Corsica 8700 qkro.)
im S. eine etwa 3 Wochen lange Regenzeit. Schon um Weihnachten blühen
Tulpen, Hyazinthen n. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der
westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Dentschland. In den Gebirgs-
gegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk-
und Kreidenden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr frucht-
Haren Schicht aufgeschwemmter Erde überdeckt. Keide- und Moorstrecken befinden
1912 -
Berlin
: Wichert
- Autor: Fetz, August
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
— 180 —
Iv. Gewässer Frankreichs. Sie sind sehr günstig
verteilt. Drei große Stromgebiete gehören dem Lande ganz
(Seine, Loire, Garonne) und zwei zum Teil (Rhone und Rhein)
an. Dazu kommt noch eine große Zahl von Küstenflüssen.
a) Die Seine ist Frankreichs w i ch t i g st e r und ruhig-
ster Fluß (Lauf und Nebenflüsse s. Karte). Sie umfaßt die
Verkehrs-, Handels- und industriereichsten Gebiete des Landes.
b) Die Loire ist Frankreichs größter Strom (Lanf
usw. s. Karte). Durch eine Senke steht sie bei Orleans in
Kanalverbindung mit der Seine und zwischen Cote d'or und
Charolais mit der Rhone (Kanal du Centre).
e) Die Garonne ist Frankreichs g e f ii r ch t e t st e r
Strom. Bei seinen Hochfluten steigt er oft 7 bis 10 m über den
mittleren Wasserstand. Das Mündungsgebiet wurde dnrch die
Flut trichterförmig bis tief ins Land hinein aufgewühlt und
erweitert, so daß die Seeschiffe bis B o r d e a u x, der berühmten
W e i n st a d t, gelangen können.
d) Die Rhön e (s. S. 178) gehört nicht ganz, aber doch zum
größten Teile dem Lande an.
e) Das Stromgebiet des Rheins empfängt aus Frank-
reich die M o s e l und Maas.
f) Unter den übrigen Gewässern sind noch Adour (von
den Pyrenäen) und die S o m m e (Nordfrankreich) bemerkens-
wert.
Fast alle Gewässer Frankreichs haben den Nachteil, daß
ihr Wasserstand sehr schwankt (Abholzung der Gebirge!) und
daß dadurch die Schiffahrt zeitweise sehr behindert wird. Als
Vorteil aber sehen wir zwischen den einzelnen Stromgebieten
Senken und niedrige Wasserscheiden, welche die Anlage zahl-
reicher Kanäle bedeutend erleichtern. (S. Karte: Kanal du Midi,
Kanal du Centre, Rhein-Rhone-Kanal, Rhein-Marne-Kanal,
Kanal von Burgund, Kanal von Orleans, Kanal von Brest-
Nantes.)
V. D a s K l i m a Frankreichs ist im Durchschnitt 3° gün-
stiger als das Deutschlands (12» : 9°). Die Sommer sind in
beiden etwa gleich, die Winter dagegen in Frankreich weit
günstiger. Das hat seinen Grund in der südlicheren Lage und
in der größeren Nähe des Ozeans.
Südfrankreich hat das M i t t e l m e e r k l i m a, das keinen
eigentlichen Winter, sondern nur etwa 20 stürmische Tage als
solchen kennt. Von den kälteren Höhen der östlichen Südküste
wehen oft heftige, kalte, trockene Fallwinde, die einen plötzlichen
1888 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Keil, Wilhelm, Laan, A. K. van der, Sprockhoff, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
84 W. Keil, Länder- und Völkerkunde.
gebaut. Die sonnigen Anhöhen bedecken Weinberge oft in unabsehbaren
Strecken. Von den Weinen sind besonders die der Hardt (Pfälzer), des Elsaß
und des südlichen Badens (Markgräfler) sehr geschätzt. Feine Obstarten zieht
man in Gärten; die Wege sind bepflanzt mit Wallnußbäumen und edlen
Kastanien, die auch nicht selten wild in den Wäldern vorkommen. Man kann
mit Rücksicht auf solche Fruchtbarkeit die Oberrheinische Tiefebene wohl den
Garten Deutschlands nennen. — Wiederholung.
3. Bevölkerung und deren Beschäftigung. Verkehrswege.
Was schließest du aus der Fruchtbarkeit des Bodens auf die Dichtigkeit der
Bevölkerung? — Daß die Oberrheinische Tiefebene sehr stark bevölkert ist,
wirst du bei einiger Aufmerksamkeit auch von der Karte ersehen. Was auf
derselben wird dir ein Recht geben, auf eine sehr starke Bevölkerung zu schlie-
ßen? — Nenne Städte im westlichen Teile! — Im östlichen Teile! (Ein-
üben!) — Im Durchschnitt wohnen dort 150 Einwohner auf einem Quadrat-
kilometer. Suche nach der politischen Karte zu bestimmen, welchen Staaten
sie angehören! — Nach dem, was ich euch bereits über die Fruchtbarkeit des
Bodens mitgeteilt habe, werdet ihr wohl imstande sein, eine Reihe von
Erwerbsquellen anzugeben; welches sind solche? — Doch diese Nahrungs-
zweige reichen nicht aus, so vielen Menschen den Lebensunterhalt zu ver-
schaffen, wir finden daher auch noch eine sehr lebhafte Industrie dort. Be-
sonders sind es Baumwollenspinnerei, Baumwoll-und Seidenweberei, Färberei,
chemische, namentlich Farbwarenfabriken und überall einen sehr flotten Han-
del. Der letztere wird begünstigt durch ein sehr ausgedehntes Netz von Eisen-
bahnen, die teils die Städte der Tiefebene miteinander verbinden, teils seitlich
in die anliegenden Landesteile und Länder führen. — Die Schiffahrt auf
dem Rhein ist aufwärts nur bis Mannheim von Bedeutung; zwei Kanäle,
der Rhein-Marne-Kanal und der Rhein-Rhone-Kanal, stellen eine zweckmäßige
und billige Wasserverbindung mit Frankreich her. Suche diese Kanäle auf
der Karte! — Welches sind die Ausgangspunkte in Frankreich und in Deutsch-
land? — Wiederholung, dann allgemeine Zusammenfassung und Befestigung
des Stoffes! — Bearbeitung passender Teile als Aufsatz.
Lektion 9.
Globus und planigloben.
Schotte, Schulglobus; Kozenn, Wandkarte der Planigloben.
1. Gestalt, a. Der Apparat, welchen ich euch hier zeige, heißt Globus.
Welche Gestalt hat er? — Drehe ich den Globus, so werdet ihr bald zwei
Punkte an seiner Oberfläche finden, wo die Drehung nur eine sehr geringe
ist, ja ganz aufhört. Zeige diese Punkte! — Welche Bedeutung haben diese
Punkte für die Drehung des Globus? — Diese Punkte nennt man Pole. —
Wo liegen sie? — Wie liegen sie zueinander? — Durch was sind sie am
Globus miteinander verbunden? — Einen solchen Eisenstab nennt man Achse.
Wozu dient die Achse? — Wiederholung.
b. Was stellt der Globus dar? — Nun übertrage das, was du an dem
Globus gelernt hast, auf die Erde! — Die Erde hat aber keine wirkliche
1918 -
München [u.a.]
: Oldenbourg
- Autor: Geistbeck, Alois, Geistbeck, Michael
- Auflagennummer (WdK): 9
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Realschule, Oberrealschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Oberrealschule, Realschule, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
I. Das deutsche Land.
29
B. Im Ostscegebiet.
1. Der Klodnitz-Kanal; er führt von Kosel a. d. Oder in das oberschlesische Kohlenrevier.
2. Der Bromberger Kanal; er verbindet Brahe und Netze und weiterhin Weichsel und Oder.
3. Der Oberländische Kanal; er verbindet das ostpreußische Oberland mit dem Frischen Haff.
Der Ludwigs-Kanal; er verbindet Rednitz und Altmühl und weiterhin Main und Donau, Nordsee
und Schwarzes Meer.
D. Im Rheingebiet.
1. Der Rhein-Rhone-Kanal; er verbindet den Rhein mit Saöne-Rhöne.
2. Ter Rhein-Marne-Kanal; er verbindet Straßburg mit Paris.
Weitaus die größte Wichtigkeit unter den deutschen Binnenwasserstraßen hat
der Rhein, die belebteste Wasserstraße der Welt. Er hat vor allen anderen
deutschen Wasserstraßen den großen Vorteil der ziemlich gleichmäßigen Wasser-
führuug, da er als einziger Alpenfluß ans den Gletschern während des Som-
mers reichlich gespeist wird. Die Schiffahrt setzt auch im Winter höchstens ein
bis zwei Monate aus, während die ostdeutschen Wasserstraßen oft drei bis vier
Monate durch Eisgang gesperrt werden.
Die Großschiffahrt beginnt in Straßburg, wo zwei Kanäle aus Frankreich
einmünden, der Rhein-Marne-Kanal, der den Anschluß an das Saargebiet her-
stellt, und der Rhone-Rhein-Kanal. Weitaus die meisten Schiffe fahren aber nur
bis Mannheim-Ludwigshafen an der Neckarmündung. Der größte rheinische
Binnenhafen ist Duisburg - Ruhrort; dem Verkehrsumfaug nach geht er
sogar allen Binnenhäfen der Welt voran ^). Ihm folgen unter den deutschen
l) Die Schiffahrt der großen nordamerikanischen Seen ist nach Bauart der Schiffe und dem
ganzen Betrieb der Seeschiffahrt gleichzustellen.
Die Hauptkanäle Preußens.
C. Im Donaugebiet.
1907 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Grundscheid, Carl
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelslehranstalt, Höhere Schule, Mittlere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Iii. Die oberrheinische Tiefebene.
33
Die Leinwandbereitung im n. Teile ist fast nur eine haus-
gewerbliche Tätigkeit und von weit geringerer Bedeutung.
Es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, das gute Recht nach-
zuweisen, welches wir auf Elsaß-Lothringen haben, wohl aber drängt
sich uns von selbst die Frage zu prüfen auf/ Was war Elsaß-Lothringen
in wirtschaftlicher Beziehung in Frankreich und was ist es jetzt?
In wenigen Jahrzehnten ist aus einem von Frankreich nie be-
achteten, ja stets über die Achsel angesehenen Lande ein wirtschaft-
lich bedeutungsvoll entwickeltes geworden, das seinen starken Rück-
halt an seinem mächtigen Mutterlande hat. Früher verwahrlost und
vernachlässigt, von einem erfolgreichen Mitbewerb mit anderen fran-
zösischen Provinzen ausgeschlossen — heute gewerblich hoch ent-
wickelt und auf dem deutschen Weltmarkt eine seiner Wichtigkeit
völlig entsprechende Stelle einnehmend: das ist das Ergebnis eines
solchen Vergleichs. Wie mächtig hat sich Straßburg entwickelt, eine
Stadt, die heute eine Perle unter den süd- und mitteldeutschen
Städten genannt werden muß und die, obwohl gerade ihr die große
französische Trauer am allermeisten heute gilt, früher in gewerblicher
Beziehung kaum der Erwähnung wert war. Möge daher immer mehr
unter den Bewohnern die Erkenntnis sich Bahn brechen, daß sie
ihre Wohlfahrt einzig und allein ihrer Zugehörigkeit zum deutschen
Vaterlande, ihrer alten Heimat, zu verdanken haben!
5. Güteraustausch. Wegen der großen Verschiedenheit der
Erwerbsverhältnisse findet ein ungemein reger Austausch der Erzeug-
nisse zwischen den einzelnen Gebietsteilen statt, so daß der Binnen-
handel bedeutend ist. Das gleiche gilt von dem Außenhandel,
der für die heimische Industrie an Rohprodukten Baumwolle aus
Ägypten, Ostindien und den Vereinigten Staaten, Farbstoffe über
Frankreich, sowie Kolonialwaren über Holland und Frankreich
einführt. Außerdem kommen zur Einfuhr: Eisen und andere Me-
talle, Steinkohlen, Häute und Salz.
Die Ausfuhr erstreckt sich auf alle Industrieerzeugnisse, nament-
lich aber auf Baumwollenwaren, die nach allen europäischen und
außereuropäischen Staaten gehen, ferner auf Schwarzwälder Uhren,
Bijouteriewaren, chemische Erzeugnisse, Lederwaren,
Gerste, Hopfen, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obst, Wein,
Tabak, Hanf und Holz.
Als wichtigste Handelsstädte sind zu erwähnen:
Frankfurt, Mannheim und Straßburg.
6. Verkehrsmittel. Dem Handel und Verkehr dienen gute
Wasserstraßen. Zunächst ist hier der Rhein mit seinen schiff-
baren Gewässern Main und Neckar zu nennen. An wichtigen Ka-
nälen, für deren Herstellung Frankreich große Opfer nicht gescheut
hat, merken wir :
1. den Rhein-Rhone-Kanal, der Iii und Doubs verbindet, und
2. den Rhein-Marne-Kanal.
Grundscheid, Handels- u. Verkehrsgeographie. 3
1897 -
Braunschweig
: Wollermann
- Autor: Harms, Heinrich
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Präparandenanstalt, Seminaranstalt
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): offen für alle
s -----------— --
— 36 —
kehr beträgt nur 1j20 des Elbverkehrs. Begründet ist das zunächst in der kürzeren
Laufstrecke, außerdem aber auch darin, daß die Weser durch Landschaften von
geringerer Fruchtbarkeit fließt, während die Elbe das gewerbreiche Königreich
Sachsen, die fruchtbare Provinz Sachsen und die gesegneten Elbmarschen durch-
strömt. Auch fehlt es der Weser an Kanalverbindungen, während die Elbe
mehrfach mit der Oder in Verbindung gesetzt ist.
Die Ems ist zwar nur kurz, aber sie hat einen ruhigen Lauf und ist
ziemlich wasserreich, so daß sie wohl einen lebhafteren Verkehr haben könnte,
wenn sie nicht in einem öden Moor- und Sumpfgebiet gelegen wäre. Vielleicht
steht ihr aber eine große Zukunft bevor infolge eines in Angriff genommenen
Kanals, der sie zunächst mit dem Ruhrkohleugebiet (Dortmund-Ems-Kanal) und
weiterhin mit dem Rhein in Verbindung setzen soll. Dann wird sie ge-
wissermaßen dem Rhein einen deutschen Endlauf und eine deutsche
Mündung geben.
Die Oder kommt an Zahl der Schiffe dem Rhein gleich, doch sind es
durchweg kleinere Fahrzeuge, deren Gesamt-Tonnengehalt nur halb so groß ist
wie derjenige der Rheinschiffe. Gehemmt wird die Oderschiffahrt durch den
schwankenden Wasserstand und durch die langwährende Eisbedecknng.
Die Weichsel ist bei ihrem Eintritt in Deutschland bereits sür große
Schisse fahrbar, aber noch mehr als bei der Oder stören die lange Eisbedeckung
im Winter und die starken Eisgänge gegen Frühjahr. Eine besondere Bedeutung
gewinnt sie dadurch, daß sie in Rußland ausgedehnte Waldgebiete durchströmt,
so daß wohl auf keiuem deutschen Strom eine so starke Holzflößerei betrieben
wird. Danzig wird dadurch ein Hauptstapelplatz für Holz.
Die Donan (deutsche Strecke) bleibt iu ihrer Bedeutung für den Verkehr
noch erheblich hinter der Weser zurück. Letztere wird von ca. 400, erstere nur
von 70—90 Schiffen befahren. Begründet ist das hauptsächlich in zwei Um-
ständen: die Alpenzuflüsse sind bis auf den Inn nicht schiffbar, und die Donau
selbst ist infolge des ihr reichlich zugeführten Alpenschuttes stellenweise sehr flach
— Tabelle dazu siehe bei Binnenschiffahrt.
4. Die deutschen Kanäle.
Eine besondere Würdigung verdienen noch die Kanäle. Sie sind, eben
weil der Wasserweg der billigste ist, von großer Bedeutung. — (Atlas, Anhg.
Karte S. 2:) Der Rhein steht durch den Ludwigskanal mit der Donau,
durch den Rhein-Rhone-Kanal und den Rhein-Marne-Kanal mit fran-
zösischen Flüssen in Verbindung. Die Oder ist durch den Finow-Kanal
(zur Havel) und den Fr. Wilhelms-Kanal (zur Spree) mit der Elbe,
durch den Bromberger Kanal mit der Weichsei in Verbindung gesetzt.
Dagegen fehlen, abgesehen von kleinen Kanälen im Küstengebiet, Verbindungen
zwischen Rhein, Ems, Weser und Elbe. Überhaupt bleibt das Kaualuetz
Deutschlands hinter demjenigen mancher anderer Länder, besonders hinter dem-
jenigen Hollands, Belgiens und Englands, wie auch Frankreichs zurück. (Deutsch-
land besitzt ca. 2000, Frankreich und Großbritannien je ca. 5000 km Kanäle.)
Die politische Zerrissenheit vergangener Zeiten war auch für dieses wichtige
Gebiet kultureller Entwicklung ein großes Hindernis. Es gilt darum für das
neue, geeinigte Reich und für die Einzelstaaten, Versäumtes eifrig uachzuholen.
In dieser Erkenntnis sind denn auch bereits mehrere Kanäle teils geplant, teils
1889 -
Berlin
: Nicolai
- Autor: Zurbonsen, Friedrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
— 387 —
303, Der Friede von Frankfurt.
1871.
lgeneralstabswerk Il, 20, Anl. 186.)
Art. 1. Die Entfernung von Belfort bis zu der Grenzlinie, wie sie
zuerst zur Zeit der Verhandlungen von Versailles vorgeschlagen war und
sich aus der dem ratifizierten Präliminarvertrage vom 26. Februars beige-
fugten Karte verzeichnet findet, wird als Maßstab für die Ausdehnung des
Gebietsstreifens betrachtet, welcher kraft der darauf bezüglichen Klausel des
ersten Präliminarartikels nebst der Stadt und Festung Belfort bei Frankreich
verbleiben soll. . . .
Art. 2. Die früher französischen Einwohner der abgetretenen Gebiete-),
welche wirklich in demselben ansässig sind und die sranzösische Nationalität
bewahren wallen, sollen bis zum 1. Oktober 1872 uach eiuer vorgäugigeu,
der zuständigen Behörde zu machenden Erklärung die Freiheit haben, ihren
Wohnsitz nach Frankreich zu verlegen und sich dort anzusiedeln, ohne daß
dieses Recht beeinträchtigt werde durch die Gesetze über den Militärdienst,
dem gegenüber ihnen die Eigenschaft als französische Bürger erhalten wird.
Sie sollen die Freiheit haben, ihren in den mit Deutschland • vereinigten
Gebieten belegeueu unbeweglichen Besitz zu behalten.
Kein Eiuwohuer der abgetretenen Gebiete darf persönlich oder an
seinem Gute verfolgt, beunruhigt oder zur Rechenschaft gezogen werden
von wegen politischer oder militärischer, während des Krieges begangener
Handlungen.
Art. 3. Die französische Regierung stellt der deutschen Regierung die
Archive, Urkunden und Register zu, welche die bürgerliche, militärische und
gerichtliche Verwaltung der abgetretenen Gebiete betreffen. . . .
Art. 5. Die beiden Nationen werden eine gleiche Behandlung genießen
hinsichtlich der Schiffahrt auf der Mosel, dem Rhein-Marne-Kanal, dem
Rhein-Rhone-Kanal, dem Sarre-Kaual und den mit diesen Schiffahrts-
straßen in Verbindung stehenden schiffbaren Gewässern. Das Recht der
Flößerei wird erhalten werden.
Art. 7. Die Zahlung von 500 Millionen wird in den 30 Tagen nach
der Wiederherstellung der Gewalt der französischen Regierung in Paris
erfolgen. Eine Milliarde wird bezahlt werden im Laufe des Jahres und
eine halbe Milliarde am 1. Mai 1872. Die drei letzten Milliarden bleiben
') Am 1. März ratifiziert von der Nationalversammlung in Bordeaux mit
546 gegen 107 Stimmen.
^Dieselben umfaßten 257lljm. mit 1580000 Einwohner (darunter
500000 Franzosen). Tie Vereinigung dieses Reichslandes Elsaß-Lothringen mit
dem deutschen Reiche erfolgte durch Reichsgesetz vom 9. Juni 1871.
25 *
1906 -
Wittenberg
: Herrosé
- Hrsg.: Polack, Friedrich, ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde?
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Xiii. Vaterland und Volkstum.
381
Weser durch Landschaften von geringerer Fruchtbarkeit fließt, während
die Elbe das gewerbreiche Königreich Sachsen, die fruchtbare Provinz
Sachsen und die gesegneten Elbmarschen durchströmt. Auch fehlt es
der Weser an Kanal-Verbindungen, während die Elbe mehrfach mit
der Oder in Verbindung gesetzt ist.
Die Ems ist zwar nur kurz, aber sie hat einen ruhigen Lauf
und ist ziemlich wasserreich, so daß sie wohl einen lebhafteren Verkehr
haben könnte, wenn sie nicht in eiitem öden Moor- und Sumpfgebiet
gelegen wäre. Vielleicht steht ihr aber eine große Zukunft bevor in-
folge eines in Angriff genommenen Kanals, der sie zunächst mit dem
Ruhrkohlengebiet, Dortmund-Ems-Kanal, und weiterhin mit dem Rhein
in Verbindung setzen soll. Dann wird sie gewissermaßen
den: Rhein einen deutschen E n d l a u f und eine deutsche
Mündung geben.
Die Oder kommt an Zahl der Schiffe dem Rhein gleich, doch
sind es durchweg kleinere Fahrzeuge, deren Gesamt-Tonnengehalt nur
halb so groß ist wie derjenige der Rheinschiffe. Gehemmt wird die
Oderschiffahrt durch den schwankenden Wasserstand und durch die lang-
währende Eisbedeckung.
Die Weichsel ist bei ihrem Eintritt in Deutschland bereits für
große Schiffe fahrbar, aber noch mehr als bei der Oder stören die
lange Eisbedeckung im Winter und die starken Eisgänge gegen Früh-
jahr. Eine besondere Bedeutung gewinnt sie dadurch, daß sie in Ruß-
land ausgedehnte Waldgebiete durchströmt, so daß wohl auf keinem
deutschen Strome eine so starke Holzflößerei betrieben wird. Danzig
wird dadurch eiu Hauptstapelplatz für Holz.
Die Donau bleibt auf ihrer deutschen Strecke iu ihrer Bedeutung
für den Verkehr noch erheblich hinter der Weser zurück. Letztere wird
von etwa 400, erstere nur von 70 bis 90 Schiffen befahren. Begrün-
det ist das hauptsächlich in zwei Umständen: die Alpenzuflüsse sind,
bis auf den Inn, nicht schiffbar, und die Donau selbst ist infolge des
ihr reichlich zugeführten Alpenschuttes stellenweise sehr flach.
2. Die deutschen Kanäle. Eine besondere Würdigung ver-
dienen noch die Kanäle. Sie sind, weil der Wasserweg der billigste
ist, von großer Bedeutung. Der Rhein steht durch den Ludwigs-
Kanal mit der Donau, durch den Rhein-Rhone-Kanal und den
Rhein-Marne-Kanal mit französischen Flüssen in Verbindung. Die
Oder ist durch den Finow-Kanal, zur Havel, und den Fr. Wilhelms-
Kanal, zur Spree, mit der Elbe, durch den Bromberger-Kanal mit
der Weichsel in Verbindung gesetzt. Dagegen fehlen, abgesehen von
kleinen Kanälen im Küstengebiet, Verbindungen zwischen Rhein, Ems,
Weser und Elbe. Überhaupt bleibt das Kanalnetz Deutschlands hinter
demjenigen mancher anderen Länder, besonders hinter demjenigen Hol-
lands, Belgiens und Englands wie auch Frankreichs zurück. Deutschland
besitzt etwa 2000, Frankreich und Großbritannien je etwa 5000 km
Kanäle. Die politische Zerrissenheit vergangener Zeiten war auch für
dieses wichtige Gebiet der Entwickelung ein großes Hindernis. Es
gilt darum für das neue, geeinigte Reich und für die Einzelstaaten,
1908 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Paust, J. G., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Steinweller, F.
- Hrsg.: Nowack, Hugo
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
§71.
Frankreich.
53
Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be-
günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen-
bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende.
— Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die
Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten
und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien linb Höfe. Von
den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte
sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver-
dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch.
Brüssel, mit den Vororten 590000 E., Hptst. Antwerpen, 290000 E., Festg.
und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und
Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [lütjt] und Belle-
Alliance sbell alliängß) sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen,
erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon.
§ 71. Arankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.).
a. Lage und Bodengestaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell.
Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges
Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken:
die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang
der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs
ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der-
selben nach N. heißt Cöte d'or [föt bor]; daran schließt sich das Plateau
[piäto] von Langres [längr], das Quellgebiet der Seine (ßan]. Im N.w.
der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernj] mit vielen er-
loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne [bretbnj] und Normandie
ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch-
fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der
Saöne sßön]; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßan] mit der Marne
srnarn], die Loire sloar], die Garonne (garön], der Adour fadür]. Auf
französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die
Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanüle miteinander in Verbin-
dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal än midi
[bii midi]), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne
(Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden.
e. Ixlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder
als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei
Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya-
zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl.
Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge-
birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist int ganzen sehr fruchtbar.
Kalk- und Kreideboden find vorherrschend, aber meist mit einer dünnen,
sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich
nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer-
den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.
1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§71.
Frankreich.
53
Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be-
günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen-
bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende.
— Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die
Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten
und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von
den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte
sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver-
dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch.
Brüssel, mit den Vororten 560000 E-, Hptst. Antwerpen, 280000 E., Festg.
und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und
Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [linji] und Belle-
Alliance chell alliangßi sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen,
erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon.
§ 71. Arankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.).
a. Lage und Bodcngeftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell.
Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zun: größten Teile ein welliges
Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken:
die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang
der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs
ziehen sich in einem Bogell die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der-
selben nach N. heißt Cöte d'or [föt dör); daran schließt sich das Plateau
splätö) von Langres slängrs, das Quellgebiet der Seine sßäns. Im N.w.
der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowerns^ mit vielen er-
loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänjs und Normandie
ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch-
fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der
Saöne (ßvn); nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßäns mit der Marne
smarns, die Loire sloark, die Garonne (garön), der Adour sadürs. Auf
französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die
Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin-
dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal ckn midi
[bü mtbt|), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne
(Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden.
6. Ixlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder
als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei
Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya-
zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl.
Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge-
birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar.
Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen,
sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich
nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer-
den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.
1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Nowack, Hugo
- Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Simultanschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
§71.
Frankreich.
53
Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be-
günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen-
bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende.
— Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die
Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten
und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von
den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte
sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver-
dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch.
Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E-, Festg.
und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und
Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [liitjt] und B elle-
Alliance chell alliangßi sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, ans den Ardennen,
erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon.
§ 71. Isrankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.).
a. Lage und Bodengestaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell.
Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges
Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken:
die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang
der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs
ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der-
selben nach N. heißt Cöte d'or sköt doch; daran schließt sich das Plateau
[piätöj von Langres slängch, das Quellgebiet der Seine (ßan). Im N.w.
der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernst mit vielen er-
loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne (bi'etdnj] und Norman die
ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch-
fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der
Saöne sßöns; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßäns mit der Marne
smärns, die Loire sloärst die Garonne igaröns, der Adour sadüch. Auf
französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die
Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin-
dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal än midi
|bu midist, der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne
(Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden.
6. Klima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder
als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei
Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya-
zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl.
Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge-
birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar.
Kalk-' und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen,
sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich
nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer-
den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.
1903 -
Breslau
: Hirt
- Autor: ,
- Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
§71.
Frankreich.
53
Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be-
günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanüle und das dichteste Eisen-
bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende.
— Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die
Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten
und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von
den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hülste
sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver-
dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch.
Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E-, Festg.
und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und
Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [linji] und Belle-
Alliance fbell alliangß) sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen,
erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon.
§ 71. Irankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.).
a. Lage und Bodengeftalrung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell.
Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges
Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken:
die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang
der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs
ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der-
selben nach N. heißt Cöte d'or fköt bor]; daran schließt sich das Plateau
spläto] von Langres slängr], das Quellgebiet der Seine fßans. Im N.w.
der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernj] mit vielen er-
loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänj] und Normandie
ist Gebirgslattd. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch-
stießen das Land. Nach dem Mittell. Meer stießt der Rhone mit der
Saöne sßön]; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßan] mit der Marne
smarn], die Loire sloär], die Garonne fgarön], der Adour sadür]. Auf
französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die
Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin-
dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal du midi
[tut midi]), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne
(Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden.
o. Ixtima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder
als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei
Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya-
zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl.
Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge-
birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar.
Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen,
sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich
nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer-
den die schönsten Südsriichte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.
1904 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
§71.
Frankreich.
53
Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be-
günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen-
bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende.
— Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die
Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schon gebauten Städten
und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von
den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte
sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver-
dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch.
Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E., Festg.
und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und
Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [Itnji] und Belle-
All i a n c e fbell alliängßl sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen,
erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon.
§ 71. Irankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.).
a. Lage und Bodcngcftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittel!.
Meer und dem Atlalit. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges
Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken:
die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang
der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs
ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der-
selben nach N. heißt Cote d'or slot bòrj; daran schließt sich das Plateau
splätöf von Langres slängrs, das Quellgebiet der Seine (ßäns. Im N.w.
der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowerns'' mit vielen er-
loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne [bretdnj] und Norman die
ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch-
fließen das Land. Nach dem Mittel!. Meer fließt der Rhone mit der
Saöne (ßvns; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßans mit der Marne
[mdrn], die Loire sloarü, die Garonne fgaröns, der Adour sadürs. Auf
französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die
Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin-
dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittel!. Meere (Kanal du midi
[bü midlp>, der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne
(Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden.
o. Rlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder
als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei
Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya-
zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl.
Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S.
Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge-
birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar.
Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen,
sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich
nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer-
den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.
1899 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
- Auflagennummer (WdK): 7
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
52
Frankreich.
ist eben. Bewässert wird das Land von der Maas und Schelde. Das
Gebiet der Schelde ist vorzüglich angebaut; das Land gleicht hier in vielen
Gegenden einem Garten. Obstbau und Blumenzucht ist bedeutend. Im
Thal der Maas wird auch Wein angebaut. Die Viehzucht ist ausgezeichnet.
Das Land ist unerschöpflich reich an Eisen und Steinkohlen; auch Zink,
Blei, Schiefer werden gewonnen. Die Industrie steht auf überaus hoher
Stufe; sie ist die blühendste auf dem europäischen Festlande, nur die rheinische
kommt ihr nahe. Weltbekannt sind die Brabanter oder Brüsseler Spitzen.
Auch die Tuche und Teppiche Brüssels sind berühmt. Um Lüttich werden
viele Gewehre, Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel ist bliihcnd
und wird begünstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste
Eisenbahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ost-
ende. Die Volksbildung ist mangelhaft. — Belgien ist sehr starkbevölkert,
am dichtesten in Ostslandern. Das Land ist reich an schön gebauten
Städten und schmucken Dörfern; dazwischen sind zahllose Meiereien und
Höfe zerstreut. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Ab-
kunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des
Landes und reden ein verdorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch.
Brüssel, mit den Vororten über 480000 E., Hauptstadt. Antwerpen, 260000 E-,
Festg. u. Seehandelsstadt, viel Petroleum eingefahren. Lüttich, Fabrikstadt. Gent
und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [Sirtji] und
Belle-Alliance sbell alliungßs sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon sbujongh
auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon.
§ 71. Frankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 38 Mill. E.).
a. Lage und Bodengeftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell.
Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges
Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken:
die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang
des Wasgenwaldes, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frank-
reichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen sße) dahin. Die Fort-
setzung derselben nach N. heißt Cöte d'or sköt dor); daran schließt sich das
Plateau splato) von Langres slüngrs, das Quellgebiet der Seine sßän).
Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland von Auvergne sowernjs mit
vielen erloschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänjs und Nor-
mandie ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse
durchfließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit
der Saone sßon); nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßän) mit der
Marne [Mürns, die Loire slour), die Garonne sgaron), der Adour
sadürs. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas
und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in
Verbindung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal
du midi [bä midi)), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und
Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden.
e. Klima und Produkte. Das Klima Frankreichs ist viel milder
als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa 3
Wochen lange Regenzeit. Schon um Weihnachten blühen Tulpen, Hya-
1912 -
Leipzig
: Teubner
- Autor: Lehmann, Richard
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Wasgenwald. hart. Pfälzer Bergland. Lothringisches Stufenland. 61
2. Das Lothringische Stufenland und seine Umwallung.
1. Der Wasgenwald (Elsaß) erreicht in seinem breiten südlichen Teile eine höhe
von über 1400 m (5ulzer Belchen). Da sich die Wolken der feuchten Westwinde
an den sanft geneigten westlichen Berghängen abregnen, findet man besonders auf
dieser Leite des Gebirges dichte Wälder, in denen sogar noch hin und wieder der
Wolf heimliche Schlupfwinkel sucht. Die höhen haben ein rauhes Klima; sie sind meist
mit wiesen bedeckt, die im Sommer von großen Rinderherden abgeweidet werden.
Das Hirtenleben der Sennen ist fast das gleiche, wie das ihrer Genossen in den
Alpen. Sind Ende Mai, zu Pfingsten, die hochweiden vom Schnee befreit, und sprießen
die würzigen Kräuter, sowie die üppigen Gräser aus dem feuchten Boden, dann
treiben die Sennen das Vieh hinauf zu den Bergen, wo es gewöhnlich bis acht Tage
nach Michaelis bleibt. Aus der gewonnenen Milch bereiten sie vorzüglichen Käse.
Der bekannteste ist der Münsterkäse. Er hat seinen Namen nach den Sennereien
des oberen Münstertales im südlichen Wasgenwald. Zur Oberrheinischen Tiefebene
fällt der Wasgenwald steil ab,- Weingärten umkränzen hier seinen Fuß, und Obst,
Mais und Kastanien gedeihen an allen hängen und verbreiten Wohlstand in der
Bevölkerung. Der größte Teil der Gebirgsbewohner findet aber in den Spinnereien
und Webereien Erwerb, die an den Bächen entlang sich weit in die Täler hinauf-
ziehen und vorzügliche Baumwollenstoffe liefern. Im Süden wird das Gebirge durch
eine tiefe Senke, die Burgundische Pforte, vom Schweizer Jura getrennt. Sie
bildet eine bequeme Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich und ist zur An-
läge des Rheine-Rhone-Kanals benutzt worden. Einer andern Einsattelung, die
weiter nördlich liegt, folgt der Rhein-Marne-Kanal.
2. Die hart (bayrisch) bildet im Norden die Fortsetzung des Wasgenwaldes.
Ihre höhen sind mit dichten Wäldern bedeckt, in denen nach der Sage der von Sieg-
fried erschlagene Drache gehaust hat. Auf der dem Rheine zugewendeten Seite reiht
sich ein stadtähnliches Dorf an das andre. Kastanienwälder umgeben die ruinen-
gekrönten Bergspitzen, Mandel- und Pfirsichbäume schmücken die Weinberge, und
Alleen von Nußbäumen reichen bis weit hinab in die Ebene. Im Westen senkt sich
die hart allmählich zum Lothringischen Stufenlande.
3. Das Pfälzer Vergland (teils bayrisch, teils hessisch), das sich an die hart
anschließt, besteht aus einzelnen bewaldeten Berggruppen, die durch breite, fruchtbare
Täler voneinander geschieden find. Die Nähe der Saarbrückener Kohlenlager be-
günstigte das Aufblühen verschiedener Industrien. In Kaiserslautern (54) wird
Spinnerei und Weberei, in Pirmasens (38) vorwiegend Schuhfabrikation betrieben.
4. Das Lothringische 5tufenland. Nur das Gebiet zwischen der mittleren
Mosel und der Saar (Quelle?), zu denen sich die Landschaft stufenförmig abdacht,
ist deutsch (Lothringen). Es hat meist fruchtbaren Boden und dient daher dem Acker-
bau und der Viehzucht (Pferde). Ergiebige Eisenerzlager, die reichsten in Deutschland,
und die Nähe des Saarbrückener Kohlengebietes haben eine bedeutende Eisenindustrie
entstehen lassen. Überall sieht man dort rauchende Schornsteine und flammende hoch-
Öfen, dazu Gießereien, Walzwerke und Maschinenfabriken. Viele Tausende von Menschen
1907 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Rohrmann, Adolf, Seydlitz, Ernst von
- Auflagennummer (WdK): 8
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
8. Wasserstraßen.
89
Ii. Kanäle.
1.Kaiser Wilhelm-Kanal oder
Nord-Ostsee-Kanal (fast 100 km.
1905 durchfahren von 32000 ab-
gabepflichtigen Schiffen mit einem
Raumgehaltvon insgesamt 5 650 000
Registertonnen *).
2. Dortmund-Ems-Kanal.
3. Rh ein-H anno der-Kanal, im
Bau.
4. Elbe-Trave-Kanal.
5. Rhin-Finow-Kanal.
6. Havelländischer Hauptkanal,
Oder-Spree-Kanal mit dem
Teltower Kanal (Umgehung
Berlins für Durchgangsgüter).
7. Plauescher Kanal.
8. Bromberger Kanal.
9. Oberländischer Kanal.
10. Königsberger Seekanal.
11. Rhein-Marne-Kanal.
12. Rhein-Rhöne-Kanal, Zweig-
kanal nach Basel.
13. Ludwigs-Kanal.
Iii. Schiffbare Wasserstraßen.
Sämtliche Flüsse und die zugehörigen Kanäle und Seen stellen inner-
halb des Deutschen Reiches eine schiffbare Strecke von rund 14000 km dar.
Den größten Verkehr von allen Strömen der Erde hat der Rhein. An
Verkehrsbedeutung folgt ihm im Deutschen Reiche die Elbe.
a) Länge der schiffbaren Strom-, Kanal- und Seestrecken
im Deutschen Reiche in km.
1. Rheingebiet^ . 2800 4. Emsgebiet. . 1200 j 7. Weichselgebiet . 700
2. Odergebiet 3 . 2750 5. Wesergebiet . 1000 8. Memelgebiet . 400
3. Elbgebiet. 2600 6. Donaugebiet , 900 9. Pregelgebiet . 250
b) Die bedeutendsten Flußhäfen des Deutschen Reiches
nach dem Handelsroarenverkehr in 1000 t
im Jahre 1905.
Angekommen zu Berg | zu Tal Abgerundet
1. Duisburg-Ruhrort .... 6172 4125 10 300
2. Berlin....... 4200 3163 7400
3. Hamburg-Oberelbhafen. . . 3387 2509 5900
4. Mannheim...... 4024 300 4 300
5. Ludwigshafen..... 1284 494 1800
6. Frankfurt a. M..... 1188 254 1400
1 5). i. achtmal so viel Schiffe, aber nur halb so viel Registertonnen, wie den
Sueskanal passierten.
2 Mit Kanälen und Seestrecken wie auch bei den folgenden Flußgebieten.
3 Die märkischen Wasserstraßen sind zu 40 o/o der Oder, zu 60o/0 der Elbe zu-
gerechnet. 0
1893 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Bernecker, Ernst, Zweck, Albert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Schülerbuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
209
Von O. geht ihr der Doubs vom Schweizer Jura zu (vergl.
seinen Lauf auf der Karte), in dessen Thal die durch die Festungen
°Besan?on und «Belfort geschützte Straße durch die Burgundische
Pforte nach dem Rhein führt (Rhone-Rhein-Kanal). Die ö. Neben-
flüsse strömen der Rhone von den Alpen zu: die Jsöre vom Mt. Jseran,
von deren Thal die Straßen des Kl. St. Bernhard und des Mt. Cenis
abbiegen (Festung Grenoble an der Jsöre) und s. davon die Durance,
die vom Mt. Genövre kommt und bei 'Avignon mündet.
Das Rhonebecken öffnet sich, vom übrigen Frankreich abgeschlossen,
nach S., gehört also zum Gebiet des Mittelmeeres. Selbständigkeit
des Königreichs Burgund durch das ganze Mittelalter hindurch.
2) Das Becken der Garonne breitet sich zwischen dem Gebirgs-
land der Anvergne und den Pyrenäen ans. Es trägt von den be-
rüchtigten les Landes abgesehen, im allgemeinen gut kultiviertes Land
und reiche Vegetation. Der Fluß selbst entquillt den Gipfeln der
Maladetta-Gruppe, bildet zunächst einen nach W. geöffneten Bogen
und eilt dann (von ^Toulouse) in n.-w. Richtung dem Atlantischen
Ocean zu. — Schon oberhalb ^Bordeaux, etwa 100 km von der
Mündung, macht sich Ebbe und Flut bemerkbar: Begünstigung der
Schiffahrt (vergl. die englischen Ströme). Die wichtigsten Nebenflüsse
erhält die Garonne aus den n.-ö. gelegenen Gebirgen: Tarn und
Lot aus den Cevennen, Dordogne aus der Auvergue. Nach der
Vereinigung mit dem letztgenannten Nebenfluß führt der Meerbusen-
artige, von den berühmten Weingeländen Medocs begleitete Lauf den
Namen Gironde. Im S.-W. können sich keine bedeutenden Nebenflüsse
entwickeln, weil der den Pyrenäen entquellende Adour die Gewässer
vom w. Teil dieses Gebirges sammelt (seinen Lauf verfolge auf der
Karte). An seiner Mündung liegt «Bayonne, das die Pyrenäen-
straße deckt.
Die Garounestraße ist von außerordentlicher Bedeutung: Abkür-
znng des Seeweges zwischen dem Golf von Biscaya und dem Mittel-
ländischen Meere vermittelst des von "Toulouse abbiegenden Kanals
du Midi, der bei 'Cette das Mittelmeer erreicht. "Bordeaux, dem
Verkehr nach die dritte (nach "Marseille und *le Havre), »Cette trotz
des schlechten Hafens die fünfte von den Seestädten Frankreichs;
"Toulouse im Binnenlande mit 150 T. E.
3) Die Loire haben wir in ihrem Oberlauf kennen gelernt; den
nördlichsten Punkt erreicht sie bei "Orleans, von wo die Straße nach
dem Seine-Becken abgeht, von da eilt der Fluß in vorwiegend w.
Richtung dem Meere zu (Bedeutung von ° Tours). An der Mün-
Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 14
1902 -
Leipzig
: Poeschel
- Autor: Deckert, Emil
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Berufliche Bildungsgänge, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Die peripherischen Staaten 5 Die französische Republik. 181
Die Rhone, die ihre Quellen in den Alpen hat, ist auch in
Frankreich noch ein rvilber Gebirgsstrom, zwar mit sehr reicher
Wasserfülle, aber als Schiffahrtsstrom schlecht beschaffen. Von schauer-
licher Wildheit ist sie bei ihrem Iuradurchbruche (Per te du R hone),
und ihre Deltaarme sind sehr seicht und ließen sich bisher
nur unvollständig regulieren. — Der Schiffahrt günstig ist unter
ihren Nebenstüssen nur die ruhig fließende S a on e mit dem D o ubs,
die durch den Canal ducentre mit der Loire, durch den Kanal
von Burgund mit der Seine (Armen^on) und durch den Rhein-
Rhone-Kanal mit dem Rheine in Verbindung steht.
Herault, Aude und Adour haben starkes Gesäll und sehr
wechselnde Wassermenge.
Die Garonnc entsteht aus mehreren wilden Abflüssen der Pyre-
näen sowie aus Abflüssen des Zentralplateaus, hat viele Kies- und
Sandbänke, starkes Gefall und sehr wechselnde Wasserfülle. Erst
von Agen an wird sie etwas besser schiffbar, und nur der Mündungs-
trichter (Gironde) hat durch die Gezeiteneinwirkung bis Bordeaux
aufwärts eine starke Schiffahrtsbewegung. Die Nebenflüsse Tarn,
Lot und Dordogne sind auf größeren Strecken schiffbar. Die
Garonne ist durch den „Canal du Midi" mit dem Mittelmeer ver-
bunden, und eine Umwandlung desselben in einen Seeschissahrts-
kanal von 7,5 m Tiese („Canal des Deux Mers!") wird geplant.
Die Charente hat gleichmäßigen Wasserstand und schwaches
Gesäll und ist von Angouleme gut schiffbar.
Die Loire ist mit ihren bedeutenden Nebenflüssen (Allier, Eher
und Vienn e) der Hauptabfluß des Zentralplateaus, von sehr wechseln-
dem Wasserstande und bis Orleans von starkem Gesäll. Besser schiffbar
als die obere Loire und der Allier sind Eher und Vienne ebenso
wie Mayenne und Sarthe. Die Loire ist mit den Flüssen der
Bretagne durch Kanäle verbunden und ebenso mit der Seine (durch
die Kanäle von Nivernais, Briare und Orleans) und mit der Rhone.
Vilaine, Aulne und Orne haben schwaches Gesäll und durch
reiche Niederschläge eine beträchtliche, sich gleichbleibende Wassermenge.
Die Seine ist in jeder Beziehung der beste Schiffahrtsstrom
Frankreichs und hat durch ihre Eigenschaften nicht wenig dazu bei-
getragen, den Schwerpunkt des französischen Staats- und Wirtschafte
lebens nach dem Norden zu verlegen. Ihre Quellen liegen in den