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1. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 85

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 85 — 2. Die Bodenbeschaffenhcit ist mannigfaltig. Das Land be- sitzt mit Ausnahme der gewaltigen Hochgebirge der Westalpen und Pyrenäen, die sich aber nur an seiner Südost- und Südwestgrenze aus- breiten, nur Gebirgserhebungen von mittlerer Höhe, welche dem Ver- kehr keine großen Hindernisse entgegenstellen. Im allgemeinen ist der Süden und Osten des Landes gebirgig, wo sich das französische Mittel- gebirge (siehe Karte!) ausbreitet. Der Westen und Norden ist Tief- land, das a/3 der Oberfläche des Landes umfaßt. 3. Die Bewässerung Frankreichs ist außerordentlich reich und gehört vier Stromgebieten, dem der Seine, der Loire, der Garonne und der Rhone an. In jeder Beziehung ist die Seine der beste Schiffahrtsstrom, welche durch ein ausgedehntes Kanalsystem mit der Rhone, der Loire, dem Rhein, der Maas und der Schelde in Ver- bindung steht. Die anderen Flüsse leiden meist an Versandung und wechselndem Wasserstand, weshalb sie nur von flachgehenden Schiffen benutzt werden können. Von den Kanälen sind zu erwähnen der Rhein-Rhone-Kanal, der Rhein-Marne-Kanal. welche namentlich den Verkehr mit Massenprodukten, Steinkohlen, Holz, Baumaterial usw. erleichtern. Der L!aqai du midi, der den Atlantischen Ozean mit dem Mittelmeer verbindet, hat nicht die Bedeutung erlangt, welche man erwartete. Die französischen Flußstraßen und Kanäle haben den Ver- kehr im Lande selbst wesentlich gefördert und die Eisenbahnen be- deutend entlastet. 4. Die kocienfrucktbarkeit des Landes, begünstigt von einem außerordentlich milden Klima, ist vorzüglich und macht Frankreich zu einem der reichsten Länder der Erde. 48°/o der Bevölkerung be- schäftigen sich mit Landwirtschaft; es hat den wohlhabendsten Bauern- stand von Europa. An Getreide werden namentlich Weizen, die Haupt- brotfrucht der Franzosen, und Hafer, aber auch Roggen (zur Ausfuhr) und Gerste angebaut; nur bei ungünstigen Ernten wird aus den Donau- ländern (über Marseille) der Ausfall gedeckt. Der Zuckerrübenbau steht auf hoher Stufe und reiht sich dem von Deutschland und Österreich an. Hanf und Flachs werden in ausgezeichneter Güte im Norden des Landes angebaut. Der wichtigste landwirtschaftliche Betriebszweig ist der Weinbau. Frankreich ist das erste Weinland der Erde. Obwohl infolge der Reblauskrankheit weitausgedehnte Strecken der Weinkultur brachgelegt wurden, liefert der Wein dennoch 60 Mill. hl (2 l/a Mil- liarden Frcs.), wovon etwa 2/s ausgeführt wird; er beschäftigt 2 Mill.

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1. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 63

1906 - Berlin : Weidmann
Frankreich. 63 die Aonne zufließt. Rechts empfängt sie die auch vom Hochland von Langres kommende Marne und die auf den Ardennen ent- springende Oise. Wenigstens in ihrem Oberlaufe gehören zu Frank- reich die Maas und die Mosel (^kleine Maas), die die Lothrin- gische Hochebene durchziehen. Ju das Mittelländische Meer mündet die auf dem St. Gott- hard entspringende Rhone (—der rasche Fluß). Sie fließt nach ihrem Austritt aus dem Genfer See nach Sw. und nimmt da, wo sie sich rechtwinklig nach S. wendet, rechts die Saöne [ßön] (= der ruhige Fluß) auf, die von den Sichelbergen kommt und links den dem Jura entquellenden Doubs [du] empfängt. Von den Westalpen strömen Fig. 15. Vulkanreihe des Puye de Dome in der Auvergne. der'rhone die Jsöre und die Durance zu, und unterhalb der Einmündung der letzteren beginnt das sumpfige Delta der Rhone, das sie in zwei Hauptarmen durchfließt. Die Bodenbildung Frankreichs ermöglichte eine vielfache Ver- bindung seiner Flüsse durch Kanäle. So führt 1. der Kanal du midi von ö.sten Punkte der Garonne zum Mittelmeer; 2. der Kanal du Centre von der Saöne zur Loire; 3. der Kanal von Burgund von der Saöne zur Aonne- 4. der Kanal von Orleans von der Loire zur Seine; 5. der Marne-Rhein-Kanal durch- schneidet Maas und Mosel, durchzieht den Wasgau in einem Tunnel und mündet da in den Rhein, wo 6. der Rhone-Rhein-Kanal beginnt. Dieser führt durch die Burgundische Pforte zum Doubs und stellt demnach die Verbindung zwischen Nordsee und Mittelmeer her. Ferner ist das n. Frankreich mehrfach mit dem belgischen Kanal- netz verbunden. An der Küste des Mittelmeers und an der unteren Rhone herrscht südeuropäisches Klima mit trocknen Sommern, so daß der

2. Länderkunde Europas mit Ausnahme des Deutschen Reiches - S. 19

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Natur und Menschenwerk. 19 reren Kegeln, am höchsten im Ittont Dore (1900 m). während zwischen Hilter und Loire sich das spornartig nach N vorgeschobene Forezgebirge ($oreh) absondert, führen im S höhlenreiche Kalksteingebiete zu dem Gstrand hinüber. Dieser bildet mit den übrigen inneren Mittelgebirgen bis zu den Sichelbergen einen flachen 8-förmigen Bogen und heißt im südl. Teil die Tevennen. Er bricht steil gegen das Rhonebecken ab. Das lange, schmale Rhonebecken mit seinem östl. Gebirgsrand. während die rvestl. Mittelgebirge steil abfallen, senken sich Iura und Klpen langsamer zum Saone- Rhone-Becken. Die 5aöne (Sson') entspringt auf den Sichelbergen. Zwischen Wasgau und Iura öffnet sich das Becken in der wichtigen Burgundischen Pforte zur Mittelrheinischen Tiefebene, von dem aus vielen gleichlaufenden Retten bestehenden Schweizer Jura, über den nur enge (yuertäler führen, entspringt der Doubs (Duh), der nach Durchbrechung des Juras der ursprünglichen Richtung entgegen nach Sw zur Saone fließt. Die Rhone, vom St. Gotthard, vor und nach dem Durchfluß durch den Genfer See durch Berner Klpen und Jura (hier die perte du Rhone) spitzwinklig gebrochen, fließt in der Richtung der Saone weiter. Der Südflügel der Westalpen besteht aus einem inneren Gürtel (Montblanc-Masse 4800 m, Grajische Klpen mit Kleinem St. Bernhard, Kottische Klpen mit Mont Tenis (Ssenih) 2100 m und Monte Diso 3850 m, Meeralpen bis zum Tol di Tenda) und einem äußeren Gürtel (Savoyer Kalkalpen, Dauphineer [Doftneer] Kalkalpen, das bis dicht an das Meer reichende provenzalische Gebirge, das mit den Klpen zusammenhängt), von den Grajischen Rlpen kommt die Isere (Isär), von den Kottischen Mpen die Durance (Dürängß). Die Rhone mündet in einem sumpfigen, ein- gedeichten, strandseenreichen Delta in den Golf du Lion (dü £iöng). Solche Strandseen finden sich auch in dem flachen Küstenstreifen rechts der Rhone, einer ausgesprochenen Haffküste, während links der Rhone sehr bald Steilküste beginnt (Riviera). Die französischen Kanäle. Es verbinden: 1. der Rhein-Marne-Kanal durch die Zaberner Senke das Seine- und Rheingebiet, 2. der Kanal du Midi das Garonne- und Rhonegebiet, Ozean und Mittelmeer, 3. der Rhein-Rhone-Kanal in der Burgundischen Pforte durch 311 und Doubs das Rhein- und Rhonegebiet, 4. der Burgunder Kanal zwischen Töte d'(Dr und Plateau von Langres durch I)onne und Saöne die Seine und Rhone, 5. der Kanal du Tentre um das Südende der Tote d'gr die Saone und Loire. Ii. a) Gesamtbetrachtung. Allmähliche klimatische Übergänge. Frankreich zeigt nicht nur in langsamem Wechsel die klimatische Natur von Küsten- und Binnen- land, Tbene und Gebirge. Das im allgemeinen warme Land zeigt vor allem bei einer Breitenausdehnung von Köln bis Florenz den Übergang von norddeutschen zu mittel- meerischen Lebensbedingungen. Tsel, Ziegen und Geflügel haben als Haustiere eine ganz andere Bedeutung als bei uns. Schatten in glänzender Naturausstattung. Frankreich hat verhältnismäßig mehr Ackerboden als irgendein anderes Land, seine Kraft beruht auf der Landwirtschaft. Kber es ist ein waldarmes Land. Daher führen die Flüsse im Sommer wenig Wasser, während sie im Frühling und herbst oft gewaltig anschwellen und Überschwemmung und Versandung bewirken. Infolgedessen ist das Fluß- und Kanalnetz nicht von ganz so hohem Wert, als man annehmen könnte. Die langen Küsten sind stellenweise völlig wert- los, da sie hafenlose Flachküsten oder vom Hinterland abgeschlossene Steilküsten sind. Frankreich hat einen bedeutenden, wenn auch nicht so großen Reichtum an Kohlen und

3. Geographie - S. 56

1902 - Breslau : Hirt
56 Frankreich. französischem Boden entspringen auch die Scheide, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbindung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal du midi [bü mfbt)), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhöne-Kanal) und Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saöne mit der Loire verbunden. — c. Klima und Produkte. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man Kanal- /Va Cprsicit 358 .Meridian 0 v Greonw. 2 Fig. 14. Frankreich. (Corsica 8700 qkro.) im S. eine etwa 3 Wochen lange Regenzeit. Schon um Weihnachten blühen Tulpen, Hyazinthen n. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Dentschland. In den Gebirgs- gegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk- und Kreidenden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr frucht- Haren Schicht aufgeschwemmter Erde überdeckt. Keide- und Moorstrecken befinden

4. Geographie - S. 180

1912 - Berlin : Wichert
— 180 — Iv. Gewässer Frankreichs. Sie sind sehr günstig verteilt. Drei große Stromgebiete gehören dem Lande ganz (Seine, Loire, Garonne) und zwei zum Teil (Rhone und Rhein) an. Dazu kommt noch eine große Zahl von Küstenflüssen. a) Die Seine ist Frankreichs w i ch t i g st e r und ruhig- ster Fluß (Lauf und Nebenflüsse s. Karte). Sie umfaßt die Verkehrs-, Handels- und industriereichsten Gebiete des Landes. b) Die Loire ist Frankreichs größter Strom (Lanf usw. s. Karte). Durch eine Senke steht sie bei Orleans in Kanalverbindung mit der Seine und zwischen Cote d'or und Charolais mit der Rhone (Kanal du Centre). e) Die Garonne ist Frankreichs g e f ii r ch t e t st e r Strom. Bei seinen Hochfluten steigt er oft 7 bis 10 m über den mittleren Wasserstand. Das Mündungsgebiet wurde dnrch die Flut trichterförmig bis tief ins Land hinein aufgewühlt und erweitert, so daß die Seeschiffe bis B o r d e a u x, der berühmten W e i n st a d t, gelangen können. d) Die Rhön e (s. S. 178) gehört nicht ganz, aber doch zum größten Teile dem Lande an. e) Das Stromgebiet des Rheins empfängt aus Frank- reich die M o s e l und Maas. f) Unter den übrigen Gewässern sind noch Adour (von den Pyrenäen) und die S o m m e (Nordfrankreich) bemerkens- wert. Fast alle Gewässer Frankreichs haben den Nachteil, daß ihr Wasserstand sehr schwankt (Abholzung der Gebirge!) und daß dadurch die Schiffahrt zeitweise sehr behindert wird. Als Vorteil aber sehen wir zwischen den einzelnen Stromgebieten Senken und niedrige Wasserscheiden, welche die Anlage zahl- reicher Kanäle bedeutend erleichtern. (S. Karte: Kanal du Midi, Kanal du Centre, Rhein-Rhone-Kanal, Rhein-Marne-Kanal, Kanal von Burgund, Kanal von Orleans, Kanal von Brest- Nantes.) V. D a s K l i m a Frankreichs ist im Durchschnitt 3° gün- stiger als das Deutschlands (12» : 9°). Die Sommer sind in beiden etwa gleich, die Winter dagegen in Frankreich weit günstiger. Das hat seinen Grund in der südlicheren Lage und in der größeren Nähe des Ozeans. Südfrankreich hat das M i t t e l m e e r k l i m a, das keinen eigentlichen Winter, sondern nur etwa 20 stürmische Tage als solchen kennt. Von den kälteren Höhen der östlichen Südküste wehen oft heftige, kalte, trockene Fallwinde, die einen plötzlichen

5. Geographie - S. 84

1888 - Breslau : Hirt
84 W. Keil, Länder- und Völkerkunde. gebaut. Die sonnigen Anhöhen bedecken Weinberge oft in unabsehbaren Strecken. Von den Weinen sind besonders die der Hardt (Pfälzer), des Elsaß und des südlichen Badens (Markgräfler) sehr geschätzt. Feine Obstarten zieht man in Gärten; die Wege sind bepflanzt mit Wallnußbäumen und edlen Kastanien, die auch nicht selten wild in den Wäldern vorkommen. Man kann mit Rücksicht auf solche Fruchtbarkeit die Oberrheinische Tiefebene wohl den Garten Deutschlands nennen. — Wiederholung. 3. Bevölkerung und deren Beschäftigung. Verkehrswege. Was schließest du aus der Fruchtbarkeit des Bodens auf die Dichtigkeit der Bevölkerung? — Daß die Oberrheinische Tiefebene sehr stark bevölkert ist, wirst du bei einiger Aufmerksamkeit auch von der Karte ersehen. Was auf derselben wird dir ein Recht geben, auf eine sehr starke Bevölkerung zu schlie- ßen? — Nenne Städte im westlichen Teile! — Im östlichen Teile! (Ein- üben!) — Im Durchschnitt wohnen dort 150 Einwohner auf einem Quadrat- kilometer. Suche nach der politischen Karte zu bestimmen, welchen Staaten sie angehören! — Nach dem, was ich euch bereits über die Fruchtbarkeit des Bodens mitgeteilt habe, werdet ihr wohl imstande sein, eine Reihe von Erwerbsquellen anzugeben; welches sind solche? — Doch diese Nahrungs- zweige reichen nicht aus, so vielen Menschen den Lebensunterhalt zu ver- schaffen, wir finden daher auch noch eine sehr lebhafte Industrie dort. Be- sonders sind es Baumwollenspinnerei, Baumwoll-und Seidenweberei, Färberei, chemische, namentlich Farbwarenfabriken und überall einen sehr flotten Han- del. Der letztere wird begünstigt durch ein sehr ausgedehntes Netz von Eisen- bahnen, die teils die Städte der Tiefebene miteinander verbinden, teils seitlich in die anliegenden Landesteile und Länder führen. — Die Schiffahrt auf dem Rhein ist aufwärts nur bis Mannheim von Bedeutung; zwei Kanäle, der Rhein-Marne-Kanal und der Rhein-Rhone-Kanal, stellen eine zweckmäßige und billige Wasserverbindung mit Frankreich her. Suche diese Kanäle auf der Karte! — Welches sind die Ausgangspunkte in Frankreich und in Deutsch- land? — Wiederholung, dann allgemeine Zusammenfassung und Befestigung des Stoffes! — Bearbeitung passender Teile als Aufsatz. Lektion 9. Globus und planigloben. Schotte, Schulglobus; Kozenn, Wandkarte der Planigloben. 1. Gestalt, a. Der Apparat, welchen ich euch hier zeige, heißt Globus. Welche Gestalt hat er? — Drehe ich den Globus, so werdet ihr bald zwei Punkte an seiner Oberfläche finden, wo die Drehung nur eine sehr geringe ist, ja ganz aufhört. Zeige diese Punkte! — Welche Bedeutung haben diese Punkte für die Drehung des Globus? — Diese Punkte nennt man Pole. — Wo liegen sie? — Wie liegen sie zueinander? — Durch was sind sie am Globus miteinander verbunden? — Einen solchen Eisenstab nennt man Achse. Wozu dient die Achse? — Wiederholung. b. Was stellt der Globus dar? — Nun übertrage das, was du an dem Globus gelernt hast, auf die Erde! — Die Erde hat aber keine wirkliche

6. Wirtschaftsgeographie des Deutschen Reiches und seiner Kolonien mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Anteils am Welthandel und Weltverkehr - S. 29

1918 - München [u.a.] : Oldenbourg
I. Das deutsche Land. 29 B. Im Ostscegebiet. 1. Der Klodnitz-Kanal; er führt von Kosel a. d. Oder in das oberschlesische Kohlenrevier. 2. Der Bromberger Kanal; er verbindet Brahe und Netze und weiterhin Weichsel und Oder. 3. Der Oberländische Kanal; er verbindet das ostpreußische Oberland mit dem Frischen Haff. Der Ludwigs-Kanal; er verbindet Rednitz und Altmühl und weiterhin Main und Donau, Nordsee und Schwarzes Meer. D. Im Rheingebiet. 1. Der Rhein-Rhone-Kanal; er verbindet den Rhein mit Saöne-Rhöne. 2. Ter Rhein-Marne-Kanal; er verbindet Straßburg mit Paris. Weitaus die größte Wichtigkeit unter den deutschen Binnenwasserstraßen hat der Rhein, die belebteste Wasserstraße der Welt. Er hat vor allen anderen deutschen Wasserstraßen den großen Vorteil der ziemlich gleichmäßigen Wasser- führuug, da er als einziger Alpenfluß ans den Gletschern während des Som- mers reichlich gespeist wird. Die Schiffahrt setzt auch im Winter höchstens ein bis zwei Monate aus, während die ostdeutschen Wasserstraßen oft drei bis vier Monate durch Eisgang gesperrt werden. Die Großschiffahrt beginnt in Straßburg, wo zwei Kanäle aus Frankreich einmünden, der Rhein-Marne-Kanal, der den Anschluß an das Saargebiet her- stellt, und der Rhone-Rhein-Kanal. Weitaus die meisten Schiffe fahren aber nur bis Mannheim-Ludwigshafen an der Neckarmündung. Der größte rheinische Binnenhafen ist Duisburg - Ruhrort; dem Verkehrsumfaug nach geht er sogar allen Binnenhäfen der Welt voran ^). Ihm folgen unter den deutschen l) Die Schiffahrt der großen nordamerikanischen Seen ist nach Bauart der Schiffe und dem ganzen Betrieb der Seeschiffahrt gleichzustellen. Die Hauptkanäle Preußens. C. Im Donaugebiet.

7. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 33

1907 - Langensalza : Beyer
Iii. Die oberrheinische Tiefebene. 33 Die Leinwandbereitung im n. Teile ist fast nur eine haus- gewerbliche Tätigkeit und von weit geringerer Bedeutung. Es kann hier nicht unsere Aufgabe sein, das gute Recht nach- zuweisen, welches wir auf Elsaß-Lothringen haben, wohl aber drängt sich uns von selbst die Frage zu prüfen auf/ Was war Elsaß-Lothringen in wirtschaftlicher Beziehung in Frankreich und was ist es jetzt? In wenigen Jahrzehnten ist aus einem von Frankreich nie be- achteten, ja stets über die Achsel angesehenen Lande ein wirtschaft- lich bedeutungsvoll entwickeltes geworden, das seinen starken Rück- halt an seinem mächtigen Mutterlande hat. Früher verwahrlost und vernachlässigt, von einem erfolgreichen Mitbewerb mit anderen fran- zösischen Provinzen ausgeschlossen — heute gewerblich hoch ent- wickelt und auf dem deutschen Weltmarkt eine seiner Wichtigkeit völlig entsprechende Stelle einnehmend: das ist das Ergebnis eines solchen Vergleichs. Wie mächtig hat sich Straßburg entwickelt, eine Stadt, die heute eine Perle unter den süd- und mitteldeutschen Städten genannt werden muß und die, obwohl gerade ihr die große französische Trauer am allermeisten heute gilt, früher in gewerblicher Beziehung kaum der Erwähnung wert war. Möge daher immer mehr unter den Bewohnern die Erkenntnis sich Bahn brechen, daß sie ihre Wohlfahrt einzig und allein ihrer Zugehörigkeit zum deutschen Vaterlande, ihrer alten Heimat, zu verdanken haben! 5. Güteraustausch. Wegen der großen Verschiedenheit der Erwerbsverhältnisse findet ein ungemein reger Austausch der Erzeug- nisse zwischen den einzelnen Gebietsteilen statt, so daß der Binnen- handel bedeutend ist. Das gleiche gilt von dem Außenhandel, der für die heimische Industrie an Rohprodukten Baumwolle aus Ägypten, Ostindien und den Vereinigten Staaten, Farbstoffe über Frankreich, sowie Kolonialwaren über Holland und Frankreich einführt. Außerdem kommen zur Einfuhr: Eisen und andere Me- talle, Steinkohlen, Häute und Salz. Die Ausfuhr erstreckt sich auf alle Industrieerzeugnisse, nament- lich aber auf Baumwollenwaren, die nach allen europäischen und außereuropäischen Staaten gehen, ferner auf Schwarzwälder Uhren, Bijouteriewaren, chemische Erzeugnisse, Lederwaren, Gerste, Hopfen, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obst, Wein, Tabak, Hanf und Holz. Als wichtigste Handelsstädte sind zu erwähnen: Frankfurt, Mannheim und Straßburg. 6. Verkehrsmittel. Dem Handel und Verkehr dienen gute Wasserstraßen. Zunächst ist hier der Rhein mit seinen schiff- baren Gewässern Main und Neckar zu nennen. An wichtigen Ka- nälen, für deren Herstellung Frankreich große Opfer nicht gescheut hat, merken wir : 1. den Rhein-Rhone-Kanal, der Iii und Doubs verbindet, und 2. den Rhein-Marne-Kanal. Grundscheid, Handels- u. Verkehrsgeographie. 3

8. Vaterländische Erdkunde - S. 36

1897 - Braunschweig : Wollermann
s -----------— -- — 36 — kehr beträgt nur 1j20 des Elbverkehrs. Begründet ist das zunächst in der kürzeren Laufstrecke, außerdem aber auch darin, daß die Weser durch Landschaften von geringerer Fruchtbarkeit fließt, während die Elbe das gewerbreiche Königreich Sachsen, die fruchtbare Provinz Sachsen und die gesegneten Elbmarschen durch- strömt. Auch fehlt es der Weser an Kanalverbindungen, während die Elbe mehrfach mit der Oder in Verbindung gesetzt ist. Die Ems ist zwar nur kurz, aber sie hat einen ruhigen Lauf und ist ziemlich wasserreich, so daß sie wohl einen lebhafteren Verkehr haben könnte, wenn sie nicht in einem öden Moor- und Sumpfgebiet gelegen wäre. Vielleicht steht ihr aber eine große Zukunft bevor infolge eines in Angriff genommenen Kanals, der sie zunächst mit dem Ruhrkohleugebiet (Dortmund-Ems-Kanal) und weiterhin mit dem Rhein in Verbindung setzen soll. Dann wird sie ge- wissermaßen dem Rhein einen deutschen Endlauf und eine deutsche Mündung geben. Die Oder kommt an Zahl der Schiffe dem Rhein gleich, doch sind es durchweg kleinere Fahrzeuge, deren Gesamt-Tonnengehalt nur halb so groß ist wie derjenige der Rheinschiffe. Gehemmt wird die Oderschiffahrt durch den schwankenden Wasserstand und durch die langwährende Eisbedecknng. Die Weichsel ist bei ihrem Eintritt in Deutschland bereits sür große Schisse fahrbar, aber noch mehr als bei der Oder stören die lange Eisbedeckung im Winter und die starken Eisgänge gegen Frühjahr. Eine besondere Bedeutung gewinnt sie dadurch, daß sie in Rußland ausgedehnte Waldgebiete durchströmt, so daß wohl auf keiuem deutschen Strom eine so starke Holzflößerei betrieben wird. Danzig wird dadurch ein Hauptstapelplatz für Holz. Die Donan (deutsche Strecke) bleibt iu ihrer Bedeutung für den Verkehr noch erheblich hinter der Weser zurück. Letztere wird von ca. 400, erstere nur von 70—90 Schiffen befahren. Begründet ist das hauptsächlich in zwei Um- ständen: die Alpenzuflüsse sind bis auf den Inn nicht schiffbar, und die Donau selbst ist infolge des ihr reichlich zugeführten Alpenschuttes stellenweise sehr flach — Tabelle dazu siehe bei Binnenschiffahrt. 4. Die deutschen Kanäle. Eine besondere Würdigung verdienen noch die Kanäle. Sie sind, eben weil der Wasserweg der billigste ist, von großer Bedeutung. — (Atlas, Anhg. Karte S. 2:) Der Rhein steht durch den Ludwigskanal mit der Donau, durch den Rhein-Rhone-Kanal und den Rhein-Marne-Kanal mit fran- zösischen Flüssen in Verbindung. Die Oder ist durch den Finow-Kanal (zur Havel) und den Fr. Wilhelms-Kanal (zur Spree) mit der Elbe, durch den Bromberger Kanal mit der Weichsei in Verbindung gesetzt. Dagegen fehlen, abgesehen von kleinen Kanälen im Küstengebiet, Verbindungen zwischen Rhein, Ems, Weser und Elbe. Überhaupt bleibt das Kaualuetz Deutschlands hinter demjenigen mancher anderer Länder, besonders hinter dem- jenigen Hollands, Belgiens und Englands, wie auch Frankreichs zurück. (Deutsch- land besitzt ca. 2000, Frankreich und Großbritannien je ca. 5000 km Kanäle.) Die politische Zerrissenheit vergangener Zeiten war auch für dieses wichtige Gebiet kultureller Entwicklung ein großes Hindernis. Es gilt darum für das neue, geeinigte Reich und für die Einzelstaaten, Versäumtes eifrig uachzuholen. In dieser Erkenntnis sind denn auch bereits mehrere Kanäle teils geplant, teils

9. Quellenbuch zur brandenburgisch-preussischen Geschichte - S. 387

1889 - Berlin : Nicolai
— 387 — 303, Der Friede von Frankfurt. 1871. lgeneralstabswerk Il, 20, Anl. 186.) Art. 1. Die Entfernung von Belfort bis zu der Grenzlinie, wie sie zuerst zur Zeit der Verhandlungen von Versailles vorgeschlagen war und sich aus der dem ratifizierten Präliminarvertrage vom 26. Februars beige- fugten Karte verzeichnet findet, wird als Maßstab für die Ausdehnung des Gebietsstreifens betrachtet, welcher kraft der darauf bezüglichen Klausel des ersten Präliminarartikels nebst der Stadt und Festung Belfort bei Frankreich verbleiben soll. . . . Art. 2. Die früher französischen Einwohner der abgetretenen Gebiete-), welche wirklich in demselben ansässig sind und die sranzösische Nationalität bewahren wallen, sollen bis zum 1. Oktober 1872 uach eiuer vorgäugigeu, der zuständigen Behörde zu machenden Erklärung die Freiheit haben, ihren Wohnsitz nach Frankreich zu verlegen und sich dort anzusiedeln, ohne daß dieses Recht beeinträchtigt werde durch die Gesetze über den Militärdienst, dem gegenüber ihnen die Eigenschaft als französische Bürger erhalten wird. Sie sollen die Freiheit haben, ihren in den mit Deutschland • vereinigten Gebieten belegeueu unbeweglichen Besitz zu behalten. Kein Eiuwohuer der abgetretenen Gebiete darf persönlich oder an seinem Gute verfolgt, beunruhigt oder zur Rechenschaft gezogen werden von wegen politischer oder militärischer, während des Krieges begangener Handlungen. Art. 3. Die französische Regierung stellt der deutschen Regierung die Archive, Urkunden und Register zu, welche die bürgerliche, militärische und gerichtliche Verwaltung der abgetretenen Gebiete betreffen. . . . Art. 5. Die beiden Nationen werden eine gleiche Behandlung genießen hinsichtlich der Schiffahrt auf der Mosel, dem Rhein-Marne-Kanal, dem Rhein-Rhone-Kanal, dem Sarre-Kaual und den mit diesen Schiffahrts- straßen in Verbindung stehenden schiffbaren Gewässern. Das Recht der Flößerei wird erhalten werden. Art. 7. Die Zahlung von 500 Millionen wird in den 30 Tagen nach der Wiederherstellung der Gewalt der französischen Regierung in Paris erfolgen. Eine Milliarde wird bezahlt werden im Laufe des Jahres und eine halbe Milliarde am 1. Mai 1872. Die drei letzten Milliarden bleiben ') Am 1. März ratifiziert von der Nationalversammlung in Bordeaux mit 546 gegen 107 Stimmen. ^Dieselben umfaßten 257lljm. mit 1580000 Einwohner (darunter 500000 Franzosen). Tie Vereinigung dieses Reichslandes Elsaß-Lothringen mit dem deutschen Reiche erfolgte durch Reichsgesetz vom 9. Juni 1871. 25 *

10. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 381

1906 - Wittenberg : Herrosé
Xiii. Vaterland und Volkstum. 381 Weser durch Landschaften von geringerer Fruchtbarkeit fließt, während die Elbe das gewerbreiche Königreich Sachsen, die fruchtbare Provinz Sachsen und die gesegneten Elbmarschen durchströmt. Auch fehlt es der Weser an Kanal-Verbindungen, während die Elbe mehrfach mit der Oder in Verbindung gesetzt ist. Die Ems ist zwar nur kurz, aber sie hat einen ruhigen Lauf und ist ziemlich wasserreich, so daß sie wohl einen lebhafteren Verkehr haben könnte, wenn sie nicht in eiitem öden Moor- und Sumpfgebiet gelegen wäre. Vielleicht steht ihr aber eine große Zukunft bevor in- folge eines in Angriff genommenen Kanals, der sie zunächst mit dem Ruhrkohlengebiet, Dortmund-Ems-Kanal, und weiterhin mit dem Rhein in Verbindung setzen soll. Dann wird sie gewissermaßen den: Rhein einen deutschen E n d l a u f und eine deutsche Mündung geben. Die Oder kommt an Zahl der Schiffe dem Rhein gleich, doch sind es durchweg kleinere Fahrzeuge, deren Gesamt-Tonnengehalt nur halb so groß ist wie derjenige der Rheinschiffe. Gehemmt wird die Oderschiffahrt durch den schwankenden Wasserstand und durch die lang- währende Eisbedeckung. Die Weichsel ist bei ihrem Eintritt in Deutschland bereits für große Schiffe fahrbar, aber noch mehr als bei der Oder stören die lange Eisbedeckung im Winter und die starken Eisgänge gegen Früh- jahr. Eine besondere Bedeutung gewinnt sie dadurch, daß sie in Ruß- land ausgedehnte Waldgebiete durchströmt, so daß wohl auf keinem deutschen Strome eine so starke Holzflößerei betrieben wird. Danzig wird dadurch eiu Hauptstapelplatz für Holz. Die Donau bleibt auf ihrer deutschen Strecke iu ihrer Bedeutung für den Verkehr noch erheblich hinter der Weser zurück. Letztere wird von etwa 400, erstere nur von 70 bis 90 Schiffen befahren. Begrün- det ist das hauptsächlich in zwei Umständen: die Alpenzuflüsse sind, bis auf den Inn, nicht schiffbar, und die Donau selbst ist infolge des ihr reichlich zugeführten Alpenschuttes stellenweise sehr flach. 2. Die deutschen Kanäle. Eine besondere Würdigung ver- dienen noch die Kanäle. Sie sind, weil der Wasserweg der billigste ist, von großer Bedeutung. Der Rhein steht durch den Ludwigs- Kanal mit der Donau, durch den Rhein-Rhone-Kanal und den Rhein-Marne-Kanal mit französischen Flüssen in Verbindung. Die Oder ist durch den Finow-Kanal, zur Havel, und den Fr. Wilhelms- Kanal, zur Spree, mit der Elbe, durch den Bromberger-Kanal mit der Weichsel in Verbindung gesetzt. Dagegen fehlen, abgesehen von kleinen Kanälen im Küstengebiet, Verbindungen zwischen Rhein, Ems, Weser und Elbe. Überhaupt bleibt das Kanalnetz Deutschlands hinter demjenigen mancher anderen Länder, besonders hinter demjenigen Hol- lands, Belgiens und Englands wie auch Frankreichs zurück. Deutschland besitzt etwa 2000, Frankreich und Großbritannien je etwa 5000 km Kanäle. Die politische Zerrissenheit vergangener Zeiten war auch für dieses wichtige Gebiet der Entwickelung ein großes Hindernis. Es gilt darum für das neue, geeinigte Reich und für die Einzelstaaten,

11. Nr. 16 - S. 53

1908 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien linb Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 590000 E., Hptst. Antwerpen, 290000 E., Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [lütjt] und Belle- Alliance sbell alliängß) sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Arankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodengestaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cöte d'or [föt bor]; daran schließt sich das Plateau [piäto] von Langres [längr], das Quellgebiet der Seine (ßan]. Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernj] mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne [bretbnj] und Normandie ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der Saöne sßön]; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßan] mit der Marne srnarn], die Loire sloar], die Garonne (garön], der Adour fadür]. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanüle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal än midi [bii midi]), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. e. Ixlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist int ganzen sehr fruchtbar. Kalk- und Kreideboden find vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

12. Nr. 22 - S. 53

1904 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 560000 E-, Hptst. Antwerpen, 280000 E., Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [linji] und Belle- Alliance chell alliangßi sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Arankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodcngeftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zun: größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogell die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cöte d'or [föt dör); daran schließt sich das Plateau splätö) von Langres slängrs, das Quellgebiet der Seine sßäns. Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowerns^ mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänjs und Normandie ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der Saöne (ßvn); nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßäns mit der Marne smarns, die Loire sloark, die Garonne (garön), der Adour sadürs. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal ckn midi [bü mtbt|), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. 6. Ixlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

13. Nr. 23 - S. 53

1904 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E-, Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [liitjt] und B elle- Alliance chell alliangßi sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, ans den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Isrankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodengestaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cöte d'or sköt doch; daran schließt sich das Plateau [piätöj von Langres slängch, das Quellgebiet der Seine (ßan). Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernst mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne (bi'etdnj] und Norman die ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der Saöne sßöns; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßäns mit der Marne smärns, die Loire sloärst die Garonne igaröns, der Adour sadüch. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal än midi |bu midist, der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. 6. Klima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk-' und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

14. Nr. 11 - S. 53

1903 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanüle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hülste sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E-, Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [linji] und Belle- Alliance fbell alliangß) sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Irankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodengeftalrung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cöte d'or fköt bor]; daran schließt sich das Plateau spläto] von Langres slängr], das Quellgebiet der Seine fßans. Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernj] mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänj] und Normandie ist Gebirgslattd. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- stießen das Land. Nach dem Mittell. Meer stießt der Rhone mit der Saöne sßön]; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßan] mit der Marne smarn], die Loire sloär], die Garonne fgarön], der Adour sadür]. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal du midi [tut midi]), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. o. Ixtima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südsriichte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

15. Nr. 11 - S. 53

1904 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schon gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E., Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [Itnji] und Belle- All i a n c e fbell alliängßl sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Irankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodcngcftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittel!. Meer und dem Atlalit. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cote d'or slot bòrj; daran schließt sich das Plateau splätöf von Langres slängrs, das Quellgebiet der Seine (ßäns. Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowerns'' mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne [bretdnj] und Norman die ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- fließen das Land. Nach dem Mittel!. Meer fließt der Rhone mit der Saöne (ßvns; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßans mit der Marne [mdrn], die Loire sloarü, die Garonne fgaröns, der Adour sadürs. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittel!. Meere (Kanal du midi [bü midlp>, der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. o. Rlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

16. Nr. 18 - S. 52

1899 - Breslau : Hirt
52 Frankreich. ist eben. Bewässert wird das Land von der Maas und Schelde. Das Gebiet der Schelde ist vorzüglich angebaut; das Land gleicht hier in vielen Gegenden einem Garten. Obstbau und Blumenzucht ist bedeutend. Im Thal der Maas wird auch Wein angebaut. Die Viehzucht ist ausgezeichnet. Das Land ist unerschöpflich reich an Eisen und Steinkohlen; auch Zink, Blei, Schiefer werden gewonnen. Die Industrie steht auf überaus hoher Stufe; sie ist die blühendste auf dem europäischen Festlande, nur die rheinische kommt ihr nahe. Weltbekannt sind die Brabanter oder Brüsseler Spitzen. Auch die Tuche und Teppiche Brüssels sind berühmt. Um Lüttich werden viele Gewehre, Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel ist bliihcnd und wird begünstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisenbahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ost- ende. Die Volksbildung ist mangelhaft. — Belgien ist sehr starkbevölkert, am dichtesten in Ostslandern. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen sind zahllose Meiereien und Höfe zerstreut. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Ab- kunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein verdorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten über 480000 E., Hauptstadt. Antwerpen, 260000 E-, Festg. u. Seehandelsstadt, viel Petroleum eingefahren. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [Sirtji] und Belle-Alliance sbell alliungßs sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon sbujongh auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Frankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 38 Mill. E.). a. Lage und Bodengeftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang des Wasgenwaldes, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frank- reichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen sße) dahin. Die Fort- setzung derselben nach N. heißt Cöte d'or sköt dor); daran schließt sich das Plateau splato) von Langres slüngrs, das Quellgebiet der Seine sßän). Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland von Auvergne sowernjs mit vielen erloschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänjs und Nor- mandie ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durchfließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der Saone sßon); nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßän) mit der Marne [Mürns, die Loire slour), die Garonne sgaron), der Adour sadürs. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbindung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal du midi [bä midi)), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. e. Klima und Produkte. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa 3 Wochen lange Regenzeit. Schon um Weihnachten blühen Tulpen, Hya-

17. Mitteleuropa - S. 61

1912 - Leipzig : Teubner
Wasgenwald. hart. Pfälzer Bergland. Lothringisches Stufenland. 61 2. Das Lothringische Stufenland und seine Umwallung. 1. Der Wasgenwald (Elsaß) erreicht in seinem breiten südlichen Teile eine höhe von über 1400 m (5ulzer Belchen). Da sich die Wolken der feuchten Westwinde an den sanft geneigten westlichen Berghängen abregnen, findet man besonders auf dieser Leite des Gebirges dichte Wälder, in denen sogar noch hin und wieder der Wolf heimliche Schlupfwinkel sucht. Die höhen haben ein rauhes Klima; sie sind meist mit wiesen bedeckt, die im Sommer von großen Rinderherden abgeweidet werden. Das Hirtenleben der Sennen ist fast das gleiche, wie das ihrer Genossen in den Alpen. Sind Ende Mai, zu Pfingsten, die hochweiden vom Schnee befreit, und sprießen die würzigen Kräuter, sowie die üppigen Gräser aus dem feuchten Boden, dann treiben die Sennen das Vieh hinauf zu den Bergen, wo es gewöhnlich bis acht Tage nach Michaelis bleibt. Aus der gewonnenen Milch bereiten sie vorzüglichen Käse. Der bekannteste ist der Münsterkäse. Er hat seinen Namen nach den Sennereien des oberen Münstertales im südlichen Wasgenwald. Zur Oberrheinischen Tiefebene fällt der Wasgenwald steil ab,- Weingärten umkränzen hier seinen Fuß, und Obst, Mais und Kastanien gedeihen an allen hängen und verbreiten Wohlstand in der Bevölkerung. Der größte Teil der Gebirgsbewohner findet aber in den Spinnereien und Webereien Erwerb, die an den Bächen entlang sich weit in die Täler hinauf- ziehen und vorzügliche Baumwollenstoffe liefern. Im Süden wird das Gebirge durch eine tiefe Senke, die Burgundische Pforte, vom Schweizer Jura getrennt. Sie bildet eine bequeme Verbindung zwischen Deutschland und Frankreich und ist zur An- läge des Rheine-Rhone-Kanals benutzt worden. Einer andern Einsattelung, die weiter nördlich liegt, folgt der Rhein-Marne-Kanal. 2. Die hart (bayrisch) bildet im Norden die Fortsetzung des Wasgenwaldes. Ihre höhen sind mit dichten Wäldern bedeckt, in denen nach der Sage der von Sieg- fried erschlagene Drache gehaust hat. Auf der dem Rheine zugewendeten Seite reiht sich ein stadtähnliches Dorf an das andre. Kastanienwälder umgeben die ruinen- gekrönten Bergspitzen, Mandel- und Pfirsichbäume schmücken die Weinberge, und Alleen von Nußbäumen reichen bis weit hinab in die Ebene. Im Westen senkt sich die hart allmählich zum Lothringischen Stufenlande. 3. Das Pfälzer Vergland (teils bayrisch, teils hessisch), das sich an die hart anschließt, besteht aus einzelnen bewaldeten Berggruppen, die durch breite, fruchtbare Täler voneinander geschieden find. Die Nähe der Saarbrückener Kohlenlager be- günstigte das Aufblühen verschiedener Industrien. In Kaiserslautern (54) wird Spinnerei und Weberei, in Pirmasens (38) vorwiegend Schuhfabrikation betrieben. 4. Das Lothringische 5tufenland. Nur das Gebiet zwischen der mittleren Mosel und der Saar (Quelle?), zu denen sich die Landschaft stufenförmig abdacht, ist deutsch (Lothringen). Es hat meist fruchtbaren Boden und dient daher dem Acker- bau und der Viehzucht (Pferde). Ergiebige Eisenerzlager, die reichsten in Deutschland, und die Nähe des Saarbrückener Kohlengebietes haben eine bedeutende Eisenindustrie entstehen lassen. Überall sieht man dort rauchende Schornsteine und flammende hoch- Öfen, dazu Gießereien, Walzwerke und Maschinenfabriken. Viele Tausende von Menschen

18. Landeskunde des Deutschen Reiches - S. 89

1907 - Breslau : Hirt
8. Wasserstraßen. 89 Ii. Kanäle. 1.Kaiser Wilhelm-Kanal oder Nord-Ostsee-Kanal (fast 100 km. 1905 durchfahren von 32000 ab- gabepflichtigen Schiffen mit einem Raumgehaltvon insgesamt 5 650 000 Registertonnen *). 2. Dortmund-Ems-Kanal. 3. Rh ein-H anno der-Kanal, im Bau. 4. Elbe-Trave-Kanal. 5. Rhin-Finow-Kanal. 6. Havelländischer Hauptkanal, Oder-Spree-Kanal mit dem Teltower Kanal (Umgehung Berlins für Durchgangsgüter). 7. Plauescher Kanal. 8. Bromberger Kanal. 9. Oberländischer Kanal. 10. Königsberger Seekanal. 11. Rhein-Marne-Kanal. 12. Rhein-Rhöne-Kanal, Zweig- kanal nach Basel. 13. Ludwigs-Kanal. Iii. Schiffbare Wasserstraßen. Sämtliche Flüsse und die zugehörigen Kanäle und Seen stellen inner- halb des Deutschen Reiches eine schiffbare Strecke von rund 14000 km dar. Den größten Verkehr von allen Strömen der Erde hat der Rhein. An Verkehrsbedeutung folgt ihm im Deutschen Reiche die Elbe. a) Länge der schiffbaren Strom-, Kanal- und Seestrecken im Deutschen Reiche in km. 1. Rheingebiet^ . 2800 4. Emsgebiet. . 1200 j 7. Weichselgebiet . 700 2. Odergebiet 3 . 2750 5. Wesergebiet . 1000 8. Memelgebiet . 400 3. Elbgebiet. 2600 6. Donaugebiet , 900 9. Pregelgebiet . 250 b) Die bedeutendsten Flußhäfen des Deutschen Reiches nach dem Handelsroarenverkehr in 1000 t im Jahre 1905. Angekommen zu Berg | zu Tal Abgerundet 1. Duisburg-Ruhrort .... 6172 4125 10 300 2. Berlin....... 4200 3163 7400 3. Hamburg-Oberelbhafen. . . 3387 2509 5900 4. Mannheim...... 4024 300 4 300 5. Ludwigshafen..... 1284 494 1800 6. Frankfurt a. M..... 1188 254 1400 1 5). i. achtmal so viel Schiffe, aber nur halb so viel Registertonnen, wie den Sueskanal passierten. 2 Mit Kanälen und Seestrecken wie auch bei den folgenden Flußgebieten. 3 Die märkischen Wasserstraßen sind zu 40 o/o der Oder, zu 60o/0 der Elbe zu- gerechnet. 0

19. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 209

1893 - Hannover : Hahn
209 Von O. geht ihr der Doubs vom Schweizer Jura zu (vergl. seinen Lauf auf der Karte), in dessen Thal die durch die Festungen °Besan?on und «Belfort geschützte Straße durch die Burgundische Pforte nach dem Rhein führt (Rhone-Rhein-Kanal). Die ö. Neben- flüsse strömen der Rhone von den Alpen zu: die Jsöre vom Mt. Jseran, von deren Thal die Straßen des Kl. St. Bernhard und des Mt. Cenis abbiegen (Festung Grenoble an der Jsöre) und s. davon die Durance, die vom Mt. Genövre kommt und bei 'Avignon mündet. Das Rhonebecken öffnet sich, vom übrigen Frankreich abgeschlossen, nach S., gehört also zum Gebiet des Mittelmeeres. Selbständigkeit des Königreichs Burgund durch das ganze Mittelalter hindurch. 2) Das Becken der Garonne breitet sich zwischen dem Gebirgs- land der Anvergne und den Pyrenäen ans. Es trägt von den be- rüchtigten les Landes abgesehen, im allgemeinen gut kultiviertes Land und reiche Vegetation. Der Fluß selbst entquillt den Gipfeln der Maladetta-Gruppe, bildet zunächst einen nach W. geöffneten Bogen und eilt dann (von ^Toulouse) in n.-w. Richtung dem Atlantischen Ocean zu. — Schon oberhalb ^Bordeaux, etwa 100 km von der Mündung, macht sich Ebbe und Flut bemerkbar: Begünstigung der Schiffahrt (vergl. die englischen Ströme). Die wichtigsten Nebenflüsse erhält die Garonne aus den n.-ö. gelegenen Gebirgen: Tarn und Lot aus den Cevennen, Dordogne aus der Auvergue. Nach der Vereinigung mit dem letztgenannten Nebenfluß führt der Meerbusen- artige, von den berühmten Weingeländen Medocs begleitete Lauf den Namen Gironde. Im S.-W. können sich keine bedeutenden Nebenflüsse entwickeln, weil der den Pyrenäen entquellende Adour die Gewässer vom w. Teil dieses Gebirges sammelt (seinen Lauf verfolge auf der Karte). An seiner Mündung liegt «Bayonne, das die Pyrenäen- straße deckt. Die Garounestraße ist von außerordentlicher Bedeutung: Abkür- znng des Seeweges zwischen dem Golf von Biscaya und dem Mittel- ländischen Meere vermittelst des von "Toulouse abbiegenden Kanals du Midi, der bei 'Cette das Mittelmeer erreicht. "Bordeaux, dem Verkehr nach die dritte (nach "Marseille und *le Havre), »Cette trotz des schlechten Hafens die fünfte von den Seestädten Frankreichs; "Toulouse im Binnenlande mit 150 T. E. 3) Die Loire haben wir in ihrem Oberlauf kennen gelernt; den nördlichsten Punkt erreicht sie bei "Orleans, von wo die Straße nach dem Seine-Becken abgeht, von da eilt der Fluß in vorwiegend w. Richtung dem Meere zu (Bedeutung von ° Tours). An der Mün- Zweck u. Bernecker. Geographie Ii. 14

20. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 181

1902 - Leipzig : Poeschel
Die peripherischen Staaten 5 Die französische Republik. 181 Die Rhone, die ihre Quellen in den Alpen hat, ist auch in Frankreich noch ein rvilber Gebirgsstrom, zwar mit sehr reicher Wasserfülle, aber als Schiffahrtsstrom schlecht beschaffen. Von schauer- licher Wildheit ist sie bei ihrem Iuradurchbruche (Per te du R hone), und ihre Deltaarme sind sehr seicht und ließen sich bisher nur unvollständig regulieren. — Der Schiffahrt günstig ist unter ihren Nebenstüssen nur die ruhig fließende S a on e mit dem D o ubs, die durch den Canal ducentre mit der Loire, durch den Kanal von Burgund mit der Seine (Armen^on) und durch den Rhein- Rhone-Kanal mit dem Rheine in Verbindung steht. Herault, Aude und Adour haben starkes Gesäll und sehr wechselnde Wassermenge. Die Garonnc entsteht aus mehreren wilden Abflüssen der Pyre- näen sowie aus Abflüssen des Zentralplateaus, hat viele Kies- und Sandbänke, starkes Gefall und sehr wechselnde Wasserfülle. Erst von Agen an wird sie etwas besser schiffbar, und nur der Mündungs- trichter (Gironde) hat durch die Gezeiteneinwirkung bis Bordeaux aufwärts eine starke Schiffahrtsbewegung. Die Nebenflüsse Tarn, Lot und Dordogne sind auf größeren Strecken schiffbar. Die Garonne ist durch den „Canal du Midi" mit dem Mittelmeer ver- bunden, und eine Umwandlung desselben in einen Seeschissahrts- kanal von 7,5 m Tiese („Canal des Deux Mers!") wird geplant. Die Charente hat gleichmäßigen Wasserstand und schwaches Gesäll und ist von Angouleme gut schiffbar. Die Loire ist mit ihren bedeutenden Nebenflüssen (Allier, Eher und Vienn e) der Hauptabfluß des Zentralplateaus, von sehr wechseln- dem Wasserstande und bis Orleans von starkem Gesäll. Besser schiffbar als die obere Loire und der Allier sind Eher und Vienne ebenso wie Mayenne und Sarthe. Die Loire ist mit den Flüssen der Bretagne durch Kanäle verbunden und ebenso mit der Seine (durch die Kanäle von Nivernais, Briare und Orleans) und mit der Rhone. Vilaine, Aulne und Orne haben schwaches Gesäll und durch reiche Niederschläge eine beträchtliche, sich gleichbleibende Wassermenge. Die Seine ist in jeder Beziehung der beste Schiffahrtsstrom Frankreichs und hat durch ihre Eigenschaften nicht wenig dazu bei- getragen, den Schwerpunkt des französischen Staats- und Wirtschafte lebens nach dem Norden zu verlegen. Ihre Quellen liegen in den