1791 -
Erlangen
: Bibelanst.
- Autor: Seiler, Georg Friedrich
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Stadtschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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wisse Stellung der Sterne an dcm Himmel und ih-
res Abstandes von der Erde. Die Sternfther haben
den ganzen Himmel eingetheilt, und haben zu dieser Ein-
theilung gewisse Zeichen gebraucht, als : den Stier,Krebs,
Zwillinge, die Jungfrau, den Steinbock u. dergl. Da
glaubten einfaltige Leute, diese hatten Einfluß auf das
Leben der Menschen. Wer im Krebs geboren ist, bey
dem geht alles verkehrt; wer im Wassermann geboren
ist, darf sich in Acht nehmen, daß er nicht im Wasser
umkomlne. Dergleichen thörichte Zeichendeuter hat matt
mehr. Dann haben die Sternkundigen die 7 Plane-
ten mit besonder» 7 Zeichen versehen, die also ausse-
hen: © die Sonne, 3 der Mond / Z der Mars,
§ der Merkur, 24. der Jupiter / ? Denus, t> der
Saturn. Diese Planeten aber haben immer eine an-
dere Stellung gegen einander, weil sie sich in der freyen
Luft in gewissen Kreisen herumdrehen- Nun habett
die Gelehrten auch diese Stellungen der Planeten mit
Zeichen angedeutet/ zum Beyspiel mit solchen: /3 □
und dergleichen mehr. Dieft Zeichen insgesammt ste-
hen in dem Calender und deuten den Lauf der Ge-
stirne an; da nun aber Gutes und Böses unter den
Menschen nicht von Gestirnen herkommt, da diese viele
hundert Lausend Meilen weit von uns entfernte Welt§
körper keinen Einfluß weder in unsere Seele, noch in
unfern Leib haben; so ist alles nichts als Aberglaube/
was in dem Calender aus diesen Gestirnen Gutes und
Böses geweissaget wird. Die Aderlaßtafeln sind daher
ein grober heidnischer Aberglaube, weil sogar darinnen
behauptet wird, daß die Gestirne in den Kopf oder in
den Fuß, m die Schulter oder in die Knie des Mens
scheu einen Einfluß hatten. In den Kalenderkapiteltt
von Seuchen und Krankheiten ist heidnische Wahrsage-
, rey