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1. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 22

1889 - Leipzig : Freytag
22 Gromut und Ehrenhaftigkeit, die er selbst dem Gegner gegenber bewies. Da er der Reformation entgegentrat, war ihm Sache der berzeugung, aber nie htte er sich an Luther vergriffen, solange dieser sein Wort hatte. In Karls Wesen lag zugleich ein ernster, oft dsterer Zug, der sich gegen Ende seines Lebens noch bestimmter ausprgte, zumal er schon frhe von Krnklichkeit gebeugt wurde und vor der Zeit alterte. 2. Karls auswrtige Kriegt. Karl wurde bald nach dem Wormser Reichstage in Krieg mit Franz I. von Frankreich verwickelt; denn dieser hatte Mailand erobert und sollte es als Reichslehen an Karl zurck-geben; auch hatte Franz das Her-zogtum Burgund an sich gerissen, welches Karl als Erbe seiner Gro-mutter, Maria von Burgund, beanspruchte. Der Kampf wurde in Oberitalien und in Burgund meist durch Mietstruppen gefhrt; in dem franzsischen Heere fochten Schweizer Sldner, in Karls Heere die deutschen Landsknechte unter dem wackern Hauptmann Georg von Frnndsberg. Der Krieg, der dreimal durch Friedensschlsse unterbrochen wurde, whrte im ganzen 23 Jahre und nahm fr den König von Frankreich einen ungnstigen Verlaus. Im ersten Kriege (15211526) wurde er in der Schlacht von Pavia 1525 sogar gefangen und erst Wiederaus der Hast in Madrid entlassen, nachdem er geschworen hatte, aus Mailand zu verzichten und Bur-gund herauszugeben. Wortbrchig schlo er aber mit dem Papste, mit England und Venedig einen Bund, die heilige Liga" genannt, um Karlv. aus Italien zu vertreiben. So kam es zum zweiten Kriege (1527 1529), in welchem die deutschen Truppen Rom strmten, den Papst in der Engels-brg einschlssen und die Kirchen und Palste Roms plnderten. Der Krieg whrte noch zwei Jahre; dann kam durch Vermittlung der Mutter des Knigs Franz und der Tante des Kaisers Karl der Damenfriede" zu Cambray zustande, in welchem Franz I. Burgund behielt, dagegen auf 9. Karl V. (Nach dem Bilde im Rmer zu Frankfurt a- M.)

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1. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 181

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 68. Die Kriege Karls V. mit Franz I. 181 entbrannte ein blutiger Krieg, der mit geringen Unterbrechungen von 1521—1544 dauerte. 2. Wir führen hier nur die wichtigsten Vorkommnisse desselben an. 1525 kam es bei Pnvia zur Schlacht. Karl V. erfocht mit deutschen Landsknechten unter Führung des Georg von Fruuds-b e r g einen herrlichen Sieg. Franz' I. Heer wurde vernichtet und er selbst als Gefangener nach Spanien verbracht. In dem für ihn demütigenden Madrider Frieden (1526) mußte Franz I. eidlich versprechen, seinen Ansprüchen auf Mailand zu entsagen und Burgund herauszugeben. Aber nun nahm sich der Papst, der Karls wachsende Macht in Italien fürchtete, der Sache des französischen Königs an. Er entband ihn seines Eides und Franz begann im Bunde mit dem Papste und anderen Fürsten die Feindseligkeiten von neuem (1527). Der Kampf war jetzt auch gegen den Papst gerichtet. Infolgedessen strömten viele lutherisch gesinnte Landsknechte herbei und Georg von Fruudsberg konnte bald ein stattliches Heer über die Alpen führen. Er drang bis Rom vor, eroberte 1527 die Stadt und brachte den Papst in arge Bedrängnis. In lächerlichem Aufzug verhöhnten die rohen deutschen Landsknechte das Papsttum. 1529 schloß Karl Y. mit Franz I. den Frieden zu Cambray. Derselbe hatte jedoch nur die Bedeutung eines Waffenstillstandes; denn schon in den dreißiger Jahren erfolgte der Wiederausbruch des Kampfes. 1544 gelangte das kaiserliche Heer bis in die Nähe von Paris und zwang Franz I. zum Frieden zu Cresph (bei Paris), durch den ein endgültiger Abschluß der Kriege herbeigeführt wurde. Franz I. verzichtete auf Italien, Karl V. auf Burgund (westlich der Saone). § 69. Tchmalkaldischer Krieg 1546—1547» Augsburger Interim 1548 1. Die Beendigung des Krieges mit Franz I. war von Bedeutung für das Auftreten des Kaisers in Deutschland: Auswärtige Verwicklungen, die ihn zur Mäßigung hätten mahnen können, standen zunächst nicht bevor; jetzt gab es für ihn den protestantischen Fürsten gegenüber keine Rücksichten mehr. Er war fest entschlossen, unter allen Umständen die Einheit der Kirche wiederherzustellen und die Selbständigkeit der Reichsstände zu brechen. So rückte die Entscheidung durch die Gewalt der Waffen immer näher und unvermeidlich heran, bis sie in den Jahren 1546 und 1547 erfolgte. Den Anlaß zum Ausbruch des blutigen Kampfes gab das Verhalten der protestantischen Fürsten gegen das von dem Papst auf des Kaisers Be- Verlauf. Friede zu Crespy 1544. Ursache: Streben des Kaisers nach Einheit der Kirche. Anlaß.

2. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 264

1894 - Dresden : Jacobi
264 und geschickter Feldherr wurde. In seinem schwchlichen Krper wohnte eine starke Seele. Schon als Kind gelangte er in den Besitz der reichen Niederlande; als Jngling erbte er Spanien mit den Nebenlndern Neapel, Sicilieu, und den groen Besitzungen in Amerika. Nach dem Tode seines Gro-Vaters*) wurde er auch der Herr der habsburgischeu Lnder, welche er aber bald seinem Bruder zur Verwaltung und spter gnzlich zum Besitz berlie. Endlich whlten ihn 1520 die Kurfrsten zum deutschen Kaiser. Er konnte mit Recht sagen, da in seinem Reiche die Sonne niemals untergehe. b) Karls V. Kriege gegen Franz I. von Frankreich. Auer Karl V. hatte sich auch der König Franz von Frankreich um die Kaiserkrone beworben; doch hatten die Kurfrsten den Enkel des verstorbenen Kaisers vorgezogen, nachdem er ihnen die weitgehendsten Versprechungen gemacht hatte, vor allem, da er die vollziehende Gewalt mit dem Reichsregiment (20 Vertreter der Fürsten und Reichsstdte) teilen wollte. Bald nach der Wahl zogen die beiden Gegner in vier Kriegen das Schwert gegeneinander. König Franz hatte Mailand erobert und gab an Karl V. nicht die Freigrafschaft Burgund heraus; weil Karl beide Lnder rechtlich beanspruchte, mute das Schwert entscheiden. In dem ersten Kriege 15211526 vertrieben die tapferen dent-scheu Laudskuechtsfhrer Georg von Frnndsberg und Schrtlin von Bnrten-bach die Franzosen aus Italien und drangen in Frankreich ein. In der Entscheidungsschlacht bei Pavia 1525 verlor Franz I. Sieg und Freiheit; letztere erhielt er nicht eher zurck, als bis er im Frieden zu Madrid auf die beiden Lnder Mailand und die Freigrafschaft verzichtet hatte. Doch fchou im folgenden Jahre erneuerte Franz den Krieg, ver-bndet mit dem Papste Clemens Vii., welcher ihn von seinem Eide los-sprach. Abermals waren die Deutschen siegreich und erstrmten Rom; als aber bald darauf eine Pest die Heere furchtbar lichtet, kommt es 1529 zum Frieden bei Cambray (auch Damenfrieden genannt, weil er durch die Mutter des franzsischen Knigs und Karls Tante abgeschlossen wurde). Franz behlt diesmal Burgund. Karl erhlt Mailand, und gelobt dem Papste, energisch gegen die Evangelischen in Deutschland vor-zugehen. Ein dritter und vierter Krieg (bis 1544) bringt Franz wenig Vor-teil; ihm verbleibt nur Bourgogue, während Karl auer Mailand auch die Freigrafschaft erhlt. *) Maximilian vermhlt mit Maria von Burgund. Johanna, Erbin von Spanien. Philipp der Schne. Karl V. (erbt: Niederlande, Burgund, Ferdinand I. Spanien mit den Nebenlndern und die (erbt Ungarn und Bhmen. habsburgischeu Erblnder).

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Jahre 1648 - S. 142

1902 - Leipzig : Voigtländer
142 Der Neuzeit erste Periode. Grundlage den Kommunismus mit Vielweiberei durch; die Be- Mnster? weguug ward erst nach Eroberung der Stadt durch den Bischof mit Hilse verschiedener Fürsten und nach Hinrichtung der Aushrer vllig unterdrckt (1535). Ergebnis So waren alle Erhebungen sehlgeschlagen, weil sich die verschiedenen Stnde ans gegenseitigem Mitrauen nicht untersttzten. Der Resormatiou taten die inneren Unruhen keinen bedeutenden Ab-brnch, wohl aber lhmten sie die Volkskraft im allgemeinen. Die Bauern und die kleinen Adligen bten mit ihrer Unabhngigkeit auch ihre Bedeutung ein; die Gewalt der Fürsten dagegen stieg, ihre Territorien wurden wirtschaftlich geschlossene Gebiete, und zwar oft aus Kosten der Reichsstdte, die auf den Reichstagen nur geduldet waren und vorzugsweise die Lasten zu tragen hatten. 49. Kriege Karls V. in Italien und mit den Trken. Gegensatz Mit seinem Nebenbuhler bei der Kaiserwahl, Franz I. von fa[tn Frankreich, der Mailand erobert hatte (s. S. 130), Neapel wieder %Tntret zu gewinnen suchte und das Herzogtum Burgund herauszugeben sich weigerte, hatte Karl V. vier Kriege zu führen, die auf den Fort-gang der Reformation einwirkten. Der Papst, um die Selbstndigkeit des Kirchenstaates besorgt, stand wiederholt aus Seite des franzsischen Knigs, der sich zweimal auch mit den Trken verbndete. L Die beiden ersten Kriege gegen Franz I. Im ersten Stachtb K^ege (15211526) wurde Franz 1525 bei Pavia besiegt und ge-saugen genommen (Fhrer der deutschen Landsknechte war G e o r g v o n Frnndsberg). Er versprach im Frieden von Madrid, Burgund herauszugeben und aus Italien zu verzichten; sreigelassen lie er sich vom Papste Clemens Vii. seines Eides entbinden und schlo mit ihm. verschiedenen italischen Staaten sowie England die heilige (vgl. S. 130) Liga von Cognac. Daher kam es zum zweiten Kriege. Die deutschen, meist lutherischen Landsknechte unter Fruudsberg und dem schon srher.aus Karls Seite getretenen Connetable Karl von Bonrbon zogen gegen Rom. Nachdem Frnndsberg insolge Meuterei der unbezahlten Sldner vom Schlage gerhrt worden war, wurde Erstrmung erstrmt dabei fiel Bonrbon und grauenhaft geplndert. mom Das heitere Kunstleben Roms war zu Ende. Der Papst, der sich in die

4. Theil 2 - S. 33

1821 - Nürnberg : Campe
Bei diesem Plane gerieth der Kaiser in Unruhe und fing an sich nachgiebiger zu zeigen, zumal da ihm ein neuer Krieg drohete. So kam denn der Vertrag von Madrid zu Stande, durch welchen Franz zwar seine Freiheit wieder erlangen, dagegen aber eine große Summe Geld erlegen und das Herzogthum Burgund abtreten sollte. Zu Karls Sicherheit mußte ihm der König seine Söhne als Geißeln geben (1526). Franz I. verließ Spanien mit dem Vorsatz, von dem, was er versprochen hatte, so wenig als möglich zu halten. Zwar waren seine Zusagen von ihm beschwo- ren worden; aber der neue Pabst Clemens Vii. der sein Freund war, entband ihn von dem Eide und er- leichterte sein Gewissen. Er that noch mehr; er brachte ihm zu Liebe den sogenannten heiligen Bund mit den Vcnetiauern und dem Herzoge von Mailand, Sforza, wider Karl V. zu Stande. Karl, der sich so schändlich hintergangen sah, war wüthend aufgebracht wider den treu- und ehrlosen Fran- zoscnkvnig und den tückischen Pabst, den er mit schwerer Züchtigung drohete. Der Krieg fing nun aufs neue in Italien an (1526). Karls Feldherr, der Connétable von Bourbon, eroberte Mailand, und führte hierauf sein Heer gegen die Stadt Rom, um sein Müthchen an dem Pabfte zu kühlen und seine plünderungslustigen Krie- ger für ibren rückständigen Sold zu entschädigen. Der heilige Vater erschrak über Bourbons schnelles Ann'l- cken, denn er befand sich gar nicht in Vertheidigungs- stande. Auf seinen Befehl mußte alles in der Eile sich rüsten: Künstler, Handwerker, Lakaien, sogar die Schlepp- träger der Cardinale griffen zu den Waffen und wehr- ten sich in der That nicht übel; vermuthlich weil sie wuß- ten, daß es vorzüglich auf die Plünderung der Stadt angesehen war. Bourbons erste Angriffe wurden zu-

5. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 113

1914 - Paderborn : Schöningh
Kaiser Karl V. und Franz I. von Frankreich. 113 in Streit mit den englischen Knigen, welche zeitweise groe Teile Frankreichs besaen. Aus ihren zahlreichen Kriegen ist das heldenhafte Auftreten eines einfachen Hirtennrdchens, Jeanne Darc, der Jungfrau von Orleans, weltberhmt. In der grten Not des Vaterlandes wurde sie durch ihre wunder-bare Begeisterung Frankreichs Retterin. Die Englnder brachten sie zwar in ihre Gewalt (1432) und verbrannten sie als Here, aber seitdem ging es mit ihrer Macht der franzsisches Land zu Ende. Nachdem die Könige von Frankreich des Krieges mit England ledig waren, betraten sie die Bahn der Eroberung. Nach dem Tode Karls des Khnen von Burgund besetzten die Franzosen das Herzogtum Bourgogne, und der franzsische König Franzi, nahm Mailand ein (1515), das ein Lehen des deutschen Reiches war. Als nun unter Karl V. das Haus Habsburg Frankreich im Sden und Osten umklammerte, mute dessen bermacht dem franzsischen Könige gefahrdrohend erscheinen. Die Staats-klugheit gebot ihm daher, sich des bergewichtes der Habsburger zu erwehren. Auerdem machte Karl V. als Erbe Karls des Khnen Anspruch auf die Bourgogne und als Kaiser auf Mailand. So entbrannte zwischen Karl und Franz der Krieg, welcher mit lngeren Unterbrechungen fast 25 Jahre dauerte. b) Erster Krieg mit Franz I. (15211526). Karl V. schlo mit dem Papste ein Bndnis. Seine Truppen verjagten die Franzosen aus Mailand; der franzsische Kronfeldherr Karl von Bourbon fiel von feinem Könige ab und trat auf Karls Seite. Aber erst im Jahre 1525 fiel der entscheidende Schlag. Bei Pavia wurde Franz I. vollstndig geschlagen und selbst ge-fangen genommen. Im Frieden zu Madrid (1526) entsagte er seinen Ansprchen auf Mailand und versprach die Bourgogne abzutreten. Aber nach seiner Freilassung erklrte er den Frieden fr erzwungen und wurde von dem Papste, den die Sorge fr den Kirchenstaat jetzt zur Parteinahme gegen Karls bermacht trieb, seines Eides entbunden. So begann alsbald c) der zweite Krieg mit Franz I. (15271529). Der erprobte Sldnerhauptmann Georg Frundsberg fhrte ein Heer deutscher Landsknechte nach Oberitalien und vereinigte sich mit Karl von Bourbon. Nach Frundsbergs pltzlichem Tode Sie in'. Geschichte. 0.1. 8

6. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 417

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
X. Kap. Karl V., Franz I., Heinrich Viii. 417 len. Die Begebenheiten, die eine Nation allein betreffen, sind in besondern Kapiteln hinzu gefügt. Erstes Kapitel. Die Regierung Karls V., Franz I. und Heinrichs Viii. $. 1. Karls V. und Franz I. Eifersucht und Kriege. Auf den Thronen der europäischen Reiche saßen in der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts so große Regenten, als man in keinem so beschränkten Zeiträume vorher oder nachher antrifft. Man mußte also wichtige Begebenheiten in Liesen Zeiten erwarten. Die Könige Karl und Franz I. wurden ihr ganzes Le- den hindurch von politischer uno persönlicher Eifersucht beherrscht. Beide waren Prinzen von vorzügliche,: Eigenschaften und stark eiuwirkenden Fehlern. Karl durchdachte jeden Plan gründlich, beharrre dabey standhaft bis zum Eigensinne, war schnell und kraftvoll in der Ausführung, arbeitsam, gleich geschickt im Ka- binette und Felde, wußte geschickte Männer zu gebrauchen und belohnte sie, war staatsklug bis zur niedrigen Hinterlist, und von gränzenlosem Ehrgeize und unersättlicher Herrschsucht. Franz I. war ein staatskluger Regent und ein geschickter und tapferer General, ein biederer Mann, und ein Freund der Künste und Wissenschaften' aber leichtsinnig, wollüstig, dem Vergnügen bis zur gänzlichen Verabsäumung seiner Pflichten ergeben, und von Weibern und Hofleuten regiert. Karl war seinem Vater Philipp 1506 in den burgundischen Ländern, und seinem Groß, vater Ferdinand, als Mitregenten seiner Mutter Johanne, 1516 in Spanien gefolgt. Er nahm das letzte Reich beruhigt aus den Händen seines vortrefflichen Ministers, des schlecht be- lohnten Kard. Almenes, 151/. Nach, Maximilians I. Tode bewarb er sich nebst Franz I. und Heinrich Vlil. um die Kai, serkrone. Karl erhielt durch die Empfehlung des Kurfürsten Friedrich, der die Krone weise ausgeschtagen hatte, den Vor- zug vor seinen Mitbewerbern, 1520, woben er die östreichi- schon Länder an seinen Bruder Ferdinand abtrat. Franzens Eifersucht war auf das heftigste gereitzt. Zwischen beiden Prin- zen hatten schon vorher wichtige politische Streitigkeiten Statt gefunden: über Mailand und Burgund, die Franz besaß, und

7. Deutsche Geschichte - S. 160

1881 - Straßburg : Schultz
160 Tie deutsche Reformation. Karl V und Franz I. 1521-1526 Erster Krieg (15211526). Franz I hatte sich die Untersttzung der Schweizer erworben. Karl V socht dagegen seine Schlachten.be-sonders mit den durch den tapferen Georg von Frundsberg ge-schulten deutschen Landsknechten" und seiner vortrefflichen spanischen Infanterie, die von ausgezeichneten Generalen angefhrt wurde. .J^auge. Mgtc der Kampf unentschieden bin und her: die Franzosen wurden mehrmals aus Italien vertrieben, kehrten aber immer mit verstrkten Heeren zurck. Karls Generale machten einen Einfall in das sdliche Frankreich, wurden aber mit groem Verluste zurckgeschlagen. Endlich., kam es zur Jentzcheidungsschleicht, bei Pavi a 1525 (1525x in welcher die Landsknechte und Spanier einen glnzenden Sieg der die Schweizer und Franzosen errangen. Franz I selbst wrde gefciiigen und. nach Madrid aewrt.. .fokr. initrhf Jfiiijiker Sinn durch strenge Hast soweit gebeugt, da er im Frieden zu 1526 Madrid (1526) nicht nur Mailand, sondern auch Burgund an Karl V abtrat. 1526-1529 Zweiter Krieg (15261529). Der Friede batte keine Tauer. Demi faum hatte Franz I die Freiheit erhalten, als er die Friedens-bedingungen verletzte und ein groes Bndnis gegen Karl V zu-, , smnmenbrachte. . Dieses Bndnis, welches den Namen der Liga oon Gognac" fhrte, wurde zwischen Frankreich, dem Papste Wm Vii und mehreren italienischen Staaten geschlossen. Karls V I Heere standen unter Karl von Ponrbon, einem franzsischen rgroen, welcher im Laufe des ersten Krieges zu Karl V bergegangen war. Tiesem kam Georg von Frundsberg mit einem mchtigen Landsknechtsheere aus Deutschland zu Hilft, worauf beide gegen Rom aufbracheu. Auf dem Marsckie dortbin brach ..Me^...Emmrwg.^er Sldner ans. infolge deren Frundsberg lblich erkrankte. Hierauf fhrte Karl von Bourbon das Heer allein gegen die Stadt, die nach kurzem Widerstnde erobert wurde.. Doch war Karl von Bourbon 1527 bei der Erstrmung gefallen (1527). Selbst der Papst, der auf die firttgptgfinrg geflchtet war, fiel eine Zeitlang in die Hnde des deutschen Heeres. So neigte sich auch in diesem Kriege der Sieg auf des Kaisers Seite, und auch die weiteren Anstrengungen der .Franzosen waren von schlechtem Erfolge begleitet. Aber Karl V trachtete nur nach Frieden. Zuerst vershnte er sich mit dem Papste im Fried en zu B arcellon a, dann wurde durch die Tante Karls V und die Mutter Franz' I der Damenfriede" zu Cambrai 1529 (1529) zustande gebracht, in welchem Franz I Mailand einbte. Sit ^n folgenden Jahre kam Karl V selbst nach Italien und wurde von I Clemens Vii feierlich in Bologna zum Kaiser gekrnt X1530). Dies $ ist die letzte vom Papste vollzogene Krnung .eines.^uw^_Muq^. 7. Trkeukricge. Ahmea und Angarn streichisch. Nickt nur die Kmpfe mit Frankreich, sondern auch die stets drohende Trkengefahr hinderte Karl V, seine Krfte gegen die

8. Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 26

1916 - Leipzig : Teubner
26 Erster Zeitraum von 1500 bis 1648. Kaiserkrone aufzutreten, und fand nicht nur bei der römischen Kurie, die vor der Habsburgischen Übermacht besorgt war, sondern auch bei deutscheu Fürsten Unterstützung. Dadurch war die Gegnerschaft zwischen Franz und Karl noch gewachsen, und sobald der letztere die wichtigsten Angelegenheiten nach seiner Wahl erledigt hatte, entschloß er sich, den Krieg mit dem ihm auch persönlich verhaßten Nebenbuhler aufzunehmen. Vier Kriege Es folgten nun vom Jahre 1521 bis 1544 mit Unterbrechungen Aiutl cficit "V I . / / kj und Franz I. vierkriegezwischenkarlv. undfranzl., die mit wechselndem Glücke geführt wurden. Der Gegenstand des Kampfes waren die Herzogtümer Mailand, das Karl als „erledigtes Reichslehn" ansah, und Burgund, auf das er als Hinterlassenschaft seiner Großmutter Maria — ganz unberechtigterweise — nicht verzichten wollte. Im Anfang des langen Kampfes neigte sich das Kriegsglück Karl zu, und Frauz I. Paäsm lüur^e sogar nach dem Verlust der S ch l a ch t b e i P a v i a, in der Georg von Frnndsberg (s. S. 17) mit den deutschen Landsknechten wesentlich zum Siege des kaiserlichen Heeres beitrug, gefangen und zu einem verlustreichen Frieden gezwungen. Aber Franz I. brach im Einverständnis mit dem Papste Klemens Vii., der mit andern italienischen Staaten („Liga") jetzt offen zur Partei des Franzofeukönigs übertrat, den erzwungenen Eid, und die Kriege begannen von neuem. Endlich, im Jahre 1544, nach Karls siegreichem Eindringen in Nordfrank-Frieden 1544. reich, einigten sich die beiden Gegner dahin, daß Franz I. auf Mailand, Karl V. auf Burguud verzichtete. Aber die Freigraffchaft Burg und (Franche-Comte), die das vom Donbs durchflossene Gebiet zwischen Saöne und Jura umfaßte, behielt der Kaiser. Sie war ein Teil des alten Königreichs Burgund gewesen, hatte nach dessen Auflösung häufig den Besitzer gewechselt und war schließlich als eilt Bestandteil des Nenbnrgundischen Reichs durch Erbschaft au Maximilian I. gekommen. 2. Karl V. und die Türken. In diese Kämpfe, deren letztes Ziel die Vorherrschaft in Europa war, wurde eine Macht hineingezogen, deren Bekämpfung eigentlich die gemeinsame Aufgabe aller christliche» Staaten gewesen wäre, da sie damals als geschworene Feindin des Christentums gleichfalls jene von Karl ersehnte Weltherrschaft erstrebte. Solimans des Die Türken hatten unter dem hervorragenden Sultan Solimart Eroberungen, dem Prächtigen ihre Eroberungen gegen Westen zu fortgesetzt,Bel-um^ungarn 9 r a ^ genommen, den Johanniterorden von der Insel Rhodos nach "9 r Malta gedrängt und vor allem Ungarn zu besetzen begonnen. Nachdem König Ludwig Ii. 1526 bei Mohacs (n. v. d. Draumündung) besiegt worden und aus der Flucht umgekommen war, hatte sein Schwager und Nachfolger Ferdinand I., der Begründer der österreichisch-ungarischen Monarchie (s. Stammtafel S. 15), die Aufgabe der Ver--

9. Deutsche Geschichte von der Urzeit bis zum Ende des 30jährigen Krieges - S. 81

1903 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Karl Y. 81 Spanien. Seinen Bruder Ferdinand machte er zum König von Österreich und zum Verweser des deutschen Reichs. Dieser und mehrere Kurfürsten regierten nun das Reich. 2. Karls V. Kriege um Italien. Franz I., König von Frankreich, wäre auch gern deutscher Kaiser geworden. Als nun Karl V. gewählt war, ward ihm der Franzosenkönig feind und verlangte, der Kaiser solle ihm Burgund und das Herzogtum Mailand, das er besetzt hatte, abtreten. Mailand war aber von jeher ein Lehen des deutschen Reichs, und Burgund gehörte in Karls Erbschaft. Karl rüstete daher sofort ein Heer deutscher und spanischer Söldner und ließ es in Oberitalien einrücken. Bei Pavia wurde das französische Heer durch das deutsche Landsknechtheer völlig geschlagen; der König Franz, verwundet und gefangen, mußte Frieden schließen und auf alle Ansprüche verzichten. Als er dann freigelassen wurde, gab er vor, man hätte ihn zum Frieden gezwungen, und fing von neuem an. Da ließ Karl V. ihm sagen, er sei ein feiger und niederträchtiger Lügner. Dafür forderte der Franzosenkönig den deutschen Kaiser zum Zweikampf. Dieser nahm die Herausforderung an, aber König Franz kam nicht. Er verbündete sich vielmehr mit dem Papste. Der Krieg begann aufs neue. Deutsche Landsknechte rückten vor Rom, eroberten und plünderten die Stadt und schlossen den Papst in die feste Engelsburg ein. Erst im Jahre 1529 schloß Karl V. mit Franz und dem Papste Frieden. Er behielt Mailand, trat Burgund ab und versprach, die lutherische Ketzerei in Deutschland -auszurotten. Danach erhielt Karl im Jahre 1530 vom Papste die Kaiserkrone. Es war die letzte Krönung eines deutschen Kaisers durch den Papst. 3. Die Türkennot. 1529. Während Karl V. gegen den König Don Frankreich kämpfte, mußte er auch gegen die Türken das Schwert erheben. Diese hatten im Jahre 1453 die Stadt Konstantinopel erobert und sich auf der Balkanhalbinsel festgesetzt. Sie hatten die Absicht, ganz Westeuropa unter ihre Herrschaft zu bringen und das Christentum auszurotten. Sie drangen durch Ungarn in Österreich ein und kamen im Jahre 1529 mit einem ungeheuren Heere, in dem sich allein 22000 Kamele befanden, vor Wien an. Ein großer Schrecken ging durch unser Vaterland. In den Kirchen flehte man Zu Gott um Abwendung der Türkengefahr; jeden Mittag läutete in allen Städten, Flecken und Dörfern die Türkenglocke. Luther erließ einen Aufruf an alle deutschen Fürsten und forderte sie auf, allen religiösen Zwist zu vergessen und mit dem Kaiser gemeinsam den surchtbaren Feind abzuwehren. Aus Luthers .Heerpredigt wider den Türken. Sperrest du dich aber und willst nicht geben noch reisen, wohlan, so wird's dich der Türke wohl lehren, wenn er ins Land kommt und dir tut, wie er jetzt vor Wien getan hat, nämlich daß er keine Schatzung noch Reise von dir fordert, sondern stecket dir Haus und Hof an, nimmt dir Vieh und Futter, Geld und Gut, sticht dich tot (wo dir's noch so gut wird), schändet oder würget dir dein Weib und Tochter vor deinen Augen, zerhacket deine Kinder und spießet sie Tecklenburg, Deutsche Geschichte. ß

10. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit bis 1740 - S. 12

1897 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 12 — Anrecht auf das Herzogtum aufrecht. Hauptsächlich um diese 3 Länder: Mailand, Neapel und Burgund entbrannte jetzt der Krieg. Karl schloß ein Bündnis mit England und dem Papste Leo X. 1. Erster Krieg mit Franz I., 1521—1526. Franz I. begann den Krieg in Italien. Er mußte aber beim Anrücken deutscher Landsknechte, welche der Söldnerführer Georg Fruudsberg führte, Mailand räumeu. Als auch der französische Kronseldherr Karl v. Bourbon von Franz abfiel und aus die Seite Karls trat und von Karl neben dem spanischen Marquts v. Peskara au die Spitze des Heeres gestellt wurde, konnten sich die Franzosen in Italien nicht mehr halten. Aber ein Einfall des kaiserlichen Heeres in Frankreich scheiterte an der Belagerung Marseilles. Franz rückte wieder in Italien vor und belagerte Pavia. Hier wurde er aber von Peskara eingeschlossen, erlitt eine vollständige Niederlage und wurde selbst während der Schlacht gefangen genommen, 1525. Er wurde nach Madrid in Haft gebracht und nicht eher freigelassen, als bis er im Madrider Frieden feinen Ansprüchen auf Mailand und Neapel entsagt und Burgund herausgegeben hatte, 1526. Nach seiner Freilassung erklärte Franz I. diesen Frieden für erzwungen. Das Glück Karls schien aber jetzt seinen eigenen Verbündeten gefahrdrohend. England und der Papst (Clemens Vii.) fielen von ihm ab und traten zu Franz über. 2. Zweiter Krieg mit Franz I., 1527 — 1529. Die Heere der Verbündeten waren anfangs im Vorteil. Als aber Georg Frunds-berg ein Heer aus Deutschland zuführte und sich mit Karl v. Bourbon vereinigte, machten die Kaiserlichen wieder Fortschritte. Nach Frunds-bergs Tode führte Karl v. Bourbou das beutegierige Heer gegen Rom, um den Papst für seinen Abfall vom Kaiser zu straseu. Bourbon fiel, während er die Sturmleiter anlegte, das Heer aber eroberte die Stadt und begann eine furchtbare Plünderung. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis ihm der Kaiser nach Zahlung einer Geldsumme die Freiheit gewährte. Das Heer ließ jetzt von Rom ab und vertrieb die Franzosen auch aus Neapel. Jetzt mußte sich König Franz zum Frieden bequemen. In diesem von Franz' Mutter und Karls Tante vermittelten sogenannten Damenfrieden zu Cambray in Flandern verzichtete Franz abermals auf Mailand und Neapel, erhielt aber das Herzogtum Burgund. 1529. Bald nach dem Abschluß des Friedens söhnte sich der Kaiser auch mit dem Papst aus; er wurde zu Bologna mit der lombardischen und daraus vom Papst auch mit der Kaiserkrone gekrönt, 1530. Seitdem ist kein deutscher Herrscher mehr in Italien zum Kaiser gekrönt worden.

11. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 40

1880 - Berlin : Habel
40 1521-1526 ftös^Wäs19^ei9t;e'. die kaiserliche Macht durch Unterstützung der derselben feindlichen Elemente im Reiche zu schwachen und auf diese Weise auf Kosten Deutschlands für Frankreich mr Trüben zu fischen. ] ) ^ \ b K^leg gegen Franz I. 1521—1526. Kurz nach den: Reichstage von Worms im Jahre 1521 brach der Krieg des Kaisers während desselben waren Papst Leo X. und seine Nachfolger Hadrian Vi. (1522 — vm I11- (1523-1534), ferner König Hein- rich Viii. von England und (seit 1523) Venedig. Schon nn ersten ^ahre des Krieges wurden die Franzosen bei i52i Bicocca (nördlich von Mailand) von den Kaiserlichen geschlagen, mfolge dessen sie das Herzogtum Mailand (welches Kail an manz Sforza verlieh) räumten. Ein Zug Karls gegen die Provence war zwar nicht von Erfolg begleitet, und auch die englisch- niederländischen Einfälle in die Picardie brachten feine Entscheidung; dagegen aber mißlang auch ein ^ ^anzoseu zur Wiedereroberung Mailands im Jahre 1524 lo-4, da sie nach den anfänglichen Erfolgen über die Alpen znruckgetneben wurden (auf diesem Rückzüge fiel Bayard ej Ritter ohne furcht und Tadel). Einen vortrefflichen Feldherrn erhielt Karl in dem Couuetable (comes stabuli) Karl von Bourbon, welcher von Franz I. Mutter schwer beleidigt, aus französischen in kaiserliche Dienste übergetreten war. 1 Im Herbste des Jahres 1524 erschien Franz I. selbst an der Spitze eines Heeres in Italien. Aber hier ward er nachdem er den ganzen Winter hindurch P a v i a vergebens be- 1525 lageit hatte, den 24. Februar 1525 bei eben dieser Stadt von-oen Deutschen (unter Georg von Frnndsbera) und den Spaniern (unter Pescara) vollständig geschlagen. In der Schlacht gefangen genommen, ward er nach Madrid aefübrt 1526 wo er sich den 14. Januar 1526 zur Unterzeichnung einer ,medensurkunde bequemte (Friede von Madrid), in welcher er ans Mailand und Neapel verzichtete, das Herzogtum Burgund herauszugeben und feine beiden ältesten Sövne als Geiseln zu stellen versprach. 1527-1529 2. Zweiter Krieg gegen Franz I. 1527—1529. a Eroberung und Plünderung Roms. Kaum hatte Franz ferne Freiheit wiedererlangt, so erklärte er den von ihm beschworenen Frieden von Madrid für erzwungen und nichtig. Die Herausgabe Burgunds erfolgte infolge dessen nicht, zumal auch die burgundischen Stände hiervon nichts wchen wollten. Zu einem neuen Krieg gegen Karl V. war tfranz um so eher geneigt, als des Kaisers frühere Verbündete

12. Deutsche Geschichte von der Reformation bis zu Friedrich dem Großen - S. 8

1901 - Berlin : Springer
8 Herzogtum umgewandelt; auch Schweden und Dänemark nahmen die Reformation an. Die Verbreitung der Reformation wurde begünstigt durch die lange Abwesenheit des Kaisers, der mit dem Könige Franz I. von Frankreich im Kriege lag. Dieser ehrgeizige und kriegslustige Fürst hatte das Herzogtum Mailand erobert, das ein deutsches Reichslehen war, und erhob auch Anspruch auf Neapel, das zu Spanien gehörte, wogegen der Kaiser als Urenkel Karls des Kühnen sein Anrecht auf Burgund geltend machte. Im Jahre 1525 siegte Karl V. in der Schlacht bei Pavia, wo der tapfere Georg von Frnndsberg die deutschen Landsknechte führte, nahm seinen Gegner gefangen und zwang ihn, im Vertrage zu Madrid allen Ansprüchen zu entsagen und Burgund herauszugeben. Sobald jedoch Franz die Freiheit wiedererlangt hatte, erklärte er den Vertrag als erzwungen für ungültig und begann im Bunde mit dem Papst, dem Karls Macht in Italien bedrohlich schien, den Krieg von neuem. In diesem zweiten Kriege wurde Rom von spanischen Söldnern und deutschen Landsknechten unter Karl von Bourbon, einem französischen Feldherrn, der zum Kaiser übergetreten war, erstürmt und mit wilder Grausamkeit geplündert. Im Frieden zncambray 1529 behielt Frankreich Bnrgnnd und der Kaiser Mailand; auch der Papst verzichtete auf die Bekämpfung der spanischen Macht in Italien, erhielt jedoch von dem Kaiser die Zusage, daß er nunmehr ernstlich mit der Ausrottung -er Ketzerei in Deutschland vorgehen werde. Dies geschah zuerst dadurch, daß der Reichstag zu Speier im Jahre 1529 die weitere Ausbreitung der neuen Lehre verbot; aber gegen diesen Beschluß erhoben die evangelischen Fürsten und Städte einen Protest, vou dem sie den Namen Protestanten erhalten haben. Darauf überreichten sie dem Kaiser im Jahre 1530 auf dem Reichstage zu Augsburg ein von Melanchthon, dem gelehrten Freunde und Mitarbeiter Luthers, verfaßtes Bekenntnis ihres Glaubens, die Augsburgische Konfession, welche die Grundlage der protestantischen Kirche geworden ist, erlangten indes von Karl V., der Unterwerfung forderte, nichts als eine kurze Bedenkzeit. Daher schlossen sie, um der Gewalt zu begegnen, im folgenden Jahre zu Schmalkalden am Thüringer Walde zum Schutze ihres Glaubens den Schmal-

13. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 101

1905 - Leipzig : Voigtländer
75. Rarls V. auswrtige Kriege. 76. Bekmpfung der Reformation. 101 und weigerte sich, das Herzogtum Burgund herauszugeben, das Maxi-milian l. bei der Beerbung Karls des Khnen an Frankreich verloren hatte. Auerdem waren Karl V. und Franz I. persnlich verfeindet, weil auch Franz nach der deutschen Kaiserkrone gestrebt hatte. So fhrten beide Herrscher vier Kriege miteinander. a) 3m ersten Krieg wurde Franz in der S ch lacht bei pavia 1525, beider sich namentlich die deutschen Landsknechte unter Georg von Frunds-berg hervortaten, .besiegt und (gefangen. Er schwur im^xle^eu^M. Madrid, auf Mailand und Burgund verzichten zu wollen, und wurde nun freigelassen. Der Papst jedoch sprach ihn von seinem Eide los und wurde sein Bundesgenosse. b) Im zweiten Krieg kmpfte Karl deshalb auch gegen den Papst. Durch die Erstrmung Horns 1527 wurde dieser gentigt, auf die Seite des Kaisers zu treten. Imfriedenzueambray(ander Scheide) verzichtete Franz auf Mailand, behielt aber Burgund. Da dieser Frieden urch die Mutter des Knigs und die Schwester und Tante des Kaisers herbeigefhrt wurde, so wurde er der Damenfriede" genannt. Karl empfing dann vom Papste die Kaiserkrone - es war die letzte Krnung eines deutschen Kaisers durch denpap st (1530)y c) Im dritten Krieg wollte Franz L Mailand zurckgewinnen, doch wurde der Kampf durch einen Waffenstillstand beendet. d) Im vierten Krieg drang Karl bis in die Nhe von Paris vor. Im Frieden zu Erespv (im nordwestlichen Frankreich) 1544 wurde Friede zu ~ c r ' , vvvv-t v <- . Crespt) 1544 fr immer,Burgund an Frankreich und Mailand an Spanien gegeben./ 2. 'Karls Trkenkriege. Die beiden letzten Kriege hatte Franz drften unternommen, weil Karl auch durch die Trken bedrngt wurde. Sie 6nege bedrohten von Ungarn aus die Habsburgischen Erblande; ihr tapferer Sultan So lim an unternahm sogar eine Belagerung Xdiens 1529, die nur Belagerung durch schnelle Hilfe aus dem Reiche vereitelt wurde. Sie machten auerdem tcns durch Raubzge zur See, namentlich von Nordafrika aus, das Mittellndische Meer unsicher. Karl unternahm deshalb einen Zug gegen 3ug gegen Tunis (1536), eroberte Tunis und befreite mehr als 20 000 Christen- ^ums sklaven. Ein spterer Zug gegen Algier (1541) miglckte infolge 3ug gegen schwerer Strme und Regengsse. fll9ier 59, 25] 76. Bekmpfung der Reformation. 1. (Erffnung des Konzils zu Trient. Nach dem endgltigen Frieden zu (Erespt) traf Karl V. ernstliche Maregeln, um den religisen

14. Die neuere Zeit - S. 16

1882 - Leipzig : Baedeker
16 Karls V. Kriege gegen Franz I. . 4. 2. Karl V., reg. 15191556. Nach Maximilians Tode bewarben sich um die Kaiserkrone sein Enkel Karl I., König von Spanien, Neapel und Sizilien, und Franz I., König von Frankreich. Letzterer vertraute auf seine Freundschaft mit dem Papste und seine Verbindungen mit einzelnen deutschen Fürsten; auch versprach er den Kurfrsten bedeutende Geld-geschenke und krftiges Auftreten gegen die Trken. Doch gelang es Karl, die Kurfrsten durch Geld und Versprechungen umzustimmen, so da er einstimmig dem Fremden vorgezogen wurde und als Kaiser Karl V. den Thron bestieg. Karls Kriege. Erster Krieg gegen Franz I., 15211526. Der Krieg zwischen den beiden Nebenbuhlern bei der Kaiserwahl brach aus, als Karl die Habsburgischen Ansprche auf das Herzogtum Burgund welches Ludwig Xi. dessen Gromutter, Maria von Burgund, euv rissen hatte, und auf Mailand erneuerte. Der Schauplatz diesem Krieges war Italien. Die Franzosen wurden von den deutschen Lands-knechten unter Georg Frnndsberg geschlagen. Franz verlor das Herzogtum Mailand, welches der Herzog Franz Sforza als kaiser-liches Lehen erhielt. Als Franz sich zur Wiedereroberuug Mailands rstete, trat der von ihm beleidigte Kronfeldherr Frankreichs, der Herzog Karl von Bonrbon, auf die Seite des Kaisers der und verabredete mit diesem eine Teilung Frankreichs. Der Einfall der Kaiserlichen in das sdliche Frankreich milang, und Franz brach nun nach Italien auf. Er nahm fast ohne Widerstand Mailand ein, hielt sich aber dann mit der Belagerung des von deutschen Landsknechten besetzten Pavia auf. Inzwischen war ein neues Heer aus Deutschland zum Entsatz der Stadt herangekommen und erfocht bei Pavia im I. 1525 den vollstndigsten Sieg; Franz wurde gefangen und mute im Madrider Vertrag im I. 1526 seinen Ansprchen auf Italien entsagen, in die Herausgabe Burgunds ein-willigen und bei seiner Freilassung seine Shne als Geisel stellen. Kaum hatte er seine Freiheit wiedererlangt, so erklrte er den Ver-trag fr erzwungen und schlo mit dem Papste Clemens Vii. und den auf Karls berlegenheit eiferschtigen Mchten: England, Venedig,

15. Lehrbuch der Geschichte des deutschen Volkes für die oberen Klassen katholischer höherer Mädchenschulen - S. 67

1903 - Paderborn : Schöningh
10. Auswärtige Kriege Karls V. a) Vier Kriege gegen Franz I. von Frankreich. Der ritterliche, aber hinterlistige und treulose Franz I. von Frankreich war bei der Kaiserwahl seinem Mitbewerber Karl V. unterlegen und deshalb dessen Todfeind. Als Karl die von den Franzosen widerrechtlich besetzten Herzogtümer Mailand und Burgund zurückforderte, kam es zum Kampfe. Im ersten Kriege wurde Franz von den deutschen Landsknechten unter Georg Frundsberg bei Pavia 1525 geschlagen und gefangen genommen. Im Vertrage zu Madrid versprach er, Mailand und Burgund abzutreten: kaum aber war er frei, so brach er sein Wort. Im zweiten Kriege war der Papst mit Frankreich verbündet. Ohne Wisien und Willen des Kaisers zog deshalb das kaiserliche Heer, in welchem sich viele Protestanten befanden, gegen Rom, nahm den Papst gefangen und plünderte die ewige Stadt schonungslos. Im Frieden verzichtete Franz auf Mailand, behielt aber Burgund. Karl empfing 1530 vom Papste die Kaiserkrone zu Bologna. Seitdem ist kein deutscher Kaiser vom Papste mehr gekrönt worden. Noch zweimal versuchte Franz im Bunde mit den deutschen Protestanten und den Türken, Mailand zu gewinnen; aber beidemal unterlag er. ^Türkenlkriege (Ims^Kzl). Der junge König Ludwig von Ungarn und Böhmen war bei Mohacs von den Türken geschlagen und auf der Flucht umgekommen. Ihm folgte in beiben Länbern sein Schwager Fetbinanb I., Karls V. Bruder. In Ungarn würde jedoch ein Gegenkönig aufgestellt, welcher die Türken zu Hilfe rief. 1529 zog Sultan Soli-mau Ii., der gewaltigste unter den osmanischen Herrschern, unter entsetzlichen Verheerungen bis Wien. Die Belagerung dieser Stadt mußte er beim Anrücken eines Entsatzheeres aufgeben. Bei einem zweiten Einfalle kam er gar nicht bis Wien; Ungarn aber blieb fast ganz im Besitze der Türken. 11. Karls Abdankung und Tod. Ein schmerzliches Gichtleiben und die Mißerfolge seiner Negierung bewogen Karl V. zur Abbankung. Spanien mit seinen außereuropäischen Besitzungen nebst Neapel, Sicilien und den Nieberlanben gab er seinem Sohne Philipp Ii., die beutsthen Länber nebst Maitanb und bet Kaiserkrone seinem Bruder Ferbinanb I., 1556. Er selbst bezog eine einfache Wohnung bei dem Kloster San Duste, wo er noch zwei Jahre lebte, seine Zeit teilenb in rege Beobachtung der Weltereignisse, in Stubium, technische Beschäftigung und Übungen der Frömmigkeit. Sein Tod erfolgte 1558; einer der größten Männer der Weltgeschichte würde in ihm zu Grabe getragen.

16. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-Preußische Geschichte - S. 17

1914 - Leipzig : Hirt
Karls V. auswrtige Kriege. 17 2. Die Kriege gegen Franz I. und die Trken. 1521 begann Karl V. 1521. den Krieg gegen Franz I. Der mehr als zwanzigjhrige Kampf, dessen Schauplatz hauptschlich Italien war, zerfllt in vier Kriege; in den beiden ersten spielte der von Franz I. zu Karl V. bergetretene Prinz Karl von Bonrbon eine hervorragende Rolle. a) Im ersten Kriege fiel die Entscheidung 1525 bei Pavia; hier 1525. erfochten die deutschen Landsknechte unter Frundsberg und die spanisch-italienischen Truppen unter Pescara einen glnzenden Sieg. Der fran-zsische König wurde gefangengenommen und rnnte auf Mailand und Burgund verzichten. b) Kaum aber war er wieder auf franzsischem Boden, so erklrte er den Vertrag sr erzwungen und begann den zweiten Krieg. Die Verbndeten des allerchristlichsten" Knigs waren die Trken, die unter ihrem Sultan So lim an 1529 Ungarn durchzogen und Wien drei 1529. Wochen belagerten, bis sie das Herannahen eines Entsatzheeres zur Um- kehr veranlagte. Auch in Italien behielten die Kaiserlichen die Oberhand. Da der Papst auf die Seite Frankreichs getreten war, erstrmten und plnderten sie Rom sacco di Roma!*) und ntigten den Papst zum Frieden. Auch Franz I., dessen Heere in Italien keine dauernden Erfolge errangen, schlo wieder Frieden mit dem Kaiser und verzichtete abermals auf Italien, während er Burgund behielt. Nach dem Frieden ging Karl V. selbst nach Italien und lie sich vom Papste in Bologna krnen. Es war die letzte Kaiserkrnung, die Italien gesehen hat. c) Auch den dritten und den vierten Krieg begann Franz I. im Bndnis mit den Trken. Diese kamen nicht der Ungarn hinaus; die Franzosen machten Einflle in Italien, Karl V., der feit 1532 auch von den protestantischen Fürsten Deutschlands untersttzt wurde, in Frank-reich. Die langen Kmpfe beendete 1544 der Friede zu Crespy (Karte 1544. Nr. 9), in dem Franz auf Mailand, Karl auf Burgund verzichtete. 3. Die Kriege in Afrika. Zwischen diese Kriege fallen zwei Unter-nehmungen gegen Tunis und Algerien, deren Bewohner vom Seeraub lebten und, ermuntert vom trkischen Sultan, die italienischen und spanischen Ksten plnderten und viele Tausende in die Sklaverei schleppten. Karl V., der es als seine Pflicht ansah, diesem Unwesen ein Ende zu machen, be-gab sich mit einer Flotte nach Tunis, besiegte die Seeruber, eroberte trotz aller Strapazen in dem heien Lande die Hauptstadt und befreite die Christeusklaven. Karls Zug gegen Algerien milang dadurch, da ein Sturm seine Flotte vernichtete. Diese Kriege hinderten den Kaiser, den inneren Angelegenheiten Deutschlands seine volle Kraft zuzuwenden. *) Plnderung Roms": die Erinnerung an die Schreckenstaae blieb lanae in der Bevlkerung lebendig. Christensen.christmann. Lehrbuch Iii. o

17. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 161

1891 - Leipzig : Voigtländer
118. Karl V. und Franz I. Ausbreitung der Reformation. 1. Kaiser Karl V. und König Franz I. von Frankreich (die 2 ersten Kriege). Karl fhrte vier Kriege gegen Franz I. von Frankreich, der sich vergeblich um die deutsche Kaiserkrone beworben hatte und das von ihm in Besitz genommene Herzogtum Mailand, sowie das dem Kaiser Maximilian (bei dessen Vermhlung mit Maria von Bur-gund) vorenthaltene Herzogtum Burgund herauszugeben sich weigerte. a. Im ersten Kriege wurde Franz, nachdem sein Feldherr Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel", gefallen war, in der Schlacht bei Pavia 1525 (Frundsberg, der Fhrer der deutschen Landsknechte) 1525 besiegt und gefangen genommen. Er versprach darauf im Frieden von Madrid, sowohl Mailand als Burgund abzutreten, brach aber, freigelassen, sein Versprechen. Daher kam es zum b. zweiten Kriege, in welchem der Papst mit Frankreich ver-bndet war. Da zog das kaiserliche Heer auf Rom los, erstrmte und plnderte die Stadt und ntigte dadurch den Papst, von dem franz-fischen Bndnis zurckzutreten. Im ( Damen"-)Frieden von Cam-bray (1529) verzichtete Franz auf Mailand, blieb aber im Besitz von Burgund. Karl empfing vom Papste zu Bologna (1530) die Kaiserkrone ; es war die letzte Krnung eines deutschen Kaisers durch den Papst. 2. Die Reichstage zu Speier und Augsburg 1529 und 1530. Infolge der Vershnung mit dem Papste war der Kaiser nun um so eifriger darauf bedacht, die Reformation in Deutschland zu unter-drcken. Schon während seiner Abwesenheit lie er durch seinen Bruder Ferdinand denreichstagvonspeier abhalten, 1529, welcher die 1529 weitere Ausbreitung der Reformation verbot. Dagegen protestierten die Evangelischen, weshalb sie den Namen Protestanten erhielten. Nun erschien der Kaiser selbst wieder in Deutschland und hielt den Reichstag zu Augsburg 1530. Hier berreichten die Protestanten dem Kaiser ihr von Melanchthon (in 28 Artikeln) verfates Glaubens-bekenntnis, die Augsburgische Konfession; und als der Kaiser im 1530 Reichstagsabschiede binnen kurzer Frist Rckkehr zur katholischen Kirche forderte, schlssen die meiften protestantischen Fürsten und Städte zur Verteidigung ihres Glaubens das Bndnis zu Schmalkalden (in Hessen). Der Kaiser aber sah sich durch einen drohenden Krieg gegen die Trken gentigt, ihnen freie Religionsbung bis zu einem allge-meinen Konzil zu bewilligen. Nun breitete sich die evangelische Lehre Andr-Sevin, Abri der Weltgeschichte. 11

18. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte der Neuzeit bis 1740 - S. 17

1913 - Paderborn : Schöningh
17 um die Kaiserkrone war Franz I. erlegen. Ferner machte jeder von beiden Ansprche auf Lnder, die im Besitze des anderen waren. Karl V. erhob als Erbe Karls des Khnen Anspruch auf die Bourgogne und als Kaiser auf Mailand. Umgekehrt behauptete der franzsische König ein Anrecht auf Neapel zu haben, das an Spanien gekommen mar. Um den Besitz dieser drei Lnder (Mailand, Bourgogne, Neapel) entbrannte zwischen Karl und Franz der Krieg, welcher mit lngeren Unterbrechungen fast 25 Jahre dauerte. b) Erster Krieg mit Franz I. (15211526). Karl V. schlo mit England und dem Papste ein Bndnis. Seine Truppen ver-jagten die Franzosen aus Mailand; der franzsische Kronfeldherr Karl von Bourbon fiel von seinem Könige ab und trat auf Karls Seite. Aber erst im Jahre 1525 fiel der entscheidende Schlag. Bei Pavia wurde Franz I. vollstndig geschlagen und selbst gefangen genommen. Im Frieden zu Madrid (1526) entsagte er seinen Ansprchen auf Mailand und Neapel und versprach die Bourgogne abzutreten. Aber nach seiner Freilassung erklrte er den Frieden fr erzwungen und wurde von dem Papste (Klemens Vii.), den die Sorge fr den Kirchenstaat jetzt zur Parteinahme gegen Karls bermacht trieb, seines Eides entbunden. So begann alsbald c) der zweite Krieg mit Franz I. (15271529). Der erprobte Sldnerhauptmann Georg Frundsberg fhrte ein Heer deutscher Landsknechte nach Oberitalien und vereinigte sich mit Karl von Bourbon. Nach Frundsbergs pltzlichem Tode fhrte Bourbon das Heer gegen Rom, um den Papst fr seinen Abfall vom Kaiser zu strafen. Bei der Bestrmung der Stadt fiel der Feldherr, als er eine Sturmleiter erstieg; das deutsche Heer aber eroberte Rom und begann eine furchtbare Plnderung. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert, bis ihm der Kaiser gegen Zahlung eines Lsegeldes die Freiheit gewhrte. Nach neuen Erfolgen Karls bequemte sich König Franz zum Frieden (von Eambray, in Flandern, 1529). In diesem behielt er das Herzogtum Bourgogne, verzichtete aber auf seine anderen Ansprche. Bald darauf shnte sich Karl V. auch mit dem Papste aus und wurde von ihm zu Bologna zum Kaiser Stein, Geschichte fr Mittelklassen. Iii. 2

19. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 49

1879 - Leipzig : Teubner
Algier 1541. Vierter Zug gegen Franz 1542—44. 49 mit Franz I. aus. Nachdem nämlich der Herzog Franz Sforza von Mailand im I. 1535 gestorben war und Karl V. zum Erben eingesetzt hatte, machte Franz I. neue Ansprüche auf Mailand. Franz besetzte das Land des Herzogs von Savoyen und Piemont, der ein Schwager und Verbündeter des Kaisers war, und Karl selbst machte durch Savoyen einen Einfall in die Provence; aber zu bedeutenden Kriegsereignissen kam es nicht, obgleich Franz sich auch mit Soliman, dem türkischen Sultan, gegen den Kaiser verbündet hatte. Im I. 1538 ward ein zehnjähriger Waffenstillstand zu Nizza geschlossen, nach welchem Franz und Karl ihre damaligen Besitzungen behalten sollten. Karl gab das Herzogthum Mailand im I. 1540 an seinen Sohn Philipp. Karls V. Zug gegen Algier, 1541, ward veranlaßt durch die furchtbaren Plünderungen der algierifchen Seeräuber an den spanischen und italienischen Küsten. Das Unternehmen mißglückte. Nachdem Stürme einen großen Theil der Flotte zerstört hatten und das Heer durch heftige Platzregen und Hungersnoth viel gelitten, kehrte der Kaiser unverrichteter Sache nach Europa zurück. Vierter Krieg gegen Franz I., 1542 — 1544. Karls Unglück vor Algier und das gleichzeitige Vordringen der Türken bis nach Oberungarn bewogen den König von Frankreich zur Erneuerung seiner früheren Ansprüche und Wiederaufnahme des Kriegs; aber wiederum waren alle Anstrengungen vergebens. Im Frieden zu Crespy (1544) verzichtete Franz auf Neapel und Mailand, Karl auf Burgund. Zugleich versprachen sich beide Fürsten, gemeinschaftlich den Krieg gegen die Türken zu führen und einander bei der Unterdrückung des religiösen Zwiespaltes in ihren Ländern zu unterstützen. ^ 1. 5>cr Schmakkaldische Krieg. 1546—1547. Als Karl V. endlich von äußeren Kriegen frei war, dachte er mit Ernst daran, die Kirchenspaltung in Deutsch- Stoll, Erzählungen. Iv. 4

20. Von der Reformation bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 18

1915 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
18 Y. Die auswrtigen Kriege Karls V. religisen Strenge und mit ihrem Eifer zu Zeiten des Kampfes als die besten Verteidiger des evangelischen Bekenntnisses. ^ V. Die auswrtigen Kriege Karls V. 1. Franz I. von Frankreich. Die Ausdehnung und die Lage seines gewaltigen Reiches brachten es mit sich, da Karl V. hufig in Streitigkeiten mit den Nachbarstaaten geriet. Seinen Hauptgegner hatte er in König Franz I. von Frankreich, der nach Maxi-milians I. Tode selbst gern Kaiser geworden wre. Die gewaltige Lndermasse Habsburgs umschlo den franzsischen Staat fast von allen Seiten, und nur durch militrische Erfolge vermochte dieser die Gefahr der Erdrckung abzuwenden. Deshalb hat Franz mit Karl V. v i er blutige Kriege gefhrt. Die uere Veranlassung zu diesen Auseinandersetzungen gab der Besitz der Lombardei und Burgunds, auf den beide Herrscher in gleicher Weise Anspruch erhoben. Der erste Krieg spielte sich in Oberitalien ab. Hier belagerte der franzsische König 1525 Pavia. Kaiserliche Truppen griffen sein Heer an; er wurde vllig besiegt und geriet auf der Flucht durch den Sturz seines Pferdes in die Hnde der Feinde. Lange Zeit blieb Franz gefangen; endlich entschlo er sich, in einem Vertrage auf die Lnder zu verzichten, die er begehrt hatte, und versprach auerdem, binnen sechs Monaten in die Gefangenschaft zurckzukehren, falls sich die Friedens-bedingungen nicht erfllen lieen. Aber der König spielte ein treuloses Doppelspiel. Freigelassen kmmerte er sich nicht um sein Wort, weil er es nur gezwungen gegeben habe, und stiftete sofort ein neues Bndnis gegen Karl V. Auch der Papst nahm daran teil, da er den Kaiser in Italien nicht allzu mchtig werden lassen wollte. Ein zweiter Krieg brach aus. Karl von Bonrbon, ein Lehnsmann der franzsischen Krone, war mit Franz in Streit geraten und hatte sich Karl V. angeschlossen. Jetzt zog er mit kaiserlichen Sldnern meist deutscher Herkunft vor Rom und nahm 1527 die Stadt ein. Er selbst fiel bei der Erstrmung, aber seine Soldaten setzten sich in Rom fr lange Zeit fest. Seit der Zeit Gregors Vii., wo die Normannen sich der ppstlichen Hauptstadt bemchtigt hatten, war kein Feind so mit ihr umgegangen. Die Landsknechte raubten, was fr sie Wert besa, alles brige zerschlugen sie; in den Gottes-Husern hielten sie wste Zechgelage und verhhnten die kirchlichen Bruche; den Papst belagerten sie vier Monate in der festen Engels-