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1. Deutsche Geschichte für evangelische Volksschulen - S. VI

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Vi vorwsrt. es erlebt haben, wie an der unterrichtlichen Herausarbeitung dieses Bildes die Schüler voll Aufmerksamkeit und Interesse sich beteiligen, um das Richtige dieser Maßnahmen ganz zu würdigen. Von diesem besonderen Bilde ist dann der Schluß auf die Beschaffenheit des gesamten Vaterlandes, also auf die Allgemeinheit, auf das Abstraktum, ohne Schwierigkeiten zu machen. Und wenn dann, am Ende des Unterrichtsganges, der Schüler im stände ist, auf Grund des Durch- und Erarbeiteten, abstrahierend von den heimischen Einzelheiten, in großen Zügen eine Beschreibung von dem Urzustände Deutschlands überhaupt zu geben, so hat eine solche Unterrichtsstunde geleistet, was sie leisten soll: sie hat nach psychologischen Grundsätzen vom Besonderen zum Allgemeinen geführt, hat den Schüler mitarbeiten lassen, also seine Kraft gebildet, hat das Verständnis für gegenwärtige Erscheinungen angebahnt und im Schüler an alledem Freude und Interesse erweckt. Das Ergebnis der Unterrichtsstunde ist ein Abstraktum und gehört daher auf die Stufe der Zusammenfassung oder des Systems.*) Das Unterrichtsresultat ist in Nr. 1, Abs. 1 des vorliegenden Buches enthalten und kann nun dem Schüler zur Befestigung durch häusliche oder Schullektüre überlassen werden. Die Art und Weise der Erarbeitung des Stoffes gewährleistet, daß bei der Wiederholung, Übung und Anwendung der Schüler stets die konkreten heimatlichen Grundlagen vor Augen hat, er also vor leerem Wortwissen bewahrt bleibt. Auf dem gewonnenen heimatlichen Schauplatze mußte nun die für die Gegend in Frage kommende Völkerschaft mit ihren Sippen, Mark-und Gaugenossenschaften handelnd auftreten. Demgemäß lasse ich z. B- eine Sippe der Cherusker in die Göttinger Gegend einwandern: der Schüler sieht den altgermanischen Völkerzug auf ungebahnten Wegen ins Land einziehen; dabei hat er Gelegenheit, der Einwanderer Gestalt, Aussehen, Tracht, Gebühren, fahrende Habe u. s. w. zu bewundern, das Aufschlagen und die Einrichtungen des Lagers zu beobachten und die Männer von den Gefahren und Vorteilen der Gegend reden zu hören. Mit den Einwanderern sucht der Schüler nach einem passenden Platze zur Ansiedlung und findet die Stätte des benachbarten Dorfes Grone, das nachweislich eine der ältesten cheruskischen Siedelungen ist, vortrefflich geeignet. Damit ist der Schauplatz für die folgenden Partien noch genauer bezeichnet. Hier, wo Wald, Weide, Wasser vorhanden, wo Wald und Weide leicht eine genügende Ackerflur gewinnen ließen, sieht der Göttinger Knabe, wie fein cheruskifcher Vorfahr, ein Edeling oder Freier, für den ich ruhig einen Namen erfinden darf, das Gehöft anlegt, das Haus baut, die Waldbäume umhaut, den Boden urbar macht, wie der Ansiedler in Gemeinschaft mit seiner Sippe die Ackerlose verteilt und Wald und Weide dem genossenschaftlichen Besitz überläßt. Im Hause setzt sich der Knabe mit der Hausgenossenschaft an das Herdfeuer, lernt dabei Sitten und Gebräuche kennen und lauscht *) Vergl. hierzu: Die organische Eingliederung u. s. w.. S. 73 ff., wo eine ausgeführte Lektion die Einzelheiten zeigt.

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