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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 44

1913 - Oldenburg : Schmidt
44 Oldenburgische Geschichte für Schulen. § 18. Grotzherzog Paul Friedrich August Großherzog nahm fofort nach feinem Regierungsantritt den neuen Titel an, der vorn Paul Wiener Kongreß bewilligt worden war, und gab damit den drei Landes-Friedrich teilen, dem Herzogtum Oldenburg und den Fürstentümern Lübeck und 18^^1853 ^^^nfeld, wenigstens einen einigenden Namen. Er war ein Fürst ^ v0' von großer Arbeitstreue und Kenntnis der fachlichen und persönlichen Verhältnisse. Häufig wird nach der Neigung des Herrschers diese oder jene Seite des öffentlichen Lebens lebhafter entwickelt, zumal wenn die Strömung der Zeit fördernd nachhilft. So gilt Großherzog August mit Die Truppen Recht als der eigentliche Begründer des oldenburgifchen Truppenanteils im Deutschen Bunde. Schon als Erbprinz durfte er auf diesem Arbeitsgebiete frei schalten, da er die Befreiungskriege mitgemacht hatte und Zeuge der Völkerschlacht bei Leipzig gewesen war. Unter dem Beistand des Generals Wardenburg verschaffte er der Entwicklung des oldenburgifchen Heerwesens eine achtungswerte Bedeutung, insbesondere rief er 1849 das Dragonerregiment ins Leben. Die oldenburgifchen Truppen bildeten zusammen mit denjenigen der Hansestädte eine Brigade, deren Kommandeur vom Großherzog ernannt wurde. An diesem Herrscher tritt besonders hervor, daß er nicht die Neigung hatte, sich in Oldenburg in der Arbeit zu vergraben, sondern den Strom der Welt auf sich wirken lassen und dem Leben auch feine glanzvolle, schöne Seite abgewinnen wollte. Dazu gehörten einige Neuerungen, die an sich nicht so wichtig waren, aber doch in Oldenburg gefehlt hatten. Er ließ den Dichter Ludwig Starklof gerne schalten, als sich feine eifrige Bemühung darauf richtete, dem Hof und Theater der Bevölkerung ein Theater zu schassen. Indem er dazu die Mittel hergab, erntete er den dankbaren Beifall feiner Gemahlin, der Großherzogin Heil dir, Caecilie, der Tondichterin von Theoder von Kobbes „Heil dir, o Oldenburg". 0 Oldenburg er trug damit doch auch zugleich dem literarischen und künstlerischen Leben Rechnung, das sich damals um den feinsinnigen Kritiker Adolf Stahr, den Maler Jerndorff, Starklof und andere regte. Er entschloß sich auch zum Bau eines neuen Gebäudes für die Landesbibliothek. Bis dahin Haus- und hatte die Brust der Beamten und Offiziere noch kein oldenburgifcher Orden Verdienst- geschmückt. Großherzog August begründete nun den Haus- und Verdienstorden orden des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, dessen Geburtstag, der 1838 17. Januar, als Ordenstag bestimmt wurde. Dies geschah zur selben Zeit, als der Grundstein zu dem stattlichen Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital das Groß- gelegt wurde. Das großerzogliche Wappen wurde gleich am Ansang seiner herzogliche Regierung neu geordnet. Auf dem Hauptfchilde mit dem Zeichen für Wappen Norwegen, Schleswig, Holstein, Stormarn, Dithmarschen und Kniphausen 1829 (schwarzer Löwe aus goldenem Grunde), das damals noch nicht einverleibt war, liegt der gekrönte Mittelschild mit fünf Felbern: 1. oben links die roten Balken auf goldenem Grunde für Oldenburg, 2. oben rechts das

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1. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 47

1913 - Oldenburg : Schmidt
Großherzog Nikolaus Friedrich Peter. 47 die Abtretung eines Gebietes an der Jade zur Begründung eines Kriegshafens hatten schon begonnen, als Großherzog Paul Friedrich August starb. Großherzog Er hatte mit seinem Volke in Frieden gelebt, seine widerstandsfähige Paul Friedrich Art verwischte am Ende die Spuren der Kämpfe mit der Volksvertretung, August f die sich ihm nicht immer willfährig gezeigt hatte. Überall regten sich neue Kräfte, um die gesteigerten und vertieften staatlichen, volkswirtschaftlichen und sozialen Ausgaben zu bewältigen. § 19. Grotzherzog Nikolaus Friedrich Peter war es vergönnt, mit einem Stamme tüchtiger Beamten, unter denen sein Minister Jansen hervorragte, und einer einsichtsvollen Volksvertretung die Staatsversassung auszubauen und die Grundsätze der Befreiung des Bauernstandes von den letzten Resten mittelalterlicher Lasten durchzuführen. Von Anfang an leitete ihn das Bedürfnis treuer Freundschaft gegen den mächtigsten Staat Norddeutschlands, und er trug daher kein Bedenken, einem Plan der preußischen Regierung zur Ausführung zu verhelfen, der schort unter seinem Vater durch die Tätigkeit des Regierungsrats Erdmann seste Gestalt angenommen hatte. Oldenburg überließ Preußen 552 Jück an dem westlichen Ausgang des Jadebusens und 4 Jück bei Eckwarder Hörne aus der anderen Seite mit dem Rechte, frei über Land zu dem Kriegshafen zu fahren, der begründet werden sollte, und verbindende Militärstraßen zu bauen, und es erhielt im folgenden Jahre für den Kaufpreis von 500 000 Rt., die Preußen bezahlte, die Herrschaft Kniphaufen mit 9195 Jück von den Bentinckschen Erben, den Nachkommen des Sohnes Gras Anton Günthers, die durch Preußens Vermittlung für weitere erhebliche Summen auch die Herrschaft Varel an Oldenburg verkauften. So war endlich das letzte der von Anton Günther zugunsten feiner Erben abgesplitterten Landgebiete an das Stammland zurückgekommen. Damit erweiterte Großherzog Peter fein Staatsgebiet nicht unwesentlich. Preußen aber faßte an einer günstigen Stelle der Nordsee festen Fuß, es übernahm den Schutz der oldenburgifchen Küste und fügte das Herzotum nach der Besitzergreifung von Hannover in das Eisenbahnnetz der Nachbarschaft ein. In der schleswig-holsteinischen Frage trat Großherzog Peter, von Rußland unterstützt, neben Preußen mit feinen Ansprüchen hervor, aber schließlich entschieden nicht staatsrechtliche Erörterungen, sondern allein der Umstand, daß Preußen durch Eroberung in den Besitz der Elbherzogtümer gelangt war. Der Krieg von 1860 trug den Streit zwischen Österreich und Preußen aus, und nun trat Großherzog Peter feine Ansprüche in aller Form an König Wilhelm ab und erhielt dafür einige kleine holsteinische Gebiete, insbesondere das Amt Ahrensbök, das zum Fürstentum Lübeck geschlagen wurde, und außerdem eine Million Taler, die er zur Großherzog Nikolaus Friedrich Peter 1853—1900 Das Gebiet von Wilhelmshaven abgetreten 1853 Kniphausen erworben Varel erworben 1854 Schleswig- Holstein 1864

2. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 45

1913 - Oldenburg : Schmidt
Großherzog Paul Friedrich August. 45 goldene Kreuz auf blauem Grunde für Delmenhorst, 3. unten links das goldene Kreuz des Fürstentums Lübeck mit der Bischofsmütze aus blauem Grunde, 4. unten rechts das von Rot und Silber geschachte Wappen des Fürstentums Birkenfeld, 5. auf der von unten eingepfropften Spitze der goldene Löwe aus blauem Grunde für Jever. Am Ende der Regierung Herzog Peter Friedrich Ludwigs machte sich Bessere Zeiten auch in Oldenburg ein Notstand fühlbar. Dies wurde nun bald anders; denn die Zeiten besserten sich. In den vierziger Jahren blühte der Wohlstand des Landes aus wie nie zuvor, und der Großherzog fühlte selbst die lebhafteste Freude über die großen Fortschritte. Die Austeilung der Marken nahm ihren Fortgang, die Entwässerung von Moment in dem Niederungsgebiete an der Huntemündung wurde eingeleitet, der Bau des Hunte-Emskanals begonnen, die großen durchgehenden Chausseen gebaut, und damit steigerte sich der Verkehr außerordentlich. Der Großherzog hatte schon als Erbprinz seine beiden ersten Ge- g.amiiie des ntahlitmett, Schwestern aus dem Hause Anhalt-Bernburg-Schaumburg, Großherzygs Adelheid, die Mutter der Königin Amalie von Griechenland und der Herzogin Friederike, und Jda, die Mutter des Thronfolgers Nikolaus Friedrich Peter, durch einen frühen Tod verloren. Da die Töchter noch in zu jugendlichem Alter standen, um sich der Erziehung des Bruders annehmen zu sönnen, so vermählte er sich mit der Prinzessin Caecilie, der Tochter des früheren Königs Gustav Iv. Adolf von Schweden, sie starb im Alter von sechsunddreißig Jahren 1844 bald nach der Geburt des Prinzen Elimar. Diesem häuslichen Leide des Großherzogs stand ein großes Glück in Staat und Volkswirtschaft gegenüber, und er gedachte Oldenburg zu einem Musterstaat zu machen. Bis 1848 war es möglich gewesen, das Revolution patriarchalische Regiment ungestört fortzusetzen. Durch eine neue Ge- 1848 meindeordnung war den Gemeinden freie Selbstverwaltung gewährt worden. Ein Versuch, durch eine Verfassung auch eine Volksvertretung Zu fchaffen, scheiterte an dem Widerstände seiner Verwandten in Rußland und Dänemark. Da kam die Revolution. Die Bewegung griff auch nach Oldenburg über und versetzte die Bevölkerung in große Erregung, verlies aber unblutig. Da der Großherzog es sehr gut mit seinen Untertanen meinte und das Bedürfnis hatte, mit ihnen friedlich auszukommen, fo erhielt Oldenburg eine Verfassung, die in Deutschland der freien Selbstbestimmung des Volkes die geringsten Schranken setzte. Ein Landtag wurde geschaffen, und mit der Entwicklung der staatsbürgerlichen Freiheit ging eine freiere Bewegung im wirtschaftlichen Leben Hand in Hand. Auch das Verhältnis Zu den Fürstentümern Birkenfeld und Lübeck wurde geregelt und das ganze Derfaffungswerk in dem Staatsgrundgesetz zusammengefaßt. Dieses Radiertes wurde später durch das revidierte Staatsgrundgesetz ersetzt, das keinen Staats-Rückschlag, sondern nur einen Übergang von den wogenden Meinungen gruudgesetz des Jahres 1848 zur praktischen Brauchbarkeit bedeutete. Vor allem 1852

3. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 48

1913 - Oldenburg : Schmidt
48 Oldenburgische Geschichte für Schulen. Erweiterung des Hausfideikommiffes verwendete. In dem großen Kampf um die Einigung des Vaterlandes trat er entschlossen auf die Seite Hochhausen Preußens, und die oldenburgifchen Truppen wirkten im Mainfeldzug bei und Hochhanfen-Werbach, Gerchsheim und Würzburg mit; die Einverleibung Würzburg Hannovers, an dessen Schicksal Großherzog Peter trotz eifriger Bemühungen nichts ändern konnte, befreite Oldenburg von langjährigen Fesseln. Der König Großherzog trat in den Norddeutschen Bund, und bald darauf war der Wilhelm und greije König Wilhelm fein Gast, als er mit Bismarck zur Taufe des . Kriegshafens an der Jade reiste. m ~~1869 Ul9 Mit Begeisterung nahmen im folgenden Jahre Fürst und Volk an den Ereignissen des großen Krieges gegen Frankreich teil. Die olden-Franfreict bnrgifchen Truppen hatten ihren rühmlichen Anteil an den Kümpfen bei 1870—1871 Vionville-Mars la Tour, bei der Belagerung von Metz, bei Beaune Bionville- Rolande und um Le Mans. Großherzog Peter stand in der Fürsten-Marslatour 6^uppe, die am 18. Januar 1871 König Wilhelm im Spiegelfaale des Meti, Beauue Schlosses zu Versailles umgab, als Bismarck den berühmten Aufruf verlas, la Rolande, worin der Welt verkündet wurde, daß Deutschland wieder einen Kaiser hatte. Le Mans Die Gründung des Deutschen Reiches und die lange Friedenszeit Im Deutschen brachten dann den politischen und wirtschaftlichen Aufschwung, dessen unser Reich Vaterland sich bis auf den heutigen Tag erfreut. Die oldenburgifche und die Reichsgesetzgebung. die Rührigkeit der Selbstverwaltung, die Entwicklung des Eisenbahn- und Chauffeenetzes, die Einreihung unserer jungen Mannschaft in das Reichsheer, der ungehinderte freie Verkehr erst im Zollverein, dann im Reich und der Einfluß der noch fortschreitenden Entfaltung des wirtschaftlichen Lebens Deutschlands, das durch feine Einigung zu bedeutender Macht emporstieg, förderten auch den Aufschwung der oldenburgifchen Volkswirtschaft. Alle Freiheiten und Begünstigungen in der Besteuerung in Staat und Gemeinde wurden beseitigt, der Lehnsverband, die Familienfideikommisse und die Stammgüter aufgehoben, das Grundeigentum und die Landwirtschaft von allen Lasten und Beschränkungen befreit, ein dichtes Netz von Verbindungschauffeen und die durchgehenden Bahnen gebaut, und viele andere Segnungen erwuchsen dem oldenburgifchen Volke, dessen Industrie aufzublühen begann. In stetigem Fortschritt ist es ein anderes geworden, ohne feine alten guten Charakterfeiten, Ruhe, Besonnenheit und Friedfertigkeit einzubüßen. Kaiser Wilhelm Ii. erschien nach feiner Thronbesteigung als Gast des greifen Großherzogs Peter in Oldenburg, und im Gefühl der Freundschaft pflanzten sie im Eversten Holze eine Erinnerungseiche, die kräftig Großherzog wächst und grünt. Der Kaiser ließ es sich auch nicht nehmen, ihm die Peter t letzte Ehre zu erweisen, als der Tod den edlen, von treuer Liebe zu 13. Juui feinem Volke erfüllten Fürsten zu sich nahm. 1900

4. Deutsche Landes- und Provinzialgeschichte - S. 364

1892 - Leipzig : Voigtländer
364 Großherzogtum Oldenburg. [16 Zeittafel. I. Die ältesten Zeiten. 785. Wittekind getauft. 789. Willehadus, erster Bischof von Bremen, stirbt. 851. Graf Waltbert gründet das Alexanderstift zu Wildeshausen. 1059. Graf Huno gründet die Kirche und das Kloster zu Rastede, um 1100. Graf Egilmär I., Stammvater des oldenburgifchen Grafenhauses. Ii. Tie Grafen von Oldenburg. um 1150. Graf Christian I. und Herzog Heinrich der Löwe. 1234. Schlacht bei Altenesch. Untergang der Stedinger. 1355. Edo Wiemfen, Häuptling zu Rüstringen, Dftringen und Wangerland. 1424. Die Friedeburg: Dude und Gerolt. 1448. Gras Christian, König von Skandinavien. 1531. Graf Christoph und Graf Anton I.: Reformation. 1575. Fräulein Maria von Jever stirbt und vererbt Jever an Oldenburg. 1573—1603. Graf Johann Xvi. Kirchenordnung. 1603—1667. Graf Anton Günther: 30jähriger Krieg. Iii. Fremde Herren. 1667—1773. Oldenburg unter sechs dänischen Königen. 1667—1818. Jever unter fünf zerbstischen Fürsten und unter dem russischen Kaiserhause. Iv. Das Herzogtum. 1773—1785. Herzog Friedrich August von Holstein-Gottorp, Fürstbischof von Lübeck (Eutin). 1785—1829. Herzog Peter Friedrich Ludwig; die französische Zeit. 1829—1853. Großherzog Paul Friedrich August: die Verfassung, seit 1853. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter: das deutsche Kaisertum. Erbgroßherzog Friedrich August.

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 601

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 601 Delmenhorst an das Haus Holstein-Gottorp bzw. Rußland überließ. Am 10. Dezember 1773 ging die Übertragung der Grafschaften an den Großfürsten Paul von Ruß- land auf dem Schlöffe in Oldenburg vor sich. Die Re- gierung des Großfürsten Paul dauerte jedoch nur 4 Tage, da Rußland das oldenburgische Land alsbald zu einem Besitze für die jüngere Gottorpsche Linie bestimmte. Das Haupt dieser Linie war der in Eutin residierende Fürstbischof von Lübeck, Friedrich August. Am 14. Dezember 1773 trat dieser die Regierung der Grafschaften an. Am 17. Dezember 1774 erfolgte die kaiserliche Bestätigung, und am 29. Dezember 1774 wurden die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst zu einem Herzogtum erhoben. 1. Der Herzog Friedrich August regierte von 1773 bis 1785. Unter ihm war 1779 die Witwen kaffe ins Leben getreten. Der 1786 eingedeichte Friedrich-August- Gr öden führt noch von dem ersten Herzoge seinen Ramen. Ter Sohn des Herzogs Friedrich August wurde für unfähig Zur Nachfolge erklärt, weshalb der Bruderssohn des Herzogs, 2. Peter Friedrich Ludwig, nach dem Tode Friedrich Augusts 1785 die Regierung antrat. Die friedliche Thätigkeit dieses Fürsten (Regelung des Armenwesens, Grün- dung der Taubstummenanstalt in Wildeshausen, Errichtung der Landesbibliothek, Ersparungskasse u. s. w.) wurde durch die französische Revolution und die für Deutschland daraus entstandenen Wirren jäh unter- brochen. Oldenburg wurde dem französischen Reiche ein- verleibt, und der Herzog mußte 1811 nach Rußland fliehen. Der baldige Sturz Napoleons I. bewirkte jedoch, daß der Fürst am 27. November 1813 wieder nach Oldenburg zurück- kehren konnte. Der Wiener Kongreß legte ihm 1815 den Titel Großherzog bei. Peter Friedrich Ludwig starb am 21. November 1829 in Wiesbaden. Man hat dem Dahin- geschiedenen 1893 ein Denkmal in Oldenburg gesetzt. Die Achselklappen der Soldaten des oldenburgischen Infanterie- Regiments Nro. 91 zeigen den Buchstaben P, weil Peter Friedrich Ludwig 1815 das erste oldenburgische Regiment, 1500 Mann stark und aus Infanteristen bestehend, einrichtete. Der Buchstabe Ä. aus den Achselklappen der Dragoner und Artilleristen weist hin auf die Bildung des Dragoner-Regi- ments und die Vervollständigung der Artillerie unter Paul Friedrich August. Erü 3. Paul Friedrich August, der Sohn Peter Friedrich Ludwigs, nahm den seinem Vater beigelegten Titel Großherzog an. am 28. Mai 1829. Unter diesem Fürsten wurde 1831 das

6. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 94

1905 - Delmenhorst : Horstmann
94 71. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter. (1853—1900.) Seine erste Regierungszeit. ^ • a^c*n. Charakter. Nach dem Tode des Großherzogs Paul Friedrich August bestieg sein Sohn Nikolaus Friedrich Peter den Thron Er war ein schlichter, freundlicher Mann, jedem Prunk abgeneigt, ein freund der Natur, babei durch und durch deutsch gesinnt. Das zeigte er schon als Erbgroßherzog. Die dänische Krone wurde ihm angeboten; aber er verlangte, daß die Herzogtümer Schleswig und Holstein unabhänoiq und selbständig bleiben sollten. Als man ihm dies Versprechen nicht qab da lehnte er ab. ' 2. Vermählung. Im Jahre 1852 vermählte er sich mit der altenburglschen Herzogin Elisabeth. Die junge Fürstin war durch wahre Frömmigkeit und durch Wohltätigkeitssinn ausgezeichnet; noch jetzt tragen verschiedene wohltätige Stiftungen (Elisabeth-Kinderkrankenhaus, Elisabeth-jttft) ihren Namen. Zwei röhrte wurden dem Fürstenpaare geboren, unser jetziger Großherzog und der Herzog Georg Ludwig. 3 Abtretung des ^adegebietes. Schon mit dem Großherzog Paul Friedrich August hatte Preußen verhandelt wegen Abtretung eines Gebietes an der Jade zur Anlegung eines Kriegshafens. Großherzog Peter brachte die Verhandlungen zum Abschluß. Preußen bezahlte 500 000 Taler Entschädigung und baute die Bahn Oldenburg-Wilhelmshaven. Der Großherzog erkannte, datz Deutschland nur unter Preußens Führung geeint werden konnte. Er berief nun einen preußischen General nach Oldenburg, von Fransecki, der nahezu 5 Jahre in oldenburgischen Diensten stand und die Truppen nach preußischem Muster umgestaltete. 4. Varel kommt an Oldenburg. Schon im Beginn der Regierung des neuen Großherzogs kam Varel an Oldenburg. In der gräflichen Familie ^ Bentinck war ein Zwist ausgebrochen. Man machte nämlich dem legierenden Grafen Bentinck den Besitz der Herrschast streitig, und es kam zu einem langwierigen Prozeß. Da kaufte Oldenburg für 1 100 000 Taler Gold das Vareler Gebiet und zahlte außerden einzelnen Mitgliedern der gräflichen Familie bestimmte Jahrgelder. (1854.) 5. Sorge für das allgemeine Wohl. Zahlreiche neue Gesetze wurden in den ersten Jahren der Regierung des neuen Großherzogs gegeben, das Wohl des Landes zu fördern. In den Marschen wurde z. B. das Deichwesen und das Entwässerungswesen durch eine neue Deich-Ordnung neu geregelt (1855). Die großen Moore wurden durch den Hunte-Ems-Kanal (feit 1856) entwässert und dem Anbau erschlossen, und für die Geest wurde ein Gesetz über die Zusammenlegung von Grundstücken (Verkoppelung) erlassen. (Die erste Verkoppelung betraf den Säger Esch.) Auch wurden die ersten landwirtschaftlichen Lehranstalten (Neuenburg und Cloppenburg) eingerichtet. Um die Schiffahrt zu heben, wurde in Brake ein Hafen angelegt. (1861.) 6. Die Sturmflut 1855. Eine schwere Sturmflut brach im Jahre 1855 herein. Weihnachten 1854 zerstörten die Wogen das alte Dorf

7. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. uncounted

1913 - Oldenburg : Schmidt
Inhalt. Seitr 1. Die Vorzeit..............................................................1 2. Die Römer................................................................2 3. Die Frauken und das Christentum..........................................3 4. Ursprung der Grafschaft Oldenburg........................................4 5. Heinrich der Löwe, Graf Christian I. und seine Familie . . . 6 6. Die Stedinger....................................................... • 7 7. Von den Stedingernnruhen bis Ende des 13. Jahrhunderis . 9 8. Die Grafen Konrad I. und Konrad Ii......................................11 9. Die Grafen Moritz, Dietrich und Christian...............................12 10. Graf Gerd und seine Brüder..............................................14 11. Graf Johann V...........................................................18 12. Die Zeit der Reformation................................................20 13. Graf Johann Vii.........................................................24 14 Graf Auton Günther.......................................................27 15. Die dänische Fremdherrschaft............................................33 16. Herzog Friedrich August.................................................36 17. Herzog Peter Friedrich Ludwig...........................................38 18. Großherzig Paul Friedrich August........................................44 19. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter......................................47 20. Großherzog Friedrich August.............................................49 21. Zeittafel zur Oldenburgischen Geschichte................................52 22. Stammtafel des Hauses Oldenburg.........................................55

8. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 93

1905 - Delmenhorst : Horstmann
93 2. Der Großherzog als Regent. Paul Friedrich August war ein rechter Laudesvater. Mil großer Güte kam er allen, entgegen, die ein Anliegen an ihn hatten; um jede Kleinigkeit kümmerte er sich, so daß er oft besser unterrichtet war, als die verschiedenen Amtleute. Jedermann hatte Zutritt zu ihm. (Großherzog Paul Friedrich August von Mosle, Leseb. S. 44?) 3. Die Revolution von 1848 und ihre Folgen. Im Jahre 1848 kam es auch in Oldenburg zu Unruhen; zahlreiche Versammlungen wurden abgehalten und dem Großherzoge die Wünsche des Volkes vorgetragen. Paul Friedrich August hatte schon lange den Wunsch gehabt, seinem Lande eine Verfassung zu geben; feine mächtigen Verwandten aber, der König von Dänemark und 'der Kaiser von Rußland, hatten dies verhindert. Nun wurden auch in Oldenburg Abgeordnete gewählt, mit denen der Großherzog eine Verfassung vereinbarte. Im Jahre 1849 kam das Staats-grundgesetz zustande, d. i. ein Gesetz, in dem die Rechte der Negierung und des Volkes und die Einrichtung des Staates festgesetzt wurden. Da es sich nicht als zweckmäßig erwies, so wurde es revidiert ( durchgesehen), und so entstand das revidierte (durchgesehene) Staalsgrundgesey vom Jahre 1852, das noch jetzt bis auf einige Abänderungen in Kraft ist. (Worte des Großherzogs. Leseb. S. 52.) 4. Das oldenburgische Volkslied. Der Großherzog war dreimal' verheiratet. Er hatte den großen Schmerz, jede Gemahlin in der Blüte ihrer Jahre zu verlieren. Seine dritte Gemahlin war Cäcilie, die Tochter eines schwedischen Königs. Sie war ausgezeichnet durch Schönheit, Güte und künstlerische Begabung und hat verschiedene Musikstücke komponiert. Das eine derselben wurde als Abendgebet der oldenburgischeu Truppen im Falkenburger Lager gespielt. Als mm die Großherzogin so früh gestorben war, verfaßte ein oldenburgischer Dichter, der Landgerichtsassessor Theodor von Kobbe (ein geborener Glückstädter), dazu das Lied: „Heil dir, o Oldenburg". So entstand die oldenburgische Volkshymne. (Großherzogin Cäcilie. Leseb. S. 45.) 5. Der Großherzog als Soldat. Der Großherzog, der an den Kämpfen gegen Napoleon ruhmreichen Anteil genommen hatte, wandte der Wehrkraft seines Landes große Aufmerksamkeit zu: Er begründete das Dragonerregiment und das Artillerieregiment. Die Angehörigen beider Regimenter tragen noch jetzt ein „A" aus den Achselklappen. 6. Förderung der Künste. Der Großherzog war auch ein Freund der Künste. So begründete er das oldenburgische Hoftheater und berief den Dichter Julius Mosen als Leiter desselben. (Hofers lob von Mosen. Leseb. S. 476.) 7. Das Gedächtnis des Großherzogs. Paul Friedrich August starb am 27. Februar 1853. Das Gebäude, in dem die Großherzogliche Gemäldesammlung untergebracht ist, heißt zu seinem Gedächtnis „Augusteum." Auch der Ort Augustsehn ist nach ihm genannt.

9. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 92

1905 - Delmenhorst : Horstmann
92 Friedrich Ludwigs-Hospital; auch stiftete er einen Orden, bet den Wahlspruch des Herzogs trägt: Ein Gott, ein Recht, eine Wahrheit! (Äioßherzog Peter ließ ihm auf dem Schloßplätze ein Denkmal errichten. 69. Das Jahr 1848 und seine Folgen. ^ Ausbruch der Revolution. Das beutfche Volk war mit dem Deutschen Bimbe sehr unzufrieden. Es war der Wunsch der besten Männer, daß ^eutichlaub wieder ein einiger, machtvoller Staat werbe. Auch hatte das Volk den Wunsch nach größerer Freiheit. Es verlangte das Recht, gereute zu btlben und Versammlungen abzuhalten, die Einführung von Schwurgerichten und die Teilnahme an der Regierung durch Volksvertretungen. Als nun im ^ahre 1848 in Frankreich eine Revolution aus? brach bn kam es auch in einzelnen Teilen Deutschlands zu Aufstäuben. In Jerlm faub sogar ein blutiger Straßeukampf statt. 2 Natioualversammluug in Frankfurt. Jetzt würde der Bundestag aufgehoben, und ans allen teilen Deutschlanbs kamen Abgeorbnete in Frankfurt a. M. zusammen. In einer früheren Kirche, der Paulskirche hielten sie ihre Beratungen ab. Sie wählten Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen zum ^machen Kaiser; dieser aber wollte die Krone nur aus den Hauben der Fürsten annehmen und lehnte daher ab. So blieb der Deutsche Bunb noch bestehen, und der Bundestag trat wieder in Kraft 3 Die erste deutsche Flotte. Im Jahre 1848 führte der Deutsche Aund Krieg gegen Dänemark, um Schleswig-Holstein zu befreien; auch die Oldenburger waren mit unter den Bimbestruppen. Damals konnten die Danen mit nur einem Kriegsschiffe, das vor der Weser lag, den ganzen Handel lahm legen. Da erkannten die Deutschen, daß ihnen eine flotte not tue. Aus freiwilligen Beiträgen und den Unterstützungen der Regierungen wurde nun eine starke Flotte angeschafft. Als Kriegshasen wuide bei o'ßbebuseu ciusersetjen. Einstweilen lagen die Schiffe in 93renici'' Hoven oder in Brake. In Brake war auch ein Trockendock für die Kriegs-schiffe eingerichtet. Der Admiral dieser Flotte hieß Brommy und war von Geburt ein Sachse; feine Frau stammte aus Brake. Er lieferte mit feiner Flotte den Danen ein siegreiches Gefecht bei Helgolanb. Als nun der Bundestag wieder in Frankfurt tagte, wollte niemand mehr Gelb für die Schiffe bewilligen; auch konnten sich die Staaten nicht einigen, wer die Flotte haben Jolle. Endlich schritt man dazu, die Flotte zu verkaufen. .^Lies geschah in Bremerhaven und Brake. Admiral Brommy starb wenige Jahre darauf, gramgebeugt, auf feinem Landgute bei Vegesack. Er liegt in Hammelwarben begraben; der Deutsche Kaiser hat ihm in Kiel ein Denkmal setzen lassen und babnrch ihn und die erste deutsche Flotte geehrt Auch in Hammelwarden hat er ein Denkmal. ' * 70. Großherzog Paul Friedrich August. 1. Regierungsantritt. Nach dem Tode des Herzogs Peter folgte ihm sein Sohn Paul Friedrich August in der Regierung. Er nahm den Titel „Großherzog" an. (1829.)

10. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 54

1913 - Oldenburg : Schmidt
54 Oldenburgische Geschichte für Schulen. 1667 1668 1676 1679 1693 1711 — 1731 1773 1773—1785 1785-1829 1803 1810—1813 1815 1818 1823 1829—1853 1848 1852 1853—1900 1853 1854 1866 1870—1871 1871 1900 Juni 13 Graf Anton Günther stirbt. Zerstückelung des Staatsgebietes: Jeverland an Anhalt-Zerbst, Varel und Knip-haufen an Graf Anton von Aldenburg, Anton Günthers natürlichen Sohn. Oldenburg an den König von Dänemark und Holstein-Gottorp, später an Dänemark allein. Pest in Oldenburg. Die Pest tritt in der Stadt von neuem heftig auf und verbreitet sich im Lande. Umwandlung der Hofdienste in feste Geldabgaben. Brand der Stadt Oldenburg. Französischer Raubzug. Aufhebung der Leibeigenschaft, die Korngefülle in Geld umgesetzt. Die Grafschaft Delmenhorst und die Vogteien Hatten, Wüstenland, Wardenburg und Zwischenahn an Hannover verpfändet. Nachdem fünf dänische Könige regiert haben, überträgt der sechste die Grafschaft an den Großfürsten Paul von Rußland, dieser an die jüngere Linie des Hauses Gottorp. Friedrich August Herzog von Oldenburg. Herzog Peter Friedrich Ludwig, bis 1823 als Administrator für Herzog Peter Friedrich Wilhelm. Das Münsterland und das hannoversche Amt Wildes-haufen an Oldenburg; das Fürstentum Lübeck in weltliches, erbliches Lehen umgewandelt. Oldenburg französisch. Birkenfeld und die Kirchfpiele Damme und Neuenkirchen an Oldenburg. Jeverland an Oldenburg förmlich abgetreten. Herzog Peter Friedrich Wilhelm stirbt. Großherzog Paul Friedrich August. Bau der Hauptchausseen. Die Revolution. Revidiertes Staatsgrundgesetz. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter. Das Gebiet von Wilhelmshaven an Preußen abgetreten. Varel und Kniphausen von den Nachkommen Graf Antons von Aldenburg, den Bentinckschen Erben, zurückerworben. Der deutsche Krieg. Oldenburg erhält das Amt Ahrensbök zur Verbindung der beiden bisher getrennten Teile des Fürstentums Lübeck. Anschluß Oldenburgs an Preußen; Eintritt in den Norddeutschen Bund. Der deutsch-französische Krieg. Errichtung des Deutschen Reiches, Oldenburg Bundesstaat. Thronbesteigung des Großherzogs Friedrich August.

11. Landeskunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 48

1918 - Breslau : Hirt
48 Zeittafel zur Oldenburgischen Geschichte. 1514 1526 1529 1529—1573 1531 1538 1547 1573—1603 1575 1603—1667 1618—1648 1623 1627—1631 1647 1667 1668 1676 1679 1693 1711—1731 1773 1773—1785 1785—1829 1803 1810—1813 1815 1818 1823 1829—1853 1848 1852 1853—1900 1853 1854 1866 1870—1871 1871 1900 Juni 13 Butja- braun- Treffen an der Hartwarder Landwehr und bei Langwarden, dingen und Stadland an Oldenburg, zum Teil als schweigisches Lehen. Graf Johann Vi., Vertreter der Gesamtregierung der Brüder. Johann tritt zurück, Anton I. übernimmt die Regierung allein, Graf Christoph erhält Kloster Rastede. Graf Anton I. Einführung der Reformation. Oldenburg Reichslehen. Oldenburgisch-Münsterische Fehde. Delmenhorst zurückgewonnen. Graf Johann Vii., Teilung der Grafschaft: Oldenburg mit Jever- land und den Wesermarschen an Johann, Delmenhorst, Varel und Harpstedt an seinen Bruder Anton. Fräulein Maria f. Jever ohne Kniphausen an Oldenburg. Graf Anton Günther. Der Dreißigjährige Krieg. Tilly bei Wardenburg, Erwerbung des Weserzolls, Kniphausen an Oldenburg. Besetzung des ganzen Landes durch Tillysche Truppen. Christian, Graf von Delmenhorst, stirbt; sein Land fällt zurück an Oldenburg. Graf Anton Günther stirbt. Zerstückelung des Staatsgebietes: Jeverland an Anhalt-Zerbst, Varel und Kniphausen an Graf Anton von Aldenburg, Anton Günthers natürlichen Sohn. Olden- bürg an den König von Dänemark und Holstein-Gottorp, später an Dänemark allein. Pest in Oldenburg. Die Pest tritt in der Stadt von neuem heftig auf und verbreitet sich im Lande. Umwandlung der Hofdienste in feste Geldabgaben. Brand der Stadt Oldenburg. Französischer Raubzug. Aufhebung der Leibeigenschaft, die Korngefälle in Geld umgesetzt. Die Grafschaft Delmenhorst und die Vogteien Hatten, Wüstenland Wardenburg und Zwischenahn an Hannover verpfändet. Nachdem fünf dänische Könige regiert haben, überträgt der sechste die Grafschaft an den Großfürsten Paul von Rußland, dieser an die jüngere Linie des Hauses Gottorp. Friedrich August, Herzog von Oldenburg. Herzog Peter Friedrich Ludwig, bis 1823 als Administrator für Herzog Peter Friedrich Wilhelm. Das Münsterland und das hannoversche Amt Wildeshausen an Oldenburg; das Fürstentum Lübeck in weltliches, erbliches Lehen umgewandelt. Oldenburg französisch. Birkenfeld und die Kirchspiele Damme und Neuenkirchen anoldenburg. Jeverland an Oldenburg förmlich abgetreten. Herzog Peter Friedrich Wilhelm stirbt. Großherzog Paul Friedrich August. Bau der Hauptchausseen, Die Revolution. Revidiertes Staatsgrundgesetz. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter. Das Gebiet von Wilhelmshaven an Preußen abgetreten. Varel und Kniphausen von den Nachkommen Graf Antons Aldenburg, den Bentinckschen Erben, zurückerworben. Der Deutsche Krieg. Oldenburg erhält das Amt Ahrensbök Verbindung der beiden bisher getrennten Teile des Fürstentums Lübeck. Anschluß Oldenburgs an Preußen; Eintritt in den Nord- deutschen Bund. Der Deutsch-Französische Krieg. Errichtung des Deutschen Reiches, Oldenburg Bundesstaat. Thronbesteigung des Großherzogs Friedrich August. von zur

12. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 49

1913 - Oldenburg : Schmidt
Großherzog Friedrich August. 49 § 20. Großherzog Friedrich August. Die Entwicklung der öffentlichen Verhältnisse hat seit dein Tode des Großherzogs Peter weitere Fortschritte gemacht, das Verhältnis zu Preußen und dem Reich ist stets ungetrübt geblieben. Da es nötig erschien, die Thronfolge gesetzlich zu regeln, so wurde folgendes bestimmt: Erlischt der Mannesstamm des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, so folgt der Mannesstamm des Herzogs Friedrich (f 1885) von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, dessen Sohn Herzog Friedrich Ferdinand also nach dem Erbgroßherzog Nikolaus Friedrich Wilhelm die nächste Anwartschaft auf den oldenburgifchen Thron zusteht. Der Kaiser von Rußland als Oberhaupt der älteren Linie des Hauses Gottorp und die oldenburgischen Prinzen der russischen Nebenlinie haben zugunsten der Glücksburger Linie auf ihre Rechte verzichtet. Die Staatsverfassung hat insofern eine Änderung erfahren, als seit 1902 der Landtag nicht mehr alle drei Jahre, sondern jährlich berufen wird und durch ein neues Wahlgesetz die indirekten Wahlen durch direkte ersetzt worden sind. Es werden also nicht mehr erst Wahlmänner, sondern sogleich vom Volk die 45 Abgeordneten gewählt. Dabei hat jeder Wühler über 40 Jahre 2 Stimmen. Der Rechtsschutz wurde durch die Einführung der Verwaltungsgerichtsbarkeit erhöht. Die Einnahmen des Staates wurden dadurch vermehrt, daß ein neues Stempelsteuergeseh erlassen, das Einkommensteuergesetz wesentlich nach preußischem Vorbilde abgeändert und eine Vermögenssteuer eingeführt wurde. So konnte ein Teil der Grundsteuern, die von den Grundeigentümern als Doppelbesteuerung empfunden wurden, aufgehoben werden. Tie geistigen Interessen, Kunst und Wissenschast erfuhren freundliche Pflege. Für die Kirche zeigte Großherzog Friedrich August eine warme Teilnahme. Das Hoftheater bewährte seinen alten guten Ruf. Durch Einstellung erhöhter Mittel für den Kunstgewerbeverein und zum Ankauf von Werken der bildenden Kunst in den Voranschlag, durch Kunstausstellungen und Preisausschreiben suchte man neue Anregungen zu geben und bestehende Einrichtungen zu fördern. Mancher schöne Neubau öffentlicher Gebäude und besonders die Wiederherstellung der Alexanderkirche zu Wildeshausen legten ein beredtes Zeugnis von der Kunst der Architekten ab. Staatliche Mittel wurden auch bereitgestellt für die Herausgabe eines Werkes über die Bau- und Kunstdenkmäler des Landes, das schon unter Großherzog Peter begonnen war, für die Unterstützung des literarisch sich betätigenden Vereins für Altertumskunde und Landes-geschichte und den Ankauf des alten Pestruper Gräberfeldes aus vorchristlicher Zeit. Durch ein gutes Denkmalschutzgesetz suchte man Kunst-altertümer zu erhalten und das Interesse für heimische Kunst zu beleben. Auch die Naturdenkmäler wurden unter staatlichen Schutz gestellt. Rüthning, Oldenburgischc Geschichte für Schulen. 4 Großherzog Friedrich August seit 1900 Thronfolgegesetz Staats- verfassung Kirche, Kunst und Wissenschaft

13. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 39

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 39 — X Nachdem nun die französische Macht in der Völkerschlacht bei Leipzig gebrochen war, nahte auch für Oldenburg die Stuude der Befreiung. Russische Kosakeu kameu über Bremeu her und verjagten die Franzosen. Bald daranf kehrte auch der Herzog zurück und wurde mit Jubel empfangen. . Die erste Sorge des Herzogs war nun die Landesbewaffnung. Er gründete das jetzige 91. Infanterie-Regiment. Die Achselklappen dieses Regiments sind deshalb mit einem U gezeichnet. Schon im folgenden Jahre, 1815, führte der Oberst Wardenburg das Regiment, 1500 Mann stark, nach Frankreich. Es half dort zwei französische Festungen belagern und kehrte nach 7 Monaten in die Heimat znrück. Im Jahre 1815 wurde dem Herzog der Titel „Großherzog" zuerkannt; er verzichtete aber für sich ans denselben, doch nahm er ihn für seinen Sohn an. 1817 kam das Fürstentum Birkenfeld an Oldenbnrg. Nach 44 jähriger Regierung endete 1829 das Leben des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, von dem die Inschrift seines Sarges sagt: „Vater dem Lande zu seiu, war ihm höchster Beruf." Seiu Standbild ziert den Schloßplatz. Es wnrde im Jahre 1893 dnrch feinen Enkel, unseren jetzigen Großherzog, errichtet. Sein Sohn Paul Friedrich Angttst folgte ihm in der Regierung. Er war der erste Großherzog vou Oldenburg und regierte vou 1829 bis 1853. Sein Vater hatte ihn strenge erziehen lassen. Er sagte: „Fürsteukiuder haben in der Wahl ihres Berufes keine große Auswahl. Wollen sie sich uicht eiuer verderblichen Unthätig- keit hingeben, so bleibt ihueu nur das Regieren von Länderu oder der Kriegsdienst übrig. Zu beiden Ämtern gehört viel Wissen, und deshalb müssen Priuzeu ganz besonders darauf bedacht seiu, Geist und Herz aus- zubilden." Der Gymnasiallehrer Kruse wurde sein Lehrer und Erzieher. An dem juugeu Prinzen wurde besonders Gutmütigkeit gerühmt. Zum Jüugliug herangewachsen, bezog er mit seinem Bruder, dem Prinzen Georg, die Universität zu Leipzig, weil dieselbe damals für die gesittetste in Deutschlaud galt. Nach 2 Jahren kehrten die Prinzen zurück. Zu der Reise vou Leipzig nach Oldenburg, die man jetzt in 24 Standen machen kann, waren damals, im Jahre 1805, volle acht Tage erforderlich. Denn Eisenbahnen gab es noch gar nicht, Chausseen wenig, dazu machten die zerbrocheueu Achsen und zertrümmerten Räder oft einen besonderen Aufenthalt nötig. Im Jahre 1811 mnßte der Prinz seinem Vater nach Rußland folgen. Er wandte alles anf, um seineu Vater über das Leid zu trösten, das ihm in seinem Alter widerfuhr. Der Großherzog Paul Friedrich August hatte zwei Lieblings- neignngen, nämlich für Bauten und für Militär. Seiner Neignng für Bauten verdankt die Stadt Oldenburg manche Verschönerung und das Land manche Verbesserung, besonders an Chansseen, Hafenanlagen und Deichen. Die durch ihn veraulaßteu Gebäude sind mit seinem Namens- znge versehen und dm.ni femilfid,. Gsors-Eckort-instltu. für international© Schuibuchforschung Braunschweig -Schulbuc'vbi^liothek -

14. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 5

1913 - Oldenburg : Schmidt
Ursprung der Grafschaft Oldenburg. 5 übertrug er demselben gleichzeitig die Lehnshoheit über alle Grafschaften im Machtbereiche der Markgrafen bort Stade. Somit erlangte die bremische Kirche die Lehnshoheit auch im Ammerlau de und trat in den Besitz der dortigen Grafschaftsrechte, als das Haus der Grafen von Stade erlosch. Im Lerigau im Süden des heutigen Herzogtums, etwa im Gebiete des Missionsbezirks von Visbek, war die Grasschastsgewalt in der Hand Gras Egilmars, der einem alten Herrengeschlechte entstammte, das berufen war, in den Ammergau borzudringen, das Erbe Gras Hunos anzutreten, den Oldenburgifchen Staat zu begründen und später die Kronen von Dänemark, Norwegen, Schweden, Rußland, Griechenland zu erwerben und dem neuen Deutschen Reiche eine Kaiserin zu schenken. Egilmar, dessen Gattin Rixa wahrscheinlich von Widukind abstammte, war im Besitze des Widu-kindschen Hausgutes und bersügte über ein reiches Einkommen aus grund-herrschastlichen Gütern und Rechten um Wildeshausen östlich und westlich von der Hunte und an der Hase entlang bis übet Menslage hinaus. Es ist nun sehr bemerkenswert, daß dieser mächtige Gras in demselben Jahre als Zeuge in einer Urkunde der bremischen Kirche auftritt, also in den nördlichen Gegenden im „Grenzgebiet der Friesen und der Sachsen" erschien, als die Altäre des Klosters Rastede geweiht wurden, das von Gras Huno und seinem kinderlosen Sohne Friedrich begründet war. Bald daraus sehen wir ihn als Erben ihres reichen Besitzes int Ammerlande, als Schutzherrn des Benediktinerklosters Rastede, dessen Geschichte von nun an eng mit der seines Hauses berbunben war, als Inhaber der Grasschasts-rechte in Östringen und, soweit es sich feststellen läßt, in Rüstringen. Dabei wurde der große Grundbesitz im Süden festgehalten; und da Graf Egilmar die alte Burg an der Hunte, einst Omeresburg genannt, besetzte, jo wurden Oldenburg und Wildeshausen die beiden Mittelpunkte der Hausmacht, an die sich bald die Grafengewalt im Ammerlande aus dem Erbe der Stader Grafen angliederte. So fetzte sich die nach der Oldenburg benannte neue Grafschaft aus den gräflichen Rechten der Heerführung und der Gerichtshoheit, Schutz- und Hoheitsrechten über Klöster und Gemeinden und einem reichen grundherrschastlichen Besitz zusammen, und wir beobachten, wie auf diese Weise die alte karolingische Gauberfassung ihre Bedeutung berlor und in Vergessenheit geriet. Auch das oldenburgische Wappen wird übrigens auf die Grafen Huno und Friedrich zurückgeführt; es heißt nach der Wappenfage, daß Kaiser Heinrich Iv., als Freund des Erzbischofs Adalbert und als Feind der Billunger, ihren Statthalter von Östringen Graf Huno bergebens bor sich lud; schließlich kam fein Sohn Friedrich und erlegte einen Löwen, mit dem ihm der Kaiser zu kämpfen befohlen hatte; das ausströmende Blut gab diesem Gelegenheit, die Tat anzuerkennen: er tauchte den Finger ein und zog zwei rote Striche quer über den goldenen Schild des jugendlichen Ritters. So sollen die „fünf Stücke" des ältesten oldenburgifchen Wappens, die beiden roten „Balken" auf goldenem Grunde, entstanden sein. Ammerland bremisch 1144 Graf Egilmar I. 1091, 1108 1091 Kloster Rastede Wappensage

15. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 77

1904 - Oldenburg : Nonne
— 77 — Möbel 2cv Häuser, kurz alles, was die unglücklichen Bewohner besaßen, ein Raub der Wellen geworden. An der ganzen Küste liegt totes Vieh, zertrümmerte Möbel, Steine, Balten und zerstörte Häuser. Allein in unserem Amte sind 20 Menschen dabei ertrunken und in den anderen Aemtern eine ähnliche Anzahl. Alle Polders und Groden in Oftfriesland und Jeverland sind ein Raub der Wellen. Unser Zufluchtsort ist die Kirche, wohin ich bereits 20 Oxhost frisches Wasser habe bringen lassen. Gott behüte uns vor neuem Sturm. Hört ihr einen heftigen Sturm aus Nordwesten wehen, so denkt Euch nur, daß wir armen Leute nun verloren sind. Ich mag nicht mehr daran denken und will hiermit schließen, auch sehlt es mir an Zeit, da ich wieder zum Deiche muß. 7<>. Grabschrift des Herzogs Peter Friedrich Ludwig. Hier ruht Peter Friedrich Ludwig, Herzog zu Oldenburg, Fürst v. Lübeck und Birkenfeld, geboren den 17. Jannar 1755, gestorben den 21. May 1829, regierte vier und vierzig Jahre. Vater dem Lande zu seyn, war ihm höchster Beruf. v. Die posslxrzoglicbc Zeit. A. Großherzog H>aul' Ariedrich August. 77. Proklamation des Großherzogs Paul Friedrich August vom Is. März 1848. — Einzelblatt. — (Im März 1848 entstanden auch in Oldenburg Unruhen, hervorgerufen durch das Bestreben nach einer Einigung Deutschlands und der Einführung einer landständischen Verfassung. Wenn der Großherzog bisher dem Volke keinen Anteil an der Gesetzgebung eingeräumt batte, so war dies die Schuld Dänemarks und Rußlands, die ihn daran gebindert Hatten- Es wurde nunmehr bestimmt, es sollten 34 Abgeordnete gewählt werd. a, die mit einer vom Landesherrn ernannten Kommission den Entwurf eines Grundgesetzes beraten sollten. Nachdem darauf Deputationen aus allen Teilen des Landes dem Großherzoge die Wünsche der Bevölkerung vorgetragen hatten, erließ dieser die nachstehende Proklamation:) Allen getreuen Einwohnern des Herzogtums Oldenburg und der Herrschaft Jever Meinen freundlichen Gruß. Nach der Erlassung des Gesetzes vom 10. d. Mts., wodurch die Beratung des Grundgesetzes über eine landständische Verfassung für das Großherzogtum Oldenburg mit frei gewählten Abgeordneten des Landes bestimmt ist, sind aus vielen Teilen desselben Mir Vorstellungen überreicht, welche teils die Grundlagen des landständischen Verfassungswerkes zum Gegenstände haben, teils sonstige Wünsche ausdrücken, deren Er-

16. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 602

1886 - Münster i.W. : Aschendorff
— 602 — Officialat in Vechta eingerichtet. Im Jahre 1832 kam eine neue Gemeindeordnung, vermöge welcher jede Ge- meinde unter Leitung des Amtes ihre Angelegenheiten selbst ver- waltet, zustande. Einschneidend waren die Veränderungen, welche das Jahr 1848 brachte. Infolge des 1849 verein- barten und 1852 veröffentlichten Staatsgrundgesetzes trat Oldenburg in die Reihe der konstitutionellen Staaten, d. h. der Großherzog regiert durch ein verantwortliches Ministerium und teilt seine gesetzgeberischen Befugnisse mit dem aus Abgeordneten des Landes bestehenden Landtage. Diese Abgeordneten werden sämtlich gewählt. Geborene oder erbliche Landtagsmitglieder giebt es nicht. Zu den weiteren Neuerungen, welche das Jahr 1848 brachte, gehörte die Aus- hebung der Steuerfreiheit für gewisse Stände, die Be- seitigung der Eigenhörigkeit, der Pflichtigkeit von gewissen Abgaben an die Gutsherren, wodurch dem Bauern- stande eine größere Freiheit und Selbständigkeit verliehen wurde. Paul Friedrich August starb 1853, und ihm folgte sein am 8. Juli 1827 geborener Sohn 4. Nikolaus Friedrich Peter, am 10. Februar 1852 vermählt mit Elisabeth Pauline Alexandrine von Sachsen- Altenburg. Der Ehe sind 2 Söhne entsprossen, der Erb- großherzog Friedrich August, geboren am 16. November 1852, und der Herzog Georg Ludwig. Jur Jahre 1854 er- folgte der Beitritt Oldenburgs zum deutschen Zollverein; im selben Jahre trat Oldenburg ein 13 qkm großes Gebiet an der Jade an Preußen ab zur Anlegung eines Kriegshafens (S. 597). Durch Gesetz vom 3. Aprck 1855 wurde das kath. Oberschulkollegium in Vechta eingesetzt. Oldenburg beteiligte sich am ersten schleswig-holsteinschen Kriege, im Kriegevon 1866 stand es aus Seite Preußens, und im Kampfe gegen Frankreich 1870/71 stritten die oldenburgischen Truppen tapfer in den Reihen des 10. Armeecorps. Im Jahre 1879 trat die jetzige Einrichtung des Verwaltungs- und Gerichtswesens in Kraft. Für die Verwaltung des Herzogtums bestehen 15 Bezirke, 12 Ämter und 3 Städte erster Klasse: Oldenburg, Varel und Jever, deren Verwaltung den Ämtern gleich steht. Für das Gerichtswesen sind 14 Amtsgerichts bezirke geschaffen; das ganze Herzogtum bildet einen Landgerichtsbezirk, und das Herzogtum mit dem Fürstentum Schaumburg-Lippe einen Oberlandesgerichtsbezirk. In den Fürstentümern Lübeck und Birkenfeld liegt die Verwaltung in den Händen der dortigen Regierungen. Amtsgerichtsbezirke bestehen in Lübeck 3 und in Birkenseld 3. Die Landgerichte für ^Lübeck und Birkenield befinden sich in den Städten Lübeck und Saarbrücken.

17. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 36

1913 - Oldenburg : Schmidt
36 Oldenburgische Geschichte für Schulen. Männer aus der Bahn, so wurden der Dichter Sturz und der Staatsmann und Gelehrte Öeder nach Oldenburg verschlagen. Bald darauf erreichte Der die dänische Fremdherrschaft ihr Ende. Großfürst Paul von Rußland, Austausch, Sohn der berühmten Kaiserin Katharina Ii., deren Bild im Audienzsaal Oldenburg £,e§ Schlosses zu Jever hängt, vollzog als Haupt der älteren Linie des an das Haus ^auye§ (Zmorp einen bedeutsamen Tausch mit dem König von Dänemark, ®D_tl^rp wie es seine Mutter sechs Jahre vorher in einem Vertrage bestimmt hatte. Er verzichtete aus seinen Anteil an Holstein und bekam bafür die Grafschaft Oldenburg, trat sie aber sofort an Herzog Friedrich August, Fürstbischof von Lübeck, ab, damit so die jüngere Gottorpische Linie besser ausgestattet würde. Ergebnis der Das Ergebnis der dänischen Zeit war einigermaßen widerspruchsvoll, dänischen Die Könige hatten den Bauernstanb befreit, bessen Wohlstanb in der Zeit zweiten Hälste des 18. Jahrhunberts stieg. Sie hatten den neuen Deichring geschaffen und jahrelang aus die Einnahmen aus dem Lanbe verzichten müssen. Aber der Steuerbruck würde im Laufe der Zeit groß, und boch waren die für die Verwaltung und die Lcmbeswohlsahrt ausge-wanbten Summen auss knappste und ärmlichste bemessen. Bei der Schlußabrechnung nahm die dänische Regierung noch einen Kassenbestand von 351000 Rt. aus dem Lande mit fort. Die Bevölkerung dachte kühl genug, um nicht die Wirksamkeit der Statthalter, die das alles schließlich vertreten mußten, richtig einzuschätzen. In besonders schlechter Erinnerung stand der Gras Lhnar. Gewiß, die dänische Staatsregierung fand in den maßgebenden Kreisen ihre Lobredner, hatte doch die Wiege des Königs-gefchlechtes an der Hunte gestanden; die Reichshauptstabt Kopenhagen übte auf manchen Olbenburger ihre Anziehungskraft aus. Aber eine rechte Vaterlanbsliebe konnte sich gegenüber dem landfremden Staatswesen nicht entwickeln. § 16. Herzog Friedrich August. 1773—1785. Das Haus Fürstbischof Friedrich August war der erste Herrscher aus dem Hause Gotlorp von ©ottorp. Sein Bruder Adolf Friedrich war König von Schweden; der 1773 bis zur anbete Bruder Georg Ludwig war General Friedrich des Großen gewesen, Gegenwart ^atte sich mit diesem aber nach der Schlacht bei Torgau überwarfen und Friedrich war bald darauf gestorben, fein Sohn war Peter Friedrich Ludwig, der Augusts spätere Herzog von Oldenburg. Friedrich Augusts Schwestertochter war Verwandt- foje Kaiserin Katharina Ii. von Rußland, ihr Gemahl Peter Iii. war das schaft Oberhaupt der älteren Linie des Hauses ©ottorp. Mit diesem Verwandtenkreise stand Friedrich der Große insofern in Beziehung, als seine Schwester Ulrike die Gemahlin des Königs Adolf Friedrich wurde und fein Bruder

18. Oldenburgisches Quellenbuch - S. 110

1904 - Oldenburg : Nonne
110 — 71. Ans der Wiener Bundesakte...........................................73 72. Ein Schreiben Blüchers an den Herzog Peter. 1815 Oft. 30 . 74 73. Ein Zusammentreffen mit Herzog Peter. Oktober 1823 ... 74 74. In der Sturmflut am 3. und 4. Februar 1825 . . . . . . 75 75. Bericht des Einwohners Hollmann ans Tettens über die Februarflut 76 76. Grabschrift des Herzogs Peter Friedrich Ludwig....................77 V. Die großherzogliche Zeit...................................................... 77 A. Grotsherzog Paul Friedrich fluguft........................................77 77. Proklamation vom 18. März 1848 ........................77 78. Die dritte Kompagnie bei Ekensnnd. 1848 Juni 19 .... 79 79. Die deutsche Flotte aus der Unterweser. Herbst 1849 .... 80 80. Die Flagge des Admirals Brommy......................................81 81. Schreiben des Großherzogs Panl Friedrich August an König Friedrich Wilhelm Iv., die Abtretung des Jadegebietes betreffend. 1852 Sept. 2.....................................81 82. Alls dein revidierten Staatsgruudgesetz. 1852 Nov. 22 ... 82 83. Emanuel Geibel über die Königin Amalie von Griechenland. . 84 b. Groisherzog Nikolaus Friedrich Peter........................................ 84 a) Bis 1866: 84. Aus der Denkschrift des Erbgroßherzogs Nikolaus Friedrich Peter über die dänische Thronfolge. 5. Sept. 1850 .... 84 85. Ein Besuch beim Sultan- 1851 März 24...................................85 b) 1866—1867: 86. Parolebefehl des Großhcrzogs nach dem Abschlüsse des Main- feldzllges. 1866 Sept. 22.......................................86 87. Sonderrechte Oldenburgs bei der Militärkonvention mit Preußen. 1866 Juli 15 . ...........................................87 88. Proklamation des Großherzogs beim Inkrafttreten der Militär- konvention mit Preußen. 1867 Sept. 28....................88 89. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter über „Kaiser und Neid)". 1866 88 c) 1870—1871: 90. Proklamation des Großherzogs beim Ausmarsch bcr Olden- burger. 1870 Juli 28............................................89 91. Ausmarsch. 1870 Juli 30................................................89 92. Bei den Büschen uou Trouville. 1870 Aug. 16...................90 93. Kriegsgefangen. 1870 Ang. 16...........................................92 94. Die Fahrt Napoleons von Donchery bis zur belgischen Grenze. 1870 Sept. 3 .95 95. Auszug der Frauzoscu aus Metz. 1870 Okt. 29..................96 96. Ein Besuch des Großherzogs in Metz. Nov. 1870 ............... 97 97. Telegramm des Großherzogs über die Kaiserproklamation. 1871 Jan. 18.........................................................98 98. Friede!............................................................... 98 99. Einweihung des Denkmals der Oldenburger bei Viouville. 1872 Aug. 8................................................... 99 ■

19. Das Deutsche Reich - S. 559

1900 - Leipzig : Spamer
Das Großherzogtum Oldenburg. 559 Gebiet von Wilhelmshaven an Preußen abgetreten: es stand 1866 auf preu- ßischer Seite und trat dann der Neugestaltung Deutschlands bei. Die Fehden der ältesten Zeit bezweckten und erlangten Gebietsvergrößerungen: dabei wurden der Friesenstamm der Stedinger (1234), sowie die Rüstringer Friesen (zu Anfang des 16. Jahrhunderts) unterworfen. Von den späteren Grafen war der letzte, Anton Günther (1603 — 1667), der bedeutendste, denn er erhielt seinem Lande durch kluge Politik während der Stürme des Dreißigjährigen Krieges den Frieden und förderte bedeutend die Landwirtschaft und die Pferdezucht; damals umfaßte Oldenburg außer- dem Stammlande noch Delmenhorst, Harpstedt, das Stedingerland das Stad- und Butjadingerland, Landwührden, die friesische Wede (Jade, Varel, Zetel und Bockhorns Jever und Kniphausen. In den alleinigen Besitz Oldenburgs kam Dänemark 1676. Im Jahre 1773 fand König Christian Vii. von Dänemark den Großfürsten Paul «später Kaiser von Rußland) mit den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst wegen seiner Ansprüche auf Holstein ab; dieser überließ sie wieder an den Herzog Friedrich August von Holstein-Gottorp. 1774 erhob ein kaiserliches Diplom denselben zum Herzog von Oldenburg. Bon 1785—1823 wurde das Laud von Peter Friedrich Ludwig (für den geisteskranken Herzog Peter Friedrich Wilhelm) administriert; der- selbe wurde dann selbst Herzog. Im Jahre 1803 kamen das säkularisierte Bistum Lübeck als erbliches Fürstentum, das hannoversche Amt Wildeshausen und die münsterschen Ämter Cloppenburg und Vechta hinzu (die letzteren als Entschädigung für die Aufhebung des Weserzolles bei Elsfleth). In das französische Kaiserreich war Oldenburg 1811 — 13 einverleibt. Außer Birkenfeld gewann Oldenburg 1815 noch das hannoversche Amt Damme. Im Jahre 1823 wurde Jever, welches bis dahin längere Zeit zu Rußland gehört hatte, erworben. Den Titel „Großherzog" nahm erst Paul Friedrich August 1829 an. Der jetzige Großherzog Nikolaus Friedrich Peter regiert seit 1853. Das Jadegebiet wurde 1864 und 1873 vergrößert. Für seinen Verzicht auf die Thronfolge in Schleswig-Holstein erhielt der Großherzog 1866 das holsteinische Amt Ahrensböck zur Vergrößerung des Fürstentums Lübeck. Das Hauptland gehört zu dem nordwestdeutschen Tieslande und ist daher flach. Der Boden gehört teils dem Marsch-, teils dem Geestlande an; auf dem letzteren finden sich große unfruchtbare Heide- und Moorflächen. Das Fürstentum Lübeck ist ein wald- und seenreiches Hügelland mit fruchtbarem Boden. Das Fürstentum Birkenseld liegt an den südlichen Abhängen des Hochwaldes und Jdarwaldes, welche zum Hunsrück gehören. Das Hauptland hat nur im Süden einige bemerkenswerten Erhebungen, die Dammer Berge, welche 95 na hoch steigen; im mittleren Teile finden sich nur einige Sandhügel (Dünen), an der Nordküste ist das Land ganz flach. Gegen die Sturm- fluten, die früher große Gebiete fortgerissen haben, ist das Land an der Nordsee, Jade, unteren Weser und Hunte durch hohe Deiche in der Länge von 252 km. geschützt. Die Marsch hat fruchtbaren Alluvialboden (Klei), welcher trotz starker Aus- Nutzung nur wenig Dünger nötig macht. Sie breitet sich an der Nordsee, der Jade und der unteren Weser aus und umfaßt 1136 qkm (V5 des Gebietes); durch neue Einrichtungen vergrößert sich die Marsch (Außergroden).' Die Geest liegt höher und hat eine weniger fruchtbare, saudige, teilweise mit Lehm und Thon vermischte Boden- art, im Umfange von 4238 qkm (4/5 des Gebietes). Die nördliche Hälfte davon, die altoldenburgische Geest hat einen etwas besseren Boden, als die südliche Hälfte, das „Münsterland", welches besonders große Heide- und Moorslächen enthält; die letz- teren ziehen sich indes auch in die südlichen Teile der altoldenburgischen Geest hinein. Für Entwässerung der Moore ist erst wenig geschehen. — Im Fürstentum Lübeck steigt der Pariner Berg 71,8 m hoch; der Boden gehört der Diluvialbildung au (Geschiebethon). Die in der Nachbarschaft schöner Seen austretenden znsammenhän- genden Wälder enthalten vorzugsweise Buchen. — Der Boden des Fürstentums Birkeufeld ist vorherrschend gebirgig; die Erhebungen steigen bis zu 630 na. Das Hauptgebiet gehört in seinem östlichen Teile dem Weser-, in seinem südwestlichen und westlichen dem Emsgebiete, das Fürstentum Lübeck dein

20. Oldenburgische Geschichte für Schulen - S. 38

1913 - Oldenburg : Schmidt
38 Oldenburgische Geschichte für Schulen. § 17. Herzog Peter Friedrich Ludwig Peter war mit seinem älteren Bruder Wilhelm August, der später aus der Friedrich See verunglückte, im Auftrage der Kaiserin Katharina Ii. von Oberst von Ludwig Staal in Bern und Bologna erzogen worden, weil die Eltern schon srüh ^785—1829, gestorben waren. Der sreie Geist der Schweiz und der Verkehr mit den zunächst als bürgerlichen Kreisen von Bern gerade in den Jahren der Entwicklung seitdem Tode'^^sten den Grundzug seines Wesens, Opsersreudigkeit und aus Gemein-d£g $et^r§ sinn beruhende Hingabe an die Arbeit. Er lebte in glücklicher Ehe mit 1823 seiner jungen Gattin Friederike, der Tochter des Herzogs von Württemberg-als Herzog Mömpelgard, deren Schwester Maria mit dem Großfürsten Paul von Rußland vermählt war. Sie hatte ihm zwei Prinzen geschenkt, Paul Friedrich August und Peter Friedrich Georg, als ihn bald nach dem Regierungsherzogin antritt in demselben Jahre der schwere Schicksalsfchlag traf, daß sie ihm Friederike t durch den Tod entrissen wurde. Er lebte von nun an in einsamer Hos-1,85 Haltung, unverdrossen arbeitsam, nur aus des Landes Wohl bedacht, Friedrich dem Großen nicht unähnlich, den er bewunderte und zum Vorbild nahm. Von keiner landständischen Verfassung beschränkt, fühlte er um so stärker seine Verantwortung und die Notwendigkeit, sparsamer und knapper mit seinen Mitteln hauszuhalten, als sein Oheim Friedrich August, dessen Gutherzigkeit häufig mißbraucht worden war. Die Einnahmen aus den Domänen steigerte er um das Dreifache durch Ankauf zahlreicher Französische Güter und bessere Bewirtschaftung; so lange der Frieden nicht gestört wurde, Revolution hatte er es nicht nötig, die Untertanen mit neuen Steuern zu belasten. 1789 Zwar ries auch in Oldenburg die Nachricht vom Ausbruch der französischen Revolution eine große Erregung hervor, und mancher begeisterte sich sür die freiheitliche Bewegung. Aber von dem Verlangen, die Landes-versassung zu ändern, war man doch noch weit entsernt. Herzog Peter vor allem bewahrte seine Ruhe vollkommen und hoffte mit seinem tüchtigen Beamtenstande auch ohne eine Volksvertretung auskommen zu können. Friedens- Die friedliche Tätigkeit erlitt vorläufig noch keine Störung. Die Festungs-lättgkeit werke der Hauptstadt verschwanden, die Wälle wurden abgetragen, und schöne Anlagen begannen den Umkreis zu schmücken. Außerhalb der alten Stadttore entstanden neue Straßen, Oldenburg wanderte zu den Toren hinaus. Der Herzog begründete die öffentliche Bibliothek und trug so an seinem Teile zur Förderung des literarischen Lebens bei. Gerhard Anton von Halem versüßte seine dreibändige Geschichte des Herzogtums Oldenburg und trat mit Gramberg und anderen zu dem Eutinischen Dichterkreise in engere Beziehung, sie erhielten neue Anregung, als Leopold von Stolberg nach Neuenburg übersiedelte. Herzog Peter erweiterte die von seinem Vorgänger angelegte Gemäldesammlung und wurde so ihr eigentlicher Begründer.