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1. Geschichte der Neuzeit - S. 17

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 17 — 1574. Karl Ix. stirbt. 1574—89. Heinrich Iii. (vorher König von Polen). Sein Bruder Franz von Alen^on verbündet sich mit Heinrich von Sonde und Heinrich von Navarra gegen die Guisen. 1575—76. Fünfter Hugenottenkrieg endet mit einem Religionsfrieden. Heilige Ligue geschlossen zwischen Heinrich von Guise, Philipp Ii. von Spanien und dem Papste, um die Guisen aus den Thron zu bringen. 1576—77 und 79—80. Sechster und siebenter Hugenottenkrieg, mit einem Religionssrieden endend. Durch den Tod des Franz von Alen^on Heinrich von Navarra wahrscheinlicher Thronfolger. Heilige Ligue erneuert. Zurücknahme aller Duldungsedikte. 1585—89. Achter Hugenottenkrieg. (Krieg der 3 Heinriche.) In Paris Bund der 16. Ausstand. Barrikadentag. Die königlichen Truppen geschlagen. Heinrich Iii. flieht aus Paris. 1588. Heinrich von Guise zu Blois ermordet. Karl von Mayenne in Paris Generalstatthalter. Bund Heinrichs Iii. mit Heinrich von Navarra. Paris belagert. 1589. Heinrich Iii. in St. Cloud von Jacques Clement (Dominikanermönch) ermordet. L589—1610. Heinrich Iv. 1590. Heinrich Iv. siegt bei Jvry. Heinrich tritt zum Katholicismus über. Paris öffnet die Thore. 1598. Edikt von Nantes. Den Hugenotten Religionsfreiheit, Sicherheitsplätze und Zutritt zu allen Ämtern gewährt. Ordnung der Finanzen durch Sully. Kanada erste Kolonie. 2

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1. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 82

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
82 § 137—138. Neuere Geschichte. Erste Periode, 1517—1648. Unter Leitung der Guisen werden Coligny und gegen 30000 Hugenotten in Paris und den Provinzen ermordet. 3. Vierter Hugenottenkrieg 1572—73; die Protestanten verteidigen la Rochelle, welches Heinrich von Anjou, Karls Ix. Bruder, bestürmt; Heinrich vergleicht sich jedoch mit den Protestanten, als er zum König von Polen erwählt wird (1573; s. § 146). Karl Ix. stirbt, gefoltert von Gewissensbissen, 24 Jahre alt, 1574. ^ül 5. Heinrich Ui. 1574—89, heuchlerisch und sittenlos, legt die polnische Krone nieder, um die französische zu übernehmen. a) Im 5., 6. und 7. Hugenottenkriege (1574—80) erkämpfen sich die Protestanten gegen die Guisen und die auch gegen K. Heinrich Iii. gestiftete h. Eigue im ganzen günstige Friedensbedingungen. b) Nach dem Tode des Herzogs von Alentzo n (1584) der 8. Huge-nottenkrieg („Krieg der 3 Heinriche" 1585—89): der von der Thronfolge ausgeschlossene Heinrich von Navarra gegen den nun ganz von der Ligue abhängigen K. Heinrich Iii. und Heinrich Guise, den Führer der Ligue. Sieg der katholischen Partei. c) Heinrich G uise strebt durch den „Bund der Sechzehn" selber nach der Königskrone; Heinrich Iii. flieht am „Tage der Barrikaden" (12. Mai 1588) vor der Ligue aus Paris und läßt die Guisen Heinrich und Ludwig Ii. ermorden (24. Dez. 1588). cl) Heinrich Iii. verbündet sich gegen Karl von Mayenne, der den Krieg der Ligue weiter führt, mit Heinrich von Nav arra und den Hugenotten und wird in deren Lager vor Paris durch den Dominikaner Jakob Clement erdolcht (1. Aug. 1589). § 138. b) Haus Bourbon") 1589—1792 (1830 u. 1848). 1. Heinrich Iv. (von Navarra), 1589—1610, a) hat über vier Jahre mit der von Spanien unterstützten Ligue zu kämpfen (9. Hugenottenkrieg), besiegt dieselbe in der Normandie bei Arques 1589 und bei Jvry 1590, belagert nun aber Paris vergeblich; b) wird erst nach seinem Übertritte zur katholischen Kirche (in St. Denis 1593) allgemein anerkannt; c) schließt mit Spanien Friede zu Vervius (Picardie) 1598; 1598 d) gewährt im Edikt von Ctatttce den Protestanten 13.Apr. freie Religionsübung, Zutritt zu allen Staatsämtern und Sicherheitsplätze (La Rochelle, Montauban, Nimes). *) Vergl. die genealog. Tabelle § 161.

2. Die mittlere und neue Welt - S. 133

1873 - München : Lindauer
133 Heinrich Iii (1574-1589). Während des fünften Religiös-krieges (1575—1576) trat Heinrich von Navarra, den ihm abgezwungenen Glaubenswechsel für nichtig erklärend, wieder an die Spitze der Hugenotten und verschaffte denselben 1576 im Frieden ruhuireü (den man auch la paix du Monsieur nannte, wett ihn der Herzog Franz von Alenyon, der als Bruder des Kömgs den Titel Monsieur führte, zu Stande gebracht) freie Reügtons-übung im ganzen Reiche außerhalb Paris. Darüber empört, bildeten die Guiseu (der Herzog Heinrich von Guise und seme Brüder Karl von Mayen ne und der Kardinal Ludwig) mit den Katholiken die heilige Ligue, zu deren Haupt sich der König selbst auswarf, um sie nicht als Gegnerin zu haben. Die Hugenotten behaupteten im sechsten und siebenten Religionskriege (teuer begann 1577 und ward in demselben Jahre durch die Friedensschlüsse zu Bergerac und Poitiers beendet, letzterer, tu welchem die Abenteuer des um Heinrich von Navarra gescharten Adels das konfessionelle Interesse in den Hintergrund drängten, brach 1579 aus und ward durch den Frieden zu Fletx betgelegt) ihre Rechte. Als'1584 des Königs Bruder, der zum Herzog von Anjou erhobene Franz von Alen§on, ohne Nachkommen starb, söhnte sich der König, gegen die Guisen mißtrauisch gemacht, mit Heinrich von Navarra aus, schloß sich aber bald wieder au dte. Guisen an, worauf 1587 der achte Religionskrieg oder der Krieg der drei Heinriche ausbrach. Auf die Vorspieglung der Guisen, daß ihrem mit dem karolingischen Hause verwandten Geschlechte *) die Krone Frankreichs durch die Valois widerrechtlich vorenthalten werde, bildete sich in Paris die Ligue de Seize (Verbindung der 16 Viertel in Paris), welche die Absetzung des Königs und die Erhebung Heinrichs von Guise zum Ziel hatte. Der König, von der ihm drohenden Gefahr in Kenntniß gesetzt, zog Schweizertruppen nach Paris, ward aber durch einen mörderischen Barrikadenkampf, den Heinrich von Guise durch sein Erscheinen in der Hauptstadt veranlaßte, zur Flucht genötigt und ließ, als die nach Blois eingerufene Standeversammlnng sich den Umstnrzplänen des Guisen geneigt zeigte, den Herzog Heiurtch von Guise und dessen Bruder, den Kardinal Ludwig, 1588 ermorden. Sofort stellte sich der Herzog von Mayen ne, der Bruder der ermordeten Guisen, an die Spitze der Ligue. Von den Seinigen verlassen und vom Papste mit dem Banne bedroht, verbündete sich der König mit Heinrich von Navarra zum Kampfe wider die Ligue, ward aber bei der Belagerung von Paris von dem fanatischen Dominikaner Jacques Clement 1589 ermordet. *) Die Guisen führten ihr Geschlecht auf eine Tochter des 991 verstorbenen Herzogs Karl von Lothringen zurück, dessen Neffe Ludwig \ der Faule (t 987) die Reihe der karolingischen Herrscher in Frankreich geschlossen hatte.

3. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 58

1890 - Erfurt : Bartholomäus
58 1587 1562 1572 1589- 1589 1598 1568- In Schottland wird die ’ Reformation eingeführt durch Knox. Die Königin Maria Stuart sucht die katholische Kirche wieder aufzurichten, wird aber infolge eines Aufstandes (Darnley ermordet, Vermählung mit Bothwell) vertrieben und flieht nach England, wo sie von Elisabeth gefangen genommen und hingerichtet wird. Di& reformierte Kirche wird in Schottland als Staatskirche anerkannt. Frankreich. Verfolgung der Hugenotten unter Franz I., Heinrich Ii., Franz Ii. und Karl Ix., unter welchem -1598 die 8 Hugenottenkriege ausbrechen (Blutbad zu Vassy). Vorkämpfer der Katholiken die Guisen: Franz von Guise, Heinrich von Guise, Herzog von Mayenne. Vorkämpfer der Hugenotten die Bourbonen: Anton von Navarra, Ludwig von Conde, Heinrich von Navarra, Admiral Coligny. Vermählung der Margarete von Valois mit Heinrich von Navarra. Ermordung von 2000 Hugenotten (darunter Coligny) inderb artholo-mäusnacht zu Paris (Pariser Bluthochzeit). Heinrich Iii. schliesst mit den Hugenotten Frieden, Gründung der heiligen Ligue und der Ligue der Sechzehn. Heinrich Iii. von Jakob Clement ermordet. 1792 (1830) Haus Bourbon. 1610 Heinrich Iv. von Navarra, Calvinist, geht zur katholischen Kirche über, giebt aber im Edikt von Nantes den Hugenotten gleiche Rechte mit den Katholiken. Minister Sully. Heinrich Iv. von Ravaillac ermordet. 1648 Der niederländische Aufstand. Philipp Ii. setzt Margarete von Parma zur Statthalterin der Niederlande ein. Ihr Berater Kardinal Granvella. Entfernung Granvellas

4. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 257

1916 - Leipzig : Ploetz
257 Frankreich, Hugenottenkriege. rieh von Navarra rettet sein Leben durch Übertritt zur katho- lischen Kirche. In der Hauptstadt werden über 2000, in ganz Frankreich gegen 20 000 Hugenotten ermordet. Diese Bluttat entzündet den vierten Krieg (1572 — 1573). La Rochelle, von Herzog Heinrich von Anjou, Bruder des Königs Karl Ix., be- lagert, verteidigt sich tapfer (Graf Montgomery) Infolge der Wahl des Herzogs von Anjou zum König von Polen wird ein Vergleich geschlossen. Karl Ix stirbt 1574. Sein Bruder, der aus Polen ent- weicht, wird König von Frankreich als 1574—1589. Heinrich Iii. Der fünfte Krieg, während dessen Heinrich von Navarra wieder zum reformierten Glauben Übertritt, wird 1576 unter Bedingungen beendigt, die für die Hugenotten günstiger sind als die früheren Friedens- schlüsse. Daher Unzufriedenheit der strengen Katholiken; die Heilige Ligue von Spanien beabsichtigt im Bunde mit Philipp Ii, von Spanien die Vernichtung der reformierten Partei und Erhebung der Guisen auf den Thron. Der König erklärt sich aus Furcht vor der Ligue zum Haupt derselben und ver- bietet den reformierten Gottesdienst in ganz Frankreich. Daher nochmals drei Kriege, der. letzte (1585 — 1589) ge- nannt Krieg der drei Heinriche (Heinrich Iii. von Valois, Heinrich von Navarra, Heinrich von Guise). In Paris bildet sich die Ligue der Sechzehn, welche die Absetzung des schwachen Königs bezweckt. Volksaufstand, Tag der Barrikaden 12. Mai 1588. Heinrich Iii. entflieht nach Blois, wohin er die Reichsstände (États-généraux) zusammenruft. Da er bei diesen keinen Beistand gegen die Ligue findet, läßt er den Herzog Heinrich von Guise und dessen Bruder, den Kardinal Ludwig, ermorden. Aufstand der Katholiken, an dessen Spitze sich der Bruder der Ermordeten, Herzog Karl von Mayenne, stellt. Heinrich Iii. flieht zu Heinrich von Navarra in das Lager der Hugenotten, wird vor Paris, in St. Cloud, von dem Mönch Jakob Clément ermordet (1589). 1589 —1792. Haus Bourbon (stammt ab von einem jüngeren Sohne Ludwigs Ix., des Heiligen, S. 205). 1589—1610. Heinrich Iv. Die katholische Partei verweigert ihm die Anerkennung. Heinrich Iv. siegt über Karl von Mayenne bei Ivry 1590, belagert aber vergeblich Paris, welches von Mayenne und dem Herzog von Parma (s. S. 263) entsetzt wird. Erst nachdem Heinrich in St.-Denis abermals seinen Übertritt zur katholischen Kirche erklärt hat, öffnet ihm Paris die Tore (1594). Darauf Aufhebung des päpst- lichen Bannes, Friede mit Philipp Ii. von Spanien (S. 262). Die Religionskriege werden beendet durch das 1598. Edikt von Nantes, das den Reformierten gleiche bürgerliche Rechte und gleiche Glaubensfreiheit Plcetz, Auszug. 18. Auii. 17

5. Neuere Geschichte - S. 16

1871 - Berlin : Weber
— 16 — (Nizza 1538), Krespy 1544, muß er jedesmal auf feine Ansprüche verzichten. 1547—1559. Heinrich Ii., ganz unter dem Einfluß des Herzogs Franz von Guise und dessen Bruders, des Kardinals Karl von Lothringen. Im Kriege gegen Karl V. besetzt er Metz, Toul, Verdun. 1557 u. 58. Niederlagen der Franzosen bei St. Quentin und Gravelingen. 1559. Friede zu Chateau Kambresis, in welchem Metz, Toul, Verduu, sowie das von Franz von Guise eroberte Kalais an Frankreich kommen. 1559—1560. Franz Ii., 16 Jahr alt, geistig und körperlich schwach, ' erster Gemahl der Maria Stuart von Schottland. 1560—1574. Karl Ix., 10 Jahr alt; seine Mutter Katharina von Medici führt die Regentscbaft, unterstützt von den Guisen. Gegner der Letzteren sind die bourbonischen Prinzen Anton, König von Navarra und Ludwig von Konde, welche mit Admiral Koligny die Häupter der Resormirten sind. Grausame Verfolgungen der Resormirten bewirken 1562 den Ausbruch der (mit Unterbrechungen 36 Jahre dauernden) Huqenottenkrieqe.* Nachdem den Resormirten mehrmals Religionsfreiheit zugesichert und wieder entzogen worden, werden bei Gelegenheit der Vermählung Heinrich's von Navarra mit Karl's Ix. Schwester Margaretha 24-/25. Aug. in der Bartholomäusnacht oder „pariser Biuttioch;eit" aus Anstiften der Königin-Mutter und mit Einwilligung des Königs 3000 Reformirte ermordet. (In den Provinzen 30,000.) — La Rochelle vertheidigt sich tapfer. 1574—1589. Heinrich Iii., vorher 2 Jahre lang König von Polen, ein verächtlicher und sittenloser Schwächling. 1576. Bildung der „hefigen Ligue" der strengen Katholiken zur Vernichtung der resormirten Partei. 1585—89. Krieg der 3 Heinriche. (Heinrich Iii., Heinrich von Navarra, Heinrich von Guise.) 1589 wird Heinrich Iii durch die Ligue aus Paris vertrieben. Auf seinen Befehl wird Herzog Heinrich von Guife, welcher mit Hilfe der Ligue nach der Krone strebt, ermordet. Er selbst wird im Lager Heinrich's von Navarra durch den Dominikaner Zakob Klement ermordet. 158^—14 30. Haus Bourbon in Frankreich. 1580—Ifsso. Heinrich Iv., ein edler und großer Fürst. Er kann erst nachdem er 1593 zur katholischen Kirche übergetreten in das bis bahrn vergeblich belagerte Paris einziehen. 1 59s erläßt er das Edikt von Nantes, durch welches er den * Das Wort „Hugenotten" ist nach Einigen von Eidgenossen abzuleiten, nach Andern von König Hugo, einem Gespenst, das nächtlich die Straßen von Tours durchzog.

6. Neuere Geschichte - S. 60

1884 - Wiesbaden : Kunze
60 Hugenotten waren: das Bourbonische Brüderpaar Anton, König von Navarra und der Prinz Ludwig von Gond6 (fiel 1569 in der Schlacht bei Jamac), später des ersteren Sohn Heinrich von B6arn und der Admiral Oaspar von Goligny). Im Jahre 1562 erhielten die Hugenotten freie Religionsübung aufserhalb der Städte, aber das sog. Blutbad von Vassy, die Vergewaltigung" einer Hugenottengemeinde, bringt den furchtbaren Kampf zum Ausbruch, der nun in acht Kriegen von 1562—1595 Frankreich heimsuchte. Die Vermählung Heinrichs von Bsarn, seit 1562 Königs von Navarra, mit Margaretha, der jüngsten Tochter Heinrichs Ii. und der Katharina von Medici, sollte die Versöhnung der Parteien begründen. Statt dessen erfolgte die Pariser Bluthochzeit, die Greuel der Bartholomäusnacht, 24./25. Aug. 1572 (s. o. S. 29), veranlaßt durch die Guisen und die Königin-Mutter, die den lange widerstrebenden schwachen Karl Ix. (1560—1574) durch Vorspiegelung einer Hugenottenverschwörung zur Einwilligung bestimmt hatte. Cöligny ermordet, mit ihm c. 2000 Hugenotten in Paris, c. 20000 in Frankreich. Heinrich von Navarra wurde verschont und lebte als Katholik am Hofe, entflieht 1576 und tritt wieder zum reformierten Glauben zurück. Der den Hugenotten günstige Friede von 1576, in dem ihnen Heinrich Iii. (1574 —1589) freie Religionsübung aufserhalb Paris und acht Sicherheitsplätze bewilligte, veranlafste 1576 die Guisen an der Spitze der mit dieser Milde Unzufriedenen zur Gründung der heiligen Ligue. Die von Heinrich von Guise namentlich gegen die Thronfolge Heinrichs von Navarra*) 1585f gestiftete und von Spanien unterstützte Ligue der Sechzehn wendet sich gegen den König selbst, der, aus Paris verdrängt, in Blois Heinrich von Guise ermorden läfst und, vom Papste exkommuniziert, fast machtlos den Hugenotten sich anschliefst. Er wurde ermordet durch den Dominikaner Jakob Clement 1589. Heinrich Iv. (1589—1610) kämpfte noch sechs Jahre um sein Thronrecht gegen die Guisische Partei unter dem Her- *) 1584 war der jüngere Bruder Heinrichs Iii., der Herzog von Anjou (vor Heinrichs Iii. Thronbesteigung Herzog von Alen<jon) gestorben; mit dem kinderlosen Heinrich Iii. starb dann das Haus Valois aus. Die Bourbonen, von einem jüngeren Sohne Ludwigs des Heiligen stammend, hatten das nächste Erbrecht.

7. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 277

1869 - Berlin : Herbig
Frankreich, Hugenottenkriege. 277 1572. Die Bartholomäusnacht oder Pariser Bluthochzeit. 24-25. Aug. Niedermetzelung der Hugenotten (Admiral Coligny er- mordet), geleitet von Heinrich von Guise und Tavannes bei Gelegenheit der Vermählung Heinrichs von Bourbon, Königs von Navarra (Sohn Antons, Königs von Navarra), mit der Schwester König Karls Ix., Margarethe von Valois. In der Hauptstadt werden über 2000, in ganz Frankreich gegen 30,000 Hugenotten ermordet. Diese Blutthat entzündet den 1572—1573. Vierten Bürgerkrieg. La Rochelle von Herzog Heinrich von Anjou, Bruder des Königs Karl Ix. belagert, ver- theidigt sich tapfer. Die Wahl des Herzogs von Anjou zum König von Polen bewirkt einen Vergleich. Karl Ix. stirbt (1574). Sein^ Bruder, der den Polen ent- flieht, wird König von Frankreich als 1574—1589. Heinrich in. Sittenloser Schwächling. Der fünfte Bürgerkrieg wird unter Bedingungen beendigt, die für die Hugenotten günstiger sind als alle früheren Friedensschlüsse. Daher Unzufriedenheit der strengen Katholiken und Bildung der heiligen Ligue (1576), welche die Vernichtung der reformirten Partei und die Erhebung der Guisen auf den Thron beabsichtigt. Der König erklärt sich aus Furcht vor der Ligue zum Haupt derselben und verbietet die Ausübung der protestantischen Religion in ganz Frankreich, daher Sechster Bürgerkrieg, in dem die Hugenotten geschlagen werden, zuletzt aber doch günstige Friedensbedingungen erhalten, weil der König die Ligue nicht will zu mächtig werden lassen. Mit dem Tode des Herzogs Franz von Alençon (später v. Anjou), des jüngeren Bruders des Königs, wird das Aussterben der Valois zur Gewissheit. Da die Ligue den der reformirten Religion ange- hörenden Heinrich von Navarra von der Thronfolge ausschliesscn und dieselbe seinem Oheim, dem Cardinal von Bourbon, zuwenden will, auch den König zur Zurücknahme der den Hugenotten ge- machten Zugeständnisse bestimmt, so entsteht der Siebente Bürgerkrieg (1585 —1589), genannt Krieg der drei Heinriche (Heinrich Iii. von Valois, Heinrich von Navarra, Hein- rich von Guise). Trotz eines Sieges Heinrichs von Navarra trium- phirt die katholische Partei. In Paris bildet sich die Ligue der Sechszehn, welche die Absetzung des schwachen Königs bezweckt.

8. Neuere Geschichte - S. 60

1869 - Mainz : Kunze
60 Lothringen, später des ersteren Söhne Heinrich vor: Guise und der Herzog von Mayenne. — Vorkämpfer der Hugenotten waren: das Bourbonische Brüderpaar Anton König von Navarra und der Prinz Ludwig von Conds (fiel 1569 in der Schlacht bei Jarnac), später des ersteren Sohn Heinrich von Bsarn und der Admiral Gaspar von Coligny. >562 Im Jahre 1562 erhalten die Hugenotten freie Religions- übung außerhalb der Städte, aber das Blutbad von Vassy bringt den furchtbaren Kamps zum Ausbruch, der nun in acht Kriegen von 1562—1595 Frankreich heimsucht. Die Vermählung Heinrichs von Bsarn, feit 1572könig von Navarra, mit Margaretha, der jüngsten Tochter Heinrichs Ii und der Ca tharin a von Medici, sollte die Versöhnung der Parteien begründen. Statt dessen die Pariser Bluthochzeit (Bartholomäusnacht oder Pariser Mette) am24. August 1572 (s. oben S. 31), veranlaßt durch die Guisen und die Königin-Mutter, die den lange widerstrebenden schwachen Karl Ix (1560—1574) zur Einwilligung bestimmt. Coligny, auf den unmittelbar zuvor schon ein vereinzelter Mordversuch gemacht worden war, fällt mit circa 2000 Hugenotten in Paris, circa 20000 in Frankreich. Heinrich von Navarra wird verschont und lebt als Katholik am Hofe, entflieht 1576 und wird wieder re- formiert. Der den Hugenotten günstige Frieden von 1576, in dem ihnen Heinrich Iii (1574—1589) freie Religionsübung außer- halb Paris und acht Sicherheitsplätze bewilligte, veranlaßt 1576 die Guisen, an der Spitze der mit dieser Milde Unzufriedenen zur Gründung der Ligue. Die von Heinrich von Guise namentlich gegen die Thron- folge Heinrichs von Navarra*) 1585 gestiftete und von Spanien unterstützte Ligue der Sechszehn wendet sich gegen den König selbst, der, ans Paris verdrängt, in Blois Heinrich von Guise ermorden läßt, und, vom Pabste excommuniciert, fast macht- los den Hugenotten sich anschließt. Seine Ermordung durch den Dominikaner Jakob Clement 1589. Heinrich Iv (1589—1610) kämpft noch sechs Jahre um sein Thronrecht gegen die Guisische Partei unter dem Herzog von Mayenne (dessen Niederlage bei Jvry 1590) und die spanischen *) 1584 waren die jüngeren Brüder Heinrich Iii, die Herzoge von Anjou und Alen^on 'gestorben; mit dem kinderlosen Heinrich Iii starb dann das Hans Balois ans. Die Bourbonen, von einem jüngeren Sohne Ludwigs des Heiligen stammend, hatten das nächste Erbrecht.

9. Die Neuzeit - S. 110

1893 - Leipzig : Reisland
110 I-1 eiiode. Das Zeitalter d. Reformation u. Gegenreformation. Ill Hugenotten, in den Provinzen die zehnfache Anzahl hingeschlachtet. Aber auch durch diese greuliche That — die indessen nicht sowohl in einer langen teuflischen „Prämeditation“ (d. h. vorherigen Überlegung) als in augenblicklichen Veihältnissen ihren Ursprung hatte — wurden die Calvinisten nicht ausgerottet; vielmehr mufste ihnen 1573 abermals Duldung zugestanden werden. Karl Ix. starb Tr. Trr 1574 und hmterliefs den Thron einem sitten- und gewissen- Heinrich Iii. i l x-r • . i ö 1574-1589. losen Bruder Heinrich Iii. (1574—89). Weil den Hugenotten fortwährend gröfsere Rechte eingeräumt wurden, so gründete Heinrich von Guise, der Sohn von Franz von Guise, ein stattlicher und thatkräftiger Mann, 1576 die Heilige t * u t^ii Ligue 1576. »neilige ligue „zur Erhaltung des Gottesdienstes nach der I orm dei heiligen katholischen Kirche“. Da Heinrich Iii. keine Kinder hatte und sein letzter Bruder Franz von Anjou (S. 62) 1584 starb, so wurde Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenotten, nunmehr der nächst berechtigte Ihionerbe. Um ein protestantisches Königtum abzuwehren, schlofs Heinrich von Guise namens der „heiligen Liffue“ Bund der •. "Dl *1* tt • y* -i • Phfiippmn -chmpp 11. ein Bündnis, und erlangte eine so über- 1584. mächtige Stellung, dafs ihn Heinrich Hi. im Dezember 1588 mordet 1588. ermorden liefs. Vor dem Zorn der Ligisten mufste sich aber der König zu seinem Vetter Heinrich von Navarra flüchten, und im August 1589 ward er von dem Jakobinermönch Clement erstochen. bon11589- c- Bourbons seit 1589. Heinrich Iv. Edikt von Nantes. hun ging der Thron von den Valois auf die Bourbons, 1589—mo?au^ Heinrich Iv. über (1589—1610); aber trotz wiederholter Siege desselben unterwarfen sich ihm die Ligisten katholisch7 bis er im Juli 1593 in der Kathedrale von St. Denis 1593. zur katholischen Kirche übertrat („Paris vaut bien une messe“). Nun öffnete ihm (März 1594) Paris die Thore, der Papst löste ihn 1595 vom Banne und die Führer der Ligisten söhnten sich 1596 mit dem Könige aus. Auch Ebiirger- Philipp H. schlofs 1598 den Frieden von Vervins, der den ki59tis von Chateau Cambresis herstellte. Im Dezember des gleichen Jahres wurde dann mit Zustimmung des obersten Gerichts- Nantes 1598.hofes, des „Parlaments“ von Paris, das Edikt von Nantes bekannt gemacht, nach welchem den Hugenotten 1) eine

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 70

1886 - Dresden : Höckner
70 durch die Ausschlieung Heinrichs (Iv.) von der Thronfolge, die der Tod des Herzogs Franz von Alen^on-Anjou (Juni 1585) Decbr nch nher rckte, zu sichern, bildete sich die heilige Ligue" 1584 in Joinville December 1584. Im Bunde mit Spanien ntigte sie zunchst den König ihre Bedingungen anzunehmen und er-langte von Papst Sixtus V. die Bannbulle gegen Hein-rich von Navarra September 1585. Oktbr. 6. Doch im 8. Kriege erfocht Heinrich (Iv.) den Sieg bei 1587 Coutras Oktober 1587, und die Liga der Sechszehn in Paris, Januar 1588 im Anschlu an die heilige Ligue gebildet, fanatifierte die hauptstdtische Bevlkerung derart gegen den schwankenden König, da dieser 12. Mai seine Garden einrcken Mai lie. Da erhob sich, geleitet von Heinrich von Guise, Paris am 1588 Tage der Barrikaden im offnen Aufstand und ntigte Heinrich Iii. zur Flucht nach Chartres, dann zur Berufung der Reichsstnde nach Blois. Als diese die Beschrnkung der kniglichen Gewalt in den wichtigsten Punkten verlangten, wollte der König durch die Ermordung der Guisen (des Herzogs Heinrich und des Kardinals von Guise) 23. December 1588 sich aus der Verlegenheit ziehen. Statt dessen folgte die Erhebung der Liga gegen Heinrich Iii. unter Karl von Mayenne, dem Bruder Heinrichs von Guise, mit Anlehnung an Spanien und Rom, soda der König, von allen verlassen, den Bund mit Hein-rich von Navarra und den Hugenotten schlo. Als aber beide vor Paris erschienen, fiel Heinrich Iii. durch den fanatischen Do-minikaner Jacques Clement in St. Cloud 1. August 1589. D as Ende des Hauses Valois erhob Heinrich Iv. zum König von Frankreich als ersten des Hauses Bourbon (15891792). 7. Untersttzt von Philipp Il, der nach dem Scheitern der Armada Frankreich unter seinen beherrschenden Einflu bringen wollte, erkannte die Liga Heinrichs Iv. Oheim, den Kardinal von m Bourbon, als Karl X. an, und hielt trotz Heinrichs Sieg bei 1590 Jvry Mrz 1590 an ihm fest. Nach seinem Tode erhob Phi-lipp Ii. fr seine und der Elisabeth von Valois Tochter Clara Jsa-bella Anspruch auf die franzsische Krone. Da nun diese Plne Frankreichs Selbstndigkeit aufs schwerste bedrohten und doch die katholische Mehrheit der Franzosen einen protestantischen Juli König entschieden zurckwies, so trat Heinrich Iv. in St.denis 1593 zur katholischen Kirche der, Juli 1593. Damit erreichte er die bergabe von Paris Mrz 1594, die Unterwerfung

11. Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 60

1883 - Wiesbaden : Kunze
60 Hugenotten waren: das Bourbonische Brüderpaar Anton, König von Navarra und der Prinz Ludwig von Gonde (fiel 1569 in der Schlacht bei Jarnac), später des ersteren Sohn Heinrich von Bearn und der Admiral Gaspar von Goligny. Im Jahre 1562 erhielten die Hugenotten freie Religionsübung aufserhalb der Städte, aber das Blutbad von Vassy bringt den furchtbaren Kampf zum Ausbruch, der nun in acht Kriegen von 1562—1595 Frankreich heimsuchte. Die Vermählung Heinrichs von Bearn, seit 1562 König von Navarra, mit Margaretha, der jüngsten Tochter Heinrichs Ii. und der Katharina von Medici, sollte die Versöhnung der Parteien begründen. Statt dessen erfolgte die Pariser Blut-f hochzeit (Bartholomäusnacht oder Pariser Mette) am 24. Aug. 1572 (s. o. S. 29), veranlaßt durch die Guisen und die Königinmutter, die’ den lange widerstrebenden schwachen Karl Ix. (1560—J574) durch Vorspiegelung einer Hugenottenverschwörung zur Einwilligung bestimmte. Coligny, auf den unmittelbar zuvor schon ein vereinzelter Mordversuch gemacht worden war, fällt mit c. 2000 Hugenotten in Paris, c. 20 000 in Frankreich. Heinrich von Navarra wurde verschont und lebte als Katholik am Hofe, entflieht 1576 und wird wieder reformiert. Der den Hugenotten günstige Friede von 1576, in dem ihnen Heinrich Iii. (1574—1589) freie Religionsübung aufserhalb Paris und acht Sicherheitsplätze bewilligte, veranlafste 1576 die Guisen an der Spitze der mit dieser Milde Unzufriedenen zur Gründung der heiligen Ligue. Die von Heinrich von Guise namentlich gegen die Thronfolge Heinrichs von Navarra*) 1585 gestiftete und von Spanien unterstützte Ligue. der Sechzehn wendet sich gegen den König selbst, der, aus Paris verdrängt, in Blois Heinrich von Guise ermorden läfst und, vom Papste exkummuniziert, fast machtlos den Hugenotten sich anschliefst. Er wurde ermordet durch den Dominikaner Jakob Clement 1589. Heinrich Iv. (1589—1610) kämpfte noch sechs Jahre um sein Thronrecht gegen die Guisische Partei unter dem Her- *) 1584 war der jüngere Bruder Heinrichs Iii., der Herzog von Anjou (vor Heinrichs Iii. Thronbesteigung Herzog von Alen^n) gestorben; mit dem kinderlosen Heinrich Iii. starb dann das Haus Valois aus. Bourbonen, von einem jüngeren Sohne Ludwigs des Heiligen stammend, hatten das nächste Erbrecht.

12. Mittlere Geschichte - S. 119

1892 - Leipzig : Reisland
— 119 — die Engländer und Deutschen äußerten lebhaft ihren gerechten Abscheu. . Die Mordszenen der Hauptstadt wiederholten sich übrigens in den Provinzen, so daß in ganz Frankreich wohl 30 000 umkamen. Karl Ix. starb schon 1574 an einer fürchterlichen Krankheit unter Gewissensqualen. Schon unter ihm tobte der Bürgerkrieg wieder, noch mehr unter seinem Nachfolger Heinrich Iii. (1574—89). Unter ihm stiftete der Herzog Heinrich von Guise die sogenannte heilige Ligue, einen Bund der fanatischen Katholiken, der es sich zum Gesetz machte, alle Hugenotten auszurotten und das Haus Guise-Lothringen auf den Thron zu bringen. Heinrich Iii. mußte fliehen und warf sich dem König von Navarra in die Arme. Während er Paris belagerte, wurde er vom Dominikaner Clement meuchlings ermordet, und Heinrich Iv., König von Navarra, folgte als der erste Bourbon auf dem französischen Throne. 3. Heinrich Iv. Heinrich Iv. mußte Jahre lang mit der Ligue, zu der sich auch Philipp Ii. von Spanien schlug, und die vom Herzog von Mayenne geführt wurde, um den Thron kämpfen. Er siegte zwar in der Schlacht bei Jvry 1590, aber Paris schloß ihm die Thore. Er sah immer mehr ein, daß es ihm nie gelingen werde, als Protestant die Liebe seiner katholischen Unterthanen zu gewinnen. So entschloß er sich endlich auf die Bitten der Katholiken nicht bloß, sondern auch vieler Reformierten, zur katholischen Kirche überzutreten, um die Ruhe wieder herzustellen. Nun erst gelang es ihm, den Einzug in Paris zu halten. Er verzieh seinen erbittertsten Feinden mit Großmut. „Ich will alles vergessen!" rief er. „Meine Siege kommen von Gott; er vergiebt uns, wenn wir es auch nicht verdienen; wie sollte ich meinen Unterthanen nicht vergeben?" — Als die spanische Besatzung, welche besonders Paris gegen Heinrich verteidigt hatte, auszog, sprach er zu den Gesandten: „Meine Herren, empfehlen Sie mich Ihrem Könige, reisen Sie glücklich, aber kommen Sie nie wieder!" Nachdem es ihm endlich gelungen war, das ganze katholische Frankreich zu beruhigen, vergaß er auch seine alten Glaubensgenossen nicht, die durch seinen Übertritt zum Katholizismus nicht wenig besorgt worden waren. Er gab 1598 das Edikt zu Nantes, wodurch die Reformierten freie Religionsübung in Frankreich erhielten; sie dursten Schulen anlegen, konnten zu Staatsämtern gelangen und bekamen einige feste Sicherheitsplätze. Die katholischen Räte widersetzten

13. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Dreißigjährigen Krieges - S. 257

1909 - Breslau : Dülfer
Die wichtigsten Daten der auerdeutschen Geschichte. 257 1435 Friede zu Arras zwischen Frankreich und Burgund. Die Englnder unter Talbot verlieren alle franzsischen Besitzungen bis auf Calais. 14611483 Ludwig Xi. bricht durch Klugheit und grausame Gewalt die Macht der Rronvasallen (vgl. Czuentin Durward" von Scott). 14831498 Karl Viii. erobert Mailand und Neapel, vermag aber nur Mailand zu behaupten. 14981589 Herrschaft des Hauses Orleans und Angoulme. 14981515 Ludwig Xii. (der feine Unternehmungen in Italien vgl. 57.) 15151547 Franz I. (der feine Kriege gegen Karl V. vgl. 61.) 15471559 Heinrich Ii. verfolgt unter dem Einflsse der (Suifen (Herzog Franz von Guise und Kardinal Karl von Lothringen) die Hugenotten. 15561559 Krieg mit Philipp Ii. von Spanien (wegen der Niederlande). 1558 erobern die Franzofen die letzte englische Besitzung Calais. 1559 Friede von Catnbresis. 15591560 Franz Ii., Gemahl der Marta Stuart. Des Knigs Mutter Katharina von Medici verbndet sich mit den Guisen gegen die Hugenotten, die von Coligny, Anton von Navarra und Ludwig Conde gefhrt werden. 15601574 Karl Ix., der Bruder Franz' Il, verfolgt unter dem (Einflu der Mutter die Hugenotten. 15621598 Hugenottenkriege von Franz von Guife durch das Blutbad von Daffy begonnen. Die Hugenotten erkmpfen sich eine bedingte Religionsfreiheit. 1572 (24. August) Bartholomusnacht. Gelegentlich der Hochzeit Heinrichs von Bourbon und Navarra mit Karls Ix. Schwester Margarete von Dalois werden unter Fhrung des Heinrich von Guife die Protestanten in paris ermordet, und es bricht infolgedessen ein neuer Hugenottenkrieg aus. 1574 1589 Heinrich Iii, Bruder Karls Ix., beendigt einen weiteren Hugenottenkrieg und gewhrt den Hugenotten gnstigere Friedensbedingungen. Da bildet sich die heilige Liga, welche mit Hilfe Philipps Ii von Spanien die Hugenotten unterdrcken und die (Suifen auf den Thron bringen will. Heinrich Iii. schliet sich aus Furcht der Liga an, und es brechen neue Kriege aus. Nach der Ermordung Heinrichs von Guise und Heinrichs Iii. gelangt Heinrich von Navarra als Heinrich Iv. nach bertritt zum Katholizismus auf den Thron. Er gewhrt den Hugenotten 1598 im Edikt von Nantes Duldung, 15891792 Herrschaft der Sourbonen. 15891610 Heinrich Iv. (der fein Eingreifen in die deutschen Verhltnisse vgl. 72.) 1610 1643 Ludwig Xiii. Unter feinem Hegimente bricht der Leiter der franzsischen Politik, Kardinal Richelieu, die Macht der Kronvafallett; die Mutter des Knigs, Maria von Medici, ward verbannt, weil sie im Bunde mit ihrem Zweiten Sohne Gaston von Orleans Richelieu zu strzen suchte. Die Hugenotten, welche im sdlichen Frankreich einen fast unabhngigen Staat mit eigenen Festungen und eigenem Heer gebildet hatten, wurden unterworfen und nur noch als religise, nicht mehr als politische partei geduldet. (der das Eingreifen Richelieus in den Dreiigjhrigen Krieg vgl. 73.) Ii. England. 449 waren Angeln und Sachsen auf Britannien gelandet. Sie hatten in einem Kampfe von etwa anderthalb Jahrhunderten die einheimischen Briten auf die Sdwest-fstc zurckgedrngt und sieben Knigreiche gegrndet. 27 hatte König Egbert diese sieben Reiche zu einem vereinigt. 8271066 Herrschaft der schsischen Könige. ^1 901 Alfred der Groe war eine Zeitlang den Angriffen der Dnen unterlegen, besiegte sie aber 880 bei Ed dington und siedelte die Unterworfenen zum Teil in Northumberlani an. 901-924 Eduard der ltere wies neue Angriffe der vereinigten Dnen und Schotten zurck. Jahn, Zur deutschen Geschichte. I. Teil. 17

14. Neue Zeit - S. 23

1883 - Leipzig : Engelmann
Frankreich während der Religionskriege. 23 ganz Frankreich mindestens 20 000 (nach a. 50 000) Hugenotten ermordet. 2572—73. 4. Krieg. Tapfere Verteidigung v. Larochelle gegen Heinrich 1573. v. Änjou. Da dieser König v. Polen wird: Friede, der d. Hugenotten La Rochelle, Montauban, Nimes, sowie d. Edelleuten freie Religionsübung, den übrigen Handel u. Wandel in Ruhe vergönnt. 1574 Karl Ix. stirbt1). S. Bruder Heinrich flieht aus Polen, 1574—89. Heinrich Hl, eitler, weichlicher Genußmensch. 2575 — 76 5 Krieg ^). D. Hugenotten erhalten freie Religionsübung im ' ganzen Reich (ausgenommen Paris), politische Gleichberechtigung, bei d. Gerichten gemischte Kammern für Rechtsfälle u. feste Plätze bewilligt Gegen diese günstigen Bedingungen schließt d. kathol. Partei ( Giuse) 157 6. die heilige Ligue, zur Ausrottung d. Calvinismus, die aber auch indirekt gegen d. König gerichtet ist. Heinrich Iii. nähert sich aus Furcht d. Ligue, beschränkt d. Frieden. , 2576—77. 6. Krieg. Friede zu Poitiers oder Bergerac 1577: Freie Religionsübung an d. Orten, wo sie bestand, sowie für alle Edelleute, in jedem Amtsbezirk ein Ort frei; d. gemachten Kammern nur in d. 4 südl. Parlamenten; politische Gleichberechtigung. 1580. 7. Kri eg, bald beendet unter gleichen Bedingungen. _ . 1584. Franz v. Anjou stirbt. Da Heinrich kinderlos, so ist Heinrich v. Navarra Thronerbe. Widerstreben d. heil. Ligue, der Philipp v. Spanien Beitritt; sie zwingt d. König, d. Frieden zu widerrufen. 2585—93. 8. Krieg (der Krieg d. 3 Heinriche, König Heinrich Iii., Heinrich v. Gnise, Heinrich v. Navarra). 1588. D. Ligue siegreich, Heinrich v. Guife allmächtig3). Bund d. 16 und Aufstand in Paris („B ar r i k ad e n t a g") gegen d. schwankenden, verachteten König. Dieser flieht aus Paris nach Blois, läßt, da er bei den dorthin berufenen Reichsständen keine Hülfe findet, d. Herzog Heinrich v. Guise ermorden u. s. Bruder, d. Erzbischof, hinrichten. Katharina t 1589. 1589. Empörung in ganz Frankreich gegen d. König, unter Karl Guise, Herzog v. Mayen ne. D. König muß sich mit d. Hugenotten, Heinrich v. Navarra, verbinden, ist siegreich, wird bei d. Belagerung v. Paris v. d. Dominikaner Element ermordet^). 1589—1792 (1830). Haus Bourbon. 1589—1610. Heinrich Iv. D. Ligue unter Mayenne will statt serner Philipp 1590. v. Spanien einsetzen5). Heinrich siegt bei Jvry über Mayenne, belagert Paris erfolglos, tritt, um s. Krone zu befestigen, in St. Denis zum 1 59 3. kathol. Glauben über. Dadurch d. letzte Widerstand d. Lrgue i) Er war nie zu einer Selbständigkeit gelangt, immer v. s. Mutter abhängig; m s. Träumen verfolgt v. d. Getöse d. Stimmen d. Ermordeten. — 2) Eigentlich mehr ^iue Porsche Bewegung d. Bruders d. Königs, Franz v. Aleneon (seit 1574 v. Anjou), u. d. Marschalls Montmorency-Damville gegen d. König. — 3) Nach d. Krone jedoch hat er nicht getrachtet. 4) Aus Anstiften d. Jesuiten. — 5) Eine andere Partei will Heinrichs Oheim, d. Kardinal v. Bourbon, den Heinrich gefangen setzt; (d. Kardinal stirbt bald darauf.)

15. Die Neuzeit - S. 45

1881 - Berlin : Gaertner
Die Hugenottenkriege in Frankreich. 45 Colignv und Heinrich, der Solin jenes Anton, Königs von Navarra, wurden an den Hof gezogen, letzterer mit der Tochter der Katharina vermählt, um beide der Partei abwendig zu machen, angeblich um dieselbe zu versöhnen. In der Nacht des Hochzeitsfestes am 24. August Au2g4ust 1572, „der Bluthochzeit“, zu dem viele Hugenotten geladen waren, wur- -^572 den auf Veranstalten der Königin Mutter, die auch den König, ihren Sohn, dafür gewann, Coligny und viele Häupter zu Paris, darauf auch in anderen Städten (zusammen 20,000?) hingemordet. Dieser unerhörte politisch-religiöse Gewaltakt stärkte nicht die Mörder, sondern veranlafste nur eine bessere Organisation der Hugenotten und den vierten Krieg. Wie der 30jährige Krieg in Deutschland, verlor auch dieser Kampf noch mehr seinen religiösen Charakter, als bei der Thronbesteigung Heinrichs Iii. (bis dahin vorübergehend König in Polen) die gemäfsigten Katholiken, welche die allgemeine Entrüstung über das Blutbad teilten, unter Leitung des königlichen Bruders Franz von Alenfon, die Politiker genannt, „weil sie des Reiches Ruhe dem Heil ihrer Seele vorzogen“, sich mit den Hugenotten verbanden. Als der in der niederen Sinnlichkeit befangene König aus Scheu vor dem Kriege freie Religionsübung im ganzen Lande mit Ausnahme von Paris, politische Gleichberechtigung und mehrere feste Plätze gewährte, Franz zum Herzog von Anjou machte, bildete Heinrich von Guise, unterstützt von Priestern und Mönchen, gegen den Vertrag einen allgemeinen katholischen Geheimbund, einen zweiten Staat im Staate. Heinrich nahm den Hugenotten einen Teil der Rechte und gab dem Lande eine unsichere 5jährige Ruhe infolge des Edikts von Poitiers 1577. Der Tod des nächsten Thronerben, jenes Franz von Alen^on und Herzogs von Anjou, bewog Heinrich von Guise 1585 mit Philipp H. die Heilige „Ligue“ 1585 zu stiften, um jenen protestantischen Heinrich von Navarra vom Throne auszu-schliefsen. In dem „Kriege der drei Heinriche“ (weshalb?) liefs der unentschlossene und ohnmächtige König (Seine Flucht aus Paris vor dem Ausschüsse der Ligue, dem Rate der Sechszehn, am „Barrikadentage“) Heinrich von Guise und einen Bruder desselben während der Ständeversammlung zu Blois ermorden. Als der dritte Bruder Karl, Herzog von Mayenne, das Land gegen ihn aufregte, 1589 starb 1589 (kurz nach seiner Mutter) der letzte Valois, nunmehr im Lager der Hugenotten, vor Paris, durch den Dolch eines fanatischen Dominikanermönches. Heinrich Iv., der erste Bourbon auf dem Throne, unterwarf ____________________ nach sechsjährigem Kampfe, während dessen er zur katholischen Kirche 1610 übertrat, 1595 den Herzog von Mayenne, schlofs nach 3 Jahren mit 1595 Spanien den Frieden zu Vervins auf Grund des Friedens von Chateau-Cambresis und suchte zugleich durch das Edikt von Nantes 1598 1598 die beiden Parteien zu versöhnen. Der Katholizismus blieb allein Landeskirche und behielt seine Güter und Einkünfte (auch von deu Calvinisten) ungeschmälert. Die Calvinisten, nach unsicherer Angabe 274,000 mit 750 Kirchen, durften, soweit es bis dahin gestattet gewesen war, Gottesdienst halten, wozu der Staat einen Beitrag zahlte, sowie zu allen Würden und Aemtern gelangen. Aus den Anhängern beider Konfessionen gemischte Kammern sollten zur Entscheidung religiöser Angelegenheiten in den Parlamenten gebildet werden. Heinrich Iv. setzte mit gerechten Vorstellungen im Lande seinen Willen durch, und die Reformierten konnten im Frieden ihre Einrichtungen sichern. 63. Frankreich nach dem Kriege und Heinrich Iv. 1589—1610. In den vielen Kriegsjahren waren Dörfer und Städte verfallen, der Ackerbau verwahrlost, die Bevölkerung verwildert. Durch des „guten

16. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 151

1858 - Berlin : Nauck
I. Abschn. 95.1517-1648 ii. 6(jr. 2 Kap. Zeit d. Rclizionskriege. 151 ?■ (1559—1560), gelangten die Oheime seiner Gemahlin Marie Stuart (§. 125.), die Guisen, die an der Spitze der katho- lischen Partei standen, zu säst unumschränkter Macht. Ihrer Herrschsucht stellten sich die Bourbons (Anton von Na- varra; der Prinz von Conde) entgegen, anfangs verbunden mit den Montmorency's, mit denen der Admiral Coligny, das Haupt der Hugenotten, verwandt war. Eine Verschwörung zum Sturze der Guisen zu Amboise mißlang jedoch, und Eon de, schon zum Tode verurtheilt, wurde nur durch den plötzlichen Tod des Königs gerettet. Die ränkevolle Catha- rina von Medicis, die nun für ihren minderjährigen Sohn " * Karl Ix. (1560 — 1574) regierte, suchte aus Politik die Guisen 1 o-unt) Bourbons zu vereinigen, und bewilligte den Protestanten i. I. 1562 freie Religionsübung außerhalb der Städte. Nach drei blutigen Bürgerkriegen, in denen Franz v. Guise, Anton v. Navarra, Montmorency und Conde ihren Tod fanden, erhielten sie sogar i. I. 1570 fast unbeschränkte Religionsfreiheit und vier Sicherheitsfestungen, und durch die Vermählung des jun- gen, von seiner edlen Mutter Jeanne d Albret trefflich erzogenen Königs Heinrich von Navarra mit Karls Schwester Eargnrethe sollte die Einigkeit für immer be- festigt werden. Aber während der Vermählungsfeierlichkeiten wurde am 24. August 1572 in der Bartholomäusnacht zu Paris Coligny mit 2000 Hugenotten, und in 30 Tagen im übrigen Frankreich an 50,000 ermordet (Pariser Bluthochzeit). Dennoch waren die Hugenotten nicht vernichtet, und namentlich vertheidigten sie sich zu La Rochelle so tapfer, daß ihnen i. I. 1573 ein th günstiger Friede bewilligt werden mußte. Auch unter Karls Nachfolger, dem elenden Heinrich Iii. (die Mignons), dauerte der Kampf fort, und die Hugenotten unter Heinrich von Na- varra erlangten völlige Religionsfreiheit und acht Sicherheits- plätze. Daher stiftete Heinrich von Guise die heilige Ligue, welche nicht nur die Hugenotten unterdrücken, sondern auch die Bourbons von der Herrschaft ausschließen, den König entsetzen, r * und das Haus Guise auf den Thron erheben wollte. Von der Ligue aus Paris verdrängt, ließ der König nun die Guisen ermorden, verband sich mit Heinrich von Navarra und belagerte mit ihm Paris. Da wurde er aber zu St. Cloud von dem Dominicaner Jacques Clement ermordet, und mit ihm erlosch s^das Haus Valors. Die Bourbons hatten nun die ^ - nächsten Ansprüche auf den Thron, und Heinrich selbst . bestimmte noch vor seinem Tode den jungen Heinrich von Na- varra zum Nachfolger. Heinrich Iv. erkämpfte sich durch die Schlacht bei Jvry (1590) den Thron. Paris öffnete ihm jedoch erst (1594) die

17. Neue Zeit - S. 111

1897 - Stuttgart : Neff
111 Bartholomäusnacht). Der König von Navarra und der junge Condé schwuren den reformierten Glauben ab, um sich zu retten (der Haft entzog sich Condé 1573, Heinrich 1576). In mehr- wöchentlichem Wüten wurden in Paris nach der niedersten I Schätzung etwa 2000, in den Provinzen 8000 Personen ermordet. : Gregor Xiii. feierte diese „Ugonottorum strages“ durch Pro- \ Zessionen, Tedeum und Denkmünzen. Den katholischen Mächten gegenüber stellten Katharina und noch mehr die Guise dieses \ Blutwerk nachträglich als ein längst geplantes Unternehmen, den protestantischen Fürsten Deutschlands gegenüber Katharina als Notwehr gegen Revolutionäre dar. Eine beträchtliche und dauernde Schwächung des französischen Protestantismus war damit erzielt. Andererseits trat dieser jetzt in bewusste und entschiedene Opposition gegen die Willkür und die Unumschränkt- heit der Monarchen („Monarchomachen“), und überall wurde im Verhältnis der Katholiken und Protestanten Misstrauen und Feindseligkeit gesteigert. Den Hugenotten, die sich in La Ro- chelle heldenmütig behaupteten (4. Krieg), bewilligte Hein- rich von Anjou, der zum polnischen König erwählt war, Kultfreiheit für die oberen Stände und drei Städte, was Karl in einem Edikt von Boulogne bestätigte. Dieses Abkommen erkannten aber die Hugenotten des Südens nicht an, und noch 1573 schufen sich die Protestanten eine sehr zweck- mässige militärische und politische Organisation. Die heilige Ligue. Der ebenso feige und unfähige als aus- schweifende Heinrich Iii. (1574—89), der nach dem Tode seines Bruders sein Königreich Polen verlassen hatte, wurde bald von einem Bunde seines Bruders Franz von Anjou (Alençon), des Prinzen Condé und (seit Anfang 1576 auch) Heinrichs von Navarra, der nach seiner Flucht vom Hofe sich wieder zum Protestantismus bekannte, überhaupt von Hugenotten und Politikern („tiers parti“) j bekämpft. Im Frieden von Beaulieu erhielten die Prinzen (auch die Guise, die für den König gekämpft hatten) Provinzen, die Hugenotten Kultfreiheit, Paris und den Hof ausgenommen, und acht Sicherheitsplätze. Aber gegen die den Hugenotten gemachten Zugeständnisse bildete der katholische Hochadel noch 1576 die I Ligue zur „Wiederherstellung des Gesetzes Gottes“, d. h. der Alleinherrschaft der katholischen Religion, aber auch zurwieder- ■ aufrichtung der Selbständigkeit der Provinzen und Minderung der königlichen Gewalt. Die Führung der Ligue übernahm Heinrich Guise (le balafré). Die Ligue beherrschte die ! Generalstände von Blois (Ende 1576), bei denen auch • die Mehrheit des Tiers-état Unterdrückung des Protestantismus ! verlangte. Heinrich Iii. verordnete jetzt, dass es in Frankreich

18. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 239

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 239 — Karl Ix., dem die Schreckbilber der Bartholomäusnacht feine Ruhe ließen, starb schon 1574, noch nicht volle 24 Jahre alt; ihm folgte jein ©ruber Heinrich Iii. (1574—1589), bcn, auf Veranlassung seiner Mutter, die Polen im vorhergehenben Jahre zu ihrem König erwählt hatten. Ganz in Ausschweifungen versunken, kümmerte er sich wenig um die Regierungsangelegenheiten und zerrüttete das Vanb durch sinnlose Verschwenbung. Unterbesfert bauerten die Feinb-seligkeiten unter bcn Parteien fort, und es kam zu vier neuen Religionskriegen. Da Heinrich Iii. kinbcrlos war und fein jüngster Bruder, Franz von Anjou (früher Herzog vou Alenyon) zur protestantischen Partei hinneigte, suchten die Gnisen, als angebliche Nachkommen Karls bcs Großen, den Thron an ihr Hans zu bringen und gründeten zu biefcm Ende die heilige Si gne, an bereit Spitze der 26jährige Heinrich von Guise stand (157(5). Als Franz von Anjou im Jahre 15h-4 starb, erschien Heinrich von Navarra, der aufs Ncue^zur protestantischen Kirche übergetreten war, als mutmaßlicher Thronerbe. Er siegte über die ligistischen Truppen bei Kontras (1578); doch erlitt feine Partei einen empfindlichen Perlust durch den plötzlichen Tod bcs Prinzen von Eonbe. Da Heinrich Iii. ans Abneigung gegen die übermächtige Ligne eine zweideutige Haltung angenommen hatte, wiegelte Heinrich von Guise die Bürger von Paris gegen ihn ans, und diese zwangen durch Aufruhr und Gewaltthätigkeiten den König, den Herzog von Guise zum General-statthalter des Königreichs zu ernennen, als welcher er die volle königliche Gewalt in Händen hatte. Erbittert über des Herzogs Ucbermuth, ließ ihn Heinrich kurz barauf in Blois ermorden (1588). Sein Schicksal theilte sein gefangen genommener Bruder Ludwig, während sich der jüngste, der Herzog von Maycnne, durch die Flucht rettete. Dieser stellte sich an die Spitze der Ligue, die den König des Thrones verlustig erklärte. Heinrich Iii., den der Tod seiner Mutter (1ö89) gänzlich rathlos gemacht hatte, warf sich den Hugenotten in die Arme. Währcnb er mit Heinrich von Navarra ein Heer gegen die Hauptstcibt führte, würde er von I a -kob Element, einem jungen, fanatifirten Dominicanermönche, am 1. August 1589 ermordet. Mit ihm erlosch das Hans Valois, und der Thron kam an das Hans Bourbon. Heinrich Iv. (1589—1610). Nach dem Tode Heinrichs Iii. bauerte der Kampf mit der Ligue, die von Philipp Ii von Spcr ien unterstützt würde, noch fünf Jahre fort. Heinrich Iv. siegte über Mat)enne bei Ivry (1590); boch gelang es ihm nicht, die wiber-fpenstige Hauptstabt einzunehmen. Von deutschen und englischen

19. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 428

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
428 Neueste Geschichte, i. Zeitr. 2. Abschn. blieb. Kurzer Friede, 1568. Dritter Krieg, 1565. Treffen bevzarnak. Tod des Prinzen von Konde, i z 69. Koligny stellte die Prinzen Heinrich von Konde, und Heinrich von Bearn, Aurons und Johannens, der Königin» von Navarra, Sohn, an die Spitze der Reformirten. Friede zu St. Ger- main en Lave, worin den Reformirten ausgedehntere Religions- frevheit und Festungen zu Sicherheitsplätzen gegeben, und erne Vermählung zwischen Heinrich von Bearn und Margarethen, Karls Schwester, fest gesetzt wurde, 1570. Als wegen dieser Vermählung der Admiral von Koligny und viele vornehme Re- formirre in Paris waren, so überfiel man sie am Bartholomäus- tage 1572, und ermordete viele Tausende von ihnen. Man nennt diese entsetzliche Thar die Pariser Bluthochzeit. Sie half der katholischen Partey wenig, da die Reformirten Rochelle glücklich vertheidigten. Friede unter den vorigen Bedingungen, Iz7z. Karl starb 1574 mit einem Gefühle, das in der Ge- schichte allein da steht. st 3. Heinrichs Iii. Regierung. Heinrich Iii., Karls Bruder, war zum Könige von Polen erwählt. Er entfloh diesem Throne, um den französi- scheu zu besteigen. Die Politiker, eine Partey des vierten Bruders, des Herzogs Franz von Alençon, vereinigten sich mit den Reformirten , an deren Spitze Heinrich von Bearn, nun König von Navarra, stand. Friede, worin den Reformirten die Aufnahme in die Parlemente bewilligt wird, 1576. Bünd- niß der heiligen Ligue, 1576, und zwey kurze Kriege, 1578 und 1580. Gänzliche Veränderung der Dinge, als der letzte Bruder des Königs, der Herzog Franz von Anjou, starb, und der reforniirte König Heinrich von Navarra dadurch der nächste Thronerbe wurde, 1584. Der alte Kardinal, Karl von Bour- von, wurde von der katholischen Partey dazu ernannt. Aber- mahliger Krieg, 1586. Die Guisen machten Plane, sich des Throns zu bemächtigen, und der König Philipp Ii. erwarb für seine Tochter Isabelle in gleicher Absicht eine Partey, wozu be- sonders die wüthende Ligue des feize in Paris trat 1586. Heinrichs von Navarra Sieg bey Coutras 1587. Darricaden- gefecht in Paris 1588. Versammlung der allgemeinen Stände zu Dlois 1588. Heinrich Iii. ließ den Herzog Heinrich und den Kardinal von Guise daselbst umbringen. Zhr Bruder, der Herzog von Mayenne, erregte gegen ihn einen allgemeinen Aufstand. Katharine von Mcdicis starb 158-. Heinrich Iii.

20. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 54

1883 - Berlin : Schultze
Neuere Geschichte. Anton, König von Navarra, und sein Bruder Ludwig, Prinz von Conds. Nächst ihnen stand der Admiral Coligny am meisten bei den Hugenotten in Ansehen. Ihnen gegenüber bildete sich eine katholische Partei, an deren'spitze die Familie Guise trat. — ftür den unmündigen Karl Ix. führt seine Mutter Katharina v. Medicis die Regierung. Während derselben beginnen die Hugenottenkriege mit dem Blutbade von Vassy. 1572, Die Bartholomäusnacht oder Pariser Blut--24.Aug. Hochzeit. m Vermählung Heinrichs von Bourbon, Königs von Jca-varra (Sohnantons), mit Margarethe von Valors, der Schwester Karl Ix. Niedermetzelung der Hugenotten, geleitet von Heinrich von Guise und dem Marschall Tavannes. _ Unter Heinrich Iii. stiftet Heinrich von Guise die heilige Ligue zur Vernichtung der reformierten Partei und Erhebung der Guisen auf den Thron. In Paris bildet sich die'ligue der Sechzehn. Kampf zwischen den Truppen des Königs und der Ligue. Der König flieht und läßt den Herzog Heinrich von Guise sowie dessen Bruder, den Kardinal Ludwig von Gmse, ermorden. Der Bruder der Ermordeten, der Herzog Karl von Mayenne, stellt sich an die Spitze der Ligue. Der König verbindet sich mit Heinrich von Navarra, und beide ziehen mit Heeresmacht vor Paris. Hier wird der König durch den Dominicaner Jakob Clement ermordet. _ _ , 59—1610 Heinrich Iv. Mit ihm kommt das Haus Bourbon aus den französischen Thron. „ 1590 Heinrich siegt über die Ligue und die mit ihr verbündeten Spanier unter Karl von Mayenne bei Jvry, belagert aber vergebens Paris. 1593 Heinrich tritt in St. Denis zur katholischen Kirche über worauf er vom Banne losgesprochen und allgemein au König anerkannt wird. 1598 Heinrich erläßt das Edikt von Nantes, durch welches die Protestanten freie Religionsübung außerhalb der Stadt Paris und des Ortes, wo der Hof sich aufhalt, und Zutritt zu den Staatsämtern erhalten. Heinrichs Minister Sully sucht den Wohlstand des Landes wieder herzustellen. 1610 Heinrich durch Ravaillae ermordet. 10-1643 Ludwig Xiii.. beim Tode seines Vaters erst 9 ^ahre alt. Seine Mutter Maria von Medicis fuhrt daher zuerst für ihn die Regierung. 24—1642 Der Kardinal Richelieu verwaltet das Reich; nach feinern Tode der Kardinal Mazarin.