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1. Geschichtsbilder in gedrängter Darstellung aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 95

1877 - Nordhausen : Haacke
95 — Flut, wurde aber bort den Wellen ergriffen und als Leiche ans Ufer gebracht. Die Trauer des Pilgerheeres war unbeschreiblich. Klagen erfüllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Er wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht au den Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlichkeit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhäuser, und das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 6. Ausgaug des Kreuzzuges. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August v. Frankreich und Richard Löwenherz v. England noch zu den Deutschen stießen. Bei der Eroberung Akkon's wurden die Deutschen von Richard Löwenherz bitter gekränkt, indem er ihnen ihren Beuteantheil verweigerte und die Fahne Leopolds v. ^streich herabreißen und durch den Koth der Gasse schleifen ließ. Deutsche und Franzosen zogen Heini, und die Engländer waren zu schwach, um dem mächtigen Saladin Jerusalem zu entreißen. Durch eilten Vertrag erhielten die Christen einen Küstenstrich und die Erlaubnis zum Besuche der heiligen Örter. Richard Löwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: „Wer des Heilanbes Grab nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Fragen: Kaiser- und Papstthum in dieser Zeit! — Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? — Was macht Friedrich I. zum größten Hohenstaufen? — Deute die Kyffhäusersage! —Uhlands's „Schwäbische Kunde!" Rückert's „Kaiser Barbarossa." — Lessinas „Na--than der Weise!" 43. Der Hohenstaufe Friedrich Ii. 1215 — 1250. 1. Sein Vater Heinrich Yi. Er war Barbarossas Sohn und folgte biesem ans dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, berebter und tapferer Mann, aber harten Herzens. Durch seine Gattin Constanzia würde er der Besitzer Unteritaliens; aber nur durch grausame Hinrichtungen setzte er sich in den Besitz dieses Erbes. Am 2. Weihnachtstage 1194, dem Geburtstage seines Sohnes Friedrich, hallte Palermo wieder von den Klagen und Todesseufzern sicilischer Großen, die er blenden, spießen, hängen, vergraben und verbrennen ließ. Den englischen König Richard Löwenherz, der aus seiner Heimfahrt aus Palästina im adriatischen Meere Schiffbruch gelitten und auf seiner Wanderung durch Österreich ergriffen worden war, ließ er erst in Dürrenstein und dann in Trisels einkerkern, b's sein Volk ein ungeheures Lösegeld bezahlt hatte. Heinrich starb im 32. Jahre an den Folgen eines kalten Trunkes mit Reue über seine Sünben (1197).

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1. Geschichtsbilder aus der allgemeinen und vaterländischen Geschichte - S. 146

1899 - Gera : Hofmann
146 und Lieder der Minnesänger bildete dieses Fest den Glanzpunkt des Mittel- alters und lebte noch lange in Sagen und Liedern fort. Zwei Söhne des Kaisers wurden zu Rittern geschlagen (Fest der „Schwertleite"), und Friedrich selbst zeigte sich bei den Kampfspielen kräftig und gewandt wie ein Jüngling. Auf einer sechsten friedlichen Fahrt nach Italien wurden ihm überall in dem beruhigten Lande die größten Ehren erwiesen. Er vermählte in Mailand mit \\o. Siegel Friedrichs I. W. seltenem Glanze seinen Sohn Heinrich mit Konstantia, der Erbin von Neapel und Sicilien. 10. Wie er auf einem Kreuzzuge den Tod fand. Aus dem Morgenlande kam die Kunde, daß der edle Sultan Sa lad in von Ägypten die Christen besiegt und Jerusalem eingenommen habe. Da stellte sich der greise Held Friedrich an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres, zog durch Deutschland, Ungarn und das griechische Reich und rückte siegreich in Kleinasien vor. Bei dem Übergange über den Fluß Saleph sprengte, wie berichtet wird, der Kaiser, um schneller hinüber- zukommen, mit dem Rosse in die Flut, wurde aber vom Schlagfluß getroffen, von den Wellen ergriffen und als Leiche von den Seinen ans 1190 Ufer gebracht. Wahrscheinlicher aber ist, daß er beim Baden umkam. Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich. Klagen erfüllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Der Leichnam wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht an den Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herrlich- keit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhäuser, und das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 11. Wie der Kreuzzug traurig auslief. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England noch zu den Deutschen stießen. Bei der Eroberung Akkons wurden die Deutschen von Richard Löwenherz bitter gekränkt, indem letzterer ihnen ihren Beuteanteil verweigerte und die Fahne Leopolds von Österreich herabreißen und durch den Kot der Gassen schleifen ließ. Deutsche und Franzosen zogen heim; die Engländer aber waren zu schwach, um dem mächtigen Saladin Jerusalem zu entreißen. Durch einen Vertrag erhielten die Christen einen Küstenstrich und die Erlaubnis zum Besuche der heiligen Örter. Richard Löwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: „Wer des Heilandes Grab nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Lange dauerte es, ehe Richard nach mancherlei Wechselfällen seine Heimat wiedersah. Fragen: Welches war das Verhältnis von Kaiser- und Papsttum in dieser Zeit? — Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? — Was macht

2. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 53

1908 - Habelschwerdt : Franke
53 Zwei Jahre darauf zog Friedrich abermals nach Italien, um an der Vermählung seines Sohnes mit der Erbin von Sizilien teilzunehmen. Dnrch diese Heirat wurde die Erwerbung Unteritaliens vorbereitet. 7. Der dritte Kreuzzug, 1189—1192, und Friedrichs Ende. Als im Jahre 1187 der Sultan Säladin von Ägypten das Christenheer am See Tiberias geschlagen und Jerusalem erobert hatte, forderte der Papst die abendländischen Fürsten zu einem neuen Kreuzzuge auf. Friedrich Barbarossa verband sich mit den Königen Philipp A ngn st von Frankreich und Richard Löwen herz von England und begann 1189 den dritten Kreuzzug. Das aus zahlreiche« Rittern bestehende Heer des Kaisers zog durch Ungarn nach Konstantinopel. während die Franzosen und Engländer den Seeweg wählten. Obgleich sich die Griechen wieder treulos zeigten, erfochten die Deutsche« in Kleinasien zwei Siege über die Türken. Der greise Kaiser leuchtete durch seine Tapferkeit allen voran. Als er aber im Juli 1190 in dem Flusse Kalykäduus oder Saleph ein Bad nahm, ertrank er. Unbeschreiblich war die Trauer der deutschen Kreuzfahrer. Die Führung des Heeres übernahm jetzt der zweite Sohn des Kaisers, Friedrich von Schwaben, und als dieser von einer Krankheit hingerafft worden war, der Herzog Leopold von Österreich. Da die Fürsten nicht einig waren, wurde auch durch diesen Kreuzzug nicht viel erreicht. Richard Löwenherz schloß mit dem Sultan einen Vertrag, nach welchem den Christen der Besuch der heiligen Orte erlaubt war. Wo Friedrich Barbarossa begraben wurde, ist nicht bekannt. Als sein Enkel, Kaiser Friedrich Ii., gestorben war, entstand die Sage, daß dieser im Kyffhänser schlafe und einst wiederkehren werde, um die Herrlichkeit des Reiches zu erneuern. In späteren Erzählungen trat an die Stelle Friedrichs Ii. Friedrich Barbarossa, dessen Andenken sich besser erhalten hatte. Durch die Dichter Rückert und Geibel wurde die Sage vou dem im Kyffhänser schlafenden Kaiser wach gehalten, bis sie Wilhelm der Große verwirklichte. (Rückert, Barbarossa.) Heinrich Vi., 1190—1197. Der Sohu Friedrich Barbarossas, Heinrich Vi., war von demselben Herrschergeiste erfüllt wie sein Vater; doch fehlte ihm dessen Güte und edle Gesinnung. Unter ihm erreichte die Macht der Hohenstaufen ihren Höhepunkt. Denn durch seine Heirat war er in bers Besitz von Unteritalien und Sizilien gelangt, und auch Richard Löwenherz von England, der auf der Rückkehr vom dritten Kreuzzug und Tod Friedrich Barbarossas. Atzler, Qu. Nr. 22. — Geibel, Friedrich Rotbart. B. 384. G. P. R. Ii, 41.

3. Von der Völkerwanderung bis zum Ausgange des Mittelalters - S. 72

1910 - Berlin : Salle
72 Die Kaiser aus dem Hause der Hohenstaufen. liche meist an die Bischöfe fam) und blieb feit jener Zeit auf seine Erblcmde, Braun schweig und Lüneburg beschränkt. Aus drei Jahre auch aus dem Reiche verwiesen, ging er mit feiner Gemahlin Mathilde zu feinem Schwiegervater Heinrich Ii. von England. Jetzt schloß der Kaiser mit den lombardischen Städten den Frieden zu Konstanz (1183), in welchem er ihnen gewisse Freiheiten und Rechte zugestand, aber als ihr Oberherr anerkannt wurde. Nachdem er zu Mainz 1184 einen glänzenden Reichstag, auf welchem die Feier der Schwertleite feiner beiden ältesten Söhne, Heinrich und Friedrich, stattfand, abgehalten hatte, ging er im Jahre 1186 zum sechsten Male nach Italien, um zu Mailand die Vermahlung feines Sohnes Heinrich mit Konstante, der einzigen Erbin des Königs Wilhelm Ii. von Apulien und Sizilien, zu feiern und dadurch die Aussicht auf bedeutende Vergrößerung der Macht feines Hauses in Italien zu gewinnen. Da kamen aus dem Morgenlande Nachrichten von neuen Niederlagen der dortigen Christen. Namentlich verbreitete der Fall Jerusalems in Europa großen Schrecken. Vierzig Jahre nach Beginn des zweiten Kreuzzuges war die heilige Stadt vom Sultan Saladin von Ägypten erobert worden. Zwar zeigte Saladin sich großmütig; den „König von Jerusalem", Guido von Lusignan, der in der Schlacht gefangen genommen war, gab er bald wieder frei. Aber dieses Ereignis bestimmte doch abendländische Fürsten wie Richard Löwenherz von England, Philipp August von Frankreich und Friedrich I von Hohenstaufen zu einem neuen Kreuzzuge, dem dritten 1189—1191. Bevor Friedrich Barbarossa, begleitet von feinem Sohne Friedrich von Schwaben, aufbrach, verordnete er einen allgemeinen Reichsfrieden und fetzte feinen Sohn Heinrich zum Regenten ein. Er schlug ungefähr denselben Weg ein wie Konrad Iii., erzwang von dem unzuverlässigen griechischen Kaiser Isaak Angelus den Durchzug, eroberte Jfonium, fand aber in Kleinasien (Cilicien) in dem Flusse Saleph den Tod (1190), nach einer Überlieferung beim Durchreiten, noch einer anderen beim Baden. Wo die Kreuzfahrer die Gebeine ihres greifen Heldenkcnfers bestattet haben, ist unbekannt geblieben, und so konnte die Sage um die ritterliche Erscheinung des Rotbart ihre Fäden spinnen (die Kt)ffhäuferfage, poetisch behandelt von Rücfert und Geibel) und von feiner Wiederkunft die Erweckung der Herrlichkeit des Reichs erwarten. Friedrichs Sohn, Herzog Friedrich von Schwaben, führte einen kleinen Reit des deutschen Kreuzheeres, das sich nach Barbarossas Tode bald aufgelöst hatte, nach Antiochien und schloß sich Den Kreuzfahrern an, die, von Richard Löwenherz und Philipp August geführt, die Stadt Akkon belagerten. Hunger und Seuchen brachten dem Heer der Kreuzfahrer

4. Schülerbuch für den Unterricht in der Geschichte für die oberen Klassen der Volksschulen und für Fortbildungsschulen - S. 53

1876 - München : Königl. Central-Schulbuch-Verl.
§. 22. Dritter Kreuzzug. — Die Ritterorden. §. 23. 53 und Kaiser. Absetzung Heinrichs des Löwen und Verleihung des Herzogthums Bayern, jedoch im verminderten Umfange, an den tapfern und den Hohenstaufen treu ergebenen Otto von Wittelsbach. (Dessen Heldenthat bei der Veroneser Klause.) Herzog Otto I. von Bayern suchte die gestörte Ordnung und Sicherheit im Lande wieder herzustellen, reiste deshalb von Gau zu Gau und hielt öffentlich Gericht. In der Gründung und Begünstigung der Städte erkannte er ein Mittel zur Stärkung der herzoglichen Gewalt. §. 22. Dritter Kreuzzug. Die Eroberung Jerusalems (1189 —1192) erregte im Abendlande gewaltigen Schrecken und neuen Glaubenseifer. Von Nord und Süd eilte man zu den Waffen. Friedrich Barbarossa zog mit einem wohlgerüsteten Heere nach Kleinasien und erzielte auch bedeutende Erfolge durch seine Kriegskunst, Tapferkeit und Umsicht, ertrank aber leider im Fluße Selef (Kalykzdmus). Sein tapferer Sohn Friedrich von Schwaben führte die Kreuzritter weiter, fand aber auch bald seinen Tod. Den Anstrengungen der Könige von England (Richard Löwenherz), und von Frankreich (Philipp August Ii.) gelang es, Ptolemms oder Akkon (Akre) zu erobern. Richard wirkte Wunder der Tapferkeit, ist aber von Habgier und Grausamkeit nicht freizusprechen. Trotz aller Anstrengungen konnte Jerusalem nicht erobert werden. Richard Löwenherz wurde auf seiner Rückreise an die italienische Küste verschlagen und wollte durch Deutschland nach Hause. Der von ihm schwer beleidigte Leopold von Oesterreich lieferte ihn an Kaiser Heinrich Vi. aus, der ihn auf die Burg Trifels (Pfalz) bringen ließ und erst gegen hohes Lösegeld freiließ. (Der Sänger Blondel — Sage.) §. 23. Die Ritterorden. Zweck der Ritterorden: Kampf wider die Ungläubigen und Beschützung der Pilger. In dem Ritterorden fand der Geist des Ritter- und Mönchsthums Ausdruck.

5. Chronologische Tabellen zur allgemeinen Weltgeschichte - S. 39

1874 - Langensalza : Greßler
Mittlere Geschichte. — Zweite Periode. 39 it. Chr. 1176 Durch die Felonie oder den Lehnstrenbruch Heinrichs'des Löwen wird der Kaiser bei Lignano geschlagen. 1177 Waffenstillstand mit den Lombarden. 1180 Heinrich der Löwe geächtet. Seine Familie erhält Braunschweig und Lüneburg, Bernhard von Askanien Sachsen, Otto von Wittelsbach — der Stifter der noch jetzt regierenden Wittelsbacher — Baiern. — Philipp Ii August, König von Frankreich bis 1223. 1183 Frieden zu Sonstanz mit den Lombarden. Sie erkennen die kaiserliche Hoheit an, ihnen wird die selbstständige Verwaltung zugestanden. 1187 Saladin entreißt den Christen Jerusalem, darum dritter Kreuzzug 89 — 92 ohne erheblichen Erfolg. (Friedrich I, Philipp Ii. August, Richard Löwenherz). __ 1189 Richard Löwenherz König in England bis 99. 1190 Friedrich I ertrinkt im Saleph und sein Sohn Heinrich Vi besteigt den Thron bis 1197. Hartherzig, grausam und geldgierig, entfremdet er sich seine Unterthanen. 1192 Heinrich Dandolo wird Doge von Venedig, 1/1. 1194 Die Hohenstaufen in Neapel, durch Verheirathung Heinrichs mit Constanze, Erbin Neapels und Siciliens. 1197 Philipp von Schwaben bis 1208, ein Hohenstaufe, und Otto Iv, ein Welfe, bis 1215 zugleich Kaiser, da Heinrich Vi Sohn, Friedrich, noch beim Tode des Vaters unmündig war. 1199 Johann ohne Land wird nach dem Tode Richards König von England bis 1216. 1202 Vierter Kreuzzug bis 1204, den Papst Innocenz Iii veranlaßte und in welchem Balduin von Flandern Constan-tinopel erobert und das lateinische Kaiserthum gründet. Albigenser. Inquisition durch Papst Innocenz Iii, der von 1198 bis 1216 den päpstlichen Stuhl iuue hatte und die päpstliche Macht zur höchsten Stufe brachte, eingeführt. 1206 Die Mongolen gründen unter ihrem Dschingischan Tamudschin ein mächtiges Reich. 1208 Otto Iv alleiniger Kaiser, da er in Altenburg bei Bamberg den Gegenkaiser Philipp von Schwaben ermordet. 1211 Heinrich Iv Sohn, der ausgezeichnete Friedrich Ii, erhält von Papst Innocenz Iii den deutschen Kaiserthron, da Otto sich dem Willen des Papstes nicht gefügig zeigte, bis 1250.

6. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 88

1909 - : Schöningh
88 Iii. Das deutsch-römische Reich im Bunde mit der Kirche. drang. Jerusalem sei in die Gewalt des Sultans Saladin gefallen. In jugendlicher Tatkraft ergriff Friedrich Barbarossa das Kreuz. Hier fand er Gelegenheit, als Führer der abendländischen Christenheit in den heiligen Kamps zu ziehen; kehrte er als Sieger heim, so war sein Weltreich vollendet; denn wer wollte dann seinem Ansehen sich widersetzen! Sorgfältig bereitete der siebenundsechzigjährige Kaiser den Zug vor; siebzigtausend Ritter, die Blüte ihres Standes, zogen an seiner Seite. Aber des Kaisers Streben war das Ziel gesetzt: in den Fluten des Saleph fand er seinen Tod. dort wurden seine Pläne begraben. Der Kaiser Friedrich, der Größte unter den Staufen, war gestorben; seine Idee aber lebte in seinem Sohne und Nachfolger Heinrich Vi. weiter. In seiner Jugend hatte Heinrich gern der Poesie gehuldigt, da er aber als Vieruudzwanzigjähriger zur Herrschaft gelangt war, galt sein ganzes Streben dem einen Ziele: der Weltherrschaft. Seine Stellung war anfangs recht schwierig: der deutsche Fürstenpartikularismus regte sich wieder. Veranlaßt durch den englischen König Richard Löwenherz, kehrte Heinrich der Löwe aus England zurück und suchte seine verlorenen Güter wiederzugewinnen. Derselbe Richard Löwenherz schloß bei Gelegenheit seiner Kreuzfahrt ein Bündnis mit Tankred von Sizilien, der Heinrich Vi. das Erbe seiner Gattin streitig machte. Der Papst neigte ebenfalls diesem Bündnisse zu. Mit kräftiger Hand griff nun Heinrich zu. Die deutschen Fürsten gewann er rasch durch nachgiebiges Entgegenkommen; Heinrich den Löwen warf er mit Macht zu Boden. Der Feldzug nach Italien, der ihm die Kaiserkrone brachte, und durch den er sich Sizilien sichern wollte, schlug fehl. Sein Heer erlag fast völlig dem Fieber. Als er nun nach Deutschland zurückkehrte, hatte sich hier ein Bündnis der rheinischen und nordischen Fürsten gebildet, an deren Spitze wieder die Welfen standen. Da war es denn für ihn von großer Bedeutung, daß Richard Löwenherz bei seiner Rückkehr vom dritten Kreuzzuge vom Herzoge Leopold von Österreich gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert wurde. Dadurch war der Widerstand der welfifchen Partei gebrochen. Richard Löwenherz wurde gegen ein hohes Lösegeld (10000 J(s> Silbers) erst freigelassen, nachdem er dem Bündnisse gegen den Kaiser entsagt und für England den Lehnseid geschworen hatte. Er erhielt Burgund zu Lehen und wurde dadurch ein mächtiger Bundesgenosse des- Kaisers gegen Frankreich. Kurz darauf (1194) föhnte sich auch Heinrich der Löwe auf der Pfalz Tilleda am Harz mit dem Kaiser aus; der Welfe starb dann im folgenden Jahre. Leicht kam jetzt Heinrich in den

7. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 96

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
96 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. Vl3?aiiena* nahm Friedrich seinen sechsten Zug nach Italien. Er erfolgte in 1184-U86. friedlicher Absicht. Wie einst die Ottonen, so richtete Barbarossa seine Blicke auf Unteritalien, über das damals die Normannen geboten. Es gelang ihm, seinen ältesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Tante des letzten normannischen Königs und Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen. Die Hochzeit wurde 1186 zu Mailand unter Entfaltung blendender Pracht gefeiert. Der Kaiser glaubte, durch diese Vermählung in Italien eine feste erbliche Hausmacht als Stütze des Kaisertums zu erwerben. Es war ein Wahn. Er ahnte nicht, daß er damit den Grund zu blutigen Kämpfen und zu einem tragischen Untergang seines Geschlechtes legte. Kreuzzug°(iii) 7. War auch Friedrich schon ins Greisenalter eingetreten, so fühlte ""M. ' er doch noch die Tatkraft der Jugend in sich. Dies zeigte sich, als 1187 die Kunde erscholl, daß Sultan Saladin von Ägypten Jerusalem erobert habe. Eine starke Bewegung ging durch das Abendland. Von ihr wurde auch Barbarossa ergriffen. Auf Anregung des Papstes beschloß er, sein ruhmreiches Leben durch einen Kreuzzug zu beenden. Nachdem er seinen Sohn Heinrich (Vi.) zum Regenten in Deutschland bestellt hatte, begann er 1189 von Regensburg aus mit Kttuzheeres einem stattlichen Ritterheere das Unternehmen. Er zog die Donau abwärts, über Belgrad durch Bulgarien nach Kleinasien. In den dürren, schattenlosen Ebenen dieser Halbinsel hatte das Kreuzheer Schweres zu leiden. Die Strapazen des Marsches, Mangel an Lebensrnitteln und nachstellende Türkenschwärme forderten zahlreiche Opfer. (Gedicht: Schwäbische Kunde, v. Uhland). Aller Gefahren und Anstrengungen ungeachtet gelangten die Tapferen über die schwindelnden Saumpfade des Taurus nach Cilicien. Hier aber an der Schwelle des Morgenlandes fand der greife Heldenkaiser in den kalten Fluten des reißenden S e l e f (Kalykadnus), welche einst auch das Leben Barbarosias Tod Alexanders des Großen in Gefahr gebracht hatten, seinen Tod (1190). (Wo sein Leichnam ruht, ist unbekannt.) Friedrich von Schwaben, des Kaisers ritterlicher Sohn, führte nun das deutsche Heer bis vor Akk du (Ptolomais), starb aber schon 1191 während der Belagerung. Unterdessen waren auch die Könige Philipp August Ii. von Frankreich und Richard Löwenherz von England mit ihren Kreuzheeren ans dem Seewege im Heiligen Lande angekommen. Wohl brachten sie Akkon zum Fall; allein die unter den Siegern ausgebrochenen Streitigkeiten veranlaßten zuerst Philipp August, dann Leopold von Österreich (nunmehriger Führer der Deutschen) und endlich Richard Löwenherz zur Rückkehr. Jerusalem verblieb den Türken; doch wurde den Christen der Küstenstrich von Joppe bis Akkon überlassen und ihnen der Besuch der heiligen Orte gestattet. Barbarossa in g. Die Kunde von Barbarossas Tod rief im deutschen Volke der Sage.

8. Deutsche Geschichte - S. 283

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zeit der hohenstaufen. 283 1106 — 1125 1122 1096 — 1099 1125-1250 1125 — 1137 1134 1138—1152 1147 — 1149 1152 — 1190 1176 1189 — 1192 1190 — 1197 Heinrich V. Konkordat von Worms; Beendigung des Jn-vestiturstreits. Der erste Kreuzzug. Konzil von Elermont. Papst Urban Ii. Gründung eines Kreuzfahrerstaats unter Gottsried von Bouillon. Entstehung des Johanniterordens und Templerordens 3. Die Zeit der Hohenstaufen. Lothar von Supplinburg. Bürgerkrieg mit Friedrich und Konrad von Hohenstaufen. Belehnung des Askaniers Albrecht des Bären mit der Nordmark. Konrad Iii. Krieg mit den Welfen (Heinrich der Stolze). Derzweitekreuzzug. Bernhard von Clairvaux. Friedrich I. Barbarossa. Kampf mit den lombardischen Städten. Zerstörung von Mailand. Kampf mit Papst Alexander Iii. Der zw eite Kampf zwischen Kaiser und Papst. Unglücklicher Römerzug. Seuche. Besiegung durch die Lombarden bei Legnano. Versöhnung mit dem Papst und den Lombarden. Sturz Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Bayern und Sachsen (dessen Kolonialpolitik). Vergebung Bayerns an Otto von Wittelsbach. Heinrich behält Braunschweig und Lüneburg. Der dritte Kreuzzug (Saladin von Ägypten). Tod Friedrichs im Seleph, seines Sohnes Friedrich von Schwaben vor Akkon. Eroberung von Akkon (Richard Lowenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich). Gründung des deutschen Ritterordens. Heinrich Vi. Eroberung des Normannenstaates. Weltherrschafts- und Kreuzzugspläne.

9. Erzählungen aus der vaterländischen Geschichte - S. 27

1884 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Barbarossa. 27 und sprach: „Stehet auf, lieber Herr und Gemahl; Gott wird euch helfen; Ihr werdet einst dieses Tages und dieses Hochmuts gedenken!" Der Kaiser erhob sich; Heinrich kehrte trotzig nach Deutschland zurück. So mußte Friedrich den Kampf mit dem übermütigen Feinde allein aufnehmen und wurde trotz aller Tapferkeit bei Legnano, unweit Mailand, 1176, gänzlich geschlagen. Durch den Verlust dieser entscheidenden Schlacht sah sich Friedrich genötigt, mit seinen Feinden einen Waffenstillstand zunächst auf sechs Jahre zu schließen. Auch mit dem Papste versöhnte er sich. Zürnend gegen Heinrich den Löwen kehrte nun Friedrich nach Deutschland zurück. Viermal ließ er ihn vor den Reichstag vorladen. Der Löwe kam nicht. Da sprachen die versammelten Fürsten die Acht aus über Heinrich und erklärten ihn seiner Länder, Baiern und Sachsen, verlustig. Der Löwe griff nun zu den Waffen; allein er ward geschlagen und bat zu Erfurt seinem Kaiser knieend um Gnade. Friedrich hob ihn weinend auf. Drei Jahre mußte Heinrich in der Verbannung leben; er ging nach England zu seinem Schwiegervater, dem König Heinrich. Von all seinen Länbern behielt er nur Brauuschweig und Lüneburg, sein väterliches Erbe. Ler Waffenstillstand mit Italien würde später zu Kostnitz in einen vollstän-bigen Frieden umgewandelt. Der Kaiser blieb Lberherr der Lombardei; die Städte abei^ wählten ihre Cbrigfeiten selbst. Im folgenden Jahre ging Friedrich zum sechjten Male nach Italien; diesmal ohne Heere; überall, wohin er kam, wurde er mit Jubel empfangen. 4* Friedrichs Kreuzzug und Tod. Auf einmal kam die Kunde aus dem Morgenlande, daß Jerusalem wieder in die Hände der Türken gefallen sei. Sultan Saladin von Ägypten hatte es erobert. Da zog der greise Held an der Spitze eines großen Heeres durch Deutschland, Ungarn und die Balkanhalbinsel hinüber nach Kleinasien. Sein Sohn Heinrich übernahm für ihn einstweilen die Regierung m A eutichland. Aber Friedrich sollte das Ziel seiner Kreuzfahrt nicht erreichen. ,’Us er m Kleinasien ans seinem Streitroß den Fluß Saleph durchschwimmen wollte, rillen ihn die Wellen mit fort. Eine Strecke unterhalb zog man den Kaiser al« Reiche aus dem Wasser. Zu Antiochien wurde die teure Leiche in feierlicher etiüe beigesetzt. Unbeschreiblich war der Jammer des Heeres, unbeschreiblich die Trauer des ganzen Volkes, als die Schreckenskunde nach Deutschland kam. Das Volk konnte lange gar nicht glauben, daß sein großer Kaiser ein solches Ende genommen. Ta^jnit ihm die Herrlichkeit des Reichs dahin war, so versetzte ihn die ^vrlm Kysfhänser in Thüringen, wo er schlafend in den unter- irdischen Raumen an einem Marmortisch sitzt, ans dessen Rand er sein Haupt gelehnt Dreimal sei sein rötlicher Ban nun schon um den Tisch gewachsen. Den Gipfel des Berges umkreisen Raben; enbtich aber wirb ein Abler kommen und sie hinwegicheuchen. Dann erwacht der alte Barbarossa und erneuert des Reiches Herrlichkeit. _-Uese schöne Lage zeigt uns, in welcher Verehrung der Kaiser Friedrich bet seinem Volke stand. , des Kreuzzuges. Viele Kreuzfahrer waren nach dem Tode des Äunery wieder m ihre Heimat zurückgekehrt. Den Rest des Heeres führte orr'1 mz, hn, Herzog Friedrich von Schwaben, nach dem gelobten Lande. Auch Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von Enaland hatten Meere F schiffe _ nach Palästina geführt. Bei der Eroberung des festen ,, re wurden die Leuycheu von Richard Löwenherz bitter gekrankt. Denn als Leopold von Österreich die deutsche Reichsfahne auf einen? Turme aufpflanzte, Uetz sie der stolze Richard herunterreißen und in den Kot treten. Da zogen die Deutschen ab, und auch Philipp kehrte heim. Der Kreuzzug wurde von den Engländern fortgesetzt, endete jeboch wieder erfolglos. Jerusalem blieb in den Händen «w i-ti To9en* 5 der Heimreise wurde Richard durch einen Sturm ins v! sr ^schlagen Man landete bei Aqmleja. Auf dem Wege durch Österreich wurde Richard erkannt und von dem schwerbeleidigten Herzog Leopold

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 96

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Geschichtliche Tabellen. 1106 — 1125 1122 1096 — 1099 1125—1250 1125 — 1137 1134 1138 — 1152 1147 — 1149 1152 — 1190 1176 1189 — 1192 1190 — 1197 Heinrick V. Konkordat von Worms; Beendigung des Jn-vestiturstreits. Der erste Kreuzzug. Konzil von Clermont. Papst Urban Ii. Gründung eines Kreuzfahrerstaats unter Gottfried von Bouillon. Entstehung des Johanniterordens und des Templerordens. 3. Die Zeit der Hohenstaufen. Lothar von Supplinbnrg. Bürgerkrieg mit Friedrich und Konrad von Hohenstaufen. Belehnung des Askaniers Albrecht des Bären mit der Nordmark. Konrad Iii. Krieg mit den Welfen (Heinrich der Stolze). Der zweite Kreuzzug. Bernhard von Clairvaux. Friedrich I. Barbarossa. Kampf mit den lombardischen Städten. Zerstörung von Mailand. Kampf mit Papst Alexander Iii. Der zweite Kampf zwischen Kaiser und Papst. Unglücklicher Römerzug. Seuche. Besiegung durch die Lombarden bei Legnano. Versöhnung mit dem Papst und den Lombarden. Sturz Heinrichs des Löwen, des Herzogs von Bayern und Sachsen (dessen Kolonialpolitik). Vergebung Bayerns an Otto von Wittelsbach. Heinrich behält Braunschweig und Lüneburg. Der dritte Kreuzzug (Saladin von Ägypten). Tod Friedrichs im Seleph, seines Sohnes Friedrich von Schwaben vor Akkon. Eroberung von Akkon (Richard Löwenherz von England und Philipp Ii. August von Frankreich). Gründung des deutschen Ritterordens. Heinrich Vi. Eroberung des Normannenstaates. Weltherrschafts- und Kreuzzugspläne.

11. Naturgeschichte, Naturlehre, Erdkunde und Geschichte - S. 81

1905 - Hof a.S. : Kleemeier
81 — König Richard Löwenherz von England mit dem Kaiser ins Morgenland. Zwijchen den Engländern und den Deutschen herrschte aber keine Eintracht. Als man Akkon eroberte, pflanzte Herzog Leopold von Österreich sein Banner zuerst auf den Zinnen der Stadt ans. Dies verdroß Richard; er- ließ die Fahne herunterreißen und in den Kot treten. Zornig griffen die Deutschen zu den Waffen um die Schnrach zu rächen. Allein die Eng- länder waren in der überzahl; daher beruhigte Leopold feine Mannen und führte sie aus Asien weg. Auch der König von Frankreich verließ das Kreuzheer, weil er den Stolz und die Hoffart Richards nicht ver- tragen konnte. Der englische König kämpfte mm allein gegen die Tiirken und er- warb sich dabei durch seine Tapferkeit den Namen „Löwenherz"; da jedoch das Kreuzheer jetzt zu klein geworden war, mußte er iin Angesichte Jerusalems umkehren. In Venedig stieg er ans Land und wollte als Pilger verkleidet durch Deutschland reisen. Aber in Wien erkannte man ihn und der Herzog Leopold, der die Beschimpfung seiner Fahne nicht vergessen hatte, nahm ihn gefangen. Da sagte der Kaiser Heinrich Vi. (Sohn Friedrich Barbarossas): „Nur ein Kaiser darf einen König ge- fangen halten" und ließ sich Richard ansliefern. Er hielt den stolzen Engländer in strenger Haft ans der Burg Trifels. Die Engländer sehnten sich sehr nach ihrem König, wußten aber seinen Aufenthalt nicht. Da sprach Blondel, der Lieblingssänger des Königs: „Ich will ihn suchen!" Er knin nach Deutschland und hörte, daß auf der Burg Trifels ein vornehmer Gefangener sitzeil solle. Da ihm der Zutritt verweigert wurde, setzte er sich in der Nähe nieder und stimmte ein Lied an, welches er einst gemeinschaftlich mit seinem Köllig gedichtet hatte. Als die erste Strophe zll Ende ivar, saug eine Stimme ans dein Turm das Lied iveiter. Ta rief Blondel: „O Richard, o nlein Köllig!" Null kehrte er eiligst in die Heimat zurück und verkündigte den Aufenthaltsort Richards. Die Eng- länder forderten darallf die Freiheit ihres Kölligs lind da der Kaiser- Geld zl> eiilein Kriegszug nctcf) Italien brauchte, verlangte er ein Lösegeld voll 300 000 Mark. Alsbald brachte das englische Volk die große Su>nnle zllsaillinell nnb erlöste dadurch seinen König alls der Gefangenschaft. 61. Die geschichtliche Bedeutung der Burg Trifels. Zur Zeit der Hohenstaufen war die Burg Trifels hällfig die Resideilz der delitschen Kaiser und besonders Friedrich I. hiell sich gern dort auf. über der Burgkapelle befalld sich der prachtvolle Marmorsaal, den der alte Barbarossa erbalien ließ nnb bewohnte. Das Kreuzgewölbe nild die Nischen der Kapelle gehören zll beit schönsten Überresten romanischer Ball- kunst. In ihr bewahrte inan die Reichskteiilodien (Krone, Zepter, Reichs- apfel, der goldene Rock, das Schwert Karls d. Gr. rc.) alif, mit deneil jeder Kaiser bei der Kröilnng geschmückt wurde. Die Dornenkrone Jesu und die hl. Lanze befanden sich ebenfalls hier. Ter Burgkaplan zeigte diese Heiligtümer alljährlich dem gnftvbnienben Volke. Auch als Schatz- kammer für ihreil eigenen Reichtum an Gold und Silber biente der Tri- fels den Kaisern. Traurige Tage aber verlebte Kaiser Heiilrich Iv. auf der Burg, als er im Baliil war lind die Fürsten des Reiches von ihni abfielen. Nachdem sich sogar der eigeile Sohil gegen ih>l aliflehilte, faild er nirgeilds Schlitz und Erbarmeil als hinter den starken Mauern des Trifels. Dem Sohile Barbarossas, Kaiser Heiilrich Vi., diente die Burg als Realierlbuch 5. Kl. 6'

12. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 229

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
229 Hohenstausisches Kaiserhaus. Ktib dritten Römerzuge in Reichsangelegenheiten dort gewesen, um die bereits eingeleitete Vermahlung zwischen seinem ältesten Sohne Heinrich und Constanze, der Tochter Rogers, des Königs beider Sicilien, zu Stands zu bringen. Dem Anscheine nach ein Meisterstück der Politik, und doch der Anfangspunkt des künftigen Falls der Hohenstaufen, denn wider der Menschen Er- warten und Hoffen gestaltet oft die Zukunft, was die Klugheit vermeintlich sicher gefügt und bereitet! Im Greisenalter fühlte sich der unermüdliche Kaiser Friedrich !. noch gedrungen einen Kreuzzug zu unternehmen, auf die Kunde, Jerusalem sey durch Saladin in die Hände der Ungläubigen gefallen. An der Spitze lis,i von 150,000 auserlesener Streiter zog er aus; doch dieses sollte "00 das Ende seines thatenreichen Lebens seyn! Er badete in den kcystallhellen, aber eiskalten Fluten des Fluffes Seleph oder Kalykadnus; eine plötzliche Erstarrung ergriff ii)p ; halbtodt zog man ihn heraus und bald verschied er, 70 Jahre alt, in den Armen der Seinigen. Sein Leichnam ward zu Tycus beerdigt. Heinrich Vi. glich seinem Vater nicht, denn Klugheit ar- I1,m tete bei ihm in Hinterlist, Strenge in empörende Grausamkeit “g7 aus. Dessen Tod machte ihn aus dem einstweiligen Verweser =t'1 des deutschen Reichs, wozu ihn Friedrich während seines Kreuz- zuges ernannte, zum Kaiser desselben. Eben so unerwartet fiel ihm durch das plötzliche Absterben Wilhelms Ii., Königs von Si- cilien, dieses schöne Reich durch seine Gemahlin Constanze, dessen Vatersschwesier, zu. Doch stellte eine Gegenparthei in dem Gra- fen Tan cred von Lecce, einem natürlichen Sohne des Her- zogs Roger von Apulien und Enkel des Königs Roger I., einen Mitbewerber wider den ihr verächtlichen deutschen Monarchen auf. Heinrich drang mit Heeresmacht bis Apulien, lähmte die uoi Gegner durch den Schrecken seines Namens, mußte aber dessen un- geachtet Italien wegen einreißender Seuchen verlassen, worauf Tancred ganz Apulien, bis auf wenige Platze, wieder in Besitz nahm. Deutschlands Angelegenheiten beschäftigten Heinrich Vi., wo er mit durchgreifender Strenge verfuhr. Den König von England, Richard 1. Löwenherz, welcher den Herzog Leopold von Oestreich nach der Einnahme von Akkon oder Ptolemais be- leidigt hatte und deshalb von diesem gefangen genommen wurde, da er, als Pilger verkleidet durch Wien reiste, ließ sich der Kaiser ausliefern, und verwahrte ihn auf dem festen Schlosse Trifels, im Elsaß, so lange bis er ein Lösegeld von 100,000 Mark Silbers im erpreßt hatte. Diese Summe verwendete er zu einer neuen Rü- stung gegen Italien. Durch glänzende Versprechungen vermochte er die Genueser und Pisaner seine Landung in Sicilien zu unter- stützen. Sein Gegner, Tancred, war inzwischen gestorben, um sv leichter gelang ihm daher die beabsichtigte Eroberung. Meister von Palermo hielt er schauerliche Strafgerichte über alle, so widec

13. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 107

1918 - Breslau : Hirt
Heinrich Vi. 107 Mutter angetan worden war, dem Könige von Jerusalem den Krieg erklärte und nach siegreicher Feldschlacht Jerusalem eroberte (1187). Diese Unglücksnachricht erweckte die Kreuzzugsgedanken von neuem. Glänzender wurde kein Kreuzzug unternommen als dieser dritte. Die Vertreter der drei großen Nationen, der Deutschen, Engländer und Franzosen, Friedrich, König Richard Löwenherz und Philipp August, zogen selbst ins Feld. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein, die anderen fuhren zur See. Beim Übergange über den Saleph ertrank der Kaiser (1190). Obwohl sein Sohn Friedrich das Heer zur Belagerung Akkons weiterführte, traten die Deutschen doch hier neben Richard, der eine Tapferkeit entfaltete, die sagenhaft wurde, in den Hintergrund. Jerusalem wurde nicht wiedererobert. Auf dem Heimwege erlitt Richard Schiffbruch und geriet in österreichische Gefangenschaft. § 58. Heinrich Vi. (1190—1197). Heinrich, der 1189 als Reichsverweser zurückgeblieben war, bewältigte, zum Könige und zum Kaiser gekrönt, in mehrjährigem Kampfe die von den Welfen unter Führung Heinrichs des Löwen in Deutschland angestifteten Empörungen. Während dieser Bürgerkriege wurde ihm Richard Löwenherz von Österreich ausgeliefert und leistete ihm, als er nach einjähriger Gefangenschaft befreit ward, den Lehnseid. Dann zog der Kaiser nach Italien und nahm das Normannenreich, das Erbe seiner Gemahlin, nicht ohne harte Strafgerichte in Besitz. Seitdem lag der Schwerpunkt seiner Macht in Unteritalien. — In dieser Zeit des neu aufblühenden Mittelmeerhandels mußte die im Mittelpunkte des Verkehrs zwischen Morgen- und Abendland liegende Insel Sizilien die große geschichtliche Bedeutung, die sie früher gehabt hatte, wiedergewinnen, ja sie wurde für die christlichen Seefahrer um so wichtiger, als sie die afrikanische Küste, die in mohammedanischen Händen war, vermeiden mußten. Die Pläne Heinrichs: Eroberung von Jerusalem, von Konstantinopel u. ct., zeigen, daß er von dieser (Stellung aus eine Weltherrschaft zu gründen gedachte. Deutschland verlor er darüber nicht ans dem Auge; er machte den Fürsten den Vorschlag, bte Krone in feinem Hause für erblich zu erklären, inbeffen gingen sie nicht bctmuf ein, fottbem begnügten sich bamit, sein Söhnchen Friedrich zum Nachfolger zu wählen. Ein sehr früher Tod — Heinrich war erst 32 Jahre alt — fetzte allen feinen Entwürfen ein Ziel. Auf dem von ihm vorbereiteten „deutschen Kreuzzuge" würde die Marienbrüberfchaft zum Deutschen Drben erhoben. 2. Innozenz Iii. § 59. Die Weltsteaung Innozenz' Iii.*(1198—1216). Im folgenben Jahre eröffnete Innozenz Iii. die Reihe jener Päpste (bis auf Bonifa-tius Viii.), unter benen der päpstliche Einfluß auf bte weltlichen Verhältnisse seinen Höhepunkt erreichte. Sie üben in bett nächsten hunbert Jahren, begünstigt durch die Zeitverhältnisse, tatsächlich eine Art Oberherrschaft im Abenblanbe aus.

14. Geschichtsbilder - S. 38

1899 - Konitz : Dupont
— 38 — vor Jerusalem ankamen und die Stadt nach längerer Belagerung erstürmten. Der demütige Herzog Gottfried war der erste christliche Fürst des neuen Königreiches Jerusalem. Ihm genügte jedoch der einfache Titel „Beschützer des hl. Grabes." ' Schon 1100 folgte ihm in der Regierung sein Bruder Balduin, der den Königstitel annahm. Das neue^König-reich litt unter der Uneinigkeit der christlichen Eroberer und konnte sich gegen die beständig drohenden Türken nicht halten; daran haben auch die sechs folgenden Rüge nichts geändert. Der Ii. Krenzzug 1147. Edessa fiel schon bald wieder in die Hand der Türken. Da predigte Bernhard von Clairvaux einen neuen Zug. Konrad Iii. von Deutsch- land und Ludwig Vii. von Frankreich nahmen das Kreuzt Ihr Heer wurde in Syrien und Kleinasien aufgerieben. Der Iii. Kreuzzug 1189—1192. Bei der Nachricht, daß der Sultan Saladin Jerusalem im Sturm genommen hatte, ging eine zornige Bewegung durch die christlichen Völker Europas. Drei mächtige Herrscher stellten sich an die Spitze eines neuen Zuges: Friedrich Barbarossa, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz von England. Kaiser Friedrich fand im Kalykadnvs den Tod, und sein Sohn Friedrich von Schwaben starb während der Belagerung der Festung Akkon an der Pest. Zwar eroberten Philipp August und Richard Akkon, entzweiten sich aber, und Richard errang nur einige Begünstigungen für die Christen. Jerusalem ward nicht zurückerobert. Der Iv . Kreuzzug 1202. Dieser Zug wurde von französischen Rittern unternommen. Sie kamen gar nicht nach Jerusalem, gründeten aber nach Eroberung der Stadt Konstantinopel das lateinische Kaiserreich, das freilich nach 50 Jahren wieder zu Grunde ging. Der X . Kreuzzug 1228. Kaiser Friedrich Ii. errang während dieses Zuges einige Erfolge. Er erhielt im Vertrage mit dem Sultan von Ägypten Jerusalem, Bethlehem und Nazareth; aber auch diese Erwerbungen hatten keinen Bestand. Der Vi. (1248) und siebente Kreuzzug (1270) wurden von Ludwig dem Heiligen von Frankreich unternommen. Sie verliefen durchaus unglücklich und kosteten dem Könige das Leben. Als 1291 auch Akkon, der letzte Stützpunkt der Christen in Palästina, siel, ging da6 Land wieder völlig in die Gewalt der Türken über, und so ist es auch heute noch. 7, Friedrich I. Barbarossa und Heinrich der Löwe. Auf die fränkischen Könige folgte ein König ans sächsischem Geschlechte (Lothar); nach ihm bestiegen die Hohenstaufen den deutschen Königsthron. Der zweite unter ihnen war Friedrich 1. Friedrich, ein Neffe Konrads Iil, war eine glänzende Erscheinnug, von männlicher Gestalt und würdevoller Haltung. Das Haar war blond, der Bart rötlich. Seine Liebenswürdigkeit im Umgänge und große Freigebigkeit nahm alle für ihn ein, und seine unerbittliche Gerechtigkeit machte ihn dem Bösen furchtbar. Gegen Reuige aber ließ er Versöhnlichkeit walten. Er wollte die alte Kaiserwürde in vollem Glanze wiederherstellen lind wirklich der Herr der Christenheit werden. Da er seinem Ziele zu rasch entgegeneilte, wurde er in viele Kämpfe verwickelt und hat manche Enttäuschung erlebt. Kämpfe in Italien. Unter seinen Vorgängern hatten sich die lombardischen Städte, die durch Handel und Gewerbefleiß reich und mächtig geworden waren, fast ganz' der Obergewalt der deutschen Kaiser entzogen. Das sollte nun wieder anders werden. Friedrich zog nach Italien; aber die lombardischen Städte verweigerten ihm den Gehorsam, und als er znr Krömmg nach Rom zog, überfielen ihn die Römer und trachteten ihm nach dem Leben. Ohne Heinrichs, des Herzogs von Sachsen, Hilfe wäre Friedrich verloren gewesen. Zum Dank erhielt der Herzog Bayern. Aber

15. Vom Untergange des Weströmischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 90

1894 - Breslau : Trewendt
90 Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwenherz die Donau hinab durch Ungarn in das griechische Kaiserreich, wo kurz zuvor das Haus der Komnenen gestürzt und das der Angeli mit Isaak Angelos auf den Thron erhoben worden war, und setzte dann, als hier die anfänglichen Mißhelligkeiten beseitigt waren, nach Kleinasien über. Nach einem meisterhaften Feldzuge quer durch die Halbinsel gelangte er glücklich bis nach Cilicien; hier starb er aber, beim Durchreiten des Flusses Saleph (Kalykadnus) vom Schlage getroffen, eines plötzlichen Todes. ^Philipp Ii. August von Frankreich und Richard Löwen-J) erg.] Das deutsche Heer, des geschickten Führers beraubt und von schweren Krankheiten heimgesucht, löste sich fast auf, und nur ein kleiner Teil wurde von des Kaisers Sohn, Friedrich von Schwaben, und, als dieser starb, von Leopold von Österreich, bis vor Akkon geführt. Diese Stadt ergab sich dann den zur See anlangenden Königen Philipp Ii.1) von Frankreich und Richard Löwenherz von England 2). Da aber zwischen diesen beiden längst Zwist ausgebrochen war, so hatte auch der dritte Kreuzzug wenig Erfolg. Der französische König segelte in die Heimat, und Richard schloß mit Saladin einen Vertrag, kraft dessen den Christen aus drei Jahre ein kleiner Küstenstrich eingeräumt und der Besuch Jerusalems gestattet wurde. Bei der Einnahme von Akkon soll der leicht erregbare König von England das Banner Leopolds von Österreich von einem Turm herabgerissen und beschimpft haben; auf der Rückkehr in die Heimat fiel er dann unweit von Wien seinem Feinde Leopold in die Hände, der ihn an den Kaiser Heinrich Vi. auslieferte. Dieser hielt ihn als Verbündeten der Welsen noch dreizehn Monate (ans Burg Trifels) in Haft und gab ihn erst gegen ein hohes Lösegeld wieder frei3). § 63. Heinrich Vi. 1190—1197. [Ende Heinrichs des Löwen 1195; Eroberung Unteritaliens. ^ Friedrichs I. ältester Sohn Heinrich Vi., der während des Kreuzzuges die Reichsverweserschaft !) Er führte den Ehrennamen Auguste (Augustus). 2) Richard eroberte zuvor Cypern, wo der komnenische Prinz Isaak als Kaiser herrschte, und gab die Insel als ein „Lateinisches Königreich" an den einstigen König Veit von Lusignan, dessen Geschlecht noch bis 1473 dort herrschte. Damals starb der letzte Königjacob vonlusignan, dessen junge Witwe Katharina Cornz.ro, eine Venetianerin von Geburt, den durch die Osmanen gefährdeten Besitz 1489 an die Republik Venedig abtrat. 3) Die Volkssage hat die Gefangenschaft des englischen Königs, die Entdeckung seines Kerkers durch den Sänger Blondel de Reste aus Arras und seine endliche Befreiung romantisch ausgeschmückt.

16. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 105

1911 - Breslau : Hirt
Deutsche Geschichte im Mittelalter. 105 Erfolg, der aber der Herrschaft seines Hauses wie der Einheit des Reiches verhängnisvoll werden sollte: auf seinem letzten Zuge nach Italien vermählte er seinen ältesten Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Normannenreichs in Unteritalien; in Mailand fand die Hochzeit statt. Friedrichs Regierung fällt in die Zeit, in der das Rittertum in seine Blüte eintrat. Der waffengeübte Kaiser, der viele Kriege geführt, zweimal die heilige Reise unternommen hat, der Freund glänzender Hoffeste, der Förderer der Turniere, schien die Ideale des Standes in seiner Person zu verwirklichen. 3. Der dritte Kreuzzug. War die Eroberung Jerusalems nur gelungen, weil die Welt des Islams durch die Zersplitterung in viele Staaten und die Feindschaft ihrer Oberhäupter zerrüttet war, so mußte ihre Einigung den Fortbestand der Kreuzfahrerstaaten bedrohen. Kaum war Saladiu, der Sultan von Ägypten, zu überwiegendem Ansehen auch in Syrien gelangt, als er, gereizt durch eine Schmach, die seiner Mutter angetan worden war, dem Könige von Jerusalem den Krieg erklärte und nach siegreicher Feldschlacht Jerusalem eroberte (1187). Diese Unglücksnachricht erweckte die Kreuzzugsgedanken von neuem. Glänzender wurde kein Kreuzzug unternommen als dieser dritte. Die Vertreter der drei großen Nationen, der Deutschen, Engländer und Franzosen, Friedrich, König Richard Löwenherz und Philipp August, zogen selbst ins Feld. Das deutsche Heer schlug den Landweg durch Kleinasien ein, die anderen fuhren zur See. Beim Übergange über den Saleph ertrank der Kaiser (1190). Obwohl sein Sohn Friedrich das Heer zur Belagerung Akkons (Erneuerung des deutschen Marienhospitals) weiterführte, so traten die Deutschen doch hier neben Richard, der eine Tapferkeit entfaltete, die sagenhaft wurde, in den Hintergrund. Jerusalem wurde nicht wiedererobert. Auf dem Heimwege erlitt Richard Schiffbruch und geriet in österreichische Gefangenschaft. § 58. Heinrich Ti. (1190—1197). Heinrich, der 1189 als Reichsverweser zurückgeblieben war, bewältigte, zum Könige und zum Kaiser gekrönt, in mehrjährigem Kampfe die von den Welfen unter Führung Heinrichs des Löwen in Deutschland angestifteten Empörungen. Während dieser Bürgerkriege wurde ihm Richard Löwenherz von Österreich ausgeliefert und leistete ihm, als er nach einjähriger Gefangenschaft befreit ward, den Lehnseid. Dann zog der Kaiser nach Italien und nahm das Normannenreich, das Erbe seiner Gemahlin, nicht ohne harte Strafgerichte in Besitz. Seitdem lag der Schwerpunkt seiner Macht in Unteritalien. — In dieser Zeit des neu aufblühenden Mittelmeerhandels mußte die im Mittelpunkte des Verkehrs zwischen Morgen- und Abendland liegende Insel Sizilien die große historische Bedeutung, die sie früher gehabt hatte,

17. Geschichts-Leitfaden für Bürger- und Mittelschulen - S. 116

1892 - Gera : Hofmann
116 mahlte in Mailand mit seltenem Glnze seinen Sohn Heinrich mit Konstantia, der Erbin von Neapel und Sicilien. 10. Wie er auf einem Kreuzzuge den Tod fand. Aus dem Morgenlande kam die Kunde, da der edle Sultan Saladin von gypten die Christen besiegt und Jerusalem eingenommen habe. Da stellte sich der greise Held Friedrich an die Spitze eines auserlesenen Kreuzheeres, zog durch Deutschland, Ungarn und das griechische Reich und rckte siegreich in Kleinasien vor. Bei dem bergange der den Selef sprengte der Kaiser, um schneller hinberzukommen, mit dem Rosse in die Flut, wurde aber vom Schlagflu getroffen, von den Wellen ergriffen und als Leiche von den Seinen ans Ufer gebracht. Wahrscheinlicher aber ist, da er beim Baden umkam. Die Trauer des Heeres war unbeschreiblich. Klagen erfllten bei Tage das Lager, und Fackeln erleuchteten es schaurig bei Nacht. Der Leichnam wurde in Antiochien beigesetzt. In Deutschland wollte man nicht an den Tod des herrlichen Helden glauben. Weil mit ihm des Reiches Herr-lichkeit verschwand, so versetzte ihn die Sage in den Kyffhuser, und das Volk wartete sehnlich auf seine Wiederkehr und des Reiches Erneuerung. 11. Wie der Kreuzzug traurig auslief. Der Kreuzzug endete erfolglos, obgleich Philipp August von Frankreich und Richard Lwenherz von England noch zu den Deutschen stieen. Bei der Eroberung Akkons wurden die Deutschen von Richard Lwenherz bitter gekrnkt, indem letzterer ihnen ihren Beuteanteil verweigerte und die Fahne Leopolds von sterreich herabreien und durch den Kot der Gasse schleifen lie. Deutsche und Franzosen zogen heim; die Englnder aber wark zu schwach, um dem mchtigen Saladin Jerusalem zu entreien. Durch einen Vertrag erhielten die Christen einen Kstenstrich und die Er-lanbnis zum Besuche der heiligen Otter. Richard Lwenherz aber kehrte um im Angesichte Jerusalems mit den Worten: Wer des Heilandes Grab nicht befreien kann, der soll es auch nicht sehen!" Fragen: Welches war das Verhltnis von Kaiser- und Papsttum in dieser Qeit9 Welches sind die Ursachen der Niederlage bei Legnano? Was macht Friedrich I. zum grten Staufer? Deute die Kyffhusersage! Die Weiber von Weinsberg" von Chamisso. Hie Wels" von Strachtmtz. Hemnch der Lwe" von Mosen. Uhlands Schwbische Kunde". Rckerts Kaiser Barbarossa". Friedrich Rotbart" von Geibel. Lessings Nathan der Weise'. 46. Der Staufer Friedrich Ii. (12151250). 1. Sein Bater Heinrich Vi. rcht Beleidigungen. Heinrich Vi. war Barbarossas Sohn und folgte diesem auf dem Kaiserthrone. Er war ein kluger, tatkrftiger und tapferer Mann, aber harten Herzens. Als Gatte der Konstantia beanspruchte er nach dem Tode des letzten Normannenknigs Unteritalien, aber erst durch den zweiten

18. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1892 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Vi. 87 Normannen hatten aus Abneigung gegen die deutsche Herrschaft einen Seitenverwandten des abgestorbenen Königshauses, den Grasen Tankred von Secce, zum König gewählt. Heinrich belagerte die Stadt Neapel; da brachen Seuchen in seinem Heere aus und nötigten ihn so rasch zurückzukehren, daß selbst seine Gemahlin in die Hände Tankreds siel, der sie jedoch ehrenvoll behandelte. Heinrich eilte nach Deutschland zurück, wo seine Gegenwart Heinrich Vi. ohnedies dringend nötig war. Heinrich der Löwe war nämlich ans u. die Welfen. England zurückgekehrt in der Hoffnung, die Jugend des neuen Kaisers zur Wiederherstellung seiner einstigen Macht in Deutschland ausnützen zu können. Gerade war auch sein Schwager Richard Löwenherz auf der Heimreise vom Kreuzzug., begriffen. Da geriet dieser in die Gefangenschaft Leopolds von Österreich, der ihn dem Kaiser auslieferte. Heinrich Vi. hatte somit ein Pfand in Händen, um die welfischen Ansprüche herabzustimmen. Auch ein anderer Zwischenfall beschleunigte den Frieden zwischen Hohenstaufen und Welfen. Konrad, der Stiefbruder Barbarossas, der von diesem zum Pfalzgrafen bei Rhein erhoben worden, hatte keinen Sohn. Seine Erbtochter Welfen Agnes vermählte sich ohne Wissen ihres Vaters wie des Kaisers erhalten die mit Heinrich dem Langen, dem Sohne Heinrichs des Löwen. Rheinpfalz. So ungehalten der Kaiser auch anfänglich darüber war, benützte er doch dieses Ereignis, um eine Versöhnung mit den Welfen herbeizuführen. Diefe erhielten zu Braunschweig und Lüneburg noch die Rheinpfalz, und gleichzeitig wurde ihr Verwandter Richard Löwen- Richard herz gegen ein hohes Lösegeld und das Gelöbnis, daß er sich für Löwenherz aus feine Gefangenschaft nicht rächen wolle, aus der_ Hast entlassen 1194. Heinrich der Löwe verbrachte den Rest seines Lebens zu Braunschweig, wo er 1195 starb. Nachbem Heinrich Vi. Deutschlaub beruhigt und durch das Die Hohen-Löjegelb 'Richards seine Hilfsmittel bebeutenb vermehrt hatte, zog Zirmen Neapel er 1194 zum zweitenmal nach Unteritalien, wo Tankreb unterbeffen und g^uen. gestorben nnb sein Sohn Wilhelm, noch ein Kind, gefolgt war. Rasch nahm Heinrich das Königreich Neapel und Sizilien ein und ließ den jungen Gegenkönig, der in feine Gewalt geriet, mit feinen Geschwistern und seiner Mutter nach Deutschland abführen. Als eine Verschwörung gegen ihn entdeckt wurde, bestrafte er deren Teilnehmer mit unmenschlicher Härte. Dadurch schreckte er seine neuen Unterthanen so, daß sich seine Herrschaft in Unteritalien befestigte. Aber die Greuel waren so arg, daß ihm der Papst (der Lehensherr des normannischen Königreichs), der bamals auch wegen der Verfügung Heinrichs über die Mathilbifchen Güter ungehalten war, mit bcm Banne brohte.

19. Wiederholungsbuch für den geographischen, geschichtlichen, naturkundlichen und deutschen Unterricht in Volks- und Bürgerschulen - S. 47

1872 - Berlin : Oehmigke
47 Walther ohne Habe, Gottfried von Bouillon gegen die seld- schuckischen Türken. Papst Urban Ii. Balduin ward König von Jerusalem. §. 54. *Lothar von Sachsen gab seinem Schwieger-- söhne, Heinrich dem Stolzen von Baiern, auch Sachsen: 1137 Guelfen (Welfen) und Ghibellinen (Waiblinger). Die Nordmark erhielt Albrecht der Bär von Anhalt. §. 55. Die ^Hohenstaufen (das schwäbische Haus).^is?— Konrad Iii. that Heinrich den Stolzen in die Michsacht, '^4 gab Baiern dem Markgrafen Leopold von Oestreich, Sachsen Albrecht dem Bären. Belagerung von Weinsberg. §. 56. Der ^zweite Kreuzzug unter Konrad Iii. m7 und Ludwig Vii. von Frankreich. Bernhard v. Clairvaux. §.57. ^Friedrich I., Barbarossa, 5mal nach H52_ Italien (Mailand); Schlacht bei Lignano. Heinrich der Löwe§ Otto von Wittelsbach erhielt Baiern. Der * dritte Kreuzzug unter Friedrich I., Richard 1190 Löwenherz von England, Philipp August von Frankreich. Sultan Saladin von Aegypten. Fluß Seleph bei Seleucia. §. 58. Heinrich Vi. hielt Richard Löwenherz gefan- gen, erwarb Neapel und Sicilien. Nach ihm 2 Gegen- kaiser : Philipp von Schwaben und Otto Iv. von Braun- schweig. Der gewaltige Papst Innocenz Iii. mit Bann und Interdikt. Vierter Kreuzzug (Kinder). §. 59. Die *Waldenser (Peter Waldus) und die im Albigenser irrt südlichen Frankreich als Ketzer verfolgt. §. 60. ^Friedrich Ii. ward im fünften Kreuzzug 1215- König von Jerusalem; Kampf gegen seinen Sohn Heinrich, 1250 gegen Heinrich Raspe von Thüringen und Wilhelm von Hol- land. Konradin, Sohn Konrads Iv., zu Neapel von Karl von Anjou hingerichtet. §. 61. Das Interregnum: Richard von Kornwallis und Alphons von Kastilien. §. 62. Die Markgrafschaft Soltwedel (Nordmark, Nordsachsen). Nach den Semnonen und Longobarden folgten die Wenden. Heveller, Ukrer, Brizaner, Lutizer, Sorben. Die Götter Belbog, Zernebog, Triglaw. Erntefest und Todtenfest. Städte Julln und Wineta. §. 63. Kämpfe Karls des Großen gegen die Wen- den. Heinrich 1. besiegte den Krolen Tügumir in Bran- nibor. Otto I. gründete die Bisthümer Brandenburg und Havelberg. Markgrafen aus den Häusern Ballenstädt und Stade. §• 64. *Die Askanier (Anhaltiner). Albrecht dernss- Bär von Ballenstädt eroberte die Prieguitz, erhielt die 1320

20. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 42

1901 - Berlin : Ploetz
42 Mittlere Geschichte. Otto von Wittelsbach; Herzogtum Sachsen zerstückelt, ein Teil an Bernhard von Askanien, ein Teil an das Erzbistum Köln. 1183. Friede zu Konstanz mit den lombardischen Städten. 1186. Friedrich vermählt zu Mailand seinen Sohn Heinrich mit der Erbin des Normannenreiches. 1187. Saladin, Sultan von Ägypten, erobert Jerusalem. 1154—1399. Haus Anjou-Plantagenet in England. 1189—1192. Dritter Kreuzzug, unternommen von Kaiser Friedrich Barbarossa zu Lande; von Richard Löwenherz, König von England, und Philipp Ii. Augustus, König von Frankreich, zur See von Marseille und Genua aus, über Sicilien. 1190. Kaiser Friedrich ertrinkt in Kleinasien im Kalykadnus; sein Sohn, Herzog Friedrich, belagert Akkon, welches nach Ankunft der Könige von England und Frankreich zur Übergabe gezwungen wird (1191). Heldenthaten Richards, der auf der Rückkehr in Deutschland festgenommen und 13 Monate gefangen gehalten wird. Vor Akkon der deutsche Ritterorden gegründet. Jerusalem bleibt im Besitze Saladins. 1190—1197. Heinrich Yi. (Sohn Friedrichs I.), deutscher Kaiser, durch seine Gemahlin Konstanze Erbe von Neapel und Sicilien, deren Besitz er aber erst erkämpfen mufs. Drei Züge nach Italien. Der Streit mit Heinrich dem Löwen durch einen Vergleich beendet. 1198—1208. Philipp von Schwaben (Sohn Friedrichs I.). Gegen ihn 1198—1215. Otto Iy. von Braunschweig (Sohn Heinrichs des Löwen). Thronkrieg zwischen Staufen und Welfen. 1208. Philipp von Schwaben wird von dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach ermordet. Blüte der Dichtkunst in Deutschland: Walther von der Vogelweide, Wolframvon Eschenbach. Das Nibelungenlied schriftlich aufgezeichnet.