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1. Heimatskunde - S. 11

1884 - Cassel : Baier
— 11 — am Rande eines Baches oder Flusses gelegene Weide ist ein A n ger. In manchen Gegenden nennt man eine wettausgedehnte, blumige Wiesenfläche Aue. Die Gärten. Äcker und Wiesen eines Wohnortes nennt man Flur. Heide ist eine trockene, sandige Gegend, welche mit Heidekraut, zu- weilen auch mit magerem Grase bewachsen, aber zum Feldbaue uutaug- lich^ist. Wüsten sind sandige oder steinige Landstriche, die höchstens spar- liches Strauchwerk hervorbringen. Die vereinzelt liegenden, mit Quellen versehenen, sruchtbareu Stellen in denselben heißen Oasen. Steppen sind weitausgedehute, baumlose Gegenden mit Graswnchs. Ein mit Bäumen und wildwachsenden Sträuchern dicht bewachsenes Stück Land von größerem Umfange heißt W a l D. Gewöhnlich sind die Ge- birge bewaldet. Es gibt Laub-und Nadelwälder. In jenen stehen Eichen, Bucheu und Birken, in diesen Tannen, Fichten, Kiefern und Lärchen. Sind die Waldbäume hoch, so heißt der Wald Hochwald, siud sie niedrig und mit Strauchwerk so durchwachsen, daß man schwer hindurchkommen kann, so ist der Wald ein Bufchwald, Gebüsch oder Gestrüpp. Ein kleiner Wald heißt Hain oder Gehölz (Holz). Der sorgfältig behandelte Wald heißt Forst. Dem Förster liegt die Pflege des Waldes ob. Lichte, baumlose Stellen im Walde heißen Waldblößen, und die Wege, welche in geraden Linien hindnrchgehaneu sind, Wildbahnen oder Schneisen. Im Walde wachsen ver- schiedene Beeren an Sträuchern. Die wilden Tiere des Waldes heißen Wildbret. Hirsche, Rehe, Hasen, wilde Schweine :e. sind Wildbret. Es gibt Schwarz- und Rotwild. Dasselbe wird vom Jäger auf der Jagd erlegt. Im Walde leben vielerlei Vögel. — Manche Landstriche zeigen anf ihrer Oberfläche eine scheinbar feste Grasrinde, unter weicher sich Nasser befindet. Wenn man darauf tritt, so bebt und zittert sie. Man nennt eine solche Stelle Moor. Ist die harzige, wurzelige Decke brennbar, so heißt dieselbe Torf. Dieser wird ausgestochen, ge- trocknet und ist ein brauchbares Brennmaterial. Das Moor ist nicht zu verwechseln mit dem Morast. Dieser ist ein schlammiger, nicht zu be- tretender Platz. Ist derselbe mit eiuem trüben Wasserspiegel bedeckt, so wird er S ump f genannt. Die Moräste trocknen in der heißen Jahreszeit aus, die Sümpfe nicht. Morastige und sumpfige Strecken, die mit Buschwerk bewachsen sind, heißen Brüche. Steht ein solcher Platz voll Binsen, so ist er ein Ried, und voll Robr, ein Röhricht. Fragen: 1. Was ist ein Garten? 2. Was für Arten von Gärten gibt fs? 3. Womit beschäftigt sich der Gärtner? 4. Was ist ein Feld? 5. Was ist ein Äcker? 6. Was ist eine Wiese? 7. Was ist eine Weide? 8. Was ist ein Anger? 9 Was ist eine Aue? 10. Was ist eine Heide? 11. Was ist eine Wüste? 12. Was ist eine Oase? 13. Was ist eine Steppe? 14. Was ist ein Wald? 15 Was ist ein ^orst? 16. Was ist ein Moor? 17. Was ist ein Morast? 18. Was ist ein Bruch? 18. Was ist ein Ried? 20. Was ist ein Röhricht?*) 5. Grwässtr. Das reine Wasser ist eine farblofe, vollkommen durchsichtige, gernch- und geschmacklose, tropfbare Flüssigkeit. Dasselbe kommt entweder aus bei* Erde oder als Regen und Schnee aus der Luft. Der Ort, wo *) B einer hing: Anwendung dieser Fragen auf Die Umgegend des Wohnortes!

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1. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 19

1874 - Mainz : Kunze
Vorbegriffe und Planzeichnen. 19 liegen, in der Regenzeit aber sich schnell mit dem herrlichsten Grün überziehen, nennt man Lianos. Aehnlich sind die südafrikanischen Karroos. Die salzhaltigen Steppen im südlichern Theile Südamerikas sühren den Namen Pampas. Waldungen sind große Massen wildwachsender Bäume. Sorgfältig behandelt heißen sie Forst. Holz, Gehölz sind kleine Wälder. Unter- holz ist das im Wald stehende niedere Banmwerk, gewöhnlich Nachwuchs. Dem Uuterholz entgegengesetzt ist der Hochwald, bei welchem Worte der Schweizer mehr an Alpenwälder denkt. Man unterscheidet im allgemeinen Laub- und Nadelholz. Niedriges, verwachsnes Strauchwerk, schwer zu durchgehen, ist Gestrüpp. Lichte oder baumlose Stellen in den Wäldern nennt man Waldblößen, und die Wege, welche in graden Linien durch- gehauen sind, Wildbahnen oder Schnensen. Viele Plätze oder Landstriche zeigen auf ihrer Oberfläche eine scheinbar feste Grasrinde, unterwärts aber Wasser, so daß der Boden bebt oder zittert, wenn man darauf tritt. Man nennt sie Moor oder Moos (auch Veen, Peel, Loh, Luch) und wenn die harzig wurzlichte Decke zum Brennen ge- braucht werden kann, Torfmoor. — Man verwechsle nicht Moor und Morast. Morast ist ein schlammiger nicht zu betretender Platz, und wird Sumpf genannt, wenn er mit einem trüben Wasserspiegel bedeckt ist. Morastige und sumpfige Strecken, die mit Buschwerk bewachsen sind, heißen Bruch, Brücher; stehen sie voll Binsen, ein Ried; und voll Rohr, ein Röhricht. §♦ 3. Zeichen für die genannten Gegenstände. Die Erklärung wird angenehmer, wenn man sich mit den Zeichen be- schästigt, wodurch einige derselben auf Plänen und umständlichen Karten angedeutet werden. Zu diesem Behuf sind auf Taf. 1. Fig. 1 u. 2 die Zeichen für Garten, Ackerfeld, Weinberg, Hopfen, Wiese, Haide, Wüste, Wald, Laub- und Nadelholz, Hecken, Hutuug oder Weide, Moor und Sumpf mit- getheilt. Der Lehrer zeichnet sie einzeln, wenn auch die Schüler das Buch selbst haben, an der großen Schultafel vor, und läßt sie erst auf Schiefer und dann auf Papier nach- zeichnen und jedes einzeln so lauge einüben, bis die Schüler eine gewisse Fertigkeit darin erlangt haben. — Auf Fig. 3 sind noch Wege und Flüsse augegeben. Da es in bei- den auf parallele Linien ankömmt, so wird es gut sein, sich vielfältig zuvor iu nahe neben einander laufenden Parallelstrichen, geraden und schlängelnden, zu üben. Auf manchen Plänen sind große Heerstraßen durch 4, gewöhnliche durch 2 Linien angedeutet; zwei pnnktirte Linien sind alsdann Feldwege, während bloße Fußpfade nur eine Punk- tirte Linie haben. Man thnt wohl, die Zeichen nicht gleich in der Kleinheit nachznbil- 2*

2. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 20

1855 - Mainz : Kunze
18 Vorbegriffe u n d überziehen, nennt man Lianos. Aebnlich sind die südafrikanischen Karroos. Die salzhaltigen Steppen im südlichern Theile Südame- rikas führen den Namen Pampas. Waldungen sind große Massen wildwachsender Bäume. Sorg- fältig behandelt heißen sie Forst. Holz, Gehölz sind kleine Wäl- der. U nterh o l z ist das im Wald stehende niedere Baumwerk, gewöhn- lich Nachwuchs. Dem Unterholz entgegengesetzt ist der Hochwald, bei welchem Worte der Schweizer mehr an Alpenwälder denkt. Man un- terscheidet im Allgemeinen Laub- und Nadelholz. Niedriges ver- wachsnes Strauchwerk, schwer zu durchgehen, ist Gestrüpp. Lichte oder baumlose Stellen in den Wäldern nennt man Waldblößen, und die Wege, welche in graden Linien durchgehauen sind, Wild- bahnen oder Schneuseu. Viele Plätze oder Landstriche zeigen auf ihrer Oberfläche eine scheinbar feste Grasrinde, unterwärts aber Wasser, so daß der Boden bebt oder zittert, wenn man darauf tritt. Man nennt sie M o o r oder Moos (auch Veen, Peel, Loh, Luch) und wenn die harzig wurzlichte Decke zum Brennen gebraucht werden kann, Torfmoor. — Man verwechsle nicht Moor und Morast. Morast ist ein schlammiger nicht zu betretender Platz, und wird Sumpf genannt, wenn er mit einem trüben Wasserspiegel bedeckt ist. Morastige und sumpfige Strecken, die mit Buschwerk bewachsen sind, heißen Bruch, Brücher; sieben sie voll Binsen, ein Ried; und voll Rohr, ein Röhricht. 3. Zeichen für die genannten Gegenstände. Die Erklärung wird angenehmer, wenn man sich mit den Zeichen beschäftiget, wodurch einige derselben auf Plänen und umständlichen Karten angedeutet werden. Zu diesem Behuf sind auf Taf. I. Fig. 1 u. 2 die Zeichen für Garten, Ackerfeld, Weinberg, Hopfen, Wiese, Haide, Wüste, Wald, Laub- und Nadelholz, Hecken, Huthung oder Weide, Moor und Sumpf mitgetheilt. Der Lehrer zeichnet sie einzeln, wenn auch die Schüler das Buch selbst ha- den, an der großen Schultafel vor, und läßt sie erst ans Schiefer und dann auf Papier nachzeichnen und jedes einzeln so lange einüben, bis die Schüler eine ge- wisse Fertigkeit darin erlangt haben. — Ans Taf. I. Fig. 3. sind noch Wege und Flüsse angegeben. Da es in beiden auf parallele Linien ankömmt, so wird es gut sein, sich vielfältig zuvor in nahe neben einander laufenden Parallelstrichen, graden und schlängelnden, zu üben. Ans manchen Plänen sind große Heerstraßen durch 4, gewöhnliche durch 2 Linien angedeutet; zwei punktirte Linien sind als- dann Feldwege, während bloße Fußpfade nur eine punktirte Linie haben. Alan thut wohl, die Zeichen nicht gleich in der Kleinheit nachzubilden, wie sie ans Plä

3. Lehrbuch der Geographie - S. 46

1867 - Münster : Theissing
46 Zweiter Abschnitt. 4) Weichland ist jeder vom Wasser durchzogene Boden. Nach den Erzeugnissen des Bodens gibt es wiederum verschie- dene, großeutheils bekannte Benennungen: Feld (Acker); Wiese, Letztere wird Weide genannt, wenn das Gras vom Vieh selbst gefressen wird, — oder Anger, (meist kleine Flußinseln) wenn der Platz niedrig und feucht liegt, — oder Aue, wenn er blumenreich ist. Fluren sind Felder und Wiesen zusammen, welche uni einen Ort herumliegen. — Haide ist Sand- boden mit spärlichem Gras und Haidekraut bewachsen; nur Kiefern und Fichten gedeihen darauf. — Landstriche mit Saud- und Steinboden, meist ohne alle Vegetation, nennt man Wüsten oder Steppen; die Oasen sind frucht- bare Stellen in den Wüsten. Waldungen sind große Massen wildwachsender Bäume; werden sie ge- pflegt, so nennt man sie Forst. Hochwald ist das hohe kräftige Baum- werk in den Waldungen. Laub-, Nadelholz; Gestrüpp; Hain;'Urwälder. Moore nennt man wässerige Landstriche mit einer Grasdecke überzo- gen. Die Torfmoore bilden sich in Boden-Vertiefungen durch Ablage- rung von allerlei Vegetabilien, als Bäumen re.; nicht selten findet man in ihnen auch Knochen von Thieren und Menschen vor. Die Torfmoore erstre- cken sich oft bis in die Spitzen der Berge hinauf; im schottischen Hoch- land z. B. sind sie sehr häufig. Morast heißen schlammige Flächen, die man nicht betreten kann. Der Morast wird Sumpf genannt, wenn er mit einem trüben Wasserspiegel überzogen ist. Sümpfe endlich, die mit Buschwerk bewachsen sind, werden Bruch genannt. tz. 30. Die Gewässer. Die continentalen Gewässer d. h. die Gewässer auf dem Festlande wer- den eingetheilt in stehende und fließende. Zu den stehenden Gewässern gehören die Pfütze, d. i. ein in einer flachen Vertiefung zusammengelaufenes und stehen gebliebenes Wasser, das sich allmälig in den Boden saugt oder austrocknet. Eine größere Pfütze heißt Pfuhl (Lache); Sumpf (§. 29.) Weiher heißt ein stehendes Was- ser, das Zu- und Abfluß hat; ein künstlich angelegter Weiher wird Teich genannt. Ein großer Weiher heißt Land- oder Binnensee (der See im Gegensatze zu die See). Landseen entstehen, wenn das herabfließende Was- ser in Niederungen oder in Gebirgskesseln sich sammelt, weil es zuvor höher steigen muß, um weiter fließen zu können. Die meisten Seen haben süßes Wasser; andere haben Salzwasser, wie das Kaspische Meer, der größte Land- see auf Erden (7000 ^M.), und heißen daher Salzseen. Es gibt auch periodische Seen d. i. solche, welche zuweilen ihr Wasser verlieren z. B. der Cirknitzer See in Krain (Oesterreich). Die Tiefe der Seen ist sehr verschie- den. Am tiefsten sind die Gebirgsseen, welche entweder auf Hochebenen oder in Querthälern liegen und an Tiefe selbst ansehnliche Meeresbecken übertref- sen. Der höchste Gebirgssee ist der Titicaca auf dem Plateau der Anden-

4. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 3

1831 - Mainz : Kunze
zusammen, die um ein Gut oder Dorf herliegeu, nennt man die Flur oder Fluren. Haide oder Haideland ist ein zum Feldbau untauglicher Sand- boden, entweder mit spärlichem mageren Gras und Haidekraut, oder mit Kiefern und Fichtengehölz. — Wüsten sind sandige oder steinige Landstriche, die gar keine Vegetation oder nur spärliches Strauchwerk hervorbringen. — Stepper: sind große Ebenen ohne Banmwuchs, doch mit Gras überzogen. Quellen gibt cs darin wenige, sie verlieren sich meistens im Sande. In Deutsch- land gibt cs wohl Haiden, doch weder Steppen noch Wüsten, die man weit von uns aufsuchen muß. Die mesopotamische Steppe und die arabische Wüste kennt man schon ans der Bibel; es gibt aber noch größere Steppen mitten in Asien und noch größere Wüsten in Afrika. In Nordamerika nennt man unabsehbare doch gutbe- grasete Wiesenstrecken Savannen; und in Südamerika finden sich Steppen, die in der heißen Jahrzeit trocken, staubig und vor Dürre zerborsten daliegen, in der regnichtcn Jahrzcit aber sich schnell mit dem herrlichsten Grün überziehen. Man nennt sie Lianos. Aehn- lich sind die südafrikanischen Karroos. Waldungen sind große Massen wildwachsender Baume. Sorgfältig behandelt heißen sie Forst. Hotz, Gehölz sind kleine Wälder. Unterholz ist das im Walde stehende niedere Baum- werk, gewöhnlich Nachwuchs. Dem Unterholz entgegengesetzt ist der Hochwald. ljn Sibirien und Nordamerika gibt cs unermeß- liche Waldungen, wohin noch nie eine Art gedrungen ist. ] Man unterscheidet im Allgemeinen Laub - und Nadelholz. Niedriges verwachsncs Strauchwerk, schmerzn durchgehen, ist Gestrüpp. Lichte oder baumlose Stellen in den Wäldern nennt man Wald- blößen, und die Wege, welche in graben Linien durchgchauen sind, W i l d b a h n c n oder S ch n e usen. Viele Plätze oder Landstriche zeigen auf ihrer Oberfläche eine scheinbar feste Grasrinde, unterwärts aber Wasser, so daß der Boden bebt oder zittert, wenn man drauf tritt. Man nennt sie Moor oder Moos (auch Veen, Peel, Loh, Luch) und wenn die harzig wurzlichte Decke zum Brennen gebraucht werden kann, Torfmoor. — Man verwechsle nicht Moor und Morast. Mo- rast ist ein schlammiger nicht zu betretender Platz, und wird Sumpf genannt, wenn er mit einem trüben Wasserspiegel bedeckt 1 *

5. Nieberdings Schulgeographie - S. 10

1909 - Paderborn : Schöningh
— 10 — Die größten Tiefebenen besitzen Amerika und Asien, die größten Hochebenen Asien, Afrika und Amerika. Die Natur der Ebenen ist sehr verschieden, indem sie bald dürr oder wasserreich, bald fruchtbar oder unfruchtbar, bald bebaut oder nicht bebaut, bald mit (Laub- oder Nadel-) Wäldern oder mit Äckern, Gärten, Wiesen und Weiden bedeckt sind. Besondere Formen der Ebene bilden die Heiden, Steppen. Wüsten und Moore. — Heiden sind dürre, sandige Ebenen, die wenig Gras und Getreide (fast uur Buchweizen), aber viel Heidekraut, auch Kiefern und Fichten hervorbringen; die Viehzucht ist im allge- meinen auf Schafe und Bienen beschränkt. Ein sehr großer Teil der nordeuropäischen Tiefebene ist Heide. — Steppen sind weite, baumlose Ebenen, auf denen wegen zeitweiligen Regenmangels kein Getreide, wohl aber Gras für das Vieh wächst; die Gräser bilden jedoch keinen Zusammenhangenden Rasen wie aus den Wiesen, sondern stehen büschel- weise zusammen. Steppenartige Gebiete mit hohen Gräsern und mit lichtem Gehölz heißen Savannen. Steppen sind z. B. die Pußten Ungarns, die Prairien Nordamerikas westl. vom Mississippi-Strom, die Pampas Südamerikas am La Plzta-Strom. Am unfruchtbarsten sind die Salzsteppen, deren Boden einen reichen Gehalt an Salzen besitzt; sie treten namentlich in Asien, Nordamerika und Australien auf. In den Steppen leben Hirtenvölker, deren Reichtum in ihren Viehherden besteht. — Wüsten sind sandige oder steinige Ebenen, die wegen fast gänzlichen Wassermangels gar keinen oder einen sehr spär- lichen Pflanzenwuchs hervorbringen. Bewässerte und deshalb bewachsene Stellen nennt man Oasen. Den Wüstenverkehr vermittelt das Kamel („das Schiff der Wüste"). Die größte Wüste der Erde (= 3/s Europa) ist die Szhara in Afrika. — Moore sind ganz vom Wasser durch- tränkte, aber mit einer festen Decke überzogene Flächen weichen Bodens; aus der Decke wird der brennbare Torf gewonnen. Ist der Boden so weich, daß er nicht betreten werden kann, so heißt er Sumpf, Morast; bleibt er stets, auch im Sommer, in der Tiefe gefroren, so wird er Tundra genannt. — Steppen und Wüsten (= '/4 des Festlandes) sind den wärmeren und trockenen, Moore und Heiden den kälteren und gemäßigteren Erdstrichen, Tundren dem hohen Norden eigen. 3. Einzelne Erhebungen der Erdoberfläche heißen Hügel; wenn sie höher sind, Berge. Bei jedem Berge unterscheidet man Fuß, Gipfel und Abhang- Zusammenhangende Berge bilden ein Gebirge, zusammengehörige Gebirge ein Gebirgssystem. Durch das Zusammen- treffen mehrerer Gebirge in einem Punkte entsteht ein Gebirgsknoten oder Gebirgsstock. Nach der Höhe teilt man die Gebirge ein in Mittelgebirge mit Gipfeln von 600 — 2000 m Höhe und Hochgebirge mit Gipfeln von mehr als 2000 m Höhe. Die niedrigen vorliegenden Höhen

6. Theodor Schachts Schulgeographie - S. 2

1883 - Wiesbaden : Kunze
2 Einleitung, Gerade und gebogene Linien sind die Zeichen für Wege und rinnende Gewässer. In neuerer Zeit bedieut man sich zur Darstellung der Oberflächeu- Verhältnisse der Erde, namentlich der Gebirge, auch der H ö Heu schichten- zeichnung. Alle Punkte in gleicher Höhe vom Meeresspiegel aus werden nämlich durch eine Kurve verbunden; der Zwischenraum inner- halb zweier Kurvenlinien bildet die Ausfüllung oder die Schicht. Nimmt man die Schichtenabstände gleich, fo erhält man eine Gebirgszeichnung in Isohypsen. Rücken die Linien nahe aneinander, so hat der Berg eine steile Möschung, gehen sie weit auseinander, so ist der Weignngswinket gering u. s. w.*) § 3. Zuvörderst ist die Beschaffenheit des Bodens oder Grundes zu betrachten. Unterschied zwischen: a) Fels- oder Steinboden — zusammenhängender Fels, Blöcke, Geröll, Geschiebe; d) Sandboden — Kies, leichterer Sand, Flugsand, Geest- land; c) Erdigem Boden — Lehm-, Schiefer-, Kalk-, Kreide-, Mergelerde, Damm- oder Gartenerde (Moder, Humus), Marsch- land; ä) Weichland — Sumpf, Moor, Bruch. Häufig sind einzelne dieser Arten miteinander vermischt. Je nachdem der Boden zur Hervorbringung von Pflanzen tauglich ist oder nicht, oder je nach seiner Benutzung erhält er verschiedene Namen: a) Feld, Acker, Garten; b) Wiese, Weide, Anger; Aue, Flur; e) Heide, Steppe, Tundra (Flechtensteppe), Wüste; Oase (Wüsteninsel); ä) Wald, Forst, Gehölz; Unterwald und Hochwald, Ur- wald; Gestrüpp, Waldblöße; e) Morast, Sumps, Bruch, Ried, Röhricht u. s. w.; Moor oder Moos, Torfmoor. *) Eine ausführliche Anleitung, wie dieser an die wirkliche Anschanuug geographischer Gegenstände geknüpfte geographische Vorkursus zu behandeln, enthält des Verfassers größeres Lehrbuch der Heo- graphie, in achter Auslage neu bearbeitet von Dr. Sil h. Ro hmed er.

7. Theodor Schachts Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 18

1874 - Mainz : Kunze
18 Vorbegriffe und Planzeichnen. <i) Weichland ist jeder Boden, der von Wasser durchzogen und immer oder doch größtenteils naß und weich ist. Je weniger feucht, desto ähu- licher ist er dem erdigen Boden, und je nässer, desto ähnlicher dem völligen Wasser. Auch das Weichland bringt Pflanzen hervor, doch kein Getreide. Reisfelder freilich, die am meisten Nüsse bedürfen, könnte man ebensogut zum Weichlande als zum erdigen Boden rechnen. §. 2. Benennungen des Landes nach Beschaffenheit und Nutzbarkeit. Man unterscheidet die Ländereien und Gegenden nicht bloß nach den Bestandteilen des Grundes, sondern auch nach Bewachsung und Gebranch. Die Schüler mögen aus eigner Anschauung und Erinnerung viele solcher Benennungen aussuchen; wir gehen die wichtigsten durch. Feld, ein Stück Landes, worauf Getreide, Gemüse, Futterkraut ge- baut wird; auch große flachliegende angebaute Gegenden. Einzelne Felder, in mancher Gegend von bestimmter Größe, heißen auch Aecker. — Wiese, Land, worauf Gras, oft mit anderem Kraut vermischt, zum Abmähen wächst. Wird der Platz von der Heerde selbst abgefressen, so heißt er Weide, und ist er niedrig, feucht gelegen und von Feldern umgeben, auch Anger. Eine blumige Wiese wird hie und da Aue genannt; doch bezeichnet dies eigent- lich einen an den Usern von Flüssen und deshalb tief gelegenen fruchtbaren Landstrich; so heißt in Thüringen das kornreiche schöne Thal der Helme die goldne Aue, und bei den Anwohnern des Mittelrheins sind Auen die Jnselchen im Strome, die man eigentlich Werder nennen sollte. ■— Felder und Wiesen zusammen, die um ein Gut oder Dorf her liegen, nennt man die Flur oder Fluren. Haide oder Haideland ist ein zum Feldbau mehreutheils untauglicher Sandboden, entweder mit magerem Gras und Haidekraut bewachsen, oder mit Kiefern und Fichtengehölz. — Wüsten sind sandige oder steinige Land- striche, die in Folge des Mangels an Wasser gar keine Vegetation oder nur spärliches Strauchwerk hervorbringen. — Steppen sind große Ebenen ohne Baumwuchs, doch mit Gras überzogen. Quellen gibt es darin wenige, sie verlieren sich meistens im Sande. In Deutschland gibt es wohl Haiden, doch weder Steppen noch Wüsten, die man weit von uns aufsuchen muß. Die mesopotamische Steppe und die arabische Wüste kennt man schon aus der Bibel; es gibt aber noch größere Steppen mitten in Asien und noch größere Wüsten in Afrika. Die unabsehbaren Grasflächen Nordamerikas heißen Savannen, die höher gelegenen Prairien; die in Südamerika, die in der heißen Jahreszeit trocken, staubig und vor Dürre zerborsten da-

8. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 8

1874 - Langensalza : Beyer
8 Moos (auch Luch, Peel, Veen). Besteht die Rinde aus einem filzigen, zum Brennen tauglichen Pflanzengewebe, so nennt man das Moor Torfmoor. Vollständig vom Wasser durchweichten, schlammigen Boden, den man nicht betreten kann, ohne einzusinken, nennt man Morast, und zeigt sich auf demselben ein trüber Wasserspiegel, so heißt er Sumpf. Ein Sumpf oder Morast, welcher mit Buschwerk bewachsen ist, wird Bruch genannt, steht er voll Binsen, so heißt er Ried, ist er mit Rohr bewachsen, Röhricht. Nach dem Pflanzenwuchs, welcher den Boden bedeckt, unterscheidet man auch Ackerland, Wiese und Wald. Aufgaben. 1. Gieb kurze Schilderungen a) eines Feldes. t>) einer Wiese, c) eines Laubwaldes, d) eines Nadelwaldes. 2. Schildere (wenn in der Umgebung deines Wohn- ortes vorhanden) a) einen Sumpf, b) ein Torfmoor, c) ein Bruch, d) ein Ried, e) ein Röhricht, f) eine Haide. — Beachte die Pflanzen, welche dort wachsen, die Thiere, welche dort leben, und die Beschäftigung der Menschen, soweit sie von der Bodenbeschaffenheit ab- häng ig ist. 5. Klima und Witterungßverhältnisse. Der Pflanzenwuchs einer Gegend ist nicht nur von der Bodenbeschaffen- heit derselben abhängig, sondern auch von der Beschaffenheit der Luft. Ueberall ist unsere Erde mit Luft umgeben; doch ist dieselbe nicht überall und zu allen Zeiten gleich. Bald ist sie trocken, bald mit vielen Wasser- dünsten erfüllt, die dann als Regen und Schnee zur Erde fallen; bald ist sie kalt, bald warm'; bald ruhig,'bald mehr oder weniger bewegt (Wind, Sturm.) Diefe. Beschaffenheit der Luft bezeichnen wir gewöhnlich mit dem Namen Witterung und reden von trockner und nasser, warmer oder kalter, ruhiger oder stürmischer Witterung. Bei allem Wechsel wird doch in einer Gegend eine bestimmte Witterung vorherrschend sein. Diese ihre herrschende Witterung nennt man ihr Klima. Man spricht von kaltem, gemäßigtem, heißem, feuchtheißem Klima. Aufgaben. Schildere 1) einen Wintertag, 2) einen Sommertag, 3) einen Apriltag, 4) einen Herbsttag, 5) ein Gewitter, 6) einen Sturm. 6. Horizont und Himmelsgegenden. Sehen wir im Freien rings um uns, so ist es, als wenn das Himmels-- gewölbe in einem großen Kreise die Erde berühre. Alles, was innerhalb dieses Kreises liegt, können wir mit unsern Augen überschauen, und deshalb heißt jene Linie Gesichtskreis oder Horizont. Der Mittelpunkt dieses Kreises ist die Stelle, auf der ich stehe. Verändere ich meinen Standpunkt, so wird auch mein Horizont ein anderer. Je höher ich steige, desto größer wird mein Gesichtskreis, desto größer auch das Stück der Erdoberfläche, welches ich überschauen kann. An einer bestimmten Stelle des Horizontes steigt die Sonne am Morgen auf, beschreibt einen Bogen am Himmelsgewölbe und geht an dem entgegen- gesetzten Punkte des Horizontes unter. Aufgangspunkt und Untergangspunkt sind jedoch nicht das ganze Jahr hindurch dieselben. Denjenigen Punkt, an dem die Sonne am 21. März und 23. September aufgeht, nennt man den Ostpunkt, denjenigen, an dem sie an denselben Tagen untergeht, Westpunkt. Die beiden Seiten des Himmels, auf denen Ost- und West- Punkt liegen, nennt man Osten (Morgen) und Westen (Abend). Die Gegend, wo die Sonne am Mittag steht, heißt Mittag oder Süden, die ihr entgegengesetzte Mitternacht oder Norden. Zu genauerer Be-

9. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 39

1847 - Königsberg : Bon
39 die See'n in einigen Gegenden klein und selten, in andern von großer Ausdehnung und häufig. Ihre Oberfläche zeigt bald einen trüben, dunkeln Wasserspiegel, bald Moder und Schlamm, bald einzelne, mit Gras und Schilf bewachsene Stellen Ein sum- pfiges Stück Land, das mehr erdige als wässerige Bestandtheile, also viel Moder und Schlamm enthalt, heißt ein Morast, auch ein Moor. Moräste können in der heißen Jahreszeit austrock- nen, Sümpfe nicht. Einen sumpfigen, mit Gras und Binsen bewachsenen Boden nennt man auch ein Ried. Ein mit Bäu- men und Gesträuch bewachsener Sumpf heißt ein Bruch (spr. Bruuä)). In manchen Brüchen (spr. Brüüchen) sind die Bäume und Sträucher gerodet (ausgerottet mit den Wurzeln); man hat Gräben durch das Bruch gezogen, es dadurch entwässert und zum Anbau geschickt gemacht. (Die Bewohner eines Bruches heißen Brücher). Ein niedriges, fettes, sumpfiges Land an der Meeres- küste oder am User eines Stromes heißt ein Marschland; es hat ehemals unter Wasser gestanden (Wo ist in unserer Gegend ein Sumpf, Moor, Bruch?) 8- 18. Theile des Landes und des Wassers mit einander gemein- schaftlich ein Ganzes bildend. Die hier vorkommenden Verhältnisse dem Schüler durch Naturanschauung innerhalb seines Horizonts deutlich zu machen, ist im flachen Lande selten möglich. Wo man aber nur das Gebiet eines Baches überschauen kan, da mache man die Schü- ler aufmerksam darauf und lasse sie vom Kleineren aufs Grö- ßere schließen. Alles Land und alles Wasser bilden mit einander zunächst die ganze Erdoberfläche und wahrscheinlich auch den ganzen Erdkörper (die inneren theile des Erdkörpers sind uns so gut als ganz unbekannt; denn Gruben von I»00fuß Tiefe sind hier noch nicht so bedeutend als ein kleiner Riß mit einer Nadel auf einer Kugel von 1' Durchmesser). Einzelne Theile des Landes und des Wassers bilden wieder besondere Ganze für sich (in welche bei genauerer Betrachtung die ganze Erdoberfläche wie in Naturprovinzen zerfällt). Asses Land, dessen Quellen und Bäche in einen größeren Bach fließen, ist als das Gebiet dieses Baches zu betrachten und das Bachgebiet zu nennen, das Thal aber in welchem ein Bach stießt, das Bachthal. Der Theil wo die Duellen des Baches rinnen, heißt der Quellenbezirk des Bachgebietes. • .beiten fließende Gewässer sich in dem Belte eines Flusses vereinigen, oder das einem Flusse seine fließenden Gewässer zusendet, ist das Gebiet dieses Flusses und heißt das

10. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 4

1917 - Aachen : Jacobi
4 verstehen sein? (Längenlinie, Breitenlinie Windrose, Kompaß.) Woran erkennt man draußen die Himmelsrichtung, etwa im Walde? (Verwendung der Taschenuhr als Kompaß.) Nach welchen Himmelsgegenden liegen die Wände des Schulzimmers? In welcher Richtung liegen von hier der Spielplatz, der Schulgarten, die Pfarr- kirche, das Rathaus? Nach welcher Himmelsrichtung führen die Hauptstraßen deines Wohnortes? Den aus Norden wehenden Wind nennt man Nordwind- wie wird nun der aus S, W, Sw, No kommende Wind heißen? (Wetterfahne, Zug der Wolken, Richtung des aufsteigenden Rauches, herrschender Wind.) Bei welchen Winden haben wir Regenwetter, wann Sturm, wann Kälte, wann trockenes, ständiges (oder festes) Wetter zu erwarten? (Barometer, Thermometer, Wetterschlag, feuchte Mauern, Wärme, Orkan, Nutzen und Schaden des Windes.) 4. Der Wohnort. Wie heißt dein Wohnort? Ist er auch dein Geburts- ort oder deine Heimat? Ist dein Wohnort eine Stadl, ein Flecken, ein Dorf, ein Weiler oder eine Bauerschaft? Nenne die Hauptstraßen oder Plätze deines Ortes! Wie viele Einwohner zählt er? Welcher Religion gehören sie an? Welche Gewerbe treiben sie? Wie viele Kirchen und Kapellen finden sich in deinem Orte? (Beschreibung der Pfarrkirche.) Wie viele Scbulen gibt es hier? Welche andere öffentliche oder merkwürdige Gebäude gibt es noch in deinem Orte? (Beschreibung derselben, geschichtliche Erinnerungen.) Was weißt du aus der Vergangenheit deines Ortes? Nenne Sagen, die sich an deinen Wohnott knüpfen! Finden sich in oder bei dem Orte Bauernhöfe, Mühleu, Burgen, Schlösser? Auch Fabriken und Bergwerke? Was wird in den letzteren verfertigt und gewonnen? Alle Bewohner eines Ortes bilden eine Gemeinde. Wer steht an der Spitze der Gemeinde? Wer steht dem Qrtsvorsteher zur Seite? Wofür hat der Schulvorstand (die Schuldeputation) zu sorgen? der Kirchenvorstand? 5. Die Umgebung des Wohnortes. Ist dein Wohnort von Gärten, Wiesen, Weiden oder Feldern umgeben? Gibt es in der Nähe des Ortes Sümpfe, Moore, Brüche, Gebüsche, Wälder, Heiden, Felsen, Steinbrüche, Sand- oder Steinflächen? Liegt dein Wohnort auf einer Hochebene, in einer Tiefebene, in einem Tale, in einer hügeligen oder bergigen Gegend? Wie hoch liegt er über dem Spiegel des nächsten Meeres? Welche Meereshöhe haben die höchsten Punkte deiner Umgebung? Was versteht man unter Fuß, Abhang (Absturz) und Gipfel eines Berges? Was ist eine Böschung? Was versteht man unter Abdachung? Welche Erd- und Steinarten finden sich in oder bei deinem Wohn- orte? Welche Garlengewächse kennst du? Gib Sträucher und Bäume an, die in den Gärten und Feldern, Wiesen und Wäldern deines Wohnortes wachsen! Welche Früchte werden auf euren Feldern gezogen? Gib wildwachsende Pflanzen an, die sich in Gärten und Feldern, auf Mauern, Dächern und Schutthaufen, an Wegen, Hecken und Bäumen, in Sümpfen und Gewässern finden! Nenne Tiere, die sich in oder an unfern Wohnungen, in Gärten, Wiesen und Weiden, in Feldern und Wäldern, im oder am Wasser aushalten!

11. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 15

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 15 — Kontinents) und ozeanische Inseln; die letzteren sind vulkanischen Ursprungs oder durch Korallen entstanden. — Halbinsel heißt ein Teil des festen Landes, welcher nur auf einer Seite mit demselben zusammenhängt, auf den übrigen vom Meere umgeben ist. — Landenge oder Isthmus heißt ein schmaler Streifen Landes, welcher 2 größere Teile verbindet. — Kap oder Vorgebirge ist ein ins Meer vorspringendes Gebirgsende. 6. Betrachtet man einen Kontinent nach seiner horizontalen Gliederung, so unterscheidet man Rumpf und Glieder. Ersteren bildet die zusammenhängende Hauptmasse, letztere die Halbinseln und Inseln. Je gegliederter ein Festland ist, desto vollkommener ist es. 7. Untiefen im Meere heißen Sandbänke, wenn sie aus Sand, Klippen, wenn sie aus Felsen, Korallenbänke, wenn sie aus dem Bau von Korallentieren bestehen. (Riffe.) § 16. Me Ebenen und Gebirge. 1. Solche Teile der Erdoberfläche, welche im ganzen flach sind, heißen Ebenen. Diese sind Tiefebenen (in großer Ausdehnung Tiefländer), wenn sie gar nicht oder bis 200 m über dem Meeresspiegel liegen; Hochebenen (in großer Ausdehnung Tafelländer oder Plateaus), wenn sie 200 m oder höher über dem Meeresspiegel liegen. Ihre Ränder fallen gewöhnlich in Stufen (Terrassen), häufig aber auch steil gegen das Tiefland oder das Meer ab. — Wüste heißt eine meist ebene und sandige Gegend, die wegen fast gänzlichen Regenmangels gar feinen oder nur spärlichen Pflanzenwuchs hervorbringt; bewachsene Stellen innerhalb derselben nennt man Oasen. Steppe ist eine baumlose Fläche, welche wegen zeitweiligen Regenmangels wohl Weide für das Vieh, aber kein Getreide bringt. Zus., Fetter Erdboden, vom Wasser abgelagert und am Wasser gelegen, hecht Marschland; Erdboden, vom Wasser durchtränkt und mit fester Rinde überzogen, heißt Moor; er wird Sumpf, Morast genannt, wenn er nicht zu betreten ist, Tundra, wenn er in der Tiefe stets gefroren bleibt. Sandboden Getreide^" Bestandteilen nennt man Heide (Heidekrant, Nadelholz, wenig 2. Einzelne Erhebungen der Erdoberfläche heißen Hügel, wenn sie höher sind, Berge. (Fuß, Gipfel, Abhang!) Zusammenhängende Berge bilden ein Gebirge, zusammengehörige Gebirge ein Gebirgssystem. — Nach der Höhe teilt man die Gebirge ein in Mittelgebirge mit Gipfeln von 600— 2000 m Höhe und Hoch-gebirge (Alpen) mit Gipfeln von über 2000°m Höhe. Die niedrigeren _ vorliegenden Höhen heißen Vorberge. Die Hochgebirge ragen mit ihren Gipfeln meist über die Schneegrenze d i die nach der geographischen Breite und anderen Verhältnissen sich ändernde Lrme, der welcher der ewige Schnee beginnt. Die größten Kontinente haben auch die höchsten Gebirge. — Nach ihrer Form teilt man

12. Kleine Schulgeographie - S. 2

1841 - Mainz : Kunze
2 Einleitung. d) Weichsand. — Häufig sind einzelne dieser Arten miteinander vermischt. Je nachdem der Boden zur Hervorbringung von Pflanzen taug- lich ist oder nicht, und je nach seiner Benutzung erhält er ver- schiedene Namen. Zu erklären sind: a) Feld, Acker, Garten, Flur — k>) Aue, Wiese, Weide, Anger— c) Haide, Steppe, Wüste — 6) Gehölz, Forst, Wald, Hochwald, Urwald, Ge- strüpp, Waldblöße und Schneuse— e) Moor oder Moos, Torfnwor (von Morast und Sumpf verschieden) Bruch, Nied, Röhricht u. s. w. §. 3. Erhöhungen. Oie Oberfläche der Länder ist größ- tentheils uneben. Man spricht deshalb von: Fläche oder Ebene, Anhöhe, Hügel, Berg — wellenförmiges Land, Landhöhe, Hoch- ebene, Land- und Bergrücken, Hügelreihe, Bergkette. Die Berge haben: Fuß, Scheitel, Seiten. Für die Gestaltung des obern Theils der Berge braucht man auch die Ausdrücke: Kuppe oder Kopf, Gipfel, Platte, Horn, Nadel, Zahn u. a. m. Die Seiten heißen auch Hänge, Abhänge, Abdachungen oder Böschun- gen, und können sanft, bauchig, eingedrückt, abgestuft, schroff, jäh, steil, senkrecht und gar überhängend sein. Gebirg ist eine Masse von Bergen und Bergrücken, mit Ver- tiefungen dazwischen. Seine Nebenzüge nennt man Arme, Zweige oder Aeste. Was ist: Gebirgstock, Gebirgknoten, Gebirggabel? Wann heißt ein Gebirgrücken: Kamm, First, Grat? — Ein Gebirg kann kürzer oder rascher abfallen, oder sich allmählig, oft in Mittel- und Vorbergen, abstufen. Was ist Hochgebirg? §. 4. Vertiefungen finden sich sowohl in flacheren Ge- genden als im wellenförmigen Hügellande und in Gebirgen. Auf und zwischen den Bergen haben sie verschiedene Benennungen: Sattel, Paß, Kessel, Becken, Schlucht, Schlund, Abgrund und Thal. Man unterscheidet Hauptthäler, Neben-, Längen- und Querthäler. Was bedeuten die Ausdrücke: Thalweg, Thalfohle oder Rinnsaal, Thalhang, Thalwand? Was die Umgegend des Schulortes zu eigner Anschauung dar- bietet, wird der Lehrer bei seinen Erklärungen zu Hüls nehmen, sei es, daß er selbst mit den Schülern hinaus geht, oder nur an das Gesehene erinnert, oder ihre Achtsamkeit darauf hinlenkt.

13. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 10

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
10 Einleitung. Eine ebene Gegend ohne bedeutende Erhöhungen heißt eine Ebene oder ein Flachland. Wo Hügel oder Anhöhen mit Thälern wechseln, heißt das Land wellenförmig. Wenn das Land bedeutend höher liegt als die Meeresfläche, nennt man es ein Hoch- land, im Gegensätze zu den Tiefebenen, welche wenig höher liegen als der Meeresspiegel. Wenn die Oberfläche des Hochlandes eine ebene Fläche bildet, so heißt es eine Hochebene oder ein Plateau; zeigt es dagegen eine Abwechselung von hohen Bergen und tiefen Thälern, so heißt esfalpen- land. Eine öde und unfruchtbare (gewöhnlich flache) Gegend, wo wenige oder gar keine Pflanzen wachsen, nennt man eine Wüste; die zerstreut liegenden frucht- baren Stellen in derselben heißen Oasen. Waldlose und unangebaute Ebenen, wo gewöhnlich fast nur Eine Art Pflanzen wachsen, heißen Savannen (wenn das Gras hoch und üppig ist), Steppen (wenn nur niedriges Gras u. dgl. wächst), Haiden (mit Haidekraut bewachsen). Morast oder Sumpf (Moor) heißt eine Strecke, wo der Erdboden mehr oder weniger von stehendem Wasser durchdrungen und mit ihm vermengt ist, so daß der Boden für den Pflanzenwuchs oder doch für den Anbau wenig geeignet ist. Niedrige und feuchte aber sehr gras- reiche Wiesenstrecken am Meere oder an einem Flusse heißen Marschland. Die Theile des Landes, welche nahe am Meere liegen, heißen die Küste; der Rand der Küste, welchen das Wasser unmittelbar berührt, heißt das Ufer, Gestade. Ein schmaler Landstrich, der zwei Gewässer trennt und zwei Länder verbindet, heißt eine Land- enge oder ein Isthmus. — Ein ringsum vom Wasser umgebenes Land heißt eine Insel. Ein Land, das an drei Seiten vom Wasser umgeben ist und nur an einer Seite mit dem Lande zusammen hängt, heißt eine Halbinsel. Eine kleine und schmale

14. Hand-Fibel - S. 27

1868 - Berlin : Stubenrauch
2< Die Gartenerde oder der Humus ist der wichtigste Bestand- theil des guten Erdbodens. Sie macht das Land fruchtbar. Doch darf es dem Acker auch nicht au anderen Erdarten fehlen. Ist viel Lehm in der Ackererde, fo heißt sie Lehmboden; herrscht der Sand vor, so nennt man sie Sandboden. Vom sandigen Boden sagt man, er ist leicht; Lehn:- und Thonboden ist schwerer Boden. Durch den Dünger wird leichter, schlechter Boden ver- bessert. Fehlt es dem Boden an Kalk, so bringt inan Mergel, Kalk oder Gyps hinein. Auch Asche ist eine gute Zuthat zu dem Dünger. Man unterscheidet auch nassen und trocknen Boden. Ist eine Strecke so vorn Wasser durchzogen, daß man in den Boden ein- sinkt, so nennt man sie einen Sumpf oder Morast. Wenn der Boden oben eine dünne feste Decke hat, unter der das Wasser steht, so nennt man die Strecke ein Moor. Ein Morast, der mit Strauchwerk bewachsen ist, heißt ein Bruch. In unserem Vaterlande gab es früher viel mehr Sümpfe, Moräste und Moore. Fleißige Hände haben sie trocken gelegt und urbar gemacht. In neuerer Zeit bewässert mau oft trockene und darum'unfruchtbare Stellen, und das ist auch eine sehr wichtige Sache. Die Gebirge bestehen aus festen: Gestein. Auf dei: Steinen und in den Spalten derselben befindet sich zuweilen eine dünne Erdschicht. Solchen Boden nennt man Steinboden. Der Same, der auf solchen Acker gesäet wird, hat nicht viel Erde. Er geht bald auf; aber wenn die Sonne heiß scheint, verwelken und verdorren die Pflanze::. 62. Es regnet! Es regnet! Gott segnet die Erde, die so durstig ist. Doch ihren Durst sie bald vergißt im frischen Regen, den: Gottesscgen. Es regnet! Gott segnet den hohen Baun:, den kleinen Strauch und all' die tausend Blumen auch durch frischen Regen, den Gottessegen. Es regnet! Gott segnet, was lebt und webt in weiter Welt. Für jedes Thier ein Tröpflein fällt von: frischen Regen, dem Gottessegen. Es regnet! Gott segnet die Menschen alle väterlich. Vom Himmel fließt auf mich und dich im frischen Regen der Gottessegen. 63. Das Tröpflein. Tröpflein muss zur Erde fallen, muss das zarte Blümchen netzen, muss mit Quellen weiter wallen, muss das Fischlcm auch ergötzen, muss im Bach die Mühle schlagen, muss im

15. Weltkunde - S. 2

1896 - Hannover : Helwing
2 § 3 Der Wohnort 1. Zeichne im Maßstabe von 1 : 1000 (d. h. für 1 m setze 1 mm) den Grundriß des Schulhauses! Was liegt nördlich, südlich, östlich, westlich von demselben? — 2. Welche Richtung hat die Straße, die an der Schule vorbeiführt? Zeichne diese und die übrigen Straßen des Ortes! Wo liegt das Nachbarhaus? Euer Haus? Die Kirche re. Welche Richtung hat der Bach (Fluß)? Zeichne ihn! — 3. Unterscheide Dorf (Bauer- schaft), Kirchdorf, Flecken, Stadt, Stadt- und Landgemeinde, Bürger- meister, Gemeindevorsteher rc. Die Bewohner teilt man nach der Beschäftigung ein in Beamte, Kaufleute, Handwerker und L a n d l e u t e (Bauern). — Lehr-, Wehr- und N ä h r st a n d. 1. Wie viele Schritt ist dein Ort lang und breit? Wie viele m sind das? (1 Schritt etwa 3/4 m) — 2. Suche Inschriften an den Wohnhäusern, auf den Denkmälern rc.! — Erzähle, was du von ihnen weißt! rc. — 3. Wie hoch ist der nächste Turm? Vergleiche die Höhe der Wohnhäuser damit! — 4. Was ist in deinem Orte sonst noch bemerkenswert? — 5. Womit beschäf- tigen sich die Bewohner hauptsächlich? Weshalb? — 6. Zeichne die Karte deines Wohnortes! § 4. Die Umgebung. 1. Das Land. Ein Landstrich ohne merkliche Erhebungen ist eine Ebene (Ties- und Hochebene lplateau); wellenförmige Ebene). Kleine Erhebungen des Bodens heißen Hügel (Anhöhe), bedeutendere nennt man Berge. Zu- sammenhängende Berge (Hügel) bilden eine Bergkette (Hügel- kette) oder Berg gruppe; eine Anhäufung zusammengehöriger Berge, Bergketten oder Berggruppen ist ein Gebirge. Den untersten Teil (den Anfang der Erhebung) eines Berges oder Gebirges nennt man den Fuß, die höchsten Punkte Gipfel; dazwischen liegt der Abhang. Die Linie, welche die höchsten Erhebungen einer Gebirgskette verbindet, bezeichnet den Kamm (Rücken, Grat); die gangbaren Einschnitte im Kamme heißen Pässe. Thal ist der tiefe Raum zwischen zwei Höhen (Lüngen- und Querthäler). Die Gipfel eines Gebirges werden nach ihrer Form verschieden benannt: Kopf (Kuppe, Koppe), Spitze, Kegel, Horn rc. Die Höhe wird gewöhnlich vom Meeresspiegel an gerechnet (absolute Höhe). Gebirge, welche Hochebenen einschließen, heißen Randgebirge, z. B. der Himalaja. Kettengebirge haben eine bestimmte Längsrichtung, indem die einzelnen Berge und Berg- gruppen, ähnlich den Gliedern einer Kette, zu einer langen Reihe vereinigt sind, z. B. Thüringer Wald; Massengebirge sind wenig und unregelmäßig in einzelne Berge gegliedert, z. B. Harz. Den Neigungswinkel des Abhangs pflegt das Auge meist zu überschätzen; er beträgt selten über 30°. Die Vulkane (feuerspeiende Berge) gehören zu den steilsten Bergen; sie haben gewöhnlich die Gestalt eines Kegels; die Öffnung an der Spitze (oder an der Seite) heißt Krater. Marschland ist fetter, niedrig liegender Thonboden (besonders an Küsten und Flüssen); der daneben liegende magere Sandboden heißt Geest. Eine unfruchtbare, meist sandige und vorwiegend mit Heidekraut bewachsene Gegend wird Heide genannt; sumpfige Gegenden, welche Torf liefern, heißen Moor, nasse Niederungen auch Bruch. Steppe ist eine baumlose, wasser- arme, mit Gras bedeckte Ebene. Die Wüste ist fast völlig regenlos und

16. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 19

1855 - Mainz : Kunze
17 V o r b e g r i f f e. (I) Weichland ist jeder Boden, der von Wasser durchzogen und immer oder doch größtenteils naß und weich ist. Je weniger feucht, desto ähnlicher ist er dem erdigen Boden, und je nässer, desto ähnlicher dem völligen Wasser. Auch das Weichland bringt Pflanzen hervor, doch kein Getraide. Reisfelder freilich, die am meisten Nässe bedürfen, könnte man eben so gut zum Weicblande als zum erdigen Boden rechnen. §. 2. Benennungen des Landes nach Beschaffenheit und Nutzbarkeit. Man unterscheidet die Ländereien und Gegenden nicht blos nach den Bestandtheilen des Grundes, sondern auch nach Bewachsung und Gebrauch. Die Schüler mögen aus eigner Anschauung und Erinne- rung viele solcher Benennungen aufsuchen; wir geben die wichtigsten durch. Feld, ein Stück Landes, worauf Korn, Gemüse, Futterkraut ge- baut wird; auch große flachliegcndc angebaute Gegenden. Einzelne Felder, in mancher Gegend von bestimmter Größe heißen auch A eck er. — Wiese, ein Land, worauf Gras, oft mit anderem Kraul vermischt, zum Abmähen wächst. Wird der Platz von der Heerde selbst abgefres- sen, so heißt er Weide, und wenn er niedrig und sehr feucht gelegen ist, auch Anger. Eine blumige Wiese wird hie und da Aue ge- nannt; doch heißt in Thüringen das kornreiche schöne Thal der Helme die goldne Aue, und bei den Anwohnern des Mittelrheins sind Auen die Jnselchen im Strom, die man eigentlich Werder nennen sollte. — Felder und Wiesen zusammen, die um ein Gut oder Dorf her liegen, nennt man die Flur oder Fluren. Haide oder Haideland ist ein zum Feldbau mehrentheils untaug- licher Sandboden, entweder mit magerem Gras und Haidekraut bewach- sen, oder mit Kiefern und Fichtengehölz. — Wüsten sind sandige oder steinige Landstriche, die gar keine Vegetation oder nur spärliches Strauch- werk hervorbringen. — Steppen sind große Ebenen ohne Baumwuchs, doch mit Gras überzogen. Quellen gibt es darin wenige, sie verlieren sich meistens im Sande. In Deutschland gibt es wohl Haiden, doch weder Steppen noch Wüsten, die man weit von uns aufsuchen muß. Die mesopotamische Steppe und die arabische Wüste kennt man schon aus der Bibel; es gibt aber noch größere Steppen mitten in Asien und noch größere Wüsten in Afrika. Die unabsehbaren Grasflächen Nordamerikas heißen Savannen; die in Südamerika, die in der heißen Jahrszeit trocken, staubig und vor Dürre zerborsten daliegen, in der regnichten Jahrszeit aber sich schnell mit dem herrlichsten Grün Schacht'« Geographie 6. Aufl. , 2

17. Kleine Geographie für die Hand der Schüler in Volks- und Mittelschulen - S. 6

1910 - Langensalza : Beyer
erzeugt, heißt Marschland. Ist erdiger Boden vom Wasser durchweicht, so daß er größtenteils naß und sein Anbau deshalb schwierig ist, so heißt er Weichboden. Vollständig vom Wasser durchweichten, schlammigen Boden, den man nicht betreten kann ohne einzusinken, nennt man Morast, und zeigt sich auf demselben ein trüber Wasserspiegel, so heißt er Sumpf. Ein Sumpf oder Morast, welcher mit Buschwerk bewachsen ist, wird Bruch genannt, steht er voll Binsen, so heißt er Ried, ist er mit Rohr bewachsen, Röhricht. Klima und Witterungsverhältnisse. ^ Der Pflanzenwuchs einer Gegend ist nicht nur von der Boden- beschaffenheit derselben abhängig, sondern auch von der Beschaffenheit der Luft. Überall ist unsere Erde mit Lust umgeben; doch ist dieselbe nicht überall und zu allen Zeiten gleich. Bald ist sie trocken, bald mit vielen Wasser- dünsten erfüllt, die dann als Regen und Schnee zur Erde fallen (Nieder- schlüge), bald ist sie kalt, bald warm; bald ruhig, bald mehr oder weniger bewegt (Wind, Sturm). Diese Beschaffenheit der Luft bezeichnen wir ge- wohnlich mit dem Namen Witterung und reden von trockener und nasser, warmer und kalter, ruhiger und stürmischer Witterung. Bei allem Wechsel wird doch in einer Gegend ^eine bestimmte Witterung vorher.rlch.end sein. Diese ihre herrschende Wierling' nennt man ibr Klima. Man spricht von kaltem, gemäßigtem, heißem, feuchtheißem Klima. 6 Horizont und Himmelsgegenden. Sehen wir im Freien rings um uns, so ist es, als wenn das Himmels- gewölbe in einem großen Kreise die Erde berühre. Alles, was innerhalb dieses Kreises liegt, können wir mit unsern Augen überschauen, und deshalb heißt jene Linie Gesichtskreis oder Horizont. Verändere ich meinen Standpunkt, so wird auch mein Horizont ein anderer. Je höher ich steige, desto größer wird mein Gesichtskreis, desto größer auch das Stück der Erd- oberfläche, welches ich überschauen kann. An einer bestimmten Stelle des Horizonts steigt die Sonne am Morgen aus, beschreibt einen Bogen am Himmelsgewölbe und geht an dem entgegen- gesetzten Punkte des Horizontes unter. Ausgangspunkt und Untergangs- punkt sind jedoch nicht das ganze Jahr hindurch dieselben. Denjenigen Punkt, an dem die Sonne am 21. März und am 21. September ausgeht, nennt man den Ostpunkt, denjenigen, an dem sie an denselben Tagen untergeht, Westpunkt. Die Seite des Himmels, auf welcher der Ostpunkt liegt, nennt man Osten (Morgen), die, auf welcher der Westpunkt liegt, Westen oder Abend. Die Gegend, wo die Sonne am Mittag steht, heißt Mittag oder Süden, die ihr entgegengesetzte Mitternacht oder Norden. Nach dieser Richtung hin wirft ein senkrecht in die Erde gesteckter Stab genau um Mittag seinen kürzesten Schatten. Denken wir uns diese Schatten- linie nach beiden Seiten hin bis zum Horizonte verlängert, so erhalten wir unsere Mittagslinie. Ihre beiden Endpunkte sind eben der Nordpunkt und der Südpunkt. — Zu genauerer Bestimmung bedient man sich noch der Bezeichnungen Nordost (N. O.) zwischen Norden und Osten, Südost

18. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 24

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
24 Erstes Buch. der Wüste. Ost tritt in ungeheurer Ausdehnung sie besonders auf der Ostfeste auf, welche durch Asien und Africa hindurch ein wahrer Wüstengürtel umgiebt. (Beispiele!) Die Wüste ist weder zu bebauen noch zu bewohnen. Nur wo recht starke Quellen aus der Erde sprudeln, ist es ihnen möglich, die nächste Umgebung in einen grünen, mit üppigem Baumwuchs bedeckten Platz umzuwandeln, ehe sie der Sand wieder ein- schlürft. Man nennt solche Platze Oasen. Ist der Sand wenigstens soweit mit erdigen Theilen vermischt, daß er Haide- kraut, oder auch Fichten und Kiefern trägt, so nennt man die Gegend Haide. Fehlt aber aller Baumwuchs, und trägt weit und breit die Ebene nur Gras und Kraut, das im Früh- ling oder zur Regenzeit wie ein bunter Blumenteppich sich üppig ausdehnt, im Hochsommer aber verbrennt, so entsteht die Form der Steppe. Auch sie führen in verschiedenen Gegenden verschiedene Namen. Soll Sandboden Getraide tragen, so muß er schon stärker mit erdigen Theilen versetzt sein; er heißt dann Geestland. 3) Der eigentliche Erd- boden, der wieder aus sehr verschiedenen Theilen bestehen kann. Aber alle begünstigen den Wuchs der Pflanzen und füllen die Kornkammern der Menschen. Sehr fetter Boden am Was- ser und von diesem theilweise durchzogen führt den Namen Marschland. 4) Weichböden, der vom Wasser durch- zogen und immer oder größtentheils naß und weich ist. Strecken, die oben eine scheinbar feste Grasrinde haben, die aber unter dem Fußtritt wegen des darunter stehenden Wassers erbeben und erzittern, heißen Moore. Ost besteht diese Decke aus Torf, d. i. aus einem dicht verfilzten Gewebe halbverwester Pflanzen, der dann zum Brennen ausgestochen wird. Bricht das Wasser an einzelnen Stellen so hervor, daß Pfützen und Lachen stehenden Wassers sich bilden, oder ist Wasser und Erde so gemischt, daß man die Oberfläche, ohne einzusinkeü, nicht betreten kann, so nennt man das Ganze einen Sumpf oder Morast. Ein Morast, der mit Buschwerk bewachsen ist, heißt ein Bruch. Indem man dem Weichboden durch Ab- zugsgräben den Ueberfluß an Wasser entzieht, kann man Moore, Moräste und Brüche ganz oder theilweise trocken legen und urbar machen. Ueberhaupt ist der bei weitem größte Theil der Ebenen auf der Erde, wenn nicht schon jetzt angebaut, doch des Anbaues fähig.

19. Theoretisch-praktisches Handbuch für den Anschauungsunterricht - S. 436

1867 - Altona : Hammerich
436 Von einem baumreichen Garten unterscheidet der Wald sich dadurch, daß er nicht wie dieser Frucht- oder Obstbäume enthält, sondern mehr Nutzholz, als Eichen, Buchen, Ejchen, Ulmen, Birken, Erlen, Linden, Eber- eschen, Pappeln, Weiden, Fichten, Kiefern u. s. w. In einigen Wäldern stehen diese Waldbäume in buntem Gemisch durch einander; andere aber bestehen größtentheils nur aus einer Art von Bäumen, z. B. aus Eichen, oder in sandigen Gegenden aus Tannen. Wälder der letzten Art heißen dann, je nach der Baumart, aus der sie bestehen, Eichwälder, Buchenwälder, Tannenwälder. Tannen, Fichten, Kiefern, Cedern u. s. w. tragen bekanntlich schmale, harte und spitzige Blätter, welche man Nadeln nennt, und haben harzige Säfte. Tannenwälder u. s. w. heißen deßhalb auch Nadelwälder. Sie wachsen be- sonders in kältern Gegenden und auf sandigem Boden, sehen meistens, weil die dunkelgrüne Farbe der Nadeln von Ferne gesehen in's Schwärzliche fällt, sehr düster und traurig aus, wiewohl sie das ganze Jahr grün bleiben und enthalten wenig mehr, als diese Bäume. Das Nadelholz heißt auch Tangel- holz, Schwarzholz und Harzholz. Wälder, welche aus solchen Bäumen bestehen, die Laub tragen und wässerige Säfte haben, heißen Laubwälder. Man findet sie schon in mäßig warmen Gegenden auf fruchtbarem Boden. Sie sind aber bei uns nur im Sommer belaubt; im Winter stehen sie kahl. Doch giebt es in heißen Gegenden auch immergrüne Laubwälder, in denen freilich größtentheils andere Bäume wachsen, als die uns bekannten. In Laubhölzern wachsen außer den Bäumen noch viele Sträucher, z. B. Haselnußsträucher, Himbeer- und Brombeerstauden, wilde Rosenstöcke, Bick- beersträucher u. s. w. Durch diese und die Bäume winden sich noch mancherlei schlingende und kletternde Pflanzen, z.b. Epheu, Waldreben, Geisblatt, Hopfen, Flachsseide u. s. w. Diese machen an manchen Stellen nebst den Dorn- sträuchern den Wald undurchdringlich. Weil das Laubholz, wenn es gefällt worden, von selber an den Wurzeln wieder ausschlägt, nennt man es lebendiges Holz und Schlagholz. Gefälltes Nadelholz oder vielmehr der mit den Wurzeln stehen gebliebene Stumpf schlägt nicht wieder aus; es heißt todtes Holz. Das Laubholz ist entweder Baumholz oder Buschholz; steht beides im Walde beisammen, so nennt man jenes Oberholz, dieses Unterholz. Stellen im Walde, wo die Bäume weniger dicht stehen, vielleicht, weil viele gefällt sind (vom Sturme oder von der Axt), heißen Lichtungen oder Waldblößen. An solchen Stellen besonders ist der fruchtbare Boden des Waldes mit Gras, Kräutern und Blumen bewachsen, jedoch oft auch an andern Stellen. Man findet dort viele Erdbeeren, Waldlilien, Anemonen, Ranunkeln, Primeln u. st w. An weniger fruchtbaren Stellen des Waldes, wo Birken und Nadelhölzer wachsen, bedeckt sich der Boden oft mit Haidekraut und Moos, sowie mit Schwämmen und Pilzen. Moos und Flechten findet man auch an den Bäumen selbst, vorzüglich an der Nordwestseite; für Verirrte ist dies ein Mittel, sich zu oricntiren. In unsern Wäldern verirren Erwachsene, wenn nicht besonders ungün- stiges Wetter ist, nicht so leicht; denn theils sind unsere Wälder nicht groß, theils führen manche gebahnte Wege hindurch, theils halten sich Köhler, Jäger, Förster u. s. w. viel im Walde auf, und wohnen zum Theil darin. In we- niger bewohnten Ländern, z. B. in Amerika, giebt es noch Wälder, deren Aus- dehnung unbekannt ist und die kaum von eines Menschen Fuß betreten sind. Sie sind so groß, daß man viele Tage wandern kann, ohne ihr Ende zu

20. Hülfsbuch zum heimatkundlichen Unterricht - S. 13

1908 - Verden : [Selbstverl.] F. Vogeler und H. Wilkens
— 13 — besserung des sandigen Ackerlandes verwendet wird. In früheren Zeiten deckte man mit langem Heidekraut auch die Gebäude des Landmannes. Im Walde gedeihen die ver- schiedensten Hölzer und Sträucher. Je nach der Art der Hölzer gibt es Laub-, Nadel- und Mischwald. Eingehegte Gehölze von mäßigem Umfange, sogenannte Haine, dienten unseren heidnischen Vorfahren als Opferplätze. Sie boten auch den Flüchtlingen sichere Zufluchtsstätten dar. Ein waldartiges Gehölz mit gepflegten Wegen und Anlagen nennt man Park. In der Forst geschieht die Abholzung und Anpflanzung nach bestimmten Vorschriften und Grundsätzen der Forstbehörde. Forst und Wald liesern Bau-, Nutz- und Brennholz. Wo aus der Erde das Wasser festgehalten wurde, etwa durch tonigen Untergrund oder durch Ortsteinschichten oder auch durch hohen Erdrand, da hat sich durch langsame Zer- setzung der Pslanzenstoffe ein loses Fasergesüge gebildet, das ist das Moor. Nach seiner Lage unterscheiden wir Rand- und Binnenmoore und nach der Beschaffenheit Grünlands- und Hochmoore. Das Moor diente früher hauptsächlich zur Gewinnung des Brenntorses, es wird heutzutage auch durch Entwässerung und Beimengung von Sand sowie durch starke Düngung dem Acker- und Wiesenbau nutzbar gemacht. Stellen- weise brennen die Moorbauern das Moor ab, um den Frucht- bau vorzubereiten. Dabei erfüllt der lästige Höhenrauch meilenweit die Luft. Solche niedrige Gegenden, die wohl wegen ihres Pflanzenwuchses noch als Weideplätze dienen, die aber für den Ackerbau zu naß sind, bezeichnet man mit dem Namen Bruch. In den Brüchen ist das Absterben der Pflan- zen noch geringer als im Moore. Ellern, Weiden und Sumpf- porst sind fast die einzigen Bäume und Sträucher des Bruches. Das Bruchland ist häufig ein Überbleibsel von Landseen und steht gewöhnlich mit einem fließenden Gewässer in Verbindung. 15 Die Torfbereitung und die Moorkultur. Im Frühjahre sieht man die Landleute ost tagelang in den Moorkuhlen stehen, um in mühsamer Arbeit den Tors zu stechen, der neben dem Feuerholz anstatt der Steinkohlen im Winter die menschlichen Wohnungen behaglich erwärmt. Frauen und Mädchen schieben die frischen Soden auf den Moordamm und legen sie nebeneinander hin, damit das Wasser herauszieht. Nach einigen Wochen werden die Soden in kleinen Häufchen aufgestellt, die dann, nachdem Wind und Sonne