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1. 3. historisches Werklein - S. 140

1799 - Augsburg : Wolff
Sizilien, und ließ darauf am heiligen Ostertagstz beym ersten Glockenzeichen in die Vesper die Fran--n zo en auf der ganzen Insel unvermuthet überfallenen und alle ohne Ausnahme , und Unterschied er--? morden. Was einige Geschichtschreiber dem Pabst Kle--§ mens Iv. au, bürden , daß er die Hinrichtung Kon«r radins Karln von Anjou gerathen habe : widerspricht^ der Bescheidenheit, und Frömmigkeit dieses Pabstesö; ganz, von dem es bekannt ist, daß er Karln wegenn dem grausamen Morde den scharfeffen Verweis gab..( Indessen ward die Verwirrung in Deutschlands immer größer; alle Reichstage, alle Gerichte hat--l ten aufgehöret , das Faustrecht , Plünderungen m und Raubereyen wurden beynahe allgemein. Nunn dachte man auf verschiedene Mittel, sich wider öf» *' fentliche Gewaltthätigkeiten zu schützen. Die sachsi--'i schen Städte, und andere 80 an der Zahl, traten, besonders des Handels wegen, in das sogenanntem hanseatische Bündniß zusammen. Die adelichen ri Familien verbanden sich entweder miteinander, oder r die Starkern rieben die Schwacher« auf. Deßwe- *! gen unterwarfen manche von geringern Grafen, > und Adelichen ihre Güter den machtigern Fürsten t\ als Lehen, nur um sich ihres Schutzes zu versichern, .i Auch die Reichsstädte verschafften sich eine größere r Macht, und mehrere Freyheiten. Endlich nahmen auch die ersten Reichsamter ihr r ren Anfang ; der Erzbischof von Mainz ward Erz- - kanzler in Den schland/ der Erzbischof von Trier ) Erzkanzler in Frankreich, und Arles , der Erzbi- v schof Ï

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1. Bd. 2, Abth. 1 - S. 482

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
482 Dänemark. Jahrhundert auch hier ein Kloster errichtet, das aber von Friedrich U. im Jahr 1586 zu einer Schule um* geschaffen ward, in welcher dreyßig Adeliche und eben so viel vorn andern Geschlechts frey unterrichtet und unterhalten wurden. Aus derselben machte Christian I V. im Jahr 1613 eine öffentliche Bstm ckr crkademie/ die er durch Gebäude und große Ein- künfte ansehnlich verschönerte, und ihre vierzigjährige Dauer Zog wegen der guten Anstalten eine nicht ge- ringe Anzahl einheimischer und auswärtiger Adelichen hin, wie denn auch der nachmalige schwedische König, Karl Gustav, hier studierte Mer die Anzahl der Studierenden verringerte sich so sichtbar, und die dazu bestimmten Einkünfte wurden durch Kriegsun- ruhen so sehr geschmälert, daß man die Lehrer und lernenden an andre Orte versetzte. Unter Friedrich V, im Jahr 1747, hob sie sich zur ersten Würde empor; sie ist mit ansehnlichen Einkünften versehen, die das Vermachtniß des Baron von Holberg sehr vergrößert hat. Er schenkte dieser Akademie seine ganze Baronie- die aus zwey adelichen Gütern bestand, und gegen 50000 Thaler werth geschätzt wurde. Diese hohe Schule hat zwar, außer dem Rechte Magisters und Doktoren zu ernennen, in so weit den Rang einer Universität, daß Kandidaten mit Zeugnissen von da- her zu Staatöbedienungen gelangen können: wer aber seine Studien höher treiben, und sich besonders zu Kirchen - und Schulbedienungen ausbilden will, der muß auch von da noch aus die Universität der Haupt- stadt gehen» Ueberhaupt wird Soröe, ihrer Bestim- mung zufolge, nur von Adelichen besucht; oder von Söhnen königlicher Bedienten und Bürger der Haupt- stadt, als welche, wie schon oben gesagt, alle Adels- rechte haben. Diese Akademie zu Soröe hat einen Oberhofmek- Pcr, einen Inspektor, Proftssoreö in allen Wissen- * schaffen,

2. 3. historisches Werklein - S. 240

1799 - Augsburg : Wolff
240 ' / . te eben nicht mehr den besten Stand gehabt. Älleittr der gütigste Kaiser, das Blut seiner Unterthanen zu? schonen, schloß mit dem französischen Genaral zu £e<v ; den in Steyermark die Friedenspräliminarien, und un r nämlichen Jahre (1797.) noch zu Rampo Formido < unweit Udine den Frieden selbst,in dem er die Lombarr-r die, und die Niederlande an die französische Republik 3 abtrat, und dafür Venedig und einen großen Theil) des venetianischen Geblethes in Besitz bekam. Zugleich < ward auch zu Rastadt der Friedenskongreß für das < deutsche Reich eröff et,dessen Ausgang erst zu erwar? - len ist. Indessen haben die Franzosen noch nicht auf- ■ gehöret, gegen England und andere Lander Krieg zu i führen. Erst in diesem Hahre (1798.) sielen sie in i den Kirchenstaat ein, verwandelten denselben in einen Freystaat, und zwangen den Pabst.plus Vi Rom zu 1 verlassen, und sich nach Siena, und dann nach Florenz l zu begeben. Hierauf eroberten sie nach einem blutigen , aber fruchtlosen Widerstand die ganze Schweiz, und < erst jüngst fast ohne alle Gegenwehr Valetta die star- ■ feste Festung in der Welt, und die ganze Insel Malta. Ju dem ganzen äußerst kostspieligen Kriege hat der mildeste Kaiser keure Kriegssteuern ausgeschrieben,und immer war es sein thatigstes Bestreben, das Glück,'und das Wohl seiner Unterthanen zu befördern ; zu wel- ' <hem Ende er erst jüngst das vom Kaiser Joseph auf- gehobene Theresianum, oder das Erziehungs * und Bildungshaus für die adeliche Jugend wieder Herges stellet hat. Der Himmel wolle dem besten Monarchei! ruhigere Zeiten, eine glückliche, segenvolle Regierung Hjs auf das höchste Menschenalter verleihen !

3. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 63

1808 - Altona : Hammerich
— 6s — Pipin ward 752 König der Franken; und Plpinzeg dafür 754 und 755 zweimal nach Italien gegen die Longobarden. Das Gebiet, welches er diesen ab- nah,n, übergab er dem Pabst, behielt sich aber die Landeshoheit vor. So ward der Pabsi weltlicher Herr von Nom, Ravenna u. s. w., und schien die Gewalt zu haben, Könige absetzen und ernennen zu können. 37. Pipin starb 768. Ihm folgte Karlder Gro- ße, stark von Körper, groß an Geist. — Er führte einen Zzjährigen Krieg mit den Sachsen, welche im- merfort Einfalle in das Land der Franken thaten, und hartnäckig im Heidenlhum beharrten. Schon 772 zwang Karl sie zum Frieden und zu Geisseln. Wahrend er aber 774 in Italien das Reich der Lon- gvbarden zerstörte und ganz Oberiralien unterwarf; sielen sie aufs neue ein. Er zwang sie 775 aber- mals zum Frieden, und 776 plünderten sie aufs neue. Karl erzürnt ließ jetzt Vestungen in ihrem Gebiete anlegen, und viele, in Furcht gesetzt, kamen und lie- ßen sich taufen, und schwuren Gehorsam.— Karl, der nun Alles ruhig glaubte, nahm eine Einladung nach Spanien gegen die Araber an, und eroberte das Land bis zum Ebro 778. Doch die Sachsen empörten sich aufs neue. Er brachte sie zur Ruhe und zog nach Italien 781. Die Sachsen indeß er- morden alle Franken in ihrem Gebiet. Dieö erbit- terte Karln so, daß er 4500 gefangene Sachsen hin- richten ließ. Durch diese Grausamkeit wurde das ganze Sachsenland aufgeregt; Karl mußte sich zu- rückziehen, und erst mit einem verstärkten Heere ge-

4. Theil 2 - S. 461

1806 - Leipzig : Hinrichs
Von Karl d. Frank, b. a. d. Entd. v. Amerika. 46* wer. Für die Vergrößerung seines Hauses sorgte er dadurch, daß er, nach dem Erlöschen des askanischen Mannsstammes in Brandenburg) seinem ältesten Sohne Ludwig (1z2;) diese Markgrafschaft übertrug (aber schon im Jahre 1373 ward dieses Land von seinen Nachkommen an das lu- xemburgische Haus in Böhmen überlassen). Kurz vor seinem Tode (>346) ward kbm in dem Könk» ge von Böhmm, Karl, Henrichs 7 Enkel, ein Gegen- könig aufgestellt; doch war Ludwigs Ansehen zu groß, als daß sich Karl vor dessen Tode (1347^ hätte behaupten können. Selbst nach Ludwigs Tode stellte die bayerische Panhei Karln in dem Grafen Günther vonschwarzburg einen Gegenkönig auf, der aber bald (1349) während der Verhandlungen mit Karln, der Krone zu entsagen, starb. Nun erst ward Karl 4 allgemein als König anerkannt. Da durch die Landererwerbungen der teurschen Fürsten sich die königlichen Domainen ganz vermindert hatten; so blieb Karl in seiner Residenz Prag, und seit dieser Zeit hörte der Wechsel des königlichen Regierungssitzes auf. Als Er- sah für die so sehr geschwächten königlichen Revenüen wußte sich Karl, in dessen Handlungsweise Eigennutz als her- vorstechender Charakterzug lag, in den vielen Standeser- höhungen einen neuen Erwerbszweig zu verschaffen. Un- ter ihm entstand der Briefadel, wo, durch ein königliches Diplom, die höhere Würde ertheilt und zugesichert, und ihr nunmehriger Besitzer den bisherigen Inhabern der- selben Würde gleich gesetzt wurde. So wurden itzt Ba- poue zu Grafen, Grasen zu Fürsten, Fürsten i»

5. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 282

1822 - München : Lindauer
in das ihrem herzoglichen Ansehen unentbehrliche Ueber» gewicht, erhielten, und mit ihrer Majestät das ganze Land erfüllten. 2) So lange Baiern in so viele gräfliche Höfe, und Fürstenthüm-r zerstückelt blieb, war es auch dem besten und tbängsten Herzog schlechterdings unmdg, lich, eine allgemeine, gesetzliche Ordnung und Ruhe im Lande zu befestigen. Die Justitzpstege war itzt im I. i i 80 in mancher Rücksicht wenig beßer, in mancher wohl noch schlimmer, als sie es im I. 555. da Garibald l. auftrat, war. Damals herrschte der Herzog mehr mit militärischer, als bürgerlicher Gewalt; aber diest war im i2ten Jahrhundert nicht wehr der Fall. Wenn bey der Entstehung der Strei- tigkeiten der schwächere und unterdrückte Theil am Hofgericht des Herzogs erschien, und um Schutz und Gerechtigkeit bar, so kam es, wenn der Gegenrheil eine große Hausmacht, und mächtige Freunde zählte, noch erst darauf an, ob er auf die herzogliche Ein- berufung erscheinen wollte, und ob er dazu gezwun- gen werden konnte. Gewöhnlich wandten sich strei- tende Parreyen (freye oder adeliche Geschlechter näm- lich) weder an ein gräsiiches, oder a« ein höheres Gericht, sondern sie wählten sich von beyden Seiten verständige Männer, oder Schiedrichter (Arbiui, Arbitratores, Taydinger, Tatinger, Tritinger) und versprachen mit einem vereinten Eid (Coiupioncks- jum), daß sie den Ausspruch erkennen, und voll- zr'eben wollten. Man nannte solche Gerichte auch Austrage, Austregalen, oder Austragalgerichre. Da der Vollzug die Hauptsache war, so sahen sich beyde Partenen gewöhnlich noch weiter um Männer Am, welche das Versprechen, oder die Gewehr lei- ste-

6. Die Weltgeschichte für Real- und Bürgerschulen und zum Selbstunterrichte - S. 125

1811 - Leipzig : Hinrichs
Von Karl d. Gr. bis auf die Entdeck, v. Amerika. 125 der Prinzessin Elisabeth, die böhmische Krone zu ver- schaffen wußte. Der Kaiser siarb sckon im Jahre 1313, worauf die getheilte Wahl der Teutschen, wovon die eine Parthei sich für den Herzog Friedrich von Oe st- reich, die andere sich für den Herzog Ludwig von Bayern-erklärte, einen achtjährigen innern Krieg her- beiführte. Nach Friedrichs Tode regierte Ludwig vo.n Bayern allein und mit vieler Kraft; doch ward ihm kurz vor seinem Tode in dem Könige von Böhmen, Karl 4 (einem Enkel Heinrichs 7) ein Gegenkönig aufgestellt, der sich aber erst nach Ludwigs Tode (1347) und nach dem Tode des Grafen Günther von Schwarz bürg (1349),. den die Anhänger des Bayerischen Hauses gegen Karln 4 gewählt hatten, im ruhigen Besitze seiner Wurde behaup- ten konnte. Karl 4 blieb in Prag, der Hauptstadt seiner Erb- staateu, und seit dieser Zeit hörte der Wechsel des Regie- rungssitzes der teutschen Könige auf; auch hatten sich, besonders seit dem langen Fwifchenreiche, die königlichen Domainen in Teutschland sehr vermindert, und jeder, der seit dieser Zeit die teutsche Krone mit Ehren tragen woll- te, mußte ein bedeutendes Erbreich besitzen, um den Rech- ten des Kaisers Nachdruck geben zu können. Was aber die Kaiser an Ländereien verloren hatten; das suchten sie jetzt durch Standeserhöhungen in Hinsicht ihrer Re- venuen wieder zu gewinnen. L)urch kaiserliche Diplome erhoben sie Barone zu Grafen, Grafen zu Fürsten, und Fürsten zu Herzogen. Man nannte diesen Adel wegen der darüber ausgestellten kaiserlichen Diplome den B rief- adel, im Gegensätze gegen den alten Adel, der auf den Besitzungen haftete, welche die adelichen Familien seit Jahrhunderten besaßen. Für die innere Organisation Deutschlands begründete Karl 4 in der (nach der Kapsel ihres Siegels sogenann- ten) goldnen Bulle (1356) das erste Re'ichsgrund- gesetz der teutschen Nation. Doch enthielt dieses Gesetz zu- nächst nur die nähern Bestimmungen in Betreff der teut- schen Königswahl, welche jetzt ausschließend den sieben Chur fürsten des Reiches zugetheilt wurde. Diese sie- den Churfürsten waren die Erz bi schösse von Mainz, Trier und Kölln, der König von Böhmen, der Pfalzgraf am Rheine, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Zugleich ward festgesetzt, daß die Länder, auf welchen die weltlir

7. Theil 4 - S. 195

1806 - Berlin : Duncker & Humblot
3q5 ftdjer war. So überfiel ihn unter andern ein- mal bey einer öffentlichen Procession eine ver- schtvorne Rotte, riß ihn unter den empfindlich- sten Mißhandlungen aus der-Reihe heraus, und würde ihre abscheuliche Absicht, ihn zu blenden, gewiß erfüllt haben, wenn ihn nicht noch zu rechter Zeit der Herzog von Spoleto mit einer tapfern Schaar geretcer hätte. Die Sache ward an Karln berichtet, und dieser befahl sogleich, den Papst unter den größten Ehrenbezeugungen zu ihm nach Sachsen zu führen. So kam baut derselbe 799 mit glänzendem Gefolge in Pader- born an- ward von dem König mit größter Ehrerbietung empfangen, und von dem Bolke- das sich ihn zu sehen drängte- wie -ein Gocc an- gestaunt. Karl versprach ihm alle mögliche Genug- thuung, Und sandte ihn (800) unter einer zahl-, reichen Begleitung zurück. Im November des- selben Jahres machte er sich selbst auf, und hielt in Rom in einer großen Versammlung von Geistlichen und Laien, in der er selbst als Schutz- Herr des päpstlichen Stuhls den Vorsitz führte, strenges Gericht über die Rebellen. Bald darauf wurden feine Franken, und vielleicht er selbst, höchst seltsam überrascht. Am ersten Weih- nachtstage nämlich, als er, nicht in seinem gewöhnlichen fränkischen Waffenrocke, sondern im langen Purpur eines römischen Patriciers, am

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 74

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
74 Das heilige römische Reich deutscher Nation. zum Kriege. Einerseits erhoben sich die Aquitanier für Pipins Söhne Pipin und Karl (der letztere wurde 856 Erzbischof von Mainz, starb 862), andererseits griff Ludwig (der Deutsche) zu den Waffen, fand aber bei den Völkern so wenig Anklang, daß er schnell nach Bayern zurück- weichen mußte. Hierauf kamen der Kaiser und Lothar mit einander auf einem Reichstag von Worms dahin überein, daß Pipins Söhne enterbt, Ludwig der Deutsche auf Bayern eingeschränkt, das ganze übrige Reich aber zwischen Lothar und Karl getheilt werden sollte. Darüber erbittert schlug Ludwig der Deutsche abermals los, mußte jedoch der Streitmacht seines Vaters weichen; dieser erkrankte während des Feld- zugs und ließ sich auf eine Rheininsel bei Ingelheim bringen; dort pflegte ihn sein Halbbruder Drogo als Bruder und Bischof und bewog ihn, daß er seinem Sohne Ludwig verzieh, worauf der unglückliche Kaiser und Vater am 20. Juni 840 in seinem Zelte verschied. Theilungsvertrag zu Verdun (843). Krone, Scepter und Schwert hatte er Lotharn überschickt und ihn noch einmal beschworen, Karln bei seinem Erbtheile zu beschützen; Lothar kümmerte sich aber um die Wünsche seines verstorbenen Vaters nicht im geringsten, sondern zog mit einem starken Heere an den Rhein und wollte Ludwigen und Karln ihres Erbtheils berauben, zu welchem Zwecke er sich mit dem Aquitanier Pipin verband. Allein der Theil seines Hee- res, welchen er gegen Karln den Kahlen an der Seine zurückließ, wurde von diesem geschlagen, und als er sich nun gegen Karln wandte, zer- sprengte Ludwig das von ihm zurückgelassene Heer in einer Schlacht auf dem Ries (schwäbische Ebene, von der Wernitz bewässert, an der Gränze zwischen Schwaben, Bayern und Franken) vollständig (Mai 841), ging bei Worms über den Rhein und vereinigte sich unweit Toul mit Karl dem Kahlen. Beide lieferten am 25. Juni bei Fontenaille (Fon- tanetum) unweit Aurerre Lotharn eine große Schlacht, in welcher dieser besiegt und der fränkische Heerbann fast aufgerieben wurde. Nur wider- strebend und auf günstige Zwischenfälle lauernd bequemte sich Lothar zu Unterhandlungen; er wiegelte sogar die Sachsen gegen Ludwigen auf, indem er ihnen die Wiederherstellung des Gesetzes ihrer Väter, wie es vor Karln dem Großen bestand, versprach und die Frilinge und Liten gegen die Edelinge hetzte, als ihm diese nicht mehr anhingen (Aufstand der Stelling«) ; ja er zog die normannischen Seeräuber herbei und räumte ihnen die Insel Walchern ein. Endlich sah er sich, weil die Völker des Krieges überdrüssig waren, dennoch zu einem Vergleiche mit seinen Brüdern genöthigt, der im August 843 zu Verden (Verdun) zu Stande kam.

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 193

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
193 Helm von Grumbach, dessen frühere Lebens- geschichte an seinem Geburtstage (i Juni) erzählt werden soll. Heute kann nur von seinem trauri- gen Einflüsse auf den Herzog Johann Friedrich den Mittlern (I. 60. 230. 245.) die Rede seyn. Dazu aber gnügt es zu wissen, daß auf sein An- stiften der Bischoff von Würzburg (15 April 1558) ermordet, und daß er dafür, wie für an- dre Unbilden, seiner Güter beraubt und geachtet worden war. Von ihm sagt ein gleichzeitiger Schriftsteller r er habe in seinem ganzen Leibe keine adeliche Ader gehabt und sich „von jugent vff mehr auffrühri- scher anschlege und vnehrbarer hemischer practiken denn guter ding und löblicher tugendt beflissen." War auch die Feder, welche diese Schilderung gab, vielleicht etwas in Galle getaucht, so laßt sich doch aus allem, was die Geschichte von Grumbach aufbehalten bat, nicht leugnen, daß er ein unruhiger, rachsüchtiger, rankevoller Mann war. Dieser aber, Ehre und Güter verlustig, vogel- frei und auf immer geschieden von Familie und Vaterland, suchte und — fand auch Schutz bei Johann Friedrich dem Mittlern, dessen schwache Seiten er bald zu seinem Dortheil zu benutzen wußte. Mit Hülfe des herzoglichen Kanzlers Brück -stellte er sich als einen unschuldig Geächteten dem Herzoge dar, und spiegelte letzterm Plane vor, N die

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 735

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis 1789. 735 «mfchränktcr Herrschaft wurde daher bald stiu Unglück. Zm Zanuar 1523 kündigten ihm die Adelichen von Jütland den Gehorsam auf, und wählten seinen Vaters-Bruder Fried- rich, den bisherigen Herzog von Schleßwig - Holstein, zum Könige; im Iuny 1523 trugen die schwedischen Stan- de Gustav Wasa ihre Krone an, und im August 1523 siel auch Norwegen auf dem Reichstage zu Bergen von Chri- stian ab, erklärte sich für ein freies Wühlreich, und er- wählte Friedrich zum Könige. 2. Friedrich I. (1523 - 1533), Christian Iii. (1534 - 1559 ), Friedrich 11. ( 1559 - 1538), Chri- stian Iv. (1538- 1648). Durch die unüberlegte Flucht Christians Ii. nach den Niederlanden ward die Befestigung Friedrichs I. (1523 - 1533) auf dem dänischen Throne erleichtert. Auf Schwe- den that der neue König Verzicht, und erkannte ( 1524) Gustav Wasa als rechtmäßigen Beherrscher an. Norwe- gen dagegen ward (1532) auf immer mit Dänemark ver- einigt. — Die Gefangenschaft Christians Ii. — Die Re- formation Luthers, welche schon Christian Ii. begünstigt hatte, ward noch mehr von Friedrich I. in Dänemark ge-^ fördert. Auf einem Reichstage zu Odenfee (1527) bekann- te sich der König öffentlich zu dem neuen Glauben, und bewirkte einen Beschluß, kraft dessen Religions - Freiheit eingeführt, und den Priestern und Mönchen die Erlaubniß, sich zu verheirathen, gegeben wurde. Dieser Beschluß wur- de bald nachher auf dem Reichstage zu Coppenhagen (1530) bestätigt. Große Beschränkung des Königs durch den Adel. Nach Friedrichs I. Tode wollte das dänische Volk, unterstützt von Lübeck, den unglücklichen Christian Ii. wie- der auf den Thron erheben; der Adel in Jütland dagegen war für Christian Iii., den ältesten Sohn Friedrichs I.; endlich die österreichische Partei wollte, einverstanden mit Oluf, dem Erzbischöfe von Norwegen, dem Pfalzgrafen Friedrich , dem Gemahle Dorothea's, der zweiten Toch- ter Christians Ii., die beiden nordischen Kronen zuwenden. Erst nach einem schweren dreijährigen Kriege gewann Chri-

11. Mittlere und neue Geschichte - S. 31

1877 - Leipzig : Senf
11. Karol. it. Karln d. Groß., die sächsischen u. fränkischen Kaiser. 31 das Kind, bevormnndet von Otto dem Erlauchten, Herzog von Sachsen und von dem (durch die Sage vom Mäusethurm bekannten) Erzbischof Hatto von Mainz. Die kraftlose Regierung der meisten Nachfolger Karls des Großen hatte sein starkes Staatsgebäude ganz verfallen lassen, die Einrichtung der missi regii und missi fiscalini war zerfallen, die von Karln so stark verfolgte dagegen, die der erblichen Herzoge, trat in Ludwig des Kindes schwacher Zeit wieder offen hervor; es gab wieder Herzoge von Sachsen, Ostfranken, Baiern, Thü-ringen, Schwaben und Lothringen. 2. Konrad von Franken und die sächsischen Könige und Kaiser in Deutschland, 911—1024. Konrad I. Herzog von Franken wurde zum deutschen König gewählt und regierte von 911—918. Er hatte guten S^tlfcn, aber nicht die nöthige Macht. Die unter Ludwig dem Kinde angefangenen Verheerungen der Ungarn dauerten schrecklicher als vorher fort, die großen Hcr3°9e/ namentlich Heinrich von Sachsen, Sohn Ottos des Erlauchten, der gegen seinen Willen auch noch Thüringen mit seinem Herzogthum vereinigte, waren säst unabhängig und der Herzog Giselbert von Lothringen hatte sich von Deutschland abgewendet und an Karln den Einfältigen von Frankreich angeschlossen, um einem Karolinger zu gehorchen. Gegen die letzten Kammerherren in Deutschland, die Grasen Erchanger und Berthold, die der Ermordung eines Bischofs schuldig waren, führte aber Konrad einen glücklichen Krieg, sie unterlagen. Sterbend erkannte der König, es sei ein Nachfolger nöthig, der mehr Macht in den Händen haben müsse, um Deutschland wieder mehr zu kräftigen; er empfahl daher seinem Bruder Eberhard, die Neichs-insignien seinem Feinde, dem Herzog Heinrich von Sachsen, zu überbringen und ihm die Königswürde anzutragen. Heinrich !., von 918 bis 936, auceps, der Vogler genannt, weil er von Eberhard ans einer Jagd angetroffen wurde, auch der Städteerbauer, besaß außer der erforderlichen Kraft auch die entsprechende Macht, um das zerrüttete Deutschland wieder zu stärken. Er nöthigte Giselbert von Lothringen durch Gewalt, die süddeutschen Herzoge von Baiern und Schwaben durch Klugheit, sich seinen Geboten zu fügen. Gegen die Slaven an

12. Abriß der deutschen Geschichte - S. 61

1798 - München : Lindauer
im I. i22o den geistlichen, und im Z. 1232 den welt- lichen Reicheständen ihre hergebrachten und erworbe- nen Rechte und Freyheiten, durch welche sie in ihren Ländern freye und selbstständige Landesherren theils bereits gewesen, theils nunmehr es geworden sind, durch feierliche Urkunden zu bestättigen. Aber mit diesen unmittelbaren Ständen selbst giengen überdieß, und waren zum Theil schon um diese Zeit, noch einige andere. nicht weniger wichtige, und an sich ungleich seltsamere Veränderungen vorgeganzzen. Einst war ein jeder freyer Mann (S. 20.) eben dar- um auch ein adelicher Mann, und nur größere und kleinere Habschaften, mit» Eigentümer mackren einen zufälligen Unterschied. Die Anzahl der Adelichen mar daher unermeßlich zahlreich, und der größte-Theil war in eben dem Verhältniß arm. Sie saßen schaüren- weise auf den Dörfern, und hielten sich für unend- lich glücklich, wenn sich ihr Vermögen so weit er- streckte, um sich ein Pferd halten, und sohin bey einer Fehde sich brauchen lasten, und sich verdingen konnten. Diesi letztere wurde schon unter den Caro- lingern, wo daß Faustrecht einriß, ( S. 24. ) häu- fig Mode, und im io-liten, und zumal im X2ten Jahrhundert kam die Sache noch viel weiter. Da- mals trugen fast alle jene Familien, welche nicht mächtig genug waren, um einem mächtigen Nachbarn, falls er sie befehden und ausrauben wollte, zu wider- stehen, ihr Hab und Gut, und gewöhnlich auch ihren Leib, einem reichen, ansehnlichen und mächtigen Haus, oder einem Bischöfen oder Abten zum Lehen auf,' oder sie schenkten ihm selbe gar, mit der Be- dingtst, daß er ihnen das Notwendige reichen, und sie in Schutz nehmen sollte. Auf diese Weise wurden fast alle geringere Geschlechter dienstmännisch, und entgegen wurden die reichern, und größer» täglich mächtiger und größer. Dieß wurden diese noch mehr, als zu den Zeiten der Kreuzzüge, und nachher, eine unglaubliche Anzahl adelicher, fürstlicher, gräflicher

13. Abriß der Baierischen Geschichte - S. 297

1822 - München : Lindauer
thanen stellten die Sache Gott dem Herrn anheim, und sehnten sich zwar nach dem dffentlicl en Gottesdienst, blieben aber ruhig; allein die bayrischen Bischöfe gin- Ken endlich so weit, daß sie den Herzog Otto im I. 3249 auf einen Synod nach Mühldorf beriefen. Ltto erschien nicht, sandte aber einen Abgeordneten, welcher den versammelten Bischöfen ins Angesicht sagen mußte, daß es der Herzog sehr schimpflich für seine Treue und Standhaftigkeit halten würde, sein dem Kaiser ftyerlich gegebenes Wort zu brechen, und dem U* ilhelm von Holland, in dessen Erwählung er niemals gewilligt, und dessen Freundschaft er nie- mals gesucht hatte, anzuhängen. Die Bischöfe betrie- den hieranfdas Interdikt mit verdoppelter Inständig- keit, und nun erst bekamen sie viele von den adelichen Landsassen, welche sich zu großen Vortheilen Hoff- nung machten, zu Anhänger. Da Herzog <l>tto diese für Rebellen erklärte, und überall befehdete, so entstand darüber in ganz Baiern ein wechselseitige- Brennen, Morden und Verheeren. z) <k>tto verharrte auf seinen Gesinnungen un- abänderlich, und ging zu Landshur den 29. Nov^ 2253 unvermuthet mit Tod ab; er erhielt in der Ehe mit der rheinpfalzischen Agnes folgende Kinder: 2) Ludwig, Ii., gen. der Strenge. 2) Elisa- beth, welche im I. 1246 an Conrad von Hohen- fiauffen (deutschen König dieses Namens Iv.) (und nach dessen im I. 1254 erfolgtem Hintritt;) im I. 1259 an Grafen Mainhard flll. zu Görz und Tyrol vermählt wurde, ch 1273.) z) Hein- rich Xiii., Herzog von Riederbaiern. 4) Sophia, welche im 1.1269 an Graf Gebhard von Hirschberg vermählt wurde. 5) Agnes, Nonne am Anger zu München ^ 2306. Iv.

14. Theil 7 - S. 45

1807 - Berlin : Duncker & Humblot
rend er in dem vorhin erzählten Handel, Eduards und Karls heimlicher Bundesgenosse war, wel, d>cd Ludwig sehr wohl wußte, suchte er diesen dadurch zu tauschen, daß er ihm einen boshaften Rath zur Hintergehung Eduards an die Hand gab. Zufälliger Weise war eben damals ein bur, gundischer Gesandter zu Paris. Diesen stellte der König zu der Stunde, da er dem Konnetadle Audienz gab, hinter eine Tapete, so daß er alle Worte des letztem hören konnte. Karl erfuhr auf diese Art alles wieder, und mußte natürlich den Konnetable als einen zweizüngtgen Verrächer verabscheuen. In dieser Stimmung gab er dem Ansuchen des Königs leicht Gehör, der ihn mit des Konnetabels Gütern zu belehnen versprach, wenn er ihm diesen Verrather aueltefern wollte. Ludwig schickte Truppen gegen ihn ab, und die-- sen zu entfliehen, eilte er - zu Karln, der da- mals eben Naney belagerte. Er sah gleich beim ersten Blick, wie hier die Sachen standen, und in der Angst entschloß er sich, um nur sein Le- den zu retten, Karln alle seine Güter zum Ge- schenk anzubieten, wenn er ihn nur gegen Lud- wig schützen wollte. Ludwig hatte dem Herzog denselben Preis versprochen, wenn er ihn aus, lieferte. Was sollte er thun? Er wollte lieber ein Geschenk vom Konnetabel, als einen Hen, kerslohn vom Könige annehmen, und so schwur er dem ersten feierlich seinen Schutz zu, und

15. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 287

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Das Herzogthum Burgund vernichtet. Ludwig Xi. 287 sein Vater im Bunde mit den großen Kronvasallen Frankreichs, den Herzogen von Bourbon und Berry, königlichen Geblütes, und mit dem Herzoge von der Bretagne u. s. w. den König Ludwig Xi. von Frank- reich demüthigen wollte. Er verwüstete mit ihnen Frankreich, siegte in der Schlacht von Monthlery (am 16. Juli 1465) zwar nicht, drang jedoch bis Paris vor. In dem Frieden von Konflans überließ Ludwig Karln die Städte an der Somme, die nur gegen 200,000 Goldstücke einlösbar sein sollten, trennte ihn aber auf diese Weise von den andern Herren, die er theils an sich zog, theils wie den von Berry gründlich demüthigte. Karl strafte unterdessen die Städte Lüttich und Dinant, deren Schirmvogt er war, 1466 für ihre wiederholten Aufstände grausam, ließ sein eigenes Land durch die Zuchtlosigkeit seiner Söldnerbanden lei- den und seine Unterthanen sahen es als kein freudiges Ereigniß an, als er 1467 seinem Vater folgte. Im Jahre 1468 berief Ludwig Ix. die Stände nach Tours und gewann sie ganz für sich gegen die großen Vasallen; der Herzog von der Bretagne unterlag ihm vollständig und mußte allen Bünd- nissen entsagen. Aber unbegreiflicher Weise ließ sich Ludwig durch Karln zu einer Zusammenkunft in Peronne bereden, und gerade jetzt revoltierten die Lütticher, von Ludwig aufgereizt, zum drittenmale. Karl behandelte, die Gelegenheit benutzend, Ludwigen als einen Gefangenen, bis dieser einen Vertrag unterschrieb, durch den der Herzog volle Landeshoheit erhielt. Nun wäre der stolze Herzog gar zu gerne König geworden und trat deßwegen mit dem Kaiser Friedrich Iii. in Unterhandlung, weil nach dem damaligen Staatsrechte nur der Kaiser den Königstitel verleihen konnte. Friedrich zeigte sich auch sehr willig, denn er hatte das Jahr vorher mit dem Herzog einen Bund gegen die Schweizer geschlossen und außerdem hoffte er, Karls Tochter Maria, die Erbin von Burgund, für seinen Sohn Maximilian zu gewinnen. Der Kaiser versprach Karln das Reichsvikariat über alle Länder jenseits des Rheins, die zum alten Reiche gehörten, also über die Schweiz, Piemont und die Lombardei; er sollte nach Friedrich Kaiser werden und dann erst die Krone auf Maximilian oder dessen Nachkommenschaft übergehen. In Trier unterhandelten die beiden Herren im Dezember 1473, als kurz vorher Karl Geldern und Zütphen an sich gekauft hatte und dadurch Herr der gesammten Nieder- lande war; schon war alles zu Karls Königskrönung bereit, als der Kaiser und er sich entzweiten; wahrscheinlich merkte Friedrich, daß Karl seinerseits nicht Wort zu halten gedenke, entfernte sich plötzlich mit seinem Sohne und überließ den Herzog dem Spotte der Welt. Wüthend zog Karl in das Oberland und in das Elsaß und erbitterte da die Schweizer, indem er ihre Klagen gegen den Hagenbach, seinen Vogt, ungestört ließ. Dann schloß er mit England Bündniß gegen Frankreich und mischte sich in die Kölner Fehde zu Gunsten des Erzbischofs Ruprecht (von der Pfalz),

16. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 26

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
26 3. Mai. Herz. Beruh. v. Weimar, daraus das Appellativns - Gericht, welches ansanalich nur aus 13 Personen bestand. Sonder- bar genug wurden 6 Gelehrte und 5 Adeliche v o nr Auslande dazu berufen — als ob zwei Lan- de s u n i v e r si t a t e n keine tüchtigen Männer hät- ten liefern können — Doch vielleicht fehlte es nur an solchen, die sich bemerkbar zu machen wußten. 1664. Herzog Christian von Sachsen - Merse- b u r g giebt das Privilegium zu Erbauung der Stadt D v b r i l u g k. Zter Mai. 1633. Herzog Bernhard vonweimae will Ingolstadt überfallen. Sdte Lützner Schlackt (6. Nov. 1632) in welcher Gustav Adolf, König der Schweden, blieb, batte Groses bewirkt. Der allgefürchtete Wallenstein, Oesterreichs erster Feldherr, und der Lande, wel- che er betrat, fürchterlichste Geisel, ward von dm Schweden und ihren Bundesgenossen genöthigt, Sachsen zu raumen — So endete der Feldzug von »632. Die Sachsen zogen sich nun nach der Lausitz und Schlesien; die Schweden theils nach Weitfa- len, theils unter dein grosen Bernhard von Weimar nack Franken, um Bamberg den Kai- serlichen zu nehmen. Die

17. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 797

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Erster Zeitraum. Von 1517 bis mg. 79? scheu der Donau und Theiß. Temeswar aber und das Land zwischen der Marosch und Donau blieb den Türken. Venedig erhielt den ganzen Peloponnes bis an den Isth- mus, verschiedene Inseln und einige Theile von Dalma- tien. Polen gewann wieder, was Muhammed Iv. dem- selben in Podolien entrissen hatte. Die Russen behielten Xv. Rußland* Alexe: hatte drei Söhne hinterlassen: Feodor und Iwan, von Maria Misloslafsky; Peter von Natalia Narischkin; Sophia war eine Tochter der ersten Ge- mahlin. Fe oder Iii. (1676-1632), ein edler Jüngling, aber von schwächlicher Leibesbeschaffenheit, folgte dem Va- ter in der Negierung. — Unter diesem Feodor Iii. ward (1630) ein zwanzigjähriger Waffenstillstand mit der Pforte geschloffen, in welchem diese ihre Ansprüche auf die Ukraine aufgab. Überhaupt ward nichts unterlassen, um das Reich gegen auswärtige Feinde nachdrücklich zu vertheidigen. Aber auch im Innern herrschte Feodor Iii. mit Ruhm. Bei den oft erneuerten Kriegen hatte sich der schädliche Einfluß des Nangstreites adelicher Geschlechter immer mehr geoffenbart. Feodor, unterstützt durch den Nath des Fürsten Golizün, emeö erleuchteten Staatsmannes, wollte das Übel mit der Wurzel ausrotten. In einer zahlreichen Versammlung der höchsten geistlichen und weltlichen Beamten schilderte er die Nachtheile solcher adelichen Vorzüge, und übergab, nach- deni der Patriarch und alle anwesende Edle seiner Meinung beigestimmt hatten, (12. Jan. 1031) die Nangbücher dem Feuer, und erklärte ihren Gehalt für nichtig. Eine feier- liche Urkunde (24. Nov. 168i) bekräftigte diesen Aus- spruch und das Gesetz: „Vorzüge der hohen Ämter sollen in Zukunft Niemanden nach Würde der Abkunft verliehen, sondern von Jedem durch eigene Verdienste erworben wer^

18. Lehrbuch der neuesten Erdkunde - S. 276

1832 - Kempten : Dannheimer
276 Osteuropa. vernements. Die Stadt, fast ganz von Holz erbaut, und mit gedielten Straßen versehen, hat 16.000 E., einen Kriegs- und Handelshafen, und ausgebreitete Handlung mit Pelzwerk rc. k. Kola, westlich dem weißen Meere, die nördlichste Stadt in Europa und der Hauptort im altrussischen Lappland, mit 1200 Cr., und starkem Handel mit Pelz werk, Fischen und Eider vögeln. Im Nordosten der Statthalterschaft leben bei 12.000 Samojeden; im Eismeere aber liegen die öden und unbewohnten Inseln Kalgu- jeiv, Waigatz, diese durch die Waigatzstraßc vom Festlandc ge- trennt, ferner No w a j a - S e m l i a, und noch weiterhin Spitzbergen, Gegenden, nur selten von kühnen Jägern und Fischern besucht. 10) In der Statthalterschaft Wo log da: Wologda, weit südl. von Archangel, wohlgebaute Hstdt. mit 11.000 E., einem großen Schullehrerseminar, vielen Fabri- ken und sehr wichtiger Handlung. Ustjuk-Weliki, nordöstl von Wologda, an der Dwina, ansehn- liche Stadt mit 12.000 E>, vielen Fabriken und starker Handlung zwischen Archangel und dem i n n e r n R u ß l a n d. 11) In der S t a t t h a l t e r s ch a ft K 0 st r 0 m a; K0ströma, südöstl. der vorigen an der Wolga, ansehnliche Hstdt. mit 8000 E., und blühenden Juchten-, Leinwand- und Seifenfabriken. 12) In der Statthalterschaft Nischegorod: Ni sch egorod, oder Nischnei-Nowgorod, südöstl. von Kostroma, unch ebenfalls an der Wolga, sehr feste und gewerb- reiche Hstdt. und Sitz eines Erzbischofes mit 15.000 E., und einer sehr großen und berühmten Messe. Paulowo, nicht weit von Nischegorod, sehr großes und rei- ches Dorf mit 7000 E., die großen Theils aus Ei sen- und Stahl- a r b c i te r u bestehen. 13) In der Statthalterschaft Tambow: Tambow, weit südwärts von Nischegorod, wohlgebaute Hstdt. mit 15.000 E., einer adelichen Schule, und blühenden Tuch- und Segeltuch-Manufakturen. Morl ch a n s k, nördl. von Tambow, Stadt mit 5600 E., vielen Ma- nufakturen und einer großen kaiserlichen V i t r i 0 l h ü t t e. 14) In der Statthalterschaft Woronesch: Wo ro ne sch, südwestl. von Tambow, unweit des Donflus- ses, hübsche Hstdt. mit 15.000 E., vielen Fabriken und Manufakturen und starkerhandlung aus demdon ins schwarze Meer. Paulvwsk, weiter südwärts am Don, Stadt mit 2500 E., die starken Obst- Garten und besonders Melonenbau treiben. 15) In der Statthalterschaft Kursk: Kursk, westl. von Woronesch, sehr alte, und schlechtge- baute Hstdt., mit 20.000 E., einem Gymnasium, Invali- de nha use und starker Fabrikation und Handlung. K 0 r c u a j a , 4 M. von Kursk, Einsiedelei und Wallsahrts- orr mit einem großen Pferde markte.

19. Mit einem Titelkupfer - S. 249

1821 - Stuttgart : Steinkopf
Klughe t t. r 4 9 Talente, eine Summe von beynahe 100,000 Rhein« land. Gulden. — Jetzt rief auf einmal des Cleome« ucs kleine Tochter aus: „Vater, wenn du dich nicht entfernest, so wird dich dieser Fremdling doch noch be- zechen." Der König folgte dem Rathe seines Kindes, Üand plötzlich auf, und gieng in ein anderes Zimmer; Aristagoras aber mußte abreisen, ohne ferner vorgelassen Zn werden. — Hatte Cleomenes dem Verführer länger Gehör gegeben, wie gar leicht hätte ihn das Geld bien* den, und zur Untreue gegen sein Vaterland verlsiten können! 178. Doktor Brockmann, Bischof des Norwegischen Stiftes Seeland, war einst bey einem Freunde als Gast dey seinem Hochzeit-Feste, wo eine große Gesellschaft aus verschiedenen Ständen versammelt war. Ueber Tische ward unter anderem auch von der schlechten Aufführung tines gewissen Predigers gesprochen. Einige wunderten sch darüber, andere beklagten ihn. Eine adeliche Dame, vermuthlich eine von denen, die in Gesellschaften gerne das Wort führen, sah die Sache von einer andern Seite und sagte mit einer höhnischen Miene: „da lehrn wir, mas unsere Priester für Leute sind!" Brockmann laß dabey; als Haupt der Geistlichkeit krankte es ihn 3h hören, wie von diesem Stande überhaupt so verächt- lich gesprochen werde; gleichwohl fand er diese fadr ^kusscrung keiner ernsthaften Antwort würdig. Kurz darauf aber brachte er eine Erzählung auf die Bahn von einer vornehmen Dame, die wegen ihrer schlechten Aufführung bekannt war, und machte in dem Verfolge der Erzählung die Bemerkung: „daraus folgt aber kei- nesweges, daß alle unsere adelichen Damen so seyn sollten."

20. Bd. 2, Abth. 2 - S. 40

1785 - Leipzig : Weidmann und Reich
<3) Köniall d'c Collegie^ Justiz. und Posicevver. faffuni. 40 Schweden. zu den Reichsständen. Im I. 1775 waren m Schweden 2270 adeliche Familien, nämlich 85 gräfliche, 231 freyherrliche und 1954 gemeine adeliche. Die hohen königlichen und Reichskolle- gien sind i) die vier königlichen Hofgerichte, nämlich das eigentliche schwedische zu Stockholm, das gothische zu Iönköping, und die finnischen zu Abo und Wasa» 2) Das königl. Rriegskolle- gium, welches die Oberaufsicht über das Kriegs- wesen zu lande hat. 3) Das Admiralitatskolle- gium, welches seinen Sitz zu Carlscrona und die Oberaufsicht über die Seemacht hat. 4) Das königl» Ranzleykollegium, oder die Reichskanzlei, und das zu diesem Kollegio gehörigen Antiguitä- ren-Archiv. 5) Das königl. Rammerkolle- gium. 6) Das königl. Staarekomroir» 7) Das königl. Bergkollegium. 8) Das kö- nigl. Rommerzkollegium. 9) Die königl. Rammerrevision, der Oberhofmarschall, wel- cher ein Reichsrath ist, den königl. Hof, die Tafel, und den ganzen Hofstaat besorget. Die Menge dieser königl. Kollegien zielt, wie wir schon mehrmal erwähnt haben, auf die unzer- trennliche Verbindung einer guten Verfassung des Staats mit dem allgemeinen Besten seiner Bürger ob, und die Grundstütze der neuen Regierungs- form, wie sie der jetzige König schuf, sollte die all- gemeine und die persönliche Freyheik seyn. Un- ter der allgemeinen wird die Unabhängigkeit von al- len fremden Bedrückungen verstanden, und die be- sondere kann also nur dann gesichert seyn, wenn je- der Bürger unter dem Schutz der Gesetze keiner Ge- walttharigkeit bloß gestellt ist. Es sind dahero die Granzen der gesetzgebenden und der vollstre- cken-