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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 256

1834 - Berlin : Enslin
256 machtigte, und in diesem Lande ein neues Königshaus gründete, das der Estritiden, welches nun nicht nur das elfte Jahrhundert hindurch im Besitz des dänischen Thro- nes blieb, sondern auch in dem folgenden Jahrhundert, wie später erzählt wird, zu besonderer Größe empor- wuchs. — Und da nun auf diese Weise die drei Lander des Nordens aus dem hinstnkenden Reiche Kanuts wie- der selbstständig hervortraten, so geschah dasselbe auch mit England, welches in der zweiten Halste dieses Jahr- hunderts ein neues bedeutendes Schicksal erlebte. — Nämlich nach dem Tode des dänischen Haralds konnten sich nun die Engländer der dänischen Herrschaft wieder ganz entziehen, und erhoben nun sogleich wieder einen Prinzen aus dem altsächsischen Königshaus, Eduard den Bekenner, auf ihren Thron. Dieser besaß denselben, obgleich andere Prinzen nähere Ansprüche darauf hatten, bis zum Jahr 1066, wo er kinderlos starb. < Nun ent- stand zwischen drei Männern ein Streit um die englische Königskrone, denn wie sie der englische Graf Harald Godwinson verlangte, der Eduards Schwager war, so machte auch der damalige norwegische König Harald wegen Verwandtschaftsrechten darauf Anspruch; das größte Recht aber sie zu fordern, glaubte eben jener Herzog Wilhelm von der Normandie zu haben, zu wel- chem Eduard der Bekenner in seiner Jugend als ver- triebener Prinz geflohen war, und dem er, wie Wilhelm vorgab, • sein Königreich aus Dankbarkeit in einem Te- stamente vermacht hallen sollte. Und wie nun diese drei Bewerber um die englische Krone mit ihren Kriegstrup- pen gegen einander zogen, um ihr Recht mit dem Schwerdte zu behaupten, da stießen zuerst die beiden Haralds auf einander im Norden von England, und lieferten die Schlacht bei Stamfordsbridge, im I. 1066, in welcher der englische Harald Sieger blieb. Nicht lange aber dauerte seine Siegesfreude. Als er nach London zurück- kehren und sich des Königreichs ganz versichern wollte, da stieg an der englischen Küste auch Wilhelm aus der Normandie mit einem Kriegsheere aus, daß Harald auch ihm entgegen eilen mußte, und in "demselben Jahr in der Schlacht bei Hastings wurde Harald von einem normannischen Pfeil tödtlich getroffen, und verlor Reich

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1. Geschichte des Mittelalters - S. 156

1861 - Leipzig : Brandstetter
156 mächtig, daß es bald ganz Skandinavien, d. i. Dänemark, Schweden und Norwegen, unter einem Herrscher vereinigte, nachdem daselbst auch das Christenthum Eingang gefunden hatte. Jetzt streckte König Suen seine gewaltige Hand nach England aus. Ethelred, ein später Enkel Alfred's, mußte das Reich verlassen und zu seinem Schwiegervater, dem Herzoge Richard Ii. von der Normandie, flüchten. Suen's Sohn, Canut der Große, vereinigte die englische Krone mit derjenigen von Dänemark und Norwegen. Seine Regierung war kräftig, weise und gerecht; die unter- worfenen Angelsachsen behandelte er mit Milde und Schonung. Er be- kannte sich öffentlich zur christlichen Religion und unternahm eine Wall- fahrt nach Rom, wo er der Krönung des Kaisers Konrad Ii. des Saliers beiwohnte. Seine Söhne Harald und Hardicanut, an Weisheit und Mäßigung dem Vater nur wenig ähnlich, machten die dänische Regierung auf's Neue auf dem britischen Boden verhaßt. Die Angelsachsen riefen Ethelred's Sohn Eduard Iii., den Bekenner (also hieß er seiner schwär- merischen Frömmigkeit wegen), der mit seinem Vater nach der Normandie geflohen war, auf den Thron. Er war jedoch zur Regierung unfähig und durch seinen längeren Aufenthalt in Frankreich für die normännisch- französischen Sitten so eingenommen, daß er ihnen, zum Verdrusse der Angel- sachsen, überall den Vorzug gab. Bei seinem kinderlosen Tode setzte er, wie behauptet wird, Robert's Ii. Sohn, Wilhelm von der Normandie, zum Thronerben ein. Die Nation aber weigerte sich, den fremden Herrscher anzuerkennen, und wählte den ritterlichen Grafen Harald, den Sohn des Dänen Godwin, der unter Eduard die Regierung geleitet, zum König. Dieser hatte, als er mit der vertriebenen Königsfamilie am normännischen Hofe lebte, dem Herzoge Wilhelm von der Normandie nicht nur das Wort gegeben, ihm nach Eduard's Tode zur Krone Englands zu ver- helfen, sondern auch schon im Voraus als künftigem Könige den Lehnseid geschworen. Als daher Harald selbst den Thron bestieg, ließ Wilhelm ihn an sein eidliches Wort mahnen und schiffte, da jener nicht darauf achtete, mit einem Heere auserlesener Ritterschaft*) nach England über. In der blutigen Schlacht bei Hastings maß sich die angelsächsische und normännische Tapferkeit. Es wurde grimmig gefochten; der sächsische Adel, die Blüthe des Landes, unter ihnen der ritterliche König Harald, blieben auf der Wahlstatt. Der Sieg entschied für die Normannen; Wilhelm I., fortan der Eroberer zubcnaunt, bemächtigte sich der Krone Englands und von jetzt an herrschte das normännische Königshaus über England (1066- 1035). Der neue König regierte mit Kraft und Klugheit, aber auch mit ge- waltiger Strenge. Die Feindseligkeit wurde durch die Verschiedenheit der Sprache und Sitten vermehrt. Die Normannen hatten ihre alte ger- *) Unter den vielen berühmten Rittern befand sich auch der von Uhland besungene kühne Taillefer.

2. Geschichtsauszug für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 44

1883 - Berlin : Schultze
44 Mittlere Geschichte. Deutschland verbindet. Karls Nachfolger Ludwig Xii. erobert Mailand und erneuert die Ansprüche auf Neapel. Er erobert das letztere im Bunde mit Ferdinand dem Katholischen von Aragonien. Bei der Teilung der Beute kommt es zwischen den Siegern selbst zum Kriege; die Franzosen werden von den Spaniern geschlagen, und Neapel kommt an Ferdinand den Katholischen. Auch aus Mailand werden die Franzosen wieder vertrieben durch die heilige Ligue, welche Papst Julius Ii., Venedig, Ferbinanb b. Katholische, Maximilian I. und Heinrich Viii. von England geschlossen. Lubwigs Nachfolger Franz I. (1515—1547) erobert Mailand von neuem. 3. England. 827—1016 England unter angelsächsischen Königen. 827 Egbert von Wessex vereinigt die 7 angelsächsischen Königreiche. 871—901 Alfred der Große. Er kämpft glücklich gegen die Dänen. 1016—1041 Herrschaft der Dänen unter den Königen Swen, Knud dem Großen und Harald. 1041—1066 Eduard der Bekenner aus dem angelsächsischen Königshause. 1066—1154 England unter normannischen Königen. 1066 Wilhelm der Eroberer, Herzog von der Normandie, besiegt in der Schlacht bei Hastings Eduards Nachfolger Harald und wird König von England. 1154-1399 Das Haus Anjou oder Plantagenet, welches mit Heinrich Ii.. der durch seine Mutter von Wilhelm dem Eroberer abstammt, zur Regierung kommt. Heinrich Ii. erobert Irland. Streit mit dem Erzbischof von Canterbury Thomas Becket. Heinrichs Sohn und Nachfolger ist Richard Löwenherz. — Eduard I. (1272—1307) erobert Wales. Seinem ihm daselbst geborenen Sohne gibt er den Titel Prinz von Wales, welcher seitdem auf alle englischen Thronerben übergegangen ist. — Unter Eduard Iii. (1327—1377) bricht der Erbfolgekrieg mit Frankreich aus, welcher auch unter Richard Ii., dem Sohne des schwarzen Prinzen, fortdauert. Richard wird von dem Herzog Heinrich von Lancaster, einem Enkel Eduards Iii., entthront, und es regiert von 1399—1461 das Haus Lancaster, eine Nebenlinie des Hauses Plan» tagenet. Unter Heinrich Vi. wird der Krieg mit Frankreich beendet. Gegen ihn empört sich Richard von Aork, der durch seine Mutter von dem 2. Sohne Eduard Iii. abstammte, und es beginnt der 30jährige Krieg zwischen den Häusern Lancaster (rote Rose) und Aork (weiße Rose). Während dieses Krieges regieren von

3. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 447

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Don 800 bis 1096. 447 die Herrschaft der Danen über England. Als im Jahre 1041 Hardieanut, der Sohn Sumutö des Großen, ohne Erben starb, wählten die Engländer, lange schon nach ihrem alten Königs-Stamme sich sehnend, Eduard, den Sohn Ethelreds und Emma'ö, zum Könige. 3. Eduard der Bekenner (1041-1066). Ha- rald. Die Schlacht bei Hastings. Eduard der Bekenner, der letzte König aus dem Geschlechts des großen Alfreds, war nicht ohne guten .Willen, aber ohne Kraft, und zog sich besonders dadurch Haß zu, daß er viele Fremde aus der Normandie, wo er seine frühere Lebenszeit zugebracht hatte, an seinem Hofe aufnahm, und dieselben auf Kosten der Engländer begünstigte. Als Eduard (1066) starb, hatte Edgar Atheling, der Enkel Edmunds (Ironside's), die nächsten Ansprü-. che auf den englischen Thron. Allein da dieser Prinz noch jung, ohne Freunde und Unterstützung war, so bemäch- tigte sich Harald, Graf von Westsex, einer der an- gesehensten Großen Englands, der königlichen Würde. Große Vorzüge und der Wille der Nation gaben dem Grafen das Recht hierzu. 'Auch trug er bald nach dem An- tritte seiner Negierung über Harald Harfagar, den Kö- nig von Norwegen, welcher den Thronwechsel in England zu Eroberungen benützen wollte, bei Stanefordsbridge (25. September 1066) einen glorreichen Sieg davon. Doch wenige Tage nach diesem Siege stand Herzog Wilhelm von der Normandie mit einem zahlreichen Heere auf der Küste von Susfex. Wilhelm, der Sohn Herzog Roberts von der Nor- mandie, machte als Verwandter Eduards, und weil die- ser ihn zum Nachfolger bestimmt hatte, Ansprüche auf den Thron von England. Aber Eduard hatte späterhin sich auch für Harald erklärt, und dieser gründete überdieß sein Recht auf den Willen der Nation. Allerdings war es ein kühnes Unternehmen Wilhelms, seine Ansprüche auf England mit den Waffen geltend zu machen. Indessen ward sein Plan durch mehrere Umstände

4. Theil 2, Abth. 3 - S. 133

1824 - München : Lentner
133 Sachsen — an einander zu gewöhnen und der Verei- nigung naher zu bringen, wodurch er mit Recht den Nah- men des Großen verdiente. Nur die Uneinigkeit sei- ner beyden Söhne — Harald regierte seit 1036, und Hardekanut seit 1059 — und ihr früher Tod ver- hinderte die Vereinigung an ihrer rechten Festigkeit. Die Dänische Negierung hatte 1041 ein Ende, und die Sach- sen riefen voll Jubel in Ethelredö jüngstem Sohne, Eduard Ii. dem Bekenner (1041 — 1066), ihren früh- ern Angelsächsischen Negentenstamm aus der Normandie herüber auf den Thron. Unter ihm ward England be- reits in Sprache, Sitten und dem Personale der Ne- gierung halb Normännisch. Nach seinem Tode bewarben sich der König von Norwegen Halfager, der Sächsische Graf Harald, Eduards Schwager, und der Herzog Wilhelm von der Normandie um den Englischen Thron; der erste, um die Dänische Negierung, die nach dem Tode der Söhne Kanuts war unterbrochen worden, wieder fortzusetzen; der zweyte, weil ihn Eduard auf sei- nem Todtenbette —, und der letzte, weil er ihn als ei- nen mit ihm verwandten Zugendfreund schon früher zu seinem Nachfolger ernannt haben soll. Die Waffen ent- schieden schnell. Den König von Norwegen hatte der Graf Harald bereits in der Schlacht bey Stanefords- bridge überwunden (25. Scpt. 1066); und den Grafen überwand wieder der Herzog von der Normandie in der blutigen Schlacht bey Hastings ( 14, Qct. 1066), in welcher überdieß sein Nebenbuhler auf dem Schlachtfelde blieb. Mit Wilhelm dem Eroberer (1066 — 1087 ) kam die ganze Normännische Feudalverfaffung nach Eng- land. Er theilte das ganze eroberte Land in 60,215 Lehen, wovon er selbst 1400 als sein Kammergut behielt, und die meisten übrigen an seine Normännischen Ritter austheilte. Was davon Kirchen, Klöstern und den mächtig- sten Sächsischen Familien gelaffen wurde, das verwandelte

5. H. G. Bohrs Lehrbuch der Geschichte des Mittelalters - S. 50

1853 - Kopenhagen : Gyldendal
50 476—1100 Gestorbenen erben sollte. Allein ^d4n Bestrebungen Emmas zum Trotze wählten die Engländer den Sohn Knuds aus einer früheren Ehe, Harald Harefod zum König. Als Harald Harefod nach einer rühmlosen Regierung 1039 gestorben war, vereinigte Hardeknud abermals das dänische und englische Reich. Allein bei dem Tode Hardeknuds (1042) wählten die Engländer Eduard Confessor (1042—1066) einen jünge- ren Sohn Ethelreds des Unentschlossenen. Dänemarks Reich fiel, dem Vergleiche in der Göthaelv zufolge, Magnus dem Guten zu (1042—1047). " Eduard der Bekenner (1042 — 1066) war ein un- tüchtiger König; bei seinen Verwandten in der Normandie, den Jarlen in Rouen erzogen, mißfiel er seinem Volke, besonders wegen seiner französisch-normannischen Sitten, und weil er die Normannen den Angelsachsen vorzog. Der mächtige Jarl God- win stand an der Spitze der angelsächsischen Parthei und hatte ■ unter der Regierung des schwachen Königs die ganze Gewalt in Händen. Als Eduard der Bekenner gestorben war, wurde Godwins Sohn, der milde und volksthümlichc Harald von der angelsächsischen Parthei zum König erwählt; vergebens suchte sein Bruder Toste bei dem norwegischen König Harald Haardcraade Hülfe, um seinem Bruder das Königreich wieder zu nehmen: Toste und Harald Haarderaade fielen bei einem Angriffe auf Northumberland in der Schlacht bei Stand- forbridge (1066). Allein schon segelte die französisch-nor- mannische Flotte über den Kanal, um mit Harald um das Königreich England zu kämpfen; denn Wilhelm der Bastard, Jarl in Rouen, behauptete, vermöge eines Te- stamentes seines Schwagers Eduard des Bekenners, ein Recht auf Englands Thron zu haben. Nach hartnäckigem Wi- derstande wurde Eduard mit seinem Heere bei Hastings (1066) geschlagen, wo Harald den Heldentod fand und aller Widerstand gegen den normannischen Eroberer aufhörtc.

6. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 189

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 189 — Bruders Harald auch in den Besitz Dänemarks gekommen, eroberte er Norwegen und zwang hierauf auch den König Malcolm Ii. von Schottland zur Anerkennung seiner Oberhoheit. Der vollständige Sieg des Christentums in den skandinavischen Ländern war hauptsächlich sein Werk. Er führte englische Priester in sein dänisches Reich und errichtete auf Seeland und andern Inseln Bistümer. Kurz vor seinem Tode machte er eine Wallfahrt nach Rom, auf welcher er seinen Reichtum durch glänzende Freigebigkeit bekundete. Nach seinem Tode teilten seine drei ihm unähnlichen Söhne seine Länder: Norwegen, Dänemark und England. Hardiknud (Knud der Harte), der England erhalten sollte, mußte dieses Land seinem Bruder Harald überlassen und erhielt es erst nach dessen Tode (1039). Mit Hardiknuds Tode (1041) endete die dänische Herrschaft in England. 3. Ende der angelsächsischen Dynastie. Eduard Iii., der Bekenner (1042—1066), der jüngste Sohn Ethelreds, ein guter, frommer Fürst, entfremdete sich aber die Herzen der Großen durch seine Vorliebe für die Normannen. Während seiner Regierung wurde der König Duncan Vii. von Schottland durch Macbeth ermordet; Eduard unterstützte des Ermordeten Sohn, Malcolm Iii., der den Mörder stürzte und den väterlichen Thron wiedergewann. Eduard starb kinderlos, nach ihm bestieg der mächtige und allgemein beliebte Graf Harald mit Zustimmung der englischen Großen den Thron. Dieser wurde ihm jedoch streitig gemacht durch den Herzog Wilhelm, einen Neffen der Königin Emma. Die blutige Schlacht bei Hastings (1066), in welcher Harald den Tod fand, führte den Normannenherzog auf den englischen Thron, welcher den Beinamen der „Eroberer" erhielt. 4. Die normannischen Könige. — Wilhelm der Eroberer (1066 bis 1087), ein Fürst von unbeugsamer Festigkeit, unermüdlicher Tätigkeit und scharfem Verstände, verursachte durch die Strenge seiner Regierung und die Bevorzugung seiner normannischen Großen häufige, mit Grausamkeit unterdrückte Empörungen seiner angelsächsischen Untertanen. Die eingezogenen englischen Lehen verteilte er nach Willkür und behielt einen großen Teil derselben für sich, weshalb er als der reichste Fürst seiner Zeit galt. Die Bemühungen Wilhelms, die französische Sprache — die Sprache der Normannen — zur herrschenden zu machen, führten eine Vermischung derselben mit der angelsächsischen herbei, durch welche der Grund zu der heutigen englischen Sprache gelegt wurde. Wilhelm starb, 63 Jahre alt, aus einem Zuge gegen Philipp I. von Frankreich an den Folgen eines Sturzes mit dem Pferde in einem Kloster bei Rouen (1087). Auf seinem Sterbebette traf er die Verfügung, daß sein ältester Sohn Robert, der sich gegen ihn ausgelehnt, nur die Normandie erhalten, der englische Thron dagegen seinem zweiten Sohne Wilhelm zufallen solle. Gegen dessen Sohn

7. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 31

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Ii. Die außerdeutschen Länder. B. England. 31 Blüte der Poesie in der Provence (in langue ctoc), schon durch die Araber um 1070 (die Troubadours; Bertran de Born), aufs neue aber durch die Kreuzzüge angeregt; vernichtet durch die Albigenserkriege. In Nordfrankreich, in der Normandie (in langue cl’oil oder (Voui), die Ritterdedichte und Ritterromane der Trouvere s und Ausbildung der weltlichen Musik durch die „Musikmeister" (- Miustrels) nach 1150. — Die Sagenkreise von Alexander dem Großen, von Karl dem Großen, vom heiligen Gral, König Artus und den 12 Rittern von der Tafelrunde. § 108. B. England. a) Die Angelsachsen und die Dänen 827—1066. 1. Egbert, K. v. Wesses seit 800, vereinigt die 7 angelsächsischen Königreiche zu einem Reiche England 827 827 (§ 73). 2. Alfred der Große (871—901) besiegt die England (seit 787) 900 bedrängenden Danen (Normannen), sorgt für Volksbildung, Gerichtswesen, Schisfahrt, Handel und Befestigung des Landes. 3. Unter Ethe lred Ii. (979—1016) Ermordung der aufs neue eingedrungenen Dänen (Dänische Vesper) 13. Nov. 1002. 4. ©wen, König von Dänemark, erobert England 1013. 5. Ixatiut der Große (Knut) 1016—35, Swens Sohn, König von Dänemark mit Schleswig (§ 93) und Norwegen, von England und Schottland; regiert kräftig, verbreitet das Christentum. — Aus seine Sohne Harald und Hardeknut folgt in England 6. Eduard der Bekenner, Ethelreds Ii. Sohn (1042—1066), begünstigt Sprache und Sitten der französischen Normannen; er ver-hilst Malcolm, dem Sohne Duncans Vii., gegen Macbeth, Duncans Mörder, zur schotttischen Krone (1057); vererbt England an seinen Vetter Wilhelm, Sohn des Normannen Robert des Teusels; die Nation wählt Harald, Grasen von Wessex, den Schwager Eduards, zum König (1066). b) Die normannischen Röntge*) in England 1066—1154 (in weiblicher Seitenlinie noch heute). 1. Wilhelm I. der Eroberer 1066—1087, Herzog von der Normandie, siegt über Harald in der Schlacht bei Hastings (et. d. Südküste Englands), 1066 Zeigt sich grausam gegen den angelsächsischen Adel. Vermischung deru- °ft-der französisch-normannischen und der angelsächsischen zur englischen Sprache. *) Stammtafel der normannischen Könige auf der folgenden Seite.

8. Mittlere Geschichte - S. 141

1848 - Leipzig : Brandstetter
141 die unterworfenen Angelsachsen behandelte er mild. Er bekannte sich auch öffentlich zur christlichen Religion und unternahm eine Wallfahrt nach Rom, wo er der Krönung des Kaisers Konrad ll. des Saliers beiwohnte. Seine Söhne Harald und Hardicnut waren ihm an Weisheit und Mäßigung nicht gleich, darum wurde die dänische Regierung verhaßt und die Angelsachsen riefen Ethelred's Sohn Eduard Iii., den Bekenner (also hieß er seiner schwärmerischen Frömmigkeit wegen), der mit seinem Vater nach der Normandie geflohen war, auf den Thron. Er war jedoch zur Regierung ganz unfähig und brachte überdieß eine Menge normännischer Ritter mit sich nach England, denen er, zum Verdruffe der Angelsachsen, überall den Vorzug gab; darum erhob man nach Edmund's Tode den jungen Herzog Harald von Wessex zum Könige. Dieser Mann hatte aber, als er mit der vertriebenen Königsfamilie am normännischen Hofe lebte, dem Herzoge Wilhelm von der Normandie nicht nur das Wort gegeben, ihm nach Edmund's Tode zur Krone Englands zu verhelfen, sondern auch schon im Voraus als künftigem Könige den Lehnseid geschworen. Als daher Harald selbst den Thron bestieg, ließ Wilhelm ihn an sein eidliches Wort mahnen und zog, da jener nicht darauf achtete, mit einem Heere auserlesener Ritterschaft *) nach England. In der blutigen Schlacht bei Hastings maßen sich die angelsächsische und normännische Tapferkeit; hier wurde so grimniig gefochten, daß fast alle Angelsachsen von Adel und mit ihnen König Harald auf dem Platze blieben. Der Sieg entschied für die Normannen, Wilhelm I. bemächtigte sich der Krone Englands und von jetzt an herrschte das normännische Königshaus über England (1066—I 135). Der neue König regierte mit Kraft und Klugheit, übte aber dabei eine gewaltthätige Strenge und die neuen Unterthanen blieben für sich gegen ihn wie gegen alle Normannen feindlich gesinnt. Diese Feindseligkeit wurde noch durch die Verschiedenheit der Sprache und Sitten vermehrt. Die Normannen hatten ihre alte germanische Sprache bereits in's Romanische verwandelt und sprachen also französisch; auch in Sitten, Kleidern und der ganzen Lebensweise waren sie französisch, d. h. feiner und gebildeter, als alle übrigen Germanen, während die Angelsachsen roh und ungebildet er- schienen, denn die schön begonnene Bildung des englischen Volkes unter Alfred war durch das Mönchs- und Priesterthum nicht nur nicht gepflegt, sondern sogar zum großen Theile wieder erstickt worden. Die normänni- schen Ritter und Grafen behandelten den sächsischen Adel mit Verachtung, letzter suchte dagegen bei jeder Gelegenheit Streit und Händel und wollte es nicht dulden, daß jene vom Könige Wilhelm manches schöne Landgut, Hofämter und Bisthümer erhielten. Als darauf der König nach der Nor- *) Unter den vielen berühmten Rittern befand sich auch der von Uhland be- sungene kühne Tai llefer.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 82

1882 - Freiburg : Herder
82 Das heilige römische Reich deutscher Nation. auch durch englische Priester das Christentum in Dänemark ein. Seine zwei Söhne folgten ihm; da diese aber (1042) ohne Erben starben, kam der angelsächsische Stamm wieder auf den Thron, indem die Engländer einen Enkel Ethelreds, Eduard den Bekenner (1042—1066), wählten. Der neue König hatte einen längern Krieg mit dem Empörer Macbeth zu führen, der den schottischen König Duncan ermordet hatte (Shakespeares Macbeth). Im übrigen zeigte Eduard eine große Hinneigung zu den Normannen und ihren Sitten und entfremdete sich dadurch die Gemüter der Engländer. Kerzog Wilhelm von der Mormandie, der Groöerer. (1066.) § 84. Nach Eduards Tode wählten die englischen Großen 1066 den Grafen Harald zum Könige, aber Wilhelm, der Herzog von der Normandie, der tüchtigste Heerführer, sowie der schlaueste und gewalt- thätigste Fürst seiner Zeit, behauptete, gerechtere Ansprüche ans den eng- lischen Thron zu haben, sammelte ein großes Heer normannischer und norddeutscher Ritter, landete im Herbste 1066 an der Südküste Englands und nahm in der blutigen Schlacht bei Hastings dem König Harald Thron und Leben. Hierauf überwältigte er jeden Aufstand, vertilgte einen Teil des angelsächsischen Adels und verteilte 60 215 Lehen unter seine Normannen, unterwarf aber alle königliche Vasallen einer starken Steuer. Heinrich Ii. (1154—1189.) § 85. M't Heinrich Ii. kam das Haus Plantagenet auf den Thron, das von ebenso stolzem und hartem Charakter war als die Könige aus dem Mannsstamme Wilhelms des Eroberers. Heinrich Ii. bemächtigte sich der Ostküste von Irland und zwaug den König von Schottland, sowie den Fürsten von Wales zur Huldigung. Er erwarb durch Heirat Guyenne und Poitou, und da er die Normandie als Erbteil besaß, so beherrschte der König von England einen großen Teil von Frank- reich, und war doch wegen dieser seiner Herrschaften in Frankreich Vasall des Königs von Frankreich. Aus diesem unnatürlichen Ver- Hältnisse entstanden die fast immerwährenden Kriege zwischen den sran- zösischen und englischen Königen. König Johann ohne Land. (1199—1216.) § 86. Heinrichs Ii. Sohn Richard Löwenherz (1189—1199), der Held des großen, aber erfolglosen Kreuzzuges, fiel 1199 vor einem französischen Schlosse durch einen Pfeil. Richard hatte nur kurze Zeit im eigenen Lande geweilt. Zunächst brachte er drei Jahre auf dem erwähnten Kreuzzuge zu, geriet dann in deutsche Gefangenschaft und kämpfte schließlich jahrelang

10. Für den Unterricht in Mittelklassen berechnet - S. 95

1883 - Leipzig : Kesselring
Wilhelm der (grberer 10661087. 95 37, England: Wilhelm der Eroberer 10661087. 1. Sinken des englischen Reiches unter Alfred des Groen Nachfolgern. Einflle der Dnen. König Ethelred: der Dnenmord 1002. Rache der Dnen (Knud der Groe 10161035). Eduard der Bekenner 10421066. Harald. 2. Wilhelm von der Nor-mandie. Schlacht bei Hastings 1066. 3. Wilhelm der Eroberer" König von England. Einfhrung des franzsischen Lehnswesens. Die englische Sprache. Wilhelms Tod 1087. Normnnische Könige 10871154. (Das Haus Aujou oder Plantagenet 11541485.) 1. In der zweiten Hlfte des 10. Jahrhunderts welkte die durch Alfred den Groen (871901) herbeigefhrte Blte Englands (S.64) rasch dahin. Von neuem begannen die Dnen das Land heimzusuchen und zu brandschatzen. Da sie wider den geschlossenen Vertrag die Ksten plnderten, so lie König Ethelred (9791016) alle in seinem Reiche befindlichen Dnen an einem Tage er- Dnen-morden (13. November 1002). Aber diese blutige That ward gercht. Wiederholt mord. verheerten dnische Scharen das Land, bis endlich nach Ethelreds Tode (1016) Knud der Groe (S. 92) England mit Dnemark vereinigte. Knud, der auch Norwegen erobert hatte, wurde im Jahre 1035 vom Tod ereilt und hinterlie seine drei Reiche seinen Shnen. Als diese kinderlos starben, bestieg 1042 den Thron Englands wieder ein angelschsischer Fürst, der der Sohn Ethelreds: Eduard der Bekenner. Er war ohne Nachkommen, Bekenner, und daher hoffte sein Schwager Harald, nach ihm König zu werden. Wirklich Harald, nahm dieser auch bei Eduards Hinscheiden (1066) mit Genehmigung des englischen Volkes den Thron in Besitz. 2. Doch Harald fand in dem Herzog Wilhelm von der Normandie^, einem Anverwandten des angelschsischen Knigshauses, einen mchtigen Gegner. Sobald derselbe Haralds Thronbesteigung erfuhr, rstete er sich zu einer Landung und hatte in kurzem ein Heer von 50 000 Mann und eine Flotte von 1000 Schiffen zusammengebracht. Ohne Ungemach gelangte die Flotte Landung von den Ufern der Sonime1 an die englische Kste. Als Wilhelm ans Land Wilhelms, sprang, glitt er ans und fiel zu Boden. Doch schnell gefat, verhtete er jede schlimme Deutung durch den Ruf: So nehme ich Besitz von diesem Lande!" Darauf lie er alle Schiffe durchbohren, damit keiner in die Heimat entfliehen knne, ein Lager schlagen und mit Bollwerken befestigen. Bei der Kunde von Wilhelms Landung eilte Harald gen Hostingsx, Hastings wo die Normannen ihr Lager hatten. Dort kam es den 14. Oktober 1066 1066. zur Entscheidungsschlacht. Am Morgen rckten die Normannen, das Rolands-lied singend, auf den Feind los, und ein grauenvolles Gemetzel begann. Auf beiden Seiten ward den ganzen Tag mit unbertrefflicher Tapferkeit gestritten. Gegen Abend aber fiel Harald, von einem Pfeile ins Auge getroffen, tot neben dem Reichspanier nieder. Mit dem Fhrer war die einheitliche Leitung, war der zhe Widerstand des englischen Heeres dahin. Der Kamps ermattete allmhlich, und die einbrechende Nacht machte ihm vollends ein Ende. Wilhelm bernachtete auf dem Wahlplatz und lie am folgenden Tage die Toten zhlen und beerdigen; 15 000 Normannen waren gefallen, noch weit grer war der Verlust der Englnder. 3. Nach diesem Siege zog Wilhelm, der seitdem Wilhelm der Eroberer genannt wird, in London ein und lie sich dort zum Könige von England krnen (26. Dezember 1066). Mit den Eingebornen aber hatte er noch manchen Kampf zu bestehen. Um ihren Widerstand zu brechen, stie er die altenglische Verfassung um und fhrte mit Strenge und Grausamkeit das franzsische 1 Normandie S. 85 Anm. 1. Somme, Flu im nrdlichen Frankreich. Hastings, Stadt am Kanal, westlich von Dover.

11. Die Weltgeschichte - S. 106

1881 - Gießen : Roth
106 Wilhelm I., der Eroberer von der Normandie. verheirathet ( 49, Anm.). Kanut der Groe eroberte (1028) ganz Norwegen und nnterwarf auch Schottland und wurde so der mchtigst Fürst seiner Zeit. Es folgten ihm in England zwei seiner Sh"^ nach einander, ihre Regierung war hart und ungerecht und nach ihre?" Tode (1042) kam die englische Krone wieder an den Stamm der Angelsachsen, nmlich an Ethelreth's Ii. jngeren Sohn, welche Eduard der Bekenner (1042 1066) hie. Nun starb im Jahre 1066 der gerade Stamm der Angelsachse mit Eduard dem Bekenner, der keine Kinder hinterlie, aus-Eduard der Bekenner hatte schon bei seinen Lebzeiten bestirnt^' da sein Nachfolger der Herzog Wilhelm von der Normans (die nordwestliche Provinz Frankreichs), der ihm befreundet und sei11 Vetter war, sein solle. Allein der Bruder von Eduards Gemahlin Harald, der schon unter Eduard die Regierung geleitet hatte, glaubte als Angelsachse nhere Ansprche auf den englischen Thro" zu haben, als der auswrtige Herzog Wilhelm von der Normandie-Dehalb nahm Harald, sobald'eduard der Bekenner gestorben war, von England Besitz, lie sich zum König krnen und von alle" Groen des Reichs den Eid der Treue schwren. Als Herzog 2bi(# Helm von der Normandie hiervon Kunde erhielt, segelte er tflit einer Flotte von 896 grotzen Schiffen und einem stattlichen Hee^ hinber nach England, um dieses Laud mit der Gewalt der Waffen zu erobern. Bei Hostings (spr. Hstings) landete er mit seines Heere. Als Herzog Wilhelm hier an's Land stieg, glitt er aus und fiel mit beiden Hnden aus die Erde. Da dies Mehrere seiner Lett^ eil ein Unglck bedeutendes Zeichen ansahen, rief er mit lauter Stimme-Ich fasse Dich, England, mit beiden Hnden, das ich mit Gottes beistand erobern werde." Hierauf lie er alle seine Schiffe durchs bohren, damit seinen Normannen alle Aussicht auf Flucht abgeschnitten wre, und sie desto mnthiger kmpfen mten. : Als Harald erfuhr, da die Feinde in England gelandet seien, rckte er ihnen fl1' einem groen Heere von London ans entgegen und bezog ein feste-Lager in einiget Entfernung von den Normannen. Dies Lager griffe" die Normannen an, und wiewohl Harald beim Kampfe das eine We verlor, so konnten doch die Normannen das Lager nicht nehme"' Denn die Englnder verteidigten sich tapfer mit ihren Streitxte" ' und schlugen alle Angriffe der Normannen siegreich zurck. Da f>e* fahl Herzog Wilhelm seinen Lenten, sie sollten zum Scheine fliehe^ damit die Englnder ihr Lager verlieen. In der That flohen b'c Normannen, als aber die Englnder ihr Lager verlieen und ihne" nachsetzten, da gab Herzog Wilhelm ein Zeichen mit der Trompets die Normannen wandten sich wieder um und hieben in die Englnder

12. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 182

1916 - Leipzig : Ploetz
182 Mittlere Geschichte. Zeiten und der zweiten Hälfte jeder Woche (von Mittwoch abend bis Montag früh). Forts. S. 204. § 3. England und der Norden. (Vgl. S. 152.) 827—106(1. England unter sächsischen Königen. 827. Egbert von Wessex vereinigt die sieben angel- sächsischen Reiche als erster König von England. Einfälle und Ansiedlungen der heidnischen Nor- mannen {Deinen). Sein Enkel 871—901. Alfred der Große bekämpft glücklich die Dänen und stellt die alte Grafschaftsverfassung wieder her; das Grafschaftsgericht unter Leitung des vom König ernannten Ealdorman, dess enstellvertreter der shirgerefa (sherif). Blüte des Reiches noch unter seinem Sohne und seinem Enkel, dann Verfall und neue Bedrängnis durch die Dänen. 1002. Ermordung der Dänen auf englischem Boden an einem Tage (Dänische Vesper, s. S. 204) auf Befehl König Ethelreds 11. Infolge davon neue Rachezüge der Dänen nach England und endlich 1016 — 1042. dänische Herrschaft über England unter Knud dem Großen (S. 176 f.), der als Sieger Milde übt und in Dänemark das Christentum zum Siege bringt (f 1035), und unter seinen Söhnen Harald I. undhardiknud. 1042 —1066. Das Regiment der angelsächsischen Könige wieder- hergestellt. Eduard der Bekenner, Sohn Elhel- reds, aus der Normandie zurückgekehrt, begünstigt die Nor- mannen an seinem Hofe, die aber von seinem Schwiegervater Godwin vertrieben . werden. Sein Feldherr Siward besiegt Macbeth, der sich in Schottland nach der Ermordung des Königs Duncan des Thrones bemächtigt hat (1054). Duncans Söhn Malcolm nimmt Schottland von Eduard zu Lehen. Nach Eduards Tode wird Harald Ii., Godwins Sohn, zum König ausgerufen, verliert aber Thron und Leben in der 1066. Schlacht bei Hastings (spr. Hestings) gegen Wilhelm den Eroberer, Herzog von der Nor- mandie (S. 181), der sich in Westminster zum König von England krönen läßt. König Malcolm von Schottland schließt mit ihm einen Vertrag. Forts. S. 206. Dänemark, Norwegen, Schweden bestehen seit Anfang des 11. Jahrhunderts als christliche Königreiche (Olaf der Heilige in Norwegen f 1030) nebeneinander, noch oft von wildem Streit erfüllt. Am meisten kommt Dänemark empor unter dem Neffen Knuds d. Gr. Svend Eslridson (f 1076) und dessen Söhnen. Vgl. S. 192, 200, 215 f.

13. Römische Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 148

1906 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 148 — geheime Botschaft des Königs Ethelred Ii. Tausende von Dänen. Als dann aber der Dänenkönig Sven einen Rachezug unternahm, stand der größte Teil des Adels nicht zum Könige. Die Herrschaft der Dänen. Sven gewann das ganze Reich und 1016-sein Sohn Könnt der Große, 1016—1035, wurde zu London zum Könige 1035 gewählt. Kanut gewann auch Dänemark und Norwegen, heiratete Ethel-reds Witwe Emma, hob die Rechtspflege, schloß mit dem Kaiser Konrad Ii., bei dessen Krönung in Rom er zugegen war, Freundschaft und vermählte seine Tochter dem Sohne Konrads Heinrich Iii. Kanut folgten zunächst seine Söhne und dann sein Stiefsohn Eduard Iii. der Bekenner, der Sohn Ethelreds Ii. In der Normandie unter französisch-kirchlicher Umgebung aufgewachsen, stand er den Angelsachsen fremd gegenüber?) Daher gewann sein Schwager Harald großen Einfluß und wurde i. I. 1065 nach dem Tode des kinderlosen Eduard zum Könige erwählt. Ansprüche ans den Thron erhob aber der Herzog Wilhelm von der Normandie, weil Eduard der Bekenner der Vetter feines 1066 Vaters war?) Die Entscheidung fiel bei Hastings i. I. 1066. Harald fiel und mit ihm der größte Teil seiner Getreuen. I)) Das normannische Königshaus. Wilhelm der Eroberer nahm dem angelsächsischen Adel und den Gemeinsreien ihren ganzen Grundbesitz und teilte ihn für sich, die normannischen Barone und die Kirche in 60215 Lehen ein. Jeder Lehnsinhaber mußte ihm den Treueid leisten und sich zum Kriegsdienst zu Roß verpflichten. So verwandelte der König England in eine Militärmonarchie und hielt den Charakter der Güter als Lehen streng aufrecht, ließ sich auch von den Untervasallen den Treueid schwören. Die französische Sprache wurde Hofsprache und herrschte im Gericht und in der Verwaltung. Keine Eroberung hat eine solche Umgestaltung aller Verhältnisse hervorgerufen, wie diejenige Wilhelms des Eroberers. Auf Wilhelm folgte in der Normandie sein ältester Sohn Robert, in England Wilhelm Ii. und dann Heinrich I. Im I. 1154 erlosch die männliche Linie des normannischen Königshauses^), und es folgte Heinrich Ii., der Sohn des Grafen Gottfried Plantagenet*) von Anjou und der Mathilde5), einer Tochter Heinrichs I. !) Er ist der Begründer der berühmten Abtei Westminster. 2) Richard I._____________ Richard Ii. Emma Richard Iii., Robert der Teufel | | Eduard Iii., der Bekenner. Wilhelm der Eroberer. 3) Siehe die 12. Geschlechtstafel: „Das normannische Königshaus". 4) — Ginsterzweig. 5) Ihr erster Gemahl war Kaiser Heinrich V.

14. Lehrbuch der mittleren Geschichte - S. 206

1882 - Berlin : Habel
206 eine ©teuer, das sogenannte Dänengeld, auferlegt wurde. 1002 Die durch ihn 1002 befohlene Ermordung der in England befindlichen Normannen rächte König Swen von Dänemark auf furchtbare Weise. Ethelreds Sohn mußte das Reich mit Swens Sohn Knud teilen, der nun bald darauf alleiniger Herr Englands wurde und zugleich Dänemark feit 1018 durch Erbschaft, und Norwegen feit 1030 durch Eroberung beherrschte. Die 1016-1042 Dänenherrfchaft über England dauerte von 1016—1042, nach welcher Zeit Eduard der Bekenner, der rechtmäßige Erbe des angelsächsischen Königreiches, auf den Thron gelangte. Aber feine schwache Regierung und feine Begünstigung des Normannischen erregte mannigfache Unzufriedenheit. Die angelsächsischen Großen wählten nach Eduards Tode seinen Schwager Harald, welcher jedoch gegen Wilhelm den Eroberer, Herzog von der Normandie, welcher behauptete, von Eduard ivlo zum Nachfolger bestimmt zu fein, 1066 bei Hastings Krone und Leben verlor. Wilhelm teilte nun das Land in 100 Ba-ronieen, mit welchen er feine Großen ausstattete, und in über 60 000 normannische Lehen überhaupt und wußte Ausstandsversuche mit Strenge niederzuhalten. Die normannische Eroberung war für England von der allerweitreichendsten Bedeutung. Durch Vermischung des Nor-mannisch-Französischen mit dem Angelsächsischen bildete sich in den beiden nächsten Jahrhunderten die englische Sprache; ebenso entwickelte sich aus der Verschmelzung _ von Danen, Angelsachsen und französischen Normannen die englische Nationalität, ein Vorgang, der freilich nur sehr allmählich stattfand, da der Stammeshaß zwischen Sachsen und Normannen noch lange Jahrzehnte sich durch die englische Geschichte hindurchzieht. 1066 1154 Ii. Die normannischen Könige 1066—1154. — 1087 1. Milhelm I. der Eroberer 1066—1087. Seine Re- gierung zeichnete sich durch Energie und Kraft, häufig durch Härte aus. Die Ansprüche des Papstes (Gregors Vii.) und der Geistlichkeit suchte er zu beschränken. Seinem Sohne Robert, welcher bei seinen Lebzeiten nach dem unabhängigen Besitze der Normandie gestrebt hatte, übergab er nur diese, während er seinen zweiten Sohn Wilhelm zu seinem Nachfolger in England bestimmte. 1087-1100 2. Wilhelm Ii. 1087—1100, ein durch Verschwendung, Habgier und Grausamkeit ausgezeichneter Herrscher, dessen Eroberungssucht das Land in drückende Kriege stürzte, auch sein

15. Das Mittelalter - S. 293

1884 - Mainz : Kirchheim
Kanut der Große. — Eduard der Bekenner. 293 die Dänen fort, bis er, wieder durch die Verräterei jenes Edrik, den er mit Vertrauen wieder aufgenommen, eine Niederlage bei Assington (in Essex nahe an der linken Seite der Themsemündung) 1016 gegen Kanut erlitt. Dieser versöhnte sich nun mit Edmund; sie teilten das Reich, so daß Kanut Northumberlaud, Mercia und Ostangeln, also die nördlichen und östlichen Provinzen, Edmund die südlichen und westlichen erhielt. Aber wenige Monate darauf starb der wackere Edmuud, man sagt ermordet aus Edriks Betrieb. Von nun an regierte der Däne Kanut der Große (1016 — 1035) ganz England und suchte nicht durch Gewalt, sondern durch die Liebe seiner Unterthanen seine Herrschaft zu behaupten. Er verdiente auch diese Liebe. Denn er war gerecht gegen jeden, Sachsen und Dänen, und bemühte sich, beide Nationen mit einander auszusöhnen. Ihm folgten seine ungleichen Söhne Harald Harefort und Hartiknut. Mit diesen starb sein Haus aus, und nun wählten die Engländer wieder einen angelsächsischen König, Eduard Iii. den Bekenn er (d. i. der Heilige). Er war der jüngste Sohn Ethelreds, und bekam seinen Beinamen wegen seiner Enthaltsamkeit. Ohne Kraft und _ Selbständigkeit stand er ganz unter dem Einflüsse des Grafen Godwin, seines Schwiegervaters, der weitlänftigere Besitzungen als der König hatte, und nach dem Tode des kinderlosen Eduard den Thron zu besteigen hoffte. Zwar starb Godwin noch vor Eduard, aber sein Sohn Harald erbte die Ansprüche und den Stolz seines Vaters. Aber er hatte einen gefährlichen Mitbewerber au dem Herzog der Normandie, Wilhelm dem Eroberer, der mit Eduard verwandt war. Er war ein Sohn Herzog Roberts (der Teufel *), der auf der Rückkehr von einer Wallfahrt nach Jerusalem in Nicäa gestorben war. _ Als nun Eduard 1066 starb, und mit ihm Alsreds Stamm erlosch, bemächtigte sich Graf Harald sogleich der königlichen Gewalt. Aber nun machte sich Wilhelm aus, England zu erobern. Wilhelm war schön, groß und stark; einen tapferen und gewandteren Ritter als er, gab es damals kaum, und eine Menge ausgezeichneter Ritter strömte herbei, an seinem Zuge gegen England teil zu nehmen. Er setzte über den Kanal, und lieferte den Engländern die blutige Schlacht bei Hastings (Hechstings) an der Südküste westlich von Dover (1066). 1) Robert, Herzog der Normandie, war der Schrecken seiner feinde. Wo er in Feindes Gebiet fiel, wurde das Land zur Wüste, und alle, tue ihm gewassnet in die Hände fielen, wurden hingerichtet; daher sein Name.

16. Grundriß der Weltgeschichte - S. 130

1885 - Nürnberg : Korn
130 § 66. Mittlere Geschichte, 476 — 1517 n. Chr. dem Aussterben der Karolinger (987) kamen (mit dem Herzoge von Francien Hugo Capet) die Capetinger auf den Thron. Auch sie mußten sich die Anerkennung von den großen Vasallen erkämpfen. Der Gottesfriede (treuga dei, 1031; s. § 60, 1) sollte den gegenseitigen Fehden der Vasallen Einhalt thun. Seit Normannenherzoge den englischen Thron bestiegen hatten (s. u. 4), war ein großer Teil Frankreichs mit England verbunden. Philipp Ii. August (1180—1223) suchte die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen; er besiegte den englischen König Johann ohne Land und den deutschen Kaiser Otto Iv. bei Bou-viues(1214; s. §64,2) und behauptete die Normandie. Ludwig Vii. (1137—1180) beteiligte sich am zweiten, Philipp Ii. August am dritten, Ludwig Ix. der Heilige (1226—1270) am sechsten und siebenten Kreuzzug (§ 61 und 62). Philipp August, Ludwig Viii. (1223—1226) und Ludwig Ix. führten (1209 bis 1229) Krieg gegen die von Papst Innocenz Iii. mit dem Banne belegten Albigenser (§ 65, 1). Früher als in Deutschland kam in der Provence die lyrische Poesie durch die Troubadours (in Nordfrankreich Tron-vöres genannt) zur Blüte. Während der Kreuzzüge hob sich die Königsmacht durch das Aussterben vieler Vasallen. B. England. 3. Angelsachsen und Dänen, 827—1066. Egbert, König von Wessex, vereinigte die sieben angelsächsischen Reiche (§ 48, 4) zu einem Königreich England (827). Alfred der Große (871—901) besiegte die (seit 787) England bedrängenden Dänen oder Normannen, auch sorgte er für Volksbildung, Gerichtswesen, Schiffahrt, Handel und Befestigung des Landes. Im Jahre 1002 wurden alle in England befindlichen Dänen an einem Tage ermordet (dänische Vesper; 13. November); 14 Jahre darnach vereinigte der Dänenkönig Kanut der Große (1016—1035) England mit Dänemark. Erst 1042 kamen mit Eduard dem Bekenner (1042—1066) die Angelsachsen wieder auf den Thron. 4. Normannische Könige, 1066—1154. Wilhelm I. der Eroberer, Herzog von der Normandie, ein Vetter Eduards des „Bekenners", eroberte durch die Schlacht bei Hastings (1066) England gegen Harald, Eduards Schwager. — Unter den normannischen Königen vollzog sich durch Vermischung des Französisch-Normannischen mit dem Angelsächsischen die Ausbildung der englischen Sprache und Nationalität. 5. Das Hans Anjon oder Plantagenet (1154—1399)

17. Lehrbuch der Weltgeschichte für Schulen - S. 171

1872 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
— 171 — streitig; er starb jedoch schon im folgenden Jahre. Nach seinem Tode nahm Kannt das ganze Reich in Besitz. Kanut der Große (1017—1035), ein trefflicher Mann und einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit, führte mit kräftiger Hand die Zügel der Regierung, übte strenge Gerechtigkeit und versöhnte seine" angelsächsischen Unterthanen durch vollkommene Gleichstellung mit den Dänen. Um seinen Thron zu befestigen, vermählte er sich mit Ethelreds Wittwe Emma. Nachdem er durch den Tod seines Bruders in den Besitz Dänemarks gekommen, eroberte er Norwegen und zwang hierauf auch den König Malcolm Ii. von Schottland zur Anerkennung feiner Oberhoheit. Der vollständige Sieg des Christenthums in den scandinavischen Ländern war hauptsächlich sein Werk. Kurz vor seinem Tode machte er eine Wallfahrt nach Rom, auf welcher er feinen Reichthum durch glänzende Freigebigkeit bekundete. Nach feinem Tode theilten feine drei ihm unähnlichen Söhne feine Länder: Norwegen, Dänemark und England. Hardi-kanut (Kanut der Harte), der England erhalten sollte, mußte dieses Land seinem Bruder Harald überlassen und erhielt es erst nach dessen Tode (1039). Mit Hardikanuts Tode (1041) endete die dänische Herrschaft in England. Ihm folgte Eduard Iii., der Bekenner (1041—1066), der jüngste Sohn Ethelreds, ein schwacher Fürst, der sich die Herzen der Großen durch seine Vorliebe für die Normannen entfremdete. Während feiner Regierung wurde der König Duncan von Schottland durch Macbeth ermordet; Eduard unterstützte des Ermordeten Sohn, Malcolm Iii., der den Mörder stürzte und den väterlichen Thron wieder gewann. Eduard starb kinderlos, und nach ihm bestieg der mächtige und allgemein beliebte Graf Harald den Thron. Dieser wurde ihm jedoch streitig gemacht durch den Herzog Wilhelm von der Normandie, einen Neffen der Königin Emma, und die blutige Schlacht bei Hastings (1066), in welcher Harald den Tod fand, führte den Normannenherzog auf den englischen Thron. Die normannischen Könige. — Wilhelm der Eroberer (1066 — 1087), ein Fürst von unbeugsamer Festigkeit, unermüdlicher Thätigkeit und fcharfem Verstände, verursachte durch die Strenge feiner Regierung und die Bevorzugung feiner normannischen Großen häufige, mit Grausamkeit gedämpfte Empörungen feiner angelsächsischen Unterthanen. Die eingezogenen englischen Lehen vertheilte er mit Willkür und behielt einen großen Theil derselben für sich, weßhalb er als der reichste Fürst feiner Zeit galt. Durch die Bemühungen Wilhelms, die französische Sprache — die Sprache der Normannen —

18. Die Neuere Geschichte - S. 209

1850 - Hannover : Hahn
209 heirathete des gestorbenen Ethelred's Wittwe und beruhigte hier- durch die Angelsachsen. Nach dem Tode seines Bruders Harald (1016) gelangte er auch in den Besitz von Dänemark, und bald mußten Norwegen und Schottland seine Hoheit anerkennen. Unter der kräftigen und umsichtigen Negierung dieses Regenten faßte das Christenthum in dem scandinavischen Norden allmählig feste Wurzeln, was einen geordneten Staatszustand und damit das Aufhören der bisherigen Naubzüge herbeiführte. 4) Nach Knut's Tode (1035) ward das Reich unter seine Söhne getheilt. Harald Harefoot (Hasenfuß), dem durch die Gunst der dänischen Großen in England dies Land zugefallen war, und sein Halbbruder Hardiknut (Knut der Harte) starben schon nach kurzer Negierung ohne Erben (1041). Hierauf beriefen die Angelsachsen Ethelred's jüngern Sohn, Eduard 111. den Beken- ner, wieder auf den Thron. 5) Eduard (1041—1066), der letzte König der angelsächsi- schen Dynastie, verband sich enge mit den bereits romanisirten Normannen in der Normandie, wo er seine Jugend zugebracht und seine Bildung erhalten hatte, und begünstigte die Einführung ihrer Sprache und Sitten. Denn jene Normannen, die im An- fänge des zehnten Jahrhunderts unter ihrem Führer Rollo die französische Küste an der untern Seine in Besitz genommen hatten, ragten bereits durch vielfache Bildung, feine Sitten und kriegeri- schen Ruf unter der Christenheit hervor. Eduard berief viele ihrer Geistlichen und Großen und verlieh ihnen wichtige Kirchen- ämter und Lehen. So bereitete er selbst eine neue Eroberung Englands vor. 6) Denn nach Eduard's kinderlosem Tode (5. Jan. 1066) er- hob zwar die angelsächsische Partei den Sohn des mächtigen Gra- fen Godwin von Messer, Harald, Eduard's Schwager, auf den Thron. Aber bald landete der kriegerische Herzog Wilhelm von der Normandie (fett 1035) mit einem großen Heere an der Südküste Englands, die'krone beansprechend, die Eduard ihm verheißen und der Papst ihm geschenkt habe. In der bluti- gen Schlacht bei Hastings verlor Harald gegen den Normann Thron und Leben (14. Oct. 1066). Die normännische Dynastie 1066— 1154. §. 139. Wilhelm der Eroberer. 1) Wilhelm der Eroberer (1066-1087) befestigte nach der Schlacht von Hastings seinen Thron mit Einsicht und Kraft, oft aber auch mit blutiger Strenge, da die gedrückten Angelsach- sen, aus deren Händen der Grundbesitz großentheils in die der Beck, Lehrb. d. allg. Gesch. 3r Curs. 2te Abthl. 2te Aufl. 14

19. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 129

1861 - Hildburghausen : Nonne
129 Alfred d. G. ^) herbeigeführte Blüthe Englands sichtlich dahin. Von Neuem begannen die wilden Dänen (Normannen) das Land heimzusuchen und zu brandschatzen. Da sie trotz des erlegten Tributes die Küsten plün- derten, so faßte der König Ethelred (979—1013) den verderblichen Ent- schluß, alle Dänen in seinem Reiche an einem Tage ermorden zu lassen (1002). Aber dieser Dänenmord ward furchtbar gerächt. König Swen landete mit neuen Schaaren, vertrieb Ethelred und brachte nach langem mörderischen Kampf das Land in seine Gewalt (1013). Zwar starb er schon im folgenden Jahre, doch wußte sein Sohn Kanut der Großes (1014—1035) England zu behaupten. Nachdem er seine Herrschaft durch mannichfache Grausamkeiten befestigt hatte, regierte er mild und menschlich. Auf einem Reichstage stellte er die Gesetze Alfred's d. G. wieder her und übte gleiche Gerechtigkeit gegen Sachsen und Dänen. Dadurch brachte er die beiden Völker einander näher. Für Schmeicheleien hatte er kein Ohr. Einst priesen die Höflinge seine Macht und sagten, er vermöge Alles. Da setzte sich der König, um die Schmeichler zu beschämen, zur Zeit der Fluth an den Meeresstrand und gebot den anschwellenden Wogen, nicht weiter vorzudringen und seine Füße nicht zu benetzen. Aber die Wogen kehrten sich nicht an diesen Befehl, kamen näher und überschwemmten seine Füße. Da sprang er auf und sagte: „Seht, mit welchem Unrechte ihr meine Macht preiset, der nicht einmal die Wogen gehorchen. Nur einer ist, der da sprechen kann: Bis hieher und nicht weiter! Vor ihm sinkt alle mensch- liche Größe in nichts zusammen." Nachdem Kanut auch noch Norwegen erobert hatte, starb er im Jahre 1035 und hinterließ seine drei Reiche seinen Söhnen. Als diese kinderlos starben, bestieg 1042 den Thron Englands, den die Dänen beinahe 30 Jahre innegehabt hatten, wieder ein angelsächsischer Fürst, der Sohn Ethel- red's: Eduard der Bekenner (1042—1066). Er war der letzte seines -Stammes und daher hoffte sein Schwager Harald, nach ihm König zu werden. Aber er fand einen mächtigen Nebenbuhler an dem tapfern Her- zoge Wilhelm von der Normandie, einem Anverwandten des angel- sächsischen Königshauses. Ja, als Graf Harald einmal von einem Sturme an die französische Küste geworfen und nach dem Strandrecht jener Zeit ge- fangen vor Wilhelm geführt worden war, hatte dieser die Gelegenheit be- nutzt und Harald vor seiner Freilassung zum Eide in Gegenwart einer Versammlung der normannischen Großen genöthigt, daß er die Nachfolge des Herzogs auf dem englischen Throne befördern wolle. Harald war aber nicht gewillt, diesen Eid zu halten, und kaum war Eduard im Jahre 1066 ver- schieden, so bestieg Harald mit Genehmigung des englischen Volkes den Thron. 2. Sobald Wilhelm Harald's Thronbesteigung vernahm, ließ er den- selben an seinen Schwur erinnern. Harald entgegnete, jenes Gelöbniß sei ihm abgedrungen worden und habe keine Gültigkeit. Nur durch Waffen- gewalt konnte daher Wilhelm England erringen. Eifrigst rüstete er sich zu einer Landung und hatte bald ein Heer von 50,000 Mann und eine Flotte von 1000 Schiffen zusammengebracht. Bei günstigem Winde lief die ') Ueber Alfred d. G. vgl. K l. S. Iii—114. — Konrad H. trat Schleswig an Kanut ab; s. o. S. 126. Ii 9

20. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 121

1917 - Hannover : Helwing
— 121 — Karl Vii. 1422—1461, der Sohn des wahnsinnigen Karl Vi., muss sich hinter die Loire zurückziehen. Seine Mutter Isabeau und sein mächtiger Vasall, Philipp der Gute von Burgund, stehen auf Seite der Engländer. 1429 Jeanne d’Arc, die Jungfrau von Orleans, aus dem Dorfe Domremy, glaubt sich durch göttliche Eingebung zur Retterin Frankreichs berufen. Johanna befreit Orleans, führt den König zur Krönung nach Bheims. Sie wird bei Compiegne von den Burgundern gefangen genommen und an die Engländer ausgeliefert. 1431 Johanna wird zu Rouen verbrannt. Die Engländer werden aus-Frankreich vertrieben, sie behalten nur Calais. Ludwig Xi. (1461 —1483) vernichtet durch Hinterlist die Macht der grossen Vasallen und legt den ersten Grund zum unumschränkten (absoluten) Königtum. Ii. England. 860 König Egbert von Wessex vereinigt die sieben angelsächsischen Reiche (die Heptarchie) und begründet das Königreich England. Alfred der Grosse 871—901, Egberts Enkel, erhebt England nach Besiegung und Bekehrung der Normannen und Dänen zu hoher Blüte. England unter der Herrschaft dänischer Könige 1016— 104 2: Knud d. Gr. (1016 — 1036) und seine Söhne. Eduard Iii. der Bekenner (1042 — 1066), der letzte angelsächsische König. Wilhelm der Eroberer, Herzog von der Normandie, erobert England. Er besiegt Harald, den Nachfolger Eduards, in der 1066 Schlacht bei Hastings. 1066—1154 Die normannischen Könige. Unterdrückung der Angelsachsen. Einführung des französischen Lehnswesens zu Gunsten der normannischen Barone. Entstehung der englischen Nationalität und Sprache. 1154—1399 Das Haas Anjon (Plantagenet), dem französischen Königshause nahe verwandt Heinrich Ii. 1154—1189. Er besitzt ausser England als Lehen von Frankreich: die Normandie, Anjou, Maine, Touraine, Poitou, Gascogne, Guyenne, Bretagne, alo mehr als halb Frankreich. Streit mit Thomas Becket, Erzbischof von Canterbury. Kampf mit seinen Söhnen Heinrich und Richard (Bertrand de Born). Er unterwirft Irland und zwingt die Schotten zum Lehnseid. Richard Löwenherz 1189—1199. Dritter Kreuzzug. Johann ohne Land 1199—1216. Sein Streit mit Papst Innocenz Iii., Bann und Interdikt. Johann unterwirft sich. Aufstand der grossen Vasallen, denen die 1215 Magna charta, Grundlage der freien Verfassung Englands, bewilligt wird: Steuerbewilligungsrecht, kein Freier darf ohne Urteil bestraft werden. Eduard Iii., der Schwarze Prinz, 1327 — 1377. Schottland wird unabhängig von England. Es erhält seine eigenen Könige aus dem Hause Stuart. Allmähliche Ausbildung des Parlaments. Seit 1343 Trennung des englischen Parlaments in Oberhaus (Haus der Lords): die grossen Vasallen und die hohe Geistlichkeit, kraft des Erbrechts, und Unterhaus (Haus der Gemeinen) l-die niedri.e Ritterschaft und Städte durch Wahl.