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1. Vorschule der Geschichte Europas - S. 325

1834 - Berlin : Enslin
indem sein Sohn Philipp der Schöne ebenfalls eine fol- genreiche Heirath machte. Er vermahlte sich nämlich in Spanien mit Johanna, der Tochter Ferdinand des Katholischen und der Jsabella von Kastilien, welche Er- bin der beiden Königreiche Arragonien und Kastilien und also von ganz Spanien war, welches nun dieser östrei- chische Prinz mit ihrer Hand auch erhalten sollte. Welch einen mächtigen zukünftigen Herrscher konnte jetzt Maxi- milian in seinem Sohne erblicken, da er zu dem Be- sitze von Oestreich, Ungarn und Böhmen auch den der Niederlande und Spaniens fügen sollte. Doch wurde ihm diese Hoffnung nicht erfüllt, denn als Philipp dort in Spanien bei seiner Gemahlin lebte, zog er sich eben- falls, indem er unvorsichtig in der Hitze trank, einen frühen Tod zu, der noch dazu auf seine Gemahlin Jo- hanna einen so tiefen Eindruck machte, daß sie ganz tief- sinnig wurde, und sich auch von dem Leichnam ihres schönen Gemahls nicht trennen wollte, den sie einbalsa- miren ließ und in einem gläsernen Sarg bei sich behielt. Maximilian aber mußte nun seine Hoffnung voll seinem Sohile auf seine Enkel übertragen, denn zwei Söhne hinterließ Philipp, Karl und Ferdinand, wovon der er- stere in den Niederlanden, der letztere in Spanien erzo- gen wurde. Nun war in seinen letzten Lebensjahren Maximilian bei sich zweifelhaft, ob er nicht, da der äl- teste seiner Enkel doch die Niederlande und Spanien erben mußte, dem jüngsten Oestreich mit den Ansprüchen auf Ungarn und Böhmen vermachen sollte, wodurch der große Landerbesitz in zwei Theile getheilt worden wäre. Ein berühmter Geistlicher jener Zeit aber, der ihm be- freundet war, überredete ihn, dieses nid)t zu thun, und das war der Erzbischof Schinner aus Sion in der Schweiz, der auch Kardinal war, und der hierbei zum Vortheil des römischen Pabstes und aus Haß gegen die Könige von Frankreich handelte, zu welchem er auf folgende Weise veranlaßt war. — Nämlich zu derselben Zeit mit dieser Erweiterung der östreichifchen Hausmacht durch glückliche Vermahlungen und Erbschaften, hatten auch die Könige von Frankreich eine fortwährende Absicht, ihre Macht zu erweitern, und zwar durch Eroberungen in Italien, wo sie auf einzelne Lander Ansprüche machten.

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1. Bd. 3 - S. 226

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
226 Siebenter Zeitraum. Macht Spaniens durch die, seit langer Trennung wieder bewirkte, Vereinigung Neapels mit Sicilien einen bedeu- tenden Zuwachs gab, drückte eine einseitige Politik die ein- heimischen Juden, die, als man ihnen das Christenthum aufdringen wollte, die Auswanderung vorzogen. Eine unerwartete Sterblichkeit in der regierenden Fa- milie eröffnete dem Hause Habsburg die Aussicht auf die Thronfolge in Spanien. Jsabellens und Ferdinands einzi- ger Sohn, der Jnfant Johann, vermahlt mit Margaretha von Oestreich, starb im Jahre 1497, und seine Wittwe ge- bar ein todtes Kind. Die älteste Tochter der beiden Könige (denn so wurden Isabelle und Ferdinand in der spanischen Staatssprache genannt), Jsabella, vermahlt an den König Emanuel von Portugal, starb ebenfalls früh- zeitig, und mit dem Tode ihres nachgelassenen Sohnes Michael (1,500) verschwand zugleich die Hoffnung der Vereinigung Spaniens mit Portugal. Nun erhielt Ferdi- nands und Jsabellens jüngere Tochter, Johanna, ver- mahlt mit dem Sohne des Kaisers Maximilian, dem Erz- herzoge Philipp von Oestreich, die Nachfolge in Spanien zugesichert. Doch Johanna ward bereits im Jahre 1502 schwermüthig, und nach Jsabellens Tode (i 1504) wollte Ferdinand v o n Aragonien, vermit- telst eines untergeschobenen Testaments, die Regentschaft von Kastilien bis zu seines Enkels Karl Volljährigkeit an sich bringen. Die kastilischen Stande erkannten aber Philipp und Johanna (1506) als Regenten an; dage- gen vermahlte sich Ferdinand, um wo möglich seinem Enkel wenigstens die Thronfolge in Aragonien zu entziehen, mit der Nichte Ludwigs 12 von Frankreich, und erheirathete dadurch Frankreichs Ansprüche auf Neapel. — Doch be- wirkte des acht und zwanzigjährigen Philipps Tod (25 Sept. 4506) eine neue Richtung der Politik in Spanien; denn bei Johannens Wahnsinne und ihres Sohnes Karl Minderjährigkeit mußte nothwendig eine Regentschaft eingesetzt werden, um welche sich Karls beide Großvater, Ferdinand von Aragonien und der Kaiser Maximilian, be-

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 242

1916 - Leipzig : Ploetz
242 Neuere Geschichte. 1512. Reichstag zu Köln, Einteilung des deutschen Reiches in 10 Landfriedenskreise: ]. der österreichische, 2. bayrische, 3. schwäbische, 4. frän- kische (Maingebiet, Burggrafschaft Nürnberg), 5. oberrheinische (Lothringen, Hessen u. a.), 6. kurrheinische (Mainz, Trier, Köln, Pfalz), 7. burgundische (Niederlande), 8. westfälische, 9. nieder- sächsische (Braunschweig, Lüneburg, Lauenburg, Holstein, Mecklenburg u. a.), 10. obersächsische (Sachsen, Brandenburg, Pommern u. a.). An der Spitze jedes Kreises ein Kreisoberster. Böhmen (mit den Nebenländern Mähren, Schlesien, Lausitz) und die Schweiz bleiben außerhalb der Kreisver- fassung, das Ordensland Preußen unter polnischer Oberhoheit (S. 233). Wenig erfolgreiche Teilnahme Maximilians an den ita- lienischen Kriegen (S. 254 f., 259); Mailand (S. 225) kommt 1515 an Frankreich (S. 255), die Schweiz (S. 211) wird tatsächlich un- abhängig vom deutschen Reiche, da den Eidgenossen (seit 1501 dreizehn Orte, außerdem die „zugewandten Orte“) Freiheit von Reichssteuern und vom Reichskammergericht zugestanden wird (S. 283). Bildung der habsburgischen Hausmacht. Durch Ver- träge und Heiraten gewinnt Maximilian seinem Hause die Herrschaft über Spanien mit seinen Nebenländern sowie über Böhmen und Ungarn. Maximilian I., Maria Ferdinand, Isabella, Kaiser, von Burgund, König von Aragon, Königin von Kastilien, | 1519. f 14s2. t 1516. ‘ | 1504. Philipp der Schöne, Johanna die Wahnsinnige, Erzherzog von Österreich, Königin von Aragon und Kastilien, t 1506. t 1555. Karl V. (I.), t 1558, Ferdinand 1., f 1564, Gemahlin I s ab eil a von Portugal. Gemahlin Anna von Ungarn. I " I Philipp Ii.. König: von Spanien, Maximilian Ii.. Kaiser, f 1598. f 1576. Maximilians Sohn, Erzherzog Philipp, heiratet Johanna, die Erbin der spanischen Monarchie (Aragon, Kastilien, Neapel [s. S. 230] und der amerikanischen Kolonien [s. S. 240 f.]),-nimmt 1504 den Titel König von Kastilien an, stirbt aber, ehe sein Anspruch mit dem Recht König Ferdinands auf die Regentschaft über Kastilien ausgeglichen ist (S. 261). Philipps ältester Sohn Karl, 1516 König des vereinigten Spaniens, erbt. 1519 von Maximilian die habsburgisclien Erb- lande (Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain, Vorderösterreich am Oberrhein, Tirol) und die Niederlande, überträgt die ersteren 1521 bzw. 1522 an seinen Bruder Ferdinand. Dieser

3. (Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte) - S. 95

1861 - Berlin : Gaertner
95 von Ungarn, dessen Erziehung der neue Kaiser Friedrich Nrr, 144v—1493, übernahm. Die Ungarn forderten aber die Auslie- ferung ihres Königs, und da Friedrich Ungarn und Böhmen für sich zu gewinnen trachtete und deshalb den jungen König nicht zurückgab, überzogen ihn die Ungarn mit Krieg. Während dieser Zeit litt das Reich durch blutigen Zwist der Fürsten und Städte. Der Kurfürst von Sachsen, Friedrich Ii., kämpfte mit seinem Bruder (Prinzenraub) und Albrecht Achilles bekriegte Nürnberg und andere Städte. Als endlich nach dem Tode des jungen Wladislaw der Kaiser sein Erbrecht auf Ungarn und Böhmen nicht behaupten konnte, erhielt er zwar das ganze, von ihm zum Erzherzogthum erhobene Oestreich, mußte aber Georg Podiebrad als König von Böhmen und Matthias Cor- vinus als König von Ungarn anerkennen. Unter 'den Einfällen der Türken und den Zugeständnissen, welche Friedrich dem Papste machte, sank das kaiserliche Ansehen immer mehr. Friedrich wurde sogar von seinen aufrüherischen Unterthanen und seinem feindseligen Bruder Albrecht in seiner Hofburg belagert, bis ihn der herbeieilende Georg Podiebrad befreite. Nach Beendigung dieser Fehden überzog Matthias den Kaiser mit Krieg, weil dieser nach Podiebrads Tode den polnischen Prinzen Wladislaw mit Böhmen belehnt hatte. Matthias eroberte in fünf Jahren Oestreich und zuletzt Wien (1485). Der Kaiser irrte nun in Deutschland umher und hätte einen schimpflichen Vertrag schließen müssen, wenn durch den Tod des Matthias seine Lage nicht verändert worden wäre. Die Ungarn wurden aus Oestreich vertrieben, und der bald darauf erfolgte Friede setzte fest, daß, wenn Wladislaw ohne männliche Erben sterben würde, Böhmen an Oestreich fallen sollte. Die zerrütteten Verhältnisse, unter denen Maximilian 1., 1493 —1519, seinem Vater in der Regierung folgte, ließen die Hoffnung, welche man von dem ritterlichen Heldenmuth (Martinswand) und dem kühnen Unternehmungsgeist des jungen Kaisers hegte, nicht in Erfüllung gehen. Er suchte die Hansmacht seines Reiches durch eheliche Verbindungen zu vergrößern und verheirathete sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin, Maria von Burgund, mit Blanka Sforza von Mailand. Seinen Sohn Philipp aber vermählte er mit Johanna von Spanien und seine Tochter Margaretha mit dem spanischen Kron- prinzen Johann. Als Philipp starb, hinterließ er sechs Söhne, von denen der älteste, Karl, Erbe Spaniens und der Niederlande, der zweite, Ferdinand, Erbe der östreichischen Staaten wurde. Unter Maximilian fielen die Türken in Oestreich ein. Er war nicht im Stande, die sich befehdenden deutschen Fürsten zum Kampfe gegen den Feind an- zuregen, und sah sich daher geuöthigt, auf einem Reichstage zu Worms (1495) einen ewigen Landfrieden festzusetzen, und zur Ausrechthaltung

4. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 18

1869 - Hannover : Hahn
18 a. Maximilian hatte durch seine Verheirathung mit Maria, der Erbtochter Karl des Kühnen von Burgund, die Niederlande und die burgundische Freigrafschaft oder Franche Comte an sein Haus gebracht (1477). — Zwar machte Ludwig Xi. von Frankreich Ansprüche aus das burgundische Erbe, und beeilte sich, das eigentliche Herzogthum Burgund, als französisches Lehen, und die burgundische Freigrafschaft, ein deutsches Reichs- lehen, in Besitz zu nehmen. Hierüber kam es zum Kriege; der jugendliche Maximilian errang an der Spitze der Nieder- länder bei Guinegate (17. Aug. 1479) einen glänzenden Sieg über die Franzosen, und würde die Franzosen wohl ganz verdrängt haben, wenn nicht unglücklicher Weise seine Gemahlin Maria, die ihm 1478 einen Sohn und Erben, den nachherigen Philipp den Schönen, geboren, in Folge eines Sturzes mit ihrem Pferde auf der Jagd ihr Leben ver- loren hätte (1482). Denn die niederländischen Stände, der Fortsetzung des Krieges wenig geneigt, nöthigten Maxi- milian, der während der Minderjährigkeit seines Sohnes die Regentschaft führte, zu einem Vergleiche mit Ludwig Xi. zu Arras (1482), wodurch jenem das eigentliche Herzog- thum Burgund (Bourgogne) überlassen blieb. — Seit 1494 war Philipp der Schöne, Maximilian's Sohn, Selbstregent der Niederlande. — Maximilian selbst ver- mählte sich zunr zweitenmal mit Bianca Maria aus dem Hause Sforza. b. Durch Vermählung des Erzherzogs Philipp mit der spa- nischen Infantin Johanna, der Tochter Ferdinand des Katholischen, erhielt das Haus Habsburg die ganze spanische Monarchie. e. Da Philipp bei seinem frühen Tode (1506) nur zwei Söhne hinterließ, Karl und Ferdinand, so folgte jener als der Aeltere in dem gesammten Habsburgischen Erbe: in Spanien (seit dem im I. 1516 erfolgten Tode Ferdi- nand des Katholischen) mit den neuen Entdeckungen und Erwerbungen in Amerika, Asien und Afrika, in den Niederlanden, in Neapel und Sicilien, endlich in den deutsch-östreichischen Erblanden. Nur die letzteren überließ Karl bald (1521) seinem Bruder Ferdinand. d. Diesen hatte Maximilian im I. 1515 mit einer Tochter (Anna) des Königs Wladislaw von Ungarn und Böhmen verlobt, während des letztem Sohn und Nachfolger Lud- wig Ii. Maximilian's Enkelin (Maria von Oestreich) heirathen sollte, was bereits 1521 geschah. Diese Doppel- heirath begründete eine enge Erbverbindung zwischen beiden

5. Die deutsche Geschichte für Schule und Haus - S. 281

1862 - Soest : Nasse
Maximilians Tod. 281 ander ihre italienischen Besitzungen verbürgt hatten, schloß Maximilian mit der Republik auch ab. Dies war der Ausgang des ans der Ligue von Cambrai entstandenen achtjährigen Kriegs. Maximilian hatte mit allen seinen Aufopferungen nichts gewonnen. Statt seine Erblande an das adriatische Meer hin zu erweitern, mußte er den Venetianeru mehrere vormals zum deutschen Reiche gehörige Städte und Landschaften über- lassen; eben so sah er das Herzogthum Mailand wiederholt von Frank- reich besetzt. Kaum wurde die Oberherrlichkeit über die italienischen Reichslehen noch anerkannt. Für Erhöhung des kaiserlichen Ansehens war Nichts zu hoffen. 12. Glücklicher, als im Kriege, war Maximilian bei der Ab- schließung von Hausverträgen, durch welche mehrere große Länder dem Hause Habsburg erworben wurden; denn hatte er schon durch seine Heirath mit Maria von Burgund die Macht des Hauses Habsburg bedeutend vermehrt, so erreichte er dieses Ziel in einem noch höheren Grade durch die von ihm (1490) bewirkte Berheirathung seines Soh- nes Philipp mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Aragonien, und der Königin Jsabella von Castilien, deren Sohn Carl Erbe von ganz Spanien wurde. Nach Jsabella's Tode (1504) wurde nämlich Philipp als König von Castilien anerkannt, starb aber schon (1506), nachdem ihm Johanna zwei Söhne, Carl und Ferdinand ge- boren hatte. Der erste vereinigte nach dem Tode seines Großvaters Ferdinand (1516) die Königreiche Castilien und Aragonien zum König- reiche Spanien. Da ihm bereits durch den Tod seines Großvaters (1506) die Niederlande zugefallen waren, da er auch zum deutschen Kai- ser erwählt wurde, und die neuentdeckten Länder Amerikas besaß, und außerdem die spanischen Nebenländer, nämlich Neapel, Sardinien und Sicilien beherrschte, so wurde er der mächtigste Herrscher der Erde. Maximilian erwarb ferner dem habsburgischen Hause die Krone von Ungarn und Böhmen, indem er den König dieser Länder, Wladislav, (1506) bewog, ihm die Hand seiner Tochter Anna für Maximilian's zweiten Enkel, Ferdinand, zu versprechen. Zwar waren die beiden letz- leren damals noch Kinder, aber die Vermählung wurde im Jahre 152 L vollzogen, und nachdem Wladislav's einziger Sohn und Nachfolger, Ludwig Ii., in der unglücklichen Schlacht bei Mohacz(1526) gegen den rürkischen Sultan Solimann U. gefallen war, bestieg Ferdinand den Thron von Ungarn und Böhmen. §. 97. Maximilian's letzte Lebenszeit und sein Tod (1519). 1. Maximilian's liebster Gedanke während seiner ganzen Regie- rung war die Vertreibung der Türken aus Europa, welche er um so mehr wüllschen mußte, da er seinem Hause (1506) ja die Aussicht auf die Erwerbung Ungarns eröffnet hatte, welches den Einfällen jenes Volkes am meisten ausgesetzt war. Als die Türken gleich nach dem Anfänge seiner Negierung (1493) einen Strcifzug bis Laibach mach- ten, verfolgte sie Maximilian bis nach Croatien und suchte daraus in seinen Erblanden und im Reiche sobald als möglich sich freie Hände zu machen, um mit desto größerem Nachdrucke gegen die Türken zu Felde ziehen zu können. Allein die Verhältnisse im Reiche waren der Art und die Verwickelungen in Italien nahmen seine Thätigkeit so lange in Anspruch, daß er seinen Lieblingsplan, gegen die Türken loszuschla-

6. Neuere Geschichte - S. 8

1871 - Berlin : Weber
1508 tritt Maximilian der von Ludwig Xii., Spanien und dem Papst Julius Ii. gegen Venedig geschloffenen Ligue von Kam bray bei. bte resultatlos bleibt, und 1513 tritt er der von Spanien, beut Papst und Venebig 1511 zur Vertreibung der Franzosen aus Italien geschloffenen „heiligen Ligue" bei. Für die Vermehrung der Macht seines Hauses sorgt Maximilian durch vorteilhafte Verheiratung seiner Nachkommen; seinen Sohn Philipp den Schönen vermählt er mit Johanna, der Erbin von Aragon, Neapel, Kastilien; seinen zweiten Enkel Ferdinand mit Anna, der Schwester des letzten Königs von Böhmen und Ungarn. (Daher der Spruch: bella gerant alii, tu felix Austria nube.) Ferdinand I. v. Aragon Jsabella v. Kastilien, Kais. Maximilian I. Maria v. Burgund, U. Neapel, -s- 1516. _________+ 1504. f 1519. f 1482. Johanna diew ahnsinnige, f 1555. Phili pp der Schöne, f 1506. Kais. Ästtl Y. Kais. Kcrvinandl^ Ww Anna von Böhmen u. Ungarn. 1519—1556. Kaiser Karl V., Beherrscher von Spanien, Neapel, Oestereich und den Niederlanden, ein thätiger Fürst und großer Staatsmann. Er führt 4 Kriege gegen Franz 1. von Frankreich, welcher Ansprüche aus Neapel macht, während Karl Burgund und Mailand fordert. Erster Krieg 1521—152$>. Die Franzosen werden aus Italien vertrieben (Bajard fällt, „der Ritter ohne Furcht und Tadel"). Mailand erhält Herzog Franz Sforza. — Während Karl einen erfolglosen Einfall in die Provence macht, erobert Franz I. Mailand wieder, wird aber 1525 bei Pavia besiegt und gefangen und verzichtet 1526 im Frieden zu Madrid auf Mailand und Neapel und verspricht Burgund abzutreten, hält aber, freigelassen, sein Wort nicht. Zweiter Krieg, 1527—1 529. Ein kaiserliches, beutegieriges Heer unter dem Konnetable Karl von Bourbon erstürmt und plündert Rom. Der in der Engelsburg belagerte Papst muß die Zahlung enormer Summen und die Berufung eines allg. Koncils versprechen. Ein franz. Heer rückt in Neapel ein und belagert die Hauptstadt, muß aber, da sich Genua unter Andreas Doria von Frankreich losreißt, sowie in Folge der Pest abziehen. In dem durch Margarethe von Oestereich und Louise von Savoyen vermittelten „Damenfrieden" zukambray verzichtet Franz auf Mailand und Neapel, Karl (jedoch nur einstweilen) auf Burgund. 1529 wird Karl zu Bologna vom Papste gekrönt. (Nach Karl V. wird kein deutscher Kaiser mehr vom Papste gekrönt.) 1530. Reichstag zu Augsburg. 1532. Nürnberger Religionsfrieden. Inzwischen hatte Karl's Bruder Ferdinand, (der seinem 1526 bei Mohacz gegen die Türken gefallenen Schwager Ludwig Ii. als König von Ungarn und Böhmen gefolgt war), seinen Gegner, den Woiwoden Zapolya von Siebenbürgen vertrieben; letzte-

7. Die Neuere Geschichte - S. 13

1850 - Hannover : Hahn
13 Kampf. Als bald darauf König Franz mit den Schweizern den sogenannten ewigen Frieden (1519) *) schloß, verstand sich auch Maximilian zu einem Vergleich mit der Republik Venedig, der er gegen eine Geldsumme Verona überließ. Franz aber blieb vorerst im Besitze von Mailand. 11) So hatte Maximilian bei allen seinen Unternehmun- gen nach Außen für sich und das Reich nichts gewonnen. Desto glücklicher war er, in friedlicher Weise die Größe seines Hauses zu mehren und in ihm eine neue europäische Macht zu be- gründen. I) Anm. Nach diesem Frieden, der den spätern Verträgen zwischen Frank- reich und der Eidgenossenschaft zu Grund liegt, wurden den Schweizern Jahrgelder und gewisse Handelsfreiheiten bewilligt, auch festgesetzt, daß über künftige Streitigkeiten zwischen jenen beiden Schiedsrichter entscheiden sollten. §. 8. Wachsende Macht des Hauses Habsburg. Die Ereignisse, durch welche unter Maximilian I. das Haus Habsburg eine Macht und Größe erlangte, wie sie bis dahin keine andere Regentenfamilie in Europa besaß, und Ostreich selbst von einer teutschen Provinz zu einem europäischen Großstaat sich heranbildete, sind folgende: a) Maximilian brachte durch seine Verheirathung mit Ma- ria, der Erbtochter Karl des Kühnen von Burgund, die Niederlande und die Franche Comte an sein Haus (1477). — Ludwig Ix. von Frankreich, der ebenfalls Ansprüche machte und den Krieg gegen Maximilian er- hob, erhielt im Frieden zu Arras (1482) das eigentliche Herzogthum Burgund (Bourgogne) 0. Seit 1494 war Philipp der Schöne, Marimilian's Sohn, Selbstre- gent der Niederlande. b) Durch Vermählung des Erzherzogs Philipp mit der spa- nischen Infantin Johanna, der Tochter Ferdinand des Katholischen, erhielt das Haus Habsburg die ganze spanische Monarchie. e) Da Philipp bei seinem frühen Tode (1506) nur zwei Söhne hinterließ, Karl und Ferdinand, so folgte jener als der Ältere in dem gesammten Habsburgischen Erbe: Spanien (seit 1516) mit den neuen Entdeckungen und Erwerbungen in Amerika, Asien und Afrika, die Nie- derlande, Neapel mitsicilien, die östreichischen Erb- lande. Nur die letztem überließ Karl später (1521) seinem Bruder Ferdinand. 6) Dieser wurde zugleich, als sein Schwager Ludwig, König von Ungarn und Böhmen bei Mohacz gegen die Türken

8. Geschichte des Mittelalters - S. 259

1888 - Wiesbaden : Kunze
38, 3. Maximilian I. 259 sodaß die Schweiz von dieser Zeit an von dem Reiche vollständig getrennt blieb. In dem Herzogtum Mailand war nach dem Aussterben der männlichen Linie des Hauses Visconti unter Franz Sforza das Haus Sforza zur Regierung gelangt. Aber König Ludwig Xii. von Frankreich erhob als Nachkomme einer Tochter aus dem Hause Visconti Anspruch auf Mailand und fiel in dasselbe ein. Maximilian, der in zweiter Ehe mit Blanka Maria Sforza vermählt war, rvurde gegen Ludwig Xii. zu Hilfe gerufen, konnte aber von den deutschen Fürsten kein Heer erhalten und mit seinen italienischen Söldnern nichts gegen denselben ausrichten, sondern mußte ihn 1504 mit Mailand belehnen. Auch als die Franzosen später aus dem Lande vertrieben wurden, kam eine Verbindung zwischen der Lombardei und dem deutschen Reiche nicht wieder zustande: Franz I. siegte in der Schlacht bei Marignano 1515 und stellte die Herrschaft der Franzosen über die Lombardei für einige Zeit wieder her. Ebensowenig Erfolg hatte Maximilian in Venedig. Nach Rom kam er nicht, da die Kaiser-krönung überflüssig erschien und der gewaltige Papst Julius Ii. ihn als erwählten römischen Kaiser anerkannt hatte. An seinem Hose umgab sich der Kaiser mit tüchtigen Männern. Er pflegte von ihnen zu sagen: „Sie sind es, die da regieren, nicht aber Unterthan sein sollen, und denen man die meiste Ehre schuldig ist, weil Gott und die Natur sie anderen vorgezogen hat." Er -selbst schrieb und dichtete gern. Franz von Sickingen, Johannes Reuchlin, Erasmus von Rotterdam, Johann von Dalberg, Willibald Pirkheimer, Gayler von Kaisersberg, Konrad Eeltes, Ulrich von Hutten, Melchior Pfinzing, Max Treitzsauerwein und der Maler Albrecht Dürer erfreuten -sich feines Wohlwollens. Pfinzing hat das von Maximilian entworfene Heldengedicht „Teuerdank" bearbeitet, Treitzsauerwein des Kaisers Thaten nach dessen eigenen Worten in seinem „Weißkunig" niedergeschrieben. In seinen Bestrebungen, die habsburgische Macht zu vergrößern, wurde Maximilian vom Glücke begünstigt. Außer der burgundischen reichen Erbschaft erwarb er seiner Familie auch die Anwartschaft auf die Krone von Kastilien und Aragonien. Er bewirkte nämlich die Verbindung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Aragonien und Jsabellas von Kastilien. Zwar starb Philipp schon 1506, allein dessen Sohn Karl, Maximilians Enkel, vereinigte später beide Kronen. Auch Böhmen und Ungarn erwarb Maximilian wieder dem habsburgischen Hause durch die Vermählung Ludwigs von Ungarn mit Maximilians Enkelin Maria und

9. Teil 2 - S. 221

1887 - Hannover : Helwing
Maximilian I. 221 überwältigt. Im Westen hatte Karl der Kühne, Herzog von Burgund', Elsaß und Lothringen an sich gerissen; er griff auch die Schweizer an, fand aber im Kampfe mit ihnen seinen Tod. Seine Tochter Maria war mit des Kaisers Sohne Maximilian vermählt; dieser rettete von dem burgundischen Erbe die Niederlande und die Freigrafschaft Burgund, während das eigentliche Burgund (die Bourgogne) an Frankreich kam. b. Maximilians Persönlichkeit und auswärtige Beziehungen. Maximilian, Friedrichs Iii. Sohn und Nachfolger, war von wahrhaft königlichem Anstande und befaß eine unglaubliche Körperkraft. Er war freundlich und geistreich, in Künsten und Wissenschaften wohl erfahren, und redete fast alle damals in Europa übliche» Sprachen. In allen ritterlichen Künsten war er Meister; daneben verstand er aber auch die Kunst, Harnische zu schmieden und Geschütze zu bohren und ist oft mit dem Speer auf der Schulter vor seinen Landesknechten hergezogen. Seinen Mut bewies Maximilian bei jeder Gelegenheit: auf der Jagd, im Turniere (Reichstag zu Worms) und auf dem Schlachtfelde. Eine seiner liebsten Beschäftigungen war die Gemsenjagd, weil sie die gefährlichste ist. Da verkletterte er sich oft so, daß ihm niemand mehr zu folgen vermochte: ja, einmal konnte er nicht wieder zurückfinden und hätte verhungern müssen, wenn nicht zur rechten Zeit Bergleute herbeigeeilt wären. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nicht glücklich f er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen; auch unterstützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur 0egen die Türken hatte er einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu bringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; bagegen mußte er bulben, daß die seit dem Untergänge der Hohenstaufen zu Republiken geworbenen norditalienischenstadte von Franzosen und Spaniern besetzt würden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter die Botmäßigkeii des Reiches zu bringen, schlug fehl. Glücklich war er borin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp vermählte er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferbinanb von Aragonien und der Königin Isabella von Kastilien (S. 230). Aus biefer Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferbinanb. Karl vereinigte später Aragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist berselbe, welcher als deutscher Kaiser 1521 den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. c. Maximilians Sorge für Ruhe und Ordnung im Innern. Für die inneren Zustände Deutschlands war Maximilians Regierung von großem Segen. Schon oft war für eine Reihe von Jahren ein allgemeiner Landfrieden angeordnet: auf dem ersten Reichstage Maximilians, zu Worms, wurde der Landfrieden für ewige 1495 Zeiten festgesetzt. Jede Selbsthülfe war damit verboten, also das seit

10. Neue Zeit - S. 18

1897 - Stuttgart : Neff
6 von den Kurfürsten, 8 von den sechs Kreisen zu ernennen) wieder aufgerichtet (seit 1509 in Worms). Es wurde be- stimmt, dass auf die in des Königs Namen vom Kammerrichter ausgesprochene Acht und Aberacht, wenn sie unwirksam sei, nach sechs Monaten der Kirchenbann folgen solle. Dem König wurden zur Erlangung der Kaiserkrone Streitkräfte und Gelder verwilligt, die er aber nur zum Teil erhielt. § 8. Maximilians I. Beziehungen, zu deu fremden Mächten. Kämpfe in und um Italien. Spanische Heirat Philipps. Philipp der Schöne, der Sohn Max’und Marias von Burgund, der 1494 die selbst- ständige Regierung der Niederlande an trat, vermählte sich 1496 mit Juana, der Tochter Ferdinands und Isa- beilas, die durch den Tod ihres Bruders Don Juan, Gemahls einer Schwester Philipps (1497) und ihres Neffen, des Kron- prinzen von Portugal (1500), Erbin der „katholischen Könige“ wurde. Philipp ging in seiner Politik, besonders Frankreich gegenüber, vielfach andere Wege als sein Vater. Max, Frankreich und Venedig. Max belehnte Ludwig Xii. 1505 mit Mailand gegen die Zusage, dass dessen Tochter Claudia seinem mit ihr verlobten Enkel Karl Mailand und die Ansprüche auf Neapel zubringen werde. Aber Ludwig übertrug bald darauf die Ansprüche auf Neapel an die zweite Gemahlin Ferdinands von Aragonien und verlobte 1506 feierlich Claudia mit seinem voraussichtlichen Thronfolger Franz von Angouleme. Als Max’ Sohn Philipp 1506 starb mit Hinterlassung zweier Söhne, Karls, geb. 1500 und Ferdinands, geb. 1503, erlangte Max, trotz fran- zösischen Gegenbewerbs, die Regentschaft in den Niederlanden (Generalstatthalterin seine Tochter Margarete), Ferdinand, dem Max sie streitig machte, die in Castilien. Als Max seinen Römer- zug antrat, sperrten ihm die Venetianer alle Pässe im Osten (wie die Franzosen im Westen); er nahm Februar 1508 den Titel „erwählter römischer Kaiser“ an, was Julius Ii. billigte. Der hauptsächlich mit den Mitteln seiner Erblande geführte Krieg gegen das mit Frankreich und Spanien ver- bündete Venedig verlief unglücklich, in dem auf drei Jahre geschlossenen Waffenstillstände blieben die Venetianer im Be- sitz u. a. von Görz, Triest, Fiume (1508). Max Bundesgenosse Frankreichs. Noch Ende 1508 schlossen Maximilian, Frankreich, Ferdinand, mit dem aber Max erst Ende 1509 zu einer Verständigung gelangte, und der Papst Julius Ii. (1503—1513) die Liga von Cambrai gegen

11. Vaterländische Geschichtsbilder für die mittleren Bürgerschulen des Herzogtums Braunschweig - S. 53

1894 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 53 — wesens der Raubritter einen kräftigen Regenten nötig hatte, so übertrug er die Mark Brandenbnrg an seinen Freund, Ratgeber und Feldherrn Friedrich von Hohenzollern, den Stammvater unseres Kaisers. Friedrich brach die Burgen der Qnitzows, fand bald allgemeine Anerkennung und führte bessere Zustände in dem armen, schwer heimgesuchten Lande ein. 4. Die Vollendunq der haböburgiscken Hauömacht. Sigismunds Erbtochter heiratete Albrecht von Österreich, und wenn auch bald die Ungarn und Böhmen sich aus ihrer Mitte eigene Könige wählten, so gingen doch wenigstens die Erbansprüche auf diese Länder auf das Haus Habsburg über. Maximilian I. 1493—1519 erließ einen ewigen Landfrieden und 1493-1519 teilte das Reich zur besseren Handhabung desselben in 10 Kreise ein. Er gründete das Reichskammergericht, welches Prozesse der Fürsten untereinander und der Unterthanen gegen die Fürsten zu entscheiden hatte, und führte die erste Reichssteuer ein, den gemeinen Türken-Pfennig. Die Reichspost verdankt ihm ihre Entstehung. Auch bestimmte er die Befugnisse des Reichstages: Entscheidung über Steuern, Kriegserklärung und Vollstreckung der Reichsacht. Der „letzte Ritter" (Deutsche Jugend 5, Deutscher Brauch) heiratete Maria, die einzige Tochter Karls des Kühnen von Burgund, welche ihm zwar in blühender Jugend durch einen schrecklichen Tod — sie wurde auf der Falkenjagd zu Tode geschleift — entrissen wurde, aber erst, nachdem sie ihm einen Sohn, Philipp den Schönen, geboren hatte. Von seiner Gemahlin erbte Maximilian Burgund und die Niederlande, d. h. Holland und Belgien, sein Sohn verheiratete sich mit Johanna, der Tochter Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Kastilien, und wurde König von Spanien. Aus dieser Ehe ging Karl V. hervor. Er besaß außer der deutschen Kaiserkrone (1520—1556) Öfter- 1520-1556 reich, die Freigrafschaft Burgund, die Niederlande, Spanien mit Süd-und Mittelamerika, Neapel und Mailand. Karl gab Österreich an seinen Bruder Ferdinand, welcher 1526 auch König von Ungarn und Böhmen wurde. Mit Recht konnte der Kaiser sagen: „In meinem Reiche geht die Sonne nicht unter." Freilich mußte Karl mehrere der genannten Länder erst im blutigen Kriege 1521—1544 dem Könige Franz I. von Frankreich, der sie erobert hatte, entreißen. Karl siegte endlich, und Deutschland blieb die erste Macht in Europa, aber nicht durch die innern Hülfsmittel des deutschen Reiches, sondern durch die gewaltige Hausmacht seines Kaisers, des Habsburgers Karls V. Dieser hatte als Besitzer von Mailand und Neapel auch das, was die Hohenstaufen vergeblich erstrebt hatten, die Herrschaft über Italien. Xviii. Die Kultur am Ausgange des Mitte!alters. 1. Ritter und Bauern. Bei den Rittern war an die Stelle von Gottesdienst, Herrendienst und Frauendienst die Lust an Jagd, Trunk und Fehden getreten. Statt des zierlichen Ring- und Kettenpanzers

12. Deutsche Geschichte - S. 89

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Maximilian I. 1493 -1519. 89 geführt wurden, keine wesentliche Rolle zu spielen, da es ihm an den nötigen Geldmitteln und Truppen gebrach. Er vermochte nicht einmal den Römerzug, den er geplant hatte, auszuführen; so war er der erste deutsche König, der, ohne gekrönt zu sein, den Kaisertitel annahm. Auch ein Krieg mit den Schweizern verlief erfolglos; er mußte ihnen die tatsächliche Unabhängigkeit vom Reich zugestehen. Dagegen war es für die deutsche und die gesamte europäische Geschichte von der größten Bedeutung, daß damals das Haus Habsburg, das durch §etraten-Maximilians Vermählung mit Maria bereits Burgund erworben hatte, durch fernere glückliche Heiraten auch den spanischen Thron und die Aussicht auf Böhmen und Ungarn gewann. Der Sohn Maximilians und der Maria von Burgund, Philipp, vermählte sich nämlich mit Johanna, der ältesten Tochter Ferdinands und Jsabellas, der Erbin Spaniens, die später geistesschwach wurde. Aus dieser Ehe entsprangen Karl, der Erbe der spanischen, burgundischen und habsburgischen Lande, und Ferdinand. Der letztere aber, dem sein Bruder Karl später die habsburgischen Erblande überließ, vermählte sich mit der Schwester des Königs von Ungarn und Böhmen, erwarb, nachdem dieser im Kampf gegen die Türken gefallen war, die Kronen dieser Länder und hat dadurch den Grund gelegt zu der österreichisch-ungarischen Monarchie. So wurden die Habsburger das erste Fürstengeschlecht Europas. Im Jahre 1519 starb Maximilian. Mit ihm geht das deutsche Mittel-151». alter zu Ende. Friedrich Hi. Karl d. .Kühne t 1493. t 1477. Maximilian I. Maria Ferdinand Jsabella f 1519 Burgund, v. Aragonien I v. Kastilien Philipp_________________Johanna die Wahnsinnige. Karl V. Ferdinand I Anna, Prinzessin 1519-1556. 1558-1564. v. Böhmen u. Ungarn.

13. Fünfzig genealogische Tabellen für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Lehranstalten sowie zum Selbststudium - S. 15

1885 - Hannover : Meyer
15 17. Erwerbungen des Hanfes Ostreich durch Vermählungen. Rudolf von Habsburg, f 1291. Albrecht 1., I. 1282. t 1308, durch feine Gemahlin Elisabeth kommt Kärnthen an Östreich. Meinhard Iii., Herzog in Kärnthen und Graf in Tirol, t 1296. I Elisabeth, Erbin von Kärnthen, f 131.3, ihr Gemahl Albrecht I., seit 1282 vermählt. Albrecht Iv., Erzherzog von Östreich, - Ii. 1422. 1404. Sigismund, Kaiser und König in Ungarn und Böhmen, t 1437 Albrecht (V.) Ii., — _____________ Kaiser, t 1439; durch seine Gemahlin Elisabeth fallen Ungarn und Böhmen an Östreich. Elisabeth, Erbin von Ungarn und Böhmen, f 1443 ; ihr Gemahl Albrecht Ii., seit 1422 vermählt. Iii. 1477. Friedrich Iii., Kaiser von 1439-1493. Maximilian I., "------- Kaiser von 1493—1519; durch seine Gemahlin Maria von Burgund kommen die Niederlande an das Haus Östreich. Karl der Kühne, letzter Herzog in Burgund, + 1477. Maria, Erbin von Burgund und den Niederlanden, t 1482; ihr Gemahl Maximilian I., vermählt seit 1477. Iv. 1496. Maximilian I., Kaiser, f 1519. Philipp der Schöne von Östreich, t 1506; Gemahl der Johanne, vermählt seit 1496, Erbin der spanischen Monarchie, welche an das Hans Östreich kommt. Ferdinand der Katholische, 11516. Johanna, Erbin der spanischen Monarchie, f 1555; vermählt seit 1496 mit Philipp dem Schönen von Östreich. V. 1521. Philipp I., Erzherzog zu Östreich, + 1506. Ferdinandus I., Kaiser, + 1564; durch seine Gemahlin Anna kommen Ungarn und Böhmen an Östreich. Wladislaus Iv., König in Ungarn und Böhmen, t 1516. ■— Anna, Erbin von Ungarn und Böhmen, t 1541; ihr Gemahl Ferdinand I., Kaiser, vermählt seit 1521. Ludwig Ii., der letzte König in Ungarn u. Böhmen, t 1526

14. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 160

1872 - Gütersloh : Bertelsmann
160 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit. Von der Reformation bis jetzt. Friedrich versprach für den Kriegsfall dem Kaiser 8000 Mann auf eigene Kosten zu stellen: dieser gab dafür seine Zustimmung, daß Friedrich (unbeschadet seiner Stellung als Reichsfürst) den Königstitel annehme. Am 18. Januar 1701 fetzte Friedrich sich selbst in Königsberg, der Hauptstadt feines souveränen Herzogthums Preußen, die Krone auf und ließ sich darauf von zwei hierzu ernannten Bischöfen falben. Er nannte sich König in Preußen und wurde als solcher von den Mächten bald anerkannt, mit Ausnahme des Papstes Clemens, der für sich allein das Recht in Anspruch nahm, Könige zu ernennen. Jene politische Verwicklung aber , die ums Jahr 1700 Kaiser Leopold so lebhaft beschäftigte, war die spanische Erbfolge. ~ Der alte König von Spanien, Karl Ii., war dem Tode nahe, und da er keine Kinder hatte, so machten sich mehrere Seitenverwandte Hoffnung zum spanischen Throne, namentlich die Häuser Oestreich, Frankreich und Baiern. Der baierische Prinz Joseph Ferdinand, ein Enkel Leopolds, der eigentlich zum Nachfolger bestimmt war, starb indeß früher als der König, und als dieser nun 1701 gleichfalls starb, ergriffen der Kaiser Leopold und der König Ludwig die Waffen, jener um seinen Sohn Karl, dieser um seinen Enkel Philipp von Anjou auf den Thron von Spanien zu heben. So begann der spanische Erbfolgekrieg (1701—1714). Auf Leopolds Seite waren die Seestaaten England und Holland, welche die gar zu große Macht Frankreichs fürchteten, und besonders war der König von England und zugleich Statthalter der Niederlande, Wilhelm Iii. von Oranien, der eifrigste Gegner des stolzen französischen Königs. Deutschland war leider in sich selbst getheilt; der größte Theil der Fürsten stand auf Oestreichs Seite, allein der Kurfürst Maximilian Emarntel von Baiern und fein Bruder, der Erzbischof von Köln, hielten es mit Frankreich; denn Ludwig hatte dem Kurfürsten von Baiern die Niederlande versprochen, wenn er siegte. Zum Unglück mußte eben deshalb wieder Deutschland hauptsächlich der Schauplatz des Krieges werden, welcher ihm eigentlich ganz fremd war, und Spanien,^ um welches er geführt wurde, litt viel weniger dadurch. Zwar begaben sich die beiden Bewerber, -er Erzherzog Karl und Philipp von Anjou, selbst tiach Spanien und kriegten mit einander, aber die Hauptschlachten sind doch in Deutschland, Italien und den Niederlanden gefochten. Ein großes Glück für den Kaiser war es, daß er und feine Bundesgenossen zwei Feldherren hatten, welche alle andern ihrer Zeit übertrafen, den Prinzen Eugen von Savoyen, Feldmarfchall des Kaisers und treuen Anhänger des östreichischen Hauses, und den Engländer Herzog von Marlborough. Eugen war ein kleiner magerer Mann, dessen großer Geist in dem Feuer seiner durchdringenden Augen zu erkennen war; aber sowohl im Rathe, wenn mit kluger Berechnung ein Anschlag entworfen werden sollte, als im Getümmel der Schlacht, wo alles an einem augenblicklichen Entschlüsse hing, war sein Geilt allen überlegen. Dabei war er bescheiden, wahrhaft und treu, und konnte das Muster eines vollendeten Mannes heißen. Marlborough war gleich groß als Feldherr in der Schlacht, ein geborner Kriegsheld, groß, schön und Achtung gebietend; aber es fehlte ihm die einfache menschliche Würde, die Eugen befaß; er war herrsch-süchtig und wurde des Geizes beschuldigt. — Diese beiden Männer haben den Stolz des Königs Ludwig aus das empfindlichste gedemüthrgt. Eugen eroberte sogleich im ersten Jahre des Krieges einen großen Theil von Oberitalien. Dann vereinigte er sich mit Marlborough, der aus den Niederlanden herbeikam, um die Franzosen und Baiern zu bekämpfen, die sich vereinigt und schon

15. Mittlere Geschichte - S. 293

1859 - Leipzig : Fleischer
293 Sitz in Frankfurt, seit 1530 in Speier, zuletzt (seit 1693) in Wetzlar, und wurde von Maximilian selbst eröffnet. Nun erst war das Faustrecht als be- endigt anzusehen. Um die Ordnung besser handhaben zu können, theilte Maximilian das Reich in zehn Kreise. Sie hießen: in Norddeutschland: der obersächsische, der niedersächsische und der westphälische; in Mitteldeutschland: der fränkische, oberrheinische, kurrheinische und burgundische; in Süddeutschland: der öst- reichische, baiersche und schwäbische. Diese Eintheilung ist bis 1806 geblieben. Auch sorgte dieser thätige Kaiser für die Verbesserung der Sitten und Beschränkung des Luxus. Auf einem der Reichstage (in Freiburg im Breis- gau 1498) wurde eine Kleiderordnung entworfen, durch welche verboten wurde, einen für seinen Stand übertriebenen Aufwand zu machen, z. B. sollte „der gemeine Baurst-Mann und arbeytend Leüt, in Stetten oder auf den Lande, kein Tuch anmachen oder tragen, daß die Ele über ein halben Guldin kost. Item soll yettlicher kurtzer Rock oder Mantel in der Lenge gemacht werden, daß er hinden und vorn zhmlich und wohl decken müge." Auch wurden Ver- ordnungen gegeben gegen den großen Luxus bei Hochzeiten und Verlöbnissen. Ungeachtet dieser und andrer guten Verordnungen 'wurde doch auf den Reichstagen nur wenig ausgerichtet, weil Jeder nur zunächst aus seinen Vor- theil bedacht war, und, wenn er ja etwas zum allgemeinen Besten beisteuern mußte, möglichst wenig gab. Diese kleinliche Denkungsart zeigte sich beson- ders, als die Türken in Ungarn eingefallen und bis nach Ober-Oestreich vor- gedrungen waren. Maximilian bat die Fürsten um Beistand; aber sie machten tausenderlei Schwierigkeiten, und verschoben die Entscheidung auf einen an- dern Reichstag, während die Türken ungehindert das Land verwüsteten, und die Einwohner als Sclaven mit fortschleppten. So haben es die Deut- schen fast immer gemacht. Sie überlegten, was zu thun sei, während der Feind rasch zugriff. Alle Kriege, welche der Kaiser in Italien und Frankreich führte, haben ihm nicht so vielen Vortheil verschafft, als eine Zusammenkunft, welche er 1515 in Wien mit dem Könige von Ungarn und Böhmen Wladiölav hielt.*) Hier wurde nämlich eine Vermählung verabredet zwischen Wladis- lavs einzigem 9jährigen Sohne Ludwig dem Frühzeitigen und des Kaisers Enkelin Maria, und zwischen Wladislavs 3jähriger Tochter Anna und des Kaisers 4jährigem Enkel Ferdinand. Dadurch fielen nach Wladislavs und Ludwigs Tode späterhin beide Königreiche an das Haus Oestreich — eine wichtige Erwerbung! Dagegen hatte Maximilian den Kummer gehabt, seinen einzigen Sohn, Philipp den Schönen von Oestreich, 1506 in der Blüthe der Jahre zu verlieren. Dieser Philipp war an Johanna, Tochter Ferdinands des Katholischen, verheirathet, und war deshalb nach dem Tode seiner Schwiegermutter Jsabella von Spanien 1504 König von Castilien ge- worden. Er hinterließ bei seinem Tode zwei Söhne, Karl und Ferdinand, die nachher beide nach einander den deutschen Kaiserthron bestiegen haben, und vier Töchter, deren eine Königin von Frankreich (Franz I.), die zweite Kö- *) Er war ein polnischer Prinz, hatte nach Podiebrads Tode die böhmische Krone erhalten, und war nach Matthias Corvinus' Tode auch König von Ungarn geworden. 19*

16. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 90

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
90 Die Zeit der zunehmenden Auflösung des Reichs 1273—1519. Italienische § 93. Maximilians äußere Politik. So setzten sich in Italien, rren' wo früher dem deutschen Volke der stärkste Einfluß zugestanden hatte, zwei andere Nationen fest: im Süden die Spanier, im Norden die Franzosen. Italien war damals ein zerstückeltes und zerrissenes Land. Zu den bedeutendsten Staaten gehörten die stolze Handelsrepublik Venedig, ferner die reiche Handelsstadt Florenz, in der das kunstliebende Geschlecht der Medici die Herrschaft gewonnen hatte, und der von den Päpsten beherrschte Kirchenstaat. Maximilian. Maximilian vermochte in den Kriegen, die damals um Italien geführt wurden, keine wesentliche Rolle zu spielen, da es ihm an den nötigen Geldmitteln und Truppen gebrach. Er vermochte nicht einmal den Römerzug, den er geplant hatte, auszuführen; so war er der erste deutsche König, der, ohne gekrönt zu sein, den Kaisertitel annahm. Auch ein Krieg mit den Schweizern verlief erfolglos; er mußte ihnen die tatsächliche Unabhängigkeit vom Reich zugestehen. Die Habs- Dagegen war es für die deutsche und die gesamte europäische Geschichte Reffen" von der größten Bedeutung, daß damals das Haus Habsburg, das durch Maximilians Vermählung mit Maria bereits Burgund erworben hatte, durch fernere glückliche Heiraten auch den spanischen Thron und die Aussicht auf Böhmen und Ungarn gewann. Der Sohn Maximilians und der Maria von Burgund, Philipp, vermählte sich nämlich mit Johanna, der ältesten Tochter Ferdinands und Jsabellas, der Erbin Spaniens, die später geistesschwach wurde. Aus dieser Ehe entsprangen Karl, der Erbe der spanischen, burgundischen und habsburgischen Lande, und Ferdinand. Der letztere aber, dem sein Bruder Karl später die habsburgischen Erb-lande überließ, vermählte sich mit der Schwester des Königs von Ungarn und Böhmen, erwarb, nachdem dieser im Kamps gegen die Türken gefallen war, die Kronen dieser Länder und hat dadurch den Grund gelegt zu der österreichisch-ungarischen Monarchie. So wurden die Habsburger das erste Fürstengeschlecht Europas. Im Jahre 1519 starb Maximilian. Mit ihm geht das deutsche Mittelalter zu Ende. Friedrich Iii. Karl d. Kühne t 1493. 1 1477. Maximilian I Maria Ferdinand Jsabella 11519 I v. Burgund, v. Aragonien | v. Kastilien Philipp Johanna die Wahnsinnige. Karlh Ferdinand I., Anna, Prinzessin 1519-1556. 1558-1564. v. Böhmen u. Ungarn.

17. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 69

1915 - Berlin : Vahlen
Das Haus Habsburg als ß9 Wohl sind unter Maximilian I., einem vielseitig^^-hochbegabten und 1493—1519. liebenswürdigen, kühnen und ritterlichen, aber auch unstäten und oft unzuverlässigen Herrscher, der 1493 seinem Vater in der Regierung folgte, Reformen an der deutschen Reichsverfassung vorgenommen worden: ein ewiger Landfriede ward verkündet und im Reichskammergericht ein oberster Gerichtshof geschaffen; ferner wurde ein Reichsregiment (ein ständiger Ausschuß zur Mitregierung des Reiches) gebildet und die Erhebung einer allgemeinen Reichs st euer (des gemeinen Pfennigs) beschlossen — aber nicht dem Kaiser verdankte das Reich diesen Anlauf zur Besserung der verrotteten Zustände, sondern den Kurfürsten. Maximilian sah in den meisten dieser Neuerungen nur Versuche, seine Macht im Reiche zu schmälern, und strebte danach, sie wieder zu beseitigen. So bestand denn das Reichsregiment nur ganz kurze Zeit, auch von der Erhebung der Reichssteuer mußte man bald wieder absehen, und der ebenfalls noch unter Maximilian gefaßte Beschluß, zur besseren Durchführung des Landfriedens das Reich in zehn Kreise einzuteilen, wurde erst unter seinem Nachfolger ausgeführt. 2. Aber je weniger der Kaiser in Deutschland ausrichten konnte — nicht einmal die tatsächliche Loslösung der Schweizer vom Reiche vermochte er zu hindern — um so stolzer gestalteten sich die Aussichten auf die Erweiterung der habsburgischen Hausmacht.*) Maximilians einziger Sohn von Maria von Burgund war Erzherzog Philipp, der die burgundischen Länder erbte. Er vermählte sich mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen von Aragonien und Zsabellas von Kastilien. Auf den ältesten Sohn dieses Paares, Karl, vererbten sich väterlicherseits die burgundischen Lande, mütterlicherseits die spanische Krone, zu der damals auch die von Neapel und Sizilien gehörte, sowie die Herrschaft der durch Kolumbus gerade damals (1492) entdeckten und für Spanien in Besitz genommenen Neuen Welt. Der jüngere Enkel Maximilians, Ferdinand, war mit Anna, der Tochter des Königs von Ungarn und Böhmen, vermählt, während sich deren Bruder, König Ludwig, mit Maria, Ferdinands und Karls Schwester, verheiratete. Ludwigs Ehe blieb kinderlos, und als er 1526 bei Mohacz gegen die Türken gefallen war, gingen Ungarn und Böhmen an y *) 1. Friedrich Iii., -j- 1493. 2. Maximilian I., + 1519. v Gem.: Maria v. Burgund. >- ^ Philipp. Gem.: Johanna v. Spanien. 3. ßarl (I.) V., t 1558 . 4. Ferdinand I., f 1564. Maria. Gem.: Anna v. Ungarn. Gem.: Ludwig v. Ungarn.

18. Von 1517 - 1740 - S. 9

1907 - Braunschweig : Appelhans
9 Ii. Das Zeitatter der Deformation. 9. Der geschichtliche Hintergrund der Deformation. Die auswrtigen Kriege Karls V.: I. Kriege gegen Franz I. Ii. Zge gegen die Seeruber. Iii. Kriege gegen die Trken. Einleitung: Zwei Bewerber um die Kaiserkrone. Karl I., Herzog von Burgund und König von Spanien. Franz I., König von Frankreich. Beide sind Fremde. Karl ist Enkel des letzten Kaisers und gilt flschlicherweise als Deutscher. 1519. Karl gewhlt als Karl V. Entwickelung der Habsburgischen Macht. Ferdinand v. Aragonien. Jsabella v. Kastilien. Spanien. Johanna die Wahnsinnige. Friedrich Iii. t 1493. Maximilian I. f 1519. Karl d. Khne. t 1477. Maria Burgund. Philipp der Schne. Karl V. 1519-56 (f 1558) Ferdinand I. 1526 König v. Ungarn u. Bhmen. 155664 Deutscher Kaiser. Philipp Ii. 15561598. Karl V. besa also: I. sterreich. (dazu Besitzungen in Schwaben; Sundgau. Breisgau, Elsa.) Ii. Burgund. (Freigrasschaft und Niederlande.) Iii. Svanien. (dazu Neapel, Sizilien, Mailand und fast ganz Amerika. Vi. Die deutsche Kaiserwllrde. Davon erhlt 1556: Ferdinand I. sterreich und den deutschen Thron. Philipp Ii. Spanien und Burgund.

19. Mittelalter und neue Zeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 143

1897 - München [u.a.] : Oldenbourg
50. Das Reich unter Kaiser Maximilian I. (14931519). 143 Hoffnungen hatte man daher dem Regierungsantritt seines rstigen Sohnes entgegengesehen. Kaiser und Fürsten waren darin einig, da das Reich dringend einer neuen Organisation bedrft, aber der die Mittel und Wege dazu gingen die Meinungen wieder weit auseinander. Nur wenig wurde erreicht: der Reichstag zu Worms 1495 beschlo einen Ewigen Landfrieden", hob das Fehderecht aus und errichtete fr Schlichtung der Streitigkeiten der Reichsglieder ein Reichskammer-gericht, das seinen Sitz in Speier (spter, seit 1691, in Wetzlar an der Lahn) hatte. Auch eine allgemeine Reichssteuer wurde damals be-schloffen, aber fitur sprlich einbezahlt; hnlich stand es mit der um 1500 bewilligten Reichsaushebung. Zur leichteren Handhabung der Reichsverwaltung wurde Deutschland (1512) in zehn nach Stmmen abgegrenzte Landfriedenskreise geteilt, welche von da an bis ins 19. Jahrhundert in Geltung geblieben sind. Der Verkehr erhielt eine neue Frderung durch die Einfhrung des Postwesens, welches seit 1516 unter die Leitung des (aus Italien stammenden) Grafengeschlechtes Thurn und Taxis gestellt wurde. In kriegerischen Unternehmungen hatte Maximilian keine nennenswerten Erfolge mehr, weder in Ungarn noch in der Schweiz noch in Italien. Die mangelhaften Reichsaushebungen zu ergnzen, begrndete er das Sldnerheer der Landsknechte". 3. Iriedliche Wachterweiterung der Kasurger. Maximilian hatte nicht nur den sterreichischen Staat wieder hergestellt, sondern durch seine Heirat mit Maria auch das burgundische Erbe gewonnen. Noch greren Machtzuwachs brachte die Vermhlung seines Sohnes Philipp des Schnen mit Johanna, der schwachsinnigen Tochter Ferdi-nands von Aragonien und Jsabellas von Kastilien, der Erbin des seitdem vereinigten Knigreichs Spanien. Zwar starb Philipp schon 1506, aber auf seinen Sohn Karl ging spter das Doppelerbe von Spanien und von sterreich samt der Kaiserkrone der. Als sich zudem dessen Bruder Ferdinand mit Anna, der mutmalichen Erbin von Bhmen und Ungarn, vermhlte und 1526 wirklich die Kronen jener Lnder erbte, kam der launige Vers aus: Kriege la andere führen, du heirate, glckliches Ostreich!" 4. Maximilians Uod. Maximilian erlebte noch die Anfnge der Reformation und verfolgte mit Aufmerksamkeit das erste Auftreten Luthers. Er starb im Januar 1519 zu Wels an der Traun und wurde in Wiener-Neustadt a. d. Leitha beigesetzt. Sein Erbe fiel an seinen Enkel | Karl von Spanien (vgl. die Stammtafel S. 153). i 3" der von Maximilian gestifteten Franziskaner- oder Hofkirche zu Innsbruck haben ihm Enkel und Urenkel Ferdinand I. und Maximilian Ii. ein prunkhaftes.

20. Neuzeit - S. 19

1912 - Stuttgart : Bonz
I 19 2) Das Haus Habsburg. Mit Karl sollte das Haus Habsburg den Gipfel seiner Machtausdehnung erreichen. Der mige Lnderbesitz Ru-dolfs hatte sich schnell durch Osterreich, Steiermark und Krain (1282), dann Krnten, sowie Tirol und Trieft vergrert. Schon Albrecht Ii. hatte als Schwiegersohn Sigismunds Bhmen und Ungarn regiert. Maximilian erlangte 1477 mit der Hand der burgundischen Erbin Maria die burgun-dischen Lande, die Freigrafschaft und die Mederlande. Ihr Sohn Philipp der Schne verheiratete sich 1469 mit Johanna, der Tochter der spanischen Monarchen Ferdinand von Aragon und Jsabella von Kastilien, deren Nach-folger er durch den frhen Tod anderer Kinder werden sollte. Spanien wurde damals (I. S. 332) um Neapel und Sizilien, das spanische Navarra, die amerikanischen Erwerbungen vergrert. Philipp starb schon 1506, seine Gemahlin, die spanische Johanna, verfiel in Wahnsinn. So wurde ihr Sohn Karl, sechsjhrig, Herr der Niederlande, > wurde nach Fer-dinands Tod (1516) König von Spanien, bald auch Kaiser (1519), endlich der Beherrscher der groen Reiche Amerikas. Dem jngeren Bruder Ferdinand trat Karl schon 1521 die 5 sterreichischen Herzogtmer ab und schuf damit die deutsche Linie des Hauses Habsburg; auch Wrttemberg und die vorderen Erblande berlie er ihm. Als nun der König Ludwig Ii. von Ungarn 1526 bei Mohacs ums Leben kam, fielen auch Bhmen und Ungarn an den Gemahl der Schwester Ludwigs, Fer-diuand. sterreich. Burgund. Friedrich Iii. Karl der Khne t 1493 f 1477 Aragon. Kastilien. Ferdinand verm. mit Jsabella Maximilian I. verm. m. Maria. d. Katholische f 1516 t 1504 T ' ----Ungarn-Bhmen Johanna die Wahnsinnige Gem. Philipp der Schne f 1506. Wladislaus Ii. f 1516. Karlv. f 1558 Ferdinand I. f 1564 vermhlt mit Anna Ludwig Ii. f 1526 -- Gem. Maria, Schwester Ferdinands I. 3) Ulrichs von Wrttemberg Vertreibung 1519. Mit der Frage der Knigswahl hing auch die Entscheidung der Ulrichs von Wrttem-berg Geschick zusammen. In Wrttemberg (I. S. 317) war auf Eberhard im Bart fein unbrauchbarer Vetter Eberhard Vi. der Jngere ge-folgt (149698), mute aber als vllig regierungsunfhig bald wieder beseitigt werden. Die, beiden Eberharde waren kinderlos. Es folgte der ltere Sohn des Grafen Heinrich von Mmpelgard, dem Eberhard im Bart (1473) im Uracher Vertrag Mmpelgard und die elsssischen Be-sitznngen als selbstndige Herrschaft bertragen hatte und der seit 1490 als geisteskrank auf Hohennrach verwahrt wurde. So beginnt mit Herzog Ulrich (14981550) die erste Mmpelgarder Linie, die schon 1593 mit Ulrichs Enkel ausstarb. Ulrichs wechselvolle Regierung begann mit einer betrchtlichen Vergrerung des Landes, der letzten fr lange Zeit. Im bayrischen Erbfolgekrieg (1504), an dem Ulrich auf bayrischer Seite teilnahm, eroberte er Maulbronn, Besigheim, Lwenstein, Neuenstadt, Weinsberg und erhielt als Kriegsentschdigung von Bayern Heidenheim.