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1. Die Weltgeschichte - S. 134

1835 - Mainz : Kupferberg
154 Kriege gegen Frankreich. Luther's Lehre. n.c.g. 1521. Erster Krieg gegen Franz I. von Frankreich: Die Franzosen schnell aus Spanien verdrängt, in Italien bei 1522. Bicoca (Marschall von Lautrec durch Prosper Colonna), und nachdem Karl von Bourbon zum Kaiser übcrgegangcn, 1524. eben so bei Piomagnano unter Bonnivet geschlagen, — Tod des Ritters Bayard; Italien frei von den Franzosen; aber der Einfall der Kaiserlichen in die Provence mißlingt; Franz 1525. erobert wieder Mailand, belagert Pavia (Anton von Leyva), wird geschlagen, gefangen; im folgenden Jahre, unter Be- dingungen, die er beschwört, entlassen, täuscht er den Kaiser, und bildet die heilige Ligne, 1526. Zweiter französischer Krieg: Karl von Bourbon nimmt Mailand, erstürmt Rom, fällt 1527. Der Pabst in der Engelsburg belagert, gefangen; doch bald durch die Er- oberungen der Franzosen (Lautree, Andreas Doria von Genua) in Neapel wieder frei. Doria geht zum Kaiser über, 1529. Frieden zu Cambrai (paix des t)ames). In Deutschland indessen drohende Religionsunruhen: Luther arbeitet auf der Wartburg an der Uebersetzung der Bibel, eifert gegen den neuen Ablaßhandel des Churfürsten Albrecht von Mainz, stellt in Wittenberg die durch Karlstadts 1522. Bilderstürmerei rc. gestörte Ruhe wieder her, und gewinnt ungeachtet seines Streites mit Heinrich Vii!. von England und mit Erasmus (freier Willen) immer mehr Anhänger; er legt 1524 sein Mönchskleid ab, und vermählt sich im folgenden Jahre mit Katharina von Bora; seine Lehre findet, nachdem die Katholischen zu Regensburg durch den päbstlichen Legaten Campeggio eine Verbindung geschloffen, besonde- ren Schutz bei dem Landgrafen Philipp dem Großmüthigen von Hessen, bei dem Churfürsten Jo Hann dem Beständigen von Sachsen (Friedrich der Weise starb 1525), und dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg, dem Hochmeister des deutschen Ordens, Herzog von Preussen. Untergang des unruhigen « Franz von Sickingen, der, sowie auch Ulrich von Hutten, dem Lutherseinen Schutz angeboren.

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1. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Schulen - S. 238

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
der Reformation hinderte den Kaiser der neu ausgebrochene Krieg mit Frankreich. Veranlassung zu demselben gaben einerseits Karls Ansprüche auf Burgund und die Wiedereroberung Mailands durch Franz I., anderseits des letzteren Ansprüche aus Neapel und sein Groll über seine fehlgeschlagene Hoffnuntz auf die Kaiserkrone. Der Schauplatz des Kampfes war'jtalien. Karls Feldherr Colonna nötigte mit Hilfe der deutschen Landsknechte unter Georg von Frundsberg den französischen Marschall Lautrec, den Franz ohne Geld für seine Soldtruppen ließ, zur Räumung Mailands. Mit dem Kaiser verbündeten sich hierauf der Papst Hadrian Vi., Heinrich Viii. von England, der neu ernannte Herzog von Mailand, Franz Sforza Ii. und die italienischen Republiken. Franz, der zur Wiedereroberihig Mailands rüstete, wurde an der persönlichen Leitung des. Unternehmens durch den Abfall seines Vetters, des Connetable Karl von Bourbon, gehindert. Dieser war durch die Königin Mutter, Luise von Savoyen und von Franz I. schwer gekränkt worden und hatte sich daher mit Karl V. und Heinrich Viii. von England zur Teilung Frankreichs verbündet. Der Plan wurde verraten, und der Connetable entfloh auf kaiserliches Gebiet. Der französische Feldherr Bonnivet erlitt durch die Kaiserlichen unter Pescara und Bourbon eine Niederlage an der Sesia, bei welcher der tapfere Bayard den Tod fand (1524). Nach der gänzlichen Vertreibung der Franzosen aus Italien wurde Franz Sforza Ii. in Mailand zum Herzog eingesetzt. Franz I. eroberte zwar im folgenden Jahre Mailand aufs neue, verlor aber kurz darauf in der blutigen Schlacht bei Pavia seine Freiheit (1525). Der Kaiser ließ ihn gefangen nach Spanien bringen, wo er nach elfmonatiger Gefangenschaft im Madrider Vertrag (1526) Burgund an Karl V. abtrat, auf Neapel und Mailand Verzicht leistete und die Wiedereinsetzung des Connetable von Bourbon in seine sämtlichen Besitzungen zusagte. Zweiter Krieg gegen Franz I. (1527—1529). Nach seiner Freilassung erfüllte jedoch Franz I. keine der eingegangenen Bedingungen; er schloß vielmehr mit dem Papste Klemens Vii., Venedig, dem Herzog von Mailand und Heinrich Viii. von England zur Vernichtung der kaiserlichen Herrschaft in Italien die Heilige Liga (1526). Der Feldherr Karl von Bourbon führte das kaiserliche Heer in den Kirchenstaat; er fand aber bei der Erstürmung von Rom den Tod (1527), worauf die Stadt von seinen rohen Scharen nach Vandalenart geplündert wurde. Der Papst wurde in der Engelsburg belagert und entschloß sich zu einem Vertrag. Franz dagegen verstand sich erst zum Frieden, nachdem der größte Teil des französischen Heeres bei der Belagerung von Neapel durch die Pest hinweggerafft worden und der berühmte genuesische Seeheld Andreas Doria zu Karl V. übergetreten war. Durch Vermittlung von Karls

2. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 281

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Reformation. 281 Reformation in Preußen. Hochmeister Albreclit von Branden- burg wird Herzog von Preußen unter polnischer Lehnshoheit. Luthers Vermählung (Katharina von Bora). — Katechismus. Ferdinand von Oesterreich, des Kaisers jüngerer Bruder, in Spanien erzogen, dem Karl seit 1522 dio Regierung der habsburgischen Erb- lande in Deutschland überlassen hatte, schliefst auf Anstiften des päpstlichen Legaten Campeggio 1524 einen Bund mit den beiden bairischen Herzogen und den süddeutschen Bischöfen, um den reli- giösen Neuerungen entgegenzutreten. Dem gegenüber 1526 Bund dor Evangelischen (Johann von Sachsen, Philipp von Hessen, Lüneburg, Magdeburg, Preußen) zu Torgau. Sio erwirken einen der Ausbreitung der neuen Lehre günstigen Reichstagsabschied zu Speier (1526). 1521—1526. Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Karl erhebt An- sprüche auf Mailand und das Herzogthum Burgund, Franz auf das spanische Navarra und auf Neapel. Die Franzosen (unter Lautroc) werden aus Mailand vertrieben, welches Franz Sforza erhält. Der französische Connétable Karl von Bourbon geht zu Karl V. über. Bayard fällt auf dem von Bonnivet geleiteten Rück- züge. Missglückter Einfall der Kaiserlichen in das südliche Frank- reich. Franz I. geht über den Mont Cenis, nimmt Mailand wieder. 1525. Schlacht bei Pavia. Franz geschlagen und gefangen. 1526. Friede zu Madrid. Franz entsagt allen Ansprüchen auf Mailand und Neapel, sowio der Lehnshoheit über Flandern und Artois, willigt in die Herausgabe des Herzogthums Burgund, stellt seine Söhne als Geifseln. 1527—1529. Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I., der die in Madrid beschworenen Bedingungen für erwungen er- klärt. Bündnis zu Cognac zwischen Franz, dem Papst, Venedig und Franz Sforza gegen den Kaiser. Das kaiserliche (nicht bezahlte und aufrührerische) Heer unter dem Connétable von Bourbon nimmt Rom mit Sturm, Bourbon fällt (durch Benvenuto Ccllini?). Der Papst wird in der Engelsburg belagert. Der französische Feldherr Lautrec fällt in Neapel ein, aber der Abfall Genuas (Doria), dessen Unabhängigkeit Karl anzuerkennen verspricht, und die Pest, an der Lautrec selbst stirbt, zwingen zur Aufhebung dor Belagerung der Hauptstadt. 1529. Damenfriede zu Cambray. (Margarethe von Oesterreich, Tanto Karls, und Louise von Savoyen, Franzens Mutter.)

3. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 247

1916 - Leipzig : Ploetz
Deutschland, Reformation, Karl V. 247 werden 1525 bei Frankenhausen geschlagen, ihr Führer Thomas Münzer mit 25 anderen Anführern in Mühlhausen in Thüringen hingerichtet. 1524. Luthers Schrift: An die Bürgermeister und Rats- herren allerlei Städte deutschen Landes, daß sie christliche Schulen einrichten sollen. 1525. Luthers Vermählung mit Katharina von Bora. Kirchenvisitation in Sachsen. Der große und der kleine Katechismus. (1529.) Fürsorge für die Schulen. Friedrich der Weise |. Ihm folgt sein Bruder Johann der Beständige (1525 — 1532). Die Reformation in Preußen eingeführt. Der Hoch- meister Albrecht von Brandenburg wird mit Zu- stimmung des Königs von Polen (S .233) Herzog in Preußen unter polnischer Lehnshoheit. (Vertrag von Krakau.) 1529. Torgauer Bündnis. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen, Landgraf Philipp von Hessen (S. 202) und andere Reichsfürsten schließen sich zum Schutz ihres Glaubens zusammen gegen den Regensburger Konvent katho- lischer Reichsstände (Ferdinand von Österreich, Herzoge von Bayern, mehrere Bischöfe usw.). 1521—1526. Erster Krieg Karls V. gegen Franz I. von Frank- reich. Karl erhebt Ansprüche auf Mailand (S. 242, 2541) und das Herzogtum Burgund (S. 221), Franz auf das spanische Navarra und auf Neapel (S. 254). Die Franzosen werden aus Mailand vertrieben, welches Franz Sforza (S. 225) 1522 erhält. Der französische Connétable Karl von Bourbon geht zu Karl V. über. Mißglückter Einfall der Franzosen in Italien (1523 — 1524, auf dem Rückzuge fällt Bayard, S. 255), darauf Einfall der Kaiserlichen in das südliche Frankreich. Franz I. geht über den Mont Cenis, nimmt Mai- land wieder. 1525. Schlacht bei Pavia, Sieg der Spanier unter Pescara und der deutschen Landsknechte unter Georg von Frundsberg; Franz I. gefangen. 1526. Friede zu Madrid. Franz entsagt allen Ansprüchen auf Mailand und Neapel sowie der Lehnshoheit über Flandern und Artois, willigt in die Herausgabe des Herzog- tums Burgund, stellt seine Söhne als Geiseln. Gleichzeitig zeichnet er einen feierlichen Protest gegen den Frieden auf, läßt sich dann vom Papst von seinem Eide lösen und erklärt die in Madrid beschworenen Bedingungen für erzwungen und nichtig. Papst Clemens Vii., um die Selbständigkeit des Kirchenstaates mehr besorgt als um die Einheit der Kirche,

4. Neue Geschichte - S. 21

1859 - Leipzig : Fleischer
21 den sogenannten ewigen Frieden, der anch wirklich bis ans hente nnr selten gestört worden ist. Der erste Krieg zwischen Karl V. und Franz, der hanptsächlich ans den alten Ansprüchen der Oberlehnsherrlichkeit des Reiches entstand, welche der Kaiser ans das im französischen Besitz befindliche Ober-Italien und Mailand ernenerte, wnrde von 1521 —1525 größtenteils in Italien geführt. Karl war nicht selbst dabei gegenwärtig, sondern ließ ihn dnrch seine Generale führen, während er selbst in Spanien war. Franz dagegen, ein sehr ritter- licher König, voll Mnth und Ehrbegierde, nahm persönlich Antheil am Kampfe. Der Anfang des Krieges schien für Franz günstig ansfallen zu wollen. Der französische Marschall Lantrec, Statthalter von Mailand, das noch in fran- zösischen Händen war, eröffnete den Krieg in Italien, und befreite Parma, welches der Anführer der päpstlichen und kaiserlichen Trappen, der alte Prosper Colonna, Statthalter von Neapel, belagerte. Da aber Lantrec die nöthigen Gelder nicht erhielt, und daher die im französischen Dienst be- findlichen Schweizer nach Hanse zogen, drängte ihn Colonna znrück, und be- mächtigte sich fast ganz Oberitaliens. In der ersten Frende über diese Erfolge starb Papst Leo X. 1521. Sein Nachfolger, Hadrian Vi., Karls ehema- liger Lehrer, ein gnter, verständiger Mann, ernenerte das Bündniß mit dem Kaiser. — Noch schlimmer erging es den Franzosen 1522. Zwar hatte Lantrec ein nenes Schweizerheer in Sold genommen, aber da er sie nicht bezahlen konnte, wnrden sie nnwillig, und drohten wieder abzuziehen Er wagte in dieser Noth eine Schlacht bei Bicoca nnweit Mailand, wnrde geschlagen, die Schweizer zogen nach Hanse, und fast ganz Italien war für Frankreich verloren, dessen Lage dadnrch noch mißlicher wnrde, daß anch der König von England, Heinrich Viil, mit dem Kaiser in Bnnd trat, und ein Heer in Frankreich landen ließ. Selbst im Innern dieses Reichs drohten Unruhen anszubrechen. Einer der ersten Prinzen des königlichen Hauses, der schöne und ritterliche Connetable, Karl Herzog von Bourbon, ging zum Kai- ser über. Die Königin Mutter, Luise von Savoyen, hatte ihm, der 13 Jahre jünger war, ihre Hand angetragen, er sie aber auf eine verächtliche Weise zurückgewiesen. Die rachsüchtige Frau machte darauf einen Prozeß anhängig, der ihn um viele Güter brachte, und da überdies der König ihn geringschätzig behandelte, so trat er mit Kaiser Karl in Unterhandlungen, und stüchtete nach Spanien. Franz, der Bourbons großen Einfluß in Frankreich kannte, wagte nicht, wie er gewollt, selbst nach Italien zu gehen, sondern schickte 1523 den Admiral Bonnivet dahin ab, der zwar bei seiner Unerfahrenheit wenig ausrichtete, aber dennoch sich in Italien behauptete. Dnrch den Tod Ha- drians Vi. verlor der Kaiser einen treuen Verbündeten, denn der neuerwählte Papst Clemens Vii. (1523 —1534) war ihm weniger zugethan. Im Jahre 1524 wurde der Krieg in Italien zu großem Nachtheil der Franzosen fortgesetzt. Colonna war gestorben; seine Nachfolger: Lannoy, Karl von Bourbon und Pescara, schlugen Bonnivet ans dem Felde, und trieben ihn über die Alpen zurück, wobei Bayard, der den Rückzug leitete, erschos- sen wurde. Rasch setzten Bourbon und Pescara den Fliehenden nach, dran- Zen selbst in Frankreich ein, und belagerten Marseille. Doch da diese Stcldt zu fest war, um schnell eingenommen werden zu können, und Franz ein

5. Geschichte der Neuzeit - S. 32

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
32 Zeitalter der Glaubensspaltung (Reformation). Religionskriege. Schon am 30. Juni waren sie von den Spaniern bei Esquiros, unfern Pampeluna, geschlagen. Im Jahre darauf erklrte auch Heinrich Viii. von England (15091547) an Franz den Krieg; doch unternahm er nicht viel, weil ihm meist das Geld mangelte. Einen bedeutenden Erfolg errang Karl durch den Sieg der deutschen Landsknechte, des sogen. Bruders Veit" unter dem berhmten Feldhauptmann Georg vonfrundsberg, der sich bei Mailand mit dem kaiserlichen Feldherrn Prospers Colonna vereinigt hatte, der die Schweizer Sldner (die sogen. Heini"), welche, wegen des ausstehenden Soldes erbittert, ihren Feldherrn Lautrec zwangen, einen Sturm aus die natrlich feste Stellung Frundsbergs bei der Villa Bicocca (zwischen Mailand und Monza) zu unternehmen (27. April 1522). Der Sturm milang vollstndig, 3000 Schweizer blieben auf dem Platze, teils von den spanischen Bchsenschtzen teils durch deutsche Lanzen gettet. Fruudsberg selbst er-schlug den Anfhrer der Schweizer, den letzten Arnold von Winkelried, der einst sein Zeltkamerad in einem Kriege des Kaisers Max gegen die Fran-zosen gewesen war. Diesem Schlage folgte bald ein zweiter und dritter; in Genua emprte sich das Volk unter Anfhrung der Adorni gegen die Franzosen und vertrieb sie aus der Stadt (30. Mai). Im folgenden Jahre fiel der erste Mann Frankreichs, Franzens Vetter und bester Feldherr, der Connetable Karl von Bourbon, von seinem Könige ab, weil ihn dieser, beeinflut durch seine Mutter Luise von Savoyen, deren Hand Bourbon aus-schlug, zurckgesetzt hatte und in seinem groen Besitze zu.verkrzen drohte. Unter Bourbons Anfhrung vertrieben die Kaiserlichen die Franzosen vollends aus Italien; auf dem Rckzge fand Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel, seinen Tod (1524). Dagegen miglckte ein Einfall Bourbons in die Provence vollstndig, und die Belagerung von Marseille mute nach groen Verlusten aufgehoben werden. Franz I. raffte sich auf, erschien pltzlich im Winter 1524/25 in der Po-Ebene mit einem Heere, wie Italien seit den Tagen Barbarossas keines mehr gesehen hatte, und zog (26. Oktober) in Mailand ein, belagerte aber das von dem Spanier Antonio de Leyva mit ebensoviel Geschicklichkeit als Ausdauer verteidigte Pavia (seit 28. Oktober) vergeblich. Das kaiserliche Heer bestand aus Italienern und Spaniern unter Pescara und Guasto, zwei Brdern aus dem Heldengeschlechte der Avalos, und 15 000 Landsknechten, welche Frundsberg aus Sd-deutschend, vom Schauplatze des Bauernkrieges, in Eilmrschen durch das Etschthal herbeigefhrt hatte. Das Heer litt Mngel an Lebensmitteln und heischte Sold, lie sich aber an der Ehre angreifen und erklrte sich bereit, auch ohne Sold die Eingeschlossenen zu. befreien. Am 3. Februar 1525 erschienen sie vor der Stadt, vor welcher die Franzosen eine vortreffliche Stel-lung bezogen hatten.

6. Geschichte der Neuzeit - S. 7

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
Thomas Münzer in Mühlhansen. („Himmlisches Jerusalem auf Erden". Gleichheit, Gütergemeinschaft.) Verbindung Johanns des Beständigen und Philipps von Hessen mit Georg von Sachsen und dem Herzoge von Braunschweig-Wolfenbüttel. 1525. Thomas Münzer bei Frankenhausen geschlagen, gefangen und hingerichtet. Währenddessen Karl im Kampfe mit Frankreich. 1521—26. Erster Krieg Karls gegen Franz I. Ursache: Ansprüche Karls auf das von Franz I. eroberte Mailand und die von Maximilian abgetretene Bourgogne. 1521. Georg von Frundsberg siegt bei Bicocca. Zug Karls gegen die Provence mißlingt, aber Bund Karls mit Heinrich Viii. von England und Übertritt des Connetables Karl von Bourbon zu Karl V. 1524. Franzosen von Karl von Bourbon und Pescara aus Italien vertrieben. (Bayard f). Franz I. selbst nach Italien, belagert Pavia. 1525. Franz I. von Georg von Frundsberg geschlagen und gefangen. 1526. Friede zu Madrid. Franz gegen Herausgabe von Mailand und der Bourgogne freigelassen. Aber Vertrag von Franz für erzwungen erklärt. 1526. Ligue von Cognac zwischen Franz I., Papst Clemens Vii. und den meisten italienischen Staaten. Rückwirkung dieser Ereignisse auf Deutschland. Nach dem Frieden von Madrid Furcht der refor-matorischen Fürsten vor Zwang. 1526. Torgauer Bund zwischen Johann von Sachsen und Philipp von Hessen.

7. Lehrbuch der neueren Geschichte - S. 40

1880 - Berlin : Habel
40 1521-1526 ftös^Wäs19^ei9t;e'. die kaiserliche Macht durch Unterstützung der derselben feindlichen Elemente im Reiche zu schwachen und auf diese Weise auf Kosten Deutschlands für Frankreich mr Trüben zu fischen. ] ) ^ \ b K^leg gegen Franz I. 1521—1526. Kurz nach den: Reichstage von Worms im Jahre 1521 brach der Krieg des Kaisers während desselben waren Papst Leo X. und seine Nachfolger Hadrian Vi. (1522 — vm I11- (1523-1534), ferner König Hein- rich Viii. von England und (seit 1523) Venedig. Schon nn ersten ^ahre des Krieges wurden die Franzosen bei i52i Bicocca (nördlich von Mailand) von den Kaiserlichen geschlagen, mfolge dessen sie das Herzogtum Mailand (welches Kail an manz Sforza verlieh) räumten. Ein Zug Karls gegen die Provence war zwar nicht von Erfolg begleitet, und auch die englisch- niederländischen Einfälle in die Picardie brachten feine Entscheidung; dagegen aber mißlang auch ein ^ ^anzoseu zur Wiedereroberung Mailands im Jahre 1524 lo-4, da sie nach den anfänglichen Erfolgen über die Alpen znruckgetneben wurden (auf diesem Rückzüge fiel Bayard ej Ritter ohne furcht und Tadel). Einen vortrefflichen Feldherrn erhielt Karl in dem Couuetable (comes stabuli) Karl von Bourbon, welcher von Franz I. Mutter schwer beleidigt, aus französischen in kaiserliche Dienste übergetreten war. 1 Im Herbste des Jahres 1524 erschien Franz I. selbst an der Spitze eines Heeres in Italien. Aber hier ward er nachdem er den ganzen Winter hindurch P a v i a vergebens be- 1525 lageit hatte, den 24. Februar 1525 bei eben dieser Stadt von-oen Deutschen (unter Georg von Frnndsbera) und den Spaniern (unter Pescara) vollständig geschlagen. In der Schlacht gefangen genommen, ward er nach Madrid aefübrt 1526 wo er sich den 14. Januar 1526 zur Unterzeichnung einer ,medensurkunde bequemte (Friede von Madrid), in welcher er ans Mailand und Neapel verzichtete, das Herzogtum Burgund herauszugeben und feine beiden ältesten Sövne als Geiseln zu stellen versprach. 1527-1529 2. Zweiter Krieg gegen Franz I. 1527—1529. a Eroberung und Plünderung Roms. Kaum hatte Franz ferne Freiheit wiedererlangt, so erklärte er den von ihm beschworenen Frieden von Madrid für erzwungen und nichtig. Die Herausgabe Burgunds erfolgte infolge dessen nicht, zumal auch die burgundischen Stände hiervon nichts wchen wollten. Zu einem neuen Krieg gegen Karl V. war tfranz um so eher geneigt, als des Kaisers frühere Verbündete

8. Geschichtstabellen - S. 47

1876 - Mainz : Kunze
47 Besserung" und „De captivitate Babylonica eeclesiae praeludium“. 1520 Verbrennung der Bannbulle in Wittenberg. 1521 Reichstag zu Worms: Wormser Edikt. Luther wird auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. 1534 Die Bibelübersetzung vollendet. 1522 Luther kehrt gegen Karlstadts Bilderstürmerei nach Wittenberg zurück. 1522 Sickingens rechtlose Fehde gegen Kur-Trier. 1523 Sickingen und Hutten sterben. 1524—1525 Bauernkrieg: Niederlage der Bauern bei Kö- nigshofen a. d. Tauber und bei Frankenhausen. Thomas Münzer hingerichtet. 1525—1532 Johann der Beständige. 1526 Das Land Hessen wird protestantisch. ^ 1526 Torgauer oder gothaer Bündnis. 1521-1526 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. 1525 Karl siegt bei Pavia über Franzo- sen und Schweizer. (Georg von Frundsberg.) 1526 Friede von Madrid. 1526 Reichstag zu Speie r. 1526 Türkenkrieg: Soliman der Prächtige dringt in Ungarn ein; Ludwig Ii., König von Ungarn und Böhmen wird bei Mohäcz geschlagen und fällt. 1529 Die Türken vor Wien. 1527—1529 Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. 1526 Die Ligue zu Cognac gegen Karl. 1527 Eroberung und Plünderung Roms durch die Kaiserlichen unter Karl von Bourbon. 1528 Lautrec belagert Neapel. — Andreas Doria geht zu Karl über: Genua wird unabhängig von Frankreich.

9. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 128

1887 - Hannover : Helwing
128 Der Herzog von Bourbon, Connetable von Frankreich, tritt zu Karl über. 1524 Franz erobert Mailand wieder und belagert Pavia. 1525 Schlacht bei Pavia. Franz wird besiegt und gefangen. 1526 Friede zu Madrid. Frauz entsagt seinen italienischen Ansprüchen und verspricht die Bourgogue herauszugeben. Papst Clemens Vii. entbindet Franz I. seines eidlichen Versprechens und schließt mit Franz, Venedig und Franz von Sforza von Mailand 1526 die heilige Ligne von Cognac gegen Karl. 1526 I. Reichstag zu Speier. Karl sieht sich durch den Abschluß der Ligue von Cognac zum Nachgeben gegen die Protestanten genötigt. Günstiger Reichstagsabschied: Jeder Reichsstand solle es in Sachen des Wormser Ediktes halten, wie er es gegen Gott und Kaiserliche Majestät zu verantworten sich getraue. Schnelle Ausbreitung der neuen Lehre in Deutschland. Umgestaltung des Kirchenwesens. Verworfen: die Bilderverehrung, das Meßopfer, die Ohrenbeichte, die Klostergelübde, der Cölibat (1525 Luther vermählt sich mit Katharina von Bora). Eingeführt: Abendmahl in beiderlei Gestalt, deutsche Liturgie, Predigt und Kirchengesang. Kirchenvisitation in Sachsen: Luther faßt den großen und kleinen Katechismus ab 1529. Die Einkünfte der eingegangenen Klostergüter werden zu Kirchen- und Schulzwecken verwandt. — Das Kirchenregiment fällt den Landesfürsten zu. Evangelische Landeskirchen: Sachsen, Hessen, Brannschweig-Lüueburg, Mecklenburg, Anhalt, Mansfeld, Preußen, Ostfriesland, Holstein, Schlesien. — Nürnberg, Straßburg, Ulm. Magdeburg, Bremen, Hamburg, Lübeck, Braunschweig. 1527—1529 Ii. Krieg Karls gegen Franz. Der Connetable von Bourbon führt Spanier und Landsknechte — Empörung gegen Frnndsberg — gegen Rom. 1527 Erstürmung und Plünderung Roms. Bourbon fällt — der Papst wird in der Engelsburg belagert. Genua unter Andreas Doria fällt von Frankreich ab. 1529 Damenfriede zu Eambray, vermittelt durch Karls Tante, Margarete von Österreich, und Franz' Mutter, Luise von Savoyen: Franz behält Burgund, entsagt Mailand und Neapel. 1529 Ii. Reichstag zu Speier. Infolge der Machtstellung Kaiser Karls setzen es Ferdinand

10. Das Römische Reich unter den Kaisern, Deutsche und Preußische Geschichte bis 1740 - S. 96

1913 - Breslau : Hirt
96 I. Das Zeitalter der Reformation. heran und berfielen das Lager der Franzosen vor der Stadt. Eine heie Schlacht entbrannte. Endlich wurden die Franzosen geschlagen und Franz I. selber gefangen; Karls Heer hatte den vollstndigsten Sieg er-fochten. In Madrid bequemte sich Franz im folgenden Jahre zu einem sehr ungnstigen Frieden. Kaum aber war er aus der Gefangenschaft ent-lassen und hatte den Boden Frankreichs betreten, als er seine Zugestndnisse widerrief. Der Kampf begann von neuem. Da der Papst auf franzsischer Seite stand, so wandte sich das kaiserliche Heer, gefhrt von dem Conne-table Karl von Bourbon, der zu Karl bergegangen war, gegen Rom. Die Stadt wurde erstrmt, wobei der Connetable fiel, verwstet und ge-plndert. Der Papst hatte sich in die Engelsburg geflchtet und wurde dort eine Zeitlang belagert. Im Jahre 1529 kam ein Friede zustande, in dem Franz seine Ansprche auf Mailand aufgab. In Bologna empfing Karl darauf von dem Papste die Kaiserkrone. 100. Die Trken vor Wien. In derselben Zeit griff der Sul-tan der Trken, Soliman der Prchtige, den König Ludwig von Ungarn-Bhmen an und schlug ihn bei Mohacs an der Donau (1526). Da Ludwig in der Schlacht fiel, ging die Nachfolge in den beiden Ln-dern an Karls Bruder Ferdinand der, doch fiel ihm von Ungarn zu-nchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. 1529 belagerte Soliman Wien, das Bollwerk der Christenheit gegen die Unglubigen, doch konnte er die Stadt nicht erobern. Die Trken waren auf zwei Wegen nach Westen vorgedrungen: auf dem Landwege durch Ungarn und auf dem Mittellndischen Meere. Hier hatten ihnen die Venezianer, Genuesen und Johanniter auf Rhodus widerstanden, bis Soliman Rhodns eroberte (1522) und der Orden seinen Sitz nach Malta verlegte (Malteser). 101. Die Reichstage zu Speyer und zu Augsburg. Das Wormser Edikt hatte keine allgemeine Geltung in Deutschland gefunden, Luthers Lehre breitete sich vielmehr rasch aus und gewann viele Anhnger. Die meisten Reichsstdte nahmen sie an und unter den Fürsten Friedrich der Weise, dem 1525 sein Bruder Johann der Bestndige in der Regierung folgte, und der Landgraf Philipp von Hessen. 1525 fhrte der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, Albrecht von Brandenburg, die Reformation in Preußen ein und verwandelte das Land in ein weltliches Herzog-tum (Skularisation). Da das Reichsregiment das Wormser Edikt nicht durchfhren konnte, fchlo Ferdinand von sterreich mit dem Herzoge von Bayern und einigen Bischfen in Regensburg einen Bund zum Schutze der alten Lehre. Darauf schlssen Johann von Sachsen und Philipp von Hessen das Torgauer Bndnis. So begann die poli-tische Teilung der Nation. In Abwesenheit des Kaisers wurde 1526 in Speyer ein Reichstag abgehalten und beschlossen, jedermann solle es in Sachen des Wormser Edikts so halten, wie er es vor Gott und Kaiserlicher Majestt sich zu verantworten getraue". Diesen Abschied

11. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 108

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 108 — 1521 —1544. Karls Y. Kriege gegen Franz I. 1521 — 1525. Erster Krieg Karls V. mit Franz I. 1521. Heinrich Viii. von England schreibt gegen Luther und erhält dafür vom Papste den Ehrentitel: defensor fidei. 1522. Bildersturm in Wittenberg (Carlstadt). Luthers Rückkehr von der Wartburg. 1522 —1523. Papst Hadrian Vi. 1522. Reichstag zu Nürnberg: 100 Beschwerden der deutschen Nation gegen den päpstlichen Stuhl. 1523—1534. Papst Clemens Vii. 1523. Franz von Sickingen fällt zu Landstuhl im Kampfe gegen die Kurfürsten von Trier und von der Pfalz und den Landgrafen von Hessen. 1523. Gustav Wasa, König von Schweden. Haus Wasa in Schweden bis 1654. 1523. Uebertritt Karls von Bourbon, des Connetable von Frankreich, zu Karl V. 1524. Rückzug der Franzosen aus Mailand. Bayard, „der Ritter ohne Furcht und Tadel“, fällt bei Romagnano. 1524. Regensburgerbündniss Ferdinands von Böhmen, der bayerischen Herzöge und süddeutscher Bischöfe gegen die Ausbreitung der Reformation. 1525. Karls Y. Sieg bei P a v i a über Franz I. —Der Bauernkrieg in Deutschland. — Der Ordensstaat Preussen unter Albrecht von Hohenzollern in ein weltliches Herzogthum verwandelt. 1525. Karls V. Feldherren bei Pavia: der Spanier Pescara und der Deutsche Georg Frundsberg. Franz gefangen. („Alles ist verloren, nur die Ehre nicht“). 1525. Die zwölf Artikel der Bauern. Krieg in Schwaben, Franken (Niederlage der Bauern bei Königshofen a. d. Tauber), längs des Rheins bis Thüringen. Niederlage des Thomas Münzer bei Frankenhausen. 1525 —1532. Johann der Beständige (Friedrichs des Weisen Bruder), Kurfürst von Sachsen. 1525. Luthers Vermählung mit Katharina von Bora.

12. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 197

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Karls Kriege mit Frankreich. 197 §. 153. Kriege Karls V. mit Frankreich. Franz i. Türkenkriege. Philipp Ii. 1521-1556. von Spanien. Abfall der Niederlande. Die erste Spannung zwischen Karl und Franz entstand dadurch, daß nach Maximilians Tode Franz sich um die deutsche Kaiserkrone bewarb, aber Karl ihm vorgezogen wurde. Nun suchte jener Karls Macht aus jede Weise zu schwächen, wozu ihm die Verhältnisse in Italien und Burgund reichen Anlaß gaben. Franz hatte in der Riesenschlacht von Marignano den Herzog 1515. von Mailand, Maximilian Sforza, und die mit ihm verbündeten Schweizer besiegt und wurde dadurch Herr von Mailand, Genua und einem großen Theil der Lombardei. Sobald Karl den deutschen Kaiserthron bestieg, so machte er seine Rechte aus das deutsche Reichslehen Mailand geltend, und dadurch kam es zum ersten Krieg, in welchem die Schweizer auf fran- 1521-1526. zösischer Seite fochten, der Papst, der König von England und die Republik Venedig es mit Karl hielten. Die Franzosen wurden aus Italien verjagt und über die Alpen zurückgedrängt; Sforza erhielt das Herzogthum Mailand wieder als kaiserliches Lehen. Auch bei einem zweiten Einfall wurden die Fran- 1522. zosen aus Italien zurückgeschlagen, auf dem Rückzug siel der tapfere Ritter Bayard, und der von Franz gekränkte und deßhalb zu Karl übergetretene tapfere Connetable von Bourbon zog mit dem kaiserlichen Heere ins südliche Frankreich; aber der Angriff auf Marseille wurde zurückgeschlagen und die Kaiserlichen mußten sich zurückziehen. Franz folgte ihnen, nahm Mailand, belagerte lange und vergeblich Pavia, Bourbon erschien mit einem neuen, von Georg Frundsberg in Deutschland angeworbenen Heere, vereinigte sich mit dem Spanier Peskara, der König wurde in der Schlacht bei Pavia gänzlich geschlagen, ge- 1525. fangen und nach Madrid geführt. Im folgenden Jahre kam der Madrider Friede zu Stande, wonach Franz seine Freiheit wieder erhielt gegen die eidliche Versicherung, daß er auf Italien verzichte und Burgund herausgebe. Dem Papst Klemens Vii. war die kaiserliche Macht in Italien zu groß; er entband König Franz seines Eides und stiftete mit Frankreich, England, Venedig, Mailand die heilige Liga gegen Karl, und so begann der zweite Krieg. Schnell hatte Frundsberg ein neues Heer gesammelt; die Lu- 1527-1529. theraner eilten in Masse zu seinen Fahnen gegen den Papst; er vereinigte sich mit Bourbon, und beide brachen nun gegen Rom auf. Unterwegs wurde Frundsberg, aufgeregt durch eine Meuterei feiner Soldaten, vom Schlag gerührt, erholte sich zwar wieder, konnte aber an dem weiteren Feldzug keinen Antheil nehmen. Rom wurde von den Deutschen und spanischen Söldnern erstürmt, aber Bourbon fiel. Die Stadt wurde geplündert, der in der En- 6. Mai 1527. gelsburg eingeschlossene Papst mußte harte Bedingungen unterschreiben; doch gelang es ihm zu entfliehen. Zwar rückte ein französisches Heer in Neapel ein, aber es konnte sich nicht lange halten, und Karl blieb Herr in Italien. Endlich kam es durch Vermittlung der Tante Karls, Margaretha, und der Mutter Franzens, Luise von Savoyen, zu dem Damenfrieden von Cam-bray, in welchem Franz aufs neue feinen Ansprüchen auf Mailand entsagte, 1529. aber Burgund behielt. Auch mit Klemens Vii. schloß Karl Frieden, versprach ihm, gegen die lutherische Lehre in Deutschland strenger aufzutreten, und wurde von ihm in Bologna mit der römischen und lombardischen Krone gekrönt, ohne Zuziehung der deutschen Kurfürsten. Es war überhaupt Karls Politik, gegen die Protestanten streng zu verfahren, wenn der Papst sein Bundesgenosse war,

13. Römische Kaiserzeit, Deutsche und europäische Geschichte bis 1789 - S. 92

1910 - Breslau : Hirt
92 I. Das Zeitalter der Reformation. Karl neben Spaniern und Italienern deutsche Landsknechte. Bei Pavia kam es 1525 zur Entscheidung. Die Stadt, von einer kaiserlichen Truppe besetzt, wurde von Franz eingeschlossen. Der spanische Feldherr Pescara und der Landsknechtsfhrer Georg von Frundsberg zogen zum Entsatz heran und berfielen das Lager der Franzosen vor der Stadt. Eine heie Schlacht entbrannte. Die Franzosen wurden endlich geschlagen und Franz I. selber gefangen, Karls Heer hatte den vollstndigsten Sieg er-fochten. In Madrid bequemte sich Franz im folgenden Jahre zu einem sehr ungnstigen Frieden. Kaum aber war er aus der Gefangenschaft ent-lassen und hatte den Boden Frankreichs betreten, als er seine Zugestndnisse widerrief. Der Kampf begann von neuem. Da der Papst auf franzsischer Seite stand, so wandte sich das kaiserliche Heer, gefhrt von dem Conne-table Karl von Bourbon, der zu Karl bergegangen war, gegen Rom. Die Stadt wurde erstrmt, wobei der Counetable fiel, verwstet und ge-plndert. Der Papst hatte sich in die Engelsburg geflchtet und wurde dort eine Zeitlang belagert. Im Jahre 1529 kam ein Friede zustande, in dem Franz seine Ansprche auf Mailand aufgab. In Bologna empfing Karl darauf von dem Papste die Kaiserkrone. 101. Die Trken vor Wien. In derselben Zeit griff der groe Sultan der Trken, Su leim an der Prchtige, den König Ludwig von Ungarn und Bhmen an und schlug ihn bei Mohacs an der Donau (1526). Da Ludwig in der Schlacht fiel, ging die Nachfolge in den bei-den Lndern an Karls Bruder Ferdinand, den Schwager Ludwigs, der, doch fiel ihm von Ungarn zunchst nur ein schmaler Streifen im Westen zu. 1529 belagerte Suleiman Wien, das Bollwerk der Christenheit gegen die Unglubigen, doch konnte er die Stadt nicht erobern. 102. Die Reichstage zu Speyer und zu Augsburg. Das Wormser Edikt hatte keine allgemeine Geltung in Deutschland gefunden, Luthers Lehre breitete sich vielmehr rasch aus und gewann viele Anhnger. Die meisten Reichsstdte nahmen sie an, darunter auch Straburg, dessen groer Staatsmann Jvkob Sturm dreiig Jahre lang der Fhrer der sd-deutschen Protestanten war, und unter den Fürsten Friedrich der Weise, dem 1525 sein Bruder Johann der Bestndige in der Regierung folgte, und der Landgraf Philipp von Hessen. 1525 fhrte der Hochmeister des Deutschen Ritterordens, Albrecht von Brandenburg, die Reformation in Preußen ein und verwandelte das Land in ein weltliches Herzogtum (Skularisation). Da das Reichsregiment das Wormser Edikt nicht durch-fhren konnte, vereinigte sich 1524 Ferdinand von sterreich mit dem Herzog von Bayern und einigen Bischfen in Regensburg zu einem Bunde zum Schutze der alten Lehre. Darauf schlssen Johann von Sachsen und Philipp von Hessen 1526 das Torgauer Bndnis. So begann die politische Teilung der Nation. In Abwesenheit des Kaisers wurde 1526 in Speyer ein Reichstag abgehalten und beschlossen, jeder-mann solle es in Sachen des Wormser Edikts so halten, wie er es vor

14. Für die unteren und mittleren Gymnasial-Classen - S. 79

1848 - Jena : Frommann
79 verbunden, erobert Mailand nochmals. Aus großer Ver- legenheit rettet das kaiserliche Heer die Schlacht bei Pa- via, 1525; Franz gefangen (Pescara, Lannoy). Franz 4526 entlassen, bricht den Madrider Frieden, und es beginnt der zweite Krieg. Heilige Ligue, durch Karls Ueber- machr veranlaßt; Nom erstürmt, 1527. Die Franzosen müs- sen, nach vergeblicher Belagerung Neapels und Genua's Ab- fall unter Andreas Doria, Italien räumen. Damen- friede von Cambray, 1529. Erste Religions-Unruhen. — Bilderstürmer zu Wittenberg, Karlstadt. Luther verlaßt die Wartburg, 1522. Bauernkrieg, besonders in Schwaben und Franken, 1525. Thomas Münzer in Thüringen; bei Frankenhausen geschlagen, 1526. Fortgang der Reformation. — Auch in der Schweiz hat 1516 Ulrich Zwingli die Reformation auf dieselbe Weise, wie Luther, angefangen. Luther legt 1524 sein Mönchskleid ab. 1525. Im Todesjahr Friedcrichs des Weisen, welchem Jo- hann der Beständige folgt, vermahlt er sich mit Katharina von Bora. 1526. Erstes Vündniß des Churfürsten von Sachsen und Philipps von Hessen, des Herzogs Ernst von Lüneb urg, der Herzöge von Mecklenburg, Anhalt und der Grafen von Mansfeld zu Tor- gau. Albrecht von Brandenburg erhebt die Besitzungen des Deutschen Ordens in Preußen, der nach seiner Niederlage bei Tann en b erg (1410) ge- gen I a g e l l o v o n P o l e n im T h o r n e r F r i e d e n (1466) unter polnische Lehnshoheit gekommen ist, zu einem weltlichen Herzogthum. (§. 62.) 1527 und 28. Luthers und Melanchthons Visitations- reise durch Sachsen veranlaßt die ersten Lehrbücher der neuen Grundsätze. 1529. Reichstag zuspeier; der Name Protestanten. 1550. Augsburger Reichstag und Augsburgische Confession; Schmalkaldischer Bund. 1551. Ferdinand wird römischer König. Auf Johann den Beständigen folgt Johann Friederich. 1552. R e ligio ns fri ed e zu Nürnberg, durch den An- griff der Türken herbeigeführt. Solymann flieht jedoch mit 500,000 Mann schnell zurück.

15. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 170

1878 - Berlin : Nauck
170 Neuere Geschichte. I. Abschnitt. Von 1517-1648 n. Chr. Gleich im ersten Kriege (15211526) ging Mailand fr Frankreich gnzlich verloren; der Connetable Karl von Bonrbon ging zum Kaiser der; Bayard fiel i. I. 1524 in der Schlacht bei Romagnano an der Sesia, und Franz selbst wurde, als er Mailand wieder erobert hatte und das feste Pavia belagerte, 1525 in der Schlacht bei Pavia besiegt und gefangen ge-nommen (Frnndsberg) und mute im Frieden zu Madrid (1526) auf Italien und Burgund Verzicht leisten. Als er jedoch nach einjhriger Haft seine Freiheit wieder erhielt, dachte er nicht daran, die von ihm beschworenen Bedingungen zu er-fllen, und suchte vielmehr durch einen Buud mit Venedig, Florenz, Mailand, England und dem Papste Clemens Vii. (die heilige Ligue) seine Macht zu verstrken. So entstand der zweite Krieg (15271529). Karl von Bonrbon, verstrkt durch deutsche Landsknechte unter Fruudsberg, griff Rom an. Zwar fand er 1527 bei der Erstrmung Roms seinen Tod; aber jene Stadt wurde von dem nun zgellosen Heere eingenommen und schrecklich ge-plndert. Der in der Engelsburg hart bedrngte Papst mute den Abzug der Feinde durch eine groe Geldsumme erkaufen, die Franzosen aber verloren bei der Belagerung vou Neapel durch Krankheiten fast ihr ganzes Heer und Franz sah sich genthigt, im I. 1529 im Frieden zu Cambray (Damen-friede. Des Knigs Franz Mutter Louise von Savoyen und Karls Tante Margarethe) auf Italien zu verzichten, während der Kaiser sich seine Ansprche auf Burgund vorbehielt. Karl selbst kam nach Italien und wurde t. 3-1530 vom Papste in Bologna zum König von Italien, und Kaiser g^ront lder letzte vom Papste gekrnte deutsche Kaiser): Mailand er-hielt Franz Sforza; Alexander von Medici wurde erblicher Herzog von Florenz, und Genua ward als unabhngige Republik unter dem Dogen Andreas Doria anerkannt. (Verschworung des Grafen Ludwig Fiesco v. Lavagna i. I. 1547.)-)-V Der Krieg gegen die Trken (1526 1o32). derselben Zeit wurde Deutschland von groer Gefahr durch die Trken bedroht, indem Sultan Solyman der Prchtige in der Schlacht bei Mohacz (1526) Ludwig von Bhmen und Un-garn besiegte, der in derselben fiel, worauf ihm m beiden Reicheu sein Schwager Erzherzog Ferdinand folgte (. 107), dann verbndet mit dem siebenbrgischen Fürsten Johann Zapolya besetzte er den grten Theil von Ungarn und drang siegreich nach Deutschland vor. Im Jahre 1529 belagerte Solyman Wien; die Belagerten vertheidigten

16. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 156

1902 - Leipzig : Teubner
156 Die Neuzeit. gehört hatte, zurückzugewinnen. In vier Kriegen stritten beide Herrscher miteinander, wobei sich Franzi, trotz des Eifers, den er sonst für die katholische Kirche an den Tag legte, mehrmals sogar mit den Türken verbündete. Anfangs hielten es die Päpste mit dem Kaiser, bis sie die Besorgnis vor dessen wachsender Macht in das Lager seiner Feinde trieb. Zum ersten Kriege (1521—1526) hatte der Wormser Reichstag einige Mittel bewilligt. Die Versuche Karls V., von Norden und Süden in Frankreich einzufallen, scheiterten; ebenso mißglückte eine Erhebung, die der französische Kronseldherr Karl von Bourbon, der von seinem König übel behandelt und darum zu dem Habsburger übergegangen war, in Frankreich selbst veranstaltete. Endlich brachte die Schlacht von Pavia die Entscheidung; Franz I. wurde besiegt und selber gefangen (1525). Er wurde nach Madrid gebracht, wo er im nächsten Jahre einen Frieden einging, worin er auf Burgund und Mailand Verzicht leistete. Aber er verband sich nach seiner Freilassung mit Papst Clemens Vii. und drei italienischen Staaten, Venedig, Florenz und Franz Sforza von Mailand, in Cognac zu einer Liga wider Karl V. (1526). Während des nun anhebenden Krieges eroberte das kaiserliche Heer, geführt von Karl von Bourbon und dem deutschen Landsknecht-Hauptmann Georg von Frunds-berg, 1527 Rom und belagerte den Papst in der Engelsburg. Der Einfall der Franzosen in Neapel endete schließlich mit einem schweren Mißerfolg. Karls Tante Margarete und die Mutter von Franz, Luise, vermittelten dann den „Damenfrieden" in Cambrai, worin Franzi, auf Mailand, Karl V. auf Burgund verzichtete. Karl Y. söhnte sich auch mit dem Papste aus und wurde 1530 in Bologna zum Kaiser gekrönt. Inzwischen hatte Ferdinand, Karls Y. Bruder, der die österreichischen Erblande verwaltete, mit den Türken zu kämpfen gehabt. Diese hatten 1522 dem Johanniterorden Rhodus entrissen, wofür ihm Karl Y. 1530 Malta gab. Nachdem die Türken in der Schlacht bei Mohacs (n. von der Drau-mündung) seinen Schwager, den Ungarnkönig Ludwig Ii., besiegt und getötet hatten, war Ferdinand in Ungarn und Böhmen zum König erhoben worden, auf Grund der schon Maximilian von König Wladislaw Ii. 1515 zugesicherten Erbfolge. Diese Thatsache bedeutete die bereits von Albrecht Ii. eingeleitete Begründung des österreichisch-ungarischen Staates, denn mit Österreich belehnte ihn Karl V. 1530. Aber die Türken eroberten Ofen und einen großen Teil Ungarns und unterstützten Ferdinands Nebenbuhler, Johann Zapolya. Die Belagerung Wiens, die Soliman unternahm, mißglückte (1529), ebenso der Zug vom Jahre 1532. Jahraus, jahrein hatten Seeräuber der nordafrikanischen Küste, vor allem der griechische Abtrünnige Chaireddin Barbarossa von Algier, der die Oberhoheit des Sultans anerkannt hatte, die Küsten Italiens und Spaniens heimgesucht. 1535 säuberte Karl V. das westliche Mittelmeer von diesen Seeräubern und eroberte Tunis, wo er viele christliche Sklaven befreite. Im folgenden Jahre verbündete sich Franzi, mit Soliman, um Mailand, das Karl Y. 1529 an Franz Sforza übertragen hatte, nun dieser gestorben war, in seine Gewalt zu bringen. Nach zweijährigem Kriege kam es durch päpstliche Vermittlung zu dem zehnjährigen Waffenstillstand

17. Geschichte der neueren Zeit und des brandenburgisch-preußischen Staats - S. 6

1872 - Berlin : Wohlgemuth
6 2. Kriege zwischen Fran) I. und Karl V. Kaiser Karl V. hatte sich mit Franz I. zugleich um den erledigten deutschen Thron beworben, war aber diesem durch Verwendung des Kurfrsten Friedrich des Weisen von Sachsen vorgezogen wor-den. Das erregte schon bei dem franzsischen Könige einige Migunst, die bald m offene Feindseligkeit ausbrach, weil Franz Mailand be-haupten wollte, und auer auf den Besitz von Burgund auch auf den von Navarra sein Augenmerk gerichtet hatte. Karl V. wollte seine Rechte auf beide Lnder nicht aufgeben und erhob auch auf Mailand Ansprche, weil er dieses Herzogthum als ein Lehn des deutschen Reichs betrachtete. Auf diese Weise kam es zwischen beiden Herrschern zu vier Kriegen, von denen der erste sechs Jahre (15211526) dauerte. Schon im ersten Jahre des Krieges verloren die Franzosen Mailand, das sie nicht wieder erobern konnten, da die Schlacht bei Bicocca (1522) zu ihrem Nachtheil endete. Ein anderer Nachtheil fr die Franzosen entstand auch aus dem Umstnde, da der Connetable von Frankreich, Karl von Bonrbon, zu dem Kaiser berging, weil er die ihm angetragene Hand der Louise vou Savoyen, Franzens Mutter, ausgeschlagen hatte und deshalb vom Könige beleidigt worden war. Ebenso erlitten die Franzosen eine zweite Niederlage bei Romagnano (1524), die fr sie um so nachtheiliger war, als der edle B ayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel, hierin seinen Tod sand. Um den Much seiner Truppen zu beleben, und dem Kmpft eine gnstige Wen-dnug zu geben, eilte jetzt Franz selbst nach Italien, wurde aber bei Pavia (1525) geschlagen und sogar gefangen, woraus er im Frieden zu Madrid (1526) durch einen Eid sich verbindlich machte, auf Mailand und Burgund zu verzichten. Da aber Franz von dem Papste Clemens Vii. sich seines Eides entbinden lie und die Heraus-gbe beider Lnder verweigerte, so rief dieser Umstand eilten zweiten Krieg (1527 1529) hervor, der von den Spaniern und Deutschen durch einen Angriff auf Rom erffnet wurde. Rom ward genommen, aber der Connetable stel auf den Mauern der Stadt. Indessen waren die Franzosen unter dem Marschall Lautrec an der italie-mschen Kste gelandet und hatten Neapel angegriffen; allein in ihrem Heere brach bald eine ansteckende Krankheit aus, der auch der Mar-schall unterlag, und da zu gleicher Zeit der sptere Doge von Genua, Andreas Doria, von der Seeseite her der Stadt Zusuhr brachte, so scheiterte auch diese Unternehmung. Der Kampf ward endlich durch die Vermittlung der Muhme Karls V., Margaretha von Parma, und der Mutter Franzens in dem danach benannten Damen-frieden zu Cambrai (1529) beendet. Den dritten Krieg (1536 1538) rief das Aussterben der Sforza dadurch hervor, da Karl sich weigerte, einen der franzsischen Prinzen als Herzog von Mailand einzusetzen. Allein auch dieser Krieg war fr Frauz nicht erfolgreich, obschon er sich mit dem Sultan So-

18. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 102

1858 - Weimar : Böhlau
Erster und zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. m Mangel an Lebensrnitteln und daß Murren seiner Truppen bewogen Soliman die Belagerung aufzuheben. Zapolya und Ferdinand führten nun einen für sie nutzlosen, für Ungarn außerordentlich verheerenden Krieg. Während Deutschland von den kirchlichen Bewegungen erfüllt war und von Südosten her die Türken andrängten, war der Kaiser fast un- ablässig durch seinen Nebenbuhler Franz I. von Frankreich beschäf- tigt. Franz hatte seine Laufbahn im Glanze jugendlichen Heldenfeuers und ritterlicher Tapferkeit begonnen, herrschte aber bald nur nach Launen und Willkür und seine aus Ehrgeiz und Vergrößerungssucht begonnenen Unternehmungen blieben durch Fahrlässigkeit und Mangel an Nachdruck erfolglos. Karl hingegen war so bedächtig, besonnen und fest, wie Franz sorglos, leichtfertig und schwankend. Zu der gegenseitigen Eifersucht und Feindschaft waren mannigfaltige Gründe vorhanden. Karl machte An- sprüche auf das von Ludwig Xii. als eröffnetes Lehn eingezogene Her- zogthum Burgund, Franz dagegen verlangte den von Ferdinand dem Katholischen seinem Vorgänger entrissenen Theil von Neapel; Karl sah mit Unmuth die Franzosen im Besitze von Mailand, Franz verlangte die Wiedereinsetzung der Erben Johann's d'albret, Königs von Navarra, dem Ferdinand der Katholische den spanischen Theil seines Landes genommen hatte. Außer manchen andern Ursachen zu gegenseitiger Erbitterung hatte auch der Groll über die fehlgeschlagene Bewerbung um den Kaiser- thron einen tiefen Stachel in Franzen's Seele gedrückt. An Macht waren die beiden Fürsten einander nicht sehr ungleich. Denn obgleich Karl weit größere Gebiete beherrschte als Franz, so standen doch dem letzteren bei seiner weit fester gegründeten Herrschaft über das abgeschlos- sene Frankreich größere Hülfsmittel zu Gebote, während Karl nur eine beschränkte Gewalt über seine zerstreuten Länder ausübte. Mit dem Kaiser verband sich Heinrich Viii. von England, da Karl dessen Minister, den Kardinal Wol sey durch die eröffnete Aussicht auf die päpstliche Krone zu gewinnen wußte, und der Papst Leo X., welcher den Einfluß der Franzosen in Italien zu brechen wünschte. Der erste Krieg zwischen Karl V. und Franzi. (1521—1526) wurde hauptsächlich in Italien geführt. Der französische Statthalter Mailands, der Marschall La utrec, sah sich zum Aufgeben der wichtigsten Plätze und nach der Niederlage bei Bicocca (1522) zu gänzlichem Verlassen Italiens genöthigt. Wichtig für den Kaiser war es, daß 1523 der Herzog Karl von Bourbon, der erste Prinz von Geblüt, zu ihm übertrat. 1524 wurde das französische Heer unter Bonnivet nach der Niederlage an der Sesia wiederum zum Rückzug genöthigt. Die Franzosen waren nun völlig aus Italien vertrieben, und in Mailand ward Franr Ii. Sfor;a als Herzog eingesetzt. Aber Karls Einfall in die Provence und die Be- lagerung von Marseille gelangen nicht. Franz I. folgte dem feindlichen Heere nach Italien, eroberte Mailand und belagerte Pavia. Hier aber wurde er von dem durch deutsche Truppen verstärkten kaiserlichen-Heere geschla- gen und gefangen (1525). Zu Madrid wurde am 14. Januar 1526 der Friede geschlossen. Franz I. trat das Herzogthum Burgund ab; er begab sich aller Ansprüche auf Neapel, Mailand und Genua und der Souverainität über Flandern und Artois; er versprach den Herzog von

19. Geschichtstabellen für die oberen Klassen von Gymnasien - S. 54

1890 - Erfurt : Bartholomäus
64 Standes Besserung.“ 2) „ Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche.“ 3) „Von der Freiheit eines Christenmenschen“. 1519 1556 Karl V. Kaiser. Sein Gegner Franz I. von Frankreich. Rivalität zwischen Frankreich und dem Hause Habsburg. 1521 Reichstag zu Worms. Luther, zur Verant- wortung vorgeladen, widerruft nicht (Bruch mit der weltlichen Macht) und wird durch das Wormser Edikt in die Reichsacht erklärt, aber von Kurfürst Friedrich dem Weisen auf die Wartburg gerettet (Bibelübersetzung). 1521—1526 Erster Krieg zwischen Franz I. und Karl V. Streit um Mailand, das Franz durch die Schlacht bei Marignano gewonnen hat, um Neapel und Burgund. — Franz, 1525 bei Pavia geschlagen und gefangen, (Georg Frundsberg und Pescara) muss im Frieden zu Madrid auf Mailand, Burgund und Neapel verzichten. 1527—1529 Zweiter Krieg zwischen Franz und Karl. Papst Clemens Vii. bringt zur Befreiung Italiens die heilige Ligüe zustande, der sich Franz anschliesst. Die Kaiserlichen unter dem Connetable von Bourbon erstürmen Rom. Bourbon fällt. Friede mit dem Papste zu Barcelona, mit Franz zu Cambray. Burgund bleibt französisch. 1522 Luther kehrt zum Kampfe gegen den Unfug- Karlstadts und der Zwickauer Propheten nach Wittenberg zurück und stellt die Ordnung wieder her. 1525 Bauernkriege in Süddeutschland und Thüringen. Thomas Münzer von Kurfürst Johann dem Beständigen und Landgraf Philipp von Hessen bei Frankenhausen geschlagen und hingerichtet. Luthers Schrift: *Wider die aufrührerischen und mörderischen Bauern.“

20. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 263

1869 - Berlin : Herbig
Deutschland unter Maximilian I. und Karlv. 263 von Castilien, daher Erbin der drei Königreiche und der amerika- nischen Colonieen. Philipp selbst erbt von seiner Mutter Maria, der Erbtochter von Burgund, die hurgundischen Länder; von seinem Vater Maximilian alle habshur gischen Besitzungen (Vorderösterreich am Oberrhein, Oesterreich, Kärnthen, Krain, Tyrol etc.). Alle diese Länder gehen über auf Karl (den ältesten Sohn Philipps und der Johanna), Stammvater der älteren (spanischen) Linie des Hauses Habsburg. Sein jüngerer Bruder Ferdinand, Stammvater der jün- geren (deutschen) Linie des Hauses Habsburg, heirathet Anna, Schwester Ludwigs Ii., des letzten Königs von Böhmen u. Ungarn. (Die glücklichen Heirathen des österreichischen Hauses bezeichnet der Vers: Bella gerant alii, tu felix Austria nube.) «519-1556. Karlv. zum Kaiser gewählt trotz der Bewerbung Franz I. von Frankreich um die deutsche Krone. 1521—1526. Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Karl erhebt An- sprüche auf Mailand und das Herzogthum Burgund, Franz auf das spanische Navarra und auf Neapel. Die Franzosen (unter Lautrec) werden aus Mailand vertrieben, welches Franz Sforza erhält. Der franz. Connétable Karl von Bourbon geht zu Karl V. über. Bayard fällt auf dem von Bonnivet geleiteten Rückzüge. Missglückter Einfall der Kaiserlichen in das südliche Frankreich. Franz I. geht über den Mont Cenis, nimmt Mailand wieder. 1525. Schlacht bei Pavía. Franz geschlagen und gefangen. 1526. Friede zu Madrid. Franz entsagt allen Ansprüchen auf Mailand und Neapel, willigt in die Herausgabe des Herzogthums Burgund, stellt seine Söhne als Geissein. 1527—1529. Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I., der die in Madrid beschworenen Bedingungen für erzwungen erklärt. Bündniss zu Cognac zwischen Franz, dem Papst, Venedig und Franz Sforza gegen den Kaiser. Das kaiserliche (nicht bezahlte und aufrührerische) Heer unter dem Connétable von Bourbon nimmt Rom mit Sturm, Bourbon fällt (durch Benvenuto Cellini?). Der Papst wird in der Engelsburg belagert. Der franz. Feldherr Lautrec fällt in Neapel ein, aber der Abfall Genua’s (Doria), dessen Unab-