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1. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 471

1866 - Leipzig : Teubner
31. Philippos Ii., König von Makedonien. 471 Wieder in ihre Stadt aufnehmen, die Feinde Philipps des Lan- des verweisen, seine Freunde an die Spitze der Regierung stellen und eine Besatzung in die Kadmeia aufnehmen, welche nicht blos Theben, sondern auch Attika und das ganze mittlere Grie- chenland zu beobachten hatte. Nachdem Philipp die Zustande im mittleren Griechenland geordnet, zog er in den Peloponnes und demüthigte Sparta wenigstens in dem 'Maße, daß es in der Folge an einen ernstlichen Widerstand nicht denken konnte. So hatte Philipp, ohne die inneren Zustände merklich zu ändern, sich die Hegemonie über das gesammte Griechenland ver- schafft und dachte jetzt an die Ausführung eines Planes, mit dem er sich schon lange beschäftigt, der das Werk seines Lebens krö- nen sollte; er wollte mit der vereinten Macht des griechischen Volkes das persische Reich erobern. Zu dem Ende berief er die Abgeordneten aller hellenischen Staaten zu einem Bundesrathe nach Korinth zusammen, und ließ sich zum unumschränkten Feld- herrn der Hellenen gegen Persien wählen (337). Nur die Spar- taner hatten in ohnmächtigem Stolze sich ausgeschlossen und keine Abgeordneten geschickt, und auch die Arkader verweigerten ihre Zustimmung zu der Ernennung. Nachdem Philipp die Zahl der von jedem Staate zu stellenden Truppen bestimmt hatte — sie wird im Ganzen auf 200,Ootnmann Fußvolk und 15,000 Reiter angegeben — rüstete er ein ganzes Jahr lang zu dem großen Feldzuge. Schon hatte er ein Heer unter Parmenion und Atta- los nach Kleinasien vorausgeschickt, um die dortigen Griechen vom persischen Joche zu befreien, schon machte er selber Anstal- ten zum baldigen Aufbruch mit der gesummten Heeresmacht, er- muthigt durch das scheinbar glückverheißende Orakel der Pythia: „Nah ist das Ende, bekränzet der Stier, schon harret der Opf'rer" da traf ihn mitten in seinem Glücke und seinen Hoffnungen der Stahl des Mörders. Das bekränzte Opfer war er selber. Bevor er nach Asien zöge, veranstaltete Philipp in seiner

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1. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 449

1878 - Leipzig : Teubner
31. Philippos Ii., König von Makedonien. 449 Rolle angewiesen, und du schämst dich nicht, wie ein Thersites zu handeln?" Dieses freimüthige Wort brachte den König wieder zur Besinnung, und indem er die Größe des gegen ihn heraufbeschworenen Kampfes erwog, in welchem er seine Herrschaft und sein Leben der Entscheidung eines einzigen Tages hatte preisgeben müssen, erschrak er vor der Gewalt und Macht des großen Redners Demosthenes. Er warf den Kranz, den er auf dem Haupte trug, zu Boden und schenkte dem Demades die Freiheit. Wir lassen die Wahrheit dieser Erzählung dahingestellt sein. So viel ist gewiß, daß Philipp, nachdem er sein Ziel erreicht, mit kluger Mäßigung, ohne Haß und Leidenschaft gegen die besiegten Feinde verfahren ist. Als seine Freunde ihm riethen, Athen, das ihn so lange und hartnäckig bekämpft, zu zerstören, soll er geantwortet haben: „Das wollen die Götter nicht, daß ich den Schauplatz des Ruhmes zerstöre, der ich selber blos für den Ruhm arbeite." Er gab den Athenern alle Gefangenen ohne Lösegeld frei und bot ihnen, während sie einen Angriff auf ihre Stadt erwarteten, Freundschaft und Bündniß an. Es blieb ihnen kein Ausweg, sie nahmen das Bündniß an, d. h. sie traten in die Bundesgenossenschaft ein, welche dem makedonischen Könige die Hegemonie zugestand. Die Thebaner wurden für ihren treulosen Abfall bestraft; sie mußten 300 Verbannte wieder in ihre Stadt aufnehmen, die Feinde Philipps des Landes verweisen, seine Freunde an die Spitze der Regierung stellen und eine Besatzung in die Kadmeia aufnehmen, welche nicht blos Theben, sondern auch Attika und das ganze mittlere Griechenland zu beobachten hatte. Nachdem Philipp die Zustände im mittleren Griechenland geordnet, zog er in den Peloponnes und demüthigte Sparta wenigstens in dem Maße, daß es in der Folge an einen ernstlichen Widerstand nicht denken konnte. So hatte Philipp, ohne die inneren Zustände merklich zu ändern, sich die Hegemonie über das gesammte Griechenland verschafft und dachte jetzt an die Ausführung eines Planes, mit dem ©toll, die Helden Griechenlands. 3. Aufl. 29 1

2. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 450

1878 - Leipzig : Teubner
450 Sechstes Buch. er sich schon lange beschäftigt, der das Werk seines Lebens krönen sollte; er wollte mit der vereinten Macht des griechischen Volkes das persische Reich erobern. Zu dem Ende berief er die Abgeordneten aller hellenischen Staaten zu einem Bundesrathe nach Korinth zusammen, und ließ sich zum unumschränkten Feldherrn der Hellenen gegen Persien wählen (337). Nur die Spartaner hatten in ohnmächtigem Stolze sich ausgeschlossen und keine Abgeordneten geschickt, und auch die Arkader verweigerten ihre Zustimmung zu der Ernennung. Nachdem Philipp die Zahl der Won jedem Staate zu stellenden Truppen bestimmt hatte — sie wird im Ganzen auf 200,000 Mann Fußvolk und 15,000 Reiter angegeben — rüstete er ein ganzes Jahr lang zu dem großen Feldzuge. Schon hatte er ein Heer unter Parmenion und Attalos nach Kleinasien vorausgeschickt, um die dortigen Griechen vom persischen Joche zu befreien, schon machte er selber Anstalten zum baldigen Ausbruch mit der gesammten Heeresmacht, ermnthigt durch das scheinbar glückverheißende Orakel der Pythia: „Nah ist das Ende, bekränzet der Stier, schon harret der Opf'rer" da traf ihn mitten in seinem Glücke und seinen Hoffnuugen der Stahl des Mörders. Das bekränzte Opfer war er selber. Bevor er nach Asien zöge, veranstaltete Philipp in seiner Residenz Aegä die Hochzeit seiner Tochter Kleopatra mit dem König Alexandros von Epirus, dem Bruder seiner Gemahlin Olympias. Das Hochzeitsfest wurde unter der Theilnahme zahlloser Gäste mit ungewöhnlicher Pracht gefeiert; denn der König bot Alles auf, um die Herrlichkeit seiner Macht in vollem Glanze vor den Augen der Griechen zu entfalten. Als er am zweiten Tage der Feier festlich geschmückt in heiterer Freude, zu beiden Seiten von Sohn und Schwiegersohn geleitet, aus den Pforten des Theaters trat, stieß ihm ein vornehmer makedonischer Jüngling Namens Pausanias, der sich am Eingänge aufgestellt hatte, sein Schwert in die Seite, daß er sogleich todt zu Boden fiel. Pausanias war einer der Leibwächter des Königs und von diesem

3. (Der biographische Unterricht) - S. 21

1887 - Berlin : Gaertner
21 treffen gegen die Spartaner geliefert, und deshalb wurde Alcibiades von seinen Gegnern des Leichtsinns und Mutwillens angeklagt. Der Oberbefehl wurde ihm genommen und zehn andern Mnnern bergeben. Dadurch entstand nun noch grere Uneinigkeit. Die Athener wurden im Marmormeer gnzlich geschlagen und mufften einen schmachvollen Frieden mit Sparta schlieen (404). Alcibiades war indessen nach Kleinasien zu einem persischen Statthalter geflohen. Die Spar-lauer aber, welche seine Rckkehr frchteten, schickten Meuchelmrder nach Klein-asien und lieen ihn hier umbringen. Alexander der Groe. .19. Zustand Griechenlands vor Alexander. Schon zu den Zeiten des Alcibiades war Griechenland sehr gesunken. In dem kecken, schwanken und>_ zerrissenen Leben des Alcibiades spiegelt sich ganz der Zustand des Landes. Uneinigkeit und Zwist war herrschend, an groen Mnnern fehlte es ebenfalls. Die griechische Jugend war schwelgerisch und lderlich, und die Männer fanden nur Vergngen an groen Mahlzeiten und Schauspielen. Diesen Zustand benutzte ein im Norden Griechenlands wohnender König, Philipp von Macedonien (Makedonien), um den Griechen, wo mglich, noch den Rest ihrer Freiheit zu rauben. Er wandte Bestechungen, geheime Verbindungen u. dgl. an und rckte mit einem Heer in das mittlere Griechenland ein. Da erhob sich der letzte groe Grieche, um sein Volk noch einmal aufzurichten. Es war der Redner Demosthenes. Durch herrliche Reden regte er die alte Freiheits- und Vaterlandsliebe der Griechen an. In der That rafften sich auch alle Griechen zu-sammen. Aber es war zu spt. Sie wurden (338) bei Chronea (Chroneia) geschlagen, und ihrer Freiheit beraubt. . 20. Alexander s Jugend. Jener macedonische König hatte einen Sohn, Alexander, welcher wegen der groen Thaten, die er ausgefhrt, den Bei-namen des Groen erhalten hat. Er wurde (356) in derselben Nacht geboren, in der Herostratus den Dianentempel zu Ephesus anzndete. Philipp lie ihn von dem grten damaligen Philosophen Aristoteles erziehen. Er zeigte viele Fhigkeiten. Besonders beschftigte er sich mit Redekunst, Poesie und Geschichte. Die Gesnge Homers regten in ihm sehr frh die Ruhmbegierde an, so dass er schon als Jngling, wenn er von den Siegen seines Vaters hrte, oft gesagt haben soll: Mein Vater wird mir nichts mehr zu erobern brig lassen." Ein sehr kostbares, wildes Pferd, das niemand reiten konnte, muffte Alexander durch seine Klugheit so sicher zu regieren, dass sein Vater vor Freude die Worte aus-"rief: Mein Sohn, suche dir ein anderes Knigreich! Macedonien ist fr dich zu klein." Philipp hatte sich bereits zum Oberfeldherrn der ganz Griechenland er-nennen lassen und ging mit dem Plane um, Persien zu erobern, als er bei der Vermhlung seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige Alexander von Epirus (Epeiros) von einem seiner Leibwchter erstochen wurde. Nun jubelten die Grie-chen und hofften schon, ihre Freiheit wieder zu erlangen. Als aber Alexander in Korinth erschien, bertrugen ihm die Abgeordneten der griechischen Staaten die-selben Rechte, welche sein Vater der sie ausgebt hatte. Alexander zeigte sich sehr wohlwollend gegen die Griechen. Er besuchte ihre ffentlichen Gebude, Schulen, Werksttten der Bildhauer und Maler. In Korinth traf er auch mit Diogenes zusammen und bewunderte den sonderbaren Mann so sehr, dass er sagte : Wenn ich nicht Alexander wre, wnschte ich nichts anders, als Diogenes |u fein." Als die griechischen Zustnde geordnet waren, kehrte er nach Macedonien zurck, weil die ihm unterworfenen Skythen sich emprt hatten. Da ver-

4. Vorderasien und Griechenland - S. 218

1874 - Leipzig : Teubner
— 218 — ner des Demosthenes und Philipps bestochener Freund, die Amphiktyonen, daß sie gegen die Lokrer von Amphissa, welche ein Feld des delphischen Gottes sich angeeignet, den Krieg beschlossen und dem makedonischen König die Führung desselben übertrugen. Er zerstörte Amphissa und besetzte auf dem Rückzug gegen Aller Erwarten die Festung Elateia in Phokis, wodurch er die Wege nach Mittelgriechenland beherrschte. In Athen und in Theben, das es bisher mit Philipp gehalten, entstand großer Schreck; sie erkannten, daß es auf ihre Freiheit abgesehen war. Demosthenes brachte einen Bund zwischen Athen und Theben zu Staude, dem sich viele andre Staaten anschlossen. Das verbündete Heer, das zur letzten Vertheidigung der Freiheit auszog, war an 50,000 M. stark. Philipps Heer betrug 30,000 M. Bei Chai roneia in nördlichenböotien kam es zur entscheidenden Schlacht. Philipp errang einen vollständigen Sieg, zu welchem die Tapferkeit seines Sohnes Alexander das Meiste beigetragen (1. Septbr. 338). Die Schlacht bei Chaironeia gab ganz Griechenland in die Gewalt des makedonischen Königs. Das abgefallene Theben wurde hart gezüchtigt, Athen aber wurde mit Milde behandelt. Als man dem Philipp rieth, Athen zu zerstören, antwortete er: „Das wollen die Götter nicht, daß ich den Schauplatz des Ruhmes zerstöre, der ich selber blos für den Ruhm arbeite." Nachdem Philipp diezustäude Griechenlands geordnet, berief er die Abgeordneten aller hellenischen Staaten zu einem Bundesrath nach Korinth (Frühjahr 337). Nur die Spartaner erschienen nicht. Es wurde ein allgemeiner Friede abgeschlossen und ein ewiger Bund zwischen Griechenland und Makedonien zu Schutz und Trutz. Philipp ward als Oberanführer sämmtlicher Hellenen zu einem National-krieg gegen die Perser erwählt, welche für ihre früher an Hellas verübten Frevel gezüchtigt werden sollten. Ein Jahr lang war schon zu dem Feldzug gerüstet, schon machte Philipp Anstalten zum Ausbruch, ermuthigt durch den Orakelspruch: „Nah ist das Ende, bekränzet der Stier, schon harret der Opfrer."

5. Der biographische Unterricht - S. 21

1874 - Berlin : Gaertner
— 21 — treffen qeqen die Spartaner geliefert, und deshalb wurde er von fernen Gegnern des Leichtsinns und Muthwillens angeklagt. Der Oberbefehl wurde ihm genommen und zehn andern Männern übergeben. Dadurch entstand nun noch größere Uneinigkeit. Die Athener wurden im Marmormeer gänzlich geschlagen und mussten einen schmachvollen Frieden mit Sparta schließen (404). Alcibiades war indessen nach Kleinasien zu einem persischen Statthalter geflohen. Die Spartaner aber, welche feine Rückkehr fürchteten, schickten Meuchelmörder nach Kleinasien und ließen ihn hier umbringen. Alexander der Große. §. 19. Zustand Griechenlands vor Alexander. Schon zu den Zeiten des Alcibiades war Griechenland sehr gefunken. In dem kecken, schwanken und zerrissenen Leben des Alcibiades spiegelt sich ganz der Zustand des Landes. Uneinigkeit und Zwist war herrschend, an großen Männern fehlte es ebenfalls. Die griechische Jugend war schwelgerisch und lüderlich, und die Männer fanden nur Vergnügen an großen Mahlzeiten und Schauspielen. Diesen Zustand benutzte ein im Norden Griechenlands wohnender König, Philipp von Macedornen (Makedonien), um den Griechen, wo möglich, noch den Rest ihrer Freiheit zu rauben. Er wandte Bestechungen, geheime Verbindungen u. dgl. an und rückte mit einem Heer in das mittlere Griechenland ein. Da erhob sich der letzte große Grieche, um sein Volk noch einmal aufzurichten. Es war der Redner Demosthenes. Durch herrliche Reden regte er die alte Freiheits- und Vaterlandsliebe der Griechen an. In der That rafften sich auch alle Griechen zusammen. Aber es war zu spät. Sie wurden (338) bei Chäronea (Chäroneia) geschlagen, und ihre Freiheit hörte auf. §. 20. Alexander s Jugend. Jener macedonische König hatte einen Sohn, Alexander, welcher wegen der großen Thaten, die er ausgeführt, den Beinamen des Großen erhalten hat. Er wurde (356) in derselben Nacht geboren, in der Herostratus den Dianentempel zu Ephesus anzündete. Philipp ließ ihn von dem größten damaligen Philosophen Aristoteles erziehen. Er zeigte viele Fähigkeiten. Besonders beschäftigte er sich mit Redekunst, Poesie und Geschichte. Die Gesänge Homers regten in ihm sehr früh die Ruhmbegierde an, so dass er schon als Jüngling, wenn er von den Siegen seines Vaters hörte, oft gesagt haben soll: „Mein Vater wird mir nichts mehr zu erobern übrig lassen." Ein sehr kostbares, wildes Pferd, das niemand reiten konnte, wusste Alexander durch ferne Klugheit so sicher zu regieren, dass sein Vater vor Freude die Worte ausrief: „Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreich! Macedonien ist für dich zu klein" Philipp hatte sich bereits zum Oberfeldherrn über ganz Griechenland ernennen lassen und ging mit dem Plane um, Persien zu erobern, als er beider Vermählung seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige Alexander von Epirus (Epeiros) von einem seiner Leibwächter erstochen wurde. Nun jubelten die Griechen und hofften schon, ihre Freiheit wieder zu erlangen. Als aber Alexander in Korinth erschien, übertrugen ihm die Abgeordneten der griechischen Staaten dieselben Rechte, welche sein Vater über sie ausgeübt hatte. Alexander zeigte sich sehr wohlwollend gegen die Griechen. Er besuchte ihre öffentlichen Gebäude, Schulen, Werkstätten der Bildhauer und Maler. In Korinth traf er auch mit Diogenes zusammen und bewunderte den sonderbaren Mann so sehr, dass er s agte: „Wenn ich nicht Alexander wäre, wünschte ich nichts anders, als Diogenes zu sein." Als die griechischen Zustände geordnet waren, kehrte er nach Macedonien zurück, weil die ihm unterworfenen Skythen sich empört hatten. Da ver-

6. Altertum - S. 48

1889 - Hannover : Helwing
48 Das Altertum. 6. Das makedonische Weltreich. 1) Philipp. Mit Athen war die beste Schutzwehr Griechenlands gegen Norden gefallen. Die kleineren Staaten wurden durch Sparta schwer gedrckt; auch ri berall ppigkeit ein, und Sldner fhrten anstatt der Brger die Kriege. Da gelang es dem kleinen Macedonien, unter dem Könige Philipp Griechenland zu unterjochen. Dieser König war ein Meister m der Kriegskunst und vervollkommnete die Phalanx. Dieselbe bestand aus 16 Reihen schweren Fuvolks, jede zu 500 Mann. Alle waren mit Speeren von 45 m Lnge bewaffnet; die Vorderglieder streckten die-selben vor, während die sechs Hinterglieder sie auf die Schultern ihrer Vormnner legten. Mit Hilfe dieser Phalanx hatte Philipp schon die Illyrier, Thrac'ier und Thessalier besiegt und richtete nun sein Auge auf Griechenland. Nur der groe Redner Demosthenes in Athen durchschaute seine Plne. Demosthenes besa wenige natrliche Anlagen zu einem Redner; er hatte eine schwache Brust, stotterte und konnte anfangs das R nicht aussprechen. Trotz aller Mhe, sich zum Redner auszubilden, wurde er bei seinem Auftreten wieder-holt ausgepfiffen. Er klagte seinem Freunde, einem Schauspieler, sein Leid; dieser untersttzte ihn jetzt bei seiner Ausbildung. Im Kampfe mit dem Brausen des Meeres und dem Heulen des Sturmes begann nun Demosthenes seine Stimme zu strken; er legte sich Kieselsteine unter die Zunge und versuchte, dennoch deutlich zu reden. Um sich das Zucken mit der Achsel abzugewhnen, befestigte er ein Schwert an der Decke, welches ihn verwundete, sobald er zuckte. Durch diese Anstrengungen wurde er der grte und berhmteste Redner. Gegen Philipp trat Demosthenes offen auf: er erinnerte an Marathon, Thermopyl und Salamis und forderte die Reichen auf, Opfer zu bringen und selbst ins Feld zu ziehen. Aber viele unterschtzten Philipp, andere waren von ihm bestochen; er pflegte zu sagen: Keine Mauer ist so hoch, da nicht ein mit Gold beladener Esel hinber knnte." Als die Phocier in der Notwehr gmn^ das bermchtige Tlieben Delphi bersiewt-um mit den reichen Schtzen Apollos Sldner zu werwlt^teftn^die Thebaner Philipp von Macedonien gegen sie zu Hilfe; er kam gern, verlie aber Snecheea'nd"' nicht wieder. Da brachte Demosthenes ein Bndnis der Athener und Thehaner zustande; aber in 338 der Schlacht bei Chrouea siegte Philipp der die Griechen. Er gab v.chr. den Athenern die Gefangenen ohne.lsegeldijurcf, während die Thebaner sie loskaufen und Besatzung aufnehmen muten. Den Gefallenen durfte Demosthenes die Leichenrede halten. Philipp beschlo, mit den Mace-doniern und Griechen einen Rachekrieg gegen die Perser zu führen, und lie sich von den Griechen zum Oberanfhrer whlen; aber er ward vorher am Hochzeitsfeste seiner Tochter von einem Offizier feiner Leibwache ermordet. Das Orake^zudem hatte ihm der seinen Zug gegen die Perser geschrieben: ' . Siehe, der Stier ist bekrnzt, sein Ende da, nahe der Opfern." Diesen Spruch bezog er auf die Perser; er selber aber war gemeint.

7. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 40

1873 - Heilbronn : Scheurlen
40 Alexander der Große. Theben. ry. Alexander der Große und seine Zeit. 336-323. Alerander des Großen Kriegszüge. Ende des persischen Reiches. §. 26. 335‘ Theben zerstört. Aristoteles. Erbe des makedonischen Thrones war Alexander, Sohn des Philipp geb. 356. und der Olympias. In seinem 13. Jahre erhielt er zum Lehrer den durch Scharfsinn und Wissen hochberühmten Philosophen Aristoteles aus Stagira (auf Chalcidice), der den begabten Knaben in die hellenische Bildung, in Wissenschaft und Kunst einführte und ihn mit Homer bekannt machte, dessen Lektüre ihn so begeisterte, daß er den Helden der Ilias nachzustreben suchte, Achilles sich zum Vorbilde nahm und als König seinen Freund Hephasstion Patroklus nannte. Königlicher Sinn, kühner Unternehmungsgeist, unersättliche Ruhmbegierde waren die hervorstechenden Eigenschaften dieses glanzenden Charakters. Bei der Bändigung des thessalischen Pferdes Bucephalus, das sein Leibroß wurde, und durch seine Tapferkeit bei Chäronea erregte er schon als Jüngling die Bewunderung seines Vaters und aller Macedonier. Als er in 336. seinem 21. Jahre den Thron bestieg, nahm er den Plan fernes Vaters, das persische Reich zu erobern, mit aller Kraft eines jungen Helden auf, zog schnell nach Griechenland, das Demosthenes bei der Jugend dieses Königs zu befreien hoffte, besetzte Theben und ließ sich in Korinth zum Oberfeldherrn der Griechen gegen die Perser ernennen. Auch diesmal nahmen die Spartaner keinen Antheil an der Versammlung. Daraus zog er wieder nach Macedonien, be-335. siegte die nördlichen Barbaren, Thracier, Illyrier und Triballer (zwischen Hä-mus und Donau) und wurde durch den Aufstand der Thebaner wieder nach Griechenland zurückgerufen. Auf die falsche Nachricht von seinem Tode entstand nämlich in ganz Griechenland eine ungeheure Bewegung, am meisten in Theben, wo die macedonische Besatzung angegriffen wurde. Aber ehe die verschiedenen Staaten zu einem gemeinsamen Entschlüsse kommen konnten, stand Alexander vor Theben und erstürmte die Stadt, nachdem sie jede Versöhnung zurückgewiesen hatte. 6000 Thebaner fanden hier den Tod, die übrigen 30,000 Einwohner wurden nach einem Beschluß der böotischen Städte in die Sklaverei verkauft, die Stadt gänzlich zerstört und nur die Tempel, das Haus und die Familie des Hymnendichters Pindar (522 bis 442) verschont. Auf dies hin unterwarfen sich die übrigen Griechen, Alexander kehrte nach Macedonien zurück und vollendete seine Rüstungen zum persischen Feldzug. §. 27. 334. Granikus. Als Reichsverweser und Hüter Griechenlands und der Barbaren lieg Alexander den erprobten Feldherrn seines Vaters, Antipater, mit 13,500 Mann in Macedonien zurück und trat mit einem aus Macedoniern und Griechen bestehenden Heere von 30,000 Fußgängern und 5000 Reitern seinen 334. Zug an. Nachdem er Thracien durchzogen hatte und über den Hellespont ge-

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 46

1873 - Heidelberg : Winter
46 Kap. 49. Makedonien. Philipp. Demosthenes. Griechen fr Halbbarbaren geachtet wurden; ihre Könige aber rhmten sich heraklidischer Abkunft und gaben sich alle Mhe, hellenische Cultur unter ihrem Volke zu verbreiten und den Stammverband mit Griechenland zu er-halten. Zur Zeit der Perserkriege wurden sie den Persern zinsbar, bentzten aber die Hlse der Perser zur Erweiterung ihrer eigenen Herrschaft und machten sich nach der Schlacht von Plat wieder vom persischen Joche frei. König Archelaus fhrte die griechische Heeresordnung ein, und der Nachfolger desselben, Amyntas Ii., versuchte sich in Thessalien festzusetzen, wurde aber durch die Thebaner unter Pelopidas daran verhindert, und des Amyntas ltester Sohn und Nachfolger Alexander Ii. gezwungen, setnett jngsten Bruder Philipp, zur Gewhrleistung des Friedens, nach Theben zu schicken, wo derselbe im Umgang mit Epaminondas griechische Staats-und Kriegskunst, zugleich aber auch die Schwchen Griechenlands grndlich kennen lernte. Auf die Nachricht vom gewaltsamen Tode seines Bruders Alexander kehrte Philipp aus Theben nach Macedonien zurck, und wurde bald darauf zum König gewhlt. (2.) Nachdem er sich auf dem Thron festgesetzt, und die Kraft seines Heeres gestrkt hatte (macedo nische Phalanx), fate er den groen Plan, sein Reich bis an's Meer zu erweitern, Griechenland zu unterwerfen und dann mit griechisch-macedonischer Kraft das Perserreich zu strzen. Zunchst eroberte er die zum athenischen Bunde gehrigen Kstenstdte Amphipolis, Pydna und Potida mit einem Theile Thraziens, worin ihm die reichen Goldminen des Pangon die Mittel gaben, sein Heer in stets gutem Stand zu halten, in fremden Staaten Unterhndler zu besolden und seinen Gegnern durch Bestechungen beizukommen. Als sodann (während des oben K. 47 erwhnten heiligen Kriegs) die Phocier die Thessalier angriffen, half Philipp den letztern, schlug die Phocier und lie 3000 dieser Tempelruber in einem See ersufen. Nachdem er hierauf Thessa-lien von sich abhngig gemacht hatte, eroberte er eine cha lcidische Seestadt. nach der andern und griff auch das mchtige Olynth an. Vergebens suchte Demosthenes, der einzige Mann in Griechenland, der Philipp's Plne durchschaute, die Athener zu krftigem Widerstand zu bewe-gen und drang darauf, den Qlynthiern schleunige Hlse zu schicken; allein die langsame und schwache Hlfe, welche die Athener gewhrten, konnte den Fall Olynth's (348) nicht abwenden. Tie darauffolgende Zerstrung Olynths und vieler anderen thrazischen Städte be-unruhigte zwar die Athener auf's Neue. Philipp aber wute sie lange durch die Hoffnung auf einen Frieden und durch den endlichen Abschlu desselben wieder sorglos zu machen. Als die Phocier die Thebaner wieder bedrngten (s. K. 47 E.) kam Philipp diesen zu Hlfe, bemchtigte sich durch Verrath der Thermopylen und machte sich zum Herrn von Phocis, an dessen Stelle er sich in den Am-phiktyonenbuud aufnehmen lie. (3.) Nachdem er, um die Griechen zu beruhigen, eine Zeit lang wieder an-derweitige Unternehmungen zur Ausdehnung seiner Herrschaft verfolgt hatte, veranlasste er gegen die lokrische Stadt Amphissa, die sich auch an einem Tempelfelde vergriffen hatte, einen neuen heiligen Krieg und lie sich

9. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 57

1909 - Leipzig : Deichert
b. Alexander der Große. 57 2. Als nun aber Alexander sich zunächst gegen die nördlichen Stämme in seinem väterlichen Reiche wandte und sich die irrige Nachricht in Griechenland verbreitete, er sei in unglücklichen Kriegen gefallen, da kam es an einigen Stellen in Griechenland zu offener Empörung, namentlich in Theben und Athen. Schnell erschien hierauf der junge König und vollzog an Theben ein furchtbares Strafgericht. Die Stadt wurde vollständig zerstört. Athen erhielt Verzeihung, da es sich rechtzeitig freiwillig unterwarf. 2. Die (Eroberung Asiens. 1. Persische Zustände. Das persische Reich, gegen das jetzt Alexander einen vernichtenden Krieg unternahm, war nicht mehr von jener Macht und Stärke, die es vorher gehabt hatte. Das hatte schon der Kriegszug des jüngeren Cyrus, sowie der Rückmarsch der 10 000 Griechen bewiesen. Die Könige ließen sich in der Regierung vielfach von Frauen und Günstlingen leiten, die unzufriedenen unterworfenen Volksstämme machten Ausstände, die mit Grausamkeit unterdrückt wurden und neue Erbitterung hervorriefen, die Satrapen hatten zum Teil eine durchaus selbständige Stellung eingenommen und vererbten ihr Amt auch auf ihre Kinder, die militärische Macht des Staates beruhte auf Söldnerheeren, die vornehmlich aus Griechen bestanden und von Griechen befehligt wurden. Das alles schwächte den Staat und verminderte seine Fähigkeit zum Widerstände. 2. Die Unterwerfung Kleinasiens. Im Jahre 334 v. Chr. überschritt Alexander mit einem Heere von 30 000 Mann zu Fuß und 4500 Reitern den Hellespont und schlug am Granikus (einem Flusse, der in das Marmarameer fließt) die ihm entgegentretenden Satrapen in entscheidendem Kampfe. Dann zog er an der Westküste Kleinasiens entlang und brachte den dortigen Griechen die Befreiung von der persischen Herrschaft. Von der Südküste ans machte er hierauf einen großen Bogen in das Innere, erreichte aber das südliche Meer wieder bei Cilicien. Hier erkrankte er in der Hauptstadt Tarsus nach einem Bade, das er in dem Flusse Cydnus genommen hatte, so daß sein Leben in Gefahr schien. Nachdem er dann aber durch die Kunst seines Arztes Philipp gerettet worden war, zog er weiter und schlug den Großkönig Dariuskodomannus i. I. 333 v. Chr. bei I s s u s. Jetzt wurde auch aus den Inseln die Perserherrschaft durch die mazedonischhellenische Flotte beseitigt.

10. Die vorchristliche Zeit - S. 268

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
268 Die Griechen, Macedonier und Perser von der Schlacht bei Mantinea in der Art zu ordnen, daß er den ihm zugewandten Parteien in den drei Staaten die Gewalt übergab. 6. Noch waren, ehe der Schlag gegen Athen geführt wurde, die thracischen Küstenstädte Perinthus und Byzanz übrig. Sie waren für Philipp wichtig als Mittel, Thracien, wo die einzelnen Fürsten schon in Abhängigkeit von ihm versetzt waren, zu beherrschen. Dann aber sollten sie auch zum Uebergange nach Asien dienen. Ein Angriff auf das persische Reich gehörte zu Philipps Plänen und bildete in seinem Sinne die nothwendige Ergänzung seiner Unternehmungen gegen Grie- chenland. Denn wenn auch eine eigentliche Herrschaft in Griechenland, wie er sie in Macedonien ausübte, in seinem Plane lag, so war als Uebergang dazu ein hegemonisches Verhältniß nöthig. Dieses aber konnte sich nur durch die Vereinigung der griechischen Kräfte für einen dem Gefühle der Griechen zusagenden Zweck, wie es ein Kampf gegen die Perser war, befestigen. Doch der Angriff auf jene Grenzstädte Europa's mißlang, ungeachtet großer Belagerungsanstalten, durch deren tapfere Vertheidigung und durch die Unterstützung, die sie von den Athenern, den Mytilenäern, den Chiern, den Rhodiern und den Persern erhielten. Philipp mußte den Plan aufgeben und ohne jene einleitenden Schritte den entscheidenden Schlag gegen Griechenland, der gegen Athen gerichtet werden mußte, versuchen. Dies durfte er um so weniger ver- zögern, als jenes Mißlingen die Bemühungen des Demosthenes, ein Bündniß gegen ihn zu Stande zu bringen, unterstützte. Den Vorwand zum Einrücken in Griechenland gab ein neuer heiliger Krieg, der von dem Amphiktyonenbunde gegen die lokrische Stadt Amphissa wegen Um- Pflügens eines dem delphischen Tempel gehörigen Gebietes auf Antrag des Aeschines, als athenischen Abgeordneten, beschlossen wurde. Als bei der Ausführung dieses Beschlusses im Jahre 339 Philipp die phocische Stadt Elatea, deren Besitz die Straße nach Böotien und Attika offen hält, besetzte, wurde die Gefahr allgemein erkannt und Demosthenes ge- wann als Gesandter den Athenern das ihnen von jeher feindliche Theben als Bundesgenossen. Philipp zog indessen Truppen aus seinem weiten Reiche an sich und schlug im Jahre 333 die Verbündeten bei Chäronea. Athen machte sich auf eine Belagerung gefaßt, der Areopag schritt in der Verwirrung mit unbedingt gebietender Gewalt ein und ernannte den Phocion zum Feldherrn. Da erschien eine Gesandtschaft Philipps, die von den Athenern nichts als Anerkennung der Hegemonie für den persischen Krieg verlangte und ihnen in den inneren Angelegenheiten volle Selbstständigkeit nebst dem Besitze des Chersones und der Inseln Jmbrus, Lemnus, Scyrus und Samus zu lassen versprach. Das ent- waffnte die Athener und sie nahmen den Frieden an. Es wurde nun dem Könige aus einer Versammlung griechischer Gesandten, die er nach

11. Griechische und römische Geschichte - S. 46

1915 - Düsseldorf : Schwann
46 einigt, ging es im Kampfe vor, und nichts konnte seinem Anprall widerstehen. Alle Krieger fhrten den Namen Kameraden des Knigs." Auf ihre erprobte Kraft gesttzt, hielt Philipp jetzt die Zeit zur Eroberung Griechenlands fr gekommen. 74. Der Redner Demsthenes. Die Absicht des Mazedonier-knigs blieb der gleichgltigen Masse des Griechenvolkes verborgen. Um so klarer durchschaute sie der Athener Demsthenes. Er ist der letzte bedeutende Staatsmann und der grte Redner, den Griechenland hervorgebracht hat. Sein frh gestorbener Vater, ein rhriger Waffenschmied, hatte ihm ein groes Vermgen hinterlassen. Aber die Vormnder veruntreuten es. Daher mute der Verarmte sich selber sein Brot verdienen. Er wurde Redner. Als der krnkliche und schchterne Jngling zuerst in der Volksversammlung auftrat, wurde er verlacht. Seine Stimme war nm-lich schwach, seine Sprache schwerfllig und fehlerhaft; man sagt, er habe das r nicht aussprechen knnen. Demfthenes verlor jedoch den Mut nicht. Mit eisernem Fleie bte er sich, bis er die Mngel berwunden hatte. Nun entfaltete sich seine Beredsamkeit in vollem Glnze. Durch die Gewalt des Wortes zog er, wie einst P6rikles, die Zuhrer an sich, und die glhende Liebe des leidenschaftlich sprechenden Mannes zu seiner Vaterstadt erregte mchtig das Gemt des Volkes. Seine Reden bertrafen an 4 Kraft und Feuer alles, was je in Athen gehrt worden war. Ihm gegenber stand eine Partei, die es mit dem Könige Philipp hielt und alles Heil Griechenlands von diesem erwartete. Ihr Haupt war der gewandte Redner schlnes. Aber mit Demosthenes konnte es keiner aufnehmen. Unablssig donnerte er gegen den Mazedonier und rief die Athener zum Kriege gegen den verschlagenen König auf. Und in der Tat begann man sich endlich zum Widerstnde aufzuraffen. 75. Chronsa. König Philipp ist durch die Thermopylen gedrungen"! Wie ein Donnerschlag wirkte diese Nachricht, die eines Tages ein Eilbote nach Athen brachte, auf die Brger. In einer feurigen Rede beschwor Demosthenes das Volk, zur Rettung Griechenlands das uerste zu versuchen. Fieberhaft wurde ge-rstet. Der groe Redner eilte selber nach Botien und Brachte ein Bndnis mit Theben zustande; auch die kleineren (Staaten schlssen sich an. Dann griff er als gemeiner Soldat mit zu den Waffen. Oqq An einem Augusttage trat das vereinigte Brgerheer dem Odo Mazedonierknige bei Chron6a in Btien entgegen. Es war der Schicksalstag von Griechenland; die Hellenen

12. Geschichte des Altertums - S. 58

1902 - München [u.a.] : Franz
58 Die Hegemonie Thebens. — Philipp von Macedonien um 335. mit persischem Gelde wieder her. Dadurch erst war Athen wieder der Herrschaft Spartas entzogen; jetzt gaben die Spartaner, die selbst große Verluste erlitten hatten, den Krieg auf. Sie ver-Friede 387. ständigten sich 387 mit dem Perserkönig über einen Frieden, den sogenannten „Königsfrieden", dem zufolge die kleinasiatischen Griechen wieder unter die Herrschaft der Perser gerieten, die griechischen Staaten in Europa aber alle frei sein sollten. Die Hegemonie Thebens 371—362. Obwohl der Königsfriede die Unabhängigkeit aller griechischen Gemeinwesen, der kleinen wie der großen, verfügt hatte, fuhren die Spartaner doch fort, sich in die Angelegenheit der einzelnen Staaten zu mischen. So legte Phöbidas eine Besatzung in die Stadtbnrg (Kadmsa) von Theben. Unter ihrem Schutze errichteten nun die Aristokraten eine Gewaltherrschaft, vor der viele Demokraten aus ihrer Vaterstadt nach Athen flohen. Der bedeutendste unter ihnen Pelopidas. war Pelopidas. Er sammelte eine Anzahl seiner Schicksalsgenossen um sich und beschloß, sie zu stürzen. Als die Tyrannen gerade bei einem Gelage versammelt waren, überfielen sie dieselben und machten sie nieder, worauf die spartanische Besatzung ans der Burg freien Abzug erhielt. Theben bekam eine demokratische Verfassung und rüstete sich gegen die zu erwartende Rache der Spartaner. Epaminondas. Jetzt trat auch Epaminondas neben seinem Freunde Pelopidas hervor und bewährte sich bald als hervorragender Staatsmann und Feldherr. Als die Spartaner ein starkes Heer nach Böotien schickten, Schlacht bei besiegte sie Epaminondas 371 bei Leuktra durch Anwendung der Leuktra 871. j0g_ schiefen Schlachtordnung. Um auch die dortigen Griechen von der drückenden Herrschaft Spartas zu befreien, machte Epaminondas mehrere Einfälle in den Peloponnes. Gleichzeitig unternahm Pelopidas mehrere Züge nach Thessalien, ans deren letztem er als Sieger fiel. Bald darauf zog Epaminondas abermals in den Schlacht bei Peloponnes. Bei Mantinea in Arkadien hatte er 362 schon den Mantinea 362. Feind zum Weichen gebracht, als ihn ein Wurfspeer in die Brust traf. Nachdem er noch die Nachricht vom Sieg erhalten, riet er den Thebanern, Frieden zu schließen; unmittelbar nachher starb er. Diese befolgten seinen Rat, und Sparta willigte ein, daß gar keine Hegemonie mehr in Griechenland bestehen sollte. Philipp von Macedonien um 355?) Niedergang Die griechischen Staaten hatten seit dem Ende der Perserkriege Griechenlands, in langen verderblichen Kämpfen ihre Kraft gegenseitig aufgerieben. Daß es mit der alten hellenischen Tüchtigkeit vorbei war, geht schon ‘) Lies „Philipp von Makedonien" von Friedr. Bodenstedt.

13. Die Weltgeschichte - S. 133

1881 - Heidelberg : Winter
Kap. 48. §176 u.177. Philipp i. Amphiktyonenb. Einn.v.elatea. Schlacht b. Chäronea. 133 in Griechenland. Alsdann berief er die Versammlung der Amphiktyonen 346 und ließ an die Stelle des geächteten Phocis sich selbst zum Mitglied"-Ehr-des griechischen Amphiktyonenbundes aufnehmen. Noch aber hielt er wieder an sich, ging nach Macedonien zurück und fuhr in seinen versteckten Unternehmungen gegen Griechenland fort. So machte er die Mefsenier und Argeier abhängig, indem er sie gegen Sparta schützte, setzte macedonisch gesinnte Tyrannen auf Euböa ein, das schon 350 auf fein Betreiben von Athen abgefallen war, beunruhigte die Besitzungen der Athener auf dem thrakischen Chersones und machte endlich einen Angriffsversuch auf Perinth und Byzanz, den ihm aber die Athener durch eine 339 Flotte unter Phocion vereitelten. Nicht lange darnach gelang es ihm,v.chr. einen neuen heiligen Krieg gegen die lokrische Stadt Amphiissa zu erregen und es bei den Amphiktyonen dahin zu bringen, daß man ihn zum Oberbefehlshaber der Griechen ernannte und ihm die Führung dieses Krieges übertrug. Obgleich Athen den Amphissäern beistand, so schlug er diese doch und besetzte Lokris. Vergebens drang Demosthenes auf eine Verbindung mit dem durch Philipp's Nähe bedrohten Theben. Erst als Philipp plötzlich die phodsche Stadt Elatea, die der Schlüssel zu den Pässen von Böotien und Thessalien war, besetzte, — da sahen die Athener zu spät ein, wie sehr Demosthenes Recht hatte, wenn er in seinen Philippiken (b. i. Reden gegen Philipp) diesen als den größten Feind der griechischen Freiheit barstellte. (177.) Zwar folgten sie jetzt seinem Rate und rafften sich auf, um dem Philipp entgegen zu treten. Demosthenes ging selbst nach Theben und brachte durch den Sieg seiner Berebsamkeit über den von Philipp bestochenen Rebner Python die Thebaner zu einem Bünbnis mit Athen, dem noch einige andere Staaten beitraten. Aber obwohl die Verbündeten (unter C h a r e s und L y s i k l e s) zwei glückliche Gefechte bestanden, besiegte Philipp sie doch mit seiner Uebermacht und überlegenen Kriegskunst i. I. 338 in der Schlacht bet Chäronea, durch welche ihm die Herrschaft"- Chr. über ganz Griechenland zufiel. Denn auch Sparta mußte sich ihm bald unterwerfen, und weil er kluger Weise die Griechen mit Milde, ja mit einschmeichelnder Freundlichkeit behandelte und ihnen noch einen Schein von Freiheit ließ, so ließen sie sich die Hegemonie Macedoniens gefallen. Den Ausschlag zum Sieg bei Chäronea gab Philipp's junger Sohn Alexander, der in der Schlacht die heilige Schar der Thebaner vernichtete. Um den Untergang der griechischen Freiheit nicht zu überleben, gab sich der alte fast 100jährige Redner Iso! rat es selber den Tod. — Gleich nach der Schlacht bei Chäronea ergab sich Theben im ersten Schreck und mußte macedonische Besatzung in die Kadmea aufnehmen. Um einem ähnlichen Geschick zu entgehen, setzte sich Athen auf des Demosthenes eifrigen Betrieb in Verteidigungszustand. Da aber Philipp einen billigen Frieden bot, riet Demosthenes selbst ihn anzunehmen. Weil nun manche dem Demosthenes die Schuld an Athens Unglück beimaßen, so gewährte ihm das athenäische Volk die schönste Anerkennung und Ehrenerklärung dadurch, daß es ihm die Gedächtnisrede zu Ehren der bei Chäronea Gefallenen Übertrug. Deshalb fiel nun der ganze Haß der Mace-donischgesinnten auf ihn, und da einer seiner Freunde darauf angetragen hatte, ihm den „Kranz" zuzuerkennen, so machte ihm Aeschines denselben streitig, unterlag aber in dem Prozesse der siegenden Rede des Demosthenes „für den Kranz" und verließ aus Verdruß Athen für immer: er ging nach Rhodos, dann nach Samos, wo er starb.

14. Geschichte des Altertums - S. 83

1898 - Breslau : Hirt
Zweite Periode. Bruderkriege um die Vorherrschaft in Griechenland. 83 Schlaue zu dem persischen Statthalter Tissaphernes nach Kleinasien, dessen vertrauter Ratgeber er wurde. Den Eingebungen des Alcibiades folgend, untersttzte Tissaphernes jetzt den einen griechischen Staat gegen den andern, wie es ihm vorteilhaft schien: zunchst entzog er Sparta seine Untersttzung. Alcibiades' hchster Wunsch war. wieder die Geschicke Athens in die Hand nehmen zu drfen, und dieser Wunsch sollte sich erfllen, als in seiner Vaterstadt die demokratische Verfassung durch eine oligarchische gestrzt wurde. Denn das Heer und die Flotte, welche vor Samos lagen, verwarfen die neue Verfassung und boten Alcibiades den Oberbefehl an, weil sie nur ihn fr fhig hielten, der Verwirrung ein Ende zu machen. Freudig folgte er dem Rufe, obwohl er bei dem Staatsstreich in Athen selber die Hand im Spiele gehabt hatte. Mit Alcibiades kehrte das Glck zu den Athenern zurck. Er besiegte die Spartaner wiederholt, brachte die abgefallenen Bundesgenossen unter die Herrschaft Athens zurck und besuchte dann wie im Triumphzuge seine Vaterstadt, wo die demokratische Verfassung bereits wieder hergestellt war. Mit grerer Macht aus-gerstet, als sie Perikles je besessen, kehrte er auf den Kriegsschauplatz zurck, wo ihm die Spartaner in Lysander einen ebenbrtigen Gegner entgegenstellten. Vergebens versuchte Alcibiades, die Perser von den Spartanern zu den Athenern herberzuziehen; als nun sein Unterfeldherr gegen ein ausdrckliches Verbot sich mit Lysander in eine Schlacht ein-lie und eine Niederlage erlitt, machte die oligarchische Partei in Athen Alcibiades selber dafr verantwortlich und bewirkte seine Absetzung. Er zog sich nach dem thracischen Chersones zurck, berzeugt, da seine Vater-stadt verloren sei. d. Athens Fall. Noch einmal lchelte den Athenern vor ihrem Fall das Glck, sie gewannen noch einen Seesieg der die Spartaner; da rsteten diese mit persischem Gelde eine neue, groe Flotte aus, deren Oberbefehl Lysander bernahm. Die athenische Flotte lag im Hellespont an einem sehr ungnstigen Orte. Alcibiades hatte dort groe Besitzungen und mchtige Freunde erworben; alles wollte er in den Dienst der Flotte stellen, wenn sie sich seiner Fhrung anvertrauen wollte. Aber er ward abgewiesen. Bald darauf berfiel Lysander dort die athenische Flotte an der Mndung des Flchens gospotamos (Ziegenflu), als deren 405 Besatzung sich sorglos an das Land begeben hatte. Nur wenige Schiffe retteten sich: 3000 Krieger wurden gefangen genommen und hingerichtet. Nachdem dann Lysander alle Besitzungen der Athener unterworfen hatte, segelte er mit der ganzen spartanischen Flotte in den Pirus, während ein groes Landheer die berfllte Stadt von aller Zufuhr abschlo. Bald zwang der Hunger die Stadt, um Frieden zu bitten, der unter folgenden Bedingungen zustande kam: Athen mute seine Mauern nieder- 404 6*

15. Teil 1 u. 2 - S. 53

1913 - Leipzig : Freytag
53 anlagen niederreien, die Kriegsschiffe ausliefern, die Bundesgenossen freigeben und dem peloponnesischen Bunde beitreten, also Spartas Hegemonie anerkennen. Somit endigte der griechische Bruderkrieg mit der vollstndigen Zertrmme-rung des athenischen Seereiches. Persisches Geld und Spartas Heer und 'Flotte hatten den Sieg davongetragen. In demselben Jahre fand auch Alkibiades, der leichtsinnige Schrer des Krieges, ein gewaltsames Ende; der persische Statthalter lie ihn auf Treiben Spartas tten. 10. Der Friede des Antalkidas. Spartas Hegemonie. Whrend des Peloponnefifchen Krieges hatten die Spartaner mit den Persern ein Bndnis geschlossen, sie hatten Geld und Schiffe erhalten und dafr die Griechen in Kleinasien der Herrschaft der Perser berlassen. Nach dem Frieden wollten diese ihre sichere Beute einstecken; sie bedrngten die reichen Kstenstdte, um sie fr immer ihrem Reiche einzuverleiben. Die Griechen in Kleinasien wandten sich aber um Hilfe an Sparta, und die Spartaner sandten tatschlich den lahmen, aber klugen und verschlagenen König Agesilaus mit einer Flotte und einem Heere nach Kleinasien. Dieser vernichtete ein kleines Heer des persischen Statthalters und drang nun tiefer in das persische Reich ein, denn seine hoch-fliegenden Plne gingen dahin, in Vorderasien ein Reich unter Spartas Fhrung zu grnden. Der Groknig hatte aber die Griechen kennen gelernt; er schickte einen Unterhndler nach Theben, Athen und Korinth, der durch Geldzahlungen einen Bund gegen das verhate Sparta zustande brachte. So entbrannte in Griechenland ein neuer Brgerkrieg, der gewhnlich der korinthische genannt wird. Die spartanische Land- und Seemacht wurde mit Hilfe der Perser geschlagen, die langen Mauern zu Athen wurden wieder aufgebaut, und im Hafen von Pirus ankerte eine persische Flotte. Die Spartaner riefen den König Agesilaus zurck. Auf demselben Wege, auf dem einst die Perser ihre Scharen gegen das einige Griechenland gefhrt hatten, zog der König mit seinen Sldnern heran, bahnte sich durch die Feinde einen Weg nach dem Peloponnes, konnte aber nicht den Krieg zugunsten seines Landes entscheiden. In richtiger Weise erkannte Agesilaus, da es mit Spartas Machtstellung in Griechenland vorbei sei, wenn es ihm nicht gelnge, den Bund der Griechen mit den Persern zu sprengen. Deshalb sandte er einen Mann zu dem Groknig nach Susa. Nach langen Verhandlungen kam endlich der Friede des Antalkidas zustande, nach dem alle Griechen Kleinasiens den Persern berantwortet wurden und alle griechischen Staaten, mochten sie groß oder klein seilt, selbstndig sein sollten. Nur den Athenern wurden einige Inseln zugesprochen. Sparta behielt natrlich seine Macht im Peloponnes. Alle Stdtebndnisse, die augenblicklich bestanden, muten aufgelst werden und durften auch in Zukunft nicht wieder geschlossen werden. Somit hatte Sparta seine Machtstellung auf Kosten Griechenlands gerettet; es war jedem einzelnen Staate berlegen und schlug jeden Versuch, ein Bndnis zu schlieen, rcksichtslos und gewaltsam nieder.

16. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 50

1887 - Leipzig : Kesselring
50 Alte Geschichte. Mit diesen Erfolgen glaubte Philipp sich vorerst begngen zu ms-sen. Daher zog er sein Heer aus Griechenland zurck, behielt aber den Pa der Thermopylen besetzt. Bald bot sich eine Veranlassung, das be-gonnene Werk fortzusetzen, und zwar in hnlicher Weise dar, wie bei dem vorigen Kampf. Die Bewohner von Amphi ssa^ hatten einen dem Apollo geheiligten Acker angebaut, ihnen wurde daher auf Beschlu der Amphiktyonen der Krieg erklrt und Philipp zum Oberfeldherr ernannt (339). So kam 2. Heiliger es zum zweiten Heiligen Krieg (339338). Zwar gelang es Krieg Demosthenes, obgleich sein Gegner A sch in es 2 fr Philipp eintrat, die 339 338. Athener zu bewaffnen, allein Philipp schlug sie und eroberte nicht nur Amphissa, sondern besetzte auch (Slatea 1, welches den wichtigen Pa am Eingang von Botien beherrscht. Jetzt erst erkannten die Griechen, wohin sie ihre Verblendung gefhrt hatte. Demosthenes entflammte die Athener, alle ihre Krfte zum letzten entscheidenden Kampf aufzubieten, und bewog auch die Thebaner zur Teilnahme. In der Ebene von Chronea Chronea (333) trafen beide Heere auf einander; Athener und Thebaner 338. kmpften mannhaft, der Sieg aber blieb auf Philipps Seite: die Frei-heit Griechenlands war vernichtet. 3. brigens benahm sich Philipp gromtig; er gab den Athenern die Gefangenen ohne Lsegeld zurck, bot ihnen Frieden und Freundschaft an und lie nur Theben seine Strenge fhlen. Nachdem er den Vorsitz im Amphiktyonenbund und den Schutz der das Delphische Heiligtum erhalten hatte, lud er die Griechen zu einer Lan-Korinth. desversammlung in Korinth ein. Hier lie er sich (337) zum Ob er-anfhrer gegen die Perser whlen, um diese wegen ihrer frheren Einflle in Griechenland zu zchtigen. Alle stimmten zu, nur von Sparta waren keine Abgeordneten erschienen. Voll Zorn schrieb Philipp dahin: Wenn ich nach Sparta komme, so soll kein einziger von euch im Lande bleiben!" und erhielt die lakonische Antwort: Wenn!" Philipp lie solches Vbilivv unbeachtet und rstete mit den Griechen zum Feldzug gegen Persien. Schon ? 336 gedachte er aufzubrechen, als er ermordet wurde (336). Demosthenes berlebte seinen Gegner noch 14 Jahre. Er blieb seinem Streben getreu, Hellas von dem Joch Macedoniens zu befreien. ^ n. Allenthalben verfolgt, flchtete er in den Tempel des Poseidon auf Kalau-. es ria1; auch hier entdeckt, machte er seinem Leben durch Gift, das er m + 322. einer Federspule bei sich trug, ein Ende (322). Nachmals setzten ihm die Athener eine Bildsule mit der Inschrift: Wre Demosthenes' Kraft so groß als sein Wille gewesen: Traun! Macedoniens Macht htte nie Griechen beherrscht." Alexander Philipps Sohn, Alexander der Groe (336 -323), hatte mit der Groe dem Thron auch die Plne des Vaters geerbt. Er fhrte die Griechen mit 336 323. fetnen Macedoniern gegen das Persische Reich, warf das morsche Gebude 1 Amphissa, Stadt in Hellas, in der Landschaft Lokris. westlich vom Par-a. Elatea, Stadt in Phocis, nordstlich von Delphi. Kalauria, Mitsei sdlich von gina, an der Kste von Argolis im Peloponnes. 2 schines, geb. 389, war neben Demosthenes damals der bedeutendste Redner Athens; er starb auf der Insel Samos 314

17. Teil 2 - S. 27

1890 - Breslau : Hirt
Ende der Kriege. 27 eiferschtig und suchten deshalb Themistokles zu vertreiben, der am meisten dazu beigetragen hatte, seine Vaterstadt groß zu machen. Sie beschuldigten ihn, er wolle Griechenland an die Perser verraten, und brachten es dahin, da der verdienstvolle Mann verbannt wurde. Er floh unter groen Gefahren zu dem Könige von Persien, der ihn gern aufnahm und ihm die Einknfte von drei Stdten in Kleinasien schenkte. Dort ist er auch gestorben; doch sollen seine Gebeine heimlich nach Attika gebracht sein. 9. Alexander der Groe; 336323. 1. Philipp. Durch die Perserkriege hatten sich die Griechen groen Ruhm und hohes Ansehen bei fremden Vlkern erworben. Die griechische Flotte beherrschte das Meer und trug reiche Schtze heim. Von allen griechischen Stdten war aber Athen die mchtigste, reichste und schnste; in keiner Stadt fand man so viele prchtige Tempel und herrliche Stand-bilder wie dort. Aber mit dem Reichtum zog auch das Wohlleben in die Stadt ein, so da die alten, einfachen Sitten der Vter verschwanden. Wegen seiner Macht und seines Reichtums wurde Athen von den brigen griechischen Staaten beneidet, besonders von Sparta, das bald einen gefhrlichen Bund fast aller Staaten des Peloponnes gegen Athen zustande brachte. In einem Kriege, der der zwanzig Jahre whrte und in welchem Griechenland arg verheert wurde, unterlag endlich Athen, und von nun an war Sparta der herrschende Staat. Aber mit Athen war die beste Schutzwehr Griechenlands gegen Norden gefallen. Die kleineren Staaten wurden durch Sparta schwer gedrckt; auch herrschte berall Uneinigkeit, und Sldner fhrten anstatt der Brger die Kriege. Da gelang es Philipp von Macedonien, Griechenland zu unterjochen. Dieser König war ein Meister in der Kriegskunst; er hatte schon die Nachbar-Vlker besiegt und richtete nun sein Auge auf Griechenland. Nur der groe Redner Demosthenes in Athen durchschaute seine Plne und warnte vor ihm. Aber viele unterschtzten Philipp, andere waren von ihm bestochen; er pflegte zu sagen: Keine Mauer ist so hoch, da nicht ein mit Gold beladener Esel hinber knntet" Als die Phocier das Orakel zu Delphi plnderten, riefen die brigen Griechen Philipp gegen sie zu Hilfe; er kam, verlie aber Griechenland nicht wieder. Da brachte Demosthenes ein Bndnis der Athener und Thebaner zustande: allein in der Schlacht bei Chronea (338) besiegte sie Philipp; auch Sparta mute sich unterwerfen, er behandelte aber die Besiegten milde und lie sich, um mit den Macedoniern und Griechen einen Rachekrieg gegen

18. Alte Geschichte - S. 151

1848 - Leipzig : Brandstetter
151 einmal zu, wenn er von den Gefahren, die dem Staate drohten, redete. Einst, als er dieß bemerkte, brach er plötzlich ab und begann folgendes Mährchen zu erzählen: „Ein junger Mensch hatte einmal zur Sommerszeit einen Esel gemiethet, um von Athen nach Megara zu reisen. Als er mit dem Eselstreiber zur Mittagszeit ausruhete, wollte er sich der großen Hitze wegen unter den Schatten des Esels legen, aber der Eselstreiber verwehrte ihm dieß, indem er sagte, er habe ihm nur den Esel, nicht aber auch dessen Schatten vermiethet. Daraus entstand ein heftiger Wortwechsel, und Beide beschlossen, die Sache vor das Gericht zu bringen." Mit diesen Worten schloß Demosthenes seine Erzählung und stieg von der Tribüne herab; aber das Volk hielt ihn zurück und bestürmte ihn, doch weiter zu erzählen, wie der Streit beendet worden sei? Da erhob der erhabene Redner seine donnernde Stimme, die den König von Macedonien zittern machte, und sprach: „O Zeus und Athene und alle ihr Schutzgötter von Athen! sehet, mit welchem Eifer euer Volk kindische Mährchen hört, dagegen bleibt es gleichgiltig, wenn man von dem höchsten Interesse des Staates mit ihm redet." Das beschämte Volk schwieg, und Demosthenes leitete nun die Rede weiter auf die neue Gefahr, die der Stadt von Philipp drohte. Ihm wirkte aber auch Aeschines, der in Philipp's Solde stand, entgegen, indem er die Vater- landsliebe des Demosthenes bei dem Volke verdächtig machte und dem Red- ner Schuld gab, persische Hilfsgelder zu beziehen. Dieß war allerdings der Fall, denn die Perser suchten dem Könige von Macedonien, der ihre thra- cischen Besitzungen erobert hatte und auch ihren klein-asiatischen gefährlich zu werden anfing, auf diesem Wege entgegenzuwirken. Allein Demosthenes konnte aus Staatsklugheit das Geld nicht ausschlagen, ja er durfte es, ohne dadurch sein Vaterland zu verrathen, annehmen; seine Gegenwirkung blieb vergeblich. Philipp brach in Griechenland ein, erkämpfte den wichtigen Sieg bei Chäronea (338), unterwarf sich ganz Griechenland und machte dadurch der Freiheit Griechenlands ein Ende. Er verbannte mehre Redner und Kriegsobersten oder ließ sie hinrichten, und die Regierung übergab er solchen thebanischeu Männern, die auf seiner Seite waren. Glimpflicher verfuhr er mit den Athenern, die er im Besitze ihrer Freiheit ließ, doch ihrer In- seln und Schiffe beraubte. Mit Recht sagte Demosthenes in seiner Rede über die bei Chäronea gefallenen Griechen: „Wie, wenn das Licht der Welt erlöschte, das übrige Leben der Sterblichen in Jammer und Elend dahinschleichen würde, also ist durch den Tod dieser Krieger Griechenlands ursprünglicher Ruhm in Dunkelheit und Schande begraben worden." Bald darauf ließ sich Philipp in einer allgemeinen Versammlung der Griechen zu Corinth zum Oberfeldherren erwählen, um deu alten Feind der Griechen, die Perser, mit Krieg zu überziehen. Während Philipp so in Griechenland seine Macht begründete, erwuchs ihnr in seinem eigenen Hause Unfriede und Hader. Seine Gemahlin Olympias war ihm schon lange wegen ihrer Eifersucht lästig. Als er jetzt siegestrunken aus Griechenland nach Hause

19. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 35

1843 - Altona : Hammerich
35 Gespräche über Leben, Tod und Hoffnung der Unsterb- lichkeit, nahm er mit unverändertem Angesichte den Be- cher, und trank. Seine Freunde weinten um ihn her; er tröstete sie. Opfert den Göttern, sprach er schon malt, ich genese! Darauf hüllte er sich in seinen Mantel; man fragte ihn, aber er antwortete nicht mehr. — Er starb im Jahre 400, ehe Christus geboren wurde, dessen Leben und Tod uns manche ähnliche Züge darstellt. 24. Die Uneinigkeit der Griechen unter sich benutzte Philipp, der König von Makedonien, und machte fast alle griechischen Staaten von sich abhängig. Sein Sohn war der bekannte Alexander der Große, der als Feldherr der herrlichen Griechen sich zum Herrn der Welt berufen glaubte. Schon als Knabe zeigte er kühnen Muth, Stolz und Ruhmsucht. Ach! rief er, mein Vater wird mir Nichts zu thun übrig lassen. — Auf ein Pferd, an welchem die besten Reiter verge- bens ihre Kunst versucht hatten, schwang sich der kühne Knabe, und lenkte es nach Gefallen, daß der Vater ausrief: Mein Sohn, suche dir ein anderes Königreichs Maeedonien ist für dich zu klein. — Im 20sten Jahre, 336 vor Christo, ward Alexander König von Macedo- nien, und sogleich machte er den Entwurf, an der Spitze der Griechen die Perser zu strafen, für ihre wilden Angriffe auf Griechenland, und ostwärts zu ziehen bis ans Ende der Erde. Nachdem Alexander die um Maeedonien her lie- genden kleinen Reiche beruhigt hatte, zog er 334 über den Hellespvnt von Europa nach Asten, schlug dort gleich an einem kleinen Flusse ein persisches C2

20. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 24

1885 - Berlin : Gaertner
24 mar ist 3k , Ruchug der Griechen, nachdem das Unterarmen mifgglil beraiffe 6es r J74 b'i Macht, die i den Griechen alle Hin- 9ww Jjfl 1 * ei dass die innere Zerfalleicheit Griechenlands die Perser einflureicher machte, als sie es wirklich waren, und so konnte es Artarerres wagen, einen Rachezug gegen die Griechen zu unternehmen, indem er nach Klein- war" ajemla Ce5 "">^en^en rie^m suchten bei Spart- @chu(,. Schon Sa! s Sparta, nahe daran, ius Herz des persischen Kormtb i l Qm V396)' au e dm Persern gelang, Athen, (Sfonrfn'i U/o ^zrx or ^techtsthe Staaten durch Geld zu einem Kriege gegen (|94)- %^liao muffte zurckkehren; das Glck des Krieges ricfl'.894-387) war schwankend (Haliartos, Koroneia, Knrdos); als Konon mit persischem Gelbe den Hafen und die Mauern von Intnrhmj 5 b!e Spartaner Frieden. So wie sich die allgemeine flwawm s6" Einrichtung der Sldnerheere zeigte (Jphikrtes, Lenker hrnzfk qq7 ^ tn}m ^eden selbst. Der Spartanerantalkldas h J" J dadurch zustande, dass er die asiatischen Griechen und Cypern den Persern ubergab; alle brigen griechischen Staaten und Inseln wurden fr frei erklrt; nur Lemnos Jmbros und Skyros sollten den Athenern verbleiben (antalkidischer Friede). Bald darauf (380) strzten die Spartaner, unter denen Genusssucht, Bestechlichkeit und ungleiche Gterverteiluna lngst heimisch geworden waren, die demokratische Verfassung in Theben. Dies fhrte zu einer kurzdauernden und nicht auf der Vortrefflichkeit eines ganzen Volles Wdern zweier hervorragenden Männer beruhenden Hegemonie Theben's Die vertriebenen Demokraten kehrten, von Pelopidas qeshrt zuruck tteten die Hupter der Oligarchen (378), verteidigten mit Untersttzung der Athener, die sich unter Jphikrtes und Chabrias zu neuer Blte erhoben, ihre Vaterstadt; endlich tm jhre 371 besiegte Epameinondas (Epaminondas), der durch Talente, Uneigenntzigkeit und khnes Streben gleich ausgezeichnet war die Spartaner unter Kleombrtos in der Schlacht bei Leuktra gnzlich. Epaminondas ruckte in den Peloponnes, befreite die Messenier, und jetzt gebot Theben m Griechenland. Aber Pelopidas fiel 364 in einem Kriege gegen den thessalischen Despoten Alexander von Pher; Epaminondas starb 362 in der gegen die Spar-taner, Athener und Arkadier (arkadischer Bund, dessen Hauptstadt Megaloplis) gewonnenen Schlacht bei Mantineia. Mit seinem Tode endete die Hegemonie X/Dcvcrt 6. 21. Untergang der griechischen Freiheit. Die Makedonier, em kriegerisches, unter einem ritterlichen Grundadel stehendes Volk, waren durch mehrere Könige (Perdikkas Ii., Archelaos, Amyntas) allmhlich der hellenischen Jerc?' meiften strebte Philipp Ii. von Makedonien (db66b) dahin, em Mann, der makedonisches und griechisches Wesen in sich vereinigte und nicht nur ein tchtiger Krieger (Phalanx), sondern auch ein feiner Staatsmann war. Nachdem Philipp die griechischen Städte Amphipolis und Potida erobert hatte, gab ihm der erste heilige Krieg (355346), der durch die rcksichtslos hervortretende Verachtung der religisen Einrichtungen ^merkenswert? ist, Gelegenheit zur Einmischung in die griechischen Angelegenheiten. . ^yebaner, die einen Spruch des Amphiktyonengerichts gegen die Phokier voll-ziehen sollten, riefen, als sie nichts ausrichten konnten (die drei Brder Philo-melos, Onomarchos und Phayllos leisteten glnzenden Widerstand), den makedoni-scheu König herbei; Philipp siegte und ward an Stelle der Phokier Mitglied des Amphiktyonenbnndes. Athen war jetzt der einzige Staat, der. durch geschickte