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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 35

1868 - Elberfeld : Volkmann
35 Athenern der Verrätherei angeklagt und verurtheilt, den Gift- becher zu trinken. Der Krieg gegen die Phocier dauerte indeß noch immer fort, und die Thebaner, die ihn namentlich führten, sahen sich genö- thigt, die Hülfe Philipps anzurufen. Er kam, rückte durch die Thermopylen, die er von da an besetzt hielt, besiegte die Pho- cier und hielt über sie nach dem Ausspruche der Amphiktyonen, der Aufseher des Delphischen Orakels, ein schreckliches Strafge- richt; ihre Städte wurden zerstört und das Land verwüstet. Er selbst erhielt das Ehrenrecht der Oberaufsicht über den Delphi- schen Tempel. Zwar zog er sich für diesmal zurück, erhielt aber bald Gelegenheit, sich von neuem in die Verhältnisse Griechen- lands zu mischen. Die Bewohner der Stadt Amphissa in Lokris hatten sich eine dem Apollo geweihte Ebene angeeignet; dafür wurde der Krieg gegen sie beschlossen und auf Antrag des be- stochenen Redners Aeschines Philipp zum Oberfeldherrn ernannt. Er kam, eroberte Amphissa und statt Zurückzukehren, besetzte er die Stadt Elatea, um sich den Weg nach Böotien zu sichern. Da erkannten die Griechen zu spät seine Absichten und auf De- mosthenes Rath kam ein Bündniß zwischen Athen und Theben zu Stande. Im folgenden Jahre, (338 v. Chr.), kam es zum Kampfe; die Griechen waren dem Philipp an Zahl der Truppen überle- gen, aber diesen Mangel ersetzte er durch seinen Feldherrnblick und durch die Geübtheit seiner Soldaten, während die Grie- chen von schlechten Anführern befehligt wurden und sie selbst schlecht bewaffnet und des Krieges ungewohnt waren. In der Ebene von Chäronea in Böotien trafen beide Heere aus einander. Die Athener waren auf ihrem Flügel siegreich; aber auf der an- dern Seite des Schlachtfeldes warf Alexander, Philipps neunzehn- jähriger Sohn, die Feinde vor sich nieder und kam dann dem andern weichenden Flügel zu Hülfe. Die zu weit vorgedrunge- nen Athener wurden auch hier geschlagen und der Sieg entschied sich vollständig für die Macedonier. Den Athenern verzieh Phi- lipp großmüthig und ließ ihnen ihre Freiheit, Theben mußte eine macedonische Besatzung in die Burg aufnehmen und sonst noch harte Bedingungen eingehen. Im folgenden Jahre wurde

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1. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 42

1873 - Elberfeld : Bädeker
— 42 — zerstört utib das Land verwüstet. Er selbst erhielt das Ehrenrecht der Oberaufsicht über den Delphischen Tempel. Zwar zog er sich für diesmal zurück, erhielt aber bald Gelegenheit, sich von Neuem in die Verhältnisse Griechenlands zu mischen. Die Bewohner der Stadt Amphissa in Lokris hatten sich eine dem Apollo geweihte Ebene angeeignet; dafür würde der Krieg gegen sie beschlossen und auf Antrag des bestochenen Redners Aeschiues Philipp znm Oberfeldherrn ernannt. Er kam, eroberte Amphissa, und statt zurückzukehren, besetzte er die Stadt Elatea, um sich den Weg nach Böotien zu sichern. Da erkannten die Griechen zu spät seine Absichten und auf Demosthenes Rath kam ein Bündniß zwischen Athen und Theben zu Stande. Im folgenden Jahre (338 v. Chr.) kam es zum Kampfe; die Griechen waren dem Philipp an Zahl der Truppen überlegen, aber diesen Mangel ersetzte er durch seinen Feldherrnblick und durch die Geübtheit seiner Soldaten, während die Griechen von schlechten Anführern befehligt wurden und sie selbst schlecht bewaffnet und des Krieges ungewohnt waren. In der Ebene von Ehäronea in Böotien trafen beide Heere auf einander. Die Athener waren auf ihrem Flügel siegreich; aber auf der anderen Seite des Schlachtfeldes warf Alexander, Philipps neunzehnjähriger Sohn, die Feinde vor sich nieder und kam dann dem andern weichenden Flügel zur Hilfe. Die zu weit vorgedrungenen Athener wurden auch hier geschlagen und der Sieg entschied sich vollständig für die Macedonier. Den Athenern verzieh Philipp großmüthig und ließ ihnen ihre Freiheit; Theben mußte eine macedonifche Besatzung in die Burg aufnehmen und sonst noch harte Bedingungen eingehen. Im solgenben Jahre wurde -Philipp dann auf einer allgemeinen Versammlung der Griechen zu Korinth zum Oberfeldherrn im Krieg gegen die Perser ernannt. Er rüstete sich zu demselben, wollte aber, ehe er auszog, noch die Vermählung seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige von Epirus in Aegä feiern. Hier würde er von einem feiner Officiere, Panfa-nias, der sich vom Könige beleibigt glaubte, beim Eintritt ins Theater ermorbet (336). Er starb im sechs und vierzigsten Jahre seines Lebens. Philipp war ein Mann von großen Talenten, tiefer Kenntniß der menschlichen Natur und außerorbentlichem Scharfsinn. Er war ein Freuub der Wissenschaften und Künste und zeigte die Achtung,

2. Altertum - S. 106

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
io6 Griechische Geschichte seiner Einladung. Noch einmal hatte der Peloponnes den Westen gerettet, aber unterdes war in Mittelgriechenland die Entscheidung gefallen. § 92. Zweiter Krieg Philipps mit Athen bis zur Schlacht von Chaeroneia. Seit dem Frieden war Philipp bemüht gewesen, seine Stellung im Norden zu befestigen; vor allem näherte sich seine Herrschaft in bedrohlicher Weise den Meerengen, die vom schwarzen zum aegaeischen Meere führen und deren Besitz für Athen, das einen großen Teil seines Getreides von dort bezog, von höchster Wichtigkeit war. Zweiter Bereits 341 wies Athen auf Betreiben des Demosthenes die Befehls-Athens^ge- haber seiner dort stationierten Streitkräfte an, Philipp, wenn es sein gen Philipp müsge^ mit gewaffneter Hand entgegenzutreten. Unmittelbar darauf schritt der König zur Belagerung der beiden Städte Byzanz und Perinth, wobei er jedoch nicht recht vorwärts kam, da beide Städte von Athen sowohl wie von Persien aus Unterstützung erhielten. Dafür verschaffte ihm Aeschines eine Gelegenheit, in Griechenland einzubrechen, indem er die Lokrer von Amphissa im Amphik-tionenrat beschuldigte, daß sie ebenfalls dem Apollon gehöriges Land bebaut hätten. Der großenteils bestochene Rat verurteilte die Frevler und übertrug die Exekution Philipp, der in Eilmärschen heranrückte Philipps er-und Amphissa zerstörte. Aber diesmal war er entschlossen, zum ngresesnes‘Ziele zu kommen und besetzte die Stadt Elateia in Phokis, deren phokis Besitz ihm ermöglichte, jederzeit in Boiotien einzubrechen. In der ungeheuren Aufregung, die sich der unmittelbar bedrohten Athener bemächtigte, setzte es Demosthenes durch, daß er Athens sofort nach Theben gesandt ward, um ein Schutz- und Trutzbündnis m?t Theten abzuschließen. Seiner glänzenden Beredsamkeit gelang es, die The-baner zu unmittelbarem Handeln fortzureißen. Noch ehe der König es hindern konnte, hatte ein athenisch-thebanisches Heer das Elateia gegenüberliegende Gebirge besetzt und verlegte ihm den Weitermarsch. Fast ein Jahr lang lag der König vor dieser Stellung, die er vergeblich zu durchbrechen suchte; endlich gelang es ihm, durch einen fingierten Rückzug die Wachsamkeit der Feinde zu täuschen und den Paß von Gravia zu stürmen. Im Westen umgangen, mußten die Griechen zurück: auf der Ebene von Chaeroneia am iingang Boeotiens stellten sie sich dem König zum Entscheidungskampf (August 338). Während Philipp selbst an der Spitze der Phalanx unentschieden mit den Athenern auf dem linken Flügel kämpfte, brach sein Sohn, der achtzehnjährige Alexandros, in immer wiederholtem Ansturm der schweren Reiterei den heldenmütigen Widerstand der Thebaner, die auf dem rechten Flügel standen: ein steinerner Löwe bezeichnet heute wieder die Stelle, wo die Bürger Athens und Thebens im Kampf um die Freiheit erlagen. Den besiegten Staaten blieb nichts übrig als Frieden zu machen. Theben Chaeroneia 338

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 179

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Zweiter heiliger Krieg. Schlacht von Chäronea. 179 Zweiter heiliger Krieg. Schlacht von Chäronea (3. Aug. 338). Ein athenisches Werkzeug des Philipp, der Redner Aeschines, machte die Entdeckung, daß die Lokrer von Amphissa delphisches Tempelland gepflügt hatten! Das Amphiktponengericht erkannte gegen sie, und weil niemand mit der Erekution gegen die armen Lokrer vorangehen wollte, so entbrannte der fromme Eifer des makedonischen Königs. Er kam mit seinem Heere nach Griechenland, besetzte aber zuerst Elatea in Phokis, das Thor zu Böotien. Nun gingen selbst den Thebanern die Augen auf, und die Athener und die andern Griechen erkannten jetzt deutlich, wohin Philipps Plane zielten. Demosthenes war glänzend gerechtfertigt; dieser Mann verzagte auch jetzt nicht, er entflammte die Athener zum letzten Kampfe und als Gesandter vereinte er Theben, Korinth und einige andere Städte zu einem Bunde mit Athen; die Spartaner ver- sagten ihre Mitwirkung. Gegen 50,000 Griechen, die Mehrzahl Athener, Thebaner und andere Böotier, zogen gegen Philipp, welcher bereits mit 30,000 Mann Fußvolk und 2000 Reitern bei Chäronea in Böotien stand. Am 3. August 338 fochten die Athener und Böotier nicht un- würdig ihrer Väter von Marathon und Leuktra; allein die Makedonier waren alte, kriegserfahrene Soldaten, Philipps Taktik der ihrigen über- legen, und während die Athener die ihnen gegenüberstehenden Makedonier warfen, durchbrach die Phalanx die Schlachtordnung der Thebaner; Philipp konnte seinen geschlagenen Flügel wieder sammeln und der Ver- lust der Athener war eben darum bedeutender, weil sie am weitesten vorgedrungen waren. Von den Thebanern war die ganze Schaar der 300 „Liebenden" gefallen, sie lagen da, Leiche an Leiche auf dem Platze, den jeder im Kampfe eingenommen hatte; Alexander, Philipps Sohn, vergoß Thränen bei dem Anblicke dieser Opfer der Vaterlandsliebe und Freundschaft. Sein Vater hingegen ließ bei einem abendlichen Gelage anfänglich seiner niedriger» Natur den Lauf; er verspottete die Ge- fangenen, bis ihm der Redner Demades, der geistreichste Schurke in Athen und Philipps Söldling zurief: „Schämst du dich nicht die Nolle des Thersites zu spielen, der du Agamemnon sein könntest?" Athen, Theben und die anderen Städte sahen nun wohl, daß kein Widerstand mehr möglich sei; Philipp selbst benahm sich großmüthig und klug und gab sich den Anschein, als habe er Griechenland nie unterwerfen wollen und es auch nicht gethan. Er ließ den Städten ihre Verfassungen, legte nur in die Kadmea makedonische Besatzung und rief 337 die Griechen auf den Tag von Korinth; da wurde er zum Oberfeldherrn aller Griechen gegen die Perser gewählt, welche nun endlich dafür gezüchtigt werden soll- ten, daß sie vor vielen Jahren griechische Tempel und die Stadt Athen zer- stört hatten; das war also ein Kreuzzug gegen den alten Nationalseind, und 12*

4. Die vorchristliche Zeit - S. 148

1877 - Leipzig : Brandstetter
148 Beifall fanden, verwunderte er sich sehr und rief: „Habe ich vielleicht etwas Dummes gesagt?" Im Jahr 318 v. Chr. ward Phocion von den Athenern der Verrätherei angeklagt und er mußte den Giftbecher trinken. Als einer seiner Freunde sagte: „Welch unwürdiges Schicksal trifft dich, o Phocion!" antwortete er ruhig: „Aber kein unerwartetes, denn es hat noch alle großen Athener betroffen!" 3. Während Philipp seine Eroberungen in Jllyrien und Thracien immer weiter ausdehnte, wurde von den Griechen der heilige Krieg mit der größten Erbitterung fortgesetzt. Die Phocier hatten die letzten Tempelschätze weggenommen, um Söldner anzuwerben, und die Thebaner sahen sich wiederholt genöthigt, den König Philipp um Hülfe anzusprechen. Philipp wußte die Athener durch listige Unterhandlungen zu täuschen und durch glänzende Versprechungen zu bethören; dann zog er durch die Thermo-pylen gegen die unglücklichen Phocier, deren Städte, zwanzig an der Zahl, von den siegreichen Macedoniern mit schrecklicher Grausamkeit zerstört wurden. Philipp war übrigens klug genug, für den Augenblick sich wieder zurückzuziehen; nur den Paß von Thermopylä hielt er besetzt. Listig wartete er auf eine neue Gelegenheit, wo er sich wieder in die griechischen Händel mischen konnte, und seine Boten wanderten unterdeß von einer griechischen Stadt in die andere, um die einflußreichsten Männer zu bestechen. Der bekannteste unter denen, die schlecht genug waren, ihr Vaterland zu verrathen, ist der athenische Redner Aeschines. Dieser und Andere seines Schlages bewirkten, daß bald wieder ein heiliger Krieg beschlossen wurde gegen die Einwohner der Stadt Amphissa in Lokris, welche die dem Apoll geheiligte Ebene von Krisa angebauet hatten. Auf den Rath des bestochenen Aeschines ward Philipp sogar zum Oberfeldherrn ernannt (337). Zwar gelang es den Bemühungen des Demosthenes, die Athener zu bewaffnen; doch konnten diese nicht hindern, daß Philipp Amphissa eroberte und dann auch noch Elatea in Lokris besetzte. Nun hatte der Macedomer festen Fuß in Lokris gefaßt, und der Uebergang nach Böotien war leicht. Jetzt ward es den Athenern klar, daß ihnen im folgenden Jahre der Entscheidungskampf um ihre Freiheit bevorstände. Mit rastlosem Feuereifer ermahnte Demosthenes seine Landsleute zur Eintracht und zum Kampfe gegen den gemeinsamen Feind. Die Thebaner, welche auch die Gefahr erkannten, verbanden sich mit den Athenern, und im I. 338 v. Chr. zog das vereinigte Griechenheer nach Böotien in die Ebene von Chäronea, den Macedoniern entgegen. Philipp stand den Athenern, sein achtzehnjähriger Sohn Alexander den Thebanern gegenüber. Tapfer fochten die Griechen, aber die heilige Schaar der Thebaner, 400 Mann stark, ward

5. Die vorchristliche Zeit - S. 148

1866 - Leipzig : Brandstetter
148 Beifall fanden, verwunderte er sich sehr und rief: „Habe ich vielleicht etwas Dummes gesagt?" Im Jahr 318 v. Chr. ward Phocion von den Athenern der Verrätherei angeklagt und er mußte den Giftbecher trinken. Als einer seiner Freunde sagte: „Welch unwürdiges Schicksal trifft dich, o Phocion!" antwortete er ruhig: „Aber kein unerwartetes, denn es hat noch alle großen Athener betroffen!" 3. Während Philipp seine Eroberungen in Jllyrien und Thraeien immer weiter ausdehnte, wurde von den Griechen der heilige Krieg mit der größ- ten Erbitterung fortgesetzt. Die Phocier hatten die letzten Tempelschätze weggenommen, um Söldner anzuwerben, und die Thebaner sahen sich wiederholt genöthigt, den König Philipp um Hülfe anzusprechen. Philipp wußte die Athener durch listige Unterhandlungen zu täuschen und durch glänzende Versprechungen zu bethören; dann zog er durch die Thermo- pylen gegen die unglücklichen Phocier, deren Städte, zwanzig an der Zahl, von den siegreichen Macedoniern mit schrecklicher Grausamkeit zer- stört wurden. Philipp war übrigens klug genug, für den Augenblick sich wieder zurückzuziehen; nur den Paß von Thermopylä hielt er besetzt. Listig wartete er aus eine neue Gelegenheit, wo er sich wieder in die griechi- schen Händel mischen konnte, und seine Boten wanderten unterdeß von einer griechischen Stadt in die andere, um die einflußreichsten Männer zu bestechen. Der bekannteste unter denen, die schlecht genug waren, ihr Vaterland zu verrathen, ist der athenische Redner Aeschines. Dieser und Andere seines Schlages bewirkten, daß bald wieder ein heiliger Krieg beschlossen wurde gegen die Einwohner der Stadt Amphissa in Lokris, welche die dem Apoll geheiligte Ebene von Krisa angebauet hatten. Ans den Rath des bestochenen Aeschines ward Philipp sogar zum Oberfeld- herrn ernannt (337).. Zwar gelang es den Bemühungen des Demosthenes, die Athener zu bewaffnen; doch konnten diese nicht hindern, daß Philipp Amphissa er- oberte und dann auch noch Elatea in Lokris besetzte. Nun hatte der Macedonier festen Fuß iu Lokris gefaßt, und der Uebergang nach Böotien war leicht. Jetzt ward es den Athenern klar, daß ihnen im folgenden Jahre der Entscheidungskamps um ihre Freiheit bevorstände. Mit rastlosem Feuereifer ermahnte Demosthenes seine Landsleute zur Eintracht und zum Kampfe gegen den gemeinsamen Feind. Die Thebaner, welche auch die Gefahr erkannten, verbanden sich mit den Athenern, und im I. 338 v. Chr. zog das vereinigte Griechenheer nach Böotien in die Ebene von Chäronea, den Macedoniern entgegen. Philipp stand den Athenern, sein achtzehn- jähriger Sohn Alexander den Thebanern gegenüber. Tapfer fochten die Griechen, aber die heilige Schaar der Thebaner, 400 Mann stark, ward

6. Griechische und römische Geschichte - S. 110

1894 - Leipzig : Voigtländer
— 110 — gesandtschasten, der Volksredner Demades, ferner Äschines, in der Redekunst der Nebenbuhler des Demosthenes und, seitdem er ihn in Pella persönlich kennen gelernt, der begeisterte Bewunderer Philipps. Viele, die bisher dem Eubulos gefolgt waren, unterstützten die makedonische Partei; andere dienten ihr, weil sie den Glauben an Athens Fähigkeit, dem mächtigen Könige erfolgreich zu widerstehen, verloren hatten: so der uneigennützige und tüchtige Heerführer P h o k i o n, der letzte, den die Athener noch besaßen, und I s o k r a t e s, der in seinen geschriebenen Reden den Gedanken vertrat, daß Philipp berufen sei, die untereinander versöhnten Griechen in einem neuen Nationalkriege gegen die Perser anzuführen. Gelang es auch in den Jahren, die auf die Besetzung der Thermopylen solgten, der Wachsamkeit des Demosthenes und seiner Partei, den Umtrieben Philipps im Peloponnes und in Mittelgriechenland mit Erfolg entgegenzuarbeiten, so verschärfte sich hierdurch die Spannung zwischen dem Könige und Athen um so mehr, sodaß es 341 zu offenem Kriege kam. Durch den Angriff, den Philipp damals auf Perinth und Byzanz richtete, in ihren Lebensbedingungen bedroht, boten die Athener nicht allein für sich eine starke Flotte auf, sondern sie erhielten auch von den Inseln und Städten, die sich unter ihnen zu einem Kriegsbunde zusammenschlossen, starken Zuzug, sodaß die beiden Städte am Bosporos, energisch unterstützt, ihre Freiheit behaupteten. Philipp, hier zurückgewiesen, benutzte sein kriegsbereites Heer dazu, die Völker im Norden seines Reiches zu besiegen und dessen Grenzen bis zur Donau hin auszudehnen. Kaum war er nach Pella zurückgekehrt, da rief ihn 339 der Beschluß einer nur teilweise beschickten Amphiktyonenversammlung wiederum nach Mittelgriechenland herbei, um die Lokrer von Amphissa für die Bebauung eines dem delphischen Gotte geheiligten Landstriches zu bestrasen. Nachdem er mit Raschheit die Söldner der Amphissäer zerstreut hatte, besetzte er diefeste E la t eia in Phokis, welche die Straße nach Theben beherrschte. Auf die Kunde hiervon brachte Demosthenes ein Bündnis zwischen Theben und Athen zu stände, und so rückte noch einmal ein Bundesheer der Griechen unter Athens Leitung gegen den gemeinsamen Feind ins Feld; allein in der Schlacht auf der Ebene von Chäroneia 338 erlag die Tapferkeit der verbündeten Hellenen der erprobten Kriegstüchtigkeit des makedonischen Heeres. Alexander, der achtzehnjährige Sohn des Königs, vernichtete zuerst die The-baner auf dem rechten Flügel der Griechen, warf alsdann deren Centrum nieder, bis zuletzt auch die Athener von dem Könige selber in die Flucht getrieben wurden. Gegen die Thebaner verfuhr Philipp nach seinem Siege mit Härte: der böotifche Bund ward aufgelöst und in die Kadmeia eine makedonische Besatzung gelegt. Den Athenern, die sich in ihrer Stadt zur äußer-

7. Teil 1 - S. 70

1876 - Leipzig : Teubner
70 — t ei sehe Friede zu Stande. Ungehindert drang jetzt Philipp, von den Thebanern gegen Pbokis zu Hülfe gerufen, unter abermaliger Täuschung Athens durch die Thermopylen, zwang die Phoker zur Unterwerfung, machte sie durch Zerstörung ihrer Städte wehrlos und liefs sich an ihrer Stelle als stimmberechtigtes Mitglied in den Ampliiktionenbund aufnehmen. So hatte er in Hellas festen Fufs gefasst. § 98. Philipp suchte hierauf zunächst seine Herrschaft in Thessalien zu befestigen (Einsetzung makedonisch gesinnter Regierungen, militärische Besetzung wichtiger Punkte), in der Peloponnes durch Unterstützung der Sparta feindlichen Staaten Einfluss zu gewinnen und in allen griechischen Staaten einflussreiche Männer durch Bestechung auf seine Seite zu ziehen. In Athen standen Aeschines und Philokrates an der Spitze der makedonischen Partei, auch der redliche und kriegstüchtige Ph^vkjjui^wirkte für den Frieden, weil er jeden Widerstand gegen die makedonische Macht für aussichtslos hielt. Dagegen stellte die nationale Partei unter Demosthenes, Lykurgps, Hypereides die Einigung der Griechen unter Athens Füh-i'ung zum Schutz der Freiheit gegen Philipps Pläne als Ziel der Politik auf. Diese Partei gewann allmählich die Oberhand und bewirkte zunächst einen hoffnungsvollen Aufschwung. Die Athener gewannen 343 Megara, befestigten ihre Stellung in der Chersonesos, schlossen 341 ein Bündnis mit Byzanz und brachten 340 einen nationalen Bund mit Euböa, Megara, Achaja. Korinth, Leukas, Akarnanien, Ambrakia und Kerkyra zu Stande. Das von makedonischen Truppen besetzte Euböa wurde durch Phokion befreit und Philipp durch persische und athenische Streitkräfte genötigt die Belagerung von Per in-t.hos und Byzanz aufzugeben 340—339. Schnell aber brach jetzt die Katastrophe herein. Auf der Amphiktionenversammlung wurde durch eine makedonische Partei wegen Verletzung heiligen Gebietes der Krieg gegen Amphissa erklärt und die Führung desselben Philipp übertragen. (Vierter heiliger Krieg 339-—38). Dieser zeigte durch die unvermutete Besetzung von E lat ei a diesseits der Thermopylen seine Absicht sich zum Herrn von Hellas zu machen. Die ausserordentlichen Anstrengungen der von Demosthenes begeisterten Athener und ihr Bündnis mit Theben führten anfangs zu einigen Erfolgen gegen die Makedonier in Phokis. Als aber Philipp nach Zerstörung von Amphissa mit der Hauptmacht in Böotien einbrach, erlitt das Heer der Verbündeten im August 338 die entscheidende Nie- i/ derlage bei Chäroneia, welche der Freiheit Griechenlands ein Ende machte. Theben erhielt eine makedonische Besatzung, Athen verlor seine Besitzungen zur See, wurde aber j sonst schonend behandelt (Friede des Demades). Naohdem

8. Die Helden Griechenlands im Krieg und Frieden - S. 468

1866 - Leipzig : Teubner
468 Sechstes Buch. mit der größten Anstrengung eine Flotte aus, um den von Philipp belagerten Städten.perinthos und Byzanz zu Hülfe zu eilen. Auch der Perserkönig hielt sich jetzt nicht mehr für sicher und gab feinen Satrapen Befehl, Perinth mit aller Macht zu schützen. So mißlangen Philipp diesmal seine Anschläge, er mußte unverrichteter Sache von beiden Städten abziehen (340). Während hierauf Philipp, scheinbar um die griechischen Ange- legenheiten unbekümmert, sich nach Skythien wandte, wurde im Jahre 339 in dem Rathe der Amphiktyonen durch die Männer seiner Partei, unter denen besonders der Athener Aischines thä- tig war, der letzte entscheidende Schlag gegen die Hellenen vor- bereitet. Die Lokrer von Amphissa hatten delphisches Tempelland bebaut, und auf die Klage des Aischines beschlossen die Amphi- ktyonen, sie zu züchtigen. Da der erste Angriff auf dieselbeu zurückgeschlagen wurde und die Lokrer, von Athen unterstützt, Alles, was den Amphiktyonen anhing, aus ihrem Gebiete ver- jagten, so wählten die Amphiktyonen den Philipp zum unum- schränkten Anführer und trugen ihm auf, dem Apollon und den Amphiktyonen beizustehen und nicht zuzugeben, daß der Gott von den gottlosen Amphissäern so mißachtet werde. Philipp kam und beendete den Krieg gegen Amphissa, besetzte aber dann uner- wartet die Stadt Elateia am Kephissos in Phokis, den Schlüssel zu Böotien und Attika. Ein panischer Schrecken ergriff die Athener und auch die Thebaner, welche es beständig mit Philipp gehalten hatten, in der letzten Zeit aber mit ihm in Spannung und Zerwürsniß lagen. Die Athener rüsteten sich, Demosthenes eilte nach Theben und brachte durch die Gewalt seiner Rede die Bürger dahin, daß sie, des alten Grolls gegen Athen vergessend, sich mit ihm gegen den gemeinsamen Feind vereinigten. Das verbündete Heer beider Städte, verstärkt durch Euböer, Megareer, Achäer, Kerkyräer, Korinthier und Leukadier, zog aus und er- rang in zwei Gefechten nicht unbedeutende Vortheile; endlich

9. Lehrbuch der alten Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 57

1886 - Hannover : Meyer
57 Von diesem Frieden waren die Phocier ausdrücklich ausgenommen, die deshalb den Thermopylenpaß besetzt hielten. Philipp bestach aber den Anführer, der mit seinen Truppen abzog, worauf er selbst durch den Paß rückte und die Phocier gänzlich besiegte. Den Vorsitz bei den pythischcn Spielen und ihre 2 Stimmen im Amphiktyonengericht erhielt Philipp. Das Ende des 3. heiligen Krieges weckte die Athener aus ihrer Sorglosigkeit, so daß sie des Demosthenes Bestrebungen unterstützten, wenn mich einige Patrioten, wie der Feldherr Phoeion, einen Sieg über Philipp für unmöglich hielten. Neben offenen Verrätern gab es cinch solche, welche für eiueu Kampf gegen Persien unter Führung Philipps schwärmten, wie der Redner Jsokrates. Im ganzen erwachte aber wieder das Vaterlandsgefühl, und als Philipp die Griechenstädte an der thraeischen Küste seinem Reiche einverleiben wollte, griffen die Athener (angefeuert durch die 3. philippische Rede des Demosthenes) erfolgreich zu den Waffen: der König mußte die Belagerung von Perinth und Byzanz aufheben. Um die Wirkung dieser Niederlagen zu beseitigen, überschritt Philipp den Balkan und dehnte sein Reich bis an die Donau aus. Eine Gelegenheit, in Griechenland wieder einzugreifen, bot ihm der 4. heilige Krieg gegen die Lokrer der Stadt Amphiffa, welche das Feld von Cirrha wieder bebant hatten. Philipp unterwarf die Amphissäer, besetzte aber ans dem Rückmärsche Elatea in Phoeis, welches die Straße nach den Thermopylen und Böotien beherrschte. Damit offenbarte der König seine wahren Absichten und begeisterte die Hellenen zu kräftiger Gegenwehr. Demosthenes schloß mit Theben ein Bündnis, dem die meisten Staaten beitraten. Nach zwei siegreichen Gefechten ließen sich die Griechen aber von Philipp in die Ebene von Chäronea locken, welche für die maeedonische Phalanx und schwere Reiterei ein geeignetes Terrain bot. Trotz todesmutiger Tapferkeit verloren die Griechen bei Chäronea Siegn nd Frei heit, und Philipp errang die Hegemonie über Griechenland. Der böotifche Bund wurde aufgelöst, die Kadmea erhielt eine maeedonische Besatzung. Als die Athener sich aufs neue zu verzweifeltem Kampfe rüsteten, bot ihnen Philipp einen günstigen Frieden. Sie behielten Salamis, Delos, Samos, Lemnos und Jmbros, mußten aber die Hegemonie Macedoniens anerkennen. In den übrigen Staaten wurden oligarchische, d. H. maeedonisch gesinnte Regierungen eingesetzt, und Chaleis, Ambracia und Korinth erhielten maeedonische Besatzungen. Nach einem Verheerungszuge in das Eurotasthal wurde Philipp auf einer Versammlung aller Hellenen zu Korinth zum Oberfeldherrn in dem bevorstehenden Kriege gegen Persien ernannt. Der Kamps gegen den Erbfeind sollte die bösen Erinnerungen an die letzten Jahre verwischen und ein neues Band um die hellenischen Staaten und Maeedonien schlingen. Schon hatte Philipp ein kleines Heer unter Pamento, seinem tüchtigsten Feldherrn, nach Kleinasien voransgesaudt, als er bei der Hoch- 346 338

10. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 64

1918 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
64 I. Gesch. b. Griechen. Vom Ausg. b. Perserkriege bis zur Schlacht v. Chronea. Er setzte es durch, da dreimal Hilfesendungen abgingen, an denen nicht blo Sldner, sondern auch Brger teilnahmen. Bevor jedoch die dritte Sendung ankam, hatte Philipp die Stadt durch Verrat ein-genommen. Olynth wurde zerstrt, und auerdem muten 32 benachbarte Griechenstdte ihre Festungswerke schleifen. In Athen dachte man jetzt daran, einen groen Bund aller Griechen gegen Mazedonien zu stiften. Aber bei der herrschenden Zwietracht war nichts zu erreichen. c) Philipp wird Mitglied des Auiphiktionenbundes. Aber Philipp wute die Athener hinzuhalten, bis er schlielich die Maske abwarf und durch die Thermopylen in Phons eindrang. Er berief die Versammlung der Amphiktionen, welche die Tempelruber schwer bestrafte und die zwei Stimmen, die sie bisher im Rate der Amphiktionen ge-fhrt hatten, auf Philipp bertrug. Damit war Philipp amtlich als Grieche anerkannt (vgl. S. 62). 3. per Keilige Krieg gegen die ^5okrer von Amphissa (339). Als die Softer von Amphissa, wie einst die Phocier, das ge-weihte Land des Apollo bebauten, wurde im Rate der Amphiktionen der Krieg beschlossen und Philipp zum Oberbefehlshaber ernannt. Dieser, darauf vorbereitet, erschien sofort mit einem Heere. Er eroberte Amphissa, besetzte aber dann die Festung Elatea (in Phocis), welche die Hauptstrae nach Botien und Attika beherrschte. 338 4. Schlacht ei Khronea und das Ende der staatlichen Selbstndigkeit Griechenlands. Die Absicht Philipps lag jetzt klar vor aller Augen. In Athen herrschte die grte Bestrzung; niemand wollte in der Volksversammlung das Wort ergreifen. Da erhob sich Demosthenes und setzte auseinander, da noch nicht alles verloren sei. Er schlug ein Bndnis mit Theben vor, welches bisher auf feiten Philipps gestanden hatte; man msse den alten Ha vergessen und auch die brigen Städte zu gewinnen suchen. Das Volk stimmte ihm bei und bertrug ihm selbst die Gesandtschaft nach Theben. Die Brgerheere der Athener und Botier vereinigten sich, die Korinther und andere schlssen sich an. So war wenigstens eine ber-rumpelung unmglich. Erst das folgende Jahr brachte die Entscheidung. Die Ebene von Chronea (in Botien), welche Philipp die Entwicklung seiner aus-gezeichneten Reiterei gestattete, wurde das Grab der griechischenfrei-heit. Die Griechen unterlagen in ehrenvollem Kampfe trotz ihrer Tapfer-

11. Hilfsbuch für den Unterricht in der alten Geschichte - S. 67

1910 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Der heilige Krieg gegen die Lokrer. Die Schlacht bei Chronea. 67 3. I>er heilige Krieg gegen die Lokrer von Amphissa (339). Nach Beendigung des phocischen Krieges blieb Demosthenes nicht unttig. Stets behielt er Philipp im Auge, welcher neue Eroberungen plante und seine Herrschast der ganz Thrazien bis an das Schwarze Meer aus-dehnte. Als er die wichtige Stadt Byzanz zu belagern begann, begeisterte Demosthenes trotz der immer strker werdenden mazedonischen Partei die Athener zu einer Hilfesendung, so da der König von der Stadt ablassen mute. Aber schines wute bald einen neuen Krieg zu entznden. Als die Lokrer von Amphissa, wie einst die Phocier, das geweihte Land des Apollo bebauten, wurde im Rate der Amphiktionen der Krieg beschlossen und Philipp zum Oberbefehlshaber ernannt. Dieser, darauf vorbereitet, erschien sofort mit einem Heere. Er eroberte Amphissa, besetzte aber dann die Festung Elatea (in Phocis), welche die Hauptstrae nach Botien und Attila beherrschte. 4. Die Schlacht ei Ghronea und das Gnde der staatlichen 338 Selbstndigkeit Griechentands. Die Absicht Philipps lag jetzt klar vor aller Augen. In Athen herrschte die grte Bestrzung; niemand wollte in der Volksversammlung das Wort ergreifen. Da erhob sich Demosthenes und setzte auseinander, da noch nicht alles verloren sei. Er schlug ein Bndnis mit Theben vor, welches bisher auf feiten Philipps gestanden hatte; man msse den alten Ha vergessen und auch die brigen Städte zu gewinnen suchen. Das Volk stimmte ihm bei und bertrug ihm selbst die Gesandtschaft nach Theben. Das Bndnis kam zu stnde. Die Brgerheere der Athener und Botier vereinigten sich, die Korinther und andere schlssen sich an. So war wenigstens eine berrumpelung unmglich. Erst das folgende Jahr brachte die Entscheidung. Die Ebene von Chronea (in Botien), welche Philipp die Entwicklung seiner aus-gezeichneten Reiterei gestattete, wurde das Grab der griechischen Frei-heit. Die Griechen unterlagen in ehrenvollem Kampfe trotz ihrer Tapfer-feit und vaterlndischen Begeisterung der berlegenen Fhrung eines groen Feldherrn und der Kriegsbung eines sieggewohnten stehenden Heeres. Demosthenes kmpfte in den Reihen der athenischen Hopliten. Auf maze-donischer Seite zeichnete sich der 18jhrige Sohn Philipps, Alexander, als Fhrer der Reiterei aus und trug durch die Vernichtung der heiligen Schar wesentlich zum Siege bei.

12. Geschichte des Alterthums - S. 221

1850 - Regensburg : Manz
221 Schlacht bei Chäroneia. Philipp's Tod. Versammlung (339) dringend auf, die Ruchlosigkeit der Am- phissäer zu bestrafen. Als aber die Amphissäer kräftigen Wider- stand leisteten, wurde Philippos zum Vollstrecker des Strafge- richts auserwählt. Er trat den Zug nach Griechenland (339) an, besetzte die wichtige Stadt Elateia, den Schlüssel zu Phokis und Böotien und verbreitete dadurch eine ungeheure Bestürzung in Athen. Nur Demosthenes zagte nicht und feuerte jetzt die Athener auf's Neue zum entschlossenen Kampfe mit Philipp und zum Bunde mit Theben an. Allein der König eroberte Am- phissa, zerstreute die, athenischen Söldner, und rückte, von pelo- ponnesischen und andern griechischen Hülfstruppen verstärkt, in die Ebene von Chäroneia, in welcher die macedonische Phalanx ihre ganze Wirksamkeit ausüben konnte. Ihm entgegen, unter schlechten oder bestochenen Feldherren Athener, Thebauer, Lokrer und Phokäer. Nach heftigem Kampfe entschieden die thessalische Reiterei unter Alexander, Philipps Sohne, und die Phalanx den Sieg für Philipp. Die ganze heilige Schaar der Thebaner ward niedergehauen, und die Freiheit Griechenlands, längst von Griechen verrathen, an diesem Tage zu Grunde gerichtet. Enke Juli 338. Den gefallenen Athenern hielt Demosthenes die Lei- chenrede, Phokion aber wurde zu Philipp geschickt, einen Frieden zu schließen, der noch unter milden Bedingungen zu Stande kam. 9. Unterwerfung von Griechenland. Härter war das Loos Thebens, das eine macedonische Be- satzung in die Burg aufnahm und 300 macedonischgesinnte The- baner zu Magistraten erhielt. Dann ordnete Philipp, der schon früher Thessalien gleich einer Provinz eine administrative Eintheil- ung gegeben hatte, die Gränze der Messenier, Tegeaten, Argiver und Megapoliten gegen Sparta, schränkte dieses auf Lakonien ein und ließ sich dann im Frühjahre 337 zum allgemeinen Feldherrn (Gtqcttrjy'oq) der Griechen gegen Persien erwählen. Als der Feld- zug bereits beginnen sollte, fand jedoch Philipp in Folge seiner Ausschweifungen auf der Höhe seines Glückes, im Rausche seines Stolzes, den Tod durch Pausanias, in dem Momente, als er die Früchte aller seiner gewaltthätigen und hinterlistigen Bemühungen zu ärndten gedachte 336.

13. Die Geschichte des Altertums - S. 66

1881 - Berlin : Weidmann
66 Die Griechen. Recht für seine gefährlichsten Feinde hielt (die philippifcheu Reden des Demosthenes). Seine Angriffe auf Perin th und Byzanz wurden zunu von den Atheneru (Chares, Phoeion) zurückgewiesen; um so glücklicher war er aber in dem neuen heiligen Kriege. Die Locrer von Amphissa hatten nämlich delphisches Gebiet in Besitz qo nommen und angebaut; die Amphiethoneu Versammlung, an der Aschines teilnahm, beschloß sogleich, Philipp zum Feldherrn gegen ste zu erwählen. Er zerstörte Amphissa, besetzte aber auf dem Rückmärsche unerwartet Elatea, den „Schlüssel zu Mittelgriechenland". Darüber entstand großer Schrecken in Athen. Demosthenes begab sich nach Theben und brachte zwischen beiden Staaten einen Bund zustande; Corinth u. a. Mittelstaaten schlossen sich demselben an. Den Friedensversicherungen Philipps traute man nicht; das Bundesheer vereinigte sich in Böotien, und hier kam es zur Entscheidungsschlacht von Chäronea 338. Im Bundesheere fehlten tüchtige Feldherren und die Einheit der Kriegsleitung; dagegen war Philipp ein vorsichtiger und erfahrener Kriegsmann^ der feine ,-i.uippen ganz in der Hand hatte. Sein 18 jähriger Sohn Alexander, von erprobten Feldherren umgeben, brachte zuerst die Thebaner zum Weichen; dann wars sich Philipp ans die Athener und schlug auch diese in die Flucht. [Der Untergang griechischer Freiheit. Ende Philipps 336.] Die Athener gaben aber noch nicht alles verloren: sie rüsteten aufs neue mit der größten Anstrengung ihrer Kräfte. Philipp selbst bot ihnen dagegen den frieden an, und da die Bedingungen günstig waren, so fand man sich in das Unvermeidliche und schloß den Frieden ab: Athen sollte aus die Seeherrschaft verzichten, seine Selbständigkeit aber behalten. Herrischer verfuhr Philipp gegen Theben; die Stadt mußte eine macedonifche Besatzung bei sich aufnehmen und die böotischen Städte aus ihrer Botmäßigkeit entlassen. Ebenso stellte Philipp in der Peloponuesus die Selbständigkeit aller kleinen Staaten und Städte her und ließ sich endlich auf einer allgemeinen griechischen Versammlung in Corinth zum unumschränkten Obetseldherrn gegen die Perser „die alten Nationalfeinde der Hellenen" ernennen. — So beließ Philipp zwar allen griechischen Staaten die Freiheit; in allen Kämpsen aber der Griechen untereinander oder gegen fremde Völker waren sie ihm zur Heeresfolge verpflichtet und feinem Willen unbedingt unterworfen. —

14. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 67

1902 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Eroberung durch Philipp von Makedonien 359—338. 67 Haßtester Gegner, der mir Bewußtsein für den Anschluß an Philipp eintrat; endlich von Philipp bestochene Verräter. § 69. Philipps Fortschritte. Chäronea. Im Jahre 348 gelang es Philipp durch Einnahme von Olynth, dem die Athener auf Olynth 348. Demosthenes' Betrieb vergeblich Hilfe gesandt hatten, die Eroberung der Chalkidike zu vollenden. Ein zweiter Erfolg war der Abschluß des für ihn günstigen philokrateischen Friedens mit Athen; er trf^er hat seinen Namen von Philokrates, der ihn in der Volksversamm- Friede 346. lung beantragte; auch Demosthenes hielt den Abschluß für nötig, obwohl dadurch die Phoker preisgegeben wurden. Infolge dessen konnte Philipp durch die Thermopylen in Phokis > inbrechen, es ^°benr^v. erobern und verheeren; die beiden Stimmen, welche die Phoker im Amphiktyonenbunde geführt hatten, wurden auf Philipp übertragen. In den nächsten Jahren aber gewann Demosthenes steigenden Einfluß in Athen; als Philipp die Städte Byzanz und Pe- ^»erungv. rinthos einzunehmen versuchte, die ihm als Stützpunkte für den ° geplanten persischen Feldzug dienen sollten, traten die Athener wieder in den Krieg ein und nötigten den König zur Aufhebung der Belagerung. Da bot sich diesem eine neue Gelegenheit, seine Waffen nach Mittelgriechenland zu wenden: auf Äschines', des athenischen Gesandten, Antrag beschloß die Amphiktyonenversammlung im J.339 einen neuen heiligen Krieg und zwar gegen die Lokrer von Amphissa, ®ie^g5eil die der widerrechtlichen Bebauung des heiligen Feldes von Krissa angeklagt wurden. Philipp wurde die Führung des Krieges übertragen. Dieser zerstörte Amphissa; dann aber besetzte er die an der böotischen Grenze gelegene Stadt Elateia und bedrohte so ebenso Theben wie Athen. Da brachte die Beredsamkeit des Demosthenes einen Bund zwischen beiden Städten zustande. Im Jahre 338 kam es zur Entscheidungsschlacht von Chäronea: sie wurde entschieden Chäronea338. durch Philipps achtzehnjährigen Sohn Alexander, der den rechten Flügel der Feinde, wo die Thebaner standen, besiegte. Demosthenes hatte als Hoplit mitgefochten. Die Reste des später auf dem Schlachtfeld errichteten marmornen Löwen sind noch heute dort zu finden. Nach Theben wurde nunmehr eine makedonische Besatzung gelegt. Athen bewilligte Philipp günstige Bedingungen; aber es mußte wie die anderen hellenischen Staaten außer den Spartanern, deren Land verheert wurde, die sich aber nicht unterwarfen, Makedoniens Hegemonie anerkennen. Ibre Gesandten traten in Korinth au ^aet9ceö™°”en§ einem Bundesrat (ovvtdgiov) zusammen und ernannten Philipp zum Bundeöfeldherrn {argat^yog atwxgarwg) gegen Persien. Und 5*

15. Geschichte des Altertums - S. 162

1889 - Wiesbaden : Kunze
162 Zweiter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. Griechenland verließ, leistete er seinem hohen Gönner Philipp von Makedonien noch einen wichtigen Dienst. Auf der Amphiktyonen-versammlung klagte er als Abgeordneter Athens die Bewohner von Amphissa, einer Stadt in Lokris, an, sie hätten ein dem delphischen Apollo geweihtes Stück Land weggenommen und zu ihrem Eigentum gemacht. Die Schuldigen wurden von dem Amphiktionengericht mit einer schweren Geldbuße bestraft, und als sie die Zahlung derselben verweigerten, wurde auf den Antrag des Äschines der König von Macedonien, als das mächtigste Bundesmitglied, mit der Ausführung der Strafe beauftragt; dadurch entstand der zweite heilige Krieg 339—338. Von einem siegreichen Zuge gegen die Skythen an der Donau zurückgekehrt, eilte Philipp nach Griechenland, besetzte den Thermopylenpaß und andere wichtige Punkte und zog gegen Amphissa. Die Stadt wurde erobert, bestraft und das geraubte Land dem Tempel zu Delphi zurückgegeben. Darauf besetzte er unerwartet die Festung Elatea in Phokis, die ihm den Zugang nach Böotien und Attika sicherte. Die Nachricht über diesen Vorgang wirkte äußerst bestürzend aus die Athener. Jetzt sahen sie, aber leider zu spät, ein, daß Demosthenes mit seinen Vorstellungen und Mahnungen Recht gehabt hatte. Auf feinen Rat beschlossen sie, den Groll gegen Böotien zu vergessen, Theben ein Bündnis anzutragen und Gewalt gegen Gewalt zu setzen. Demosthenes wurde als Abgeordneter nach Theben gesandt, wo er das Bündnis zustande brachte und die Ausrüstung einer beträchtlichen Streitmacht bewirkte. Aber die in der Eile zusammengebrachten Truppen konnten gegen die kriegstüchtige macedomsche Phalanx nichts ausrichten. Am 4. August 338 trafen die beiden Heere in der Ebene von Chäronßa in Böotien zusammen; der Kamps fiel zum Nachteil der Griechen aus und vernichtete ihre Unabhängigkeit. König Philipp war außer sich vor Freude, als er des Sieges gewiß war, sodaß ihn ein gefangener athenischer Redner an feine Würde erinnern mußte und zu ihm sagte: „Du spielst die Rolle des Thersites, da dir doch das Schicksal die des Agamemnon zugewiesen hat." Sein 18jähriger Sohn Alexander hatte in dieser Schlacht die erste Probe seines Kriegsmutes und Feldherrntalentes abgelegt. Übrigens benahm sich Philipp großmütig; er gab die gefangenen Athener ohne Löfegeld zurück, schickte die Asche der Gefallenen nach Athen, wo ihnen Demosthenes die Leichenrede hielt, bot den Athenern Frieden und Freundschaft an und ließ nur Theben feine Strenge fühlen. Nachdem er den Vorsitz im Amphiktionenbund,

16. Alte Geschichte - S. 42

1903 - Altenburg : Pierer
42 28. Der zweite Heilige Krieg. 28. Der zweite Heilige Krieg und die Unterwerfung Griechenlands. Nach diesen Ereignissen herrschte scheinbar Ruhe, doch bekmpften sich fast in allen griechischen Stdten eine macedonische und eine patriotische Partei. In Athen gewann Demosthenes gegen die Friedenspartei des Enbulus und Phokion und die Verrter unter der Fhrung des Redners schines immer mehr Boden. Allein bald sollte durch einen neuen Zwist die Freiheit Griechen-lands untergehen. schines, der athenische Gesandte bei den Am-phiktyonen, veranlate einen Beschlu derselben, nach welchem die Lokrer von Amphissa wegen der Bebauung heiligen Landes mit Krieg berzogen wurden. Fr diesen Krieg whlten die Amphiktyonen Philipp zum Feldherrn. Dies war der Ursprung des zweiten -338 Heiligen Krieges (339338). Philipp kam, aber nicht in der Absicht, nur die unbedeutenden Amphisser zu bestrafen, sondern ganz Griechenland zu unterwerfen. Daher besetzte er die phokische Stadt Elatea, von der aus er die Strae nach Theben und Athen be-herrschte. Dieses Ereignis, das der die Absichten Philipps keinen Zweifel lie, versetzte die Athener in die heftigste Aufregung. Nur Demosthenes behielt seine ruhige Fassung, entflammte den Mut der Athener und setzte in der rasch berufenen Volksversammlung durch, da man sich eifrig rsten und durch Gesandtschaften ein Bndnis mit den brigen Griechen, besonders mit Theben zustande bringen sollte. Er selbst bernahm die schwierigste Aufgabe, die Theber, welche seit der Schlacht bei Leuktra mit den Athenern zerfallen waren, zu gewinnen; und lste sie vollkommen, denn die Theber vereinigten nicht nur ihre Truppen mit denen der Athener, sondern berlieen sogar, während sie auszogen, den Athenern die Verteidigung ihrer Stadt. Auch aus andern Staaten Griechenlands (nicht aber aus Sparta) kamen Truppen herbei, so da die Erwartung Philipps, er wrde es nur mit Athen zu tun haben, durch die Ttigkeit des Demosthenes vollstndig vereitelt war. Allein weniger gut war die militrische Fhrung der Griechen. Sie erlagen nach tapferer Gegenwehr in der 338 blutigen Schlacht bei Chronea (338) der Feldherrnkunst Philipps und der Tapferkeit Alexanders, seines jungen Sohnes. Nach dieser Schlacht besetzten die Macedonier Theben. Athen erhielt zwar einen milden Frieden, verlor aber in der Tat seine Selbstndigkeit. Darauf lie sich Philipp durch eine Versammlung der griechischen Staaten (mit Ausnahme Spartas) in Korinth zum Anfhrer der Hellenen im Kampfe gegen Persien whlen; konnte aber den Krieg selbst nicht mehr beginnen, da er in Pella dem Dolche eines Meuchel-336 Mrders erlag (336).

17. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 51

1888 - Habelschwerdt : Franke
die Phocier den Krieg gegen die Thebaner weiter führten, riefen letztere abermals Philipp zu Hilfe, der nun durch sein bloßes Erscheinen den Krieg beilegte. Die Phocier wurden zur Zahlung von 60 Talenten verurteilt, und Philipp erhielt ihre beiden Stimmen im Amphik-tyonenbuud. 4. Weitere Fortschritte Philipps. a) Noch während des vorigen Krieges griff er griechische Städte auf Chalcidice, unter anderen Olynth, an. Zwar sandten die Athener, durch den begeisterten Demosthenes aus ihrer Schlaffheit aufgerüttelt, der Stadt Hilfe, aber sie kam zu spät. Olynth fiel durch Verrat. b) In Athen wirkte der gewandte Redner Äschines in seinem Interesse. c) Philipp schützte die Messenier gegen die Angriffe Spartas, erschütterte die Stellung der Athener im Chersones und störte ihren Handel im Hellespont und in der Propontis. Dagegen mahnte Demosthenes in Athen mit kühnem Freimute und glühender Vaterlandsliebe unablässig zum Kriege gegen Macedo-nien und wurde so die Seele der nationalen Erhebung. 5. Der heilige Krieg gegen die Lokrer von Amphissa, 339. Als die Lokrer von Amphissa ebenfalls heiliges Land verletzt hatten, wurde von den Amphiktyonen der Krieg gegen sie beschlossen und auf den Rat des Äschiues Philipp mit der Führung desselben betraut. Dieser besetzte zuerst das wichtige Elatea (an der Straße nach Böotien), dann erst zerstörte er Amphissa. 6. Der Entscheidungskampf bei Chäronea, 338. Die Nachricht von der Besetzung Elateas hatte allgemeine Bestürzung verbreitet. Man erkannte jetzt Philipps Absichten, die auf Unterdrückung der griechischen Freiheit gingen. Demosthenes vermittelte mit dem feindlichen Theben ein Bündnis, dem sich auch die kleineren Staaten anschlossen. Aber in der Schlacht bei Chäronea erwies sich Philipps Heer überlegen; sein Sohn Alexander entschied den Sieg. Die griechische Freiheit war dahin. Der Sieger wurde auf einer Tagsatzung zu Korinth zum alleinigen Anführer im bevorstehenden Kriege gegen die Perser ernannt. Kuttur. 1. Die Beredsamkeit. Die Kunst der öffentlichen Rede fand besonders

18. Lehrbuch der Geschichte für die oberen Klassen höherer Lehranstalten - S. 69

1887 - Stuttgart : Krabbe
in Drfer zerstrent; den Tempelschatz (47 Mill. Mark!) sollte das verdete Lndchen ersetzen; dazn wnrden die Phokeer aus dem Amphiktyonenbunde gestoen und Philipp dafr mit ihren 2 Stimmen belohnt. Schon 346 war er eigentlich Herr von Griechenland. 4) In den sieben Jahren des Scheinfriedens (346339), die nun folgten, bemhte sich Demosthenes Philipps Fortschritte, wo er konnte, zu hemmen; die athenische Brgerschaft war nicht mehr so vertrauensselig wie einst; da und dort scheiterten durch Athens energisches Eingreifen Philipps Unternehmungen, namentlich gegen Byzanz. Demosthenes' philippische Reden schlugen durch; ein groer freier Kriegsbund kam unter seinem Einflsse zustande; das Volk whlte ihn zum Vorsteher des Seewesens. Da shrte den König eine andere Gelegenheit ans Ziel: der makedonisch gesinnte schines erhob Klage gegen die Lokrer von Amphissa wegen Frevels am Heiligen, und die Amphiktyonenversammlung ber-trug ohne Mitwirkung von Athen und Theben den neuen heiligen Krieg" (339) an Philipp. Dieser zerstrte Amphissa und besetzte dann pltzlich Elatea, das den Weg nach Botien und nach Attika wie die Strae nach den Thermopylen beherrschte. In Athen wurde sofort das Heer aufgeboten. Auch Theben lie sich von Demosthenes' begeisternden Worten fortreien. Ein Kriegsbund wurde geschlossen, und vereint traten Athener und Thebaner 338 338. bei Chronea dem Feind gegenber, der schon der Zahl nach ber-legen und viel besser gefhrt war. Nach hartnckigem Kampfe er-lagen die Griechen vollstndig. Theben wurde am hrtesten getroffen: der botische Bund mute aufgelst werden, die Kadmea erhielt eine makedonische Besatzung. Athen erhielt mige Be-dingungen: es behielt Attika und einige Inseln, mute aber ver-sprechen, in den zu grndenden neuen Bund einzutreten. Dann richtete Philipp auch im Peloponnes seine Herrschaft auf und strafte Sparta, das sich ihr nicht fgte, durch Verwstung und Beschrnkung seines Gebietes. Auf einer Tagsatzung in Korinth wurde die Hegemonie des Knigs der Griechenland anerkannt; ein.national-krieg gegen Persien sollte die Griechen mit der eingetretenen Wen-dung vershnen; Philipp wurde zum unbeschrnkten Oberfeldherrn gewhlt. Aber schon im August 336 wurde er in g, wo er 336. seiner Tochter Kleopatra eine glnzende Hochzeitsfeier veranstaltete, von einem makedonischen Edlen, Pansanias, aus Privatrache ermordet. Alexander und die hellenistische Welt. I. Alexander (336323). 1. Anfnge. Philipps grerer Sohn Alexander war 20 Jahre alt, als er zur Regierung kam, geboren 356 in der

19. Geschichte des Alterthums - S. 393

1852 - Weimar : Albrecht
393 leisteten Beistand, und Philipp mußte die Belagerung von Perinthus und Byzanz aufgeben. Philipp unternahm hierauf einen Zug gegen einige auf der Nordseite der unteren Donau wohnende Nomadenstämme; in Grie- chenland aber bereiteten sich die Verhältnisse vor, welche ihn zum Herrn und Gebieter machen sollten. Die Lokrer von Amphissa hat- ten ein Stück heiligen Landes bebaut; Aeschines klagte sie deshalb auf einer Versammlung der Amphiktyonen an und bewog die Am- phiktyonen sogleich selbst einzuschreiten und mit Hülfe der Delphier die auf den heiligen Feldern befindlichen Wohnungen und Pflanzun- gen zu zerstören. Mit Mühe entkamen sie der Rache der erbitterten Besitzer. Nun wurde ein Kriegszug gegen die Amphissäer unternom- men, und als dieser unglücklich ablief, die Führung desselben Philipp übertragen. Dieser rückte alsbald in Phocis ein und besiegte die von Athen mit 10,000 Söldnern unterstützten Amphissäer. Als er die auf der Straße von Thermopylä nach Böotien liegende phorische Stadt Elatea besetzte, verbreitete sich in Athen eine allgemeine Be- stürzung; denn man konnte sich nun nicht mehr darüber täuschen, daß Athen selbst das eigentliche Ziel des Zuges sei. Die einzige Hoffnung Athens beruhte jetzt auf einem Bündniß mit Theben. Vergebens suchten Philipps Gesandte die Thebaner zu gewinnen, des Demosthenes begeisternde Beredtsamkeit drang durch und Theben schloß ein Bündniß mit Athen. Jetzt erschienen die Truppen beider Staaten gegen Philipp im Felde. Die entscheidende Schlacht wurde im August 338 v. Chr. bei der böotischen Stadl Chäronea geliefert. Der besonders durch Alexanders Tapferkeit gewonnene Sieg Philipps vernichtete den letzten Widerstand der Griechen. Der König erleich- terte ihnen ihr hartes Geschick durch die Würde, mit welcher er sein Glück trug, Den Athenern sandte er ihre Gefangenen ohne Lösegeld zurück, und ließ ihnen, freilich mit Verlust ihrer Selbstän- digkeit und ihrer auswärtigen Besitzungen, ihre Freiheit und Ver- fassung. Die Thebaner mußten eine macedonischc Besatzung in ihre Burg aufnehmen. Ein Zug Philipps in den Peloponnes diente dazu die dortigen Streitigkeiten zu schlichten und die Macht der Spartaner zu schwächen. Im Frühling 337 v. Chr. berief Philipp eine Versammlung aller griechischen Staaten nach Korinth. Hier wurde der Krieg gegen Persien beschlossen, Philipp zum Oberfeld- herrn ernannt. Die Hegemonie über die griechischen Staaten war nun erreicht. Philipp kehrte nach Macedonien zurück und traf die nöthigen Vorbereitungen zum Perserkriege. Bereits waren Par- menio und Attalus mit einem Theile des macedonischen Heeres nach Kleinasien vorausgeschickt, als Philipp bei der Vermählung seiner Tochter Kleopatra mit dem Könige Alexander von Epirus von dem Macedonier Pausanias ermordet wurde. Pausanias, ein Leibwäch- ter des Königs, war früher als Edelknabe von Attalus beleidigt worben und hatte den König vergebens um Bestrafung desselben gebeten. Als sich Philipp nach der Trennung von der Olympias mit Attalus Nichte vermählte/ sah Pausanias alle Hoffnung auf Genugthuung schwinden; seine Rachgier wandte sich nun gegen den König selbst und er beschloß dessen Ermordung.

20. Tabellen der Geschichte sämtlicher Kulturvölker - S. 13

1889 - Leipzig : Fues
Griechen. 1z 395 Treffen b.haliartos i. Böotien; Lysander f. 394—387 Korinthischer Krieg. Bündnis zw. Theben, Argos, Korinth n. Athen g. Sparta. 394 Konons Seesieg b. Knidos. Wiederaufbau der langen Mauern Athens. — Agesi-lans' Rückmarsch aus Asien. Sein S. b. Koronen. 387 Friede d. Antalkidas. Die Griechen Kleinasiens wieder unter persische Herrschaft. Alle griech. Staaten für frei erklärt. 382 Phöbidas besetzt die Kadmea. 379 Befreiung Thebens durch Pclopidas. 379—362 Kriege Thebens g. Sparta. Bündnis Thebens mit Athen (Jphikrates, Timotheus u. Chabrias) 378. 371 Schl. b. Leuctra: Epaminondas' S. ü. Kleombrotns (f). Vernichtung der spartanischen Hegemonie. 371—362 Hegemonie der Thebaner unter Epaminondas u. Pclopidas (f 364). Einfälle in den Peloponnes. Epaminondas bis vor Sparta (Agesilans). Wiederherstellung Messeniens. 362 Epannnondas' S. n. Tod b. Mantinea. 359—336 Philipp v. Macedonien. 357—355 Bundesgenossenkrieg g. Athen. 355—346 3. heil. Krieg g. die Phocier. Philipps Einmischung. Demosthenes zu Athen (383—322). Seine philippischen u. olyu-thischeu Reden (erste 351). Philipp zerstört Olynth 348. 346 Friede des Philokrates. Philipp wird Mitglied des Amphiktyonenbnndes. 339—338 4. heil. Krieg g. Amphissa. 2*