Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Theil 4 - S. 291

1880 - Stuttgart : Heitz
Sklavenfrage. 291 gesprochen. „Die Sklaverei — heißt es daselbst — ist eine heimische Institution innerhalb der Staaten, die sie wünschen und sie existirt im Bereich der Staaten unabhängig von der Controle des Con-gresses. Der Congreß hat die oberste gesetzgebende Gewalt über alle Territorien und mag nach Gutbefinden die Existenz der Sklaverei in denselben erlauben oder verbieten; aber er soll aus Klugheit seine Macht nie so anwenden, daß direct oder indirect die Sklaverei in bisher freien Territorien eingeführt werde. Es ist endlich verwerflich, daß die Regierung der Vereinigten Staaten sich südliche Länderstriche aneignet, zu dem Zwecke, die Sklaverei in denselben fortzupflanzen." So vernünftig diese Grundsätze waren, so sehr empörte sich die Leidenschaft der Südstaaten, welche die Squatter-Souveräuetät zum Staatsgrundgesetz erhoben und den Präsidenten der Republik zum Zuchtmeister der südlichen Sklavenhalter herabgewürdigt wissen wollten. Kaum war der Ausfall der Wahl bekannt, als der Süden sofort den Entschluß der Trennung (Secession) aussprach und zugleich Anstalten traf, um die Ausführung dieses Entschlusses zu sichern, wobei ihm die an Verrätherei streifende Konnivenz der Bundesbehörde Vorschub leistete. Am entschlossensten zeigte sich Süd-Carolina, welches bereits am 20. December 1860 sich für die Trennung (Secession) aussprach. Bald folgten'die Staaten: Georgien, Florida, Alabama und Mississippi und constitnirten sich am 18. Febr. 1861 in Mongomery als eine Consöderation, zu deren Präsidenten der frühere Kriegsminister Jefferfon Davis gewählt wurde. Zum wirklichen Ausbruch des Bürgerkrieges aber kam es erst, als der General der (Konföderation, B aure-9arb, sich des von Unionstruppen besetzten Forts Sumter bemächtigte. Wir können diesen Krieg, der seines Gleichen nicht gehabt hat, nicht in seinen Einzelheiten verfolgen. Er wurde geführt mit aller jener Erbitterung, welche Bürgerkriegen eigen zu fein pflegt; das Charakteristische desselben aber bestand darin, daß er sich über unermeßliche Landstrecken ausdehnte und einen Staat betraf, welcher nur über eine nnverhältnißmäßig kleine Anzahl stehender Truppen verfügte. Die Union, um aus dem Kampfe siegreich hervorzugehen, mußte nicht blos Heere und Feldherren gewissermaßen im-provisiren, sie mußte sich auch Wege bahnen, um ihren Gegnern nahe kommen zu können, und der staunenswerthe Erfindungs- und Unternehmungsgeist der Amerikaner zeigte sich eben so wunderbar

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Theil 4 - S. 303

1862 - Breslau : Max
Sklavenfrage. 303 Territorien und mag nach Gutbefinden die Existenz der Sklaverei in denselben erlauben oder verbieten; aber er soll aus Klugheit seine Macht nie so anwenden, daß direct oder indirect die Skla- verei in bisher freien Territorien eingeführt werde. Es ist endlich verwerflich, daß die Regierung der Vereinigten Staaten sich südliche Lünderstriche aneignet, zu den: Zwecke, die Sklaverei in denselben fortzupflanzen." So vernünftig diese Grundsätze waren, so sehr empörte sie die Leidenschaft der Südstaaten, welche die Sqnatter-Sonverainetät zum Staatsgrundgesetz erhoben itnb den Präsidenten der Republik zum Znchtmeister der südlichen Sklavenhalter herabgewürdigt wissen wollten. Kaum war der Ausfall der Wahl bekannt, als der Süden sofort den Entschluß der Trennung (Secession) aussprach und zugleich Anstalten traf, um die Ausführung dieses Entschlusses zu sicherll, wobei ihm die au Verrätherei streifende Concurrenz der Bundes- behörde Vorschub leistete. Am entschlossensten zeigte sich Süd- Carolina, welches bereits zu offener Feindseligkeit gegen die Bundesregierung überging und die Frage scheint gegenwärtig (Februar 1361) nur die zu sein, ob man eine friedliche Schei- dung des Nordens und Südens zulassen oder die Autorität des Vundesrechts geltend machen wird. Rach einer Privatäußerung Lincolns scheint das Letztere erwirkt werden zu müssen. „Ich will lieber den Tod leiden — sagte Lincoln — als meinen Freunden den Rath geben, daß sie irgend einer Concession oder einem Com- promiß ihre Zustimmung ertheilen, wodurch der Anschein entste- hen könnte, als wollten wir den Eintritt in die Regierung, wor- auf wir ein verfassungsmäßiges Recht haben, erkaufen; denn, was ich auch von dem Werthe der verschiedenen dem Congresse vor- liegenden Vorschläge halten möchte, so würde ich jede Nachgiebig- keit im Angesichte einer Drohung als die Vernichtung der Re- gierung selbst betrachten, und als ein allseitiges Zugestündniß: unser Regierungssystem auf dieselbe Stufe hinabzudrücken, auf welcher sich der desorganisirte Zustand der Dinge in Mexico befindet." Die Vereinigte Staaten-Republik galt Vielen als das Ideal eines Staatswesens und Tausende segelten über den Ocean, mit in Freiheit leben zu können. Sie fanden die Freiheit, aber auch öfter an ihrer Stelle die Zügellosigkeit und tu den großen Städten die Herrschaft des Pöbels; anstatt der republikanischen Sitten und Enthaltsamkeit die grenzenloseste Selbstsucht und

2. Bd. 4 - S. 185

1878 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§ 13 Der Bürgerkrieg in Nordamerika. 185 geschlossener entgegenstellte, besonders seit 1850 der Norden ein empörend strenges Gesetz über Beisahnng und Auslieferung flüchtiger Sklaven sich hatte aufdringen lassen; noch mehr, als die Südländer 1856 dem neuen Staate Kansas durch massenhaftes Eindringen und Abstimmen unter unerhörten Gewaltthaten die Sklaverei aufnöthigten. Sollten die amerikanischen Staaten nicht eine Nation von Sklavenbesitzern werden, so mußte der Süden auf eine Trennung vom Norden bedacht sein; und das ließ sich mit Ruhe erwägen, weil allerhand Freibeuterzüge gegen Cuba, Nicaragua und Honduras zeigten, wie leicht sich noch im spanischen Amerika Eroberungen machen ließen. Allmählich zerfielen selbst die größeren Kirchengemeinschaften in südliche und nördliche Zweige, die alle Gemeinschaft unter sich abbrachen; es bildete sich auch eine Partei der Abo» litionisten, welche 1842 eine „unterirdische Eisenbahn" zur Flüchtling von Negern in Gang brachte; die Gemüther erhitzten sich so sehr, daß ein Theologe von Süd-Carolina den Sklavenhandel für die wirksamste aller Mis-sionsgesellschaften erklärte, andere Fanatiker aber die Befreiung von Schwarzen, nötigenfalls mit Waffengewalt, als einen Gottesdienst betrieben. Als der arme ehrliche I. Brown wegen eines solchen Empörungsversuchs 1859 am Galgen gestorben war, nahmen die Republikaner im Herbst 60 einen ungewohnten Anlauf und setzten beson-ders mit Hilfe der deutschen Einwanderer die Wahl ihres Kandidaten für die Präsidentschaft durch. Es war ein milder, fester Charakter, dieser Abr. Lincoln, der sich vom Lattenspalter zum Rechtsgelehrten emporgearbeitet hatte; ihm lag es nun ob, die Union am Leben zu erhalten. Gewählt war er nur von l3/4 Mill., fast 3 Mill. waren aus drei Mitbewerber gefallen. Der Süden war nun entschieden, vorn Norden sich keine Befehle geben zu lassen, vielmehr lieber das nächstens hundertjährige Band zu trennen; und der bisherige Präsident Buchauan sprach dem Süden das Recht des Austritts zu. Secession wurde 8. Febr. 61 das Feldgeschrei von 7, bald von

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 387

1888 - Habelschwerdt : Franke
387 blühten, beherrschte eine an Zahl geringe Pflanzeraristokratie, die häufiger als der Norden ihre Männer auf dem Präsidentenstuhle sah und die Offizierstellen besetzte. b) Während ferner in den Nordstaaten die Sklaverei abgeschafft war, hatte die Verfassung sie in den Südstaaten beibehalten, indem es hier wie ein Glaubenssatz feststand, daß der Baumwollenbau nur durch Neger betrieben werden könne. Da nun aber die Einfuhr der Sklaven verboten war und der Mangel der Sklaven, sowie die schlechte Arbeit derselben eine Entwertung des Grundbesitzes zur Folge hatte, so drohte der Norden das Übergewicht zu erlangen; die Südstaaten strebten daher nach einer Trennung von der Union. c) Endlich huldigten die Südstaaten dem Freihandel, während die Nord-staaten Schutzzölle durchgesetzt hatten. B. Die Secession. Die Wahl Abraham Linkolns, des Kandidaten der Nordstaaten, zum Präsidenten, 1860, empfanden die Südstaaten so schwer, daß 11 derselben im Februar 1861 eine selbständige Konföderation schloffen und Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten wählten. Hiergegen betonte Lin-koln in seiner Antrittsbotschaft, daß er keine Trennung dulden, sondern jede Auflehnung unterdrücken werde. C. Der Sonderbunds- (Seceffions-) Krieg, 1861—1865. 1. Die nächste Merankassnng zum Kriege zwischen den Nord- und Süd-staaten gab die Besetzung der in dem Gebiete der letzteren liegenden Forts durch die südstaatlichen Truppen. Der Fall des Forts Sumter eröffnete die Feindseligkeiten. Die Truppen der Südstaaten waren durch die Verrätern der nori)staatlichen Offiziere in Führung und Bewaffnung anfangs im Vorteile. Sie siegten zweimal am Bache Bull Run und bei Fredericksburg, während die Schlacht bei Richmond unentschieden blieb und die Union durch eine Flottendemonstration New Orleans zur Kapitulation zwang. 2. Eine entschiedene Wendung trat ein, als im Januar 1863 der General Grant den Oberbefehl der Union übernahm und damit der Wechsel der Feldherren aufhörte. Zugleich trat in dem menschenarmen Süden ein Mangel an Mannschaften ein; auch die Lage der Finanzen war eine bedenkliche geworden und der Handel gehemmt. Grant besetzte zunächst die Mississippilinie. Hierauf wurde der südstaatliche General Lee in der Schlacht bei Gettysbnrg, der blutigsten des ganzen Krieges, geschlagen, während Grant gegen Richmond, die Hauptstadt der Aufständischen, vorrückte und Sherman Atlanta, „das Thor des Südens," eroberte. Lee mußte im April 1865 die Waffen strecken. 3. 5>cr Zweck des Krieges, der Bestand der Union und die Abschaffung der Sklaverei, war nicht unmittelbar erreicht worden. Der Präsident Linkoln, 1864 wiedergewählt, erlebte den Frieden nicht mehr; er wurde am 14. April 1865 im Theater zu Washington erschossen. Verfassungsgemäß wurde der Vicepräsident Andrew Johnson aus Tenessee, einem 25*

4. Geschichte der Neuzeit - S. 349

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 36. Der Bürgerkrieg in den Ver. Staaten Nordamerikas. 349 Der Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten Nordamerikas 1861 —1865. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika hatten ihren Besitz allmählich bedeutend erweitert; 1803 war Louisiana von Frankreich gekauft, 1821 Florida von Spanien erworben worden. Ein Krieg, der infolge der Aufnahme von Texas in den Bund 1848 mit Mexiko ausbrach, führte zur Abtretung Neu-Mexikos und des Goldlandes Oberkalifornien an die Union. Zwischen den nördlichen Staaten der Union, deren Bewohner germanischer Abkunft, und den südlichen, deren Bewohner zum Teil französischen und spanischen Ursprungs sind, entwickelten sich aber nach und nach scharfe politische und sociale Gegensätze. Der Süden war infolge großer Fruchtbarkeit des Bodens und leichter Gewinnung des Lebensunterhaltes in geistige Trägheit versunken und überließ die Arbeit in den Plantagen zahlreichen Sklaven. Die arbeitsame und intelligente Bevölkerung des Nordens vernachlässigte über dem Streben nach Gewinn die höheren Interessen des Staates. Daher war es der südlichen Bevölkerung gelungen, die einflußreichsten Stellen in der Regierung mit ihren Anhängern zu besetzen, bis sich endlich gegen die Herrschsucht der südlichen oder Sklavenstaaten im Norden ein Widerstand erhob, der sich die Abschaffung der Sklaverei zum Zweck setzte. Bei der Neuwahl eines Präsidenten gelang es dem Norden, die Wahl eines Gegners der Sklaverei, des Advokaten Abraham Lincoln, durchzusetzen und dem Süden eine Niederlage zu bereiten. Die Folge war, daß sich die Südstaaten zur Los-reißung von der Union entschlossen. Nicht wenig trugen zu diesem Entschlüsse auch die dem Süden ungünstigen Tarifgesetze bei, durch welche derselbe gezwungen wurde, die ihm nötigen Produkte aus dem Norden der Union zu beziehen, weil ihre Beschaffung aus dem Auslande durch hohe Schutzzölle zu Gunsten der nördlichen Staaten fast unmöglich gemacht worden war. Elf Südstaaten mit einer Bevölkerung von 5% Mill. Weißen und 3x/2 Mill. Negern bildeten eine eigene Konföderation, wählten den früheren Kriegsminister Jefferfon Davis zum Präsidenten, der feinen Sitz inrichmond in Virginien nahm, und erklärten sich für Beibehaltung der Sklaverei und Abschaffung der Tarife. Dadurch wurde ein vierjähriger Bürgerkrieg (1861—1865) herbeigeführt. Die 23nördlichen Staaten, die Union, mit einer Einwohnerzahl von 23 Mill. Weißen und 1/2 Mill. Sklaven war im Besitz reicherer Mittel und hoffte daher, über die Konferierten einen baldigen und leichten Sieg zu erringen. Aber diese erhoben sich unter tüchtigen Feldherrn, wie Beauregard

5. Geschichte der Neuzeit - S. 251

1895 - Hannover : Manz & Lange
Die Zeit Napoleons Iii. 251 Süden herrschende „demokratische“ Partei, die ihre Gerätschaften und Maschinen meist billiger aus Europa als aus den mit hohen Arbeitslöhnen wirkenden Betrieben der Nordstaaten beziehen konnte, für Freihandel, während die im Norden überwiegenden „Republikaner“ sich durch Schutzzölle das Absatzgebiet im Süden für die Erzeugnisse ihrer Gewerbs-thätigkeit zu erhalten suchten. Darum dachten die Südstaaten an eine Trennung (Secession) von der Union; und da die an Einwohnerzahl weit stärkeren Nordstaaten diese nicht zugeben wollten, so entstand der Sklaven- oder Secessionskrieg. Als daher im Jahr 1860 der Republikaner Abraham Lincoln. ein ausgesprochener Gegner der Sklaverei, für 1861 bis 1865 zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, sagten sich Ende 1860 und Anfang 1861 eine Reihe von Staaten1) von der Union los, bildeten den Bund der „konföderierten Staaten“, erhoben Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten und machten Richmond in Yirginien zum Sitz ihrer Regierung. Der Krieg, der nun zum Ausbruch kam und zuletzt mit gewaltigen Truppenmassen geführt wurde2), verlief längere Zeit erfolglos für die Truppen der Nordstaaten, deren Kriegsplan3) dahin ging, das Gebiet des Feindes durch die Übermacht völlig zu umfassen und den Kreis immer enger ziehend den Gegner zuletzt am Sitz seiner Regierung zu erdrücken. Die Erbitterung der Konföderierten stieg noch, als Lincoln der Forderung der Abolitionisten nachgab und die Freiheit der Sklaven im Gebiet der Union vom 1. Januar 1863 ab verkündete. Jedoch erst im Jahr 1864, als der General Grant den Oberbefehl über die Truppen der Nordstaaten übernahm, trat eine Wendung zugunsten der letzteren ein. Die Entscheidung fiel 1865 nach dem von Grant festgehaltenen ursprünglichen Feldzugsplan ^ die Truppen der Secessionisten mussten sich, von denen der Nordstaaten völlig eingeschlossen, nach der Räumung von Richmond kriegsgefangen geben (April), und damit war der Sieg der Union und die Abschaffung der Sklaverei entschieden4). Der edle Lincoln, der kurz vorher zum zweitenmal zum Präsidenten erwählt worden war, überlebte den Triumph seiner x) Südkarolina, Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana, Texas, dazn später noch Virginia, Tenessee, Arkansas, Nordkarolina, Missouri und Kentucky. 2) Die Nordstaaten brachten etwa eine Million, die Südstaaten an 400000 Streiter auf. 3) Der sogenannte Anacondaplan (Anaconda heisst eine Art Riesenschlangen, die ihre Opfer durch Umschlingung ersticken). 4) Der Krieg hatte eine halbe Million Menschen und gegen 9 Milliarden Dollar gekostet.

6. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 305

1873 - Heilbronn : Scheurlen
Bürgerkrieg in Nordamerika. 305 die seinigen aus Rom zurückzog. Er schloß einen Vertrag mit Italien und verpflichtete sich zur Zurückberufung seiner Truppen, salls Italien das päpstliche 15. S pt. Gebiet nicht angreife und nötigenfalls selbst beschütze, auf Rom als Hauptstadt verzichte und die Hauptstadt von Turin nach Florenz verlege. Kömg und Parlament siedelten (1865) nach Florenz über, und am Ende des Jahres 1866 zogen die französischen Truppen aus Rom ab. <(g §. 194. & Bürgerkrieg der Vereinigten Staaten von Nordamerika. Lincoln. 1861-1865. Mexikanisches Kaiserthum. Die Republik der „Vereinigten Staaten" von Nordamerika wuchs rascher als irgend ein anderer Staat zu einer bedeutenden Höhe. Die massenhafte Einwanderung aus Europa vermehrte die Einwohnerzahl, die Kultur des fruchtbaren Bodens, Handel und Schiffahrt den Wohlstand derselben. Ode Territorien bevölkerten sich und erhoben sich zu dem Rang von Staaten, und auch ihren Nachbarn nahm die Union manch schönes Gebiet ab. Die mexikanische Provinz Texas, größtenteils von nordamerikanischen Kolonisten bevölkert, schloß 1844. sich an die Union an, und als Mexiko das goldreiche Kalifornien nicht abtreten wollte, kam es zwischen beiden Staaten zum Krieg. Die Nordamerikaner gewannen mehrere Gefechte, eroberten die Hafenstadt Veracruz, erstürmten unter General Scott die Hauptstadt Mexiko und nöthigten den Kongreß, auf 1846. Texas und Kalifornien gegen eine Geldentschädigung zu verzichten. _ 1847. Aber ein innerer Zwiespalt drohte zu einer immer stärkeren Scheidewand zwischen den nördlichen und südlichen Staaten der Union zu werden. Der ursprüngliche Streit war ein volkswirthschastlicher, da der Norden dem Schutzzoll, der Süden dem Freihandelsystem anhieng. Erst später trat die Frage über Abschaffung der Sklaverei in den Vordergrund, aber erst dann, nachdem der Norden, welchem in Folge der massenhaften Einwanderung aus Europa und der Beschaffenheit der Bodenkultur die Negerarbeit entbehrlich geworden war, den größten Theil seiner Sklaven im Laufe der Jahrzehnte an den Süden verkauft hatte. Die Plantagenbesitzer der Südstaaten suchten der Sklaverei eine immer größere Verbreitung zu geben, beherrschten den Kongreß und besetzten längere Zeit die Präsidentenstelle mit einem Mann aus ihrer Mitte. Diesen Terrorismus wollten die Republikaner des Nordens sich nicht mehr gefallen lassen und hofften ihn durch Abschaffung der Sklaverei, auf deren Bestand die Macht des Südens beruhte, zu vernichten. Es gelang ihnen, den Advokaten Abraham Lincoln, einen Mann ihrer Gesinnung, auf den Prä-sidentenstuhl zu bringen. Die Folge dieser Niederlage voraussehend, erklärten 1860. elf Sklavenstaaten (Virginien, Nord- und Süd-Karolina, Tennessee, Arkansas, 1861. Georgia, Florida, Alabama, Mississippi, Louisiana und Texas) ihren Austritt aus der Union, errichteten einen besonderen Bundesstaat „die konsöderirten Staaten von Amerika", machten den früheren Kriegsminister Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten und Richmond in Virginien zur Bundeshauptstadt. Ihr Gebiet umfaßte 5*/2 Millionen Weiße und 4 Millionen Sklaven, während die Nordstaaten samt den Territorien 22 4/2 Millionen Weiße und ‘/2 Million Sklaven hatten. Trotz dieser Ungleichheit der Zahlen waren die Nordstaaten, welche den Sklavenhaltern das Recht des Austritts bestritten und ihre Zurückberufung zur Union mit Gewalt durchzuführen beschloßen, ihren Gegnern in den ersten Kriegsjahren nicht gewachsen. Die südstaatlichen Generale Beaure- Müller, Geschichte. 8. Rusl. 20

7. Die Neuzeit - S. 299

1893 - Leipzig : Reisland
Ill 39. Kap. Das Zeitalter Napoleons Iii. 299 und südlichen Staaten, von denen die ersteren eine blühende Industrie besafsen und also für Schutzzölle waren, während der Süden Ackerbau und Plantagenwirtschaft trieb, also den Freihandel verlangte. Die Baumwollpflanzungen wurden durch Negersklaven bearbeitet; gegen den Fortbestand der Sklaverei trat aber die Partei der sog. „Abolitionisten“ auf. Sie verlangte, dafs von Bundes wegen die Sklaverei ab- s]^®n" geschafft werde, wogegen die Sklavenhalter den Standpunkt vertraten, dafs die einzelnen Staaten sich vom Bunde über die bestehende Verfassung hinaus nichts vorschreiben zu lassen brauchten. So bildeten sich die beiden großen Parteien der „Republikaner“ (im Norden), welche die Oberhoheit des Bundes, und der „Demokraten“ (im Süden), welche die Selbständigkeit der Einzelstaaten verfochten. Als die Partei der Republikaner 1860 die Wahl Abraham Mncoin^Prä-Lincolns zum Präsidenten durchsetzte, schieden die zehn Sklavenstaaten, voran Virginien und beide Carolinas, aus der Union aus (sog. Secession) und errichteten im Februar ”Se£®^°ns' 1861 eine besondere „Konföderation“ unter Jefferson Davis; i86i—1865. Lincoln aber erklärte nunmehr alle Sklaven vom 1. Januar Skla^6n3 frei 1863 ab für frei (Stimmrechtserteilung erst 1870). Lange Zeit waren indessen die tapferen, von tüchtigen Feldherren wie Lee und Jackson angeführten Heere der Südstaaten gegen die ungeübten Milizen des Nordens im Vorteil, und Napoleon Iii. benutzte dies, um namens der „Solidarität der lateinischen Interessen“ im April 1864 in Mexiko das Kaiserreich . A Mexiko Kaisertum des Erzherzogs Max, des Bruders von Franz 1864~67. Joseph, zu errichten. Allein die Mehrzahl der Mexikaner leistete unter dem Präsidenten Juarez dem Fremdling und seinem französischen Hilfsheer unter Marschall Bazaine zähen W iderstand, und der Gang der Dinge in den vereinigten Staaten kam ihnen zu Hilfe. Im April 1865 ward die „Konföderation“ von General Grant durch den Fall Richmond T)* 1 1-1 r f von Kichmond niedergeworfen, wofür ein fanatischer Süd-länder durch die Ermordung Lincolns blutige Rache nahm. Darauf nötigten die vereinigten Staaten gemäfs der „Monroedoktrin“ vom Jahr 1823, nach der „Amerika den Amerikanern“ gehört (S. 273), Napoleon Iii. zur Zurückziehung seiner Iruppen aus Mexiko, worauf Kaiser Max im Juni

8. Geschichte der Neuzeit - S. 133

1902 - München [u.a.] : Franz
Die nordamerikanische Union im 19. Jahrhundert. 133 Die nordamerikanische Union im 19. Jahrhundert. Die Union war seit ihrer Lostrennung von England an Einwohnerzahl wie an Umfang fortwährend gewachsen. Diese Machtentfaltung nach außen wurde nur einmal von einer gefährlichen inneren Kr^se gestört. Infolge der Humanitätsbestrebungen des 18. Jahrhunderts war eine Bewegung entstanden, welche auf die Abschaffung der Sklaverei^) hinarbeitete und besonders in Sklavenfrage, den nordöstlichen Staaten stark vertreten war. Anders war es in den Südstaaten am mexikanischen Golf, die bei sub-tropischem Klima auf Plantagenbau angewiesen sind. Je mehr die Gegner der Sklaverei im Norden an Zahl wuchsen, desto entschiedener erklärten die Pflanzer des Südens, auf die Arbeit schwarzer Sklaven nicht verzichten zu können. Da ward 1860 Abraham Lincoln Lincoln 1860. zum Präsidenten der Union gewählt, der schon als Abgeordneter entschieden auf Abschaffung der Sklaverei hingewirkt hatte. Seine Wahl war für den Süden der Anstoß zum Abs all von der Union. Sämtliche Staaten, die von Virginia und Kentucky nach Süden liegen, rissen sich von dem gemeinsamen Bundesstaat los, schlossen einen Sonderbund, die Konföderation, und eröffneten einen Bürgerkrieg Kampf gegen die Nordstaaten, der von 1861—1865 dauerte. 1861—1865. Da sie besser vorbereitet waren, errangen sie zunächst mehrere Er-solge gegen den weit dichter bevölkerten Norden. Als aber der letztere seine Rüstungen ergänzt hatte und in Grant einen tüchtigen Grant. Oberfeldherrn fand, wandte sich das Kriegsglück. Lincoln erklärte alle Sklaven im Gebiete der Union vom 1. Januar 1863 an für frei. Nachdem er 1864 zum zweitenmal zum Präsidenten gewählt worden und Grant die Konsöderierten 1865 geschlagen hatte, mußten die Südstaaten ihre Konföderation auslösen und wieder in die Union eintreten. Die Sklaverei wurde in der ganzen Abschaffung Union aufgehoben. Der Präsident Lincoln fiel jedoch als Opfer der Sklaverei, seiner humanen Bestrebungen, indem er von einem fanatischen Südländer 1865 ermordet wurde. Die Union überwand die Nachwehen dieses Bürgerkrieges so rasch, daß sie schon 1867 Frankreich zur Abberufung seiner Truppen aus Mexiko nötigen und Alaska von Rußland kaufen konnte. Im Jahre 1898 nahm die Union nach einem glücklichen Kriege gegen Spanien diesem seine letzten größeren Kolonteert in Westindien, Cuba und Portori co, sowie die Philippinen weg. *) Lies: „Slavery“ Dort William Cowper und „The Slave’s Dream“ von Longfelloxv; ferner den Roman „Uncle Tom’s Cabin“ von Beecher-Stowe.

9. Leitfaden für den geschichtlichen Unterricht - S. 114

1881 - Berlin : Wohlgemuth
— 114 — aus Sewastopol zurück und ließ die russische Kriegsflotte in die Tiefe des Hafens versenken. Zu aller Welt Freude wurde endlich am 10. März 1856 zu Paris Frieden geschlossen. Rußland hatte durch den Krieg 350,000 Menschen verloren; es mußte die Douaumündungen abtreten und sich verpflichten, den Handel durch dieselben allen Völkern frei zu geben. Dagegen sollte die Türkei allen ihren christlichen Unterthanen gleiche religiöse Rechte mit den Muhamedanern einräumen. Der nordamerikanische Bürgerkrieg (1861—65). Das Gebiet der vereinigten Staaten Nordamerikas dehnt sich jetzt bis zum stillen Ocean aus. In neuerer Zeit wurde der innere Friede dieses mächtigen Freistaates durch heftige Partei-kämpfe getrübt, welche zu einem furchtbaren Bürgerkriege führten. Schon 1856 hatten die Nordstaaten die gesetzliche Abschaffung der Sklaverei in den Südstaaten beantragt. Diesem Antrage widersetzten sich die Südstaaten. Infolgedessen ereigneten sich zwischen den sklavenhaltenden Pflanzern und freien Kolonisten blutige Zusammenstöße. Dieses Zerwürfnis kam aber erst im Jahre 1861 zum vollen Ausbruch. In diesem Jahre wurde Abraham Lincoln als Präsident der Bundesstaaten aus vier Jahre gewählt. Lincoln stimmte für Abschaffung der Sklaverei. Dreizehn südliche Sklavenstaaten wiesen deshalb die Wahl dieses Präsidenten zurück, schloffen ein gegenseitiges Bündnis und erwählten Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten. Nun entbrannte zwischen den Süd- und Nordstaaten ein Bürgerkrieg, der zu den blutigsten der ganzen Weltgeschichte zählt. Lincoln erklärte die Südstaaten für Rebellen und rief die Nordstaaten gegen sie zu den Waffen. In Virginien kam es am 21. Juli 1861 zum Kampfe. Die Nordarmee erlitt eine bedeutende Niederlage. Jetzt rief Lincoln 500,000 Freiwillige unter die Waffen. Durch diese gewann zwar der Norden einige Vorteile; aber in der Schlacht bei Frederiksburg (13. Decbr. 1862) wurden die nordstaatlichen Truppen von dem südstaatlichen General Lee abermals geschlagen, so daß sich des Nordens eine sehr gedrückte Stimmung bemächtigte. Durch solche Ereignisse gedrängt, sprach Lincoln am 1. Januar 1863 die Freilassung aller Sklaven in den Südstaaten aus. Außerdem beschloß der Kongreß die Bewaffnung sämtlicher Neger. Diese Maßregel rief in dem Gebiete der Südstaaten die tiefste Erbitterung hervor. — So kam es denn am 2.-6. Mai 1863 bei Frederiksburg abermals zu einer Schlacht. Der Süden gewann dieselbe, verlor aber einen seiner tüchtigsten Führer. Dagegen zog in der dreitägigen Schlacht bei Gettysburg (1.—3. Juli) der

10. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 475

1916 - Leipzig : Ploetz
Amerika. 475 § 18. Amerika. Vgl S. 331 ff., 3851, 417 1 Die Yereinigten Staaten von Amerika, deren Gebiet seit 1848 bis zum Stillen Ozean reicht, an Volkszahl schnell wachsend durch Einwanderung aus Europa (1860: 30/2 Mill. Einwohner, auf blühend durch Handel und großstädtische Jndustrie, ge- raten in schwere Gefahr durch Zwiespalt zwischen den Nord- staaten und den Sklaven haltenden Südstaaten. Die Wahl Abraham Lincolns zum Präsidenten der Union von seiten der Nichtsklavenstaaten führt zum 1861—1865. Bürgerkrieg. Die 11 Südstaaten erklären ihren Austritt (Secession) aus der Union und schließen einen Sonderbund. Jefferson Davis Präsident. Sie erklären die Fortdauer der Negersklaverei wegen des Plantagenbaues (Zucker, Reis, Tabak, Baumwolle) für notwendig. Haupt- Schauplatz des Krieges der zu den Südstaaten gehörige Staat Virginia und das angrenzende Maryland. Die Sonderbunds- truppen bedrohen 1861 nach dem Siege bei Bull-Run und 1862 nach der siebentägigen Schlacht bei Richmond die Bundes- hauptstadt Washington, werden jedoch wieder zurückgedrängt. Die Unionstruppenerobern 1862 New-Orleans, 1863 Vicksburg am Mississippi. 1863. Eine Proklamation Lincolns erklärt alle Sklaven der 1 Jan. Südstaaten für frei. Der Südstaatengeneral Lee siegt bei Fredericksburg (Virginia), überschreitet den Grenzfluß Potomac, wird aber bei Gettysburg in Penn- sylvanien zurückgeschlagen. 1864. Der Nordstaatengeneral Grant kämpft gegen Lee in der Wilderness und bei Spotsylvania, belagert ihn dann in der starken Stellung zwischen den Festungen Rieli- mond und Petersburg. Ein zweites Heer der Nordstaaten unter Sherman siegt bei Atlanta im Staate Georgia, dringt bis zur Küste vor nach Savannah, zieht im Frühjahr 1865 gegen Petersburg heran. 1865. General Lee räumt Richmond und Petersburg, kapi- April. tuliert mit 26000 Mann, bald darauf ergeben sich auch die übrigen Truppen der Südstaajen. Die Union bleibt erhalten, doch fügen die Südstaaten sich nicht bedingungslos. Präsident Lincoln, der umsichtige Leiter der Union, wird von einem Anhänger der Südstaaten ermordet (14 April); sein Nachfolger Johnson zeigt sich nachgiebiger in der Sklavenfrage und gerät deshalb in Konflikt mit dem Kongreß, der die Auf- hebung der Sklaverei im ganzen Unionsgebiet als Gesetz ver-

11. Geschichte der Neuzeit - S. 163

1892 - München [u.a.] : Franz
Die mexikanische Expedition Napoleons Iii. 1861—1867. 163 Wahl war für den Süden der Anstoß zum Abfall von der Union. Sämtliche Staaten, die von Virginia und Kentucky nach Süden liegen, rissen sich von dem gemeinsamen Bundesstaat los, schlossen Bürgerkrieg einen neuen, die Konföderation, und eröffneten einen Kampf gegen 1861—1865. die Nordstaaten, der von 1861 — 1865 dauerte. Da sie besser vorbereitet waren, erfochten sie zunächst mehrere Erfolge gegen den weit dichter bevölkerten Norden. Als aber der letztere feine Rüstungen ergänzt hatte und in Grant einen tüchtigen Oberfeldherrn fand, Grant, wandte sich das Kriegsglück. Lincoln erklärte alle Sklaven im Gebiete der Union vom 1. Januar 1863 an für frei. Nachdem er 1864 zum zweitenmale zum Präsidenten gewählt worden und Grant die Konsöderierten bei Petersburg 1865 geschlagen Petersburg hatte, mußten die Südstaaten ihre Konföderation auflösen und wieder 186j-in die Union eintreten. Die Sklaverei wurde in der ganzen Union Abschaffung aufgehoben. Der Präsident Lincoln siel jedoch als Opfer feiner der Sklaverei, humanen Bestrebuugen, indem er von dem fanatischen Südländer Booth 1865 ermordet wurde. Die Union überwand die Nachwehen dieses Bürgerkrieges so rasch, daß sie schon 1867 Frankreich zur Abberufung seiner Truppen aus Mexiko nötigen und Alaska von Rußland kaufen konnte. Tie merikanische Expedition Napoleons Iii. 1861—1867. Infolge der vielen Bürgerkriege, von denen Mexiko feit der Treuuuug von Spanien heimgesucht wurde, erklärte es sich 1861 unter dem Präsidenten Juarez für unfähig, seine auswärtigen Juarez. Gläubiger zu befriedigen. Als auch Gewaltthaten gegen Europäer in Mexiko vorkamen, schickten Frankreich, England und Englisch- Spanien 1861 Truppen dahin, „um ihre daselbst lebenden Unter-, ^^nsch-thanen zu schützen und die Republik zur Erfüllung ihrer Ver- dition^l86i. pflichtnngen zu zwingen". Obwohl die drei Mächte gleichzeitig versicherten, daß keine von ihnen Gebietserwerbungen machen noch sich in die inneren Fragen Mexikos einmischen wolle, verriet Napoleon bald, daß er weitergehende Pläne verfolge, worauf England und Spanien ihre Truppen zurückzogen. Napoleon setzte das Unternehmen allein fort, schickte Verstärkungen nach Mexiko, welche 1863 Französische die Hauptstadt besetzten, und ließ vou einer Notabelnversammlnng, die aus Gegnern des Präsidenten Juarez zusammengesetzt war, Mexiko als Kaiserreich erklären und die Krone dem Bruder des Kaiserreich Kaisers von Österreich, Erzherzog Maximilian, anbieten. Dieser Mexiko, nahm die ihm zugedachte Würde an, kam 1864 nach Mexiko, vermochte aber der inneren Wirren des gänzlich zerrütteten Landes nicht Herr zu werden. Als bald darauf der Bürgerkrieg in der Intervention Union (1865) zu Ende ging, verlangte dieselbe die Abberufung der der Union. 11 *

12. Kleine Schul-Geographie - S. 125

1862 - Breslau : Hirt
Nordamerikanische Freistaaten. 125 4. Die Dordamerikanischkll Freistaaten. (Ueber 129,000 t^M., über 81 Mill. E.) Ein Staatenbund von 34 Staaten, 1 District und 7 Territorien, die noch nicht 60,000 freie Einwohner haben, um dann in den Staatenbund aufgenom- men werden zu können. Entdeckt wurden diese Länder 1497; erst 1607 began- nen mit Virginien die überraschend aufblühenden Ansiedelungen. Durch zehn- jährigen Kampf (1773—1783) wurde die Unabhängigkeit vom Mutterlande Eng- land gewonnen. — Der Gegensatz zwischen den nördlichen und südlichen Staaten, beruhend auf der Verschiedenheit des Charakters, der Lebensweise, dem Fortbestehen der Sklaverei im Süden, hat in letzter Zeit zu einer gewaltsamen Trennung und zum Bürgerkriege geführt. — Die protestantische Kirche ist die vorherrschende, doch trifft man bei völliger Religionsfreiheit die verschiedensten christ- lichen Konfessionen. I. Nördliche Staaten (nördlich vom Ohio, ohne Sklaverei). A. Atlantische Staaten. 1) Maine Wehn). 2) New-Hampshire (Nju-Hämschihr). 3) Vermont. 4) Massachusets Wässetschuhsetts). Boston sbost'n), 140,000 E. 5) Rhode Island srhod'-Eiländ). 6) Connecticut. 7) New-Ierseh (Nju-Dschersi). 8) Delaware. B. Bin 11) Ohio foheio). Crncrnnatr, „die Königin des We- stens," 160,000 E. 12) Indiana. 13) Illinois sjllineis). Chicago, 109,000 E. 9) New-Uork snju-Bohrk), her bevölkertste Staat (über 3 Mill. E.). New-Bork, 814,000 E., aus einer Insel in der Mündung des Hudson. 10) Pennsylbanien, von dem Quäker Penn gegründet 1680, mit 2^ Mill. E. Philadelphia, am Delaware, mit 568,000 E. Pittsburg, am Ohio, 80,000 E. enstaaten. 14) Wisconsin. Milwaukee Wilwahkij, 45,000 E. 15) Michigan Witschigänn). 16) Iowa (Eiohwäj. 17) Minnesota. Ii. Südliche Staaten (mit Sklaverei). A. Atlantische Staaten. 18) 19) 20) 28) Maryland Währiländ). Baltimore, 214,000 E. Der Bundes - Distrikt Columbia, am Potomac (3 rum.), mit der Bundes- stadt Washington swoschingten), 61,000 E.; auf dem Kapitol versam- melt sich der Kongreß. 21) Süd-Karolina. Charlestowu (Tscharlstaun),Haupt- markt für Baumwolle, 43,000 E. 22) Georgien. mit New-Orleans snju- 171,01x1 E. 23) Florida. 24) Alabama. 25) Missisippi. 26) Louisiana, ^ Orlihns), 27) Texas stejas), mit Galveston. B. Binnenstaaten. a. Links vom Missisippi: Kentucki (Kentöcki), mit Louisville, 29) Teueffee ltenneßil. am Ohio, 43,000 E. Virginien. mit Richmond sritschmönd). Nord-Karolina.

13. Schul-Geographie - S. 324

1876 - Breslau : Hirt
324 einen zehnjährigen Kampf (1773 — 1783) wurde die Unabhängigkeit vom Mutterlande England errungen, Damals waren es erst 13 Staaten (und 3 Mill. (£.); jetzt ist es ei» Staatenbund von 39 Staaten, 1 Distrikt und 9 Territorien, die noch nicht 60,000 über 23 Jahre alte Männer haben, um dann in den Staatenbund aufgenommen werden zu können. Gemeinschaftlich bilden sie, die wieder, als Gegengewicht gegen die Centralisatiou, ihre besondere Verfassung haben, den General--Kongreß, bestehend auö dem Senat und dem Hause der Repräsentanten. Ein auf 4 Jahre gewählter Präsident hat die vollziehende Gewalt. — Die protestantische Kirche ist die vorherrschende, doch trifft man bei völliger Religionsfreiheit die verschiedensten christlichen Consessionen, nahe an 100 verschiedene Secten, darunter 20 Hauptsecten. — Der Gegensatz zwischen den nördlichen und südlichen Staaten der Union sprach sich bisher am schärfsten aus in der Aufhebung der Sklaverei in den nördlichen und dem Fortbestehen derselben in den südlichen Staaten und führte im Februar 1861 zum Abfall der 7 Sklavenstaaten Süd-Karolina, Georgien, Florida, Alabama, Mifstsippi, Louisiana und Texas, die sich als „Verbündete Staaten von Amerika" constituirten und eine provisorische Regierung zu Montgomery in Alabama einsetzten. Ihnen schlössen sich noch in demselben Jahre die übrigen Sklavenstaaten mit Ausnahme von Maryland an, nämlich: Arkansas, Tenessee, Nord-Karolina, Kentucky, Virginien und Missouri, die jedoch nach einem wilden, wechfelvollen Bürgerkrieg von den nördlichen Staaten wieder unterworfen worden sind. Besonders niederschlagend wirkte auf den Süden der am 14. gebr. 1865 erfolgte Fall von Charlestown, sowie durch den bei Richmond in dreitägiger Schlacht erfochtenen Sieg (1. bis 3. April 1865) und die Einnahme dieses Ortes der Krieg zu Gunsten der nördlichen Staaten entschieden wurde. Die Abschaffung der Sklaverei war eine notwendige Folge. Eine andire, nicht weniger wichtige Folge war, daß der Krieg für die Union ein tieferes Verständniß deö einheitlichen nationalen Lebens wachgerufen hat, wie ähnlich der jüngste Krieg in Deutschland. Bevölkerung und Bodenverhältnisse. Die Raceneinheit der Nord- amerikauer erscheint zwar als eine beschränkte, aber die Assimilationskraft des Kernes dieser Bevölkerung ist eine so starke, daß man letztere nur als eine Spielart des angelsächsischen Stammes bezeichnen kann. Dies wird bestätigt durch ihre Sprachverhältnisse; denn die fremden Sprachen bilden kaum 5 Prozent im Verhältnis? zur englischen, und die Kinder aller naturalisirteu Ausländer werden, mit Ausnahme der Juden, in der dritten Generation nach Sprache, Sitten und Ideen vollständig zu Amerikanern. Eine andere wesentliche Bedingung der Einheit bietet die physikalische Beschaffenheit des Landes, die Richtung seiner Flußsysteme, der Laus seiner Küsten, seine Jsothermenlinien, die Art seiner landschaftlichen und mineralischen Hilfsquellen. Das Gebiet der Vereinigten Staaten besteht nämlich aus einem ungeheuren Centralbecken, auf beiden Seiten begrenzt durch Bergketten, deren Absall zum Atlantischen Ozean einerseits und zum Stillen Meer andererseits zwei weitere Landesabschnitte hinzuliefert. Wie aber die beabsichtigte südliche Cousöderatiou mit ihrer rein künstlichen Nordgrenze diese natürliche Einheit politisch zerrissen hätte, so bieten auch die Gebirgszüge zu beiden Seiten keine natürliche Grundlage sür Sonder- staaten. Die Alleghanies [Aetteganms] an der atlantischen Seite erheben sich weder zu solcher Höhe, noch lausen sie so ununterbrochen in einer Linie fort, um scharf bestimmte Schranken abgeben zu können, und wie sie von den eigenen Flüssen und Pässen leicht durchbrochen werden, so sind sie jetzt auch überstiegen von der Eisenbahn. Auf der Pacisic-Seite bilden zwar die Felsengebirge oder Cor^ dilleren eine kräftigere Marke, aber die physikalischen Bedingungen der Land<

14. Schul-Geographie - S. 293

1874 - Breslau : Hirt
Nord-Amerika. — Nordamerikanifche Freistaaten. 293 3. Die nordamer iranischen Freistaaten. Diüteä 3täat68 (spr. Juneited Stehts). s9,360,000 \jkm = 170,000 Dm., 39 Mill. E., davon 33^ Mill. Weiße. 8^ Mill. Einwanderer von 1821—1872; 250,000 vor 1820.] Geschichte: Cabot entdeckte diese Länder 1497; aber erst 1607 begannen mit Virginien die immer mehr aufblühenden Ansiedelungen. Lord Baltimore gründete 1682 Maryland für englische Katholiken, Penn stiftete Pennfylvanien 1681 für Quäker u. f. w. Durch einen zehnjährigen Kampf (1773 — 1783) wurde die Unabhängigkeit vom Mutterlande England errungen. Damals waren es erst 13 Staaten (und 3 Mill. E.); jetzt ist eö ein Staatenbund von 37 Staaten, 1 Distrikt und 11 Territorien, die noch nicht 60,660 freie Einwohner haben, um dann in den Staatenbund aufgenommen werden zu können. Gemeinschaftlich bilden sie, die wieder, als Gegengewicht gegen die Centralisation, ihre besondere Verfassung haben, den Gen erat-Eongreß, bestehend aus dem Senat und dem Hause der Repräsentanten. Ein auf 4 Jahre gewählter Präsident hat die vollziehende Gewalt. — Die protestantische Kirche ist die vorherrschende, doch trifft man bei völliger Religionsfreiheit die verschiedensten christlichen Consesstonen, nahe an 100 verschiedene Secten, darunter 20 Hauptsecten. — Der Gegensatz zwischen den nördlichen und südlichen Staaten der Union sprach sich bisher am schärfsten aus in der Aufhebung der Sklaverei in den nördlichen und dem Fortbestehen derselben in den südlichen Staaten und führte im Februar 1861 zum Abfall der 7 Sklavenstaaten Süd-Karolina, Georgien, Florida, Alabama, Misststppi, Louisiana und Texas, die sich als „Verbündete Staaten von Amerika" eonstituirten und eine provisorische Regierung zu Montgomery in Alabama einsetzten. Ihnen schlössen sich noch in demselben Jahre die übrigen Sklavenstaaten mit Ausnahme von Maryland an, nämlich: Arkansas, Tenessee, Nord-Karolina, Kentucky, Virginien und Missouri, die jedoch nach einem wilden, wechselvollen Bürgerkrieg von den nördlichen Staaten wieder unterworfen worden sind. Besonders niederschlagend wirkte aus den Süden der am 14. Febr. 1865 erfolgte Fall von Eharlestown, sowie durch den bei Richmond in dreitägiger Schlacht erfochtenen Sieg (1. bis 3. April 1865) und die Einnahme dieses Ortes der Krieg zu Gunsten der nördlichen Staaten entschieden wurde. Die Abschaffung der Sklaverei war eine notwendige Folge. Eine andere, nicht weniger wichtige Folge war, daß der Krieg für die Union ein tieferes Verständniß des einheitlichen nationalen Lebens wachgerufen hat, wie ähnlich der jüngste Krieg in Deutschland. Bevölkerung und Bodenverhältnisse. Die Raceneinheit der Nord- amerikaner erscheint zwar als eine beschränkte, aber die Assimilationskraft des Kernes dieser Bevölkerung ist eine so starke, daß man letztere nur als eine Spielart des angelsächsischen Stammes bezeichnen kann. Dies wird bestätigt durch ihre Sprachverhältnisse; denn die fremden Sprachen bilden kaum 5 Prozent im Verhältnis zur englischen, und die Kinder aller naturalisirten Ausländer werden» mit Ausnahme der Juden, in der dritten Generation nach Sprache, Sitten und Ideen vollständig zu Amerikanern. Eine andere wesentliche Bedingung der Einheit bietet die physikalische Beschaffenheit des Landes, die Richtung seiner Flußsysteme, der Lauf seiner Küsten, seine Jsothermenlinien, die Art seiner landschaftlichen und mineralischen Hilfsquellen. Das Gebiet der Vereinigten Staaten besteht nämlich aus einem ungeheuren Centralbecken, anf beiden Seiten begrenzt dnrch Bergketten, deren Absall zum Atlantischen Ozean einerseits und zum Stillen Meer andererseits zwei weitere L a n d e s a b s ch n i t t e hinzuliefert. Wie aber die beabsichtigte südliche Conföderation mit ihrer rein

15. Vom Westfälischen Frieden bis zu Kaiser Wilhelm II. - S. 130

1894 - Breslau : Trewendt
!30 Der mejikanische Feldzug Napoleons Iii. 1861-1867 entwickelt, dergestalt daß z. B. der Präsident Monroe (um 1822) die nach ihm benannte „Doktrin" aufstellen konnte, wonach die Union jede Einmischung europäischer Nationen in die inneren Verhältnisse amerikanischer Staaten fernzuhalten wissen werde. Der ruhige Verlauf der äußeren Machtentfaltung wurde nur einmal und zwar durch einen gefährlichen Bürgerkrieg unterbrochen. Die nordöstlichen Staaten verlangten nämlich die Abschaffung der Sklaverei und einen hohen Schutzzoll für ihre aufkommende Industrie, während die Südstaaten (von Virginia und Kentucky nach Süden hin), in denen viel Plantagenbau getrieben wurde, ohne die Sklavenarbeit nicht auszukommen erklärten und Freihandel haben wollten. Als nun Abraham Lincoln, ein entschiedener Freund der Sklaven, zum Präsidenten erhoben ward, rissen sich die Südstaaten 1861 von der Union los, und es kam zu einem Kriege, den der General Grant erst 1865 zugunsten der Nordstaaten entschied: er schlug die Gegner in einer fünftägigen Schlacht bei Petersburg (in Virginia) und nötigte sie zum Wiedereintritt in die Union. Daß aber die Südstaaten sich nur widerwillig fügten, bewies der Meuchelmord, deu einer ihrer Angehörigen (Booth) an dem menschenfreundlichen Präsidenten Lincoln beging; denn wie sich in der Untersuchung herausstellte, staud hinter dem Mörder noch eine große Partei Unzufriedener der höchsten Klassen, die sich erst allmählich in das Unvermeidliche fanden. [Der rnejikanische Feldzug Napoleons Iii. 1861—1867.] Inzwischen hatten sich in Mejico [mechifo] Vorgänge zugetragen, die eiu Einschreiten der Europäer nötig machten. Jener Staat war seit seiner Unabhängigkeitserklärung (1822) durch innere Parteiungen derartig zerrüttet, daß der Präsident Inarez [chuares] 1861 die Zahlungen an die auswärtigen Gläubiger einstellen mußte. Hiergegen legten Frankreich, England und Spanien, deren Staatsangehörige am meisten geschädigt wurden, Verwahrung ein, inbem sie Truppen nach Mejico sanbten und die Republik zur Erfüllung ihrer Pflichten zwingen wollten. Währenb sich hierauf England und Spanien wieber zurückzogen, faßte Napoleon Iii. den Entschluß, der republikanischen Union Amerikas ein monarchisches Mejico entgegenzustellen; er unterwarf bieses Land, ließ es durch bte Gegner des Präsibenten Juarez zu einem Kais erreich ausrufen und bot die neue Krone dem Bruder des österreichischen Kaisers, Erzherzog Maximilian, an. Dieser nahm die bargebotene Würde 1864 leichtfertig genug an1) und machte alsbalb die schlimmsten (Sr- *) Maximilian bemerkte nicht einmal, daß die zu ihm nach Europa herübergekommene Deputation, die ihn um Annahme der Kaiserwürde anging, aus ganz

16. Vom Regierungsantritt Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 94

1910 - Leipzig : Teubner
Der sog. Sezessionskrieg in Nordamerika 1861—1865. Die Union Welt-macht. 94 Die Entwicklung der heutigen Großmächte von 1850 bis zur Gegenwart. Poleon die Zurückziehung seiner Truppen r), und da auch der riesige Summen verschlingende Krieg in Frankreich längst verhaßt geworden war, mußte der Kaiser nachgeben. 1867 verließ Bazaine Mexiko, worauf Juarez mit den Republikanern siegreich vorrückte. Der unglückliche Kaiser Maximilian wurde verraten und von dem Sieger hingerichtet (Juni 1867). Mexiko wurde wieder Republik und Juarez ihr Präsident. 3. Der nordamerikanische Bürgerkrieg. Zwischen dem Norden und Süden der „Union" bestanden von jeher die schärfsten Gegensätze: hier überwiegend germanische und protestantische, dort romanische und katholische Bevölkerung; hier bäuerlicher Ackerbaubetrieb, städtisches Gewerbe und Seehandel, dort fast ausschließlich auf Arbeit der „Schwarzen" angewiesene Plantagenwirtschaft; hier ein freiheitsliebendes republikanisches Bürgertum, dort ein auf die Sklaverei sich stützender aristokratischer Herrenstand. Zum offenen Kampf kam es über der Frage der Sklavenbefreiung. Es war eine Folge des Siegeszuges der liberalen Ideen, daß die Abschaffung der Sklaverei eine Forderung des Jahrhunderts wurde, und Englands Vorgang (s. S. 76) mußte bei dem starken Anwachsen des Angel» sachsentums im Norden hier die Bewegung des „Abolitionismus" stärken. Als der Führer der abolitionistischen Partei, der edle Abraham Lincoln, 1860 zum Präsidenten gewählt wurde, sagten sich 7 Südstaaten von der Union los und begründeten die „konföderierten Staaten von Nordamerika" mit derhauptstadt Richmond (in Virginien). Der militärisch viel tüchtigere Süden ging sofort zum Angriffe vor und hatte in den ersten Jahren meist glänzende Erfolge zu verzeichnen, während die Nordstaaten durch ihre überlegene Technik im Schiffsbau (Panzerschiffe) von vornherein im Seekriege die Oberhand hatten. Allmählich aber siegte der Norden wegen seines bei weitem größeren Reichtums an Menschen auch zu Lande, und die Südstaaten mußten sich unterwerfen. Kurz vorher hatte bereits der Kongreß die Sklaverei im ganzen Bereiche der Union aufgehoben2). Der mit maßloser Grausamkeit und unter rohen Verwüstungen geführte Krieg hatte fast nur auf den Südstaaten gelastet, und da sie infolge der gänzlich veränderten wirtschaftlichen Lage sich nur langsam erholten, blühte der Norden von da an um so schneller aus. In der Erledigung der mexikanischen Angelegenheit aber zeigte sich die neubegründete „Union" den Staaten der Alten Welt gegenüber als eine sich ihrer Bedeutung wohlbewußte Weltmacht. § 23. Der Kampf um die Vorherrschaft in Deutschland (1864 bis 1866). Vorbemerkung.preußen und Österreich seitderrevolntion. Seit den unruhigen Jahren der Verfassungskämpfe betrachteten in Preußen König und Regierung den „Liberalismus" mit dem größten Mißtrauen, und das innerpolitische Leben gestaltete sich durch den traurigen Streit zwischen den Liberalen und den „Kon* 1) Sie beriefen sich dabei auf die sog. Monroedoktrin, d. h. aus den von einem früheren Präsidenten Monroe ausgesprochenen Grundsatz: Amerika den Amerikanern (1825). 2) Lincoln überlebte diesen Ruhm nur wenige Monate: er fiel einer Verschwörung zum Opfer (April 1865). I

17. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart (Lehraufgabe der Oberprima) - S. 159

1907 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 159 — auch ferner durch eine Besatzung. Die Kriege von 1866 und 1870 verschafften schließlich Viktor Emanuel die noch fehlenden Gebiete. 4. Napoleons Feldzug gegen Mexiko. 1862—1867. i86~ Seine großen Erfolge verleiteten Napoleon, sich auch in die Angelegenheiten Amerikas einzumischen. Seit der Loslösung von Spanien (1822) war Mexiko von inneren Parteiungen zerrüttet, und der Präsident Juarez stellte 1861 die Zahlungen an die europäischen Gläubiger ein. England, Spanien und Frankreich sandten daher Truppen und zwangen Mexiko zur Erfüllung seiner Verpflichtungen. Jetzt faßte Napoleon den Entschluß, in Mexiko eine Monarchie zu errichten und die romanische Bevölkerung Nordamerikas gegen die germanische der Vereinigten Staaten zu kräftigen. Er unterwarf das Land, ließ es zum Kaiserreiche ausrufen und bot die Krone dem Erzherzoge Maximilian, dem Bruder des Kaisers Franz Joseph, an. Maximilian nahm sie an (1864) und behauptete sich in Mexiko mit Hilfe eines französischen Heeres unter Bazaine. Das Unternehmen Napoleons war durch einen Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten begünstigt worden. Nachdem aber die Südstaaten von den Nordstaaten unterworfen waren, verlangte die Regierung der Vereinigten Staaten von Napoleon kraft der Monroe-Doktrin^), er solle sein Heer aus Mexiko abrufen. Da der mexikanische Feldzug große Summen verschlang und in Frankreich unbeliebt war, so forderte Napoleon den Kaiser Maximilian zur Rückkehr nach Europa auf und rief 1867 Bazaine ab. Da aber die Ehre Maximilian gebot, feine Anhänger nicht im Stich zu lassen, so blieb er, wurde von der Übermacht zu Queretaro eingeschlossen, zur Ergebung gezwungen und erschossen. Napoleons Ansehen hatte einen schweren Schlag erlitten. 5. Der Bürgerkrieg in Amerika. 1861—1865. 1861- Ursache. In den Vereinigten Staaten bestanden zwischen den Nord-und Südstaaten politische und soziale Gegensätze, hervorgerufen besonders durch die Frage über die Sklaverei. Im Süden bauten die Großgrundbesitzer Baumwolle und Tabak, Mais und Reis, Kaffee und Zuckerrohr und ließen ihre ausgedehnten Plantagen durch Sklaven bewirtschaften. So gelangten sie zu großem Wohlstände, übten im Senat und Repräsentantenhaus den größten Einfluß aus und besetzten den Stuhl des Präsidenten. Im Norden hatte die starke Einwanderung aus Europa Ackerbau, Handel und Gewerbe zu bedeutender Blüte gebracht. Zugleich entstand eine mächtige 1) Monroe war Präsident 1817—1825 und stellte den Satz auf, daß keine europäische Macht das Recht habe, ihre Kolonien in Amerika auszudehnen oder neue zu begründen oder sich in die inneren Angelegenheiten der amerikanischen Staaten zu mischen.

18. Mittlere und neue Geschichte - S. 406

1877 - Leipzig : Senf
406 Neuere Geschichte. elf, mit Ausnahme des Bundesdistrikts Columbia, nämlich 1. In« dianergebiet zwischen Kansas, Arkansas und Texas, 2. Nebraska nördlich von Kansas, 3. Dakotah nördlich von Nebrciska, 4. Idaho nordwestlich von Dakotah, 5. Washington westlich von Idaho, 6. Montana südlich von Idaho und südöstlich von Washington, 7. Colorado westlich von Kansas, 8. Utah westlich von Colorado, am großen Salzsee, der Wohnort der Mormonen, 9. Nevada westlich von Utah und östlich von Calisornien, 10. Neumexiko südlich von Colorado und 11. Arizona westlich von Neumexiko. Von diesen elf Territorien liegen das Jndianerterritorinm, Nebraska, Dakotah und Idaho östlich vom Felsengebirge; Neumexiko, Colorado und Montana werden von diesem durchzogen und Arizona, Utah, Nevada und Washington liegen westlich vom Felsengebirge. Die Zahl der Sklaven, schon in den Zeiten Washingtons nicht ganz unbedeutend, wuchs, als die Baumwollenkultur in den Südstaaten, welche Baumwolle für den stets steigenden Bedarf der englischen Fabriken lieferten, sich immer mehr hob. In den Nordstaaten zeigte sich bald Abschen gegen die Sklaverei, die bekannte Erzählung Onkel Toms Hütte, von der Schriftstellerin Harriet S'towe, giebt davon einen Beleg. Ungestüme Gegner der Sklaverei, die Abolitionisten, drangen auf ihre unverzügliche Aufhebung; gemäßigtere suchten eine Auswanderung der Sklaven nach Westafrika, wo auf der Westküste von Oberguinea, der Pfefferküste, der Negerfreistaat Liberia begründet wurde, zu befördern. 1820 wurde zwischen den Anhängern und Gegnern der Sklaverei das Misfouricompromiß getroffen, nach welchem im Gebiet Louisiana (1803 von Frankreich an die Union verkauft, umfaßte es damals alle Länder in Nordamerika westlich und nordwestlich vom Missisippi), mit Ausnahme des neu aufzunehmenden Staats Missouri, nördlich vom 36° 30' nördlicher Breite es keine Sklaverei mehr geben solle, außer als Strafe für Verbrechen, jedoch unter der Bedingung, daß jeder Sklave gesetzmäßig von seinem Herrn in jedem Theile der Vereinigten Freistaaten zurückverlangt werden kann, so wie er ihm entlaufen ist. Aber 1854 wurde dies Missouricompromiß gröblich verletzt, als man in der Nebraskabill beschloß, in den neuen Territorien Kansas und Nebraska, obgleich dieselben über 36° 30' nördlicher Breite gelegen waren, die Einführung oder den Ausschluß der Sklaverei von der Abstimmung ihrer Bewohner, wenn sie als Staaten sollten aufgenommen werden, abhängig zu machen. Seitdem stieg die Erbitterung zwischen dem Norden und Süden furchtbar, in Kansas brach ein offener Krieg der Gegner und Frennde der Sklaverei aus

19. Neue Zeit - S. 420

1897 - Stuttgart : Neff
Südstaatlichen, die Ausdehnung des der Sklaverei geöffneten Gebiets an- strebten, kam die „Freibodenpartei“ des Nordwestens, die die Ausdehnung der Sklaverei auf neue Gebiete bekämpfte, in dem Verlangen überein, dass die Gebiete des Westens, über die die Union verfügte, zu möglichst billigem Preis oder umsonst (als „Freiland“) den Ansiedlern überlassen würden, wo- gegen sieb der Nordosten sträubte, um den Abfluss der Arbeitskräfte zu ver- hüten. Mit unter dem Einfluss der Berufspolitiker, die dem Grundsatz „dem Sieger die Beute“ huldigten und die wirtschaftlichen Gegensätze ihren Partei- zwecken dienstbar machten, stellte sich die demokratische Partei mehr und mehr in den Dienst der Sklavenhalter, während die whiggistische Partei, die vor einer endgültigen Auseinandersetzung in der Sklavenfrage zurückscheute, sich zersetzte; aus ihr schieden die „Abolitionisten“, die grundsätzlichen Gegner der Sklaverei, aus. Diese erhielten durch die deutsche Einwanderung, die in der Reaktionszeit vor und noch mehr nach 1848 sehr zahlreich war, eine auch qualitativ höchst wertvolle Verstärkung; doch gewann die (seit 1654) neu sich bildende Partei der Republikaner, die für den bundesstaatlichen Charakter der Union und für Abschaffung der Sklaverei von Unions wegen eintrat, im Norden nur langsam das Uebergewicht wegen der Gegnerschaft der „Nativisten“, der Vertreter des Grundsatzes, dass „Amerikaner Amerika regieren müssen“. Der Missouri-Kompromiss (1820) gestattete für den neuen Staat Missouri die Sklaverei und setzte als nördliche Grenze der Sklaverei für den übrigen Westen die Linie 36° 30' nördl. Br. fest. Ein Erfolg der Sklavenstaaten war die Aufnahme von Texas in die Union (1845), die den Krieg mit Mexiko (1846—48) und die Erwerbung Kaliforniens, sowie des grösseren Teils von Arizona und Neumexiko nach sich zog; doch dehnte sich thatsächlich die Sklaverei in diese letzteren Gebiete nicht aus, auch in Texas kam sie nicht recht auf. Durch den Kompromiss von 1850 wurde der Sklavenhandel in dem Distrikt Kolumbia abgeschafft, aber dem Missouri-Kompromiss zuwider die Verhaftung flüchtiger Sklaven im ganzen Unionsgebiet gestattet. 1854 setzte die demokratische Mehrheit des Kongresses die Kansas-Nebraskabill durch, die für die künftige Organisation von Territorien im Westen den Grundsatz der „Nichtintervention“ in der Frage der Sklaverei aufstellte und ihn sofort auf die beiden neuen, nördlich des 36. Breitegrads gelegenen, Territorien anwandte. Dezember 1860 wurde der Kandidat der republikanischen Partei zum Präsi- denten gewählt, Abraham Lincoln, 1809 zu Hardin in Kentucky als Sohn eines Farmers geb. (Flösser, Krämer, Posthalter, 1836 Advokat in Spring- field in Illinois, seit 1847 Mitglied des Kongresses). Der Sezessionskrieg. Die Wahl Lincolns zum Präsidenten bedeutete, dass die weitere Ausbreitung der Sklaverei in der Union verhindert oder mindestens erschwert werden sollte. D i e Süd Staaten, die ihrereits die Sklaverei als eine auf göttlichem und menschlichem Eecht begründete „Institution“ anerkannt wissen wollten, sagten sich von der Union los, zuerst Südkarolina 20. Dezember 1860, bis Ende Mai 1861 im ganzen 11 Staaten mit 9 Mill. Einwohnern (einschliesslich der Sklaven),, denen 24 Staaten mit 22—23 Millionen Einwohnern gegenüber- standen, und bildeten am 18. Februar 1861 eine eigene Konföderation unter dem Präsidenten Jefferson Davis. Mit. der Wegnahme des von Unionstruppen besetzten Forts. Sumter vor Charleston in Südkarolina (14. April) begannen

20. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 96

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 96 — 03 Indianer, (b Chinesen und Oi Japaner. Von 1821 bis 1904 wanderten aus Europa 22305 477 Menschen ein. Geschichtliche«. Die aus kleineren Anfängen hervorgegangene Union verdankt ihren Ursprung dem Venetianer Eabot, der in englischen Diensten, die Länder 1497 entdeckte. Die ersten Ansied- lungen begannen 1607 in Virginien und erhielten durch die Einwanderung von verfolgten Puritanern (1632) und Quäkern (1681) einen größeren Bestand dnrch Maryland, die beiden Carolina ?c., der sich unter der Benennung: „Neu-Englan d" durch deu Hinzutritt von Georgia (1701) erweiterte Mit dem ferneren Wachstum der Kolonien stiegen aber auch die Kosten ihrer Verwaltung und Verteidigung, deren Deckung England dnrch die Erhöhung der bestehenden Steuern und die Beschaffung neuer erzwingen wollte. Hierüber und über das Verbot der englischen Krone unwillig, das den Kolonien den selbständigen Handelsbetrieb untersagte, widersetzten sich die allmählich zu Wohlstand gelangten Kolonisten, und rissen sich bei Gelegenheit der Einführung einer neuen Teesteuer (1773) vom Mutterlaude los. So wuchs nach dem Unabhängigkeitskriege die aus 13 Provinzen nebst Territorien bestehende Union zu 17 Staaten an, und erweiterte sich nach und uach zu ihrem gegenwärtigen Bestände. Schon Washington, der Schöpfer der nordamerikanischen Staatsverfassung, ging mit der Absicht 11m, die eines freien Volkes unwürdige Sklaverei zu beseitigen, und mit der Wahl des Präsidenten Lincoln wurde endlich die von den Nordstaaten schon oft berührte, von den Süd- staaten aber mit allen Mitteln bekämpfte Sklavenfrage zum Austrage gebracht. Der schreckliche Bürgerkrieg, welcher hieraus zwischen den Uniierten und den 7 Südstaaten ausbrach, in denen die Sklaverei gesetzliche Einrichtung war, endete, mit allen Greueln geführt, 1865 zu Gunsten der ersteren und hatte die Freiheit?- erklärung aller Sklaven zur Folge. Kräftige Maßregeln, n. a. die Festsetzung eines Zolltarifs mit erhöhten Wertzöllen; die Aus- gäbe von zinstragenden Schuldscheinen >c. wurden von der Bundesregierung ergriffen, um mit der Hebung der Industrie und des Handels die Schäden des Krieges wieder zu heilen. Die Wirkungen dieser Maßregeln traten bald überall sichtlich her- vor: denn jetzt nimmt die Unionsindustrie mit ihren Erzeug- nissen, die vordem von Europa bezogen wurden, den Wettkampf mit diesem mit immer größerem Erfolg auf. Seit Einführung des Mac-Kin let, -Tarifes (1890) wurde der Schutzzoll iu einen Prohibitivzoll verwandelt. Es soll vor allem Mittel- und Süd- amerika auf Grund einer Art amerikanischen Zollvereins der Union als Absatzgebiet ihrer Produkte und Erzeugnisse gegenüber der europäischen Industrie gewonnen werden und es haben bereits die meisten amerikanischen Staaten Verträge zur gegenseitigen zoll-