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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 332

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
332 oder Grundstoffen zusammengesetzt. So besteht z. B. das Wasser aus 2 Luft- arten, dem Sauerstoffe und dem Wasserstoffe. Werden beide miteinander im rich- tigen Verhältnis vereinigt, so entsteht Wasser. Man kennt gegenwärtig etwa 70 Elemente, aus denen die Erde mit allem, was auf ihr lebt und webt, zu- sammengesetzt ist. Die bekanntesten Elemente sind alle Metalle, ferner Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Jod, Kiesel u. s. w. 3. Der Sauerstoff ist ein Hauptbestandteil der atmosphärischen Luft. (S. 301.) Er ist auf der Erde sehr reichlich vorhanden; man findet ihn außer in der Lust im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um uns Sauerstoff zu verschaffen, vermischen wir etwa 20 g fein- gestoßenes chlorsaures Kali mit ebenso viel Braunstein und füllen davon ein Probierglas (von schwer schmelzbarem Glase) etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8 förmigen Glasröhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogeue Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probier- glas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her, die durch das Wasser nach oben steigt. (S. 314.) Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahl- reicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. (Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum?) Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Arzneiflasche empor und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andre Lust hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 4. Eigentümlichkeiten des Sauerstoffs, a. Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein andrer Körper, hier das Holz, mit dem Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnellen Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampencylinder darüber, so erlischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase ver- schlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald man aber den Cylinder auf kleine Holzstückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Cylinder gelangen und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft abströmen können, beginnt die Flamme lustig zu brennen. b. Wenn daher eine Lampe gut brennen soll, so muß die Luft unterhalb des Cylinders zur Flamme gelangen können; deshalb die vielen kleinen Öffnungen

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1. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 332

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
332 oder Grundstoffen zusammengesetzt. So besteht z. B. das Wasser aus 2 Luft- arten, dem Sauerstoffe und dem Wasserstoffe. Werden beide miteinander im rich- tigen Verhältnis vereinigt, so entsteht Wasser. Man kennt gegenwärtig etwa 70 Elemente, aus denen die Erde mit allem, was auf ihr lebt und webt, zu- sammengesetzt ist. Die bekanntesten Elemente sind alle Metalle, ferner Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Jod, Kiesel u. s. w. 3. Der Sauerstoff ist ein Hauptbestandteil der atmosphärischen Luft. (S. 301.) Er ist auf der Erde sehr reichlich vorhanden; man findet ihn außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um uns Sauerstoff zu verschaffen, vermischen wir etwa 20 § fein- gestoßenes chlorsanres Kali mit ebenso viel Braunstein und füllen davon ein Probierglas (von schwer schmelzbarem Glase) etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8 förmigen Glasröhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, anfwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probier- glas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her, die durch das Wasser nach oben steigt. (S. 314.) Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahl- reicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. (Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum?) Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Arzneiflasche empor und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andre Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 4. Eigentümlichkeiten des Sauerstoffs, a. Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein andrer Körper, hier das Holz, mit dem Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnellen Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampencylinder darüber, so erlischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme au Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase ver- schlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald man aber den Cylinder auf kleine Holzstückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Cylinder gelangen und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft abströmen können, beginnt die Flamme lustig zu brennen. b. Wenn daher eine Lampe gut brennen soll, so muß die Luft unterhalb des Cylinders zur Flamme gelangen können; deshalb die vielen kleinen Öffnungen

2. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 332

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
332 oder Grundstoffen zusammengesetzt. So besteht z. B. das Wasser aus 2 Luft- arten, dem Sauerstoffe und dem Wasserstoffe. Werden beide miteinander im rich- tigen Verhältnis vereinigt, so entsteht Wasser. Man kennt gegenwärtig etwa 70 Elemente, aus denen die Erde mit allem, was aus ihr lebt und webt, zu- sammengesetzt ist. Die bekanntesten Elemente sind alle Metalle, ferner Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Kohlenstoff, Schwefel, Phosphor, Jod, Kiesel u. s. w. 3. Der Sauerstoff ist ein Hauptbestandteil der atmosphärischen Luft. (S. 301.) Er ist auf der Erde sehr reichlich vorhanden; man findet ihn außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um uns Sauerstoff zu verschaffen, vermischen wir etwa 2o g fein- gestoßenes chlorsaures Kali mit ebenso viel Braunstein und füllen davon ein Probierglas (von schwer schmelzbarem Glase) etwa halb voll. Dann verschließen, wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8 förmigen Glasröhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probier- glas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen aus. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her, die durch das Wasser nach oben steigt. (S. 314.) Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahl- reicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. (Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum?) Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Arzneiflasche empor und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andre Lust hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 4. Eigentümlichkeiten des Sauerstoffs, a. Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein andrer Körper, hier das Holz, mit dem Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnellen Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampeucylinder darüber, so erlischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase ver- schlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald man aber den Cylinder aus kleine Holzstückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Cylinder gelangen und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft abströmen können, beginnt die Flamme lustig zu brennen. b. Wenn daher eine Lampe gut brennen soll, so muß die Luft unterhalb des Cylinders zur Flamme gelangen können; deshalb die vielen kleinen Öffnungen

3. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 370

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
370 Iii. Die atmosphärische Lust. Sauerstoff. Stickstoff. 5. Atmosphärische Luft. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Sie hat eine Höhe von etwa 100 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Lauerstoss findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff darzustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulveri- siertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glasröhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali entweicht. Man regele die Schnelligkeit der Entwicklung vorsichtig durch zeitweiliges Unter- brechen des Erhitzens. Um den Sauerstoff aufzufangen, stülpt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche über die im Wasser befindliche Öffnung der Glas- röhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum? Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche unterhalb des Wassers und füllt in ähnlicher Weise mehrere Flaschen. 7. Eigentümlichkeiten des Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlagt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit dem Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Ohne Sauerstoff ist keiue Verbrennung möglich. In die andern Flaschen führt man entzündete Stoffe. In eine eine glühende Holzkohle, diese glüht sehr lebhaft; in eine zweite eine brennende Kerze, sie leuchtet viel heller, in eine dritte brennenden Schwefelfaden, er brennt mit violetter Farbe; in eine vierte einen spiralig zusammengedrehten dünnen Eisendraht, an dem man ein kleines Stück glimmenden Zunder befestigt hat. Im Sauer- stoff entzündet sich das Eisen an den Zunder und brennt unter prächtigem Funkensprühen. Im reinen Sauerstoff verbrennen alle diese Stoffe heftig. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampenzylinder darüber, so erlischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase ver- schlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald man aber den Zylinder auf kleine Holzstückchen stellt, so daß die Lust von unten aus in den Zylinder gelangt und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft abströmen, beginnt die Flamme lustig zu brennen.

4. Realienbuch - S. 365

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
365 — inwendig mit feinen Wassertropfen. Indem nämlich der Wasserstoff verbrennt, d. h. sich chemisch mit dem Sauerstoffe der Luft verbindet, entsteht wieder Wasser. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist Vierzehnmal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen von Luftballons. Hl. Die almofpkärifcbe Lust. Sauerstoff. Stickstoff. 5. Htmoipbäriicbe Cuft. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie um- gibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Die atmosphärische Luft hat eine Hohe von etwa 100 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff herzustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulveri- siertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glas- röhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit ans dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Lnftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher auf als vor- her. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Flasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr heransfließt. Warum? Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. bigenlüni Eckfeilen ckes Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit dem Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampenzylinder darüber, so erlischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase verschlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald man aber den Zylinder auf kleine Holzstückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Zylinder gelangt und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft abströmen, beginnt die Flamme lustig zu brennen. 24

5. Realienbuch - S. 60

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 60 Luft verbindet, entsteht wieder Wasser. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist Vierzehnmal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen von Luftballons. Iii. Oie atniolpkärilcbe Luit. Sauerstoff. Stickstoff. Ammoniak. 5. Rlniotpkäriscbe Lufr. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Luftkreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atmosphärische Luft hat eine Höhe von etwa 300 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff her- zustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulverisiertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durch- bohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glas- röhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum? Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. Eigentum lickkeiten cles Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Ver- brennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit dem Sauer- stoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnelleren Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Ver- brennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf

6. Realienbuch - S. 60

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 60 Luft verbindet, entsteht wieder Wasser. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist Vierzehnmal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen von Luftballons. Iii. Die atmolpkärilcke Lull. Sauerstoff. Stickstoff. Ammoniak. 5. Htmofpbänfcbe Tust. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Luftkreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atmosphärische Luft hat eine Höhe von etwa 100 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sini> ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff her- zustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulverisiertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durch- bohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glas- röhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum? Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. 6igentürnlickkeiten cles Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Ver- brennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit dem Sauer- stoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnelleren Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Ver- brennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht aus

7. Realienbuch - S. 60

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 60 Luft verbindet, entsteht wieder Wasser. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist Vierzehnmal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen von Luftballons. Iii. Oie alrnolpkärilcbe Lull. Sauerltoll. Stickltokl. Hmmomak. 5. Htmoipbäriicbe Tust. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Lnftkreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atmosphärische Luft hat eine Höhe von etwa 300 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff her- zustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulverisierten! Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durch- bohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glas- röhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, anfwärtsgebogene Eude der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärinten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Panse in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum? Der ans der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, dainit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. Eigentum lickkeilen cies Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff ausgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Ver- brennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit oem Sauer- stoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnelleren Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Ver- brennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht ans

8. Badisches Realienbuch - S. 66

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 60 Lust verbindet, entsteht wieder Wasser. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist Vierzehnmal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen von Luftballons. Iii. vre atmolpkarilcke tust. Sauerstoff. Stickstoff. Ammoniak. 5. Httnotpbäriscbe £uft. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein M^sch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Luftkreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atmosphärische Luft hat eine Höhe von etwa 300 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals all.ein an. Um Sauerstoff her- zustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulverisiertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durch- bohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glas- röhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause iu dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum? Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. Eigentum lickkeiten des Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Ver- brennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit oem Sauer- stoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnelleren Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Ver- brennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf

9. Realienbuch - S. 63

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
63 Iv das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause. Plötzlich aber be- ginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahl- reicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Man regele die Schnelligkeit der Entwicklung vorsichtig durch zeitweiliges Unter- brechen des Erhitzens. Um den Sauerstoff aufzufangen, stülpt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche über die im Wasser befindliche Öffnung der Glas- röhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche unter Wasser. So füllt man sich nacheinander 4r—5 Flaschen mit Sauerstoff. 7. Eigenschaften des Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit dem Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnelleren Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Verbrennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. In die andern Flaschen führt man entzündete Stoffe: In eine glühende Holzkohle: diese glüht sehr lebhaft; in eine zweite eine brennende Kerze: sie leuchtet viel heller; in eine dritte brennenden Schwefelfaden: er brennt mit violetter Farbe; in eine vierte einen spiralig zusammengedrehten dünnen Eisen- draht, an den man ein kleines glimmendes Stück Zunder befestigt hat. In dem Sauerstoff entzündet sich das Eisen an dem Zunder und brennt unter präch- tigem Funkensprühen. Im reinen Sauerstoff verbrennen also alle diese Stoffe heftig. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampenzylinder darüber, so erlischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase verschlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald man aber den Zylinder auf kleine Holz- stückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Zylinder gelangt und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft abströmen, beginnt die Flamme lustig zu brennen. b) Wenn daher eine Lampe gut brennen soll, so muß die Luft unter- halb des Zylinders zur Flamme gelangen können; deshalb die vielen kleinen Öffnungen an dem Brenner. Warum brennt eine Lampe nicht, wenn man den Zylinder oben bedeckt hat? Ursache des schlechten Brennens im Ofen. Zweck des Blasebalges.

10. Realienbuch - S. 60

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 60 Luft verbindet, entsteht wieder Wasser. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist vicrzebumal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen von Luftballons. Iii. Die Ltmospbarncbe Lukt. Sauerstoff. Stickstoff. Ammoniak. 5. Atmospkäniscke tust. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Luftkreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atmosphärische Luft hat eine Höhe von etwa 300 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff her- zustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulverisiertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durch- bohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glas- röhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Luft in der Glasröhre her. Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Pause in dem Aufsteigen der Luftbläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Luftströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch Zahlreicher auf als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gesäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum? Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Flasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkornme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. Eigentümlichkeiten äes Sauerstoffs, a) Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Ver- brennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit dem Sauer- stoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnelleren Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Ver- brennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt. Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf

11. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 57

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
57 Iv röhre her, die durch das Wasser nach oben steigt. (Warum? S. 26, § 59.) Ist diese Luft entwichen, so entsteht eine kleine Panse in dem Aufsteigen der Lust- bläschen. Plötzlich aber beginnt ein neues Lustströmen im Wasser, und die Bläschen steigen noch zahlreicher ans als vorher. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoffe her, der aus dem schmelzenden chlorsauern Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Um den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glas- röhre. (Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann lasse man los, da als- dann kein Wasser mehr herausfließt. Warum?) Der aus der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in die Arzneiflasche und drückt nach und nach das Wasser aus ihr heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andere Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Womit ist sie gefüllt? 7. Eigentümlichkeiten des Sauerstoffs, a. Taucht man einen glimmenden Span in den Sauerstoff der Flasche, so brennt er mit Heller Flamme. Bald darauf aber erlischt die Flamme, da sie den Sauerstoff aufgezehrt hat. Wir sehen also, daß der Sauerstoff die Verbrennung befördert. Nach unten hin in die Flasche schlägt die Flamme nicht, ein Beweis, daß der Sauerstoff allein nicht brennt. Das Verbrennen besteht eben darin, daß ein anderer Körper, hier das Holz, mit den: Sauerstoffe eine Verbindung eingeht. Entsteht hierbei Licht und Wärme, so spricht man von einer schnellen Verbrennung; entsteht nur Wärme, so wird dieser Vorgang eine langsame Verbrennung genannt. (Eine Flamme entsteht nur dann, wenn die Verbrennung so schnell vor sich geht, daß der verbrennende Körper Gas erzeugt.) Ohne Sauerstoff ist keine Verbrennung möglich. Stellt man ein brennendes Licht auf einen mit Sand bestreuten Tisch und einen Lampenzylinder darüber, so er- lischt das Licht sehr bald. Es fehlt der Flamme an Sauerstoff. Von unten wird ihm der Zutritt durch den Sand, von oben durch die über der Flamme sich bildenden Gase verschlossen, die zum Verbrennen untauglich sind. Sobald n:an aber den Zylinder auf kleine Holzstückchen stellt, so daß die Luft von unten aus in den Zylinder gelangen und die beim Brennen entstandenen Gase lebhaft ab- strömen können, beginnt die Flamme lustig zu brennen. b. Wenn daher eine Lampe gut brennen soll, so muß die Luft unterhalb des Zylinders zur Flamme gelangen können; deshalb die vielen kleinen Öffnungen an dem Brenner. Warum brennt eine Lampe nicht, wenn man den Zylinder oben bedeckt hat? Ebenso brennt das Feuer im Ofen schlecht, wenn keine Luft durch die Ofentür oder durch sonstige Öffnungen zu ihm gelangen kann. Warum bläst man ins Feuer? Warum zieht der Schmied den Blasebalg? e. Der Sauerstoff hat große Neigung, sich mit anderen Körpern zu verbinden. Laß blankes Eisen längere Zeit in feuchter Luft liegen! Es überzieht sich bald mit Rost. Der in unserer gewöhnlichen Lust enthaltene Sauerstoff hat sich nämlich unter Zusatz von etwas Wasser mit dem Eisen verbunden und so den Rost gebildet. Auch mit Kupfer geht der Sauerstoff in feuchter Luft leicht eine Verbindung ein, wo- bei sich das Kupfer mit einen: grünlichen Überzüge — gewöhnlich Grünspan genannt — überzieht. Dieser Grünspan entsteht in ähnlicher Weise wie der Eisenrost, nur daß sich hier der Sauerstoff der Luft (unter Hinzutritt von etwas Wasserstoff und Kohlen- säure) nicht mit Eisen, sondern mit Kupfer verbindet. (S. 87.) Die Verbindungen der Körper mit Sauerstoff nennt man Oxyde. Weil sie oft „saure" Eigenschaften haben, nennt man den Sauerstoff auch Oxygen, d. i. Süurebildner. Den Vorgang der Vereinigung mit Sauerstoff nennt man Oxydation oder Verbrennung.

12. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 56

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 56 Chemisch reines Wasser erhält man durch Destillation. Koche Wasser in einem Kochfläschchen und leite den aufsteigenden Wasserdampf in eine andere Flasche, die in ein kühles Tuch gehüllt ist! Der Wasserdampf kühlt sich hier ab und verdichtet sich wieder zu Wasser. Es ist destilliertes Wasser. Die vorher in: Wasser aufgelösten Mineralien sind in dem Kochfläschchen zurückgeblieben. Destilliertes Wasser wird zur Bereitung von Arzneien gebraucht. Zum Trinken taugt es nicht, da es nicht erfrischend schmeckt. Auch fehlen darin die Mineralstoffe, die der Mensch zum Aufbau seines Körpers nötig hat. 4. Wasserstoff. Das Wasser ist eine chemische Verbindung von Sauerstoff und Wasserstoff. Um uns Wasserstoff herzustellen, nehmen wir ein starkes Fläschchen mit doppelt durchbohrtem Korke. Durch die eine Durchbohrung stecken wir eine Trichterröhre, die bis nahe an den Boden der Flasche reicht, durch die andere eine winkelförmig gebogene Glasröhre. In die Flasche schütten wir einige Zink- schnitzel (beim Klenipner zu haben) und tibergießen sie durch die Trichterröhre mit verdünnter Schwefelsäure. Sofort entsteht ein lebhaftes Aufbrausen. Es entwickelt sich ein Gas, Wasserstoff genannt. Da es sich in reichem Maße bildet, so hat es in der Flasche keinen Platz und entweicht durch die Gasleitungsröhre. Dabei nimmt es die anfangs in der Flasche befindliche Luft mit sich fort. Wir lassen das Gas 5—6 Minuten ausströmen. (Diese Vorsicht ist nötig, weil sonst, da sich der Sauer- stoff der atmosphärischer: Luft im Glase mit dem Wasserstoffe zu Knallgas vermischt, beim Anzünden eine Explosion entsteht.) Hieraus hallen wir ein brennendes Zündholz an die Öffnung der Röhre. Der Wasserstoff entzündet sich und brennt mit blaßblauer Flamme. Halten wir ein trockenes Glas mit weiter Öffnung über die Flamme, so be- schlagen die Wände des Glases inwendig mit feinen Wassertropfen. Indem nämlich der Wasserstoff verbrennt, d. h. sich chemisch mit dem Sauerstoffe der Luft verbindet, ent- steht wieder Wasser. Das Wasser besteht dem Raume nach aus zweimal soviel Wasser- stoff wie Sauerstoff. Der Wasserstoff ist das leichteste Gas. Er ist 14 mal so leicht als die atmosphärische Luft. Man verwendet ihn daher zum Füllen kleiner Luftballons. Iii. Die atmosphärische Lust. Sauerstoff. Stickstoff. Ammoniak. 5. Atmosphärische Luft. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie ein wogendes Meer oder wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Luftkreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atnwsphärische Luft hat eine Höhe von etwa 100 lrm. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stick- stoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um uns Sauer- stoff zu verschaffen, vermischen wir etwa 20 g feingestoßenes chlorsaures Kali mit ebensoviel pulverisiertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas (von schwer schmelzbarem Glase) etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glasröhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, auswärtsgebogcne Ende der Glasröhre in ein Gefäß mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun das Probierglas über einer Spiritusflamme, so steigen nach kurzer Zeit aus dem Wasser Luftblasen auf. Diese rühren von der erwärmten Lust in der Glas-

13. Realienbuch - S. 62

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv einige Zinkschnitzel (beim Klempner zu haben) und übergießen sie durch die Trichterröhre mit verdünnter Schwefelsäure. Sofort entsteht ein lebhaftes Auf- brausen. Es entwickelt sich ein Gas, Wasserstoff genannt. (S. 51.) Da es sich in reichem Maße bildet, so hat es in der Flasche keinen Platz und entweicht durch die Gasleitungsröhre. Dabei nimmt es die anfangs in der Flasche be- findliche Luft mit sich fort. Wir fangen das Gas unter Wasser in einem kleinen Glaszylinder auf und zünden es an. Das zuerst aufgefangene verbrennt mit Explosion, denn es war noch mit Luft gemischt. Diese Mischung nennt man Knallgas. Daher darf man das ausströmende Gas erst dann anzünden, wenn das im Zylinder enthaltene nicht mehr explodiert, sondern ruhig brennt. Einen mit Wasserstoff gefüllten Zylinder hält man eine Minute lang mit der Öffnung nach unten, einen zweiten umgekehrt. Der Inhalt des ersteren läßt sich noch entzünden, der des zweiten nicht mehr. Im ersten ist der Wasserstoff geblieben, im zweiten nicht; also ist der Wasserstoff leichter als Luft, nämlich 14^mal so leicht. Er wird daher zum Füllen der Luftballons und Luftschiffe verwandt. (Physik § 45.) Wir setzen an die Ausströmungsöffnung mittels eines kurzen Gummischlauchs ein nach oben rechtwinklig gebogenes Glasröhrchen, das in einer Spitze endet. Hier zünden wir den Wasserstoff an. Er brennt mit blaßblauer Flamme. Ein in sie gehaltener Draht glüht bald stark; also ist die Flamme sehr heiß. Deshalb dient die durch reinen Sauerstoff (§ 7 a) gespeiste Wasser- stosflamme zum schnellen Abschmelzen (Bohren und Schneiden) von Eisen. Halten wir ein trockenes Glas mit weiter Öffnung über die Flamme, so be- schlagen die Wände des Glases inwendig mit feinen Wassertropfen. Indem nämlich der Wasserstoff verbrennt, d. h. sich chemisch mit dem Sauerstoffe der Luft verbindet, entsteht wieder Wasser. Iii. Die atmosphärische Tust. Sauerstoff. Stickstoff. Hmmoniah. 5. Atmosphärische Luft. Die Luft, die uns umgibt, brauchen wir zum Atmen. Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne sie leben. Sie umgibt die Erde wie eine kugelförmige Hülle. Diese Lufthülle nennt man den Luft- kreis (Dunstkreis, Atmosphäre). Die atmosphärische Luft hat eine Höhe von etwa 300 km. — Sie besteht aus ungefähr 1 Teil Sauerstoff und 4 Teilen Stickstoff. Jedoch sind ihr noch geringe Mengen Kohlensäure und Wasserdampf beigemengt. 6. Sauerstoff findet man außer in der Luft im Wasser, in der Erde, in Tieren und Pflanzen, doch trifft man ihn niemals allein an. Um Sauerstoff darzustellen, vermischen wir etwa 20 g chlorsaures Kali mit ebensoviel pulveri- siertem Braunsteine und füllen davon ein Probierglas von schwer schmelzbarem Glase oder besser eine kleine Retorte etwa halb voll. Dann verschließen wir das Gläschen luftdicht mit einem durchbohrten weichen Korke, durch dessen Öffnung das eine Ende einer 8-förmigen Glasröhre geführt ist. Hierauf hängen wir das Probierglas mittels eines Drahtes so an einem Gestelle auf, daß das freie, aufwärtsgebogene Ende der Glasröhre in eine Waschschüssel mit Wasser taucht und die Öffnung noch etwas vom Wasser bedeckt wird. Erhitzen wir nun

14. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 43

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
- 43 - Tv zahlreicher als vorher auf. Diesmal rühren sie von dem Sauerstoff her, der aus dem schmelzenden Kali (Kalium, Chlor und Sauerstoff) entweicht. Hält man einen glim- menden Span über die Luftblasen, so knallen sie anfangs; bald aber entzünden sie sich, und der Span brennt in heller Flamme. Um nun den Sauerstoff aufzufangen, nimmt man eine mit Wasser gefüllte Arzneiflasche und stülpt sie über die im Wasser befindliche Öffnung der Glasröhre. (Beim Umdrehen der Flasche verschließe man die Öffnung mit dem Finger, bis man sie unter das Wasser des Gefäßes gebracht hat. Dann läßt man los, da alsdann kein Wasser mehr herausfließt. Warum?) Der ans der Glasröhre kommende Sauerstoff steigt nun in der Arzneiflasche empor und drückt nach und nach fast alles Wasser aus demselben heraus. Ist dies geschehen, so verkorkt man die Flasche, damit keine andre Luft hineinkomme, unterhalb des Wassers. Die Luft, welche die Flasche enthält, ist Sauerstoff. Taucht man einen glimmenden Span oder einen glühenden Draht in den Sauerstoff der Flasche, so brennen dieselben mit heller Flamme. 3. Kigenfchcrften des Sauerstoffs. Der Sauerstoff hat eine große Neigung, sich mit andern Körpern zu verbinden. Blankes Eisen, das längere Zeit in feuchter Luft gelegen hat, überzieht sich bald mit Rost. Der in unsrer gewöhnlichen Luft ent- haltene Sauerstoff hat sich nämlich unter Zusatz von etwas Wasser mit dem Eisen verbunden und so den Rost gebildet. Auch mit dem Kupfer geht der Sauerstoff in feuchter Lust leicht eine Verbindung ein, wobei sich das Kupfer mit einem grünen Überzüge — gewöhnlich Grünspan genannt — überzieht. Dieser sogenannte Grünspan entsteht in ähnlicher Weise wie der Eisenrost, nur daß hier der Sauerstoff der Luft (unter Hinzutritt von etwas Wasserstoff und Kohlensäure) sich nicht mit Eisen, sondern mit Kupfer verbindet. Eine zweite Art von Grünspan entsteht, wenn man Kupfer mit Essig besprengt, wobei dann statt der Kohlensäure Essigsäure in die Verbindung tritt. Auch mit andern Säuren (Wein-, Apfel-, Butter- und Fettsäure) ver- bindet sich das Kupfer, so daß ans diese Weise sehr verschiedenartige Kupfersalze entstehen können. Alle diese Kupfersalze— Unkundige pflegen sie sämtlich kurzweg mit Grünspan zu bezeichnen — sind äußerst giftig. Besonders bilden sich die Kupfersalze beim Kochen der Speisen in kupfernen Gefäßen, wodurch schon manche Vergiftung vorgekommen ist. Es ist daher bei Anwendung des kupfernen Geschirrs große Vorsicht nötig. Namentlich muß man sich hüten, die gekochten Speisen in den kupfernen Gefäßen erkalten zu lassen (warum?). — Da in unsern silbernen (und besonders neusilbernen) Löffeln auch Kupfer enthalten ist, so ist es immer gefährlich, dieselben in sauren Speisen liegen zu lassen. (Vergl. auch Naturgesch. S. 142). Manche Speisen und Getränke werden sauer, wenn sie längere Zeit nüt der Lust in Berührung stehen. Daher überzieht man eingemachte Früchte wohl mit einer Zucker- schicht oder verwahrt sie in fest verschlossenen Büchsen oder „kocht sie auf", um die Luft aus den Poren herauszutreiben. (Warum müssen Bier- und Weinflaschen recht fest zugekorkt werden?) Bei Wärme verbindet sich der Sauerstoff noch leichter mit andern Körpern als bei kalter Temperatur. Darum verdirbt das Fleisch im heißen Sommer viel leichter als im Winter und muß in der heißen Jahreszeit in den kühlen Keller gebracht oder mit Eis bedeckt werden. Von dieser Eigenschaft, den Speisen re. einen säuerlichen Geschmack zu geben, hat der Sauerstoff seinen Namen erhalten. (Über die Notwendigkeit des Sauerstofis beim „Verbrennen" s. S. 45.) 4* Stickstoff macht mit dem Sauerstoff den Hauptbeslaudreil der atmosphärischen Luft aus. Um ihn von den Sanerstosi zu scheiden, legen wir ein kurzes brennendes Talg- licht aus einen schwimmenden Kork in einer mit Wasser gefüllten Wanne und stülpen ein leeres Glas über den Kork. Bald wird das Licht verlöschen und das Wasser im Glase bis etiva zunl fünften ereile in die Höhe steigen. Durch die Flamme ist nämlich der Sauer- stoss in dem Glase verzehrt worden und nur der Stickstoff zurückgeblieben. Da bei die- sem Versuche ctioa >/-. der Lust unter dem Glase verbrennt, so schließt man daraus, daß die Lust zu >/z ans Sauerstoff und zu y5 ans Stickstoff besteht. Den Namen Stickstoff trägt diese Luft, weil sie, ohne Sauerstoff eingeatmet, den Erstickungstod herbeiführen würde. Andrerseits ist aber auch der Stickstoff zu unserm Leben unentbehrlich, denn wie das Licht in reinem Sauerstoff schneller verlischt als in der atmosphärischen Lust, so würde unsre

15. Nr. 23 - S. 61

1904 - Breslau : Hirt
B. Gßemie und Mineralogie. Luft und Wasser. §71. Die Luft, die wir atmen. Die Luft umgibt unsre Erde als Dunstkreis oder Atmosphäre. Sie ist aber kein einfacher Körper, sondern ein Gemenge von 20,77 Raumteilen Sauerstoff, 78,35 Raumteilen Stick- stoff, 0,04 Teilen Kohlensäure und 0,84 Teilen Wasserdampf. Der Sauerstoff, a) Darstellung: In ein Probiergläschen schütte man ein wenig chlorsaures Kalium (Kaliumchlorat), ein Salz, welches vorher mit trockenem Sande vermischt worden ist, verschließe das Glas mit einem Pfropfen, durch welchen eine ge- bogene Glasröhre geht, befestige es an einem Halter und leite das Ende der Röhre in ein danebenstehendes Schälchen mit Wasser. Dann fülle man ein Glas mit Wasser, halte die Öffnung zu und stelle es umgekehrt ins Wasser über die Röhre. (Warum fließt das Wasser nicht aus?) Dann erhitze man das Salz durch eine Weingeistlampe. Es werden bald Blasen aus dem Rohre in das Wasserglas steigen und das Wasser aus demselben verdrängen. Wenn das Glas beinahe mit Gas gefüllt ist, verkorke man es unter Wasser, setze es beiseite und fange das Gas in einem 2. und 3. Glase in derselben Weise auf. Erklärung: Das Kaliumchlorat ist ein sauerstoffreiches Salz. Durch die Wärme wird der Sauerstoff aus seiner Verbindung getrieben. d) Versuche: Ein glimmender Holzspan, in eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche ge- taucht, brennt hell und lebhaft auf.' Schwefel verbrennt darin mit schön leuchtender Flamme. Ein dünner, spiralig gewundener Eisendraht, an dessen Ende ein Stückchen glimmender Feuerschwamm befestigt ist, verbrennt mit Funkensprühen. Der Sauerstoff ist eine Gasart, die das Brennen befördert. Er macht ungefähr 1/5 der atmosphärischen Luft aus; er findet sich in allen Naturkörpern; ohne ihn könnte kein lebendes Wesen bestehen (Lebenslust). Er veranlaßt aber auch das Sauerwerden von Flüssigkeiten und Speisen. Welche Vorkehrungen trifft man deshalb, um den Sauerstoff von solchen Körpern abzu- halten, die nicht sauer werden sollen? Der Stickstoff. An das Ende eines gebogenen Drahtes bringt man etwas Watte, die mit Alkohol befeuchtet ist, stellt denselben in ein Schälchen mit Wasser, so daß die Watte hervorragt, zündet dieselbe an und stülpt eine leere Flasche darüber. Nach kurzer Zeit erlischt die Flamme, und das Wasser steigt in der Flasche in die Höhe. Nun ent- fernt man den Draht, verschließt die Öffnung der Flasche unter Wasser mit einem Kork und schüttelt die Flasche. Öffnet man die Flasche und hält einen brennenden Holzspan in dieselbe, so erlischt er. Erklärung: In der Flasche ist atmosphärische Luft abgesperrt. Durch das Verbrennen des Weingeistes wird der Luft der Sauerstoff entzogen, Stickstoff bleibt zurück. An die Stelle des verbrauchten Sauerstoffes tritt Wasser; es bildet sich aber durch das Verbrennen auch etwas Kohlensäure. Diese wird durch das Umschütteln vom Wasser aufgenommen, so daß zuletzt freier Stickstoff in der Flasche zurückbleibt. Der Stickstoff ist eine Luftart, welche das Brennen nicht unterhalten kann. Die Kohlensäure. In eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche, in welcher unten noch etwas Wasser geblieben ist, halte man einen glimmenden Holzspan; er brennt anfangs mit lebhafter Flamme, allmählich verlischt er. Der Sauerstoff wird nämlich verbraucht, und cs entsteht im Glase eine Luftart, die das Brennen nicht unterhalten kann, Kohlensäure. Die Flasche wird nun verkorkt und umgeschüttelt; dann öffnet man wieder und bringt einen brennenden Span hinein; er brennt weiter. Die Kohlensäure ist vom Wasser ver- schluckt worden, und die Flasche hat sich wieder mit atmosphärischer Luft gefüllt. Kohlensäure entsteht überall da, wo Menschen und Tiere atmen, wo Pflanzenstoffe verbrennen oder verfaulen, wo Flüssigkeiten gären (Keller,. Da sie schwerer ist als atmo- sphärische Luft, lagert sie stets am Boden. In der Nähe feuerspeiender Berge strömt sitz aus der Erde (Hundsgrotte bei Neapel — Todestal auf Java).

16. Nr. 11 - S. 61

1904 - Breslau : Hirt
B. Ghemie und Mineralogie. Luft und Wasser. § 71. Die Luft, die wir atmen. Die Luft umgibt unsre Erde als Dunstkreis oder Atmosphäre. Sie ist aber kein einfacher Körper, sondern ein Gemenge von 20,77 Raumteilen Sauerstoff, 78,35 Raumteilen Stick- stoff, 0,04 Teilen Kohlensäure und 0,84 Teilen Wasserdampf. Der Sauerstoff, a) Darstellung: In ein Probiergläschen schütte man ein wenig chlorsaures Kalium (Kaliumchlorat), ein Salz, welches vorher mit trockenem Sande vermischt worden ist, verschließe das Glas mit einem Pfropfen, durch welchen eine ge- bogene Glasröhre geht, befestige es an einem Halter und leite das Ende der Röhre in ein danebenstehendes Schälchen mit Wasser. Dann fülle man ein Glas mit Wasser, halte die Öffnung zu und stelle es umgekehrt ins Wasser über die Röhre. (Warum fließt das Wasser nicht aus?) Dann erhitze man das Salz durch eine Weingeistlampe. Es werden bald Blasen aus dem Rohre in das Wasserglas steigen und das Wasser aus demselben verdrängen. Wenn das Glas beinahe mit Gas gefüllt ist, verkorke man es unter Wasser, setze es beiseite und fange das Gas in einem 2. und 3. Glase in derselben Weise aus. Erklärung: Das Kalinmchlorat ist ein s auerstoffrciches Salz. Durch die Wärme wird der Sauerstoff aus seiner Verbindung getrieben. b) Versuche: Ein glimmender Holzspan, in eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche ge- taucht, brennt hell und lebhaft auf." Schwefel verbrennt darin mit schön leuchtender Flamme. Ein dünner, spiralig gewundener Eisendraht, an dessen Ende ein Stückchen glimmender Feuerschwamm befestigt ist, verbrennt mit Funkensprühen. Der Sauerstoff ist eine Gasart, die das Brennen befördert. Er macht ungefähr % der atmosphärischen Luft aus; er findet sich in allen Naturkörpern) ohne ihn könnte kein lebendes Wesen bestehen (Lebenslust). Er veranlaßt aber auch das Sauerwerden von Flüssigkeiten und Speisen. Welche Vorkehrungen trifft man deshalb, um den Sauerstoff von solchen Körpern abzu- halten, die nicht sauer werden sollen? Der Stickstoff. An das Ende eines gebogenen Drahtes bringt man etwas Watte, die mit Alkohol befeuchtet ist, stellt denselben in ein Schälchen mit Wasser, so daß die Watte hervorragt, zündet dieselbe an und stülpt eine leere Flasche darüber. Nach kurzer Zeit erlischt die Flamme, und das Wasser steigt in der Flasche in die Höhe. Nun ent- fernt man den Draht, verschließt die Öffnung der Flasche unter Wasser mit einem Kork und schüttelt die Flasche. Öffnet man die Flasche und hält einen brennenden Holzspan in dieselbe, so erlischt er. Erklärung: In der Flasche ist atmosphärische Luft abgesperrt. Durch das Verbrennen des Weingeistes wird der Luft der Sauerstoff entzogen, Stickstoff bleibt zurück. An die Stelle des verbrauchten Sauerstoffes tritt Wasser; es bildet sich aber durch das Verbrennen auch etwas Kohlensäure. Diese wird durch das Umschütteln vom Wasser aufgenommen, so daß zuletzt freier Stickstoff in der Flasche zurückbleibt. Der Stickstoff ist eine Luftart, welche das Brennen nicht unterhalten kann. Die Kohlensäure. In eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche, in welcher unten noch etwas Wasser geblieben ist, halte man einen glimmenden Holzspan; er brennt anfangs mit lebhafter Flamme, allmählich verlischt er. Der Sauerstoff wird nämlich verbraucht, und es entsteht im Glase eine Luftart, die das Brennen nicht unterhalten kann, Kohlensäure. Die Flasche wird nun verkorkt und umgeschüttelt; dann öffnet man wieder und bringt einen brennenden Span hinein; er brennt weiter. Die Kohlensäure ist vom Wasser ver- schluckt worden, und die Flasche hat sich wieder mit atmosphärischer Luft gefüllt. Kohlensäure entsteht überall da, wo Menschen und Tiere atmen, wo Pflanzenstoffe verbrennen oder verfaulen, wo Flüssigkeiten gären (Keller. Da sie schwerer ist als atmo- sphärische Luft, lagert sie stets am Boden. In der Nähe feuerspeiender Perge strömt sie aus der Erde (Hundsgrotte bei Neapel — Todestal auf Java).

17. Nr. 16 - S. 61

1908 - Breslau : Hirt
B. Ghemie und Mineralogie. Luft und Wasser. § 71. Die Luft, die wir atmen. Die Luft umgibt unsre Erde als Dunstkreis oder Atmosphäre. Sie ist aber kein einfacher Körper, sondern ein Gemenge von 20,77 Raumteilen Sauerstoff, 78,35 Raumteilen Stick- stoff, 0,04 Teilen Kohlensäure und 0,84 Teilen Wasserdampf. Der Sauerstoff, a) Darstellung: In ein Probiergläschen schütte man ein wenig chlorsaures Kalium <Kaliumchlorat), ein Saft, welches vorher mit trockenem Sande vermischt worden ist, verschließe das Glas mit einem Pfropfen, durch welchen eine ge- bogene Glasröhre geht, befestige es an einem Halter und leite das Ende der Röhre in em danebenstehendes Schälchen mit Wasser. Dann fülle man ein Glas mit Wasser, halte die Öffnung zu und stelle es umgekehrt ins Wasser über die Röhre. iwarum fließt das Wasser nicht aus?j Dann erhitze man das Salz durch eine Weingeistlampe. Es werden bald Blasen aus dem Rohre in das Wasserglas steigen und das Wasser aus demselben verdrängen. Wenn das Glas beinahe mit Gas gefüllt ist, verkorke man es unter Wasser, setze es beiseite und fange das Gas in einem 2. und 3. Glase in derselben Weise auf. Erklärung: Das Kaliumchlorat ist ein sauerstoffreiches Salz. Durch die Wärme wird der Sauerstoff aus seiner Verbindung getrieben. b) Versuche: Ein glimmender Holzspan, in eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche ge- taucht, brennt hell und lebhaft auf. Schwefel verbrennt darin mit schön leuchtender Flamme. Ein dünner, spiralig gewundener Eisendraht, an dessen Ende ein Stückchen glimmender Feuerschwamm befestigt ist, verbrennt mit Funkensprühen. Der Sauerstoff ist eine Gasart, die das Brennen befördert. Er macht ungefähr 7s der atmosphärischen Luft aus; er sindet sich in allen Naturkörpern; ohne ihn könnte kein lebendes Wesen bestehen ^Lebenslust). Er veranlaßt aber auch das Sauerwerden von Flüssigkeiten und Speisen. Welche Vorkehrungen trifft mau deshalb, um den Sauerstoff von solchen Körpern abzu- halten, die nicht sauer werden sollen? Der Stickstoff. An das Ende eines gebogenen Drahtes bringt man etwas Watte, die mit Alkohol befeuchtet ist, stellt denselben in ein Schälchen mit Wasser, so daß die Watte hervorragt, zündet dieselbe an und stülpt eine leere Flasche darüber. Nach kurzer Zeit erlischt die Flamme, und das Wasser steigt in der Flasche in die Höhe. Nun ent- fernt man den Draht, verschließt die Öffnung der Flasche unter Wasser mit einem Kork und schüttelt die Flasche. Öffnet man die Flasche und hält einen brennenden Holzspan in dieselbe, so erlischt er. Erklärung: In der Flasche ist atmosphärische Luft abgesperrt. Durch das Verbrennen des Weingeistes wird der Luft der Sauerstoff entzogen, Stickstoff bleibt zurück. An die Stelle des verbrauchten Sauerstoffes tritt Wasser; es bildet sich aber durch das Verbrennen auch etwas Kohlensäure. Diese wird durch das Umschütteln vom Wasser aufgenommen, so daß zuletzt freier Stickstoff in der Flasche zurückbleibt. Der Stickstoff ist eine Luftart, welche das Brennen nicht unterhalten kann. Die Kohlensäure. In eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche, in welcher unten noch etwas Wasser geblieben ist, halte man einen glimmenden Holzspan; er brennt anfangs mit lebhafter Flamme, allmählich verlischt er. Der Sauerstoff wird nämlich verbraucht, und es entsteht im Glase eine Luftart, die das Brennen nicht unterhalten kann, Kohlensäure. Die Flasche wird nun verkorkt und umgeschüttelt; dann öffnet man wieder und bringt einen brennenden Span hinein; er brennt weiter. Die Kohlensäure ist vom Wasser ver- schluckt worden, und die Flasche hat sich wieder mit atmosphärischer Lnft gefüllt. Kohlensäure entsteht überall da, wo Menschen und Tiere atmen, wo Pflanzenstosfe verbrennen oder verfaulen, wo Flüssigkeiten gären (Keller!. Da sie schwerer ist als atmo- sphärische Luft, lagert sie stets am Boden. In der Nähe feuerspeiender Berge strömt sie aus der Erde ihundsgrotte bei Neapel — Todestal auf Java).

18. Nr. 22 - S. 61

1904 - Breslau : Hirt
B. Khemie und Wineratogie. Luft und Wasser. § 71. Die Luft, die wir atmen. Die Luft umgibt unsre Erde als Dunstkreis oder Atmosphäre. Sie ist aber kein einfacher Körper, sondern ein Gemenge von 20,77 Raumteilen Sauerstoff, 78,35 Raumteilen Stick- stoff, 0,04 Teilen Kohlensäure und 0,84 Teilen Wasserdampf. Der Sauerstoff, a) Darstellung: In ein Probiergläschen schütte man ein wenig chlor säur es Kalium (Kaliumchlorat), ein Salz, welches vorher mit trockenem Sande vermischt worden ist, verschließe das Glas mit einem Pfropfen, durch welchen eine ge- bogene Glasröhre geht, befestige es an einem Halter und leite das Ende der Röhre in ein danebenstehendes Schälchen mit Wasser. Dann fülle man ein Glas mit Wasser, halte die Öffnung zu und stelle es umgekehrt ins Wasser über die Röhre. (Warum fließt das Wasser nicht aus?) Dann erhitze man das Salz durch eine Weingeistlampe. Es werden bald Blasen aus dein Rohre in das Wasserglas steigen und das Wasser aus demselben verdrängen. Wenn das Glas beinahe mit Gas gefüllt ist, verkorke man es unter Wasser, setze es beiseite und fange das Gas in einem 2. und 3. Glase in derselben Weise auf. Erklärung: Das Kaliumchlorat ist ein sauerstoffreiches Salz. Durch die Wärme wird der Sauerstoff aus seiner Verbindung getrieben. b) Versuche: Ein glimmender Holzspan, in eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche ge- taucht, brennt hell und lebhaft auf. Schwefel verbrennt darin mit schön leuchtender Flamme. Ein dünner, spiralig gewundener Eisendraht, an dessen Ende ein Stückchen glimmender Feuerschwamm befestigt ist, verbrennt mit Funkensprühen. Der Sauerstoff ist eine Gasart, die das Brennen befördert. Er macht ungefähr y5 der atmosphärischen Luft aus; er findet sich in allen Naturkörpern; ohne ihn könnte kein lebendes Wesen bestehen (Lebenslust). Er veranlaßt aber auch das Sauerwerden von Flüssigkeiten und Speisen. Welche Vorkehrungen trifft man deshalb, um den Sauerstoff von solchen Körpern abzu- halten, die nicht sauer werden sollen? Der Stickstoff. An das Ende eines gebogenen Drahtes bringt man etwas Watte, die mit Alkohol befeuchtet ist, stellt denselben in ein Schälchen mit Wasser, so daß die Watte hervorragt, zündet dieselbe an und stülpt eine leere Flasche darüber. Nach kurzer Zeit erlischt die Flamme, und das Wasser steigt in der Flasche in die Höhe. Nun ent- fernt man den Draht, verschließt die Öffnung der Flasche unter Wasser mit einem Kork und schüttelt die Flasche. Öffnet man die Flasche und hält einen brennenden Holzspan in dieselbe, so erlischt er. Erklärung: In der Flasche ist atmosphärische Luft abgesperrt. Durch das Verbrennen des Weingeistes wird diwluft der Sauerstoff entzogen, Stickstoff bleibt zurück. An die Stelle des verbrauchten Sauerstoffes tritt Wasser; es bildet sich aber durch das Verbrennen auch etwas Kohlensäure. Diese wird durch das Umschütteln vom Wasser aufgenommen, so daß zuletzt freier Stickstoff in der Flasche zurückbleibt. Der Stickstoff ist eine Luftart, welche das Brennen nicht unterhalten kann. Die Kohlensäure. In eine mit Sauerstoff gefüllte Flasche, in welcher unten noch etwas Wasser geblieben ist, halte man einen glimmenden Holzspan; er brennt anfangs mit lebhafter Flamme, allmählich verlischt er. Der Sauerstoff wird nämlich verbraucht, und es entsteht im Glase eine Luftart, die das Brennen nicht unterhalten kann, Kohlensäure. Die Flasche wird nun verkorkt und umgcschüttclt; dann öffnet man wieder und bringt einen brennenden Span hinein; er brennt weiter. Die Kohlensäure ist vom Wasser ver- schluckt worden, und die Flasche hat sich wieder mit atmosphärischer Luft gefüllt. Kohlensäure entsteht überall da, wo Menschen und Tiere atmen, wo Pflanzenstoffe verbrennen oder verfaulen, wo Flüssigkeiten gären (Keller'. Da sie schwerer ist als atmo- sphärische Luft, lagert sie stets am Boden. In der Nähe feuerspeiender Berge strömt sie aus der Erde (Hundsgrotte bei Neapel — Todestal auf Java).

19. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 228

1900 - Osnabrück : Rackhorst
228 Entzündungstemperatur besitzt, bildet die Flamme und entzündet durch die bei der Verbrennung erzeugte Wärme die andern Stoffe. In der Lampe steigt das Petroleum im Dochte auf, zersetzt sich durch die Wärme, und die Teile des Petroleums verbrennen in ähnlicher Weise. Leucht- gas besteht aus Kohlenstoff und Wasserstoff. Auch Steinkohlen enthalten meistens Leuchtgas. Die Kohlen werden in verschlossenen Gefäßen erhitzt. Das Gas wird ausgetrieben, gereinigt, in einem großen Kessel gesammelt und durch Rohren zu den Laternen und in die Häuser geleitet. Auch aus Fetten kann man Leucht- gas bereiten. Versuch. Durch die Flammen einer Kerze halte man einen dünnen Holzspan. Er verkohlt au beiden Seiten. Die Wärme in der Flamme ist am größten im äußeren Teile. Die Flamme besteht aus einem dunklen Kern, in dem die Zersetzung, und einem leuchtenden Mantel, in dem die Verbrennung vor sich geht. Eine Kerzenflamme wird durch eine Glasplatte niedergedrückt. Die Flamme wird dunkler, und die Platte berußt. Der Kohlenstoff verbrennt zum Teil nicht mehr, weil es an Sauerstoff fehlt. Der Kohlen- stoff des Leuchtgases verbrennt in der äußeren Hülle der Flamme, die nicht mehr leuchtet. Versuch. Halte in eine Spiritusflamme einen feinen Draht oder eine dünne Glasröhre. Die Glasröhre wird glühend, und die Flamme leuchtet. Der Kohlenstoff in der Kerzenflamme wird vor der Ver- brennung glühend und verursacht so das Leuchten. Je mehr Kohlen- stoff ein Gas enthält, um so heller brennt es. Eine andere Verbindung von Kohlenstoff und Wasserstoff ist das Acetylengas, das die Radfahrer viel benutzen. In den Kohlenlagern bildet sich oft ein Kohlenwasserstoffgas, das Grubengas, welches gefährliche Explosionen in den Bergwerken, die schlagenden Wetter, verursachen kann. Bei der Herstellung des Leuchtgases wird auch Kohlenteer ge- wonnen. Aus ihm wird die Karbolsäure, welche schädliche Keime und Bakterien tötet, hergestellt. Ebenso bereitet man daraus die schönen Anilinfarben, womit man das Zeug färbt. 6. Die Kohlensäure, das Kohlenoxydgas und das Ammoniak. Versuch. Man füllt in eine Flasche Kreide und gießt Salzsäure darüber. Das entstehende Gas leitet man in ein Glas. Ein brennender Holzspan erlischt darin. Das Gas bleibt längere Zeit in dem Glase, wenn die Öffnung nach oben gerichtet ist, entweicht, wenn sie nach unten gerichtet ist, ist also schwerer als Luft. Man schütte das Gas über eine brennende Flamme. Sie erlischt. 3qlau leite cs in Kalkwasser (Wasser, das gelöschten Kalk enthält). Es trübt sich. Das Gas heißt Kohlensäure. Versuch. Man atme vermittelst einer Röhre durch Kalkwasser aus. Es trübt sich. Wir atmen Kohlensäure aus. Ein Petrvlcnmlicht er- lischt, wenn wir über das Licht ausatmen. Versuch. In ein Glas, das ein wenig Kalkwasser enthält, hält man einen brennenden Span und schüttelt dann das Wasser kräftig hin und her. Es trübt sich. Kohlensäure entsteht durch Verbrennung des Kohlenstoffs. Sic besteht also aus Kohlenstoff und Sauerstoff.

20. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 504

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
504 beim Entzünden kein Geräusch mehr entsteht. Nun können wir auch das aus der Röhre ausströmende Gas unmittelbar entzünden. Es brennt mit bl a tz- violetter Flamme; es ist W a s s e r st o s f. O brennt 2. Halten wir einen kalten, trockenen Teller über die Flamme, so beschlägt er sich mit kleinen Wassertröpfchen. Beim Verbrennen des Wasser- stoffes entsteht Wasser. Die Bildung von Wassert röps- ch e n beim Verbrennen ist das Erkennungsmittel für das Vorhanden- sein von Wasser st off. 3. Wir füllen einen mit der Öffnung nach unten aufgehängten Glas- zylinder mit Wasserstoff und führen eine an einem Draht befestigte brennende Kerze in die Öffnung ein. Sobald die Kerzenflamme den Wasserstoff erreicht, fängt er an zu brennen. Die Kerze erlischt, wenn wir sie tiefer in den Wasserstoff einführen; sie entzündet sich aber wieder beim Herausnehmen aus dem Zylinder an dem brennenden Wasserstoff. selb st, unterhält aber das Bren- nen einer F l a m m e nicht. Zink kann nicht weiter zerlegt werden; es ist ein Grundstoff, mithin kann der Wasserstoff nur aus der wässerigen Salzsäure sich gebildet haben. In der Gas- entwicklungsflasche nimmt das Zink immer mehr ab und verschwindet schließlich ganz. Dampft man dann die noch vorhandene Flüssigkeit ein, so erhält man eine weiße Salzmasse, die man salzsaures Zink (Zink- chlorid) nennt. 4. Leitet man Wasserstoff in ein aufrecht stehendes Glas, oder dreht man ein mit Wasser- stoff gefülltes Glas um, so daß die Öffnung nach oben sieht, so ist der Wasserstoff im Nu verschwunden (warum?); eine Entzündung er- folgt nicht mehr. 5. Will man Wasserstoff von einem Glas in ein anderes umfüllen, so muß man beide Gläser dicht nebeneinander mit der Öffnung nach unten halten und das mit Wasserstoff gefüllte so um- drehen, daß seine Öffnung genau unter die Ösf- Brennende Kerze im Wasserstoff. nung des andern Glases kommt. Der Wasserstoff ist leichter als Luft. 100 l Wasserstoff wiegen soviel wie 7 / Luft. Wasserstoff wird daher zum Füllen der Luftschiffe gebraucht. a s s e r st o s s [¿j| .lü 8 cd - Sauerstoff. Darstellung: Um den andern Bestandteil des Wassers, den Sauerstoff, in größerer Menge herzustellen, verwendet man das rote Queck- silberoxyd. Man bringt eine Messerspitze voll rotes Quecksilberoxyd in ein Probierglas und erhitzt. Es färbt sich dunkel, und über dem Quecksilberoxyd bildet sich ein Ring von metallischem Quecksilber. Führt man einen glimmenden Holzspan in das Probierglas ein, so flammt er lebhaft auf; es ist also beim Erhitzen des Quecksilberoxyds auch Sauerstoff entstanden. Auch andere Stoffe, die Sauerstoff in größerer Menge enthalten, kann man verwenden, z. B. das chlorsaure Kali. Seine Lösung ist uns als Gurgelwasser wohl bekannt. Wir erhitzen etwas chlorsaures Kali in einem Probierglas. Es schmilzt, und unter heftigem Aufschäumen entweicht ein Gas. — Wie weilen wir nach, daß es Sauerstoff ist?