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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 3

1877 - Ruhrort : Selbstverl. W. Ricken und C. Schüler
3 8. Der kluge Staar. Ein durstiger Staar wollte aus einer Wasserflasche trinken und konnte das Wasser in derselben mit seinem kurzen Schnabel nicht er- reichen. Er hackte in's dicke Glas und vermochte nicht, es zu zerbrechen. Er stemmte sich gegen die Flasche, um sie umzuwerfen; aber dazu war er zu schwach. Jetzt kam er durch seine Klugheit und sein Nachdenken auf den glücklichen Einfall, daß er Steinchen zusammen las und sie in die Flasche warf, wodurch das Wasser endlich so hoch stieg, daß er es erreichen und seinen Durst löschen konnte. Ermüde nicht beim Lernen, so schwer es dir auch wird, durch anhaltenden Fleiß erreicht man das gesteckte Ziel. 9. Eichhörnchen. Heißa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter Kopfüber, kopfunter. Mit Manier, Immerfort Von Ort zu Ort, Jetzo hier, Jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh', ohne Rast, Vom Zweig auf den Ast, Vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft Im Blättersäusel und Blüthenduft! Immerzu Ohne Rast und Ruh'! Heut' ist Kirmes, und heut' ist Ball! Spielet Drossel, Nachtigall, Stieglitz, Amsel, Fink und Specht, Pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, Der tanzen kann. Hänschen Eichhorn heiß' ich, Was ich gelernt hab', weiß ich. Kommt der Jäger in den Wald hinein, Will mir kein Vogel singen; Hänschen läßt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen, Springen: Hänschen schlüpft hinein zum Haus, Hänschen schaut zum Haus heraus, Hänschen lacht den Jäger aus. Hoffmann v. Fallersleben. 10. Die Sternthaler. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr, als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stückchen Brot, das es in der Hand hielt, und das ihm ein mit- leidiges Herz noch geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus in's Feld; da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gieb mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig!" Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir's!" und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk' mir doch etwas, womit ich ihn bedecken kann!" Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch ein bischen gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm sein's; und noch weiter, da bat eins um. ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich kam es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: Es 1*

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1. Lesebuch für Volksschulen - S. 4

1855 - Duisburg : Ewich
4 das Wasser endlich so hoch stieg, daß er es erreichen und seinen Durst löschen konnte. Ermüde nicht beim Lernen, so schwer es dir auch wird; durch anhaltenden Fleiß erreicht man das ge- 5. steckte Ziel. 9. Eichhörnchen. Heißa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter, Kopfüber, kopfunter. Mit Manier, 10. Immerfort Von Ort zu Ort, Jetzo hier, Jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh, ohne Rast, 15. Vom Zweig auf den Ast, Vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft! Jmblättcrsäusel uudblüthenduft! Immerzu 20. -Ohne Rast und Ruh! Heut ist Kirms und heut ist Ball! Spielet Drossel, Nachtigall. Stieglitz. Amsel, Fink und Specht! Pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Manu, Der tanzen kann. Hänschen Eichhorn heiß' ich, Was ich gelernt hab', weiß ich. Kommt der Jäger in den Wald hinein, Will mir kein Vogel singen; Hänschen läßt das Tanzen sein,' Tanzen, Hüpfen, Springen: Hänecken schlüpft hinein zumhaus, Hänschen schaut zumhaus heraus, Hänschen lacht den Jäger aus. Hoffmann v. Fallersleben., 10. Die Sternthaler. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Va- ter und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein 25. Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr, als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stück- chen Brot, das es in der Hand hielt, und das ihm ein mitleidiges Herz noch geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen 30. war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld; da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gieb mir doch Etwas zu essen, ich bin so hungrig!" Es reichte ihm das ganze Stückchen Brod und sagte: „Gott segne dir's!" und ging weiter; da kam ein Kind, 35. das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk' mir doch Etwas, womit ich ihn bedecken kann!" Da that es seine Mütze ab^und gab sie ihm. Und als sie noch ein Bischen gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab 40. es ihm sein's; und noch weiter, da bat eins um ein Röck-

2. Teil 1 - S. 157

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
157 ab und biß hinein. Knack, knack! ging's in die harte Schale; aber knack, knack! ging's auch an Springehochs Zähnen, und au! die zwei schönen, weißen Oberzähne brachen ab und fielen hinunter auf die Erde. „Siehst du," sprach Mutter Eichhorn, als sie nach Hause kam und die Geschichte hörte, „nun hast du Zahnweh und kannst nicht schlafen und mußt mit dem Nüsseknacken warten, bis die Zähne wieder gewachsen sind. Rotpelz aber darf schon in ein paar Tagen fröhlich mitschmausen!" Helene Binder. 175. Eichhörnchen. „Heißa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter! Kopfüber, kopfunter mit Manier! Immerfort von Ort zu Ort, jetzo hier, jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh, ohne Rast vom Zweig auf den Ast, vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft, im Blättersäusel und Blütenduft! Immerzu ohne Rast, ohne Ruh! Heut ist Kirms und heut ist Ball! Spielet, Drossel, Nachtigall, Stieglitz, Amsel, Fink und Specht, pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, der tanzen kann. Hänschen Eichhorn heiß ich; was ich gelernt hab', weiß ich. Kommt der Jäger in den Wald hinein, will mir kein Vogel singen; Hänschen läßt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen und Springen. Hänschen schlüpft hinein zum Haus Hänschen schaut zum Haus heraus, Hänschen lacht den Jäger aus." August Heinrich Hoffinann (v. Fallersleben).

3. Teil 1 = 2. Schulj - S. 55

1911 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
jetzo hier, jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh’, ohne Rast! Vom Zweig- auf den Ast, vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft, im Blättergesäusel und Blütenduft! 3. Immerzu ohne Rast, ohne Ruh'! Heut' ist Kirms, und heut' ist Ball! Spielet! Drossel, Nachtigall, Stieglitz, Amsel, Fink und Specht, pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, der tanzen kann. 4. Hänschen Eichhorn heiß’ ich; was ich gelernt hab’, weiß ich. Kommt der Jäger in Wald hinein, will mir kein Vogel singen; Hänschen läßt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen und Springen. Hänschen schlüpft hinein zum Haus, Hänschen schaut zum Haus heraus, Hänschen lacht den Jäger aus. Kinderlieder, Ausg. v. Donop. 1877. Hoffmann v. Fallersleben. 61. Was Kinder im Walde erlebt haben. 1. Zwei Kinder gehen ganz allein frühmorgens in den Wald hinein. Da springen sie wohl hin und her nach mancher Erd- und Heidelbeer' und essen sich gemütlich satt und werden endlich müd' und matt. Die Hitze ist auch gar zu groß! Sie legen nieder sich aufs Moos — kein Bettchen könnte weicher sein; nicht lange währt’s, sie schlafen ein. 2. Da kommen aus dem dichten Wald hervor die Tiere mannigfalt. Jütting u. Weber. Lesebuch für Mittelschulen. Pr. Sa. I. 5

4. (Zweites und drittes Schuljahr) - S. 89

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
102. Eichhörnchen. Hoffmann von Fallersleben. Heißa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter! Kopfüber, kopsunter Mit Manier! Immerfort Von Ort zu Ort, Jetzo hier, Jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh', ohne Rast, Vom Zweig auf den Ast, Vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft, Im Blättergesäusel und Blütenduft! Immerzu Ohne Rast, ohne Ruh'! Heut' ist Kirms und heut' ist Ball! Spielet, Drossel, Nachtigall, Stieglitz, Amsel, Fink und Specht, Pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, Der tanzen kann. Hänschen Eichhorn heiß' ich. Was ich gelernt hab', weiß ich. Kommt der Iäger in den Wald hinein, Will mir kein Vogel singen, Hänschen läßt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen und Springen; Hänschen schlüpft hinein ins Haus, Hänschen schaut zum Haus heraus, Hänschen lacht den Iäger aus. 103. Bom Eichhörnchen. Gottlob Schurig. Das Eichhörnchen trägt Sommer und Winter hindurch einen weichen Pelz mit langen Haaren. Dieser sieht fuchsrot aus. Es ist hübsch an- zusehen, wenn es auf seinen Hinterbeinen sitzt und in seinen Vorder- pfoten eine Eichel oder einen Tannenzapfen hält. Es schneidet eine

5. Das erste Schuljahr - S. 106

1907 - Langensalza : H. Beyer (Beyer & Mann), Herzögl. Sächs. Hofbuchh.
106 B. Praktischer Teil. Hänschen Eich Horn. Heisa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter Kopfüber, kopfnnter, Immerfort Von Ort zu Ort, Jetzo hier, jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh', ohne Rast, Vom Zweig auf den Ast, Vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft, Im Blättersäusel und Blumenduft! Immerzu Ohne Rast, ohne Ruh'! Heut' ist Kirmes und heut' ist Ball! Spielet, Drossel, Nachtigall, Stieglitz. Amsel, Fink und Specht! Pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, Der tanzen kann. Hänschen Eichhorn heiß ich, Was ich gelernt hab', weiß ich. Kommt der Jäger zum Wald hinein, Will kein Vogel mehr singen; Hänschen läßt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen und Springen; Hänschen schlüpft hinein ins Haus, Hänschen schaut zum Hans heraus, Hänschen lacht den Jäger aus. (Hoffmann v. F.) Volks- und Der Wind, der Wind, das himmlische Kind! Er jaget die Wolken geschwind, geschwind. Bald sauset er laut, bald säuselt er lind, Der Wind, der Wind, das himmlische Kind. Vöglein sitzt auf seinem Nest Und brütet froh die Eier aus, Und wenn man es in Ruhe läßt, So werden kleine Vögel draus. Kinderreime. Die piepen dann: O liebe Mutter, Bring Futter uns, o bring uns Futter. Du liebes Schwesterlein, Wir wollen immer recht artig sein; Haben dann Vater und Mutter beide An uns Kindern ihre Freude. Siehl's auch droben im Himmel fern Gott der Vater und hat uns gern. Rätsel. Warum sieht sich der Hase um, wenn Es hat sein Nest auf den Bäumen, er verfolgt wird? (Weil er hinten keine hüpft auf den Bäumen und ist doch kein Augen hat.) Vogel? (Eichhörnchen.) c) Gesang. Erzählend. . _ Jage r und Hase. Kr Volkslied. K -^=t= —p—0—•—« t L, j 1. 0 Ge - stern a - bend N . ging ich aus, ging wohl in den Wald hin - aus; —j) -5 M— —K- S r— =Z / / =j= —0— -0— 0 saß ein Häs - lein in dem Strauch, guckt mit sei - nen Äug - lein 'raus, r-ö-fi r r ¡n s—h- pc —i > J rrvs f 1 a 0 f \ 1 9 - 0 —4 4 J - 0 —v—v—v kommt das Häs - lein dicht her-an, daß mir's was er - zäh - len kann.

6. Für Oberklassen - S. 71

1870 - Altenburg : Bonde
71 die Vorratskammern, welche das Eichhörnchen sich angelegt hatte, sind in kurzer Zeit geleert, und wenn der tiefe Schnee nicht bald wegthaut, hörr manches den Kuckuk nicht wieder schreien. Aber was ist das? Eine Jagd auf Tod und Leben. Der Edel- marder ist hinter dem Eichhörnchen her. In blitzschnellen Windungen um den Stamm herum sucht es dem furchtbaren Feinde zu entfliehen. Auf lind nieder, kreuz und quer geht die tolle Jagd. Ob vielleicht ein halsbrechendcr Sprung auf den nächsten Baum Rettung bringt? Zehn Fuß weit springt das Eichhörnchen durch die Luft, aber der Marder ihm nach. Da braucht es das letzte Mittel- es breitet die Beine aus, hält den Schwanz wagrecht und stürzt sich 60 Fuß hoch von dem Gipfel der Tanne auf den Boden herunter. Das läßt der Marder bleiben, und ehe er sich von seinem Staunen erholt und den Stamm hinunter eilt, ist ihm das Eichhörnchen schon lange aus dem Gesichte. 108. Da« Eichhörnchen. Heissa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter, Kopfüber, kopfunter Mit Manier, Immerfort Von Ort zu Ort, Jetzo hier, Jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh’, ohne Rast, Vom Zweig auf den Ast, Vom Ast auf den Wipfel hoch ii die Luft, Im Blättersäusel und Blüthenduft! Immerzu Ohne Rast und Iluh! Heut’ ist Kirms und heut’ ist Ball! Spielet, Drossel, Nachtigall, Stieglitz, Amsel, Fink und Specht, Pfeift und geigt und macht es recht! Ich bin ein Mann, Der tanzen kann. Hänschen Eichhorn heiss’ ich, Was ich gelernt hab’, weiss ich. Kommtder Jäger in den Wald hinein, Will mir kein Vogel singen: Hänschen lässt das Tanzen sein, Tanzen, Hüpfen, Springen; Hänschen schlüpft hinein zum Haus, Hänschen schaut zum Haus heraus, Hänschen lacht den Jäger aus. 109. Der Maulwurf. Der Maulwurf ist der König der Unterwelt! Dort, wo der große Apfelbauin am Nasenhügel seine vielen starken Wurzeln (siehe Abbildung a) als ein undurchdringliches Geflecht nach allen Sei- ten hinunter sendet, dort hat König Maul. Wurf ein festes Schloß. Wohlgeschützt nach al- len Seiten wölbt sich in der Tiefe seinwohn« geinach, vollauf ge- räumig und geglättet. Nach verschiedenen Sei- ten steigen 3 steilegänge auswärts und enden in einer Galerie, die wie ein hohler Ring den obern Theil des Baues krönt.

7. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 297

1892 - Berlin : Wreden
297 so sucht es seine Vorräte auf und speist von dem Ersparten. Im Frühlinge frißt es auch wohl die jungen Knospen der Bäume und Sträucher ab und ist dadurch schädlich. Deshalb schießt es der Jäger. Im Walde hat es auch noch einen anderen gefährlichen Feind, das ist der Marder. Dieser kann auch vorzüglich klettern und ist viel stärker als das Eichhörnchen. Er verfolgt es von Ast zu Ast, von Baum zu Baum und läßt nicht eher nach, bis es ganz ermattet ist und sich ihm ergiebt. Nun ist es verloren, es wird von seinem Verfolger verzehrt. Das Eichhörnchen wird nicht selten im Käfige gehalten. Wird es alt eingefangen, so bleibt es bissig, und man muß sich vor seinen scharfen Zähnen und Krallen hüten. Junge Eichhörnchen dagegen werden zahm und zutraulich. Sie lernen sogar taktmäßig im Käfige tanzen. Am besten tanzen sie aber doch in der Freiheit von Baum zu Baum, von Zweig zu Zweig. Der frische grüne Wald ist ihr Revier, — und könnte eins von ihnen sprechen, dann würde es wohl sagen: „Hänschen Eichhorn heiß ich. Was ich gelernt halst weiß ich! Heißa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter, Kopfüber, kopfunter Mit Manier! Immerfort Von Ort zu Ort! Jetzo hier. Jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh und ohne Rast Vom Zweig auf den Ast, Vom Ast auf die Wipfel hoch in die Luft, Durch Blättergesäusel und Blütenduft!" (Hoffmann von Fallersleben.) Zugabe. Das Eichhörnchen. ^ Ein Kätzlein hab' ich heut' gesehn Im grünen Wald so wunderschön; Es ist ganz klein und rot wie Blut, Das Schwänzchen wallt wie'n Federhut. Ich fragte Kätzlein in dem Strauch: „Fängst du hier graue Mäuschen auch?" „O nein, an Nüssen ich mich freu', Nußknacker brauch' ich nicht dabei-" „O liebes Kätzchen", sprach ich d'rauf, „Heb du doch recht viel Nüsse auf; Ich kenn' manch' artig Mägdelein, Das knackt auch gern ein Nüßchen fein."

8. Teil 1 - S. 43

1912 - Hannover : Norddt. Verl.-Anst. Goedel
43 5. Und soll ich dir eins bringen, so darfst du niemals schrein, mußt freundlich wie die Schäfchen und wie ihr Schäfer sein. August Heinrich Hoffmann (v. Fallersleben). 47. Die Stenrlaler. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr als die Kleider auf dem Leibe und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir's!" und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann." Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror; da gab es ihm das seine; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben," und zog das Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, sielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. Brüder )akob und Wilhelm Grimm.

9. (Für das 2. und 3. Schuljahr) - S. 91

1910 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die Sterntaler. Die Wichtelmänner. 91 105. Die Sterntaler. Brüder Grimm. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben. Es war sehr arm. Es hatte kein Kämmerchen mehr, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr, als die Kleider auf dem Leibe und ein Stückchen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus in das Feld. Da be- gegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gib mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig.“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s!“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe; schenke mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind, das hatte kein Leibchen an und fror; da gab es ihm das seinige. Und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden. Da kam noch eins und bat um das Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: Es ist dunkle Nacht; niemand sieht dich, da kannst du wohl dein Hemd weggeben, und gab das Hemd auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler, und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben hatte, so hatte es ein neues an vom allerfeinsten Leinen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. 106. Die Wichtelmänner. Brüder Grimm. 1. Es war ein Schuster ohne seine Schuld so arm ge- worden, daß ihm endlich nichts mehr übrig blieb, als Leder zu einem einzigen Paar Schuhe. Nun schnitt er am Abend

10. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 16

1883 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 38. Die Sternthaler. 38. Die Sterntlialer. (Märchen.) Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr, als die Kleider auf dem Leib und ein Stück- chen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld; da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gieb mir etwas zu essen, ich bin so hungrig!“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s!“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk’ mir etwas, womit ich ihn bedecken kann!“ Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Böcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben;“ und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Thaler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Thaler hinein und war reich für sein Lebtag. m. Grimm. 39. 1. ider Müller schlägt's, das Wasser trägt's, die Flamme zehrt's, dein Froste wehrt's, der Krämer wiegfs, das Mäuschen riecht's. Zwei Rätsel. 2. Zwei Väter, zwei Söhne zogen aus. Was brachten sie von der Jagd nach Haus? Drei Hasen, davon einen ganzen trug jeder Jäger in seinem Ranzen. Nun sage du: Wie ging das zu? 40. Frau Holle. (Märchen.) /i^ine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die w andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit thun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf die große Straße neben einen Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu, daß die Spule einmal ganz blutig war; da bückte es sich damit iu den Brunnen und

11. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 16

1888 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 38. Die Sternthaler. 38. Die Sternthaler. (Märchen.) Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr, als die Kleider auf dem Leib und ein Stück- chen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld; da begegnete ihm ein alter Mann, der sprach: „Ach, gieb mir etwas zu essen, ich bin so hungrig!“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s!“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk’ mir etwas, womit ich ihn bedecken kann!“ Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Kackt, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben;“ und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Thaler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Thaler hinein und war reich für sein Lebtag. Br. Grimm. 1. Äer Müller schlägt's, das Wasser trägt's, die Flamme zehrt's, dem Froste wehrt's, der Krämer wiegt's, das Mäuschen riecht's. 39. Zwei Rätsel. 2. Zwei Väter, zwei Söhne zogen aus. Was brachten sie von der Jagd nach Hans ? Drei Hasen, davon einen ganzen trug jeder Jäger in seinem Ranzen. Nun sage du: Wie ging das zu? 40. Frau Holle. (Märchen.) /^ine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die w andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit thun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf die große Straße neben einen Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug cs sich zu, daß die Spule einmal ganz blutig war; da bückte es sich damit in den Brunnen und

12. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 16

1902 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
16 ¡8. Die Sterntaler. 38. Die Sterntaler. (Märchen.) Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dass es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Kettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr, als die Kleider auf dem Leib und ein Stück- chen Brot in der Hand, das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld; da begegnete ihm ein alter Mann, der sprach: „Ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungrig!“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s!“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk’ mir etwas, womit ich ihn bedecken kann!“ Da tat es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Büchlein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben;“ und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler; und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. Br. Grimm. 39. Zwei Rätsel. 2. Zwei Väter, zwei Söhne zogen ans. Was brachten sie von derjagd nach Hans? Drei Hasen, davon einen ganzen trug jeder Jäger in seinem Ranzen. Nun sage du: Wie ging das zu? 40. Frau Holle. (Märchen.) zlune Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die w andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule, weil >ie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere wußte alle Arbeit tun und der Afchenbuttel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf die große Straße neben einen Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu, daß die Spule einmal ganz blutig war; da bückte es sich damit in den Brunnen und 1. ider Müller schlägt's, das Wasser trägt's, die Flamme zehrt's, dem Feuer wehrt's, der Krämer wiegt's, das Mäuschen riecht's.

13. Teil 1 - S. 84

1889 - : Velhagen & Klasing
84' ein so kühnes Wagestück beginnen?" Er antwortete: „Der Herr des Feuers, der auch des Hauses Herr und der Kinder Vater und Retter ist, der hat ,mir's befohlen in meinem Herzen." 136. Die Sternthaler. (Märchen. — Brüder Grimm.) Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und endlich gar nichts mehr, als die Kleider auf dem Leib und ein Stück Brot in der Hand, das ihm ein mitleidigem Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach gieb mir etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir's!" und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann!" Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Rock- lein, das gab es auch von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, nnb das fromme Mädchen dachte: Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemd weggeben, und zog sein Hemd ab und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf ein- mal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Thaler, und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es ein neues an, und das war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Thaler hinein und war reich für seht Lebtag. 137. Der Maurer und der Zimmermann. (Nacke.) Dem Nachbar zu unserer Linken ist es recht schlimm ergangen. Dem ist im vorigen Jahre sein Haus fast ganz niedergebrannt.

14. Das Vaterland - S. 349

1856 - Darmstadt : Diehl
— 349 — todt. Der Fuchs sprang in den Wald und war froh, daß er den alten Nimmersatt los war. 12. Die Sternthaler. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen/, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr/ als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stückchen Brod, das es in der Hand hielt, und das ihm ein mit- leidiges Herz noch geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen aus den lieben Gott hinaus in's Feld; da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach gib mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig." Es reichte ihm das ganze Stückchen Brod und sagte: „Gott segne dir's!" und ging weiter. Da kam ein Kind, das jam- merte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk' mir doch Etwas, womit ich ihn bedecken kann!" Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch ein bischen gegangen war, kam wieder ein Kind, und hatte kein Leibchen an und fror, da gab cs ihm seins; und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich kam es in einen Wald, und cs war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemd- lein, und das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da kannst du wohl dein Hemd weggeben," und gab es auch noch hin. Und wie es so stand und gar Nichts mehr hatte, sielen auf einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter harte, blanke Thaler, und ob es gleich sein Hemdlein weggegeben, so hatte es doch ein neues an vom allerfeinften Linnen. Da sammelte es sich die Thaler hinein, und ward reich für seine Lebtage. 13. Sankt Meinhard. Der heilige Meinhard lebte als Einsiedler in der Schweiz. Rings um seine Hütte war Wald und steiles Gebirg, oft sah er in einem ganzen Jahre keinen Menschen. Desto mehr hatte sich der fromme Mann mit den Thieren in der Nachbarschaft befreundet. Die Hirsche, die Rehe kamen furchtlos an seine Hütte, selbst Bären und Wölfe thaten ihm Nichts zu leide. Am zahmsten waren aber die Vögel. Auf allen Bäumen und Sträuchern um seine Hütte standen Nester, die Alten und die Jungen kannten die Stimme Meinhard's und setzten sich zu ihm, wenn er sie lockte. Besonders zutraulich waren zwei junge Raben, deren Eltern umgekommen waren, und welche der fromme Einsiedler an der Eltern Statt aufgefüttert hatte. Sie setzten sich ihm auf die Schulter und liebkoseten ihn, als verständen sie, Was er für sie gethan hatte. Zu der Hütte dieses guten Mannes, der an Nichts Arges dachte, kamen zwei Räuber, und weil sie glaubten, in der Hütte könnte doch wohl Geld verborgen sein, und weil sie sich schon so sehr an das Morden gewöhnt hatten, daß sie Niemanden im Frieden lassen konnten, /•*

15. Abth. 2 - S. 125

1852 - Leipzig : Brandstetter
125 dem Leibe trug1, und ein Stückchen Brot, das es in der Hand hielt, und das ihm ein mitleidiges Herz noch geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus in’s Feld; da begegnete ihm ein armer Mann der sprach : „Ach, gieb mir doch Etwas zu essen, ich bin so hungrig!“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s!“ und ging weiter; da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk mir doch Etwas, womit ich ihn bedecken kann!“ Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als sie noch ein Bischen gegangen war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm sein’s; und noch weiter, da bat eins um ein Büchlein, das gab es auch von sich hin. Endlich kam es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemd- lein, und das fromme Mädchen dachte: es ist dunkle Nacht, da kannst du wohl dein Hemd weggeben; und gab es auch noch hin. Und wie {es so stand und gar nichts mehr hatte fielen auf einmal die Sterne vorn Himmel und waren lauter harte blanke Thaler, und ob es gleich sein Hemdlein weg- gegeben, so halle es ein neues an vom allerseinsfen Linnen. Da sammelle es sich die Thaler hinein, und wurde reich für sein Lebtag. Grimm. 22. Die beiden Gäste. Ein Wirthshaus an dem Wege stand — Zur „Maienblume“ war's benannt, Drin schenkt man Honig, süss und mild, — Hat Manchem schon den Durst gestillt! Da kommt des Wegs ein Wandersmann, Hat kleine gelbe Stiefeln an; Es singet leis' das Bürsehen fein, Klopft an ilie Thür’ und will hinein. „Herr Wirth ! ein Gläschen möcht ich gärn!“ Der Wirth sieht kaum den seinen Herrn,

16. Abth. 2 - S. 127

1863 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
Laß ich lustig mein Lied erklingen, Schwebe hin und her Iu dem blauen Meer, Mir zu kühlen die luftigen Schwingen. Wo die Wolke saust, Wo der Waldstrom braust, Kann ich aus-, kann ich niederschweben: So mit einem Mal Ans der Lust in's Thal —- Das ist mir ein herrliches Leben! Deinhartstein. 8 4l Eichhörnchen. Heißa, wer tanzt mit mir? Lustig und munter, Kopfüber, kopfunter Mit Manier Immerfort Bon Ort zu Ort, Jetzo hier, Jetzo dort! Hopp! Ohne Ruh, ohne Rast Born Zweig auf den Ast, Vom Ast auf den Wipfel hoch in die Luft, Im Blättersäusel und Blüthendust! Immerzu Ohne Rast und Ruh! Heut ist Kirms und heut ist Ball! Spielet Drossel, Nachtigall,

17. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 21

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
21 37. Der alte Landmann an seinen Sohn. 1. Ueb’ immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab! 2. Dann wirst du, wie auf grünen Au’n, durch’s Erdenleben geh’n, dann kannst du, ohne Furcht und Graun, dem Tod in’s Auge seh’n. 3. Dann wird die Sichel und der Pflug dir in der Hand so leicht; dann singest du beim Wasserkrug, als wär’ dir Wein gereicht. 4. Dem Bösewicht wird alles schwer, er thue, was er thu’. Das Laster treibt ihn hin und her und läszt ihm keine Ruh’. 5. Der schöne Frühling lacht ihm nicht, ihm lacht kein Aehrenfeld. Er ist auf List und Trug erpicht und wünscht sich nichts, als Geld. 6. Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen zu. Er findet nach des Lebens Raum im Grabe keine Ruh’. 7. Drum übe Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab! 8. Dann segnen Enkel deine Gruft und weinen Thränen drauf, und Sommerblumen voller Duft blüh’n aus den Thränen auf. 36. Die Stemthaler. (Märchen.) Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dasz es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr, als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stückchen Brot, das es in der Hand hielt und das ihm ein mitleidiges Herz noch geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den liehen Gott hinaus aufs Feld; da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gieb mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig!“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s !“ und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach : „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk’ mir doch etwas, womit ich ihn bedecken kann!“ Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch ein Stückchen gegangen war, kam wieder ein Kind, das hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm sein’s; und noch weiter, da bat eins um ein Böcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich kam es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat

18. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 21

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
21 37. Der alte Landmann an seinen Sohn. 1. Ueb’ immer Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab! 2. Dann wirst du, wie auf grünen Au’n, durch’s Erdenleben geh’n, dann kannst du, ohne Furcht und Grau’n, dem Tod in’s Auge seh’n. 3. Dann wird die Sichel und der Pflug dir in der Hand so leicht; dann singest du beim Wasserkrug, als wär' dir Wein gereicht 4 4. Dem Bösewicht wird alles schwer, er thue, was er thu’. Das Laster treibt ihn hin und her and lässt ihm keine Ruh’. 5. Der schöne Frühling lacht ihm nicht, ihm lacht kein Aehrenfeld. Er ist auf List und Trug erpicht und wünscht sich nichts, als Geld. 6. Der Wind im Hain, das Laub am Baum saust ihm Entsetzen zu. Er findet nach des Lebens Raum im Grabe keine Ruh’. 7. Drum übe Treu und Redlichkeit bis an dein kühles Grab und weiche keinen Finger breit von Gottes Wegen ab! 8. Dann segnen Enkel deine Gruft und weinen Thränen drauf, und Sommerblumen voller Duft blüh’n aus den Thränen auf. 38. Die Sternthaler. (Märchen.) Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, dasz es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr, als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stückchen Brot', das es in der Hand hielt und das ihm ein mitleidiges Herz noch geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es so von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus aufsfeld; da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gieb mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig!“ Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir’s !" und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopf, schenk’ mir doch etwas, womit ich ihn bedecken kann!“ Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch ein Stückchen gegangen war, kam wieder ein Kind, das hatte kein Leibchen an und fror, da gab es ihm sein’s; und noch weiter, da bat eins um ein Itöcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich kam es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat

19. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. - 4. Schuljahr mehrklassiger Schulen - S. 39

1899 - Leipzig : Klinkhardt
— 39 — Sei höflich. Wer auf dem Kopf hat einen Hut dem steht er noch einmal so gut, wenn er ihn oft herunter thut. Wer seine Mutz' trägt auf dem Kopf wie angewachsen an den Schopf, der heißt mit Recht ein grober Knecht. 20. Kleider für den Leib: Rock, Weste, Jacke und Hose* (für Männer und Knaben). Am Leibe (aus der Haut) tragen wir ein Hemd; wer kein Hemd anhat, ist sehr arm. Über dem Hemde tragen wir im Sommer bloß eine Weste und darüber einen Rock; viele Knaben tragen bloß eine Jacke. Unten am Leibe tragen wir eine Hose. — Das Hemd ist aus Leinen gemacht; Leinen wird aus Flachs gesponnen und gewebt. Der Rock (die Jacke) und die Weste sind aus Wolle oder Baumwolle. Der Rock hat zwei Ärmel, einen Rücken, einen Kragen, zwei Schöße und mehrere Knöpfe. Mit diesen wird er zugeknöpft. Die Hosen bedecken den Unterleib und die Beine; darum heißen sie auch die Beinkleider. — Ein Schulkind muß sich die Kleider selbst anziehen und sie auch rein halten. Kleider halten warm, besonders wollene; sie dienen zur Er- wärmung des Körpers. Sie kosten die Eltern viel Geld; darum müssen wir sie schonen, ganz und rein halten. Die Sternthaler. Es war einmal ein kleines Mädchen, dem waren Vater und Mutter gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte, darin zu wohnen, und kein Bettchen mehr, darin zu schlafen, und gar nichts mehr, als die Kleider, die es auf dem Leibe trug, und ein Stückchen Brot, das es in der Hand hielt, und das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm. Und weil es fo von aller Welt verlassen war, ging es im Vertrauen auf den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der sprach: „Ach, gieb mir doch etwas zu essen, ich bin so hungrig!" — Es reichte ihm das ganze Stückchen Brot und sagte: „Gott segne dir's!" und ging weiter. Da kam ein Kind, das jammerte und sprach: „Es friert mich so an meinem Kopfe, schenke mir doch etwas, womit ich mich bedecken kann!" — Da that es seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch ein bißchen gegangen war, kam wieder ein Kind, das hatte kein Leibchen an und fror; da gab es ihm seins. Und da kam noch eins und bat ums Röcklein, das gab es auch von sich hin. Endlich kam es in einen Wald, und es war schon dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemd- lein; und das arme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da kannst du wohl dein Hemd weggeben" — und gab es auch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf eiumal die Sterne vom Himmel

20. Das erste Schuljahr - S. 50

1907 - Langensalza : H. Beyer (Beyer & Mann), Herzögl. Sächs. Hofbuchh.
50 B. Praktischer Teil. 5. Wie es sein Hemdchen verschenkte! Endlich kam es in einen Wald und es war schon dunkel geworden. Da kam noch ein Kind und bat um ein Hemdlein. Das fromme Mädchen dachte: „Es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand, du kannst wohl dein Hemdchen weggeben!" Es zog das Hemdchen aus und gab es auch noch hin. 6. Wie das fromme Mädchen belohnt wurde! Und wie es so dastand und gar nichts mehr hatte, ei, da fielen auf einmal die Sterne vom Himmel und waren lauter harte, blanke Taler. Und ob es gleich sein Hemdchen weggegeben, so hatte es doch schon wieder ein neues an und das war aus allerseinstem Linnen. Da sammelte es sich die Taler hinein und war reich für sein Lebtag. Vertiefung. Das kleine Mädchen ist fromm; denn es denkt an den lieben Gott. Es dachte: Jetzt hast du keinen Vater mehr, der dir Brot kaust, jetzt hast du keine Mutter mehr, die dich ankleidet, die dich wäscht, die dich ins Bett legt. Kein Mensch kümmert sich um dich. Aber der liebe Gott im Himmel sieht dich und hilft dir. Er wird dir wieder Brot geben, wenn du dies Stückchen aufgegessen hast. Er wird dir wieder Kleider geben, wenn diese entzwei gehen. Er wird auch sorgen, daß du wieder eine warme Stube und ein Bettchen bekommst. Da sagt man: Das kleine Mädchen vertraute auf den lieben Gott. Das kleine Mädchen gibt dem hungrigen Manne sein einziges Stück Brot. Es hat Mitleid mit dem armen Manne. Es erbarmt sich über den alten Mann. Das kleine Mädchen ist mitleidig und barmherzig. Als die Kinder um Mützchen, Röckchen, Leibchen und Hemdchen baten, war es wieder mitleidig und barmherzig. Wenn ein reiches Kind ein Stück Brot verschenkt, ist es noch lange nicht so gut, wie unser Mädchen; denn das hatte selbst nur ein Stückchen und mußte nun selbst hungern. Und wenn ein Mädchen viel Kleider hat und verschenkt eine alte Mütze, oder ein altes Leibchen oder ein altes Röckchen, so ist es noch lange nicht so gut, wie unser kleines Mädchen; denn das hatte nur ein Mützchen und mußte nachher selbst an den Kopf frieren. Das hatte nur ein Leibchen, ein Röckchen, ein Hemdchen und hatte nachher, als es diese Sachen verschenkt hatte, gar nichts mehr auf dem Leibe und mußte darum in der Kälte sehr frieren. Warum ist das kleine Mädchen sehr mitleidig und barmherzig? Weil es alles hingab und dann selber Hunger litt und fror. Zusammenfassung. Der liebe Gott hat die mitleidigen Kinder gern und belohnt sie. Anwendung. Alle Kinder sollen auf den lieben Gott vertrauen. Warum? Der liebe Gott behütet die kleinen Kinder. Wenn sie einmal sehr fallen (Treppe), sorgt er, daß es ihnen nichts schadet. Wenn sie in ihrem Bettchen schlafen, ist er in der Nacht bei ihnen und wacht, daß sie nicht krank werden, daß sie nicht aus dem Bettchen fallen, daß sie sich nicht er- kälten usw. Darum: Vertrau auf den lieben Gott. Alle Kinder sollen auch mitleidig und barmherzig sein. Wenn ein armes Mädchen kein Frühstücksbrot von den Eltern bekommen hat und in der Schule Hunger leidet, dann sollt ihr ihm ein Stück von eurem Brot geben. Wenn ihr zu Weihnachten viel Kuchen, Nüsse und Äpfel und Zucker geschenkt bekommt,