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1. Griechische und römische Geschichte - S. 46

1913 - Leipzig : Hirt
46 Ii. Die Rmer. 24, 25 und Knaben. Sie hielt ihre Kinder an zur Ehrfurcht vor dem Alter und den Gesetzen des Staates, zur Migkeit und Enthaltsamkeit und frderte ihre Abhrtung durch krperliche bungen. Unter den Spielen der Fa-mtlte waren die Ball- und Brettspiele bei alt und jung die beliebtesten. Mit der Erziehung war hufig der Unterricht eng verbunden; doch gab es auch ffentliche Schulen, und zwar fchou im 5. Jahrhundert*), in denen die Kinder Lefen, Schreiben, Rechnen und die Zwlftafelgesetze lernten. (Stellung der Sklaven 20, 3.) Beispiele von der Achtung der Rmer vor den Frauen! Vergleiche die Stellung, der Frauen bei Rmern und Griechen! $ 25. Der erste Punische tirteg, 264 bis 241. Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde vou Phniziern die Stadt Karthago angelegt, der Sage nach von der Knigsschwester Dido, die mit anderen Unzufriedenen vor ihrem gewaltttigen Brnder aus Tyrus entflohen war. Durch verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die Ansiedluug die reichste Stadt und nach dem Sinken des Mutterlandes (neben gypten) die erste Seemacht. Reich beladeue Karawanen aus dem Binnenlande durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harrenden Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; durch ihn vermochten es die Karthager (auch Pu-nier, d. h. Phnizier genannt), neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufzustellen, die die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Anfiedlungen in Spanien, auf den Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie jhr-hundertelange Kmpfe gegen die griechischen Städte; aber auch Rom mute uach dem Besitze der Insel streben, seitdem seine Handelsinteressen durch die Unterwerfung der griechischen Kstenstdte Unteritaliens auerordent-lich gewachsen waren **). 364. Ein Streit um den Besitz der Stadt Messana gab 264 den Anla zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu ver-teidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine ansehnliche Flotte erbaut, mit der der Konsul Duilius bei 260. Myl 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an der Sdwestseite Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber nach anfnglichen Erfolgen besiegt und gefangengenommen. *) Virginia wurde auf dem Schulwege verhaftet. **) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Karthagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie. I

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1. Griechische und römische Geschichte - S. 43

1911 - Leipzig : Hirt
Zweite Periode. Roms Heldenzeit. 43 Tyrus entflohen war. Durch verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die An-siedlung die reichste Stadt und nach dem Sinken des Mutterlandes die erste Seemacht. Reich beladene Karawanen aus dem Binnenlande durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harrenden Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; durch ihren Reichtum konnten die Karthager (auch Punier, d. h. Phnizier genannt) neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufstellen, welche die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Anstellungen in Spanien, Gallien, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie jahrhundertelange Kmpfe gegen die griechischen Städte; aber auch Rom mute nach dem Besitze der Insel streben, wenn es Italien behaupten wollte*). Ein Streit um den Besitz der Stadt Messna gab 264 den Anla 204. zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu verteidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine Flotte von 120 Schiffen erbaut, mit denen der Konsul Duilius bei Myl 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen 260. Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an der Sdwestseite Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber besiegt und gefangen genommen. Mit einer Gesandt-schaft wegen Auswechslung der Gefangenen nach Rom geschickt, widerriet Regulus selbstlos die Antrge der Karthager und kehrte, seinem Eide treu, in die Gefangenschaft zurck, wo er qualvollen Tod erlitten haben soll. Im Verlaufe des Krieges erlitten die Rmer zur See manche Ver-luste, und auf Sizilien behauptete sich der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas. Der Senat beschlo, den Seekrieg aufzugeben; aber mit einer aus Privatmitteln erbauten Flotte errangen die Rmer 241 einen ent- 241. scheidenden Sieg bei den gatischen Inseln. Die Karthager lieen sich bereit finden, Kriegskosten zu bezahlen und Sizilien abzutreten. Bald darauf nahmen die Rmer während eines karthagischen Sldner-krieges auch Sardinien und Korsika an sich und eroberten das Zis-alpinische Gallien. 26. Der zweite Punische Krieg, 218 bis 201. 1. Anla. Um fr die erlittenen Verluste Entschdigung zu finden, eroberten die Karthager unter Hamilkar Barkas das sdliche und stliche Spanien. Nach seinem Tode bernahm sein Sohn Hannibal den *) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Karthagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie.

2. Das Altertum - S. 44

1898 - Leipzig : Hirt
44 Zweite Periode. Roms Heldenzeit. der Verhltnisse wurden die Rmer ein Volk von Kriegern, denen der Krieg Bedrfnis und Vergngen war. Die Beschftigung mit Kunst und Wissenschaft galt in der lteren Zeit sogar als unziemlich. Nur die Rechtskunde machte eine Ausnahme; sie war die beste Empfehlung bei der Bewerbung um Staatsmter und befhigte, wenn die Bered-samkeit hinzukam, zu dem ehrenvollen und eintrglichen Beruf eines Sachwalters. Der Handel, besonders der Kleinhandel, fand geringen Beifall, und mit Verachtung sah der Freigeborene auf das Haudwerk herab, die Beschftigung der Sklaven und Freigelassenen. Dagegen stand der Ackerbau in hohem Ansehen.') In einem Kriege wurde Cincin-natus vom Pfluge zum Diktator berufen und kehrte, nachdem er einen glnzenden Sieg errungen, in seine lndliche Stille zurck. 21. Die Mschen Kriege und die Unterwerfung des Ostens. Um b Aarthago. Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde 850. von Phniziern die Stadt Karthago angelegt. Durch verstndige Be-nutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die Ansiedelung die reichste Stadt der Welt und nach dem Sinken des Mutterlandes die erste Seemacht. Reichbeladene Karawanen aus dem Innern Afrikas durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harrenden Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; durch ihren Reichtum konnten die Puuier neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufstellen, welche die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Ansiedelungen in Spanien, Gallien, Korsika. Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie jahrhundertelange Kmpfe gegen die griechischen Städte; aber auch Rom mute nach dem Besitze der Insel streben, wenn es Italien behaupten wollte*). 2. Der erste punische Krieg, 264241. Ein Streit um den Be-264. sitz der Stadt Messna gab den Anla zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu verteidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine Flotte von 120 260. Schiffen erbaut, mit denen der Konsul Duilius bei Myl 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an der Sdwestkste Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber besiegt *) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Kathagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie.

3. Das Altertum - S. 63

1901 - Leipzig : Hirt
32. Die punischen Kriege und die Unterwerfung des Ostens. 63 32. Die punischen kriege und die Unterwerfung des Oftens. Aarthago. Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde Um der berlieferung zufolge von der tyrischen Knigsschwester Dido, die vor 8o0-ihrem tyrannischen Bruder entflohen war, die Stadt Karthago angelegt. Durch verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die phnizische Ansiedlung die reichste Stadt der Welt und nach dem Sinken des Mutterlandes die erste Seemacht. Reichbeladene Karawanen aus dem Innern Afrikas durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harren^ den Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; die Reichen hatten auch die Staatsgewalt in Hnden, welche von zwei Suffeten und einem Rate von achtundzwanzig Mitgliedern ausgebt wurde (vergl. die spartanische Verfassung). Durch ihren Reichtum konnten die Pnnier neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufstellen, welche die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die An-siedlnngen in Spanien, Gallien, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie (von 480 an) jahrhundertelange Kmpfe gegen die Tyrannen von Syrakus; das Streben nach dem Besitze der Insel mute den Zusammensto mit Rom herbeifhren.*) 2. Der erste punische Krieg, 264241. Den Anla gaben die Ma- 264 mertiner, eine frhere Sldnerbande in syrakusischen Diensten, welche sich bj der Stadt Messna bemchtigt hatten und, von den Syrakusanern be- ' drngt, die Rmer zu Hilfe riefen, während auch die Karthager sich in Messana festsetzten. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu verteidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Fnfruderers in 60 Tagen eine Flotte von 120 Schiffen, mit denen der Konsul Duilius bei Myl 260 den ersten 260. Seesieg errang (vermittelst der Enterbrcken). Nach einem weiteren Siege an der Sdwestkste Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber von dem spartanischen Sldnerfhrer Xctnthippns besiegt und gefangen genommen. Mit einer Gesandtschaft wegen Auswechslung der Gefangenen nach Rom geschickt, widerriet Regulus selbstlos die Antrge der Karthager und kehrte, seinem Eide treu, in die Gefangenschaft zurck, wo er qualvollen Tod erlitten haben soll. Im Verlauf des Krieges erlitten die zur See ungebten Rmer manche Verluste, so da der Senat sogar dem Seekrieg zu entsagen beschlo, und *) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Karthagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie.

4. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 32

1894 - Leipzig : Voigtländer
32 279 Schlacht bei Asculum; aber dieser Sieg war durch gewaltige Verluste erkauft, so da Pyrrhus ausrief: noch ein solcher Sieg und ich bin verloren." Wegen dieser Verluste und berwltigt durch den Edelmut des Fabricius, der ihm den Vergiftungsanschlag seines Arztes ent-deckte, gab dann Pyrrhus den Kampf mit den Rmern fr einige Zeit aus und zog nach Sizilien ab. Doch nach drei Jahren kehrte er von dort zurck, wurde aber von Curius Dentatus in der 275 Schlacht bei Beneventum vllig geschlagen, so da er Italien auf immer verlie. Bald darauf ergab sich Tarent den Rmern, und ganz Unter-Italien kam unter rmische Herrschaft. 29. Der erste pnnische Krieg 264241. 1. Karthago. Nachdem die Rmer Italien ihrer Herrschaft unterworfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel Sizilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herrschaft der Karthager, die auch Punier (d. i. Phni-zier) hieen, weil sie von den Phniziern abstammten. Die phnizische Frstin Dido hatte nmlich (um 850) die Stadt Karthago auf der Nordkste von Afrika (.sdwestlich von Sizilien) gegrndet. Dieselbe war durch ihren Handel reich geworden und durch Grndung von Kolonieen und Unterwerfung des afrikanischen Kstenlandes und mehrerer Inseln des Mittel-meeres zur ersten Seemacht emporgewachsen. 2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der sizilischen Stadt Messna festzusetzen suchten, wurden die Rmer gegen sie zuhilfe gerufen. So entstand der erste punische Krieg. Um den Kampf gegen die seemchtigen Karthager mit Erfolg führen zu knnen, bauten die Rmer (in 60 Tagen) eine Kriegsflotte. Mit dieser errang der Konsul Duilius vermittelst der Enterbrcken den 260 ersten Seesieg der Rmer bei Myla. Der Konsul Regulus setzte nach einem neuen Seesiege nach Afrika der und bedrohte die Stadt Karthago, wurde aber geschlagen

5. Das Altertum - S. 67

1897 - Leipzig : Voigtländer
67 Ii. Das Zeitalter der punischen Kriege. (Vom ersten punischen Kriege bis auf die Gracchen, 264133.) 48. Der erste punische Kriegs 264241. 1. Karthago. Nachdem die Rmer Italien ihrer Herrschaft unter-worfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel Sizilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herrschaft der Karthager, die auch Punier (d. i. Phnizier) hieen, weil sie von den Phniziern ab-stammten. Die phnizische Frstin Dido hatte nmlich (um 850 v. Chr.) Karthago auf der Nordkste von Afrika gegrndet. Die Stadt war durch ihren Handel reich geworden. Durch Unterwerfung des afrikanischen Ksten-landes und mehrerer Inseln des Mittelmeeres, sowie durch Grndung von Kolonieen war Karthago zur ersten Seemacht emporgewachsen. 2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der sizilischen Stadt Mes-s na festzusetzen suchten, wurden die Rmer gegen sie zu Hilfe gerufen. So entstand der erste punische Krieg. Um den Kampf gegen die feemchtigen Karthager mit Erfolg führen zu knnen, bauten die Rmer eine Kriegs-flotte. Mit dieser errang der Konsul Duilws vermittelst der Enterbrcken den ersten Seesieg der Rmer bei Myl (260). Der Konsul Regulus setzte nach einem neuen Siege zur See sogar nach Afrika der und bedrohte die Stadt Karthago; er wurde aber geschlagen und gefangengenommen. Die Karthager sandten ihn nach Rom, um den Frieden zu erwirken; aber Regulus riet den Rmern vielmehr, den Krieg gegen den geschwchten Feind fortzu-setzen, und kehrte, seinem Eide treu, in die Gefangenschaft zurck. In Sizilien kmpfte der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas lngere Zeit rhmlich gegen die Rmer. Endlich aber erkmpfte der rmische Konsul Lutatius Catlus den groen Seesieg bei den gatischen Inseln (westlich von Sizilien), welcher den ganzen Krieg entschied; Sizilien wurde die erste rmische Provinz. (Rmische Seeschlacht: Bild 3.) Provinzen nannten die Rmer von nun an cge diejenigen Lnder, welche sie auerhalb Italiens eroberten. Sie wurden durch ehemalige Konsuln (Prokonsuln), oder ehemalige Prtoren (Proprtoren) verwaltet. Nach Beendigung des ersten punischen Krieges bemchtigten sich die Rmer auch der Inseln Sardinien und Korsika, welche nun eine weitere Provinz bildeten. Ferner besiegten sie die Gallier in Oberitalien und ver-wandelten deren Land in die Provinz Gallia cisalpina.

6. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 121

1903 - München : Oldenbourg
81. Der erste Punische Krieg 264241. 121 B. Die Vernichtung des karthagischen Reiches 264^6. Vgl. Karte Mb und Iv. 81. Der erste Punische Krieg 264241. 1. Vorgeschichte Karthagos. Die Stadt Karthago, im Norden Afrikas an gnstiger Stelle gelegen, war um 850 durch Phnizier nach der Sage durch die Knigin Dido gegrndet worden. Aus dieser Niederlassung ist mit der Zeit ein mchtiger Seestaat hervorgewachsen. Seit dem 5. Jahrhundert beherrschten die Karthager, von den Rmern gewhnlich Punier (d. i. Phnizier) geheien, den grten Teil der Kstenlandschaften von Nordafrika und . die wichtigsten Inseln des West-lichen Mittelmeeres (Korsika, Sardinien und die westliche Hlfte von Sizilien). 2. Erste Erfolge der Hlmer auf Sizilien (264260). Seitdem die Rmer die Herren von Unteritalien geworden waren, strebten sie auch nach dem Besitze von Sizilien. Ein Streit um Messana (264) bot den Anla zur Verseiudung mit Karthago. Als die Rmer in der Oberhand blieben, gingen Syrakus und noch andere Städte der Insel auf ihre Seite der. Aber der fernere Kampf konnte nur zur See entschieden werden. Mit einer neubegrndeten Flotte trat der Konsul Cajus Duilius den Karthagern 260 bei My l an der Nordkste Siziliens zur ersten Seeschlacht entgegen und errang durch Anwendung von Enterbrcken einen vollen Sieg. 3. Miglckter Angriff auf Afrika (256). Nachdem die Rmer noch einen zweimaligen Seesieg an der Sdkste Siziliens errungen hatten, setzte Atilins Regulus mit einer starken Flotte nach Afrika der. Er brachte ein Heer ans Land, erlitt aber (durch den griechischen Sldnerfhrer Tauthippus) eine schwere Niederlage und geriet selber in Gefangenschaft, in der er sein Leben endete. 4. Eroberung Siziliens (254241). Auf Sizilien wurde der Kampf ebenfalls noch lngere Zeit nur mit schwankendem Glck fortgesetzt, namentlich seitdem auch die Karthager an Hamilkar Barkas einen unter-nehmenden Feldherrn gefunden hatten. Zuletzt aber trug Lutatius Catulus zur See einen entscheidenden Sieg bei den gtischen Inseln davon (241), worauf es zu einem einstweiligen Frieden kam: die Karthager

7. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 85

1911 - Leipzig : Hirt
Der erste Punische Krieg. 85 Sldnerheere aufstellen und dadurch nicht nur die umwohnenden Stmme in Zucht halten und seinen Handel schtzen, sondern auch die altphnizischen und die eigenen Kolonien an den Ksten von Nordasrika, Spanien, Gallien, Korsika, Sardinien und Sizilien unter seine Oberhoheit zwingen. Auf Sizilien lagen die Karthager mit den Griechen, besonders den Tyrannen von Syrakus, seit 480 im Kampf um den Besitz der Insel. Die Interessen der Karthager waren wesentlich materielle; hhere, geistige Bestrebungen lagen ihnen fern, und fr den Fortschritt der Kultur haben sie nichts geleistet. Die natrlich den Karthagern nicht wohlgesinnten Rmer bezeichneten Wortbrchigkeit als punische Treue". 2. Ursache und Veranlassung des Krieges. Fr die Rmer war Sizilien ebenso wichtig wie fr die Karthager. Denn Unteritalien war gefhrdet, wenn Sizilien einer fremden Macht gehrte, und der Seehandel, wenn die Strae von Messana von fremden Kriegsschiffen gesperrt werden konnte. Um Messana entbrannte der Kampf, der darber entscheiden mute, ob die Semiten oder die Arier in der Alten Welt herrschen sollten. Die Mamertiner (d. h. Marsleute), eine von Syrakus entlassene Sldnerbande, hatten sich dieser Stadt bemchtigt. Von den Syraknsanern belagert, baten sie die Rmer um Hilfe. Ehe diese zur Stelle waren, besetzten die Karthager, denen der grte Teil der Insel Untertan war, die Burg und den Hafen. Als nun die Rmer erschienen, erklrte Karthago den Krieg. 264. 3. Verlauf des Krieges, a) In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu verteidigen, mute Rom ebenfalls Seemacht werden. Darum erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Fnfruderers in sechzig Tagen eine Flotte von hundertundzwanzig Schiffen, mit denen der Konsul Duilius bei Myl 260 unter Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrcken den 260. ersten Seesieg errang. b) Nach einem weiteren Seesiege an der Sdwestkste Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der und hatte anfangs Erfolge, da sich die Eingeborenen auf seine Seite stellten. Dann aber besiegte ihn der spartanische Sldnerfhrer Tanthippus bei Tunis 255 vollstndig und 255. nahm ihn mit einem Teile seines Heeres gefangen. (Seine Sendung nach Rom; die tendenzise Erzhlung von seinem qualvollen Ende.) Vergleiche den Ausgang der rmischen Unternehmung nach Afrika mit dem anderer groer berseeischer Unternehmungen: der persischen von 490, der athenischen von 415 und der des Pyrrhus! c) In den folgenden Jahren erlitten die Rmer zur See durch die Karthager und durch Strme so groe Verluste, da der Senat dem See-kriege zu entsagen beschlo und sich auf den Landkrieg auf Sizilien beschrnkte. Hier bernahm 247 der junge Hamilkar Barkas den Oberbefehl der 247. die karthagischen Truppen. Er behauptete sich erst auf einem Berge (dem heutigen Monte Pellegrino) bei Panormns, dann auf dem Berge Eryx bei

8. Griechische und römische Geschichte - S. 41

1917 - Leipzig : Hirt
Ii. Rom als Republik. 41 4. Die Eroberung der Mittelmeerlnder. Der erste punische Krieg (264241). Durch die Unterwerfung Sd- 56. italiens waren die Rmer die Schutzherren der Griechen geworden, die seit Jahrhunderten mit Karthago in Feindschaft lebten. Auch fhlten die Rmer die langausgedehnte Kste Italiens von der starken Seemacht der Karthager bedroht, denn diesen gehrten damals auer der Nordkste von Afrika auch Sardinien und Korsika und der westliche Teil von Sizilien. Schon Pyrrhus hatte gesagt, da Sizilien einst der Kampfplatz zwischen Rom und Karthago sein werde. In jener Zeit hatten kampanische Sldner, die sich Mamertiner, d. i. Shne des Mars, nannten, sich der Stadt Messana bemchtigt. Als Hiero, der König von Syrakus, Messana belagerte, wandte sich ein Teil jener Sldner an die Rmer um Hilfe, während ein andrer Teil die Burg der Stadt den Karthagern bergab. Weil der Besitz Messanas von groer Wichtigkeit war, schickten die Rmer ein Heer nach Sizilien. Der König von Syrakus rettete seine Herrschaft durch ein Freundschaftsbndnis mit den Rmern, die Karthager dagegen nahmen den Kampf gegen Rom auf. Da die Rmer mit ihrem Landheere nichts gegen die Karthager aus-richten konnten, entschlossen sie sich, eine Flotte zu bauen. Diese erfocht i. I. 260 bei Myl in der Nhe von Messana unter dem Konsul Duilius einen glnzenden Sieg. Duilius hatte die rmischen Schiffe mit Fall-brcken versehen und hierdurch den Kampf einer Landschlacht hnlich ge-macht. Einige Jahre nachher segelte der rmische Feldherr Regulus nach Afrika, um die Karthager in ihrem eignen Lande anzugreifen; aber er erlitt bei Tunis eine Niederlage und geriet in Gefangenschaft. Von den Karthagern nach Rom geschickt, sollte er dort zum Frieden raten; aber er mute sich eidlich verpflichten, in die Gefangenschaft zurckzu-kehren, wenn er den Frieden nicht erwirkte. Nachdem Regulus im Senat als Gesandter seinen Auftrag ausgerichtet hatte, nahm er als Rmer das Wort und sprach gegen den Frieden. Hierauf ging er in die Ge-fangenschaft zurck und sah die Heimat nicht wieder. Die Rmer aber folgten seinem Rate und setzten den Krieg fort. Im Jahre 241 ge- Si^-en wannen sie bei den gatischen Inseln einen entscheidenden Sieg. Die rmische Karthager traten die Insel Sizilien, soweit sie ihnen gehrte, I0dm' an die Rmer ab. Sizilien wurde die erste rmische Provinz. Ihre Bewohner brauchten nicht als Soldaten zu dienen, sondern muten den Rmern Abgaben zahlen. An der Spitze der' Provinz stand als hchster Beamter und Richter ein jhrlich von Rom geschickter Statthalter, den man gleich-falls Prtor nannte. Der zweite punische Krieg. Nach Beendigung des ersten punischen 57. Krieges ging der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas nach Spanien, um dort durch neue Eroberungen zu ersetzen, was sein Volk an die p"sec Krieg.

9. Das Altertum - S. 99

1912 - Leipzig : Hirt
Der erste und zweite Puriische Krieg. 99 Ein Streit um den Besitz der Stadt Messana gab 264 den Anla 264 zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer v- Chr. fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthagos zu ver-teidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine Flotte von 120 Schiffen erbaut ein gestrandetes karthagisches Schiff diente als Muster > mit denen der Konsul Duilius bei Myl an der Nordkste der Insel 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen 260 Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an v. Chr. der Sdwestseite Siziliens,wo ber300 rmische gegen ebenso viele karthagische Schiffe kmpften, setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber besiegt und gefangen genommen. Mit einer Gesandtschaft schickten ihn die Karthager nach Rom, um der die Auswechslung der Gefangenen und den Frieden zu verhandeln. Im Senat gab Regulus in selbstloser Weise den Rat, die Antrge der Karthager abzulehnen und den Krieg fortzusetzen. Er kehrte dann, seinem Eide treu, in die Gefangenschaft zurck, wo er qualvollen Tod erlitten haben soll. Im Verlaufe des Krieges hatten die zur See ungebten Rmer manche Verluste, und auf Sizilien behauptete sich der heldenmtige karthagische Feldherr Hamilkar Barkas. Endlich; errang die rmische Flotte bei 241 den gatischen Inseln einen entscheidenden Sieg. Die Karthager lieen v. Chr. sich bereitfinden, Kriegskostat zu bezahlen und Sizilien abzutreten. Bald darauf rissen die Rmer auch Sardinien und Korsika an sich und eroberten das Zisalpinische Gallien, das jetzige Oberitalien. Damit hatte das rmische Reich etwa die Gre des jetzigen Knigreichs Italien erlangt. Der Jauustempel konnte zum erstenmal eine Zeitlang geschlossen werden. 4. Der zweite Punische Krieg. 1. Anla. Um fr die erlittenen Verluste Entschdigung zu finden, eroberten die Karthager unter Hamilkar Barkas das sdliche und stliche Spanien. Nach seinem Tode bernahm sein Sohn Hannibal den Oberbefehl. Schon als neunjhriger Knabe hatte er bei seiner Abreise nach Spanien den Rmern unvershnlichen Ha geschworen. Unter den Augen seines Vaters lernte er den Kriegsdienst und erwarb sich eine sr sein Alter ungewhnliche Erfahrung. In allen soldatischen bungen Fechten, Marschieren, Schwimmen war er unbertroffen; mit seinen Kriegern teilte er Hunger und Durst und jegliche Beschwerde; sein erfinderischer Geist berwand jede Verlegenheit. Daher hing auch fein Heer mit uner-schtterlicher Treue an ihm. Nachdem er Sagunt, das mit den Rmern verbndet war, erobert hatte, erklrten diese durch den Gesandten Fabius den Krieg. 7*

10. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 47

1892 - Leipzig : Hirt
Die Rmer. 23. Die punischen Kriege und die Unterwerfung des Ostens. 47 Durch Verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die phnizische Absiedlung die reichste Stadt der Welt und nach dem Sinken des Mutterlandes die erste Seemacht. Reichbeladene Karawanen aus dem Innern Afrikas durchzogen die langen Strafen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hasen harren-den Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; die Rei-chen hatten auch die Staatsgewalt in Hnden, welche von zwei Suffeten und einem Rate von achtundzwanzig Mitgliedern ausgebt wurde (vgl. die spartanische Verfassung). Durch ihren Reichtum konnten die Punier neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufstellen, welche die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Ansiedlungen in Spanien, Gallien, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizi-lien erfolgte der Zusammensto mit Rom. 2. Der erste panische Krieg, 26^2^. Ein Streit um den Besitz 264 der Stadt Messna gab den Anla zum Ausbruch des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Aber ihre Land ^ siege konnten gegen die Seemacht Karthago von keinem dauernden Erfolge sein. Daher erbauten sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Fnfruderers in 60 Tagen eine Flotte von 120 Schiffen, mit denen der Konsul Duilius bei Myl 260 den ersten Seesieg errang (vermittelst der 260. Enterbrcken). Der Konsul Regulus setzte nach Afrika der, wurde dort aber von dem spartanischen Sldnerfhrer Xanthippus besiegt und gefangen genommen. Mit einer Gesandtschaft wegen Auswechslung der Gefangenen nach Rom geschickt, widerriet Regulus selbstlos die Antrge der Karthager und kehrte, seinem Eide treu, in die Gefangenschaft zurck, wo er qualvollen Tod erlitten haben soll. Im Verlauf des Krieges erlitten die zur See ungebten Rmer noch manche Verluste, so da der Senat sogar dem Seekrieg zu entsagen beschlo, und auch auf Sizilien behauptete sich der heldenmtige karthagische Feldherr Hamilkar Barkas. Endlich jedoch errangen sie mit einer aus Privat-Mitteln erbauten Flotte 241 einen entscheidenden Seesieg bei den gatischen 241. Inseln. Beide Gromchte hatten nun ihre Mittel vllig erschpft. Die Karthager lieen sich bereit finden, Kriegskosten zu bezahlen und Sizilien abzutreten. Bald darauf nahmen die Rmer während eines karthagischen Sldnerkrieges auch Sardinien und Korsika an sich und eroberten das Eisalpinische Gallien. 3. Der zweite punische Krieg, 2*820*. a) Anla. Um fr die 218 erlittenen Verluste Entschdigung zu finden, eroberten die Karthager unter ^ Hamilkar Barkas den Sden und Osten von Spanien, wodurch sie nene Hilfsmittel an Silber und Truppen gewannen. Neu-Karthago (Karte Nr. 3)

11. Hellas und Rom - S. 114

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
114 10. Der zweite punische Krieg, 218201 v. Chr. in ihrer Hauptstadt zusammen. Karthago war damals der mchtigste und reichste Seestaat der 28el.t, das England des Altertums". Gedicht: Die Grndung Karthagos" von August Graf v. Platen. 30)! Ausbruch des Krieges. Als im Jahre 264 v. Chr. die Karthager sich auch der griechischen Pflanzstadt Messina auf Sizilien bemchtigen wollten, da eilten die Rmer der bedrngten Stadt zu Hilfe. Auf dem Lande blieben die kriegserfahrenen rmischen Heere Sieger; zur See jedoch konnten sie sich mit den Karthagern noch nicht messen. Sie muten sich erst eine Flotte schaffen. In kurzer Zeit hatten sie nach dem Muster eines an der Kste Siziliens gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes eine solche gebaut, und da sie durch die Erfindung der Enterbrcken die Art und Weise des Landkampfes auf den Seekampf zu bertragen wuten^ so gewannen sie bald auch einen Sieg zur See (bei Myl, 260 v. Chr.. 31.^egnlns. Wenige Jahre darauf schon durften die Rmer es wagen, auf ca. 300 Kriegsschiffen ihre Heerestruppen nach Afrika berzusetzen. Unter ihrem Konsul Regulus besiegten sie das kartha-gische Landheer; sie verwsteten das feindliche Gebiet und bedrohten die Hauptstadt. Vergeblich baten die Karthager um Frieden; des Re-gulus harte Bedingungen zwangen sie zur Fortsetzung des Krieges. Es gelang ihnen jedoch, die Untersttzung eines spartanischen Sldner-shrers zu gewinnen: Regulus wurde besiegt und gefangen genommen. 32. Roms Sieg. Lange noch whrten die Kriege um Sizilien. Bei den gatischen Inseln wandte sich das Kriegsglck wieder zugunsten der Rmer; sie erfochten einen neuen, glnzenden Sieg der die Karthager, und diese muten zum Frieden sich bequemen. Sizilien blieb in den Hnden der Rmer und die Karthager muten noch 3200 Talente Kriegsentschdigung zahlen. Bald darauf wurden auch Sardinien und Korsika von den Rmern erobert und gleich Sizilien als rmische Provinzen" in Besitz genommen. Auch Oberitalien, dessen gallische Vlkerschaften wiederholt versucht hatten, erobernd in Mittelitalien einzufallen, wurde um diese Zeit dem Rmerreiche einverleibt. Rmische Heere fate*" im Polande festen Fu und, eroberten Mediolamum, die Haimmdt der Gallier. Roms Herrschaft erstreckte sich nun bis zu den^Supen; ganz Italien nebst den Inseln, war jetzt römisch^ 10. Z Der zweite punische Krieg, 218301 v. Chr. 33t Uie Barkiden in Spanien. Um sich fr den Verlust von Sizilien und Korsika - Sardinien zu entschdigen, beauftragten die

12. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte an den unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 25

1903 - Stuttgart : Kohlhammer
25 Als et durch Kineas Frieden anbieten lie, wies der Senat den Antrag stolz zurck (Appius Claudius). In dem Gesandten Gajus Fabricius Luscinus, welchen die Rmer zur Auswechslung von Gefangenen nach Tarent schickten, lernte Pyrrhus die rmische Unbestechlichkeit kennen. Auch sein zweiter Sieg tat Asculum schwchte den Sieger ebensosehr wie die Besiegten; und als er nach einigen Jahren von einer abenteuerlichen Fahrt nach Sizilien zurckkehrte, erlitt er durch Manius Curius Dentatus bei Benevent eine solche Niederlage, da er eilends nach Epirus heimkehrte. Der siegreiche Konsul zog in feierlichem Triumph in Rom ein. Tarent mute sich den Rmern ergeben und mit der Bezwingung der Lucaner und Bruttier wurde die Unterwerfung Italiens vollendet. Nicht weniger bewundernswert als die Tapferkeit der Rmer im Krieg war die Klugheit, mit der sie das Gewonnene zu befestigen wuten. Ohne zu schwere Friebensbebingungen aufzuerlegen, brachten sie die besiegten Völker nur ganz allmhlich in ein festes Abhngigkeitsverhltnis. Um den groen Besitz zu sichern, legte man Kolonien (Festungen) und Heerstraen (appische Strae) an. Die Unterworfenen waren Bundesgenossen der Rmer und stellten im Krieg Truppen, behielten aber ihre unabhngige Verwaltung. Rom selbst verschnerte sich mehr und mehr und der Wohl-stanb nahm zu (barnals wrbe das erste Silbergelb geprgt). 2. Punische Kriege. Die Hanbelsstabt Karthago in Norbafrifa, von Phniziern gegrnbet, hatte zuerst die benachbarten Stmme, dann die phnischen Hanbelspltze in Spanien, Sardinien und Korsika unterworfen und war im Begriff, mit der Eroberung Siziliens Herrin des westlichen Mittelmeers zu werben. Schon hatten die Karthager die ganze Insel auer Syrakus und Mess-na im Besitz, als ein Krieg zwischen biefen beiben Stbten, in welchen sowohl Rmer als Karthager sich mischten, den Zusammensto der beiben mchtigen Volker herbeifhrte. Erster punisrher Krieg. Die Rmer brachten Messana in ihre 264 Gewalt, schlugen die Karthager und den König Hiero von Syrakus, 241 welcher infolge bavon das rmische Bnbnis vorzog, und nahmen' nach langer Belagerung Agrigent ein. Um es aber mit den Karthagern auch zur See ausnehmen zu knnen, dazu war eine Kriegsflotte ntig. Der Senat beschlo also, eine Flotte zu bauen, mit welcher der Konsul Ouilius gleich barauf den ersten Seesieg bei Myt erfocht. Nun aber

13. Griechen und Römer - S. 58

1911 - Berlin : Winckelmann
58 dem Kleinhandel, der mit Nahrungsmitteln und andern Gegenstnden betrieben wurde, hatte sich auch der Seehandel ausgebildet, der sich bis Afrika erstreckte. Die Handelsleute aus Karthago brachten Datteln, Elefanten-zahne, Pelzwerk von Lwen, Panthern, Leoparden usw. nach Italien und nahmen von dort Schlachtvieh, Bauholz, Getreide, Ol und Obst mit. Da die bisherigen Kupfermnzen fr den ausgedehnten Handel nicht mehr gengten, so prgte man Silbergeld. Die Hauptmnze war der Denar, 80 Pfennige an Wert. Sklaven, Freigelassene und Proletarier. Wohlhabende Brger hielten sich Sklaven und Sklavinnen, welche je nach ihren Fhigkeiten in Haus, Kche und Landwirtschaft ttig waren. Nach dem Gesetz hatte jeder Herr die Berechtigung, seine Sklaven nach Willkr zu peinigen oder zu tten. Erwarb sich der Sklave die Sichtung seines Herrn, so wurde er von diesem mitunter freigelassen; doch blieb er unter dem Schutze desselben, hnlich wie der Klient. Der Freigelassene war indes verpflichtet, von dem Ertrage seines Gewerbes einen Teil an seinen Schutzherrn abzugeben. Nach der Freilassung war der Sklave ein rmischer Brger. Durch den Kriegsdienst sowie durch auferlegte Lasten und Stenern verarmten viele freie Rmer, und wenn man sie infolgedessen von den Abgaben und dem Kriegsdienst befreien mute, so hieen sie Proletarier (Arme). Manche von ihnen wurden freilich als Ersatzleute zum Heere zugelassen; die meisten aber erwarben ihr Brot als kleine Handwerker, Krmer, Lasttrger und Arbeiter. In der Volks-Versammlung aber Hattert sie das Recht, ihre Stimme abzugeben. Iii. von den pnnischen Kriegen bis 311m Ende des Freistaates. 32. Erster j?uniscber Arieg. 26^241. Heaulus. Tie Karthager. Vor alten Zeiten blhte im nrdlichen Afrika, wo jetzt Tunis liegt, die Stadt Karthago. Sie war einst von den Phniziern gegrndet worden. Auch auf der Insel Sizilien hatten sich die Karthager oder Pnnier festgesetzt. Um den Besitz dieser Insel entstand zwischen den Rmern und Karthagern ein langwieriger Kamps. Erster Punischer Krieg. In dem Kriege gegen die Karthager auf der Insel Sizilien waren die Rmer glcklich. Da sie aber keine Seemacht hatten, so bauten sie in kurzer Zeit eine groe Zahl von Kriegsschiffen. Auch eine Fallbrcke wurde erfunden, an welcher sich die sogenannten Enterhaken befanden. Kam man nun in die Nhe eines feindlichen Schiffes, so wurde die Fallbrcke niedergelassen und an demselben befestigt. Ans diese Weise ward die Seeschlacht in eine Art von Landschlacht verwandelt. Durch An-Wendung dieser Enterhaken errangen die Rmer den ersten Seesieg bei M Y l (jetzt Milazzo) an der Kste Siziliens. Regulas in Afrika. Nicht lange darauf begab sich der rmische Konsul R e g u l u s mit einem Heere nach Afrika, um hier die Punier oder Karthager in ihrem eigenen Lande anzugreifen. Anfangs war er auch glcklich und besiegte eine Menge Städte; spter aber geriet er mit einem Teile seines Heeres in Gefangenschaft.

14. Geschichte des Altertums - S. 70

1906 - München [u.a.] : Franz
Der erste Punische Krieg 264241. Vorteil versprachen. Diese auf das Ntzliche gekehrte Denkweise ver-lieh dem Charakter des Volkes einen Zug von Selbstsucht und Hrte, der auch in den Religionsgebruchen zu Tage trat; denn wie die Phnizier opferten auch die Karthager dem Gotte Moloch Kinder. Auch rief der Handel Neigung zu Wohlleben und Weichlichkeit her-vor, was dadurch gefrdert wurde, da Karthago kein Brger- oder Volksheer wie die Rmer, fondern nur Sldnerheere kannte. _ . Der Ansto zum Kampf zwischen Rom und Karthago ging von Sizilien. Lijilien aus. Auf dieser grten der italienischen Inseln waren Syrakus. schon frh griechische Pflanzstdte entstanden, unter denen S y r a k u s bald den ersten Rang einnahm. Als es einst campanische Sldner, die sich Mamertiner nannten, verabschiedet hatte, bemchtigten sich diese durch einen Handstreich der Stadt Messana, wo sie nach Ermordung der mnnlichen Einwohner zu bleiben gedachten. Aber Die Mamer- Syrakus erklrte ihnen den Krieg und erhob seinen Feldherrn Hiero, nachdem er die Mamertiner geschlagen, zum König. Jetzt rief ein Teil der letzteren die Karthager, ein anderer die Rmer um Hilfe an. Da beide Staaten die Gelegenheit benutzen wollten das wichtig gelegene Messana in ihre Gewalt zu bekommen, entzndete sich der erste Punische Krieg 264241. Von den beiden durch die Mamertiner herbeigerufenen Mchten war Karthago rascher zur Hand und legte eine Besatzung auf Messana. die Burg von Messana. Aber die Rmer setzten der die Meer-enge und entrissen den Karthagern Messana wieder. Da-mit begann der Krieg, der sich bald zu einem Kampf um die Herr-schast der die ganze Insel Sizilien erweiterte. gehen zum . glcklich die Rmer im ganzen auch im Landkrieg waren, Seekrieg der, fhlten sie doch bald, da zur vlligen Vertreibung der Karthager aus Sizilien und zur Behauptung dieser Insel eine Flotte ntig sei, die es mit der karthagischen Seemacht ausnehmen knnte. Deshalb bauten sie nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegs-schiffes mehr als hundert derartige Fahrzeuge. Da aber ihr erster Flottenshrer, Gajns Duilius, die Tchtigkeit seiner Soldaten im Kampf von Mann gegen Mann kannte, versah er seine Schiffe mit ^de^Dumus^"F^ll- oder Enterbrcken um feindliche Schiffe zufassen und zu erstrmen. Mittels dieser Neuerung gewann Duilius 260 den w8> erfteu Seesieg der Rmer bei Jtljl, wofr ihm seine Mit-" ' ' brger groe Ehren zuerkannten. Durch ihren ersten Erfolg zur See khner gemacht beschlossen die Rmer, den Krieg durch eine Landung in Afrika zu entscheiden. Der Konsul Atilius Regu-

15. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 69

1891 - Leipzig : Voigtländer
69 in W Schlacht bei Asklum 279; aber dieser Sieg war durch 279 gewaltige Verluste erkauft, so da Pyrrhus ausrief: Noch ein solcher Sieg und ich bin verloren." Wegen dieser Verluste und berwltigt durch den Edelmut des Fabricius, der ihm den Ver-gistungsanschlag seines Arztes entdeckte, gab dann Pyrrhus alle rmischen Gefangenen ohne Lsegeld frei, stellte den Kampf mit den Rmern ein und zog nach Sizilien ab. Doch nach drei Jahren kehrte er von dort nach Italien zurck, wurde aber von Curius Dentatus in der Schlacht bei Beneventnm 275 vllig geschlagen, 275 so da er Italien ans immer verlie. Bald darauf ergab sich Tarent den Rmern, und seinem Falle folgte die Unterwerfung von ganz Unteritalien. So erstreckte sich im Jahre 266 v. Chr. die Herrschaft der Rmer der ganz Italien (d. h. Mittel- und Unteritalien). Fast ein halbes Jahrtausend war von der Grndung Roms bis zur Eroberung Italiens vergangen./ Ii. Das Zeitalter der punischen Kriege. (Vom ersten panischen Kriege bis auf die Gracchen 264133.) 44. Der erste panische Krieg 264241. 1. Karthago. Nachdem die Rmer Italien ihrer Herrschaft unterworfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel Sizilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herr-schast der Karthager, die auch Punier (d. i. Phnizier) hieen, weil sie von den Phniziern abstammten. Die phnizische Frstin Dido hatte nmlich (um 850 v. Chr.) die Stadt Karthago auf der Nordkste von Afrika gegrndet. Dieselbe war durch ihren Handel reich geworden und durch Grndung von Kolonieen und Unterwerfung des afrikanischen Kstenlandes und mehrerer Inseln des Mittelmeeres zur ersten Seemacht emporgewachsen. 2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der sizilischen Stadt Messna festzusetzen suchten, wurden die Rmer gegen sie zuhilfe gerufen. So entstand der erste punische Krieg. Um den Kampf gegen die seemchtigen Karthager mit Erfolg führen zu knnen, bauten die Rmer (in 60 Tagen) eine Kriegsflotte. Mit dieser errang der Konsul Duilius vermittelst der Enterbrcken den ersten

16. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 51

1896 - Leipzig : Voigtländer
51 beredten Gesandten Einlas mit Friedensantrgen nach Rom; allein der rmische Senat, eine Versammlung von Knigen", lehnte auf den Rat des alten blinden Appias Claudius die Bedingungen des Knigs ab. Den rmischen Gesandten Fabrieius vermochte Pyrrhus weder mit Gold zu be-stechen, noch durch einen riesigen (Hefanten in Schrecken zu setzen. Zwar besiegte er die Rmer noch einmal, in der Schlacht bei Asklam (279); aber dieser Sieg war durch gewaltige Verluste erkauft, so da Pyrrhus ausrief: Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren". Wegen dieser Verluste und berwltigt durch den Edelmut des Fabrieius, der ihm den Vergiftungsan-schlag seines Arztes entdeckte, gab Pyrrhus die rmischen Gefangenen frei, stellte den Kamps mit den Rmern ein und zog nach Sieilien ab. Nach drei Jahren kehrte er von dort nach Italien zurck, wurde aber nun von Carius Dentatus in der Schlacht bei Veneveutum, 275, vllig geschlagen, so da er Italien ans immer verlie. Bald darauf ergab sich Taren t den Rmern, und seinem Falle folgte die Unterwerfung des ganzen Unter-Italiens. So erstreckte sich jetzt die Herrschaft der Rmer der ganz Mittel- und Unteritalien. Ii. Das Zeitalter der panischen Kriege. (Vom ersten punischenkriege bis auf diegraccheu, 264133.) 25. Der erste panische Krieg. 1. Karthago. Nachdem die Rmer Italien ihrer Herrschaft unter-worfen hatten, strebten sie auch nach dem Besitze der Insel Sieilien. Ein Teil dieser Insel stand damals unter der Herrschaft der Karthager, die auch Punier (d. i. Phnizier) hieen, weil sie von den Phniziern ab-stammten. Die phnizische Frstin Dido hatte nmlich (um 850 v. Chr.) Karthago auf der Nordkste von Afrika gegrndet. Die Stadt war durch ihren Handel reich geworden. Durch Unterwerfung des afrikanischen Ksten-landes und mehrerer Inseln des Mittelmeeres, sowie durch Grndung von Kolonieen war Karthago zur ersten Seemacht emporgewachsen. 2. Der Krieg. Als die Karthager sich in der steilischen Stadt Mes-jna festzusetzen suchten, riefen die Mamertiner, eine entlassene Sldnerschar, die sich Messanas bemchtigt hatte, die Rmer zuhilfe. So entstand der erste panische Krieg, 264241. Um den Kampf gegen die feemchtigen Karthager mit Erfolg führen zu knnen, bauten die Rmer eine Kriegsflotte. Mit dieser errang der Konsul Duilias vermittelst der Enterbrcken den ersten Seesieg der Rmer bei Myl (269). Der Konsul Regulas 4*

17. Lehrbuch der Geschichte für die Quarta höherer Lehranstalten - S. 32

1902 - Gotha : Perthes
32 (Noch einen solchen Sieg, und ich bin verloren-). Gern folgte er daher einem Hilferuf der Syrakusaner gegen die Karthager (vgl. unten). Aber auch in Sicilien richtete er nichts aus. Er verlieh nach kurzer Zeit die Insel und trat nochmals den Rmern gegenber. Bei Benevent in Samnium wurde er aber 275 geschlagen. Pyrrhus strzte sich darauf im Osten in neue Kmpfe um den Besitz der macedonischen Krone. In einem Straenkampfe zu Argos starb er 272 ruhmlos infolge des Steinwurfes eines Weibes. In demselben Jahre ergab sich Taren t den Rmern. Mit dem Siege der Pyrrhus gewann Rom zugleich die Herrschaft der die Samniter, Lukaner und Bruttier. Ganz Italien erkannte die Oberhoheit Roms an. Die abhngigen Gemeinden, die etruskischen, die umbrisch-sabellischen samt den Samnitern und ihren Pflanz Vlkern wurden in-des nicht, wie die latinischen Gemeinden, der rmischen Brgerschaft einverleibt, sondern zu Bundesgenossen (socii) gemacht. Als solche behielten sie ihre Selbstndigkeit im Innern, mutzten aber im Kriegsfall zu dem rmischen Brger-Heer die gleiche Anzahl an Fuvolk, die doppelte au Reiterei stellen. Die ab-hngigen Gebiete wurden durch eine Militrstrae gesichert, die von Capua der Benevent und Venusia nach Tarent und Brundisium fortgesetzt wurde. Iii. Die Begrndung des rmischen Weltreichs. 1. Der Kampf um die Lnder des westlichen Mittelmeers. Im westlichen Mittelmeer hatten sich die Phnizier an den Ksten Siciliens, Sardiniens, Spaniens und Nordasrikas festgesetzt. Unter allen An-siedlungen blhte aber besonders Karthago auf, der Sage nach die Grndung der Dido aus Tyrus. Dieses geriet in Kampf mit dem nach Westen vordringenden Griechentum, und vor allem wurde Sicilien ein Gegenstand des Streites zwischen Karthagern und Griechen. Der Krieg war voller Wechselslle. Zuletzt war auch Pyrrhus in ihn verwickelt worden. Als Rom seine Macht bis nach Sditalien ausgebreitet hatte, wurde es sofort in die sicilischen Hndel und in den Krieg mit den Karthagern (Puniern, Poeni) hineingezogen. A. I>er erste pmische Krieg (264241). Kampanische Sldner, die Marne rtlner (Shne des Maliters, d. h. Mars) hatten sich Messanas bemchtigt. Sie wurden von dem Könige Hiero von Syrakus bedrngt und er-baten Hilfe von Rom. Eine den Rmern abgeneigte Partei wandte sich jedoch nach Karthago und nahm sogar karthagische Besatzung in die Burg. Rom wollte die Festsetzung der Karthager so nahe bei Italien nicht dulden und beschlo daher den Krieg gegen die grte Seemacht jener Zeit (264). Im Anfang glckte auch das Unter-nehmen. Die Rmer besetzten Messana, verbndeten sich mit Hiero und eroberten an der Sdkste Akragas (Agngent). Aber die wichtigen Seefestungen an der Nordkste und an der Westspitze der Insel, Panormus. Drepana und Lilybum, vermochten sie ohne eine bessere Kriegsflotte nicht einzunehmen^ Sie erbauten daher Fnfruderer, wie die Karthager sie hatten, und gewannen 260 mit Hilfe von Enterbrcken unter dem Konsul Duilius westlich von Mes-sana bei Myl einen glnzenden Seesieg.

18. Griechische und römische Geschichte - S. 64

1912 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
64 29. Der erste Panische Krieg (264241 v. Chr.). treiben. In spterer Zeit befaten sich namentlich Freigelassene damit. Der Handel war wesentlich Kleinhandel. Das Tauschmittel war in der ltesten Zeit nur Vieh, spter das Kupfer, das man bei der Zahlung abwog. Mnzen hatte man vor dem Jahre 350 nicht. Ol Die Zeit der Eroberung der Nittelmeerliimr. A. Die Begrndung der rmischen Herrschaft im Westen. 29. Der erste jjmiifdic Krieg (264 241 u. Chr.). 1. Karthago. An der heien Kste von Nordafrika lag Karthago, die blhendste aller phnizischen Kolonien. der ihren Ursprung erzhlt die Sage folgendes. Die lyrische Knigstochter Dido mute ums Jahr 888 v. Chr. vor ihrem feindlichen Bruder fliehen. Sie landete mit ihren Begleitern und Schtzen an der afrikanischen Kste und grndete in beraus gnstiger Lage die Stadt Karthago. Die Bewohner wurden wegen ihres phnizischen Ursprungs auch wohl Phnizier oder Punier genannt. Durch Handel wurden sie sehr reich und mchtig; ihre Schiffe befuhren alle damals bekannten Meere, besonders aber das westliche Becken des Mittelmeeres. Dabei dehnten sie ihr Gebiet immer weiter aus. Sticht ohne Grund erblickte Rom in Karthago eine gefhrliche Nebenbuhlerin, und die Eifersucht beider Mchte mute der kurz oder lang einen Zusammensto herbeifhren. 2. Ausbruch des Krieges; Schlacht bei Myl (260 v. Chr.). Die Karthager strebten danach, ganz Sizilien in ihre Gewalt zu bringen und setzten sich unter anderm auch in Messina fest, wo nur die Meerenge sie von den Rmern trennte. Die Rmer, erbost der die verhate Nachbarschaft und selber lstern nach dem herrlichen Eilande, berschritten auf Flen die Meerenge und vertrieben die Karthager aus Messina. Das war der Anfang des ersten Punischen Krieges, welcher 23 Jahre gedauert hat. Zunchst wurde der Kampf auf Sizilien gefhrt. Bald wurde es den Rmern klar: wir mssen eine Flotte haben, sonst werden wir mit diesem Feinde nicht fertig! Mit staunenswertem Eifer gingen sie ans Werk und bauten nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Kriegsschiffes in kurzer Zeit eine ansehnliche Zahl Kriegsschiffe. Zum Befehlshaber dieser Flotte wurde der Konsul Duilim ernannt. Die Karthager verlachten die zur See noch so unerfahrenen Feinde; aber dem Lachen folgte die Scham; denn noch in demselben Jahre wurde bei Myl, an der Nordkste von Sizilien, ihre altbewhrte Flotte von der jungen rmischen gnzlich geschlagen. Der schlaue Duilius hatte fr seine Schiffe sogenannte Raben erfunden; das waren Fallbrcken, welche vorn auf den Schiffen am Mastbaum aufgerichtet standen, in der Schlacht aber auf die feindlichen Schiffe niedergelassen wurden. Hier bohrten sich die

19. Teil 3 - S. 27

1890 - Breslau : Hirt
Die punischen Kriege. 21 Schrecken zu setzen. Bei Veneventum erlitt er 275 eine solche Nieder-lge, da er nach Epirus zurckkehrte; nach drei Jahren ergab sich i& Tarent den Rmern, und bald darauf waren auch die brigen Völker Sditaliens unterworfen. Damit waren die Rmer Herren von ganz Mittel- und Sditalien. ) Die punischen Kriege. (I. 18, Ii. 14.) a. Der erste punische Krieg; 264-241. Ursache dieser Kriege war die Eifersucht zwischen Rom und der Stadt Karthago in Nordasnka, die damals die erste Seemacht war; Veranlassung gab die Insel Sicilien. Die Karthager besaen schon einen Teil derselben; als sie sich auch in der Stadt Messana festsetzen wollten, wurden die Rmer gegen sie zu Hilfe gerufen. Diese folgten dem Rufe, und damit begann der erste punische Krieg. In sechzig Tagen erbauten die Rmer eine Flotte und errangen unter Duilius bei Myl an der Nordkste Siciliens vermittels der Enterbrcken den ersten Seesieg. (Be-lohnung des Duilius.) Nach einem neuen Seesiege setzte der Konsul Regulus nach Afrika der und bedrohte die Stadt Karthago, wurde aber durch ein griechisches Sldnerheer der Karthager geschlagen und gefangen genommen. Doch bald wandte sich das Kriegsglck den Rmern wieder zu; vergebens baten die Karthager um Frieden (der gefangene Regulus in Rom!); nachdem sie bei den gatifchen Inseln aber-mals eine Seeschlacht verloren hatten, muten sie auf Sicilien und die umliegenden Inseln verzichten, eine hohe Kriegsentschdigung zahlen und die rmischen Gefangenen ohne Lsegeld freigeben. Die Insel Sicilien war als Kornkammer" fr Rom von hohem Werte; sie wurde die erste rmische Provinz. (241.) Der Tempel des Ianus wurde geschlossen. (Ii. 10, i.) Einige Jahre spter entrissen die Rmer den Karthagern auch die Insel Sardinien, eroberten gleichfalls Korsika, unterwarfen das diesseitige Gallien und dehnten ihr Gebiet bis an die Alpen aus, so da ihnen jetzt ganz Italien gehrte. (222.) b. Der zweite punische Krieg; 218-201. Die Ursache zum Kriege war das Wiedererstarken der Karthager, die in dem silberreichen Spanien Ersatz fr das verlorne Sicilien suchten; die Veranlassung zum Aus-bruch desselben gab Hannibal, der die mit den Rmern verbndete Stadt Sagunt zerstrte. (Rmische Gesandtschaft in Karthago.) Die Rmer erwarteten einen Angriff zur See; Hannibal aber lie seinen Bruder Hasdrubal in Spanien zurck, trat mit einem auserlesenen Heere den Weg der die Pyrenen, durch Sdfrankreich und der die Alpen an und erschien nach unsglichen Mhen und Gefahren am Sdfue der Alpen. Nachdem er daselbst zwei rmische Heere besiegt

20. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 68

1887 - Leipzig : Freytag
68 3. I)as Jeitatter der punischen Kriege is zu den Gracchischen Unruhen (264133). . 44. Der erste punische Krieg. 264241. 1. Nach der Unterwerfung Italiens wollten die Rmer ihre Herrschaft auch auf Sizilien ausdehnen. Hier trafen sie aber auf die Karthager, die schon lange in wechselvollem Kampfe mit den Sldnerheeren von Syrakus (es herrschten daselbst nach einander die Tyrannen: Dionys der ltere, ein frherer Maultiertreiber. Dionys der Jngere. Diou. Agathokles) von dieser, durch ihre Fruchtbarkeit und Lage wichtigen Insel Besitz ergreifen wollten. 8v Karthago, der Sage nach etwa 850 von Dido als phnizische Pflanzstadt gegrndet, hatte sich durch seine gnstige Lage und seinen ausgedehnten Handel zu einer reichen Weltstadt und durch seine Kolonien zur bedeutendsten Mittelmeermacht erhoben. 2. Ein von den Syraknsanern entlassenes Sldnerheer, die Mamer-tiner, welche sich der Stadt Messana bemchtigt hatten, wurden dafr von dem Tyrannen Hiero von Syrakus bedrngt und riefen die Rmer um Hlfe an. Diese ergriffen die Gelegenheit, in Sizilien festen Fu zu fassen, und entsetzten das belagerte Messana. worauf sich Hiero. der anfangs mit den Karthagern verbndet war. den Rmern als Bundesgenosse anschlo. , Die Rmer machten immer grere Eroberungen aus der Insel und nahmen auch die wichtigsten Waffenpltze der Karthager weg. Um diese aber ganz zu verdrngen, muten sie auch einen Seekrieg führen knnen. Sie errichteten nun in auffallend kurzer Zeit (60 Tagen) nach dem Muster eines gestrandeten feindlichen Kriegsschiffes eine Flotte von 110 Schiffen, mit denen sie. na-mentlich mit Hlfe der neu erfundenen Enterbrcken den ersten Seesieg unter 260 dem gefeierten Konsul C. Duilius bei Myl erfochten. 3. Jetzt beschlossen die Rmer, die Karthager in ihrem eigenen Lande 256 anzugreifen. Nach einem neuen Seesieg bei Eknomos landete der Konsul Regulus mit einem bedeutenden Heere in Afrika und siegte wiederholt der die Karthager, welche in ihrer Bedrngnis vergebens den Frieden anboten und dann ihre Streitkrfte durch griechische Sldner unter der Anfhrung des Tauthippos verstrkten. Dieser schlug das rmische Heer, von dem nur wenige entkamen, gnzlich und nahm den Regulus selbst gefangen. Der Sage nach schickten die Karthager den Regulus zur Friedensvermittlnng nach Rom. lieen ihn aber schwren, da er zurckkehren werde, wenn er nichts ausrichte. Er riet dem Senat aber mit Erfolg znr Fortsetzung des Krieges; vergebens sprachen ihn die Priester, von seinem Eide los; er kehrte, dem Eide treu, nach Karthago zurck, wo er unter den schrecklichsten Martern gettet wurde. Von nun an wurde der Krieg wieder mit wechselndem Erfolge in Sizilien aufgenommen und nahm fr die Rmer einen ungnstigen Verlauf, da der Karthager Hamilkar Barkas (Blitz"), welcher sich auf eine