Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. 2 - S. 99

1913 - Grünstadt : Riedel
99 er in Spanien und in den mittelamerikanischen Staaten als National- getränk gilt. Die Kakaobohne ist der Same des Kakaobaumes, welcher ursprünglich nur in Mexiko, Westindien und Südamerika vorkam. Man hat ihn aber auch in die Tropengegenden der „Alten Welt" verpflanzt. Heute gedeiht er auf den Philippinen, den Inseln des ostindischen Archipels, und neuerdings baut man ihn auch mit vielversprechendem Erfolge in den deutschen Kolonien „Togo" und „Kamerun" an. Der Kakaobaum kommt nur in Küstenniederungen und Fluß- tälern mit feuchtheißem Klima fort und liebt gleich dem Kaffeestrauche den Schatten höherer, dicht belaubter Bäume. Aus den roten Blüten, welche das ganze Jahr hindurch austreiben, aber nur zum kleinsten Teile fruchtbar sind, entwickeln sich Früchte, die nach Form und Größe unsern Gurken ähnlich sehen. Im Innern liegen in 5 Reihen ungefähr 25 bis 30 weiße Samenkörner, die in getrocknetem Zustande eine rotbraune Farbe erhalten. Nach der Reife befreit man die Bohnen von dem Fruchtfleische und trocknet sie. Vielfach werden sie aber auch vor dem Trocknen in die Erde vergraben oder in großen Fässern eingemacht. Sie geraten hier in eine mehr oder minder starke Gärung, wodurch sie eine dunklere Farbe gewinnen und ganz oder teilweise von dem ihnen in frischem Zustande anhaftenden herben, bitteren Geschmack befreit werden. Zuletzt werden die Kakaobohnen wie Kaffee geröstet und zermahlen um endlich in den Handel zu gelangen. Die Zubereitung für den Handel kann indes eine mehrfache sein: 1. „K a k a o p u l v e r" oder „K a k a o m e h l", worunter man weiter nichts zu verstehen hat als die zermahlenen Bohnen. 2. „Entölter Kakao", der dadurch gewonnen wird, daß man der Bohne einen Teil ihres Fettes entzieht, wodurch der Kakao einen hohen Grad von Verdaulichkeit erlangt. 3. „S ch o k o l a d e", welche aus Kakaomehl besteht, dem Zucker, vermischt mit Vanille, auch Zimmet oder Gewürznelken, bei- gegeben werden. Amerikaner, Engländer, Franzosen und Holländer sind seither die Hauptversender von Kakao geworden. Jedoch ist auf dem Gebiete der Schokoladefabrikation Deutschland keineswegs zurückgeblieben. Die großen Schokoladefabriken in Berlin, Dresden, Köln re. haben zumteile Weltruf erlangt (Stollwerk), und wenn nicht alle Anzeigen trügen, wird auch der Anbau von Kakao in unsren Kolonien sich immerhin einen bescheidenen Platz erobern.

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Bd. 3 - S. 213

1838 - Eisleben : Reichardt
Mexico. 213 gegen heftige Winde geschützt sey. Zu diesem Zwecke werden Pisang- oder Pananenbäume oder auch Korallenbohnenbaume, (Erythrina), welche die Spanier Madre di Cacao nennen, jedesmal zwischen die zweite Reihe der Kakaobaume gepflanzt, wodurch eine solche Plantage einen sehr prachtvollen Anblick gewahrt, indem die schlanken kahlen Starpme dieser tropischen Baume mit dem reichen Grün des Kakao- baums und dem goldglanzenden Laubwerke des Korallenbaums, eines lustigen, schattenreichen Baumes, der in der Blüthenzeit mit Blüthen- trauben, die wie scharlachrothec Sammet an den Sonnenstrahlen glän- zen, ganz bedeckt ist, einen lebhaften Kontrast bilden. Die Kakaobaume werden aus Samenkernen gezogen, indem man diese ganz frisch, so wie sie aus der Frucht genommen sind, in die Erde legt. Im 5ten Jahre fängt der Baum an zu tragen, aber im 8ten erreicht er erst sein völliges Wachsthum. Von da an liefert er jährlich zwei Erndten (im Junius und im Dezember) und tragt so 20 bis 40 Jahre hinter einander. Auf 1000 Kakaobäume braucht man bloß einen Arbeiter zu rechnen. Seine Früchte werden jedoch häufig von Affen, Eichhörnchen und Papageien geplündert, und nur Feuergewehr vermag diese ungebetenen Gaste zu verjagen. Wenn man die Früchte oder Schoten von den Bäumen abgenommen hat, werden sie in großen Körben nach einem besondern Orte gebracht, um ge- reinigt zu werden, zu welchem Ende man sie auf ausgebreitete Pisang- blätter legt. Diejenigen Personen, welche zu der Herausnahme der Bohnen aus den Schoten bestimmt sind, machen mit einem besondern Instrumente 2 oder 3 Einschnitte in die Schale, worauf sie die Schoten Andern reichen, welche die Bohnen herausschütteln., Diese ' letzter» laßt man 3 bis 4 Tage, mit Pisangblattern bedeckt, liegen, worauf sie zum Trocknen ausgebreitet werden. Sind sie völlig trocken, so werden sie in die Vorrathshauser geschafft, wobei man die größte Sorgfalt anwenden muß, daß sie nicht naß werden, oder in einen Zustand von Gährung gerathen. Am besten gedeihet der Kakao in dem niedrig heißen Boden von Caracas, Guatemala und Guayaquil, wo er in bedeutender Menge gebaut wird (in Guayaquil jährlich 600,000 Fanegas oder 1,800,000 Scheffel). Folgende Hauptsorten, nach ihrer Güte geordnet, werden nach Europa gebracht: \) Kakao- Soconusco, erste Sorte aus einer Provinz dieses Namens in Guate- mala; 2) Kakao-Caracas aus der Republik Venezuela; 3) Kakao- Guayaquil (aus der Republik Ecuador); 4) Kakao-Berbice, Surinam und Cayenne aus dem Englischen, Holländischen und Französischen Guayana; und Kakao-Maranhao und Para aus Brasilien. Weniger geschätzt ist der Westindische Kakao von vielen Inseln, worunter Tri- nidad den besten und meisten gewinnt. In Asien liefern nur die Philippinischen Inseln und in Afrika in der neuesten Zeit auch die Französische Insel Bourbon etwas Kakao in den Handel nach Europa. — Aus den Kakaobohnen zieht man auch ein vortreffliches Ol, wel-

2. Lesebuch für die reifere weibliche Jugend - S. 92

1913 - Wittenberg : Herrosé
wendeten Sorte, sondern auch von der Güte des Wassers und der Art der Zubereitung ab. Für die Zubereitung ist die Tee- maschine zu empfehlen, die in verschiedenen Arten zu haben, und von der der russische Samowar die verbreitetste ist. Der Haupt- zweck einer jeden Teemaschine besteht darin, dem Tee heißes Wasser zuzuführen (ihn zu brühen), ohne daß sein Aroma ent- weichen kann. Ein chinesischer Kaiser hat für die Zubereitung des Tees folgendes Rezept gedichtet: „Setze über ein mäßiges Feuer ein Gefäß mit drei Füßen, dessen Farbe und Form darauf deuten, daß es schon lange im Gebrauch ist; fülle es mit klarem Wasser von geschmolzenem Schnee; laß dieses Wasser bis zu dem Grade erwärmt werden, bei dem der Fisch weiß und der Krebs rot wird; gieße dieses Wasser in eine Tasse auf feine Blätter einer ausgewählten Teesorte; laß es etwas stehen, bis die ersten Dämpfe, die eine dichte Wolke bilden, sich allmählich vermindern und nur leichte Nebel auf der Oberfläche bilden; trinke alsdann langsam diesen köstlichen Trank, und du wirst kräftig gegen die fünf Sorgen werden, die gewöhnlich unser Gemüt beunruhigen. Man kann die süße Ruhe, die man einem so zubereiteten Getränk verdankt, schmecken, fühlen, jedoch nicht beschreiben." Der Tee muß in gut schließenden Büchsen oder Gefäßen aufbewahrt werden. Der Aufbewahrungsort muß trocken und geruchlos sein, weil der Tee leicht modert und fremde Gerüche annimmt. 67. Der Kakao. Der Kakao wird aus den eiförmigen Samen, den sogenannten Kakaobohnen, des echten Kakaobaumes gewonnen, dessen Heimat Mittelamerika und der nördliche Teil von Südamerika ist. Bon da ist der Baum, der oft in der Größe unsrer Eichen vor- kommt, in andre tropische Länder eingeführt worden. Cr trägt gurkenähnliche Früchte, in deren eßbarem Fruchtfleische bis zu 40 Samen (Bohnen) sitzen. In den Kakaofabriken werden die Bohnen leicht geröstet und von ihren Schalen befreit. Die ge- schälten Kakaobohnen, die nahezu zur Hälfte ihres Gewichts aus Fett bestehen, das man Kakaobutter nennt, werden nun er- wärmt und zermalmt, und der so entstandenen Kakaomasse wird durch Pressen ein großer Teil ihres Fettes entzogen. Diese Masse wird unter dem Namen entölter oder entfetteter Kakao in den Handel gebracht. Das Kakaopulver des Handels enthält etwa 21 %, Eiweiß, 28% Fett, 31% Kohlehydrate, 6% Mineralsalze, 5 %% Zellulose, 6 Wo Wasser und 1 % % Theobromin, einen in seiner Zusammen- setzung und Wirkung dem Kaffe'i'n und Teeln ähnlichen Stoff. Aus dieser Zusammensetzung ersehen wir, daß Kakao Rahrungs- und Genußmittel zugleich ist. Werden der Kakaomasse Zucker

3. Neues Realienbuch für Schule und Haus - S. 378

1910 - Bochum : Westfäl. Verl.- und Lehrmittel-Anst.
— 378 Das Äußere. Der Kakaobaum ist in seiner Gestalt unsern Obstbäumen ähn- lich, wächst jedoch bis zur 3—üfachen Höhe derselben empor. Er blüht das ganze Jahr hindurch. Die Blüten sind zwar klein, aber ungemein zahlreich. Nicht nur Zweige und Äste, sondern auch der Stamm, ja selbst die aus der Erde hervor- blickenden Wurzeltriebe, sind damit bedeckt. Die 5 Staubblätter tragen eine rosen- rote Färbung. Durchschnittlich entwickelt sich von 3000 Blüten nur eine zur F r u ch t. Diese ist mit einer Gurke zu vergleichen. Die meisten Früchte hängen an den Ästen, einige auch am Stamme. Über die anfangs lederartigen, später hol- zigen Schalen lausen zehn erhöhte Längsstreisen. Diese sind gelb, die Schale ist dunkelrot. Die Frucht enthält einen säuerlichen, kühlenden Brei, lvorin fünf Reihen Kakaobohnen liegen. Sie schmecken anfangs bitter. Aus ihnen bereitet man Kakao und durch Zusatz von Zucker Schokolade. Der Anbau erfordert viel Fleiß, Umsicht und Erfahrung. Man Pflanzt den Baum, um ihn vor Wind und vor den dörrenden Sonnenstrahlen zu bewahren, zwischen schattige Bäume. Im sechsten Jahre wird der Baum tragfähig; die Trag- fähigkeit kann 30—50 Jahre währen, ist aber im zwölften Jahre am größten. Um die „Kakaobohnen" zu gewinnen, werden die Früchte gepflückt oder abgeschlagen und der darin enthaltene Brei durch Siebe gerührt, so daß der Same zurückbleibt. Diesen wirft man dann zu Haufen aufeinander oder vergräbt ihn. Nach 6 Tagen wird er an der Sonne oder in besonderen Öfen getrocknet. Jetzt heißt er „g e r o t- teter Kakao". Gemahlene Kakaobohnen mit einem Zusatz von Zucker, Zimt oder Vanille liefern die S ch o ko l a d e t a s e l n. Der Kakao ist gleich der Schokolade ein anregendes, wohlschmeckendes und nahrhaftes Getränk. In großen Mengen genossen, wirken beide schädlich. Der Lkaffee. Der Kafseebaum, als dessen Heimat die Landschaft Kassa in Abessinien, gilt, erreicht die doppelte Zimmerhöhe. Seine Blätter gleichen ganz den Lor- beerblättern, seme duftenden Blüten sind schneeweiß. Die reifen Früchte älmeln unseren roten Kirschen, die beiden Kaffeebohnen liegen in ihr mit der flachen Seite aufeinander. Die besten Kaffeeländer sind Java, Westindien und Brasilien. Eine K a f f e e p f l a n z u n g ist eigenartig: zwischen den Kasfeesträuchern und Bäumen stehen hohe, schattengebende Bäume. Wohl zehn Monate steht der Kaffee- baum im Blütenschmuck, gleichzeitig behängen mit reifen und unreifen Früchten. Blätterschmuck trägt er das ganze Jahr hindurch. Die reifen Früchte werden geschüttelt oder gepflückt und an der Sonne getrocknet. Nachdem Haut und Samen- fleisch abgequetscht worden sind, werden die Bohnen gereinigt und sortiert. Dann kommen sie in den Handel. Die Bohnen werden geröstet und gemahlen. Der Kaffee ist ein sehr beliebtes Getränk. Starker Kaffee ist schädlich, namentlich für Kinder. Für diese ist Milch viel zuträglicher. Hirika: wüste und lüüiteniaum. Die Wüste ist das Land des Grauens und des Todes. Den Menschen über- kommt ein Gefühl der Ohnmacht und des Verlassenseins, wie den Schiffer auf dem endlosen Weltmeere. So weit das Auge reicht, sieht es nichts als gelben Sand, und darüber brennt die Sonne mit furchtbarer Glut. Wahrhaft entsetz- lich aber sind die Gefahren der Wüste, wenn der Samum sie durchbraust mit ver- nichtender Wut. Dann gräbt sich die giftige Viper in den Sand. Gazellen, Füchse, Schakale, Hyänen, Panther und Löwen suchen in Todesangst nach einem Verstecke. Während in der Wüste selbst das Pflanzenleben mit Ausnahme einiger Kakteen erstorben ist, gedeiht dasselbe in den Oasen der Wüste um so üppiger. Da recken sich Kokos- und Dattelpalmen stolz in die Lüfte und bieten dem Reisenden ihre

4. Bd. 3 B = Oberstufe d. Mädchen, (7. - 9. Schulj.) - S. 309

1911 - : Crüwell
309 und. an Leistungsfähigkeit mit den großen und berühmten Ne- benbuhlerinnen von Holland, der Schweiz und Frankreich wetteifert. Außer dem Zucker und den zuzusetzenden Gewürzen be- darf' die Herstellung der Schokolade in erster Reihe der Kakao- bohnen, deren Heimat gewisse Länder zwischen den Wende- kreisen sind. Vor mir liegt eine Photographie aus Venezuela, Ein mittelhoher Baum mit weitspannenden Ästen und breiten, lederartigen Blättern von der Form der Magnolienblätter wächst auf sonnigem Hange. Überall, an seinen Zweigen und Ästen, ja selbst am Stamme bis fast auf den Boden hangen plumpe Früchte von der Größe starker Gurken und ähnliche mit mehr rundlicher Gestalt. Längsrippen ziehen sich über ihre Oberfläche hin. Unter dem Baum sitzt ein Eingeborener und schneidet mit einem Messer eine der großen Früchte durch. Auf einem zweiten Bilde sieht man im Innern einer solchen Frucht unter der fleischigen Schale zahlreiche helle Kerne von der Gestalt und Größe unserer Bohnen fest anein- ander gepreßt in regelmäßiger Anordnung liegen. Wir haben die Bilder eines Kakaobaumes und einer Kakaofrucht vor uns. Die in ihrer Heimat geernteten Kakaobohnen werden nach altem Verfahren zunächst durch Reiben auf Sieben von dem Fruchtmus befreit und in feuchtem Zustande zu Haufen aufgeschichtet, Dabei vollzieht sich bei ihnen ein Gärungsprozeß, dem ein Keimen der Samen vorangeht. Die chemischen Vorgänge, die sich dabei abspielen, bewirken eine Veränderung in der Beschaffenheit und Zusammensetzung der in den Bohnen enthaltenen Bestandteile und erhöhen den späteren Wohlgeschmack. Nach etlichen Tagen wird der Vorgang der Gärung plötzlich unterbrochen, indem man die Bohnen schnell auseinander nimmt und trocknet. Jetzt erst sind sie fertig zum Versand. Die tropischen Länder Südamerikas sind die Urheimat des Kakaobaumes, aber seit Jahrhunderten wird er auch auf den Antillen angebaut, und später hat man ihn nach den Sundainseln und Ceylon, selbst nach Afrika verpflanzt. So liefert unsere Besitzung Kamerun in neuerer Zeit von Jahr zu Jahr steigende Mengen von Kakaobohnen. Die Herren der Weltfirma, deren Betrieb wir uns nun an- sehen wollen, erzählen uns, daß der Kenner schon nach dem Äußeren die Herkunft der Kakaobohnen mit Bestimmtheit angeben kann. Aber ebenso groß wie die Unterschiede in

5. Teil 2 - S. 274

1910 - Hannover : Helwing
274 so leicht schädlich als Kaffee. —- China ist die Heimat des Teestrauchs und liefert auch heute noch den meisten und besten Tee. 3. Der Kakaobaum, a) Er wächst im tropischen Amerika, besonders in den Ländern um den Golf von Mexiko. Mit Erfolg hat man ihn in der deutschen Kolonie Kamerun angebaut, b) Der 4—8 m hohe Baum treibt immergrüne Blätter. Seine roten Blütenbüschel entspringen unmittelbar aus den Zweigen und dem Stamme. Die gurkeuähnlichen Früchte ent- halten in 5 Längsreihen 30—70 mandelähnliche Samen, die Kakaobohnen. Die reifen Samen werden von dem Fruchtfleisch befreit, geröstet und durch Pressen entölt. Das reine Pulver wird nun entweder als Kakao in den Handel gebracht oder mit Zucker und Gewürz (Banille) versetzt zu Schoko- lade verarbeitet. Da der Kakao reiche Mengen Stärkemehl und Eiweiß enthält, so ist er, mit Milch oder Wasser zubereitet, ein leicht verdauliches, nahrhaftes Getränk, dem die schädlichen Wirkungen des Tees und Kaffees fehlen. Schokolade wird häufig durch Mehl und Stärke verfälscht. 1. Beschreibe das Rösten des Kaffees, die Zubereitung von Kaffee, Tee und Kakao! — 2. Warum sollte man keinen gemahlenen Kaffee kaufen?— 3. Wodurch wird der Tee verfälscht? — 4. Was ist Karawanentee? — 5. Bon welchen einheimischen Pflanzen wird ein Aufgußgetränk bereitet? — 6. Vergleiche Kaffee, Tee und Kakao nach ihreni Preise und ihrem Nährwert! § l 28. Die wichtigsten Palmen. l. Die Kokospalme. a) Die Kokospalme gedeiht nur gut in der feuchten Seeluft der Tropen, ungefähr zwischen dem 15. o n. und 12. o s. Breite. Am reichsten trägt sie auf den Sundainseln, Philippinen, Carolinen und andern Südseeinseln. Auch die deutschen Schutzgebiete in der Südsee, ferner Ostafrika und das Kamerungebiet besitzen Wälder von Kokospalmen. 5) Der 20—30 m hohe, unverzweigte Stamm trägt au der Spitze einen Büschel langer Blätter (Wedel). Zwischen diesen stehen die Blütenkolben, die von einer Scheide umgeben sind. An jedenl Kolben entwickeln sich 10—25 dreieckige, einige Pfund schwere Nüsse. Die Nuß ist von einer dicken, faserigen Rinde umgeben, die sie im Wasser schwlnllnend erhält und daher eine Verbreitung durch Meeresströmungen möglich macht. Im oberen Fruchtteile liegt die sehr harte knöcherne Nuß- schale lind in dieser der anfangs mit einer säuerlich-süßen Flüssigkeit erfüllte, später hohle Kern. Er ist sehr fett- und eilveißreich. e) Fast alle Teile der Kokosnuß sind nutzbar. Das Holz dient zu Hausgeräten, die Rinde zunr Gerben, die jungen Blätter zu Palmkohl, die ausgewachsenen zu Decken, Vorhängen und Teppichen, der Saft des Baumes zu Palmwein. Die Milch der unreifen Nüsse ist ein erquickendes Getränk, der reife Kern eine nahrhafte Speise. Die Schale läßt sich drechseln und polieren: die Fasern

6. Nr. 14 - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
Iii Pflanzenkunde. 49 aller Reifegrade. Die Frucht ist eine Beere von Kirschengröße. Anfangs ist sie grün, später rot und endlich violett bis blauschwarz. In dem Fruchtfleische liegen zwei harte, graue, gelbliche oder grüne Samen. Das sind die Kaffee- bohnen. Die Kaffeebohnen werden geröstet und gemahlen. Beim Rösten ent- wickelt sich in ihnen ein wohlriechendes Öl. Sie enthalten aber auch einen Giftstoff, das Koffern, das schädigend auf unsre Nerven einwirkt. Übermäßiger Kaffeegennß erzeugt Herzklopfen; zu starker Kaffee kann Schlagfluß herbeiführen. Deutschland verbraucht jährlich gegen 50000 Tonnen Kaffeebohnen. Die Heimat des Kaffeebaums ist Mittel- und Ostafrika. Von da kam er nach Arabien (Mokka). Jetzt ist sein Anbau über alle Länder der heißen Zone verbreitet. 4. Der Teestrauch (Bild 36) trügt immergrüne lederartige Blätter und rosa angehauchte, weiße Blüten. Die jungen Blätter und zarten Triebe liefern den Tee. Die Blätter werden in heißen Pfannen erhitzt. Erfolgt dies sofort nach dem Abpflücken, so geben sie grünen Tee. Läßt man die Blätter aber erst, in Hansen geschichtet, einige Zeit liegen, so fangen sie an zu gären, und der grüne Farb- stoff wird dabei zerstört; sie kommen als schwarzer Tee in den Handel. Die Blätter enthalten ein angenehm riechendes Öl und einen Stoff, das Tem, der ähnlich wirkt wie das Koffern. Im Übermaß genossen, wirkt der Tee schädlich, er verursacht dann Nervenerregungerr, Schlaflosigkeit usw. In China vertritt er die Stelle des Trinkwassers. Auch in Japan ist er seit den ältesten Zeiten Nationalgetränk. 5. Der Kakaobaum ist heimisch in Mittel- amerika, wird aber auch in den heißen Ländern Asiens und Afrikas (in den deutschen Kolonien) gebaut. Er blüht das ganze Jahr hindurch. Seine gurkenähnlichen Früchte enthalten die Kakaobohnen. Aus diesen gewinnt man Kakao, indem man sie röstet, zerreibt und entölt, ^etzt man der zerkleinerten Masse Zucker und Zimt, Vanille oder andre Gewürze zu, so erhält man die verschiedenen Arten der Schokolade (Gesund- heits-, Gewürz-, Vanille-Schokolade). Die Kakaobohnen haben wegen ihres Gehaltes an Eiweiß und Stärkemehl einen hohen Nährwert. l». Der Apfelsinen- und der Zitronenbaum liefern uns die Apfelsinen und die Zitronen; beide nennt man auch Orangen. Die süßen Apfelsinen werden als Obst genossen, und der Saft der Zitronen dient zum Würzen mancher Speisen und zur Bereitung der Limonade. Die Orangenbäume tragen immergrüne,. große, lederartige Blätter und weiße, stark duftende Blüten; sie werden in den Mittelmeerländern angebaut. 7. Der Feigenbaum. Er wird in den Ländern um das Mittelmeer an- gebaut; in Kleinasien gibt es ganze Feigenwülder. Die Feigenfrucht ist Hirts neues Realienbuch. Naturbeschreibung. Kl. A. 4 36. Der Teestrauch. Zweig mit Blättern und Blüten.

7. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 51

1900 - Gießen : Roth
Kakaobaum. Theestrauch. 51 Körner von Roggen und Gerste, noch weniger aber der aus Rüben- und Cichorienwurzeln bereitete „Deutschn Kaffee" können als Ersatzmittel gelten, weil ihnen das Kaffein und das dem Kaffee eigentümliche flüchtige Öl fehlt. Das beste Ersatzmittel ist noch der „Eichelkaffee", weshalb er auch vielfach von den Ärzten empfohlen wird. Geschichte. Der Gebrauch, Kaffee zu trinken, ist noch nicht sehr alt. Das erste europäische Kaffee- haus entstand 1554 in Konstantinopel. Bon hier hat sich der Kaffee langsam über Europa verbreitet, da geistliche und weltliche Behörden die Kaffeetrinker verfolgten. In dem schwäbischen Dorfe Genkingen trank man sogar erst 1817 zum erstenmal Kaffee. Jetzt bildet der Kaffee einen wichtigen Gegenstand des Welt- handels. Der Haupthandelsplatz für Kaffee in Deutschland ist Hamburg. 57. Der Kakaobaum. Der Kakaobaum, einer den Linden verwandten Familie angehörend, ist ein mittel- hoher in Mexiko heimischer Baum. Seine kleinen rosenroten Blüten brechen aus der Rinde des Stammes und der Zweige hervor. Sie sind so zahlreich, daß sie den Baum förmlich mit einem rosigen Schimmer bedecken. Sogar die Wurzeln, wo sie von Erde entblößt sind, treiben Blüten. Der Kakaobaum grünt und blüht das ganze Jahr, aber die wenigsten Blüten setzen Früchte an. Bon etwa dreitausend Blüten kommt kaum eine einzige zur Entwicklung. Die gurkenähnlichen Früchte sind fünffächerig. In den Fächern liegen die mandelförmigen Samen reihenweise in weiches Mark gebettet. Die Samen, Kakaobohnen genannt, haben eine harte Schale und einen fetthaltigen Kern. Selten liefert ein Baum mehr als anderthalb kg trockene Bohnen. Verwertung. Die Kerne werden gemahlen und unter dem Namen Kakao in den Handel gebracht. Durch Zusatz von Zucker und verschiedenen Gewürzen erhält man die Schokolade. Der von seinem Fettgehalt befreite „entölte" Kakao ist leichter ver- daulich. Die Kakaobutter macht fast die Hälfte vom Gewicht der geschälten Bohne aus und ist ein wichtiger Nährbestandteil der Schokolade. Da die Bohnen außerdeni noch Stärkemehl und Eiweiß enthalten, so zählen sie zu den gehaltvollsten Nahrungs- mitteln. Leider wird die Schokolade durch Zusatz von Mehl vielfach gefälscht. 58. Der Theestrauch. Anbau. Der Theestrauch ist ursprüng- lich wahrscheinlich in Ostindien zu Hause, denn dort hat man ganze Wälder wild- wachsender Sträucher entdeckt. Am meisten wird er aber in China und Japan ange- baut; doch Pflanzt man ihn gegemvürtig auch in vielen anderen Ländern. Der Theestrauch ist ein Verwandter der Kamelie, welche aus Japan stammt und in zahlreichen Spielarten bei uns von den Gärtnern gezüchtet wird. Sich selbst überlassen, erreicht er eine ansehnliche Höhe. In den Pflanzungen wird er gewöhnlich aus 1 ui zurückgeschnitten. Dies geschieht um deswillen, weil dann der Strauch mehr Zweige und Blätter treibt und letztere be- quemer eingesammelt werden können. In lockerem Boden an sonnigen Hügelabhängen gedeiht er am besten. Dort pflanzt mau ihn gewöhnlich in Reihen von 1 ui Abstand. Nähert man sich der Pflanzung, so machen die zierlichen Sträucher mit ihren leder- artigen, dunkelgrünen Blättern und weiß- rötlichen Blumen ganz den Eindruck von blühenden Kamelien, wie wir sie in den Treibhäusern sehen. Blüte und Frucht. Die Blütezeit des Theestrauchs währt vom September bis zum Februar. Die Blumen stehen meist Zweig vom Theestrauch.

8. Lesebuch für Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten in Elsaß-Lothringen - S. 301

1905 - Straßburg : Bull
301 cs wird eine vollständige Ausnützung sowohl der verwendeten Brennstoffe, als auch der gewonnenen Ofenwärme ermöglicht. Endlich ist bei dem ununterbrochenen Betriebe derselben die Backleistung eine außerordentlich hohe. Auch Zeit und Arbeitskraft werden insofern teilweise gespart, da der Ofen nicht öfter zu räumen und dann wieder zu Heizen ist. Allerdings ist die Anlage mit großen Geldkosten verbunden, so daß sich alle Vorteile nur bei einem gut gehenden Geschäft recht ausnutzen lassen. In größern Betrieben findet man vielfach Backöfen mit Wasscrheizung. Im Backraum dieser Öfen befinden sich an der Decke und Sohle eine Anzahl schmiedeiserner Röhren. Dieselben reichen durch die Hinterwand des Backraums in den Feuerraum, wo das in ihnen enthaltene Wasser erhitzt und teilweise oder ganz in Dampf verwandelt wird, um dann im Backraum die Wärme unmittelbar an das Gebäck abzugeben. Mit dem Steigen der Hitze im Rohr nimmt die Spannung des Dampfs ganz gewaltig zu. Um eine Überheizung des Ofens und einen Überdruck auf die Röhren zu vermeiden, sind ein Pyrometer und ein Manometer eingebaut, die jederzeit das Ablesen der Ofenwarme und des Dampfdrucks ermöglichen. Die Hcrdsohle dieses Ofens besteht aus starkem Eisenblech und ist auszieh- bar, wodurch seine Beschickung sehr bequem ist. In neurer Zeit benutzt man in der Bäckerei auch Gas und Elektrizität als Hcizstosfe. Nach mehreren. 254. Gewinnung der Kakaobohnen und Herstellung der Schokolade. Die Bestandteile der Schokolade sind Kakao und Zucker. Ersterer wird aus dem Samen des Kakaobaums gewonnen. Derselbe ist in den Ufer- ländern des Golfs von Mexiko einheimisch und wird in allen tropischen Gegenden angebaut. Die besten im Handel vorkommenden Sorten liefern Venezuela und Ecuador. Ferner erzeugen Brasilien und die westindischen Inseln fast durchweg gute Ware. In Asien und Afrika wird der Kakao- baum in deutschen, englischen, portugiesischen und holländischen Kolonien ebenfalls mit Erfolg angebaut. So gedeiht auf Ceylon, Java und Surinam recht guter Kakao, während die englische Goldküste, das portugiesische San Thome und das deutsche Kamerun bis jetzt nur mittelmäßige und geringere Arten auf den Markt bringen. Der Kakaobaum trägt beinahe das ganze Jahr ohne Unterbrechung neben seinen gelben Blüten reise Früchte. Die- selben haben Ähnlichkeit mit einer Gurke. Die äußere Fruchtschale ist hart und rauh. Im Innern sitzt, von einer fleischigen, wässerigen Masse umgeben, ein Fruchtstcngcl, an welchem die Samen, Kakaobohnen genannt, kreisförmig angereiht sind. Dieselben enthalten zur Hälfte ihres Gewichts ein mild' schmeckendes Fett, etwa '/§ Stärkemehl und ebensoviel Eiweiß, sowie in ge- ringer Menge einen aromatischen Stoff, das sog. Theobromin. Letzteres ist mit dem im Kaffee und Tee vorkommenden Kaffein und Tein verwandt und

9. Deutschlands Kolonien - S. 126

1902 - Berlin : Heymann
126 Kamerun. Pflanzung erfolgt beim Kaffee sowohl wie beim Kakao durch Auslegen der Bohnen, nachdem der Urwald während der Regenzeit gefällt und zu Schluß der Trockenzeit niedergebrannt ist. Die Kultur des Kakao, ff Die Aussaat der Kakaobohnen erfolgt entweder im Ausgang der Regenzeit (Oktober, November) oder zu Beginn derselben (im April). -Es werden gewöhnlich drei Bohnen ca. 2 cm lief in ein Loch gelegt, und später entfernt man die schwachen Pflanzen und läßt die stärksten stehen. Um die junge Kakaopflanze in den ersten Jahren durch Beschattung vor den sengenden Sonnenstrahlen zu schützen, giebt man den Kulturen eine Deckfrncht, am liebsten die Platane, auch große Banane, Pserdebanane oder Plante genannt. Außerdem sorgt man für Schutz gegen glühende Sonne und gegen Stürme, indem beim Waldschlag und Waldbrand große, kräftige Urwaldstämme von Axt und Feuer verschont bleiben. Durch eine richtige Schattenspende kann man sehr zu eiuer gedeihlichen Entwickelung der jungen Kulturen beitragen. Eine junge einjährige Kakaopflanzung bietet sich zunächst dar als ein buntes Durcheinander von meterhohen, angebrannten Baumstümpfen, modernden Baumstämmen und Aesten, Planten und überragenden stattlichen Palmen nebst kräftigen, stämmigen Urwaldriesen mit breiten belaubten Kronen. Dazwischen sprießen dann im Geviert die jungen Stämmchen des Kakao, welche zu wiederholten Malen im Jahre mit dem Buschmesser, dem sogenannten Cutlaß, vou dem überwuchernden Unkraut und Busch befreit werden müssen. Erst nach mehreren Jahren — weiche Hölzer zerfallen bereits nach ein bis zwei, harte Stämme oft erst nach acht bis zehn Jahren — ändert sich das anfänglich wirre Bild und dann gewinnen die Kakao- bäumchen die Oberhand; sie unterdrücken alsdann Unkraut und Busch, wenngleich auch noch immer der Reinigung bedürftig. Steht die Kultur zu dicht, so wächst sie 3 bis 4 m hoch, steht sie lichter und normal, dann wachsen die Bäume mehr in die Breite und erleichtern dadurch die Erutearbeiten. Der Stamm des Kakaobäumchens ist weißgrau und ähnelt in der Farbe dem unserer Birke. Unmittelbar an dem Stamm und den vorjährigen Zweigen sproßt die zarte, weiß- liche Zwitterblüte an einem schwachen Blütenstengel, aus welcher sich eine birnenartige Frucht entwickelt, die jedoch an beiden Enden etwas gurken- artig ausläuft. Innerhalb der Birne liegen im Fruchtmark die wert- vollen Bohnen. Von den vielen Blüten, welche der Kakaobaum treibt, gelangt kaum der vierte Teil zur Frucht. Die Hauptblütezeit fällt in den März und April; die Fruchternte erfolgt von August bis Dezember; im Januar und Februar findet dann noch eine Nachlese statt. ff Prof. Dr. Wohltmann: „Der Planlagenbau in Kamerun", S. 23 ff.

10. Nr. 16 - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
Iii Pflanzenkunde. 49 aller Reifegrade. Die Frucht ist eine Beere von Kirschengröße. Anfangs ist sie grün, später rot und endlich violett bis blauschwarz. In dem Fruchtfleische liegen zwei harte, graue, gelbliche oder grüne Samen. Das sind die Kaffee- bohnen. Die Kaffeebohnen werden geröstet und gemahlen. Beim Rösten ent- wickelt sich in ihnen ein wohlriechendes Öl. Sie enthalten aber auch einen Giftstoff, das Koffein, das schädigend auf unsre Nerven einwirkt. Übermäßiger Kaffeegennß erzeugt Herzklopfen; zu starker Kaffee kann Schlagflnß herbeiführen. Deutschland verbraucht jährlich gegen 50000 Tonnen Kaffeebohnen. Die Heimat des Kaffeebanms ist Mittel- und Ostafrika. Von da kam er nach Arabien (Mokka). Jetzt ist sein Anbau über alle Länder der heißen Zone verbreitet. 4. Der Teestrauch (Bild 36) trägt immergrüne lederartige Blätter und rosa angehauchte, weiße Blüten. Die jungen Blatter und zarten Triebe liefern den Tee. Die Blätter werden in heißen Pfannen erhitzt. Erfolgt dies sofort nach dem Abpfliicken, so geben sie grünen Tee. Läßt man die Blätter aber erst, in Haufen geschichtet, einige Zeit liegen, so fangen sie an zu gären, und der grüne Farb- stoff wird dabei zerstört; sie kommen als schwarzer Tee in den Handel. Die Blätter enthalten ein angenehm riechendes Öl und einen Stoff, das Tein, der ähnlich wirkt wie das Koffein. Im Übermaß genossen, wirkt der Tee schädlich, er verursacht dann Nervenerregungen, Schlaflosigkeit usw. In China vertritt er die Stelle des Trinkwassers. Auch in Japan ist er seit den ältesten Zeiten Nationalgetränk. 5. Der Kakaobaum ist heimisch in Mittel- amerika, wird aber auch in den heißen Ländern Asiens und Afrikas (in den deutschen Kolonien) gebaut. Er blüht das ganze Jahr hindurch. Seine gurkenähnlichen Früchte enthalten die Kakaobohnen. Aus diesen gewinnt man Kakao, indem man sie röstet, zerreibt und entölt, ^etzt man der zerkleinerten Masse Zucker und Zimt, Vanille oder andre Gewürze zu, so erhält man die verschiedenen Arten der Schokolade (Gesund- heits-, Gewürz-, Vanille-Schokolade). Die Kakaobohnen haben wegen ihres Gehaltes an Eiweiß und Stärkemehl einen hohen Nährwert. 6. Der Apfelsinen- und der Zitronenbaum liefern uns die Apfelsinen und die Zitronen; beide nennt man auch Orangen. Die süßen Apfelsinen werden als Obst genossen, und der Saft der Zitronen dient zum Würzen mancher Speisen und zur Bereitung der Limonade. Die Orangenbäume tragen immergrüne,. große, lederartige Blätter und weiße, stark duftende Blüten; sie werden in den Mittelmeerländern angebaut. 7. Der Feigenbaum. Er wird in den Ländern um das Mittelmeer an- gebaut; in Kleinasien gibt es ganze Feigenwülder. Die Feigen frucht ist Hirts neues Realienbuch. Naturbeschreibung. Kl. A. 4 36. Der Teestrauch. Zweig mit Blättern und Blüten.

11. Nr. 15 - S. 49

1911 - Breslau : Hirt
Iii Pflanzenkunde. 49 aller Reifegrade. Die Frucht ist eine Beere von Kirschengröße. Anfangs ist sie grün, später rot und endlich violett bis blauschwarz. In dem Fruchtfleische liegen zwei harte, graue, gelbliche oder grüne Samen. Das sind die Kaffee- bohnen. Die Kaffeebohnen werden geröstet und gemahlen. Beim Rösten ent- wickelt sich in ihnen ein wohlriechendes Öl. Sie enthalten aber auch einen Giftstoff, das Koffein, das schädigend auf unsre Nerven einwirkt. Übermäßiger Kaffeegennß erzeugt Herzklopfen; zu starker Kaffee kann Schlagflnß herbeiführen. Deutschland verbraucht jährlich gegen 50000 Tonnen Kaffeebohnen. Die Heimat des Kaffeebanms ist Mittel- und Ostafrika. Von da kam er nach Arabien (Mokka). Jetzt ist sein Anbau über alle Länder der heißen Zone verbreitet. 4. Der Teestrauch (Bild 36) trägt immergrüne lederartige Blätter und rosa angehauchte, weiße B lüten. Die jungen Blätter und zarten Triebe liefern den Tee. Die Blätter werden in heißen Pfannen erhitzt. Erfolgt dies sofort nach dem Abpflücken, fo geben sie grünen Tee. Läßt man die Blätter aber erst, in Haufen geschichtet, einige Zeit liegen, so fangen sie an zu gären, und der grüne Farb- stoff wird dabei zerstört; sie kommen als schwarzer Tee in den Handel. Die Blätter enthalten ein angenehm riechendes Öl und einen Stoff, das Tein, der ähnlich wirkt wie das Koffern. Im Übermaß genossen, wirkt der Tee schädlich, er verursacht dann Nervenerregungen, Schlaflosigkeit usw. In China vertritt er die Stelle des Trinkwassers. Auch in Japan ist er seit den ältesten Zeiten Nationalgetränk. 5. Der Kakaobaum ist heimisch in Mittel- amerika, wird aber auch in den heißen Ländern Asiens urrd Afrikas (in den deutschen Kolonien) gebaut. Er blüht das ganze Jahr hindurch. Seine gurkenähnlichen Früchte enthalten die Kakaobohnen. Aus diesen gewinnt man Kakao, indem man sie röstet, zerreibt und entölt. Setzt man der zerkleinerten Masse Zucker und Zimt, Vanille oder andre Gewürze zu, so erhält man die verschiedenen Arten der Schokolade (Gesund- heits-, Gewürz-, Vanille-Schokolade). Die Kakaobohnen haben wegen ihres Gehaltes an Eiweiß und Stärkemehl einen hohen Nährwert. 0. Der Apfelsinen- und der Zitronenbaum liefern uns die Apfelsinen und die Zitronen; beide nennt man auch Orangen. Die süßen Apfelsinen werden als Obst genossen, und der Saft der Zitronen dient zum Würzen mancher Speisen und zur Bereitung der Limonade. Die Orangenbäume tragen immergrüne,. große, lederartige Blätter und weiße, stark duftende Blüten; sie werden in den Mittelmeerländern angebaut. 7. Der Feigenbaum. Er wird in den Ländern um das Mittelmeer an- gebaut; in Kleinasien gibt es ganze Feigenwälder. Die Feigenfrncht ist Hirts neues Realieubuch. Naturbeschreibung. Kl. A. 4 36. Der Teestrauch. Zweig mit Müttern und Blüten.

12. Abriß der Weltwirtschaftskunde - S. 70

1913 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
70 Tie Welthandels-Artikel. I. Pflanzen-Rohstoffe. waschen und getrocknet. Natürlich ist bei diesem Versahren die Trocknung er- heblich schneller beendet. Durch die auch der getrockneten Bohne noch innewohnende Feuchtigkeits- menge wird die Farbe derselben bestimmt. Den höchsten Wassergehalt hat der blaue, den geringsten der gelbe Kaffee, in der Mitte zwischen beiden liegt die grüne Sorle. — Aus 100 kg srischen Früchten werden etwa 20 kg sertige Bohnen gewonnen. Der so zubereitete Kaffee wird in Säcke verpackt und gelangt alsdann zum Versand nach den Einsuhrhäfen, wo er häufig noch einmal poliert und sortiert wird. Vor dem Gebrauch werden die Kaffeebohnen geröstet bezw. gebrannt, wodurch das Zellgewebe der Bohne gelockert und die darin enthaltene 1—3 °/o Kaffee in leichter zugänglich werden. Auch das Aroma der Bohne wird dadurch erhöht. Häufig werden die Bohnen durch Zusatz von Zucker beim Rösten glänzend gemacht. 2. Kakao. Fermentation. Bei dem Kakao werden die anhastenden Fleischteile ähnlich wie bei dem Kaffee durch ein als Fermentation bezeichnetes Gärversahren entfernt. Dabei verfault das Fleisch, und gleichzeitig nehmen die Bohnen eine dunkelrote Färbung an. Die so „geschwitzten" Bohnen werden getrocknet; dabei wird die Schale braun und brüchig. In diesem Zustande ge- langen die Bohnen zum Versand in das Bestimmungsland, wo die Weiter- Verarbeitung erfolgt. Bestandteile. Die Kakaobohne enthält noch verschiedene Bestandteile, die vor der Verwendung zu Genußzwecken entfernt werden müssen. Zunächst sind etwa 50% Fett in Form von Kakaobutter darin enthalten, die ihrer schweren Verdaulichkeit halber entfernt werden müssen. Es geschieht dies durch Kochen, Pressen oder auf chemischem Wege. Die Erfindung der völligen Entölung verdanken wir dem bekannten Holländer Van Houten. Die Kakaobutter ist ein geschätztes, rein weißes, ziemlich hartes Fett, das zu Parsumerien, Heilmitteln, Pomaden, Seifen und Kerzen, sowie zur Bereitung von Pralinees verwandt wird. Die dem Kakao eigentümlichen Stoffe sind das bereits erwähnte Theo- bromin, das ihm seine anregende Wirkung und den bitteren Geschmack verleiht, und das Kakaopigment, das ihm das Aroma gibt. Schokolade. Die Hauptverwendung findet der Kakao zur Bereitung von Schokolade. Da er hierbei mit der ein- bis eineinhalbfachen Menge Zucker gemischt wird, ist es erklärlich, daß erst mit den billigen Zuckerpreisen die weite Verbreitung des Kakao Platz greifen konnte. Zur Herstellung von Schokolade werden die Bohnen nach Größe und Güte sortiert, gereinigt und ähnlich wie Kaffee geröstet. Dabei wird das Aroma erhöht, die Stärke in leicht löslichen Dextrin umgewandelt, der Bitterstoff zum größten Teil beseitigt und die Schale in eine leicht zerbrechliche Hülle umgewandelt. Die darauf entfernte Schale wird entweder zu sogenanntem Schokoladenmehl oer mahlen oder zu medizinischen Zwecken verwandt; teilweise dient sie auch als sehr nähr- Haftes Viehfutter.

13. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 311

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
311 geerntet werden können. Er hat gegenständige, immergrüne Blätter; sie sind led er artig, wie alle immergrünen Blätter. (Schntz gegen zu starke Verdunstung.) In den Blattwinkeln stehen Knäuel weißer, kurzgestielter Röhrenblüten, die wie Jasmin duften und vereinzelt von Faltern bestäubt werden. Die kirschenähnlichen Früchte färben sich nach und nach grün, rot und violett. Das saftige Fruchtfleisch umschließt zwei mit ihrer flachen, finnigen Seite aneinanderliegende Samen mit beinhartem Nährgewebe. Die Früchte werden getrocknet und auf Mühlen von der Fleischhülle und dem Samengehänse befreit. Das aus den gerösteten und gemahlenen Kaffeebohnen bereitete Getränk übt eine belebende Wirkung aus. Diese ist in erster Linie dem Koffern zuzuschreiben, das in heißem Wasser leicht löslich ist. (Warum werden die Bohnen gemahlen?) In großer Menge genossen, wirkt dieser Stoff auf die Nerven wie ein Gift. Der Kaffeebaum wird nur in den Ländern zwischen den Wendekreisen angebaut. Der arabische Kaffee ist der beste, besonders der „Mokka"-Kaffee. Deutschland gibt jährlich ungefähr 150 Millionen Mark für Kaffee aus. 2. Der ^eellrauck. Der Teestrauch, ein naher Verwandter der Kamelie (S. 311), ist in China und Japan heimisch und hat weiße, wohlriechende Blüten und lanzettliche, immergrüne Blätter. Diese enthalten ein flüchtiges Öl und außerdem einen Stoff (Thein), der mit dem Öl die angenehme Wirkung des Teeanfgnsses verursacht. Damit man die Blätter bequem pflücken kann, wird der Teestrauch niedrig gehalten (1—2 m). Den besten Tee liefern die ganz jungen Blätter, die sich eben entfalten. Im Handel unterscheidet man schwarzen und grünen Tee; beide stammen von derselben Pflanze. Um schwarzen Tee zu bereiten, läßt man die Blätter zunächst an der Sonne etwas trocknen und schüttet sie dann unter einem Schuppen auf Haufen, damit sie in Gärung übergehen. Hierdurch werden sie schwarz. Darauf erhitzt man sie in einer heißen Pfanne, rollt sie zwischen den flachen Händen und erhitzt sie von neuem. Die Blätter, aus denen grüner Tee hergestellt werden soll, kommen sogleich in die heiße Pfanne. Durch die plötzliche Erhitzung werden sie sofort getötet, und ihre grüne Farbe bleibt bewahrt Mäßig genossen, wirkt der Tee erfrischend und befördert die Verdauung. Läßt man ihn zu lange „ziehen", so nimmt er zu viel von dem Gerbstoff der Blätter auf und verliert seinen würzigen Geschmack. 3. Der Rakaobauni. Der Kakaobaum gedeiht am besten in Mittelamerika. Sein Stamm erreicht eine Höhe wie etwa unser Apfelbaum. Das ganze Jahr hindurch ist er mit kleinen, rötlichen Blüten bedeckt. Die Frucht erinnert an eine Gurke. In dem teigigen Fleische liegen in 5 Reihen 30—70 weiße Samen (Kakaobohnen), die sehr bitter schmecken. Die Bohnen werden zunächst getrocknet; dabei verlieren sie den bitteren Geschmack. Sodann werden sie geröstet, gemahlen und entölt. Der Rückstand wird gepulvert und liefert das Kakaopulver; mit Zucker vermischt und gewürzt (z. B. durch Vanille), gibt er die Schokolade. Auch der Kakao enthält einen Stoff, der eine belebende Wirkung ausübt. Kakao und Schokolade sind wegen ihres hohen Gehaltes an Stärke (Zucker) und Eiweiß (etwa 15 °/o) auch gute Nahrungsmittel. 4. Der 'Cabak. Von den zahlreichen Arten des Tabaks, eines einjährigen Nachtschattengewüchses, werden besonders zwei angepflanzt: der Bauerntabak

14. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 219

1906 - Berlin : Nicolai
219 Bohnen-, Erbsen- und Linsenbrühe; Erbsenbrei; Konserven). Ihren hohen Gehalt an eiweißartigen Stoffen verdanken sie den Wurzeln, die mit einem Spaltpilze in Ernährungsgemeinschaft leben. Dieser mikroskopische Pilz be- wirkt kleine Knötchenbildungen an den Wurzeln und hat die Fähigkeit, den Stickstoff der Luft in sich aufzunehmen und der Wirtspflanze zuzuführen (Bodenverbesserung durch Anbau von Lupinen). Genuftmittelpflanzen. 1. Der Kaffccbuum. Seine Heimat ist Abessinien. Von hier hat er sich über Arabien verbreitet (Mokka). Heute wird er hauptsächlich in Brasilien und aus den Sundainselir angebaut. Der sonst hohe Baum wird nur in Mannshöhe gezogen, um die Ernte zu erleichtern. Er hat längliche lederartige Blätter und weiße jasminartige Blüten, die gehäuft in den Blattwinkeln in Dolden Zusammenstehen. Die Frucht ist kirschenähnlich und birgt in dem süßlichen Fleische 2 harte Samenkörner, die als die bekannten grauweißen Kaffeebohnen in den Handel kommen. Die Kaffebohne ent- hält neben anderen Bestandteilen Öl, Gerbsäure und Kaffein. Durch das Nösten bekommt das Öl die Fähigkeit, sich zu verflüchtigen und verleiht da- durch dem Kaffee den würzigen Geruch und Geschmack. Um die Verflüchti- gung aufzuhalten, werden die Bohnen häufig mit Zucker glasiert. Den bittern Geschmack erhält der Kaffee durch die Gerbsäure, die belebende Wirkung durch das Kaffein. Häufiger Genuß, besonders von starkem Kaffee, ist den Nerven und dem Herzen äußerst schädlich. 2. Der Teestrauch. Seine Heimat ist China, doch baut man ihn auch in Japan und namentlich in Ostindien an. Er verlangt warmes und feuchtes Klima. Der 1 m hohe Strauch wird an den Spitzen der Zweige häufig verschnitten, weil sich dadurch mehr Blätter entwickeln. Diese werden gepflückt, an der Sonne getrocknet und dann über gelindem Feuer geröstet (grüner und schwarzer Tee). Die schwarze Färbung der Blätter wird da- durch bewirkt, daß sie vor dem Rösten einige Tage in einem Hausen liegen bleiben, wodurch sie in Gärung übergehen. Die Teeblätter enthalten ein flüchtiges Öl, Gerbsäure und Tein. Letzterer Stoff verleiht dem Tee die anregende Wirkung auf die Nerven. Je jünger die gepflückten Blätter sind, umso besser ist der Tee (Kaisertee). Großer Teeverbrauch in Rußland und England. 3. Der Kakaobaum wächst in Mittelamerika, wird aber auch im süd- lichen Asien und in Afrika angebaut. Die gnrkenähnlichen Früchte enthalten in dem süßlichen Fleische zahlreiche Samenkörner von der Form unserer Kürbiskerne, die als Kakaobohnen in den Handel kommen und nach dem Rösten und Mahlen das Kakaopulver liefern. Durch Zusatz von Zucker und Vanille entsteht die Schokolade. Kakao wird durch einen kaffeinähnlichen Stoff zu einem Genußmittel, ist aber wegen seines Eiweiß- und Stärke- gehaltes auch ein Nahrungsmittel. Aus dem Öl der Bohnen wird die Kakao- butter hergestellt.

15. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde der außerdeutschen Länder - S. 125

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I. Wichtige Nahrurigs- und Genußmittel. 125 ragen Santos, Campinas Santos und gewaschener, blauer Rio hervor. Zu den bekanntesten indischen Kaffees gehören der von Java kommende Preanger und der Menado von Celebes. Der Kaffee von Niederländisch-Jndien wird in Amsterdam und Rotterdam verauktioniert. Menge und Güte des Kaffees hängen sehr von den Witterungsverhältnissen während der Wachstumsperiode (Feuchtigkeit) und Reife- bezw. Erntezeit (Trockenheit) ab. In Brasilien nimmt die Ernte im März oder April ihren Ansang und dauert ein halbes Jahr. 2. Kakao. Er ist ein nährstoffreiches Genußmittel. Dennoch hat er bei weitem nicht die Bedeutung für den Welthandel erlangt, wie sie der Nährstoff- arme Kaffee besitzt. 1906 wurden nur 148000 Tonnen geerntet. Aber die Ernte ist in rascher Steigung begriffen. Sie nahm in den Jahren 1901—6 um 40°/0 zu. Auch von der Kakaoproduktion entfällt der größte Teil auf Amerika, das zwei Drittel derselben hervorbringt. Den ersten Platz behaupten mit annähernd gleichen Mengen (etwa 17 °/o der Welternte) Ecuador, Brasilien und Trinidad. Sehr wichtige Produzenten sind auch Venezuela und einige der westindischen Inseln. Die absolut und relativ größte Menge, nämlich sast ein Fünftel der Welternte, wird aber von der afrikanischen Insel Säo Thome aus den Markt gebracht. Auch die britische Goldküste, Kamerun, Ceylon und Java liefern ziemlich viel. Die größten Kakaokonsumenten sind die Vereinigten Staaten und Deutschland. Dann solgen Frankreich, England, Holland, Spanien und die Schweiz. Sehen wir von den Jnselhäsen ab, so sind die bekanntesten Ausfuhr- plätze Guayaquil, der größte Kakaohafen, La Guaira, Para, Maranhzo und Bahia. Nach den Vereinigten Staaten bewegt sich der größte Teil der Ein- fuhr über Neuyork, nach Europa über Hamburg, Havre und London. Das Kakaopulver, aus dem wir unser schmackhaftes und wohlbekömmliches Getränk, sowie die Schokolade bereiten, ist ebenfalls das Produkt aus den Samen einer pflanzlichen Frucht. Die fleischige Frucht des 8—15 m hochwachsenden Kakaobaums enthält in sünf Reihen ungefähr 50 bohnenförmige Samen. Nachdem diese aus der Frucht heraus- genommen sind, werden sie bei den besseren Sorten einer Gärung oder Rottung unter- warfen, indem die ungetrockneten Samen aufgehäuft oder eingegraben werden. Durch diese Gärung wird die spätere Entwicklung von Aroma und Geschmack gefördert. Nachdem die gerottete Bohne gewaschen und getrocknet worden ist, kommt sie in den Handel. Die sür den Handel hinsichtlich der Qualität wichtigste Sorte ist der Caracas aus Venezuela, von dem auch Deutschland viel einführt. Die von einer dünnen, zerbrechlichen Schale umgebenen Bohnen werden in den Verbrauchsländern geröstet, wodurch auch sie ihr geschätztes Aroma erhalten, je nach den verschiedenen Geschmacksrichtungen sortiert und gemischt und in Mühlen zermahlen. Nachdem aus dem Kakaopulver durch Dampfpressen das die leichte Lösbarkeit hemmende und zur Fabrikation von Kakaobutter dienende Ol herausgepreßt worden ist, kann es zu den obengenannten Zwecken verbraucht werden. Als besten entölten Kakao betrachtet man den holländischen, doch ist auch der deutsche sehr geschätzt. 3. Tee. Für diesen Handelsgegenstand kommt als Produktionsgebiet nur Südostasien in Frage. Noch immer werden in China die größten Mengen gewonnen. Aber der Eigenverbrauch ist so groß und die Anpassung der chinesischen Teepstanzer an die Bedürfnisse des Weltmarktes so gering, daß es sür den Export die Stellung des ersten Landes verloren hat, wenngleich es von Britisch^Jndien, dem wichtigsten Aussuhrgebiet, erst um ein Geringes üb er- hoffen wird. Britisch-Jndien, China und Ceylon erzeugen zusammen 75 °/o

16. Badisches Realienbuch - S. 152

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 150 — i/o. Oer üabak. 1 Hnbau. Der Tabak verlangt guten Boden. Die in den Mistbeeten gezogenen Pflanzen werden Mitte Mai auf den Acker verpflanzt, jede von der anderen 80 cm entfernt. Die Pflanze wird 1 bis 11/s m hoch und schmückt sich im Juli mit hellroten Blütentrauben. Im August werden die Kronen sowie alle Nebenblätter abgebrochen, um allen Saft den Hauptblättern zuzuführen. Diese werden im September abgenommen, auf Fäden gezogen und an der Luft getrocknet. Den meisten Tabak liefert Amerika; in Deutschland wird er vorzugsweise in Baden, in der Pfalz, in Sachsen und Thüringen gebaut. 2. Verarbeitung. Verarbeitet wird der Tabak in Fabriken. Die rohen Blätter werden zunächst befeuchtet und dann in großen Haufen aufgeschichtet. Hierdurch erhitzt sich der Tabak von selber, gerät in Gärung und erhält seine braune Farbe. Sodann werden die Blätter getrocknet und zu Zigarren verarbeitet oder zu Rauchtabak zerschnitten. Die Blätter, aus denen Schnupftabak hergestellt werden soll, werden in scharfe Brühen gelegt, dann mit einer Maschine zerschnitten und schließlich ans einem Blocke mit einem Wiegemesser so fein wie möglich zer- kleinert. Auch Kautabak wird durch Zusätze von Brühen hergestellt. 3. Wirkung. Der Tabak enthält einen giftigen Stoff, Nikotin genannt. Daher erregt das Rauchen bei Anfängern Übelkeit, Erbrechen und Kopfweh. Durch fortgesetzten Gebrauch gewöhnt sich jedoch der Körper allmählich an das Gift. Wer am Halse leidet, sollte weder rauchen noch schnupfen. Auch jugendlichen Personen, besonders Kindern, darf das Rauchen nicht gestattet werden, da es ihrer Gesund- heit durchaus nicht zuträglich ist. 1/1. Oer Kakaobaum. 1. F>eimat und Hustehcn. Der Kakaobaum liebt ein fenchtheißes Klima. Am besten gedeiht er in Mittelamerika. Der Stamm erreicht eine Höhe wie etwa unser Apfelbaum. Das ganze Jahr hindurch ist der Baum mit Blüten bedeckt. Sie sehen rötlich aus, sind aber ganz geruchlos. Von etwa 3000 Blüten kommt durch- schnittlich nur eine zur Entwickelung. Die Frucht gleicht einer Gurke. In dem weißen, teigigen Fleische liegen meist 25 Bohnen. Sie sind weiß von Farbe und haben einen sehr bitteren Geschmack. 2. Verwertung. In Mexiko reifen die Früchte im März und April und Oktober. Die Bohnen werden herausgenommen, getrocknet, geröstet und zermahlen. Wird das Kakaomehl durch Pressen von dem ihm beigemischten Öle befreit, so erhält mau den entölten Kakao. Kakaomehl, mit etwas Zucker vermischt, gibt Schokolade. i/2. Gewürzpflanzen. 1. Oer Gewürznelkenbaurn ist auf den Gewürzinseln heimisch. Er erreicht etwa die Größe unseres Kirschbaums. Seine Blütenknospen werden ge- sammelt und getrocknet und, da die nicht entfalteten Blütenknospen die Form eines Nagels haben, Nügelchen genannt. Man bedient sich ihrer gern beim Einmachen der Früchte. 2. Oer /iimlbaum ist auf der Insel Ceylon zu Hause, wird aber auch aus den Molukken angebaut. Der Stamm kann die Höhe von 9 m erreichen, doch wird er in den Pflanzungen jung am Boden abgeschnitten, io daß er nur 3—4 m

17. Wirtschaftsgeographie und Wirtschaftskunde Deutschlands - S. 92

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
92 I. Teil. Dritter Abschnitt. tt) Kakao. Er findet in Deutschland in neuerer Zeit immer mehr Ein- gang: der Verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung ist von 300 g im Jahre 1901 auf 610 g 1909 gestiegen, und die eingeführten Kakaobohnen hatten 1909 einen Wert von Jb 54 Mill. Die Welterzeugung kann mit dem Weltverbrauch kaum noch Schritt halten; um so wichtiger ist es für uns, daß diese Frucht in unseren Schutzgebieten gut gedeiht. Der Kakaobaum (10 m hoch) verlangt guten Boden und ein warmes, feuchtes Klima. Die Frucht ähnelt unseren Gurken, ist jedoch etwas kürzer und dicker. In ihrem Inneren liegen etwa 50 Kakaobohnen, die in eine Schale gehüllt sind. Die gepflückten Früchte verlieren durch Gären das Fleisch und werden dann getrocknet. Da der Kakao eine sorgfältige Pflege verlangt, wird er in unseren Schutz- gebieten von den Weißen plantagenmäßig (siehe S. 88) gezogen. Die Ausfuhr ist fchon recht bedeutend und betrug 1907: 1908: Kamerun M 2 704000 M 2654000 Togo „ 51000 „ 69000 Ostafrika „ 7000 „ 7 000 Südseeinseln „ 118000 „ 245000 (besonders Samoa) M 2880000 M 2975 000 Neue Plantagen werden angelegt, und so wird die Ausfuhr sich auch in den kommenden Jahren bedeutend steigern. Kamerun allein hat gegen 1906 bereits eine Steigerung von rund l1^ Mill. Mark aufzuweisen. ß) Kaffee. Nicht so günstig wie der Kakaobau hat sich in den Kolonien der Anbau von Kaffee entwickelt. Da wir auch für dieses Genußmittel 1909 Jlo 188 Mill. zu zahlen hatten, wurden schon zeitig in unseren Schutzgebieten An- bauversuche unternommen, die auch teilweise zu günstigen Resultaten geführt haben. Der Kaffeebaum kommt in zwei Arten vor, von denen die größere aus Westasrika, die kleinere aus Arabien (ursprünglich aus Ostasrika) stammt. Beide Arten verlangen einen guten Boden, viel Wärme und Feuchtigkeit und eine sorgfältige Pflege. Unter diesen Voraussetzungen bringt jeder Baum durchschnittlich im Jahr Iv2 kg Früchte, die unseren Schlehen ähneln und im Innern zwei Bohnen enthalten, die vom Fleisch der Frucht befreit und getrocknet werden. Von unseren Kolonien, die 1907 für M 546000, 1908 für Jls 950000 Kaffee lieferten, eignet sich am besten Ostafrika zur Anlage von Kaffeeplantagen, und zwar sind es besonders die Gebiete am Kilimandscharo und bei Bukoba am Viktoriasee, die günstige Ergebnisse erzielen. Auch in Togo und auf den Südsee- inseln werden mit gutem Erfolge Plantagen angelegt. Noch eine große Anzahl andere Produkte werden in den Schutzgebieten angebaut oder gewonnen und kommen zum Teil zum Versand, zum Teil dienen sie den Eingeborenen als Nahrung. Gute Aussichten hat z. B. der Maisbau, da Togo bereits für M 2 Mill. ausführte. Das Hauptvolksnahrungsmittel ist Sorghum (Mohrenhirse, Durra), eine dem Reis ähnliche Pflanze. Ferner ist der Gewürzbau an den Küsten, besonders in Ostasrika, zu erwähnen, auch der Tabakbau ist nicht unbedeutend. Selbst für den Reisbau sind gute Vorbe- dingungen vorhanden. Von anderen Ausfuhrartikeln seien noch genannt Kopal

18. Realienbuch - S. 150

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 150 \jo. Der Üabak. 1. Anbau. Der Tabak verlangt guten Boden. Die in den Mistbeeten gezogenen Pflanzen werden Mitte Mai auf den Acker verpflanzt, jede von der anderen 80 cm entfernt. Die Pflanze wird 1 bis 11h m hoch und schmückt sich im Juli mit hellroten Blütentrauben. Im August werden die Kronen sowie alle Nebenblätter abgebrochen, um allen Saft den Hauptblättern zuzuführen. Diese werden im September abgenommen, auf Fäden gezogen und an der Luft getrocknet. Den meisten Tabak liefert Amerika; in Deutschland wird er vorzugsweise in Baden, in der Pfalz, in Sachsen und Thüringen gebaut. 2. Verarbeitung. Verarbeitet wird der Tabak in Fabriken. Die rohen Blätter werden zunächst befeuchtet und dann in großen Haufen aufgeschichtet. Hierdurch erhitzt sich der Tabak von selber, gerät in Gärung und erhält feine braune Farbe. Sodann werden die Blätter getrocknet und zu Zigarren verarbeitet oder zu Rauchtabak zerschnitten. Die Blätter, aus denen Schnupftabak hergestellt werden soll, werden in scharfe Brühen gelegt, dann mit einer Maschine zerschnitten und schließlich auf einem Blocke mit einem Wiegemesser so fein wie möglich zer- kleinert. Auch Kautabak wird durch Zusätze von Brühen hergestellt. 3. Mirkung. Der Tabak enthält einen giftigen Stoff, Nikotin genannt. Daher erregt das Rauchen bei Anfängern Übelkeit, Erbrechen und Kopfweh. Durch fortgesetzten Gebrauch gewöhnt sich jedoch der Körper allmählich an das Gift. Wer am Halse leidet, sollte weder rauchen noch schnupfen. Auch jugendlichen Personen, besonders Kindern, darf das Rauchen nicht gestattet werden, da es ihrer Gesund- heit durchaus nicht zuträglich ist. 171. Der Kakaobaum. 1. I)einiat und Ausleben. Der Kakaobaum liebt ein feuchtheißes Klima. Am besten gedeiht er in Mlltelamerika. Der Stamm erreicht eine Höhe wie etwa unser Apfelbaum. Das ganze Jahr hindurch ist der Baum mit Blüten bedeckt. Sie sehen rötlich aus, sind aber ganz geruchlos. Von etwa 3000 Blüten kommt durch- schnittlich nur eine zur Entwickelung. Die Frucht gleicht einer Gurke. In dem weißen, teigigen Fleische liegen meist 25 Bohnen. Sie sind weiß von Farbe und haben einen sehr bitteren Geschmack. '2. Verwertung. In Mexiko reifen die Früchte im März und April und Oktober. . Die Bohnen werden herausgenommen, getrocknet, geröstet und zermahlen. Wird das Kakaomehl durch Pressen von dem ihm beigemischten Öle befreit, so erhält man den entölten Kakao. Kakaomehl, mit etwas Zucker vermischt, gibt Schokolade. 172. Gewürzpflanzen. 1. Der Gewiirznelkenbaurn ist ans den Gewürzinseln heimisch. Er erreicht etwa die Größe unseres Kirschbaums. Seine Blütenknospen werden ge- sammelt und getrocknet und, da die nicht entfalteten Blütenknospen die Form eines Nagels haben, Nägelchen genannt. Man bedient sich ihrer gern beim Einmachen der Früchte. 2. ver 2inilbauin ist auf der Insel Ceylon zu Hause, wird aber auch auf den Molukken angebaut. Der Stamm kann die Höhe von 9 m erreichen, doch wird er in den Pflanzungen jung am Boden abgeschnitten, so daß er nur 3—4 m

19. Realienbuch - S. 150

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 150 170. Der Cabak. 1. Hnbau. Der Tabak verlangt guten Boden. Die in den Mistbeeten gezogenen Pflanzen werden Mitte Mai auf den Acker verpflanzt, jede von der anderen 80 cm entfernt. Die Pflanze wird 1 bis 1vs m hoch und schmückt sich im Juli mit hellroten Blütentrauben. Im August werden die Kronen sowie alle Nebenblätter abgebrochen, um allen Saft den Hauptblättern zuzuführen. Diese werden im September abgenommen, auf Fäden gezogen und an der Luft getrocknet. Den meisten Tabak liefert Amerika; in Deutschland wird er vorzugsweise in Baden, in der Pfalz, in Sachsen und Thüringen gebaut. 2. Verarbeitung. Verarbeitet wird der Tabak in Fabriken. Die rohen Blätter werden zunächst befeuchtet und dann in großen Haufen aufgeschichtet. Hierdurch erhitzt sich der Tabak von selber, gerät in Gärung und erhält seine braune Farbe. Sodann werden die Blätter getrocknet und zu Zigarren verarbeitet oder zu Rauchtabak zerschnitten. Die Blätter, aus denen Schnupftabak hergestellt werden soll, werden in scharfe Brühen gelegt, dann mit einer Maschine zerschnitten und schließlich auf einem Blocke mit einem Wiegemesser so fein wie möglich zer- kleinert. Auch Kautabak wird durch Zusätze von Brühen hergestellt. 3. Mirkung. Der Tabak enthält einen giftigen Stoff, Nikotin genannt. Daher erregt das Rauchen bei Anfängern Übelkeit, Erbrechen und Kopfweh. Durch fortgesetzten Gebrauch gewöhnt sich jedoch der Körper allmählich an das Gift. Wer am Halse leidet, sollte weder rauchen noch schnupfen. Auch jugendlichen Personen, besonders Kindern, darf das Rauchen nicht gestattet werden, da es ihrer Gesund- heit durchaus nicht zuträglich ist. 171. Der Kakaobaum. 1. i)eimat und Husieben. Der Kakaobaum liebt ein feuchtheißes Klima. Am besten gedeiht er in Mittelamerika. Der Stamm erreicht eine Höhe wie etwa unser Apfelbaum. Das ganze Jahr hindurch ist der Baum mit Blüten bedeckt. Sie sehen rötlich aus, sind aber ganz geruchlos. Von etwa 3000 Blüten kommt durch- schnittlich nur eine zur Entwickelung. Die Frucht gleicht einer Gurke. In dem weißen, teigigen Fleische liegen meist 25 Bohnen. Sie sind weiß von Farbe und haben einen sehr bitteren Geschmack. 2. Verwertung. In Mexiko reifen die Früchte im März und April und Oktober. Die Bohnen werden herausgenommen, getrocknet, geröstet und zermahlen. Wird das Kakaomehl durch Pressen von dem ihm beigemischten Öle befreit, so erhält man den entölten Kakao. Kakaomehl, mit etwas Zucker vermischt, gibt Schokolade. 172. Gewürzladen. 1. Der Gewür^nelkenbaum ist auf den Gewürzinseln heimisch. Er erreicht etwa die Größe unseres Kirschbaums. Seine Blütenknospen werden ge- sammelt und getrocknet und, da die nicht entfalteten Blütenknospen die Form eines Nagels haben, Nägelchen genannt. Man bedient sich ihrer gern beim Einmachen der Früchte. 2. Der Zirntbaum ist auf der Insel Ceylon zu Hause, wird aber auch auf deu Molukken angebaut. Der Stamm kann die Höhe von 9 m erreichen, doch wird er in den Pflanzungen jung am Boden abgeschnitten, so daß er nur 3—4 m

20. Realienbuch - S. 150

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
'><- M-, Iii — 150 — 170. Der Cabah. 1. Hnbau. Der Tabak verlangt guten Boden. Die in den Mistbeeten gezogenen Pflanzen werden Mitte Mai auf den Acker verpflanzt, jede von der anderen 80 cm entfernt. Die Pflanze wird 1 bis 1 */2 m hoch und schmückt sich im Juli nnt hellroten Blütentrauben. Im August werden die Kronen sowie alle Nebenblätter abgebrochen, um allen Saft den Hauptblättern zuzuführen. Diese werden im September abgenommen, auf Fäden gezogen und an der Luft getrocknet. Den meisten Tabak liefert Amerika; in Deutschland wird er vorzugsweise in Baden, in der Pfalz, in Sachsen und Thüringen gebaut. 2. Verarbeitung. Verarbeitet wird der Tabak in Fabriken. Die rohen Blätter werden zunächst befeuchtet und dann in großen Haufen aufgeschichtet. Hierdurch erhitzt sich der Tabak von selber, gerät in Gärung und erhält feine braune Farbe. Sodann werden die Blätter getrocknet und Zu Zigarren verarbeitet oder zu Rauchtabak zerschnitten. Die Blätter, aus denen Schnupftabak hergestellt werden soll, werden in scharfe Brühen gelegt, dann mit einer Maschine zerschnitten und schließlich auf einem Blocke mit einem Wiegemesser so fein wie möglich zer- kleinert. Auch Kautabak wird durch Zusätze von Brühen hergestellt. 3. Wirkung. Der Tabak enthält einen giftigen Stoff, Nikotin genannt. Daher erregt das Rauchen bei Anfängern Übelkeit, Erbrechen und Kopfweh. Durch fortgesetzten Gebrauch gewöhnt sich jedoch der Körper allmählich an das Gift. Wer am Halse leidet, sollte weder rauchen noch schnupfen. Auch jugendlichen Personen, besonders Kindern, darf das Rauchen nicht gestattet werden, da es ihrer Gesund- heit durchaus nicht zuträglich ist. 171. Oer Kakaobaum. 1. I)einia1 unck Ausleben. Der Kakaobaum liebt ein feuchtheißes Klima. Am besten gedeiht er in Mittelamerika. Der Stamm erreicht eine Höhe wie etwa unser Apfelbaum. Das ganze Jahr hindurch ist der Baum mit Blüten bedeckt. Sie sehen rötlich aus, sind aber ganz geruchlos. Von etwa 3000 Blüten kommt durch- schnittlich nur eine zur Entwickelung. Die Frucht gleicht einer Gurke. In dem weißen, teigigen Fleische liegen meist 25 Bohnen. Sie sind weiß von Farbe und haben einen sehr bitteren Geschmack. 2. Verwertung. In Mexiko reifen die Früchte im März und April und Oktober. Die Bohnen werden herausgenommen, getrocknet, geröstet und zermahlen. Wird das Kakaomehl durch Pressen von dem ihm beigemischten Öle befreit, so erhält man den entölten Kakao. Kakaomehl, mit etwas Zucker vermischt, gibt Schokolade. 172. Gewürzpflanzen. 1. Der Gewürznelkenbaurn ist auf den Gewürzinseln heimisch. Er erreicht etwa die Größe unseres Kirschbaums. Seine Blütenknospen werden ge- sammelt und getrocknet und, da die nicht entfalteten Blütenknospen die Form eines Nagels haben, Nügelchen genannt. Man bedient sich ihrer gern beim Einmachen der Früchte. 2. Oer ^irntbaum ist auf der Insel Ceylon zu Hause, wird aber auch auf den Molukken angebaut. Der Stamm kann die Höhe von 9 in erreichen, doch wird er in den Pstanznngen jung am Boden abgeschnitten, so daß er nur 3—4 m