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1. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 813

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
Schaf: Behälter, schaffaere: Schaffner. Schaft: Schaft, Speer, schale: Diener, Schalk, schäfte: Stange, schalten: stoßen, schämen: Schemel, schanze: Glückswurf, schanzen: Spiel treiben, schäpel: Kranz, scharhaft: schaarenwcise. sebarsahs: Pflugschaar, schart: schartig, zerhauen, schate: Schatten, schawer: Schauer, schef: Schiff. .scheinen: zeigen, schelch: ein Wild (?). schellec: scheu, schüchtern, schein: schälen, schemlich: schändlich, schenken: einschenken, schephaere: Schöpfer, scherm: Abwehr, Schild, scheren: abschneiden, scherten: schartig machen, schibe: Scheibe, Rad. schieben: ordnen, schicken, schidunge: Entscheidung, schiech: zaghaft, schiere: schnell, bald, schildevezzel: Schildriemen, schilben: verdrehen, schimpf: Scherz, Kurzweil, schimpflich: scherzhaft; spöt- tisch- schin: Glanz, Ansehen, schin: bell, offenbar, schinen: glänzen, sich zeigen, sebinhen: scheuen, bangen, schhire: Scheuer, schochen: Häufen, schoenen: verschönern, schöne: schön. schönen: schmeicheln, schonen, schöpf: Haupthaar, schoup: Strohwisch, schouwe: Schau, Anblick, schoz: Geschoß, schöze: Schoß, schranne: Schranke, Bank, schranz: Spalt, schrenken: verschränken, schrie: Sprung, Schreck, schroten: hauen, schuffel: Schaufel. schmten: galoppiren. schöhen: Scheune, schult: Schuld, Grund, schünden: antreiben. ¡¡S'drtfrtkrjpfrfhdfl 313 schnöden: nagtm. schuoch: Schuh, schür: Wetterschauer, schnzzel: Schüssel, schw — sw. scolte: sollte, scrift: Schrift, sö : siehe. See. se = sie. sèch: Pflugschaar, sechin: Seide, sedei: Sitz, Lager, sedelhof: Herrensitz, seigen: sinken, säen, seine: langsam, trag, seit (seitej: sagte, selch: solch, sein: übergeben, seltsaene: seltsame, selven: beschmutzen. sem = sam; sem mir got: bei Gott! semfte: sanft, sende: sehnsüchtig, leidvoll, sene: Sehnsucht (schmerzlich), senen: sehnen, schmachten, senetplihten: die Richter beim sent. senkten: besänftigen, sent: geistl. Gericht, senwe: Sehne, sèr : verletzt. Schmerz, sère: heftig, sehr, seren: verwunden, serpant: Schlange, Drache, sèwes zu sé: See. sic: Sieg, sid — sit. sidelen: Sitze errichten, si der: später, daraus, sid in: von Seide, sigelen: siegeln, segeln, sigen : siegen, sigen (seic): sinken, sigenunst: Siegnahme. sighaft: siegreich, sigis — sich es. sii: Band, Seil, sim: sie ihm. sin — si in; si ne. sin: sein, seiner, sin: Sinn, Gedanke, sinewel (sinwel): rund, sinneclich: sinnig, klug, sink — sit. — Gang, Weg. sin(t)vluot: die Sündflut. sip : Sieb. sippe : Verwairdtschaft. sirten: schmähen, sis = si es u. si si. sit: seit, da, später, daraus, sit (der): Siile, Weise, sitich: Papagei, sinché: Krankheit, stutzen: seufzen, sinle: Säule, sk — sek. sia: Spur, slac: Schlag, slach: locker, schlaff, slahte: Geschleckt, Art. slàt: Rauchfang. Siegel: Hammer. sieht: eben, schlicht, einfach. sieht: schlägt. slèwen: erschlaffen. sii en : gleiten, schlüpfen. slihte: Einfachheit. Sünden: schlingen, siipfen: ausgleiten, slonfen: einhüllen, kleiden, sinne: schleunig, slüzel: Schlüssel, smac: Geruch, smaehe: verächtlich, gering, smalieit: Schmach, smàrat: Smaragd, smeken: riechen, schmecken, smielen: lächeln, smitte: Schmiede, snaben: schnappen, snèblank: schneeweiß, snel: rüstig, schnell, sniwen: schneien, solden: besolden, soln : sollen, schulden, solder: sollte er. son (sone): so nicht, sost: so ist. sonni: Saum, Pferdelast, sonmaere: Lastpferd, soumen: aufladen, spaehe: klug, kunstreich: span: Spahn, Streit, spanen: anlocken, sparn: schonen, erlassen, spei: Erzählung, Fabel, spelte: Scheit, Stange, sperche: Sperling, sperwaere: Sperber, spiln: spielen, glänzen, spör: Spur. sporer: Sporenmacher (eine Sekte). sprachen: sich besprechen, sprenzinc : Langbein, isprize: Splitter, stade (stat) : Gestade. Stadel: Scheune. I staeten: beständig, treu. Georg-Eckert-Institui für internationale Schultruchforccla ung Braunsclvc- :-q -Schuibuchü:~ —

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1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 179

1881 - Trier : Lintz
17g — ris st. N. Reis. risen st. K. (rise, reis, rirn) fallen, träufeln, riten st. K. (rite, reit, riten) reiten, riuten schw. K. ausreuten, roden, riuwe st. F. Schmerz, Reue, riuwec betrübt. riuwen st. K. (riuwe, rouw, geromven) schmerzen, gereuen, rivier st. M. Fluß, Bach, ro — roch, roh. roken rochen. roum st. M. Oberfläche. Bild, Vorstellung. ronwe Konj. Prät. zu rinweu. rü — rftch rauh. rüegen schw. K. klagen. rüeren schw. K. antreiben. rümen schw. räumen. rünen schw. K. flüstern. ruo st. F. Ruhe. ruochen schw. K. beachten, kümmern, zu- lassen. (enruochet, sorget nicht.) ruofen st. K. (Prät. auch rnot'te) rufen, ruowe s. ruo. ruowen schw. K. ruhen, rfiwen s. riuwen. S. sä, sän, sär sogleich, sahen st. M. Leinwand, sach — sah, sah. sselde st. F. Glück, Heil, sselec selig. sahs st. N. Messer, Spitze, sam so wie, als wenn, sam mir got bei Gott, sambelieren sch.k. dem Rosse die Kniee geben, samen gesamt. samenen schw. K. versammeln, vereinen. samit st. M. Sammet. samnen s. samenen. samnunge st. F. Versammlung. sän s. sä. sancte Prät. von senken versenken, sär s. sä. sarbant st. M. Drache. sarewät st. F. Panzerhemd. saste s. sazte. säze st. F. Hinterhalt. sazte u. satzte Prät. zu setzen. sc — sch. schachen schw. K. rauben. schachere st. M. Räuber. schaäe schw. M. Schaden, Verlust. Schalken st. V. einrichten. schancte Prät. zu schenken einschenken. schanze (schance) Wechselsall. schapel st. N. Blumenkranz. schart, schartig, zerhauen. schat (niederd.) Schatz. schate st. M. Schatten. schecke (niederd.) scheide. sehet, schif st. R. Schiff. scheiden st. K. (scheine, schiei, schieden) scheiden, schellec scheu, schemelich schändlich. Schemen st. K. (schim, scharn, schämen) sich schämen. scherni, schirm st. M. Schild, Schutz, schermen, schirmen schw. K. decken, schiere sogleich; also sch. alsbald, schihte von schicken, schicken, bereit machen, schiltvezzel st. M. Schildriemen, schimpf st. M. Scherz, Kurzweil, scliimpfen schw. K. scherzen, schin hell, offenbar. schinen st. K. (schine, schein, schinen) glänzen, sich zeigen, schcene 1) schön. 2) st. F. Schönheit, schöne schön, schönt (niederd.) schön, schouwe st. F. Anblick, Schau, schouwen schw. K. schauen, schranz st. M. Spalt (äne schranz, auf- richtig). schrenken schw. K. verschränken, schrlher st. M. Schreiber, Tischhüter, schrien st. K. (schrie, sdirei, schrirn) schreien. schrin st. M. Schrein. schrirn s. schrien. schröten st. K. hauen. schuften schw. K. galoppieren. schulen schw. K. lauern. schult st. F. Schuld, Grund. schuoch st. Ai. Schuh. schür st. M. Sturm. schürten schw. K. reiben. schulen schw. schütteln, ablegen. schuwen schw. scheuen. schuzzel st. F Schüssel. schw — sw. sö st. M. See. sede (niederd.) sagte. sedei st. M. Sessel, Sitz. seide st. F. Herberge, Haus, Ort, Platz. seltsaene seltsam. semfte sanft. sende, senede sehnsüchtig, leidvoll. s. arbeit, Liebesleid, sèr st. N. Schmerz, sère st. F. Schmerz, sère sehr. sevenwerf, to s. siebenmal. Sèwen Seeland, sholt s. schult, sid — sit. sidelen schw. K. Sitz errichten. sider später, darauf. sidin von Seide. siechhüz st. N. Krankenhaus. sigen st. K. (sige, seic, sigen) sinken.

2. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 51

1881 - Trier : Lintz
51 11. Dò von des trachea wunden vlòz daz heize bluot, und sich dar inue badete der küene recke guot, dö gehafte im zwischen herten ein linden blat vii breit: dà mac man in verhouwen. des ist mir sorgen vii bereit.“ 12. Dò sprach der ungetriuwe: „üf daz sin gewant nset ir ein kleinez zeichen mit iuwer selbes haut, wà ich in siile behüeten, daz ich daz rnüge verstau.“ si wànde’n heit dò vristen — ez was ùf sinen tot getan. 13. Si sprach: „mit kleinen siden nse ich ùf sin gewant ein tougenlichez kriuze. dà sol, heit, din haut den minen man behüeten, sò'z an die berte gàt, und er in starken stürmen vor sinen .vianden stàt.“ 14. „Daz tuen ich,“ sprach dò Lagene, „vil liebin frouwe min.“ dò wànde ouch diu frouwe, ez solde ir frum sin: dà mite was verraten der vil küene man. urloup nam dò Lagene: dò gie er vrceliche dan. Jetzt glaubte Hagen seinen Zweck auf einem anderen Wege leichter erreichen zu lönnen; er schickte daher abermals zwei falsche Boten, welche berichten sollten, daß Liudeger Frieden halten wolle. Günther aber ließ ans Hägens Rat eine große Jagd ansagen, zu welcher alle Helden eingeladen wurden. Xvi. Wie Sifrit erslagen wart. 1. Günther und Lagene, die recken vil halt, lobeten mit untriuwen ein pirsen in den walt. mit ir scharpfen géren si wol den jagen swin, beren unde wisende : waz künde kiienérs gesin ? 2. Dà mite reit ouch Sifrit in hèrlìchem site, maneger hande spise die fuorte man in mite, zuo eime kalten brunnen verlos er sit den lip. daz hete geraten Prünhilt, künic Guuthéres wip. 3. Dò gie der (legen küene da er Kriemkilde vant. dò was nu ùf gesoumet sin edel pirsgewant, und ouch der gesellen: si wolden über Rin. do endorfte Kriemhilde nimmer leider gesin. 4. Sine triutinne kust’ er an den munt: „got làze mich dich, frouwe, gesehen noch gesunt, und mich ouch diniu ougen. mit holden màgen din solt du kurzwilen: i’ne mac keime nikt gesin.“ 5. Dò dàhte s? an diu rnaere (si entorste ir niht sagen) diu si Hagenen seite: dò begunde clagen diu edele küniginne daz si ie gewan den lip. dò weinde àne màze daz vii wunderschoene wip. 6. Si sprach zuo dem recken: „làt iuwer jagen sin. mir troumte hint leide, wie iuch zwei wildiu swin jageten über beide: dà wurden bluomen ròt. daz ich so sère weine, des gét mir wserliche nòt. 7. Ich färbte harte sère etelichen rat, ohe man der deheinem missedienet hàt, 4*

3. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 39

1881 - Trier : Lintz
Iii. Wi si ze Wormse kòmen. 1. Den hèrren muoten selten deheiniu berzeleit. er horte sagen msere, wie ein schoeniu in eit waere in Bürgenden, ze wünsche wol getan ; von der er sit vii fröuden und arebeit gewan. 2. Diu ir unmàjen solicene was vii witen kirnt, und ir hohgemüete zuo der selben stunt an der junefrouwen sò manie beit ervant; ez ladete vii der geste in Gunthéres laut. 3. Swa-^ man der werbenden nach ir minne gesach. Kriemhilt in ir sinne ir selber nie verjach, daz si deheinen wolde ze triuténne bau. er was ir vii vremde, dem si wart sider undertan. 4. Dò dàht’ üf höhe minne da^ Sigelinde kint. ez was ir aller werben wider in ein wink er mohte wol verdienen schoener frouwen lip. sit wart diu edel Kriemhilt des küenen Sifrides wip. 5. Im rieten sine màge und ander sine man, sit er üf staete minne tragen wolde wan, daz er dau eine würde diu im mühte zemen. dò sprach der edel Sifrit: „so wil ich Kriemhilden nemen, 6. Die schoenen jungfrouwen von Burgonden laut, durch ir unmae^lich schoene. da^ ist mir wol bekannt, nie keiser wart sò riebe, der wolde haben wip, im zieme wol ze minne der riehen küniginne lip.“ 7. Disiu selben marne gehörte Sigemunt. ez reiten *) sine liute : dà von wart im kunt der wille sines kindes. e^ was im barte leit, daj er werben wolde die vii hèrlìchen meit. 8. Ej gefriescb ouch Sigelint, des edeln küneges wip, si bete groje sorge umb’ ir kindes lip, wan si wol erkande Günthern und sine man. den gewerp man sère dem degene leiden began. 9. Dò sprach der küene Sifrit: „vii lieber vater min, an edeler frouwen minne wold’ ich immer sin, ich enwurbe dà2) min herze grò^e liebe bat." swa^ iemen reden künde, des was debeiner slahte rat. 10. „Und wil du niht erwinden,“ sprach der künic dò, „sò bin ich dines willen wmrlichen vrö, und wil dir’3 helfen enden so ich aller beste kan. doch bat der künic Günther vii man egen hoch vertagen man. 11. Obe ej ander nieman wsere wan Dagene der degen, der kan mit übermüete wol hócliverte pflegen: 4az ich sère fürbte, ez müg’ uns werden leit, ob wir werben wellen die hèrlìchen meit.“ — redeten. — 2) meint ich nicht werbe, wo.

4. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 74

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
74 Wolfram von Eschenbach Wolfram von Eschenbach. Ein Ritter aus Eschenbach bei Ansbach; blühete um 1200-1215; er schließt besonders das innere Seelenleben und dessen Läuterung auf, und ist durch Ernst und Tiefe der Gedanken der geistige Höhepunkt jener Dichterzeit die Form oft schwer und dunkel. Werke: Parcival: Titurel; Wilhelm von Ocanse und Lieder 1. Aus dem Parcival. jparcival wird nach, vieljährigen Irrfahrten und Prüfungen, besonders aber durch die tiefsten Seelenkämpfe ge- läutert, zuletzt des hohen Glückes theilfaftig, Hüter des h. Grales zu sein.) Der Eingang. Ist zwivel herzen nächgebür, claz muoz der sele werden sür, gesmaehet unde gezieret ist, swä sich parrieret unverzaget niannes muot, als agelstern varwe tuot. der mac dennoch wesen geil: wand an im sint beidiu teil, des himels und der helle, der unstaete geselle hät die swarzen varwe gar, und will och näch der vinster var: sö habt sich an die blanken der mit staeten gedanken. diz vliegende bispel ist tumben liuten gar ze snel, sine mugens niht erdenken: wand ez kan vor in wenken rehte alsam ein schellec hase. zin anderhalp ame glase geleichet und des blinden troum die gebent antlützes roum, doch mac mit staete niht gesin dirre trüebe lihte schin: er machet kurze fröude alwär. wer roufet mich da nie kein här gewuohs, inne an miner haut, der hät vil nähe griffe erkant. sprich ich gein den vorhten och, daz glichet miner witze doch wil ich triwe vinden aldä si kan verswinden, als viur in dem brunuen und daz tou von der sannen? ouch erkante ich nie sö wisen man, ern möhte gern künde hän, welher stiure disiu maere gerat und waz si guoter lere wernt. dar an si nimmer des verzagent, beidiu si vliehent und jagent, si entwichent unde kerent, si lasternt unde erent. swer mit disen schanzen allen kan, an dem hat witze wol getan. Parcival's einsame Erziehung. 8ich zöch die frouwe jämers balt üz ir lande in einen walt, zer waste in Soltäne; niht durch bluomen üf die plane, ir herzen jämer was so ganz, sine körte sich an keinen kranz, er waere röt oder val. si brähte dar durch flühtesal des werden Gahmuretes kint. liute, die bi ir da sint, müezen büwn und riuten: si künde wol getriuten ir sun, 6 daz sich der versau, ir volc si gar für sich gewan: ez waere man oder wip, den gebot si allen an den 11p, daz se immer ritters wurden litt. »wan friesche daz mins herzen tritt, welch ritters leben waere, daz wurde mir vil swaere. nü habt iuch an der witze kraft, und heit in alle riterschaft « Der site fuor angestliche vart. der knappe alsus verborgen wart zer waste in Soltäne erzogn, an küneclicher fuore betrogn, ez enmöht an eime site sin: bogen unde bölzelin, die sneit er mit sin selbes hant, und schöz vil vögele die er vant. Swenne aber er den vogel erschöz, des schal von sänge e was sö gröz, so weind er unde roufte sich, an sin här kert er gerich. sin lip was clär unde fier: üf dem plän ame rivier i twuog er sich alle morgen, erne künde niht gesorgen, ez enwaere ob im der vogelsanc, die süeze in sin herze dranc: daz erstracte im siniu brüstelin, al weinde er lief zer künegin. sö sprach si: »wer hät dir getän? du waere hin üz üf den plän.« ern künde es ir gesagen niht, als binden lihte noch geschiht. Dem maere gienc si länge näch. eins tages si in kapfen sach üf die boume näch der vögele schal, si wart wol innen daz zeswal von der stimme ir kindes brüst, des twang in art und sin gelüst, frou Herzeloide kert ir haz an die vögele, sine wesse um waz: si wolt ir schal verkrenken. ir büliute unde ir enken

5. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 48

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
Las Nibelungenlied. 1896. »Mich nimet des michel wunder,« sprach aber Hagene, »waz nu hie inné rünen die Iliunen degene, si waen des übte enbaeren der an der tür dâ stât nnt diu hovemaere geseit den Burgonden bât. 1897. Ich kan verneinen lange von Kriemhilde sagen daz si ir herzeleide weide niht vertragen. nu trinken wir die minne und gelten sküneges win. der junge voit der Iliunen der muoz der aller êrste sin.« 1898. Do sluoc daz kint Ortlieben Hagen der heit guot, daz im gein der bende anme swerte vlòz daz bluot, und der küdiginne daz houpt spranc in die schöz. dò huop sich under degenen ein mort vil grimme unde grôz. 1899. Er sluoc deine meizogen einen swinden swertes slac mit beiden sin en den den, der des kindes phlac, daz im daz houbet schiere vor tische nider lac. ez waz ein jaemerlich Ion, den er dem meizogen wac. 1900. Er sach vor Etzelen tische einen spilman: Hagne in sime zorne gaben dar began, er sluog im iif der gigen abe die zeswen baut, »daz habe dir ze botschefte in der Burgonden laut.« 1901. So wo mir miner bende,« sprach Wärbel sän. »her Hagne von Tronije, was hän ich iu getan? ich kom ûf gröze triuwe in iwer hêrren lant. wie klenk ich nu die doene sid ich verlorn hân die hant?« 1902. Hagne ahte ringe, gevidelte er nimmer mêr. dò vrumte er inme liüse diu verchgrimmen sêr an den Etzeln recken, der er sô vii ersluoc. dô brähte er in dem buse der recken ze töde genuoc. 1903. Volker der vii snelle von dem tische spranc: sin videlboge im lute au siner hant erklanc. dò videlte ungefuoge Günthers spilman. hey waz er im ze viende der küenen Hinnen gewan! 1904. Ouch Sprüngen von den tischen die drie künege her. si woldeuz gerne scheiden, ê schade geschriebn mêr. sine mohtenz mit ir sinnen dó niht understan, dò Volker unde Hagene sô sère wüeten began. 1905. Ho sach der voit von Rine ungescheiden den strit : dô sluoc der fürste selbe manege wunden wit durh die liebten ringe den vìenden sin. er was ein heit zen banden: daz tet er groezlîchen schîn. 1906. Dò kom ouch zuo dem strîte der starke Gêrnôt: jâ vrumte er der Iliunen vii manegen heit tôt, mit ebne scharfen swerte daz im gap Rüedegêr. den Etzelen recken tet er diu gremlîchen sêr. 1907. Der junge sun vroun Uoten zuo dem strîte spranc: sin waten berücken durch die keime rane den Etzelen recken üzer Hinnen laut. dà tet vii michel wunder des küenen Giselheres hant. 1908. Swie vrum si alle wären, die künege und ouch ir man, doch sach man vor in allen Gîselhcren stän gein den vìenden, ez ist ein heit guot. er vrumte mit willen manegen vallen in das bluot. 1909. Ouch werten sich vii sère die Etzelen man. dô sach man ouch die geste houwende gän mit den vii lichten swerten durh des küneges sah man hörte allenthalben von wuofe groezlîchen schal. 1910. Dò weiden die dar üze zuo ir vriunden sin dar in: die nämen an den türnen vii kleinen gewin. dô waeren die dar inné vii gerne für den sai: Dancwart liez ir (scheinen die stiegen ûf noch zetal.

6. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 24

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
24 Das Nibelungenlied. sam si ze lebne hêten niht mêr wan einen tac. ich waen nie ingesinde groezer mille ie gepflac. 43. Mit lobelichen êren schiet sich diu hôhzît. von den riehen hêrren hörte man wol sît, daz si den jungen weiden zeime hêrren hân: des gerle niht Sifrit der vil waetlîche man. 44. Sit daz noch beide lebten, Sigmunt und Sigelint, niht weide tragen kröne ir beider liebez kint: doch wolder wesen hêrre für allen den gewalt, des in den landen vorhte der degen küene unde halt. Iii. Wi si ze Wormz körnen. 45. Den hêrren muoten selten deheiniu herzeleit, er horte sagen maere, wie ein schoeniu meit waere in Bürgenden, ze wünsche wol getan; von der er sît vil fremden unde arebeit gewan. 46. Diu ir unmâzen schoene was vil wîten kunt, und ir hôhgemüete zuo der selben stunt an der junefrouwen so manie heit ervant : ez ladete vii der geste in Guntheres laut. 47. Swaz man der werbenden nach ir minne gesach, Kriemhilt in ir sinne ir selber ie verjach daz si (scheinen weide ze triutenne hân. er was ir vil vremde, dem si wart sider unclertàn 48. Dô dâht ûf hôhe minne daz Siglinde kint. ez was ir aller werben wider in ein wint. er mehle wol verdienen schoener frouwen lip. sît wart diu edel Kriemhilt des küenen Sîfrides wip. 49. Im rieten sine mage und ander sine man, sît er ûf staete minne tragen weide wân, daz er eine danne würde diu im möhte zemen. dà sprach der edel Sifrit »so wil ich Kriemhilden nemeii 50. Die schoenen jungfrouwen von Burgunden laut, durch ir unmaezlich schoene, daz ist mir wol bekant, nie keiser wart sô riche, der wolde haben wip, im zaeme wol ze minne der riehen küuigiuue lip.« 51. Disiu selben maere gehörte Sigmunt. ez reiten sine liute : dà von wart im kunt der wille sines kindes, ez was im harte leit, daz er werben wolde die vil hêrlîchen meit. 52. Ez gefriesch ouch Siglint, des edeln küneges wip, si bete grôze sorge umb ir kindes lip, wan si wol erkande Günthern und sine mau, den gewerkt man sère dem degne leiden began. 53. Dò sprach der küene Sifrit »vil lieber valer min, an edeler frouwen minne wold ich immer sin, ich enwurbe dar min herze grôze liebe hat.« swaz lernen reden künde, des was deheiner siahte rät. 54. »Und wil du niht er winden,« sprach der künic dò, »so bin ich dînes willen waerlîchen vrö, und wil dirz helfen enden so ich aller beste kan. doch hat der künic Günther vil manegen höchvertigen mau. 55. Obe ez ander nieman waere wan Lagene der degen, der kan mit übermüete wol hôchverte pflegen; daz ich des sère fürhte, ez müg uns werden leit, ob wir werben wellen die hêrlîchen meit.« 56. »Waz mag uns gewerren?« sprach do Sifrit. »swaz ich friuntliche niht ab in erbit, daz mac sus erwerben mit eilen dà min haut, ich trouwe an im erdwingen beidiu liute unde laut.«

7. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 38

1881 - Trier : Lintz
38 sus schoene wil ich bliben unz an mìnen tòt, daj ich sol von manne nimmer gewinnen keine not.“ 16. „Nu versprich e^ niht ze sère,“ sprach aber ir muoter dò; „solt du immer herzenliche zer werlde werden vrò, da^ geschiht von mannes minne. du wirst ein schoene wip, ohe dir got noch gefüeget eins rehte guoten riters lip.“ 17. „Die rede làt beliben,“ sprach si, „frouwe min. e^ ist an manegen wiben vii dicke worden schin, wie liehe mit leide ze jungest Ionen kan. ich sol si mìden beide: son’ kan mir nimmer missegiin.“ 18. In ir vii hohen tagenden, der si schone pflac, lebt diu maget edele vii manegen lieben tac, da^ sine wesse niemen, den minnen wolde ir lip. sit wart si mit èren eins vii guoten riters wip. 19. Der was der selbe valke, den si in ir troume sach, den ir besoldet ir muoter. wie sère si da^ rach an ir nächsten màgen, die in sluogen sint! durch sin eines sterben starp vii maneger muoter kint. Ii. Sifrit. 1. Dò wuohs in Niderlanden eines riehen küneges kint (des vater hie^ Sigemunt, sin muoter Sigelint), in einer bürge riebe, witen wol bekant, niden bi dem Rine; diu was ze Santen genant. 2. Ich sage iu von dem degene, wie schòené der wart, sin lip vor allen schänden was vii wol bewarb stark unde marre wart sit der küene man. hey wa^ er großer èren ze diser werkle gewan! 3. Sifrit was geheimen der snelle degen guot. er versnobte vii der riebe durch ellenthaften muot. durch sines libes Sterke er reit in menegiu laut, hey waz er sneller degene zuo den Bürgonden vanti 4. In sinen besten ziten, bi sinen jungen tagen, man mühte michel wunder von Sifride sagen, wa^ èren an im wüehse und wie schoene was sin lip. sit beten in ze minne diu vii waetlichen wip.* 5. Man zoch in mit dem Üize als im daz wol gezam: von sin selbes muote wa^ tugent er an sich nam! des wurden sit gezieret sines vater laut, das; man in ze allen dingen so rehte hèrlìchen vant. 6. Er was nu so gewahsen, daz er ze bove reit1). die liute in gerne sahen: manie frouwe und manie meit im wünschten daz sin wille in immer trüege dar2), holt waren im genuoge: des wart der hèrre wol gewar. 7. Nù was er in der Sterke daj er wol wàfen truoc: swes er dar zuo bedorfte, des lag an ime genuoc. er begundé mit sinnen werben schoeniu wip; die traten wol mit èren des schoenen Sifrides lip. ») au beit Hof sani, in die Offentlickkeit trat. — 2) zu Hofe.

8. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 77

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
Gottfried von Straßbnrg. 77 die riehen lägen riche, die höfschen höveschliche. di86 lagen nnder siden dä, jene nnder bluomen anderswä. diu linde was genuoger dach: genuoge man gehüetet sach mit loupgrüenen esten. von gesinde noch von gesten wart geherberget nie sö wünneclichen alse hie. Tristan's Erziehung (B. 2038.) hin daz kind getoufet wart, näch kristenlichen site bewart, diu tugende riche marschalkin nam aber ir liebez kindelin in ir vil heimliche phlege: si wolte wizzen alle wege und sehen, ob im sin Sache stünde ze gemache, sin süeziu muoter leite an in mit alsö süezem vlize ir sin, daz 86 ime des niht engunde daz er ze deheiner stunde unsanfte nider getraete. nu si daz mit im hete getriben unz an sin sibende jär daz er wol rede und ouch gebär vernemen künde und ouch vernam, sin vater der marschalc in dö nam und bevalch in einem wisen man; mit dem sant er in iesä dan durch vremde spräche in fremdiu lant, und daz er aber al zehant der buoche lere anvienge, und den ouch mite gienge vor aller slahte lere. daz was sin erstiu köre üz siner vriheite: dö trat er in daz geleite betwungenlicher sorgen, die ime dä vor verborgen und vor behalten wären, in den üf blüenden jären, dö al sin wunne solte erstän, dö er mit vröuden solte gän in sines lebenes begin dö was sin beste leben hin; dö er mit vröuden blüen began, dö viel der sorgen rife in an, der maneger jugende schaden tuot, und darte im siner vröuden bluot. in siner ersten vriheit wart al sin vriheit hin geleit, der buoche lere und ir getwanc was siner sorgen anevanc, und iedoch, do er ir began, dö leite er sinen sin dar an und sinen vliz sö sere, daz er der buoche mère gelernete in sö kurzer zit danne dehein kint è oder sit. Under disen zwein lernungpn der buoche und der zungen so vertete er siner stunde vil an jegelichem seitspil : dä körte er späte unde fruo sin emzekheit sö sère zuo, bis ers wunder künde, er lernete alle stunde biute diz und morgen daz, Innre wol, ze järe baz. über diz allez lernete er mit dem schilte und mit dem sper behendecliche riten, daz ors ze beiden siten bescheidenliche rüeren, von Sprunge ez vreche vüeren, furnieren und k irieren, mit schenkein sambelieren reht und näch ritterlichem site, hie baneket er sich oste mite, wol schirmen, starke ringen, wol loufen, sère springen, dar zuo schiezen den schaff, daz tete er wol näch siner kraft, ouch boere wir diz maere sagen, ez gelernete birsen unde lagen ' nie dehein man sö wol sö er, ez waere dirre oder der. aller bände hovespil diu tete er wol und künde ir vii. ouch was er an dem übe, daz jungelinc von wibe nie saeleclicher wart geborn, sin dine was allez ùzerkorn beide an dem muote und an den siten. nu was aber diu saelde undersniten mit werndem schaden, als ich ez las, wan er leider arbeitsaelec was. Nu sin vierzehende jär vür kam, der marschalc in hin heim dö nam und hiez in zallen ziten vara unde riten, erkunnen Hut unde lant, durch daz im rehte würde erkauf, wie des landes site waere. diz tete der lobebaere so lobelichen unde alsö, daz in den ziten unde dö in allem dem riche nie kint sö tugentliche gelebete alse Tristan, al diu werlt diu truog in an vriundes ouge und holden muot: als man den billiche tuot, des muot niwan ze tugende stät, der alle untugende unmaere hät.

9. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 127

1872 - Stolp : Eschenhagen
127 2132. Daz des got von liimele ruochen wolde, daz ich schilt so guoten noch tragen solde, so den du hast vor hende, vil edel Büedeger! so bedorfte ich in dem sturme deheiner halsperge mer.’ 2133. ‘Vil gerne wser ich dir guot mit minem Schilde, getörst ich dirn gebieten vor Kriemhilde. doch nim du in hin, Hagene, und trag in an der hant! hei soldest du in füeren in der Burgonden lant!’ 2134. Do er im so willeclichen den schilt ze geben bot, do wart genuoger ougen von heizen trehen rot. ez was diu leste gäbe, die sider immer mer bot deheinem degene von Bechlären Büedeger. 2135. Swie grimme Hagen waere und swie zornic gemuot, doch erbarmet im diu gäbe, die der heit guot bi sinen lesten ziten so nähen het getän. vil manic ritter edele mit im truren began. 2138. ‘Nu Ion ich iu der gäbe, vil edel Riiedeger, swie halt gein iu gebären dise recken her, daz nimmer iuch gerüeret mit strite hie min hant, ob ir si alle slüeget, die von Burgonden laut.’ 2139. Des neig im mit zühten der guote Büedeger. si weinten allenthalben; daz disiu herzen ser niemen scheiden künde, daz was ein michel not. vater aller tugende lac an Rüedegere tot. 2140. Do sprach von dem liüse Volker der spileman: ‘sit min geselle Hagene den fride hat getan, den sult ir also staete haben von miner hant. daz hapt ir wol verdienet, do wir körnen in daz lant. 2141. Vil edel marcgräve, ir sult min bote sin. dise röte bouge gab mir diu marcgräviu, daz ich si tragen solde hie zer höchgezit; die mugt ir selbe schouwen, daz ir des min geziuge sit.’ 2142. ‘Daz wolde got der riche,’ sprach dö Büedeger, ‘daz iu diu marcgrävinne noch solte geben mer! diu maere sag ich gerne der triutinne min, gesihe ich si gesunder; des sult ir äne zwifel sin.’ 2143. Als er im daz gelobte, den schilt huop Büedeger. des muotes er ertobte ; do enbeit er da niht mer, er lief zuo den gesten, einem degen gelich. manegen slac vil swinden sluoc der marcgräve rieh.

10. Dichtung des Mittelalters - S. 246

1903 - Freiburg im Breisgau : Herder
246 Wörterbuch. sä, sän adv. alsbald, saben stm. feine Leinwand, sselde stf. Heil, Glück, Segen, sam, same adv. so, ebenso, wie. sant stm. Sand, Strand, säze stf. Hinterhalt, scarpf, scharpf adj. scharf, schäch stn. der den Verlust des Königs ankündigende Ausruf im Schachspiel, scächsere, schäcbaere stm. Schächer, Räuber. schade swm. Schaden, Verlust, schal, scal stm. Lärm. schalchaft adj. boshaft, schäme stf. Scham, Schamhaftigkeit, schämen swv., sich sich schämen, schände stf. Schande, schämenswerte Tat. schapel stn. Kranz. scharn swv., sich sich in Scharen ab- teilen, sich ordnen, schate stswm. Schatten, schaz, scaz stm. Schatz, Geld u. Gut. scedelich, schedelich adj. Schaden bringend. scheide stf. Scheide (des Schwertes), scheiden stv. trennen, schlichten, scheiden, scheiden, schelten stv. schelten, schmähen, schellen, shellen stv. tönen, schmettern, schenke, scenke swm. Mundschenk, schermen swv. schirmen, sich schützen (für — gegen), scherpfe — scarpf. schiere, sciere adv. bald, in kurzer Zeit; vil sch. sogleich. schiezen, sciezen stv. schießen, werfen, schiltgesteine stn. Edelsteine am Schilde, schiltspange stf. Band am Schilde, schm, sein adj. offenbar, sichtbar; schm werden sich zeigen, schm, sein stm. Schein, Glanz, schinen stv. scheinen, leuchten, (praet. schein, seein). schone adv. geziemend, schön, schouwe stf. Anschauen; sich nemen s. sich umschauen, betrachten, schonwen, schowen swv. schauen, be- trachten. schrien stv. schreien, krächzen. sehnn stmn. Schrein, Kasten (scrinium). schulde, schult, scult stf. Schuld; von schulden mit vollem Recht; âne sch. ohne Grund. scrê, schrê, praet. von schrien, sedel stm. Sessel, Bank, sehen stv. sehen, besuchen, seic praet. von sîgen stv. sinken, seine adv. langsam. Seite — sagete von sagen swv. sagen, erzählen. selbwahsen part. adj. ohne Zucht heran- gewachsen, selbständig, seihwesende part. adj. durch sich selbst seiend. selc, selch — solch, s. sohl, solch, selde stf. Wohnsitz, sêle stf. Seele. selten, seiden adv. selten, nie. senden swv. senden, senen swv., sich schmerzliche Sehnsucht empfinden. senfte adj. sanft, angenehm, senkten swv. mildern, besänftigen, sêr stn. Schmerz, sêre adv. sehr, schwer, empfindlich, setzen swv. setzen, einsetzen, bestellen, sider adv. später. sicherlich adj. wahrhaft, zuverlässig; sicherlichen adv. sicherlich, siech adj. krank, siechhus stn. Krankenhaus, sigenunft stf. Sieg. sin stm. Gedanke, Einsicht, sin = wesen sein, geschehen (bin, bist, ist, sin [birn], sît [birt], sint; praes. Conj. sî [sie], sîst, si [sie]; praet. was, wære, was, wären; Conj. wære; imp. bis, wis; ins. wesen, sin; part, praes. wesent ; part, praet. gesin, gewesen, gewest), singen stv. singen (praet. sanc). sinnec adj. besonnen, klug, sint — sît. sît adv. seitdem, später; praep. seit; conj. seit, seitdem, da, weil, site, sit stm. (oft im pl.) Sitte, Art und Weise.

11. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 49

1872 - Stolp : Eschenhagen
49 847. Si sprach: ‘mit kleinen siden noe ich üf sin gewant ein tougenlichez kriuze. da sol, heit, din hant minen man behüeten, so ez an die herte gät, swenne er in den stürmen vor sinen vienden stät.’ 848. ‘Daz tuon ich/ sprach Hagene, ‘vil liebiu frouwe min.’ do wand ouch diu frouwe, ez sold im frume sin; da mite was verraten der Kriemhilde man. urloup nam do Hagene, do gie er froelichen dan. 850. Des anderen morgens mit tüsent siner man reit der herre Sifrit vil froelichen dan. er wand, er solde rechen der sinen friunde leit. Hagene im reit so nähen, daz er geschouwet diu kleit. 851. Als er gesach daz bilde, do schicte er tougeu dan, die seiten andriu maere, zwene siner man: mit fride solde beliben daz Guntheres lant, und si hete Liudger zuo dem künige gesant. 852. Wie ungerne Sifrit do hin wider reit, er enhete e gerochen siner friunde leit! wan in der reise erwanden vil küme Günthers man. er reit zuo dem künige; der wirt im danken began. 853. ‘Nu Ion iu got des willen, friunt, her Sifrit! daz ir so willeclichen tuot, des ich iuch bit, daz sol ich immer dienen, als ich von rehte sol. für alle mine friunde getrouwe ich iu wol. 854. Nu wir der herverte ledec worden sin, so wil ich jagen riten von Wormez über den Ein, hin ze dem Otenwalde, als ich vil dicke hän.’ daz hete geraten Hagne, der vil ungetriuwe man. 855. ‘Allen minen festen sol man daz nu sagen, ich welle fruo riten; die wellen mit mir jagen, daz sich die bereiten; die wellen hie bestän hübschen mit den frouwen, daz si liep mir getan.’ 856. Do sprach der starke Sifrit mit herlichem site: ‘swenne ir jagen wellet, da wil ich gerne mite, so sult ir mir lihen einen suochman und etelichen bracken: so wil ich riten in den tan.’ 857. ‘Welt ir niht niuwan einen?’ sprach der künec zehant. ‘ich lihe iu, weit ir, viere, den wol ist bekant der walt und ouch die stige, swä diu tier gänt, die iuch niht fürewise wider heim riten länt.’ 4

12. Teil 7 = Für Obersekunda - S. 361

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
361 R* rat stm. Vorrat, Entschluß, List, Abhilfe; — haben eines d. etwas nicht nötig haben, entbehren; — ist eines d. es kann etw. unterbleiben; eines d. ze rate tuon Rat schaffen für, Abhilfe schaffen; eines d. ze rate wenden zu beratschlagen beginnen. raten stv. hf raten, beschließen gegen; einem ein d. — auf etw. sinnen gegen jemand. reeke swm. verbannter Krieger, Held, reden swv., Trat, reit reden, reise stf. Zug, Heerfahrt, reveige Adj. erschlagen rieh vornehm, mächtig, groß, riehen, geriehen swv. reich machen riezen stv. weinen. rihten swv., Prät. rihte(te) aufrichten, erheben. rinc, Pi. ringe Panzer, risen siv., Prät. reis herausfallen. rited stv., Prät. reit, gereit reiten, riterschaft stf. Ritterlichkeit, ritterl. Klxi- dung. — schelte püegen sich im ritteil. Spiel üben. rinwen stv. betrüben, rouben swv. berauben, ruochen swv. wollen, belieben; — eines d. verlangen nach, sich kümmern um. rücke rügge Rücken, Schutz, ruore stf. gekoppelte Hunde, Meute, rnowe stf. Ruhe, — nemen sich ausruhen. 8. saben stm. feine, weiße Leinwand. «am so, als ob, m. Konjunkt. z. B. sam beten. sän, sä sogleich. sant stm. sandiges Ufer, Strand, sehäehaere stm. Räuber, schächen swv. rauben, schal stm.r beten — machten Lärm. schalte Ruderstange, Stange zum Abstoßen, scheiden stv. entscheiden, schlichten, auch refl. sich trennen, aufhören, sehenden swv. in Unehre bringen, Part. geschant. schiere Adv. bald, schnell, beinahe, schiezen stv. werfen, schnell stoßen, schiltgesteine stn. Edelsteine des Schildes, schin sichtbar, deutlich, schinen stv. leuchten, sich zeigen schöne Adv. fein, in edler Art. schult, schulde stf. Schuld; von — niht äne — mit Recht. schür st. Hagel, Ungewitter, Schauer, schütten swv. ablegen (z. B. den Ketten- panzer, das Schwert). seblat stn. Blatt einer Seerose (als Wappen- bild). sedel Sitz. sehen stv., blicke — Blicke werfen, selde stf. Wohnung, Königsburg; in minee — daheim, ser stm. Schmerz, ser Adj. verwundet, sere Adv. mit Schmerzen, sehr. sere wunt Adj. tödlich verwundet. Lewen Seeland. sideln swv. m. Dat. Unterkunft, Sitze bereiten für. siech Adj. siech, des. aussätzig; niemen so siecher kein so kranker, sigen stv., Prät. seic sinken. Bin stm., mit sinnen mit Verstand, — Ab- sicht. sin anom. ----- wesen, Inf.-, Indik.- u. Konj unkt.orm. sin Fron., waz sin was von ihm. sinnen stv. die Begierde auf etwas richten, sippe Adj. verwandt, sit, sid, sint Adv. seitdem, von da an, später; Konj. obgleich, weil; sit daz da. sit. site stm. Gewohnheit; mortliche — Mordlust. siufte swm. Seufzer, siuften swv. seufzen, slä stf. Spur, Fährte, Weg. slahen stv. schlagen, erschlagen, slahte stf. Art; än aller si. haz ohne jeden Haß, mir herzlicher Liebe, slichen skv. leise und langsam gehen, schleichen, sliefen stv. in etwas schlüpfen, anziehen, sniden stv. schneiden, sö Adv. so; Konj. wenn, dann; so ie so so oft als. i söne wurde wenn nur nicht — wurde, soln, suln oft zur Umschreibung des Fut. Konj. Prät.: werben, wollen; sol ge- winnen er wird erfahren, sorge Furcht, Gefahr, soum stm. Pferdelast, spaehe weise, schlau. spange stf. abe Spangen von den Bändern, aus den Bändern. sperwehsel stm. Speerkampf; man vant ein — man schritt zum —. spil stn. Spiel, Wettkampf, sprechen stv. m. Dat. von jemand, sprechen, stade swn. Gestade. stsete Adj. fest, beständig; stf. Festigkeit, Zuverlässigkeit. stän, stén, von den rossen — absitzen, stieben stv. stäuben, fliegen, stieben, stolz stattlich, prächtig, strúben stw. starren, struppig sein. strüchen swv. straucheln, — des infolge des . . stunt, zeiner einmal; an den stunden jetzt.

13. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 22

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
22 Das Nibelungenlied. 13. Ez troumde Kriemhilte in tugenden der si pflac, wie si einen valken wilden züge manegen tac, den ir zwên arn erkrummen, daz si daz muoste sehen: ir enkunde in dirre werlde nimmer leider sin geschehen. 14. Den troum si dò sagete ir muoter Uoten. sin künde in niht bescheiden baz der guoten: »der valke den du ziuhest, daz ist ein edel man: in welle got behüeten, du muost in schiere vloren hau.« 15. »Waz saget ir mir von manne, vii liebln muoter min? âne recken minne wil ich immer sin. sus schoene wil ich bliben unz an minen tôt, daz ich sol von manne nimmer gewinnen keine not.« 16. »Nu versprich ez niht ze sère,« sprach aber ir muoter dö. »soit du immer herzenliche zer werlde werden irò, daz geschiht von mannes minne. du wirst ein schoene wip, obe dir got noch gefüeget eins rehte guoten rîters lîp.» 17. »Die rede Tät beliben,« sprach si, »vrouwe min. ez ist an manegen wîben vii dicke worden schin, wie liebe mit leide ze jungest Ionen kan. ich sol si miden beide: son kan mir nimmer missegän.« 18. In ir vil höhen tugenden, der si schöne pflac, lebt diu maget edele vii manegen lieben tac, daz sine wesse niemen den minnen wolde ir lîp. sit wart si mit êren eins vil guoten rîters wip. 19. Der was der selbe valke, den si in ir troume sach, den ir beschiet ir muoter. wie sère si daz rach an ir nächsten magen, die in sluogen sint! durch sin eines sterben starp vii maneger muoter kint. Ii. Aventiure von Sîfride. 20. Dö wuohs in Niderlanden eins riehen küneges kint (des vater biez Sigemunt, sin muoter Sigelint), in einer bürge riche, wîten wol bekant, niden bi dem Rine; diu was ze Santen genant. 21. Ich sage iu von dem degne, wie schoene der wart. sin lîp vor allen schänden was vii wol bewarb stark unde maere wart sit der küene man. hey waz er grözer êren ze diser werlde gewan! 22. Sifrit was geheizen derselbe degen guot. er versnobte vii der riche durch ellenthaften muot. durch sines libes Sterke reit er in meuegiu laut, hey waz er sneller degne zuo den Burgonden vant! 23. In sinon besten ziten, bi sinon jungen tagen, man mühte michel wunder von Sîfride sagen, waz êren an im wüchse und wie schoene was sin lip. sit beten in ze minne diu vil waetlichen wip. 24. Man zöch in mit dem flize als im daz wol gezam: von sin selbes muote waz tugent er an sich nam! des wurden sit gezieret sines vater laut, daz man in ze allen dingen so rehte erlichen vant. 25. Er was nu so gewahsen, daz er ze bove reit. die liuto in gerne sähen: manie frouwe und manie meit im wünschten daz sin wille in immer trüege dar. holt wären im genuoge: des wart der borre wol gewar. 26. Vii selten âne huote man ri ton lie daz kint. in hiez mit kleidern zieren Sigmunt und Sigelint. sin pflâgen euch die wisen, den ère was bekant. des mohte er wol gewinnen beidiu lime unde laut. 27. Nu was er in der Sterke daz er wol wâfen truoc: swes er dar zuo bedorfte, des lag an im genuoc.

14. Teil 7 = Für Obersekunda - S. 99

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
99 Die ritterzurnden, dazerhielt, bi dem knappen, der vil tump- heit wielt,1) äso der fürste sprach: 'gothüete din. öwi, wan waer din schcene mm!2) dir hete got den wünsch ge- gebn,3) ob du mit witzen soldest lebn. diu gotes kraft dir virre leit.’ 4) die sine und och er selbe reit unde gähten harte balde zeinem velde in dem wähle, da vant der gefüege5) frön Herzeloyden phlüege. 240 ir volke leider nie geschach, die er balde eren sach:6) si begunden seeen, dar nach egen, ir gart ob starken ohsen wegen.7) Der fürste in guoten morgen böt, und fragte si, op si sieben not eine juncfrouwen liden. sine künden niht vermiden, swes er vrägt, daz wart gesagt,: 'zwene ritter unde ein magt 250 da riten blute morgen. diu frouwe fuor mit sorgen: mit sporn si vaste ruorten,8) die die juncfrouwen fuorten.’ ez was Meljahkanz. den ergähte Karnahkarnanz, mit strite er im die frouwen nam: diu was da vor fröuden lam.y) si hiez fmäne von der Beäfontäne. * 12 Die büliute verzagten, seo dò die beide für si jagten, si sprächen: 'wiest uns sus ge- schehen? hat unser junehèrre ersehen üf disen rittern helme schart,10) sonehän wir uns niht wol bewarb wir sulen der küneginne haz von schulden beeren umbe daz, wand er mit uns daher lief biute morgen, dö si da n noch sii es.' der knappe enruochte ouch, wer 270 dö schöz11) die hirze kleine unde gröz: er huop sich gein der rnuoter wider, und sagt ir nuer. dö viel si nider: siner worte si so sère erschrac, daz si unversunnen vor im lac.12) Do diu küneginne wider kom zir sinne, swie si davor waere verzagt, dö sprach si: 's un, wer hat gesagt dir von ritt er s orden? 2so wä bist dus innen worden?’ 'rnuoter, ich sach vier man noch lichter danne got getan: die sagten mir von ritterschaft. Artus k(medichili kraft sol mich nach riters eren an Schildes ambet keren.’18) sich huop ein niwer jämer hie. diu frouwe enwesse rehte wie, daz si ir den list erdichte 290 unde in von dem willen bischte. 1) Prüt. von walten atv. besitzen, Haben. *2) Hätte ich doch! 3) Gott Hätte dir das Wünschenswerteste verliehen, wenn du . . 4) fernliegt. 5) der artige treffliche Karnahkarnanz . . 6) ackern sah. 7) gart Gerte, Treibstecken. 8) si ruorten . . sie trieben (die Rosse) an. st) gelähmt vor Freuden. 10) schart Adj. zerhauen, schartig. 11) ruochen auf etwas bedacht sein, enr. — war nicht mehr.. 12) bewußtlos. 13) wie es der Ritterehre entspricht, zum Ritter schlagen.

15. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 149

1872 - Stolp : Eschenhagen
149 87. Do si den jungen grifen ir spise heten län, die alten grifen kerten von ir geniste dan, ich enweiz, in welchez ende üf des meres sträzen. si heten uf dem berge einen grimmen nächbüren gelazen. 88. Hagene rat der liute sach ligen bi dem mer, da die ertrunken waren; daz was ein gotes her. dö wände er, daz er solte vinden da ir spise. vor den übelen grifen sleich er zuo dem stade harte lise. 89. Do vant er nieman mere, wan gewäfent einen man. des der wilde grife gröze not gewan. er schütte in üz den ringen, er liez im niht versmähen; bogen und gewaefen vant er da der siten harte nahen. 90. Do garte sich selbe daz wenige kint. da obene in den lüften horte er einen wint. dö hete sich versümet der wenige herre: ez kam der alte grife. Hagene was dem steine gar ze verre. 91. Er swanc sich zornecliche nider üf den griez; den sinen burgiere, den er da heime liez, den wolte er harte gerne an der zite hän verstunden, dö wart der küene in vil guotes heldes maze funden. 92. Mit siner bloeder krefte hete er üf gezogen manege starke sträle schöz er üz dem bogen. er künde in niht versniden; wes mohte er dö geniezen? do versuohte erz mit dem swerte. er hört die frouwen klagen unde riezen 93. In sinen siten tumben grimme er was genuoc: dem grifen einen vettich er von der ahsel sluoc, daz ern getragen enmohte von der stat niht mere; ouch het er in verhouwen an einem beine starke unde sere. 94. Den sic hete er erworben, der eine der was tot. schiere kam der ander; des leit er sundernöt. sit sluog er si alle, die jungen zuo den alten. des half im got von himele; ja mohte er solcher krefte niht gewalten^ 95r Als er daz michel wunder hete da getan, dö hiez er sine frouwen von dem steine gan. er sprach: ‘lät iu erschinen den luft und ouch den sunnen, sit uns got von himele wil etelicher freude gunnen.’ 96. Si enpfiengen’n güetlichen. ofte bi der stunt wart er von den frouwen geküsset an den munt. ir voget lac da veige; waz mohte in dö gewerren, si giengen an dem berge nach ir willen nähen oder verren?

16. Altdeutsches Lesebuch - S. 75

1905 - Bamberg : Buchner
und ondi die geste sinken mit ruowe an den tac. do bereite man die spise: der wirt ir güetliche pflac. 144 Dò si enbigen waren, si wolden dannen varn (1626) ggn ^er Hinnen lande, sprach der wirt edele: wan ich so lieber geste 145 Des antwurte Dancwart: (I627) wa nsemet ir die spise, dag ir sö inanegen recken dö dag der wirt erhörte, 146 Mine vii lieben hèrren, (i628) ja gjp loh in die spise mit allem dem gesinde, mir hat der künic Etzel 147 8wie sère si sich werten, (1629) unz ail (]eil vierden morgen. dò wart da getan von des wirtes milte, dag verre wart geseit: er gap sinen gesten beidiu ros linde kielt. 148 Eg künde langer niht ge wem, si muosen dannen varn. (1g3°) Riiedeger der künde wenic iht gesparn von siner milte: swes lernen gerle neinen, dag verseiter niemen: eg mnos in allen wol gezemen. 149 Der wirt dö sine gäbe bot über al, „dag he lg ich wol bewarn,“ „ir sult noch hie besinn; selten iht gewannen han.“ „des mac niht gesin. dag bröt und oucli den will, noch liinte müeset bau?“ er sprach: „ir sult die rede län. ir sult mir niht versagen, ze vierzehen tagen dag mit in her ist körnen, noch vil wenic iht genomen.“ si muosen da b es tan (1032) g ür edelen geste er künde miltliche sine tohter schoene 150 Dö gab er Gernöte (1628) er sit, in stürmen der gäbe im wol gunde doch verlos Rüediger 140 * * * * * * koemen für den sah mit grögen eren leben, bet er Giselher gegeben, ein wäfen gnot genuoc. vil herlichen truoc. des marcgräven wip: da von sider den lip. 143, 3 an den tac, bis zum Morgen 144, 1 Als sie den Imbiß (das Frühstück) eingenommen hatten, vgl. 76, 2. 2 bewarn, unterlassen. 3 besinn, bleiben. 4 lieber Feste, Gen. zu iht. 145, 3 hintc — hinaht, heute nacht, müeset, müßtet. 140, 1 versagen, absagen, abschlagen. 2 ze, auf, für. 117, 2 dö da, s. 141, 2. 3 milte, Freigebigkeit, verre geseit, Weithin verkündet. 148, 1 gewern, währen, dauern. 2 wenic iht gesparn, nichts sparen, verschonen. 4 verseiter, versagte er, schlug er ab. gezemen, anstehen, behagen. 149,1 über al, allen, vgl. 134,1. 2 ftil- den sal, vor den S., zum Saale hinaus. 3 Kunde, Verstandes, miltliche, freigebig. 150,1 da5 Avalen, die Waffe, hier ein Schwert, guot genuoc, sehr gut. 2 sturm, Kampf. 3 die Gabe gonute ihm wohl. 4 da von, dadurch, durch dies Schwert, sider, später.

17. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 37

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
Das Nibelungenlied. 37 916. Dò sprach der degen küene: »ich wil iu mère sagen, allez min gewaete wil ich mit mir tragen, den gèr zuo dem Schilde, und min pirsgewant.« den kocher zuo dem swerte schier er umbe gebaut. 917. Dò zogen si diu kleider von dem übe dan: in zwein wizen hemden sach man si beide stàu. sam zwei wildiu pantel si liefen durch den klè: doch sach man bi dem brunnen den küenen Sifriden é. 918. Den bris von allen dingen truoc er vor manegem man. daz swert lost er schiere, den kocher leit er dan, den starken gèr er leinde an der linden äst: bi des brunnen fluzze stuont der herliche gast. 919. Die Sifrides tilgende wären harte gròz. den schilt er leite nidore, dà der brunne flöz: swie harte sò in durste, der heit doch niht entrane è der künec getrunke. des seit er im vii boesen danc. 920. Der brunne was küele, lùter onde guot. Gunthér sich dò neigte nider zuo der vluot: als er hete getrunken, dò rihte er sich von dan. alsam het ouch gerne der küene Sifrit getan. 921. Do engalt er siner zühte. den bogen und daz swert, daz truoc allez Ilagne von im danwert, und spranc dà hin widere da er den gère vant. er sach nach einem bilde an des küenen gewaut. 922. Dò der hérre Sifrit ob dem brunnen träne, er schòz in durch daz criuze, daz von der wunden spranc daz bluot von dem herzen vaste an Hagnen wüt. solker missewende ein heit nu nimmer begàt. 923. Den gèr im gen dem herzen stehen er dò lie. alsò grimmecliche ze fliihte Hagne nie gelief in der werlde vor deheinem man. dò sich der starke Sifrit der gròzen wunden versan, 924. Der bórre tobelichen von dem brunnen spranc: im rugete von den horten ein gèrstange lane, der fürste wände vinden bogen oder swert: so müeste wesen Hagne nàch sìme dienste gewert. 925. Dò der sère wunde des swertes niht envant, done het er niht mère wan des Schildes rant. er zuct in von dem brunnen, dò lief er Hagnen an; done kund ihm niht entrinnen des künic Guntheres man. 926. Swie wunt er was zem lòde, so krefteclich er sluoc, daz üzer dem Schilde draete genuoc des edelen gesteines: der schild vii gar zerbrast. sich hete gerne errechnn der vii herliche gast. 927. D6 was gestrüchet Hagne von siner hant zetal. von des slages krefte der wert vii lùte erbai, het er sin swert enhende, sò waer ez Hagnen tòt. sère zurnde der wunde: des twanc in èhaftiu nót. 928. Erblichen was sin varwe: ern mohte niht gestèn. sìnes lìbes Sterke muoste gar zergèn, wand er des tódes zeichen in lichter varwe truoc. sit wart er beweinet von schoenen vrouwen genuoc. 929. Dò viel in die bluomen der Kriemhilde man : daz bluot von siner wunden sach man vaste gàn. dò begunder scheiden (des twanc in gróziu nòt) die ùf in geràten beten ungetriwe den tòt. 930. Dò sprach der verchwunde »ja ir boesen zagen, waz helfeut miniu dienest, sid ir mich habet erslagcn? ich was iu ie getriuwe; des ich enkolten hàn. ir habet an iwren friunden leider übele getàn.

18. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 112

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
112 Hermann von Fritzlar. > des lebines, daz dar umme Stunt, und sprach zu sime sune: »min sun, wilt du daz ich lebe, so louf balde vor daz paradis und bit den engel der da vore stet mit eime furigen swerte, daz her mir sende eine frucht vom dem holze des lebines, daz ich iz ezze und daz ich lebe und kume wider in mine ersten jugent.« Und her tet diz, und der engel gap ime ein ris von deine boume, do Adam und Eva baten daz ge- bot ane gebrochen. Und do der sun quame mit diseme rise, do was Adam tot. Do stizin si ime diz ris zu grozen eren zu sinen houbiten, und iz bekleip und wuchs ein groz boum dar uz. Do der kunig Salomon liez den tempel buwen zu Jerusalem, do buwete her in von helfenbeinen und von mermelinen steinen und von cypressem holze und von golde; do his man diz cypressin holz zu deine tempele. Do der tempel gereit wart, do künde sich das holz nirgen dar ane gefugen. Do liz iz der künic Salomon legen in den tempel inpor, daz man iz ane sach durch die erberikeit des holzes. Und do die wissagerinne Sibylla quam zu Salomon und solde den tempel besehen, do sach si daz holz do ligen. Do sprach si: »do lit daz holz da der juden herschaft sal ane ein ende nemen.« Do deine künige die rede vure quam, do wart her betrubit, wan waz dise Sibylle sagete, daz wart wor. — Kuuic Salomon nam diz holz und liez iz begraben in eine wazzerige stat fünfhundert klaftern in die erden, und diz holz wuchs her uf bi Ule jaren, daz iz wart zu eime Stege über daz wazzer. Und der kunic von Oriente der zogite zu Jerusalem und sach diz holz unde nam sine kuneclichen kröne abe und neig diseme holze; und di diz sahen, die wistin nicht waz her meinete, und der kunic wiste sin mich nicht, wan iz wirkete got durch in. Aber dar nach wart ein groz tich an der selben stat, und daz holz lac in deine tiche und der tich wart in aberhemischen geheizen Bethsaida. Und do unser herre geborn wart, dar nach ginc der engel alle tage abe von dem himile und bewegete daz wazzer; und wer danne in daz wazzer quam, der wart gesunt von aller siner suchen. Die alden bucher sprechen, daz daz wazzer bete die kraft von deine holze daz dinne lac, daz daz heilige kruze werden solde; aber di nuwen meistere sprechin, iz bete kraft von dem engel der daz wazzer bewegete. Aber andere glosen sprechen, iz were ein Vorzeichen der toufe: wan in der toufe alle simde vergeben werden, also wart ouch hi der mensche gesunt von aller siner suche. Sente Johannes schribet, daz in disen tich gingen fünf porthuser, und bezeichnn di heiligen fünf wunden, die unser herre hat in sinem li« harne. Di glosen sagen, daz man in disem tiche wusch di opher der lemmcr und der kelber, die man solde ophern in dem tempel, und meinet: allez daz der mensche gote opheren wil, daz sal her zum ersten tragen in daz liden unses herren und sal iz dar inne waschen und reinigen, so wirt iz gote geneme. Do di zit quam, daz unser herre sine marter liden wolde, do wart daz holz her uz genomen, und do unser herre vorurteilt wart von Pylato, do leite man ime diz holz uffe sinen hals; daz truc her an die stat, dö man in marteren solde. Do hinc man unsen herren an diz kruze. Do unser herre gestorben was und irstanden was und zu himile gevaren was, do gedachten die juden der prophezien, di di vrowe Sibylle hate gesaget deme kunige Salomone und naraen dit heilige kruze und be- grubin iz in der erden wol hundert klaftern, und die zwei kruze, do die schechere ane hingen, begruben si einz drizic klaftern in der erden und daz ander sechzic klaftern Und über zwei hundert jar nach dem tode unses herren, do Constantinus bekart wart (den bekarte sancte Silvester), do hate sancte Helene, Constantinus muter, Jerusalem inne und hüt eine groze disputacien mit der kristenheit. Und wiltu dise legende lesen, so suche uffe sancte Silvesters tac in der prediate. Do di juden vorwunden wurden von den kristen, do vinc si alle die juden, und wolde wizzen wo das heilige kruze begraben lege. Do wart ir vermeldit einer der hiz Judas; des elder vater hate geseit sime vater die stat. Und Judas ginc mit sente Helenen und mit vile herren und mit heiligen luten an die stat, die ime sin vater gezeichent. Und her bette und di anderen alle und baten got, ob daz kruze do were, daz unser herre ein zeichen do tete. Und do wart ein groz ertbibunge, und do singen si in und vunden di dru kruze und leiten daz heilige kruze uf eine siche vrowen; di wart ge- sunt. Und do nach leiten si iz uffe einen toten; der stunt uf und was gesunt. Do lizen sich der juden vile toufen und ouch sente Helene. Do sniten si daz kruze in dru stucke; ein stuck bleip zu Jerusalem; daz andere quam zu Constantinopels; daz dritte teil fürte Constantinus zu Rome, do iz noch ist. Diz ist die historje wol zu halberne wege von dem heiligen kruze also si genomen ist uz den alden bucheren und von gewissen lerem der kristenheit.

19. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 79

1872 - Stolp : Eschenhagen
79 wir wellen komen gerne zuo sîner hôchgezît und sehen unser swester; daz ir des âne zwîvel sît.’ 1424. Dô sprach der künic Günther: ‘kunnet ir uns ane gesagen wenne sî diu hôchzît oder in welchen tagen wir dar komen solden?’ dô sprach Swemlîn: ‘zen næhsten sunewenden sol si sicherlîchen sin.’ 1427. Dô liez der fürste riche (er was den boten holt) durch sines herzen tugende tragen dar sin golt üf den breiten schilten, der mohter vil hän. ouch wart in richiu gäbe von friunden getän. 1433. Urloup genomen hêten von wiben und von man die boten Kriemhilde. mit fröuden si dan fuoren unz in Swäben; dar hiez si Gêrnôt beleiten sine helde, daz ez in niemen misseböt. 1434. Dô sich die von in schieden, die ir dä solden pflegen, diu Etzelen hêrschaft sie fridete uf allen wegen; des ennam in nieman ros noch ir gewant. si ilten harte balde in daz Etzelen lant. 1437. Gähen mit den mæren sach man die spilman. Etzelen sie funden in sîner stat ze Gran, dienst über dienste, der man im vil enböt, seiten si dem künige. vor liebe wart er freuden rôt. 1438. Dô diu küniginne diu mære rehte ervant, daz ir bruodere solden komen in daz lant, dô was ir wol ze muote. si londe den spilman mit vil grozer gäbe; si raohtens immer frumen hän. 1443. Dô gie diu küniginne, dâ si den künic sach. wie rehte minnecliche frou Kriemhilt dô sprach : ‘wie gevallent iu diu mære, vil lieber hêrre min? des ie min wille gerte, nu soi daz gar verendet sin.’ 1444. ‘Din wille derst min freude,’ sprach der künic dô. ‘ine wart min selbes mage nie so rehte frö, ob si immer komen solten her in miniu lant. durch liebe dîner friunde so ist min sorge verswant.’ (Die Fahrt zu den Hennen,) 1447. Der vogt von dem Eine kleidete sine man, sehzec unde tüsent, als ich vernomen hän, und niun tûsent knehte, gên der hôchzît. die si da heime liezen, die beweinten ez sît.

20. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 57

1881 - Trier : Lintz
21. Dò kom der künec Sigemunt dà er Kriemhilde vant : ■er sprach: „owe der reise her in ditze lant. wer hat mich mines kindes und iuch iuwers man bi so guoten friunden vergebne àné getan?“ 22. „Hey, soldo ich den bekennen,“ sprach daz edele wip, „holt enwürde im nimmer min herze und ouch der lip : ich getmt im also leide, daz die mäge sin mit jarner müesen weinen, daj wizzet, von den schulden min. 23. Sigemunt mit armen den fürsten umbeslo^. dò wart von sinen friunden der jarner also gi’03, da^ von dem starken wuofe palas linde sai und ouch diu stat ze Worm^e von ir weinen erschal, 24. Hone künde niemen troesten da^ Sifrides wip. man zöch Ù3 den kleidern den sinen schämen lip: den edeln künec riebe si leiten üf den rè. dò was von großem jarner sinen liuten allen wè. 25. Dò sprachen sine recken von Nibelunge lant: „in sol immer rechen mit willen unser baut. er ist in dirre bürge, der ez dà hàt getàn.“ dò ilten nach gewiesen alle Sifrides man. 26. Die Ù3 erweisen recken mit Schilden kòmen dar. einlif hundert recken die bet an siner schar Sigemunt der bórre. Den Sifrides tòt den wolde er gerne rechen: des gie im wserlìche nót. 27. Sine wessen wen si sohlen mit strìte dò bestàn, sine sieten'3 Günther unde sine man, mit den der bórre Sifrit an da^ gejagede reit. Kriemhilt si sach gewàfent: dò was ir gr(etliche leit. 28. Swie stare ir jarner wie re und swie grò^ ir nót, dò vorhte si so sère der Nibelunge tòt von Guntheres mannen, dar; si e^ understuont: Li warnt si güetliche, sò friunt noch liebe friuude tuont. 29. Dò rief diu jàmers ri eh e : „min her Sigemunt, wes weit ir beginnen? iu enist niht rehte kunt: ej hàt der künec Günther só manegen küenen man, ir sit verlorn alle, weit ir mit strìte si bestàn.“ 30. Mit üf erburten Schilden ze strìte was in not. Kriemhilt diu frouwe bat und ouch gebot, daj si'3 miden solden, die recken vii gemeit: ob si 3 niht wenden künde, da.3 wie re ir bèdenthalben leit. 31. Si sprach: „bórre Sigemunt, ir sult 63 là3en stàn unz 63 sich ba3 gefüege: so wil ich minen man immer mit iu rechen, der mir in hat benomen, avirde ich des bewiset, ich sol im schädeliche körnen. 32. E3 ist der übermüeten hie hi Rine vii: dà von ich iu des strìtes ràten niene wil: si habent wider einen ie wol dri3ec man. am là3’ in got gelingen als si an uns gedienet Ihm.