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1. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 20

1901 - Leipzig : Teubner
20 Iv. Das Zeitalter der franzsischen Revolution, Napoleons I. ic. Revolution, der ekelhafte, blutdrstige Marat und der methodisch bis ans Ende gehende, kalte, ehrgeizige Robespierre, der mit seinem Jakobiner-Mirabeau. klub ganz Frankreich zu beherrschen begann. Graf Mir ab e au, der einzige groe Staatsmann und der grte Redner, bemhte sich der-gebens das Knigtum zu sttzen; er starb 2. April 1791. Der König Ludwig Xvi. suchte sich der Vergewaltigung durch die Die Flucht des Revolution, der wachsenden Gefahr und der Besttigung der Verfassung Kmgs2o.jumkurcj) die Flucht zu entziehen. Bei Varennes (n. von St. Menehonld a. d. Aisne) zur Rckkehr nach Paris gezwungen, unterzeichnete er sie am 13. (Aept. 1791. Fortdauer der In den Provinzen dauerten bei der Machtlosigkeit der Beamten die Sbemclb"f Bauernaufstnde, Gewaltthaten und Teuerung fort. 5. Die gesetzgebende Versammlung 1. Oktober 1791 bis 20. September 1792. In der gefetzgebenden Verfammlnng, von der sich die Mit-glieder der verfassunggebenden ausgeschlossen hatten, arbeiteten die Jako-Die Giron- biner und die republikanisch gesinnten Girondisten (z. T. Abgeord-nete aus dem Departement der Gironde), redebegabte, unpraktische Schwrmer, unter Einschchterung der an Zahl berlegenen Gemigten Sturz des auf den Sturz des Knigtums hin. Der von Danton geleitete blu-lo^Sufms. tige Aufstand des 10. August 1792 fhrte zur Suspension der Knigs-"a " geweilt und zur Einkerkerung der ganzen Knigsfamilie in dem temple. Ein Gesetz bestimmte die Einziehung der Gter der Emi-granten und die Verbannung der eidweigernden Priester. Zur Ein-schchterung aller Aristokraten" veranstaltete der zum Justizminister Die September-ernannte Danton in allen Pariser Gefngnissen die entsetzlichen Sep-7m@ept.2i7928 tembermorde, die in den Provinzen nachgeahmt wurden. Unter ihrem Eindruck fanden die Wahlen zum Nationalkonvent statt. 6. Der Krieg gegen Osterreich und Preußen. König Friedrich 1. Die Regierung Friedrich Wilhelms Ii. Der holln-lm-ms' dische Feldzug. Unter Friedrich Wilhelm Ii., dem Neffen und Nachfolger Friedrichs des Groen, erschlaffte die preuische Regierung. Die Reformen waren planlos und fruchtlos. Whrend der König ein Beispiel arger Sittenlosigkeit gab, wurden durch das Wlluersche Religionsedikt (1788) Heuchelei und Frmmelei befrdert. Der Der hollndische militrische Spaziergang" nach Holland, durch den der König Feldzug 1787. on foer demokratischen Partei erschtterte Stellung seines Schwagers Wilhelm V. wieder befestigte, hatte im preuischen Offiziercorps den Geist der berhebung sehr genhrt. 2. Der Feldzug in der Champagne. Ein girondistisches

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1. Deutsche Geschichte - S. 231

1881 - Straßburg : Schultz
Anfang der franzsischen Revolution. 231 Freistaaten v erwirklicht wurd en, s ch w rmte. Ludwig Xvi (17741792), 1774-1792 ein Enkel Ludwigs Xv, ein wohlwollender, sittenreiner, aber schwacher und unentschlossener Mann, hatte mit den besten Vorstzen seine Re-gierung angetreten, aber vermochte nicht einmal den Verschwendungen seiner schnen und geistreichen Gemahlin, Maria Antoinette, einer Tochter der Maria Theresia, und seiner beiden Brder zu steuern.: Als man bereits in der drckendsten Schuldenlast sich befand, berief man die gemeinen Stnde" (etats generaux) (5. Mai 1789), 1789 um neue Steuern aufzulegen. Allein der dritte Stand erzwang unter der Anfhrung des genialen Grafen Mirabeau die Vereinigung mit den beiden hheren Stnden und erklrte die Versammlung als eine Nationalversammlung, die zusammen berufen sei, um Frankreich eine neue Verfassung zu geben. Als darauf der König um Paris Truppen zusammen ziehen lie, erhob sich das Volk zu einem wtenden Aufstande, in welchem es die Bastille ftrmte (14. Juli 1789). Seitdem sank das Ansehen des Knigs von Tag 14. Juli zu Tag, während die Nationalversammlung unter Vorgang des begeisterten Marquis von Lafayette die Vorrechte des Adels und der --Geistlichkeit zertrmmerte. Schon aber trat auch eine republikanische Partei, gefhrt von Robespierre, Danton und Marat, hervor, die den Sturz des Knigtums und Vernichtung des Adels predigte. Nach Mir ab e aus Tode, der zuletzt das Knigtum zu sttzen suchte,, versuchte der König sogar eine Flucht der die Grenze, wurde aberz angehalten und mute nun in alle Forderungen der Nationalver- sammlung willigen. Dieselbe gab dem Lande eine sehr freisinnige^ Verfassung und lste sich dann auf (30. September 1791). An 1791 ihre Stelle trat eine neue, die sog. legislative Versammlung (1. Okt. 179121. Sept. 1792), in welcher bereits die republikanische Partei das bergewicht hatte, so da der König aus der Partei der Girondisten (so genannt, weil die meisten Abgeordneten dieser Partei aus den Gegenden der Garonne stammten) _ sein Ministerium whlen mute, welches unter dem Vor wnde, da ftreich die Kriegsrstungen des ausgewanderten Adels an den Grenzen untersttze, den Krieg an Ostreich erklrte (20. Apr. 1792). 1792 2. Der Krieg Ostreichs und Preuens gegen Frankreich. Stur) des Knigtums in Frankreich. Friedrich Wilhelm Ii (17861797) von Preußen war ein ritter= 1786-1797 licher, aber weicher und sinnlicher Charakter, dem gar sehr der klare berblick Friedrichs fehlte. Anfangs hatte derselbe wegen der Fort-schritte, die Ostreich und Rußland in einem Kriege gegen die Trkei machten (17871791 [1792]), eine feindselige Stellung gegen ftreich angenommen, hatte sich dann aber mit Leopold Ii auf dem Kongresse zu Reich enbach (1790) vershnt und sein Ohr den Einflsterungen der franzsischen Emigranten und der Kaiserin 1

2. Deutsche Geschichte - S. 308

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
308 91. Die franzsische Revolution. Die gutsherrlichen Abgaben und Frondienste hrten auf. Zur Be-seitigung der Finanznot wurden alle geistlichen Gter eingezogen und als Staatseigentum erklrt. Die Geistlichen wurden brgerliche Beamte, muten den Brgereid leisten und erhielten ihre Besoldung aus der Staatskasse. c. Die Flucht des Knigs. Der König strubte sich lange, die neue Verfassung anzuerkennen. Allmhlich aber gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Ver-sammlungsorte in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht; sie wollten das Knigtum ganz abschaffen. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton und Marat. Da der König sich immer mehr in seiner Sicherheit bedroht sah, beschlo er, dem Bei-spiele seiner Brder und so vieler Edelleute zu folgen und ins Aus-land zu fliehen. Aber die Flucht milang. Der König wurde unter-Wegs erkannt, festgehalten und wie ein Gefangener nach Paris zurck-gebracht. Nun mute er die neue Verfassung beschwren und ver-ffentlichen. Darauf lste sich die verfassunggebende Nationalver-sammluug auf. 3. Der Sturz des Knigtums. 1792. Am 1. Oktober 1791 trat an die Stelle der verfassunggebenden die gesetzgebende National-Versammlung. Sie sollte die aufgestellte Verfassung ins Leben führen und ein Gesetzbuch schaffen. In ihr hatten die Gegner des Knigtums, meist Jakobiner, die Mehrheit; sie arbeiteten auf Beseitigung der Monarchie und Errichtung einer Republik hin. Der König wurde ge-ntigt, an Oesterreich den Krieg zu erklären (S. 311), weil sie dann Gelegenheit zu finden dachten, das Knigtum zu strzen. Als die ver-bndeten Oesterreicher und Preußen im August 1792 in Frankreich einrckten, hetzten die Jakobiner den Pariser Pbel zu einem Sturm auf die Tuilerien an. Der König lie sich bereden, mit seiner Familie in dem Sitzungssaale der gesetzgebenden Versammlung Schutz zu suchen. Des Knigs treue Schweizergarde verteidigte sich tapfer; aber der ein-geschchterte König hatte ihr das Feuern untersagt; so wurde sie ber-wltigt und das Schlo zerstrt. Die knigliche Gewalt wurde vorlufig aufgehoben, die gesetzgebende Versammlung aufgelst und ein Nationalkonvent einberufen, von dessen Entscheidung die knftige Verfassung Frankreichs abhngen sollte. Damit war die Verfassung von 1791 vernichtet. Der König und seine Familie wurde im Temple, einem vom Templerorden erbauten festen Schlosse, gefangen gesetzt. Um die Anhnger des Knigs, die auf den Vormarsch der Preußen und Oesterreicher ihre letzte Hoffnung setzten, einzuschchtern, lie Danton, der jetzt Justizminister war, mehrere Tausende, meist Adelige und Geistliche, als verdchtig des Vaterlandsverrats, einkerkern und Anfang September in den Gefngnissen ermorden. Das war der Anfang der Herrschaft des Schreckens." 4. Der Konvent und die Schreckensherrschaft, a. Die Hinrichtung des Knigs. Der Nationalkonvent beschlo gleich in seiner ersten Sitzung die Abschaffung des Knigtums und erkrte am 21. September 1792 Frankreich fr eine Republik. Der

3. Deutsche Geschichte - S. 155

1906 - Leipzig : Teubner
25. Deutschlands Knechtung durch Frankreich. 155 fort. Die Adligen begannen ins Ausland zu flchten (Emigrauten). Der König und die Nationalversammlung wurden gezwungen, ihren Sitz von Versailles nach Paris zu verlegen, wo eine Nationalgarde errichtet war. Man schuf eine neue Verfassung, die, auf die all-gemeinen Menschenrechte" gegrndet, dem Volke die eigentliche Herrschaft im Staate gab. Der König Ludwig Xvi. suchte sich der Vergewaltigung durch die Sturz des Revolution, der wachsenden Gefahr und der Besttigung der Verfassung Som9tum3-durch die Flucht zu entziehen. Bei Varennes (n. von St. Mene-hould a. d. Aisne) zur Rckkehr nach Paris gezwungen, unterzeichnete er sie (20. Juni 1791). Bald fhrte aber die Umsturzpartei die Aufhebung der Knigs-gewalt und die Einkerkerung der ganzen Knigsfamilie herbei. Zur Einschchterung aller Aristokraten" veranstaltete 1792 der zum Justizminister ernannte Danton in allen Pariser Gefngnissen die ent-schlichen Septembermorde, die in den Provinzen nachgeahmt wurden. Nun erklrte die Volksvertretung am 21. September 1792 Frankreich zur Republik. Man erhob eine Anklage gegen den König und setzte dann seine Verurteilung durch. Am 21. Januar 1793 wurde er hingerichtet, im Oktober auch die Knigin Marie..Antoiuette. Im Sommer 1793 begann die eigentliche Schreckensherrschaft. Die Emprung der Bauern in der Vendee (an der unteren Loire) wurde Herrschaft, unter entsetzlichen Greueln niedergeworfen, und die groen Städte, die wie Nantes, Lyon, Bordeaux, Marseille, Toulon sich der blutigen Gewaltherrschaft der Pariser Schreckensmnner widersetzten, wurden aufs grausamste gezchtigt. In Paris bte Robespierre mit Hilfe des furchtbaren Revolutionsgerichtes eine auf den Schrecken gegrndete, fast schrankenlose Gewalt aus. Als aber nach dem lcherlichen Fest des hchsten Wesens'' ein groer Teil der republikanischen Partei sich von Robespierre bedroht sah, lie er ihn hinrichten. Damit war die Macht der Schreckensmnner gebrochen. Frankreich atmete auf. Doch dauerten Verfall, Unsicherheit und Gewaltherrschaft noch fort, bis Bonaparte dem sich nach Ruhe sehnenden Lande 1799 eine Verfassung gab, kraft deren er als erster Konsul mit monarchischer Gewalt an der Spitze des Staates stand, während eine ohnmchtige Volksvertretung den repnbli-kanischen Schein lieferte. 2. Auflsung des deutschen Reiches. Die Fhrer der Emprung Krieg Frank-wuten es 1792 durchzusetzen, da der König an sterreich, wo seit ftetrei^und dem Tode Leopolds Ii. sein unfhiger Sohn Franz Ii. (17921835) Preußen, herrschte, den Krieg erklären lie. Mit sterreich verbndete sich Preußen. Dieses stand jetzt unter der schlaffen, erfolglosen Regierung Friedrich Wilhelms Ii. (17861797), dessen Hof dem Lande ein Beispiel arger Sittenlosigkeit gab. Der von dem Herzog Karl Wilhelm

4. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 180

1889 - Berlin : Vahlen
180 Die Deutschen. 5. Deutsche Nationalgeschichte. 234.235. C. Deutschland im Kampfe gegen die franzsische Revolution und die Napoleonische Gemaltlierrschaft. 234. Die franzsische Revolution. Wenige Zahre nach dem Tode Friedrichs des Groen brach in Frankreich jene furcht-bare Revolution aus, durch welche die alten Snden Ludwigs Xiv. und Ludwigs Xv. sich an dessen unschuldigem Enkel Ludwig Xvi. (seit 1774) rchten und die bisherigen Rechtsgrundlagen des ganzen Europa erschttert wurden. Die Abgaben in dem tief verschuldeten Frankreich waren allmhlich unertrglich geworden, zumal sie bisher fast nur auf den dritten, den Brger- und Bauernstand, gehuft waren. Um dem Notstande des Landes abzuhelfen, wurden die Gesamtstnde (etats generaux) berufen, unter denen der dritte Stand 1789. bald sich fr die eigentliche Nationalversammlung erklrte, die beiden anderen (Adel und Geistlichkeit) zum Anschlu ntigte und eine Verfassung (Constitution) fr das Land aufstellte (daher assem-blee Constituante genannt). Geleitet von Mnnern wie Lafayette und Mirabeau, war diese Versammlung noch im allgemeinen ge-migt, aber die revolutionren Vereine in Paris, die Klubs, be-sonders der Jakobinerklub, an dessen Spitze Männer wie Robes-pierre, Danton, Marat standen, gingen schon auf Sturz des Knigtums aus und sie besaen in der Commune (Gemeinde) der Hauptstadt Paris und damit auch in Frankreich den Haupteinflu. Der schwache König hatte vergeblich versucht, durch die Flucht (1791) sich aus der aufgewhlten Hauptstadt zu retten. Ein nach der neuen Verfassung berufener Landtag (assemblee legislative) trat 1791 zusammen, in welchem bereits die Republikaner berwogen. Der König mute ein Ministerium aus ihrer Mitte, aus den talentvollen, aber eitlen Girondisten, berufen, und diese ntigten ihn dem Kaiser 1792-(I806) Franz Ii., der auf seinen Vater Leopold Ii. damals gerade ge-1835. folgt war, den Krieg zu erklären, weil die aus Frankreich vor der Revolution entwichenen Anhnger des Knigs (die Emigranten) durch ihre mehr lrmenden als gefhrlichen Kriegsrstungen am Rhein an-geblich Frankreich bedrohten. 235. Die Kmpfe gegen Frankreich. 1792 und 1793. 1. An der Seite sterreichs nahm Preußen den Kampf gegen die fran-1786-1797. zsifche Revolution auf. Friedrich Wilhelm Ii., der Neffe und Nachfolger Friedrichs Ii., war freilich seinem groen Vorgnger weder an Thatkrast noch an Umsicht zu vergleichen, aber er erkannte doch, da gegen den Umsturz des Bestehenden alle Könige sich verbnden

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 131

1897 - Leipzig : Voigtländer
131 weitem nicht gleichkam. Zwar schien der Anfang seiner Negierung ein glckverheiender zu sein. Im Jahre 1791 erwarb er die bisher von Preußen getrennten hohenzollernschen Frstentmer Ansbach und Baireuth (roter Adlerorden). Das schon von Friedrich dem Groen vorbereitete Ge-setzbuch, das allgemeine preuische Landrecht, wurde erlassen (1794), und ein Religionsedikt (Wllner) sollte dem gesunkenen Zustande der Religion und Kirche aufhelfen. Allein durch ppigkeit und Verschwendung war die frhere Kraft des Staates erschlafft. 2. Als nun die franzsische Revolution auch der die Grenzen Frank-reichs Hinauszugreisen drohte, verabredeten der Kaiser Leopold Ii. (17901792, Josefs Ii. Bruder und Nachfolger) und der König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen auf einer Zusammenkunft zu Pillnitz 1791 die Aufrechterhaltung der durch die Revolution gefhrdeten Monarchie in Frankreich. Weil dann Leopolds Sohn und Nachfolger, der Kaiser F ran 11. (17921806), bei dem Bndnisse gegen Frankreich beharrte, erklrte ihm dieses den Krieg (1792). So kam es zunchst zu dem Feldzuge des Jahres 1792. Unter dem Herzog von Braunschweig rckte ein Heer, meist Preußen, in Frankreich ein (drohendes Manifest) und drang in der Champagne vor, mute sich aber (nach der Kanonade von Valmy), durch Krankheiten geschwcht, der den Rhein zurckziehen. Die Franzosen rckten nach und nahmen (unter dem General Custine) die unverteidigte Reichsfestung Mainz ein. Die sterreicher wurden von den Franzosen unter Dumouriez bei Jemappes geschlagen und rumten Belgien (Aufruf aller Völker zur Freiheit: Krieg den Palsten, Frieden den Htten"). 3. Dieser verunglckte Versuch der auswrtigen Mchte (sterreichs und Preuens), sich in die franzsischen Angelegenheiten einzumischen, um die knigliche Gewalt wiederherzustellen, strzte gerade den unglcklichen König Ludwig Xvi. noch vollends ins Verderben. Am 20. Juni 1792 suchte ein neuer Volksaufstand den König einzu-schchtern; am 10. August zwang ihn ein Sturm des (durch Marseiller Banden verstrkten) Pariser Pbels auf die Tuilerieen zur Flucht in die Nationalversammlung, welche ihn feiner Macht vorlufig entkleidete und als Gefangenen in den Tempelturm abfhren lie. Hiermit war der kon-stitutionellethronunddieverfaffungvon 1791 ver nich tet. Die in den Gefngnissen schmachtenden Gegner der jakobinischen Partei, besonders Adelige und Geistliche, 14001500 Menschen, wurden durch die fnftgigen Septembermorde (2.-7. Sept.) auf Veranstaltung des Justiz-Ministers Danton hingeschlachtet. Eine neue Nationalversammlung, der Ncttionalkonvcnt, schaffte in 9*

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 237

1911 - Breslau : Hirt
1789 17891791 1789 14. Juli 1791-1792 17921806 1792 17921795 1792 1793 Juli 1794 1795 17921793 17931797 1793 ---- 237 Der dritte Stand erklrt sich fr die Nationalversammlung, Mirabeau ihr Fhrer. Die Konstituierende Versammlung (Assemblee nationale Constituante). Zerstrung der Bastille. Viele Adlige verlassen Frank- reich. Emigranten. Die Erklrung der Menschenrechte. Zug der Pariser nach Versailles, Hof und National-Versammlung werden gentigt, nach Paris berzusiedeln. 1791 Mirabeau stirbt. Der König versucht zu fliehen. Leopold Ii. und Friedrich Wilhelm Ii. schlieen die Konvention zu Pillnitz (1791). Die Gesetzgebende Versammlung (Assemblee legislative). Die Girondisten. Franz Ii., Rmischer Kaiser. Frankreich erklrt an sterreich den Krieg. Nach der Erstrmung der Tuilerieu wird der König als Gefangener in den Temple gebracht. In den Pariser Gefngnissen werden viele Gefangene auf Dantons Anordnung ermordet (Septembermorde). Der Nationalkonvent (Convention nationale). 21. September. Das Knigtum wird abgeschafft und die Republik erklrt. 21. Januar. Ludwig Xvi. wird hingerichtet (im Ok-tober die Knigin). Der Wohlfahrtsausschu. Robes-pierres Schreckensherrschaft. Aufstnde in der Vendee, in Toulon, Lyon n. a. werden von Truppen des Konvents niedergeschlagen. Nach Robespierres Sturz erhalten im Konvent die Gemigten die Fhrung und beschlieen eine neue Ver-fassuug. Nach dem Sieg Bonapartes in den Straen von Pans bernimmt das Direktorium die Regierung. Die Kriege der Republik gegen europische Koalitionen. Krieg Frankreichs gegen sterreich und Preußen. Der Herzog von Braunschweig fhrt ein preuisch-ster-reichisches Heer nach Frankreich, zieht sich aber nach der Kanonade bei Valmy wieder zurck. Cnstine er-obert mehrere Städte am Rhein, darunter Mainz, Dumouriez Belgien. Der erste Koalitionskrieg. England unter der Leitung William Pitts d. I., Hol-land, Spanien, Neapel und das Reich treten dem Bunde der deutschen Gromchte gegen die Republik bei. Belgien und Mainz werden wiedererobert.

7. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 112

1892 - Leipzig : Voigtländer
112 weitem nicht gleichkam. Zwar schien der Anfang seiner Regierung glck-verheiend. Im Jahre 1791 erwarb er die bisher von Preußen getrennten hohenzollernschen Frstentmer Ansbach und Baireuth. Das schon von Friedrich dem Groen vorbereitete Gesetzbuch, das allgemeine preu-ische Land recht, wurde erlassen (1794). Aber mit dem Wllnerschen Religionsedikt verlie man die Wege des groen Friedrich ganz und gar, und ppigkeit und Verschwendung schdigten bald die gute Sitte und machten die frhere Kraft erschlaffen. 2. Als nun die franzsische Revolution auch der die Grenzen Frankreichs hinauszugreifen drohte, beschlossen Kaiser Leopold Ii. (17901792, Josefs Ii. Bruder und Nachfolger) und König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen auf einer Zusammenkunft zu Pillnitz 1791 die durch die Revolution gefhrdete Monarchie in Frankreich zu retten. Weil dann Leopolds Sohn und Nachfolger, der Kaiser Franz Ii. (1792 bis 1806), bei dem Bndnisse gegen Frankreich beharrte, erklrte ihm dieses den Krieg (1792). So kam es zunchst zu dem Feldzuge des Jahres 1792. Unter dem Herzogevon Braunschweig rckte ein Heer, meist Preußen, in Frankreich ein (drohendes Manifest) und drang in die Champagne vor, mute sich aber, durch Krankheiten geschwcht, der den Rhein zurckziehen. Die Franzosen rckten nach und nahmen unter dem General Custine die unverteidigte Reichsfestung Mainz ein. Die sterreicher wurden von den Franzosen unter Dumouriez bei Jemappes geschlagen und rumten Belgien (Aufruf aller Völker zur Freiheit; Krieg den Palsten, Friede den Htten"). 3. Dieser verunglckte Versuch sterreichs und Preuens, sich in die franzsischen Angelegenheiten einzumischen, strzte den unglcklichen König Ludwig Xvi. vollends ins Verderben. Am 20. Juni 1792 suchte ein neuer Volksausstand den König einzu-schchtern; am 10. August zwang ihn ein Sturm des durch Marseiller Banden verstrkten Pariser Pbels auf die Tuilerieen zur Flucht in die Nationalver-sammlung, welche ihn seiner Macht vorlufig entkleidete und als Gefangenen in den Tempelturm abfhren lie. Hiermit war der k o n st i t u t i o n e l l e Thron und die Verfassung von 1791 Vernich tet. Die in den Ge-fngnissen schmachtenden Gegner der jakobinischen Partei, besonders Adelige und Geistliche, 14001500 Menschen, wurden durch die fnftgigen Sep-tembermorde (2.7. Sept.) auf Veranstaltung des Justizministers Dan-ton hingeschlachtet. Eine neue Nationalversammlung, der Nationalkonvent, schaffte in ihrer ersten Sitzung (21. Sept. 1792) das Knigtum ab und erklrte Frank--

8. Allgemeine Weltgeschichte - S. 94

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
94 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. weigernde Mitglieder nun die hrteste Verfolgung traf. Die feierliche Eidesleistung auf dem Marsfeld am Jahrestag des Bastillensturrns, am 14. Juli 1790, bei der Talleyrand an der Spitze der Abtrnnigen als Oberpriester des Staatsgtzen amtierte, war als Friedensfest ein Hohn auf den das Land durchtobenden Brgerkrieg. Unter deu Trugworten Freiheit, Gleichheit, Brderlichkeit" verbte der ueue Despot Volk rgere Gewalttaten, als je ein Herrscher im Bewutsein seiner absoluten Gewalt. Der einst vergtterte Necker floh vor der Wut des Volkes in die Schweiz. Als Mirabeau starb (2. April 1791), besa der wie ein Gefangener behandelte König keine Sttze mehr gegen die Gewaltherrschaft der Jako-bitter, deren Fhrung allmhlich der tckische Maximilian Robespierre bernahm, während der Donnerer Danton das Haupt der etwas ge-migten Cordeliers war und der verkrperte Menschenha Marat mit Fluchivcr- Jeinem Mmi du peuple" an dem Sturz des Thrones arbeitete. Zu Knigs spt griff der König zu dem letzten Mittel, das ihm blieb, wollte er die 20./2i.^Juni Ordnung wiederherstellen, zur Flucht (20./21. Juni 1791). Er wurde von einem Jakobiner in St. Menehonld erkannt, in Varennes festgehalten und samt feiner Familie nach Paris zurckgebracht. Die Nationalver-sammlung suspendierte das Knigtum, bis Ludwig die vollendete Ver-sassung beschworen hatte (14. September 1791). Mit Mhe setzte der bekehrte Jakobiner Barnave die Unverletzlichkeit und Unverantwortlichkeit des Knigs durch. Aber was galten der Gewalt Gesetze? Am 30. September 1791 lste sich die verfassunggebende Versammlung auf, vou der kein Mitglied nach Robespierres Autrag in die gesetzgebende treten durfte. 64. Die gelefogebende Veriammlung (1791 1792). Berrrchnft der irondiften. Beginn des Krieges der Revolution mit dem Hus= Assembiee inndt In der am 1. Oktober 1791 zusammentretenden Nationalver-ugle iantmlung, die 745 Abgeordnete zhlte, befanden sich viele Fenillants, latii7qi darunter Barnave. die. auf dem Boden der Verfassung stehend, ein kon-bis? Sept.stitutionelles Knigtum duldeten. Das bergewicht aber besaen die Re-1792. publikaner. unter denen die aus dem Departement Gironde stammenden %nmt oder sich an sie anschlieenden Abgeordneten als Redner besonders hervor-' traten. Dazu gehrten Brissot. Condorcet. Guadet. Vergniaud. Ihr Ztel war Errichtung einer Brgerrepublik. Den Mittelpunkt des Kreises bildete das frhere Mitglied der Constituante Roland oder vielmehr dessen berspannte Frau. Um das Knigtum zu strzen und sich die Herrschast zu sichern, arbeiteten sie aus einen Krieg mit dem Ausland hin, der auch gemigten Elementen als ein letztes Mittel erschien, den Staat aus der Anarchie zu erretten. Brissot bezeichnete den Krieg als notwendig Grnde zum zur Verbrettung der beglckenden Freiheitsidee. Einen willkommenen firies' Grund zum Streit mit Deutschland bot den Girondisten das unkluge, herausfordernde Benehmen der Emigranten besonders in den rheinischen Landen. Begrndetere Beschwerden aber konnte der Regensbnrger Reichs-

9. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 128

1888 - Langensalza : Beyer
128 ni. Teil: Die neuere Zeit. n. Chr. 1791 1791 bis 1792 1791 1792 1792 1792 bis 1795 1792 2l.septbr. 1792 21. Januar 1793 Der Klub der Jakobiner (Robespierre) und der Cor-deliers (Danton und Marat). Die Emigranten in Deutschlaud. Der König unternimmt einen Fluchtversuch, wird in St. Menehould von dem Postmeister Drouet erkannt, von der Bürgergarde in Varennes aufgehalten und nach Paris zurückgebracht. Er verliert seine Regierungsgewalt, bis er die neue Ver-sassung anerkannt hat. Die gesetzgebende Versammlung. Die Girondisten und die Bergpartei. (Letztere genannt von ihren erhöhten Sitzen im Versammlungssaal.) Zusammenkunft Friedrich Wilhelms Ii. und des deutschen Kaisers Leopold Ii. zu Pillnitz. Beratung über gemeinsame Schritte gegen die französische Revolution. Kriegserklärung Frankreichs an Österreich. Letzteres findet Unterstützung an Preussen. Drohendes Manifest des Herzogs Ferdinand v. ßraunschweig, der in Frankreich eingefallen ist. Die Wut des Pöbels in Paris gegen den König steigt. Die Cuilerien werden erstürmt. Die Schweizergarde des Königs wird niedergemacht Gefangenschaft der Königlichen Familie im Ccmple. Die „Septembermorde" (2.—7. September) in den Pariser Gefängnissen. Der Justizminister Danton. Der Nationalkonvent. Frankreich wird Republik. Kanonade von Valmy. Verlustreicher und beschwerlicher Rückzug der Preussen durch die Champagne. Der französische General Dumouriez siegt bei Jemappes und erobert die österreichischen Niederlande. Der französische General Custine erobert Mainz. Anklage Ludwigs Xvi. vor dem Konvent. Verurteilung und Einrichtung des Königs. — Am 16. Oktober desselben Jahres fällt auch das Haupt der Königin. — Die zwei(e Teilung Polens. Russland nimmt den Rest von Littauen.

10. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 84

1903 - Leipzig : Teubner
84 Die Neuzeit j . sechs Iabre alwäblt. Ende 1789 ward die neue Einteilung Frankreichs ^ T* Be^Töffen. Auch wurden Münze, Maß und Gewicht einheitlich gestaltet, erst durch Napoleon I. (November 1800) nach dem Dezimalsystem. U5& ! f ^ Z2~ Die Führer der Umsturzpartei waren Danton, die Sturmglocke der Revolution, mit einem Löwenkopf und einer Donnerstimme, von furchtbarer Energie und packender Beredsamkeit, im Grunde aber genußsüchtig und nicht ohne Gutmütigkeit, der widerliche, blutdürstige Arzt Marat, der Herausgeber des „ami du peuple“, und der planmäßig bis ans Ende-^^^ " ehertbe, kalte, aralistiae und ebrqeiziqe Rob es Pierre^, ein mittelmäßiger 7 köpf, stets sauber und anständig inmitten seiner blutbesudelten „Sauseulottes". Der von ihm geleitete Jakobinerklub breitete sich über ganz Frankreich aus. Ähnlich aufrührerisch wirkte tn*r Klub der Cordeliers unter Danton/^ 1^2 während die Gemäßigten sich in dem einflußlosen Klub der Fenillanta ^ ^zusammenfanden. Graf Mirabeau bemühte sich vergebens, das Königtum, ®tn dessen heimlichem Dienst er stand, zu stützen; er starb am 2. April 1791. V, König Ludwig Xvi. suchte sich der Vergewaltigung durch die evolution, j)er_wqdifenben. Gefall und ^d^Hestciümva bel_^erfofunm 4a . J- durch die (fitffi1 m"l791 Pfflnt. dazu" Hottens ßxwch Mirabeau gegeben. Aber bei Varennes (nö. von St. Menehould y" y a. d. Aisne) festgehalten und zur Rückkehr nach Paris gezwungen,\ unterzeichnete er die Verfassung am 13. September 1791. Das Volt/g&Ju war empört über die Flucht, weil man meinte, der König habe sich | mit den verhaßten Emigranten gegen Frankreich verbinden wollen, was nicht der Fall war. ! In den Provinzen dauerten bei der Machtlosigkeit der Beamten die Gewalttaten und die Teuerung fort. Binnen drei Jahren gab sechs Bauernaufstände (Jacqueries) gegen die Gutsherren, verbunden mit Plünderung und blutigen Greueln. Die französische Industrie ver-^^^^^, lor mehr und mehr ihren auswärtigen Markt; Tausende von Arbeiterna^^ wurden brotlos. _ 4. Die gesetzgebende Versammlung (1. Oktober 1791 bis 20. Sep-^^-^ ^^^^^jember 1792). In der gesetzgebenden Versammlung, von der^^-^ sich die Mitglieder der verfassunggebenden selbst ausgeschlossen hatten arbeiteten die Jakobiner und die republikanisch gesinnten Girondisten^"^ (z. T. Abgeordnete aus dem Gebiet der Gironde), junge, redebegabte, unpraktische Schwärmer, unter Einschüchterung der an Zahl überlegenen-^^/ Dazu gehörten Gemäßigten auf den Sturz des Königtums hin. it. a. Brissot, Vergniaud, Condoreet. ^ ^ , Sie wünschten den Krieg gegen die deutschen Nachbarstaaten, um der^^I' Demokratie ihre Stellung zu sichern; die Gemäßigten wünschten ihn, ^ die Manneszucht in dem unbotmäßigen Heere wieder herzustellen und do^^' durch das Königtum zu stützen. Die Jakobiner suchten ihn aus demselben^ Grunde zu hintertreiben. Kaiser Leopold Ii., zwar besorgt um das Schicksal z

11. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 164

1905 - Leipzig : Voigtländer
164 Die Neuzeit,. zu erklären. Der preuische König als sterreichs Bundesgenosse erklrte hierauf seinerseits den Krieg an Frankreich. Ein aus Preußen, sterreichern und (Emigranten bestehendes Heer rckte unter dem Oberbefehl des preuischen Generals Herzog Karl Ferdinand von Braunschmeig in Frankreich ein. Ruch Friedrich Wilhelm Ii. und Herzog Karl Rugust von Ddeimar begleiteten die Truppen - im (Befolge des letzteren befand sich Goethe, der diese Campagne in Frankreich" beschrieben hat. Der Herzog von Braunschweig erlie ein drohendes Manifest gegen die revolutionre 5eldzug in Regierung und drang in die Champagne vor 1792. Bald aber brachen Champagne im Heere der Verbndeten Krankheiten aus, und nach einer nutzlosen 1792 Kanonade bei V almi) zog es ohne Erfolg der den Rhein zurck. Nun gingen die Franzosen zum Rngriff der; sie besetzten Mainz, ver-trieben die (sterreicher aus Belgien und verkndeten Krieg den Palsten, Friede den Htten". 3. Zusammenbruch des franzsischen Knigtums. Der mi-lungene Feldzug der deutschen Gromchte strzte den König Ludwig Xvi. noch tiefer ins verderben. Rm 20. Juni 1792 brachten Volksmassen durch einen Einbruch in die Cuilerien die knigliche Familie in Schrecken (Erjtrmung und Schmach; am 16. Rugust zwang sie der Pbel durch (Erstrmung berguttaten . . , ^, ,, , 3 . 1 3 der Cutterten, wbet dte ttomgltche Schroetzergarde den Heldentod starb (Chorwaldsens Lwe zu uzern), zur Flucht in die Nationalversammlung. Diese enthob den König seines Rmtes und setzte die knigliche Familie im Cempleturm gefangen. Damit war die Verfassung von 1791 vernichtet. Die Rnhnger des Knigs wurden eingekerkert und durch die Septembermorde (2.-7. Sept. 1792) hingeschlachtet. 87, 56] 109. Oer Nationalkonvent und das Direktorium. National- i. Der Nationalkonvent 17921795. Eine neue Nationalversammlung , der sogenannte Nationalkonvent, schaffte gleich in pubtt? ^er erpen Sitzung die Knigswrde ab und machte Frankreich zur Republik (21. Sept. 1792). Ruf Betreiben der wilden Revolutionre Robespierre, Danton, Marat wurde dann Ludwig angeklagt, er Cu< habe sich mit Frankreichs Feinden gegen die Freiheit des Volkes ver-wigs xvi. schworen; der Konvent verurteilte ihn zum Code. Rm 21. Januar 1793 fand die Hinrichtung des Knigs statt; er starb mit wrdiger Fassung. vollziehende Gewalt bertrug der Konvent nun dem Wohlfahrtsausschu, der aus neun Jakobinern gebildet wurde. Jetzt wurden die Girondisten, d. h. die gemigteren Mitglieder des Konvents, die meist

12. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 161

1896 - Leipzig : Voigtländer
161 mit Preußen zur Aufrechterhaltung der Knigsherrschaft in Frankreich verbunden hatte. 80. Friedrich Wilhelm Ii. und die franzsische Revolution; erster Koalitionskrieg. 1. Friedrich Wilhelm Il In Preußen war auf Friedrich den Groen fein Neffe Friedrich Wilhelm Ii. gefolgt, 17861797. Er kam feinem groen Vorgnger bei weitem nicht gleich. Zwar schien der Anfang seiner Regierung ein glckverheiender zu sein. Er erwarb (1791) die hohenzollern-schen Frstentmer Ansbach und Bayreuth. Sein Wahlspruch war: Aufrichtig und standhaft". In sterreich war auf Joseph H. sein Bruder Leopold Ii. gefolgt, der aber nur 2 Jahre regierte (1790 1792) und gerade starb, als ihm Frankreich wegen der Kriegsrstungen der Emigranten den Krieg erklrte. Auf ihn folgte sein Sohn Franz Ii., der letzte Kaiser des alten deutschen Reiches. 2. Feldzug der Preußen und sterreicher 1792. Auf Frankreichs Kriegserklrung rckte ein preuisches Heer unter dem Oberbefehl des Her-zogs von Braunschweig in die Champagne ein, mute sich aber, durch Krankheiten geschwcht, bald zurckziehen. Daraus nahmen die Franzosen die unverteidigte Reichsfestung Mainz weg und eroberten die sterreich v fchen Niederlande (Belgien). (Aufruf aller Völker zur Freiheit: Krieg den Palsten, Friede den Htten!") 3. Der Nationalkonvent; Frankreich eine Republik. Dieser ver-unglckte Versuch der auswrtigen Mchte (sterreichs und Preuens), sich in die franzsischen Angelegenheiten einzumischen, um die knigliche Gewalt wiederherzustellen, strzte gerade den unglcklichen König Ludwig Xvi. noch vollends ins Verderben. Am 10. August zwang ein Sturm des Pariser Pbels auf die Tuilerien den König zur Flucht in die Nationalversammlung; diese entkleidete ihn vorlufig seiner Macht und lie ihn als Gefangenen in den Tempelturm abfhren. Eine neue Nationalversammlung, der Na-tionalkonvent, schaffte in ihrer ersten Sitzung (21. Sept. 1792) das Knigtum ab und erklrte Frankreich fr eine Republik. Der König, angeklagt , er halte es mit Frankreichs Feinden und habe Gewalt gegen die Brger gebraucht, wurde vom Konvent zum Tode verurteilt und am 21. Ja-nuar 1793 durch die Guillotine enthauptet. An die Spitze der vollziehenden Gewalt trat bald darauf der sogenannte Wohlfahrtsausschu, der nur aus Jakobinern bestand. An die Stelle der Verfassung trat die jakobinische Schreckensherrschaft (Juni 1793 bis Ende Juli 1794), deren Haupt 3lrto=6eotn, Kurzer Lehrgang der Geschichte. 11

13. Die Zeit der Umwälzungen - S. 8

1909 - Leipzig : Hirt
I 8_I- Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons 1. 105. 1791. Juni 1791 wurde ungeschickt ins Werk gesetzt und milang; in St. Mene-honld wurde der König erkannt, in Varennes angehalten und vou Pariser Sendboten zurckgeholt. Im September leistete er den Eid auf die neue Verfassung. 105. Deutschland und Frankreich zur Zeit der Gesetzgebenden Versammlung und des Nationalkonvents, 17911795, 1786 ^ 1. Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, 17861797, ein Neffe Friedrichs des Groen, war ganz anders geartet als dieser. Er war ' in die Regierungsgeschfte nicht gengend eingeweiht worden und berlie das meiste den Ministern. Das von seinem Oheim eingefhrte Kaffee-und Tabakmonopol hob er auf, zur Freude des Volkes, aber zum Schaden des Staatshaushaltes. Er lie nicht wie jener jeden nach seiner Facon selig werden", sondern verlangte von den Geistlichen und Lehrern strenges Festhalten an den Lehren der Kirche, was viel Aufregung und Unzu-friedeuheit hervorrief. Auch in der auswrtigen Politik verlie er die Bahn seines Vor-gngers. Er gab den Frstenbund auf und schlo sich an sterreich an, indem er mit Kaiser Leopold Ii. (17901792), dem Bruder und Nachfolger Josephs Ii., ein Bndnis zur gemeinsamen Abwehr revolutionrer Gefahren und zum Schutze Ludwigs Xvi. einging. Von der Franzsischen Revolution hatte Preußen zwar zunchst nichts zu frchten, aber die franzsischen Anschauungen fanden doch auch in Deutschland viele An-Hnger. Welches Gesetzbuch wurde in Preußen eingefhrt ( 98, 3)? Wie war Leopold Ii. mit Ludwig Xvi. verwandt? 1791. 2. Die Zeit der Gesetzgebenden Versammlung, 17911792. In der Gesetzgebenden Versammlung gewann die linke, republikanische Seite, die aus den gemigteren Girondisten und den wilden Jakobinern be-stand, immer mehr die Oberhand der die Anhnger des Knigtums, 1792. welche die rechte Seite einnahmen, und zwang den König 1792, an sterreich den Krieg zu erklären. Kurz vorher war Leopold Ii. gestorben und hatte den Thron seinem jungen Sohne Franz Ii. (17921806) hinterlassen. Ein aus Preußen, sterreichern und Emigranten bestehendes Heer rckte in Frankreich ein. Den Oberbefehl fhrte Karl Wilhelm Ferdinand, Herzog von Braunschweig und preuischer General, der im Siebenjhrigen Kriege erfolgreich gegen die Franzosen gekmpft hatte. Bei seinem Einmarsch in Frankreich erlie er eine von Emigranten ver-fate drohende Erklrung, die von den Jakobinern als Anla benutzt wurde, den Pariser Pbel zu einem Sturm aus die Tuilerien (10. August) zu hetzen. Er gelang durch die Verzagtheit des Knigs. Die knigliche Familie flchtete in die Nationalversammlung und bekam den Temple" (ursprnglich Ordenshaus der Tempelritter) zum Ge- I

14. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 164

1910 - Leipzig : Voigtländer
164 Die Neuzeit,. zu erklären. Der preuische König als sterreichs Bundesgenosse erklrte hierauf seinerseits den Krieg an Frankreich. Ein aus Preußen, sterreichern und (Emigranten bestehendes Heer rckte unter dem Oberbefehl des preuischen Generals Herzog Karl Ferdinand von Braunschweig in Frankreich ein. Huch Friedrich Wilhelm Ii. und Herzog Karl Rugust von Weimar begleiteten die Truppen - im (Befolge des letzteren befand sich Goethe, der diese (Tampagne in Frankreich" beschrieben hat. Der Herzog von Braunschweig erlie ein drohendes Manifest gegen die revolutionre 5eldzug in Regierung und drang in die Champagne vor 1792. Bald aber brachen Kampagne im Heere der Verbndeten Krankheiten aus, und nach einer nutzlosen 1792 Kanonade bei almt) zog es ohne (Erfolg der den Rhein zurck. Nun gingen die Franzosen zum Rngriff der; sie besetzten Mainz, ver-trieben die sterreicher aus Belgien und verkndeten Krieg den Palsten, Friede den Htten". 3. Zusammenbruch des franzsischen Knigtums. Der milungene Feldzug der deutschen Gromchte strzte den König Ludwig Xvi. noch tiefer ins verderben. Rm 20. Juni 1792 brachten Volksmassen durch einen (Einbruch in die Tuilerien die knigliche Familie in Schrecken Erstrmung und Lchmach- am 16. Rugust zwang sie der Pbel durch (Erstrmung dertuilerien. t t- ri k v c rk i v u Z der Mutierten, wobei die knigliche Schwetzergarde den Heldentod starb (Thorwaldsens Lwe zu uzern), zur Flucht in die Nationalversammlung. Diese enthob den König seines Rmtes und setzte die kniglich e Familie im Templeturm gefangen. Damit war die Der-fassung von 1791 vernichtet. Die Rnhnger des Knigs wurden eingekerkert und durch die Septembermorde (2.-7. Sept. 1792) hingeschlachtet. 109. Oer Nationalkonvent und das Direktorium. National- i. Der Nationalkonvent 17921795. (Eine neue national-onden Versammlung, er sogenannte Nationalkonvent, schaffte gleich in Frankreich &er ersten Sitzung die Knigswrde ab und machte Frankreich zur Re= Republik (2i_ $ept. 1792). Ruf Betreiben der wilden Revolutionre Robes- pierre, Danton, Marat wurde dann Ludwig angeklagt, er u< habe sich mit Frankreichs Feinden gegen die Freiheit des Volkes ver-wigs Xvi. schworen; der Konvent verurteilte ihn zum Tode. Rm 21. Januar 1793 fand die Hinrichtung desknigs statt; er starb mit wrdiger Fassung. Wohlfahrt?- Die vollziehende Gewalt bertrug der Konvent nun dem Wohlfahrts-ausfchu& au$^uj^ der aus neun Jakobinern gebildet wurde. Jetzt wurden die Girondisten, d. h. die gemigteren Mitglieder des Konvents, die meist

15. Teil 3 - S. 90

1874 - Leipzig : Teubner
- 90 - und Friedrich Wilhelm Ii (August 1791) fanden die eigenntzigen Forderungen der Emigranten entschiedene Zurckweisung, zu Gunsten des franzsischen Knigs ward eine gemssigte Erklrung abgegeben. Am 7. Febr. 1792 schlofsen Preußen und Oestreich ein Defensivbndnis. Am 1. Mrz starb Leopold Ii, es folgte Franz Ii. 110. In Frankreich gewann die Kriegspartei die Oberhand, ein neues aus Girondisten gebildetes Ministerium (Du-mouriez, Roland) ntigte am 20. April 1792 den König zur Kriegserklrung an Oestreich (Vorwnde: Oestreichs Rstungen und seine Bndnifse mit anderen Mchten gegen Frankreich). Am 26. Juli folgte auf Grund des Berliner Bnd-nifses die Kriegserklrung Preußens an Frankreich (s. 117), die brigen Mchte blieben vorlufig neutral. Da die ersten Unglcksflle des Kriegs der Verrterei zugeschrieben und die Weigerung des Knigs, der Deportation der eidverweigernden Priester beizustimmen, seiner Hinneigung zur Reaction beigemessen ward, so sah sich der König am 20. Juni in den Tuilerien der Rohheit des Pbels preisgegeben. Lafayette verliefs das Heer, um Mafsregeln zum Schutz des Knigs zu treffen: man machte ihm ein Verbrechen daraus, und er floh zu den Oestreichern (gefangen auf dem Spielberg bei Olmtz). Whrend die Feuillans aus der Legislative austraten, bereitete der Berg den Sturz des Knigtums vor (die Marse iller). Beim Sturm auf die Tuilerien (10. Aug. Nieder-metzelung der Schweizergarde) floh Ludwig Xvi in die Versammlung, welche ihn und seine Familie in den ttempel> setzte, die knigliche Gewalt suspendirte und die Ordnung der Verfassung einem durch allgemeines Stimmrecht zu whlenden Nationalconvent berlief. Ein neues Ministerium ward eingesetzt (Danton Justizminister), die Gter der Emigranten und der den Eid verweigernden Priester eingezogen, zahllose Verhaftungen vorgenommen. Um durch Schrecken jeden Widerstand zu ersticken, veranlasste Regierung und Gemeinderat die Niedermetzelung der Gefangenen in Paris (Septembermorde 2.-6. Sept.). Der Convent 21. Sept. 1792 26. Oct. 1795. 111. Der neu gewhlte Convent, welcher aus den leidenschaftlichsten Demagogen bestand, begann sein Werk mit der Abschaffung des Knigtums und Erklrung der Republik. Die Bergpartei, gefhrt von Robespierre, Marat und Danton, trat jetzt in erbitterten Kampf um die hchste Gewalt mit der Gironde, welche die Septembermorde misbilligte und das Leben des Knigs zu retten suchte, der am 26. Dec. 1792 wegen angeblichen Hochverrats in Anklagezustand versetzt wai. Der Procefs ward vor dem Nationalconvent gefhrt, aber weder die

16. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 192

1902 - Leipzig : Voigtländer
192 Dritte Periode der Neuzeit. Champagne diesem an. So kam es zu dem Feldzuge des Jahres 1792. Unter 1792 dem Herzoge Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig rckte ein aus Preußen, sterreichern und Emigranten be-stehendes Heer in Frankreich ein. Der Herzog erlie ein drohendes Manifest gegen die revolutionre Regierung und drang in die Cham-pagne vor, mute sich aber, weil sein Heer durch Krankheiten sehr Vaimy geschwcht war, nach der Kanonade von Valmy ohne jeden Er-folg der den Rhein zurckziehen. Die Franzosen rckten nach und nahmen unter dem General Custine die unverteidigte Neichsfestung Mainz ein. Die sterreicher wurden von Dumouriez bei Je-Jemappes mappes geschlagen und rumten Belgien (Aufruf aller Völker zur Freiheit; Krieg den Palsten, Friede den Htten"). 3. Die Septembermorde. Der milungene Versuch sterreichs und Preuens, sich in die franzsischen Angelegenheiten einzumischen, strzte den unglcklichen König Ludwig Xvi. vollends ins Verderben. Am 20. Juni 1792 suchten ihn die Massen durch einen neuen Aufstand d^T.merien^nzuschchtern,- am 10. August zwang ihn ein Sturm des Pariser Pbels auf die Tuilerien (wobei die treue Schweizergarde den Heldentod starb,- der Lwe von Luzern) zur Flucht in die National-Versammlung. Diese entkleidete ihn vorlufig seiner Macht und lie ihn als Gefangenen in den Templeturm abfhren. Hiermit waren der konstitutionelle Staat und die Verfassung von 1791 vernichtet. Die in den Gefngnissen schmachtenden Gegner der jakobini-schen Partei, besonders Adelige und Geistliche, 14001500 Menschen, mor?i?92wurden durch die fnftgigen Septembermorde (2.7. Sept.) aus ffianton Veranstaltung des neuen Iustizministers Danton hingeschlachtet. 69. Der Nationalkonvent und die Schreckensherrschaft. Die Direktorialregierung. National- 1. %Cv Nationalkonvent (September 1792 bis Okt. 1795). Eine neue Nationalversammlung, der Nationalkonvent, schaffte sogleich in der ersten Sitzung (21. Sept. 1792) das Knigtum ab un^ erklrte Frankreich fr eine unteilbare Republik. Die Bergpartei unter Robespierre, Danton und Maral bewirkte, da der König (Louis Eapet") angeklagt wurde, er halte es mit Frankreichs Feinden und habe Gewalt gegen die Brger gebraucht. Er wurde vom Kon-

17. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 207

1896 - Hannover : Manz & Lange
Der Sturz des franzsischen Knigtums. 207 4) Der Sturz des Knigtums. Bald nachdem Ludwig Xvi. die Verfassung unterzeichnet hatte, lste sich die verfassunggebende Nationalversammlung (30. September 1791) auf, und eine neue, die gesetzgebende National-Versammlung, trat an ihre Stelle. Das Verfaffungswerk war jedoch nur von kurzer Dauer. Denn viele Leute meinten, da dem Volke noch nicht genug Rechte gegeben worden seien, da die republikanische Verfassung und die u n n m -schrnkte Volksherrschast eingefhrt werden msse. Ihren Sammelpunkt hatten diese Unzufriedenen in einem politischen Verein, dem Jakobinerklub*) in Paris, der berall in den Provinzen Tochterklubs ins Leben rief und die Volksmassen in bestndiger Erregung hielt. Er wurde in der Hauptstadt so mchtig, da der König sogar aus seiner Mitte sich republikanisch gesinnte Minister nehmen mute. Auf deren Veranlassung erklrte Ludwig Xvi. im Frhjahr 1792 dem Kaiser Franz Ii. den Krieg. Dieser Neffe des Knigs, der eben seinem Vater Leopold Ii. in der Re-gierung gefolgt war (er herrschte als deutscher Kaiser 1792 bis 1806, als Kaiser von sterreich bis 1835), weigerte sich nmlich/ das Bndnis zu lsen, das sein Vorgnger vor kurzem mit dem kriegslustigen König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen zur Aufrechterhaltung der monarchischen Ordnung in Frankreich" geschlossen hatte. Der Kriegserklrung Frankreichs an den Kaiser folgte alsbald die Preuens an Frankreich. Im Sommer 1792 berschritt ein starkes aus sterreichern und Preußen zusammengesetztes Heer unter dem Herzog Karl Ferdinand von Brannschweig^) die franzsische Grenze. *) Der Jakobinerklub hatte seinen Namen davon, weil er seine Zusammenknfte in einem ehemaligen Jakobinerkloster abhielt. 2) Einem Neffen des Helden im siebenjhrigen Kriege.

18. Geschichte der neueren Zeit - S. 94

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
94 Die Zeit der gr. franzsischen Revolution u. d. napoleonischen Militrdiktatur. weigernde Mitglieder nun die hrteste Verfolgung traf. Die feierliche Eidesleistung auf dem Marsfeld am Jahrestag des Bastillensturms. am 14. Juli 1790, bei der Talleyrand an der Spitze der Abtrnnigen als Oberpriester des Staatsgtzen amtierte, war als Friedensfest ein Hohn auf den das Land durchtobenden Brgerkrieg. Unter den Trugworten Freiheit. Gleichheit. Brderlichkeit" verbte der neue Despot Volk rgere Gewalttaten, als je ein Herrscher im Bewutsein seiner absoluten Gewalt. Der einst vergtterte Necker floh vor der Wut des Volkes in die Schweiz. Als Mirabeau starb (2. April 1791), besa der wie ein Gefangener behandelte König keine Sttze mehr gegen die Gewaltherrschaft der Jako-biner, deren Fhrung allmhlich der tckische Maximilian Robespierre bernahm, während der Donnerer Danton das Haupt der etwas ge-migten Cordeliers war und der verkrperte Menschenha Marat mit ^uch des* seinem Ami du peuple" an dem Sturz des Thrones arbeitete. Zn Knigs spt griff der König zu dem letzten Mittel, das ihm blieb, wollte er die ^79?""' Ordnung wiederherstellen, zur Flucht (20. 21. Jnni 1791). Er wurde von einem Jakobiner in St. Menehould erkannt, in Varennes festgehalten und samt seiner Familie nach Paris zurckgebracht. Die Nationalver-sammlung suspendierte das Knigtum, bis Ludwig die vollendete Ver-fassung beschworen hatte (14. September 1791). Mit Mhe fetzte der bekehrte Jakobiner Barnave die Unverletzlichkeit und Unverantwortlichkeit des Knigs durch. Aber was galten der Gewalt Gesetze? Am 30. September 1791 lste sich die verfassunggebende Versammlung auf. von der kein Mitglied nach Robespierres Antrag in die gesetzgebende treten durfte. 64. Die gesetzgebende Versammlung (1791 1792). Berrfchnft der Girondisten. Beginn des Krieges der Resolution mit dem Hns= Assernbiea |an(jt In der am 1. Oktober 1791 zusammentretenden Nationaler-n~ fanuntung. die 745 Abgeordnete zhlte, befanden sich viele Feuillauts. latii7qi darunter Barnave. die, auf dem Boden der Verfassung stehend, ein kon-bifloinstitutionelles Knigtum duldeten. Das bergewicht aber besaen die Re-1792. publikaner. unter denen die aus dem Departement Gironde stammenden ^rndisten- ofc)er ^ an sie ^schlieenden Abgeordneten als Redner besonders hervor-' traten. Dazu gehrten Brissot, Condoreet, Gnadet. Vergniand. Ihr Ziel war Errichtung einer Brgerrepublik. Den Mittelpunkt des Kreises bil-bete das frhere Mitglied der Constituante Roland oder vielmehr dessen berspannte Frau. Um das Knigtum zu strzen und sich die Herrschast zu sichern, arbeiteten sie ans einen Krieg mit dem Ausland hin, der auch gemigten Elementen als ein letztes Mittel erschien, den Staat ans der Anarchie zu erretten. Brissot bezeichnete den Krieg als notwendig Grnde zum ^nr Verbreitung der beglckenden Freiheitsidee. Einen willkommenen l'ic0, Grund zum Streit mit Deutschland bot den Girondisten das unkluge, herausfordernde Benehmen der Emigranten besonders in den rheinischen Landen. Begrndetere Beschwerden aber konnte der Regensbnrger Reichs-

19. Die Neuzeit - S. 195

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— 195 — Die französische Revolution. 1715—1774 Ludwig Xv. Voltaire, Montesquieu, I. I. Rousseau. 1774—1793 Ludwig Xvi. 1786—1797 Friedrich Wilhelm Ii. König von Preußen. 1789 im Mai Eröffnung der Reichsstände in Versailles. 1789—1791 Die konstituirende Nationalversammlung. 1789 14. Juli Erstürmung der Bastille. 4. Aug. Abschaffung der Privilegien. 5. Okt. König und Nationalversammlung begeben sich nach Paris. 1790—1792 Leopold Ii. 1791 im April Mirabeau f. Fluchtversuch Ludwigs Xvi. 1791—1792 Die gesetzgebende Nationalversammlung. Girondisten. Ministerium Roland. 1792 im April Frankreichs Kriegserklärung an Oestreich, das sich mit Preußen verbündet. 10. Aug. Sturm auf die Tuilerien. 2—5. Sept. Massenmord unter Danton. Revolutionskrieg. Kanonade von Valmy. Sieg Dumouriez' bei Jemappes. 1792—1806 Franz Ii. deutscher Kaiser. 1792—1795 Der Nationalkonvent. Frankreich eine unteilbare Republik. 1793 21. Jan. wird Ludwig Xvi. enthauptet. 1793—1797 Die erste Koalition gegen Frankreich. 1793 Sieg der Oestreicher bei Neerwinden. Fall der Girondisten. 1793 Juni— 1794 Juli die Schreckensherrschaft. Marat von Charlotte Corday ermordet. Sturz der Dantonisten. Robespierre im Juli (Thermidor) 1794 hingerichtet. Bürgerkrieg in der Vendee und in Südfrankreich. 1794 Jourdan siegt bei Fleurus. Holland batavische Republik. 1795 Friedrich Wilhelm Ii. schließt den Separatfrieden von Basel und tritt von der Koalition zurück.

20. Lehr- und Lesebuch für den Deutschen Geschichtsunterricht - S. 242

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
242 Sorge fr Kunst und Wissenschaft und Volksbil-dung: (Knigliche Bibliothek, Bau von Kirchen und Schulen, Generallandschulreglement.) Gerichtswesen: Neue Gerichtsordnung. (Abschaffung der Folter. Gleichheit aller vor dem Gesetz.) 1772 I. Teilung Polens. Friedrich erwirbt Westpreuen und den Netze-distrikt mit Bromberg. Friedrich W il h el m Ii. und dies ranz sis che Revolution. 1793-1795 Die Ii. und Iii. Teilung Polens. (Posen, Danzig und Thorn. Sdpreuen und Neuostpreuen.) 1789 Ausbruch der franzsischen Revolution. Ursachen Konstituierende Nationalversammlung. Schwur im Ballhause. Auf-stand in Paris. Bastille-Sturm. (Folgen!) Beschlsse der National-Versamm-lung. Erklrung der Menschen- und Brgerrechte Beschrnkung der kniglichen Macht. Neue Einteilung des Staates. Die Geistlichen brgerliche Beamte Thron und Altar umgestrzt.) 2)er Atnig rom Pbel nach Paris gefhrt. Zakobinerklub Mirabea.i kmpft fr den Thron. 1791 Flucht De Knigs. Die gesetzgebende Versammlung. (Giron- disten.) 1792 Erstrmung der Tuilerieen. Der König ein Gefangener des Volkes. Proskriptionen. Danton. Robespierre. Marat. Septembermorde. National- Konvent. (Girondisten. Berg. Ebene.) Absetzung des Klligs. Stiftung der Republik. 1798 Hinrichtung des Knigs. Folgen: Brgerkrieg in der Vendee. Ver- mehrung der uheren Feinde. Bolksausstand gegen die Girondisten. Marat ermordet. Schreckensherrschast. (Napoleon Bonaparte.) 1794 Robespierre hingerichtet. 5 Direktoren. 1799 Bonaparte strzt die Direktorialregierung. (Direktor, 1. Konsul, Diktator) 1804 Aapoleon Kaiser der Franzosen. 1792 Auere Kriege. Feldzug in der Champagne. 1. Koalition. (Verbndete?) Das linke Rheinufer den Franzosen preisgegeben. Friede zu Basel.. (1795.) Bonapartes Siegeszug durch Italien. Feldzug in Osterreich. Friede zu Campo Formio. 17971840 Friedrich Wilhelm Iii. 17981799 Egyptiiche Expedition. (Abukir) 17991801 2. oalttionstrieg. (Verbndete !) Rastadter Gesandten Mord. Schlacht ander Trevia, bei Nori, bei Zrich. Suwarows bergang der den Gotthardt. -Hohenlinden. Marengo. Frieden zu Lneville. (Der Rhein Frankreichs Grenze.) 1805 3. Koalitionskrieg, iverbndete!) Kapitulation von Mm. Trafalqar. Austerlitz. Friede zu Preburg. (Oesterreichs Unterwerfung.) Vertrag zu Schnbrunn. 1806 Rheinbund gestiftet; Kaiser Franz legt die deutsche Kaiserkrone nieder. Preuens Sturz. Grnde? Veranlassung? io. Oktober Saalsetd. (Prinz Louis Ferdinand fllt.) 14. Ottober Jena und Auelstedt. Folgen dieser Niederlagen: Der König giet den Staat verloren und flieht nach Preußen. Die Minister schwren Napoleon den Eid der Treue. bergabe der Festungen. (Erfurt. Spandau. Berlin. Stettin. Magdeburg. Hameln. Glogau. Breslau. Danzig u. a.) Kolberg und Graudenz ge-rettet. (Nettelbeck. Schill. Gneisenau. Courbire) Sachsen tritt dem Rheinbunde bei. 1807 Schlacht bei Preuisch-Eylau. (Folgen!) Schlacht bei Preuischfriedland. Alexanders Abfall. Waffenstill-stand. Friede von Tilsit. (Die Hlfte des Landes geht verloren. [Welche Teile?] Besetzung der Festungen. Kriegskontribution. Verringerung des Heeres. Handelssperre.) 1808 Kongre zu Erfurt. (Huldigung der Fürsten. Napoleon auf dem Hhepunkte feiner Macht. Preuens tiefste Schmach.) 180813 Preuens Wie dergeburt. Einwirkung des Unglcks auf den König. Männer jener Zeit: Humboldt hebt den Volksunterricht. Zahn erzieht durch das