10
Grundzüge der Heimatskunde.
und ab, je nachdem es wärmer oder kälter wird. Für die Messung teilt
man die Röhre ein. Als Ausgangspunkt der Teilung wählt man die
Wärme, bei welcher das Wasser gefriert. Es ist das der Nullpunkt
der Teilung oder Skala. Einen zweiten dauernd gleichen Wärmegrad
giebt uns das siedende Wasser. Die Strecke der Röhre zwischen dem Stande
Punkt der Flüssigkeit bei dem Gefrieren und bei dem Sieden des
Wassers teilen wir nach der Angabe des Schweden Celsius in 100,
nach der des Franzosen Reanmnr (reomür) in 80 Teile oder Grade.
Das hundertteilige Thermometer ist bei allen wissenschaftlichen Beobach-
tungen im Gebrauch,
wärme ®Mlunsen mit Hilfe eines solchen Thermometers ergeben that-
sächlich einen Unterschied in der Wärme unter der freien Sonne und im
Schatten der Bäume. Wenn man von der Wärme der Luft schlechthin
spricht, versteht man stets die Schattenwärme. Durch Messung dieser
von Tag zu Tag erhält man einen Überblick über ihre Veränderung.
Bildet man ans allen Messungsergebnissen das Mittel, so bekommt man
die mittlere Wärme für den Ort. Diese ist ein wichtiges Merkmal für die
Klima. Beurteilung des mittlere» Witterungszustandes, deu man auch als Klima
bezeichnet. Weitere Merkmale für das Wetter und das Klima sind die
Niederschlagsverhältnisse, die vorherrschenden Winde und der
Grad der Bewölkung.
§ 9. Das Wetter an dem Tage unseres Ausfluges hat sich int Laufe der
®c= Zeit wesentlich geändert. Die kleinen Wolken am Horizont siud gewaltig
' gewachsen, eiue schwarze Wolkenschicht, begrenzt durch mächtige Haufen-
wölken, ist am Himmel emporgestiegen. Es naht ein Gewitter! Plötz-
lich durchleuchtet das dunkle Gewölk ein greller Lichtschein, es b litzt, und
kurz darauf vernehmen wir ein die Luft erschütterndes Geräusch, es rollt
der Donner. Zu gleicher Zeit gerät die ruhige, schwüle Luft iu Be-
weguug, eiu Wind erhebt sich und schwillt bald zum kräftigen Sturme
au. Wir müssen eilen, um unter Dach und Fach Schutz zu suchen; deuu
schon fallen einige große Tropfen, zunächst vereinzelt, dann mehr, es regnet.
Jetzt vernehmen wir ein prasselndes Geräusch, es schlägt wie mit Steinchen
an die Fenster. Eiskörner fallen aus den Wolken herab, es hagelt.
Wärme- In den höheren Schichten der Luft muß es hiernach kalt feiu, fodaß
nähme die Wassertropfen zu Eis erstarren konnten. Tatsächlich vermindert
mit der ^ ch diewärmederluft mit der senkrechtenentfernnng v o m
Boden, von dem aus sie vorwiegend ihre Erwärmung erfährt. In den
hohen Gebirgen giebt es Gebiete, in denen der Niederschlag aus deu Wolken
fast nur als Schnee fällt. Dieser Schnee schmilzt dort nie weg, sondern
sammelt sich in den Mulden der Berge au, verdichtet sich unter dem eigenen
Druck, wie in der Hand des Kindes der Schneeball, allmählich zu Eis,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Der Horizont und die Himmelsrichtungen. 19
Von der Fruchtbarkeit des Bodens, von dem Reichtum des Landes § 15.
an Stoffen, die in der Industrie verwertbar sind, und von den günstigen
Verkehrsverhältnissen hängt die Möglichkeit der Besiedlung ab. Die dichte.'
Menschen wohnen nicht überall gleich dicht bei einander.
Ein Blick von dem Gipsel unseres Berges lehrt das schon zur Genüge.
Dort reiht sich Ortschaft an Ortschaft, und daneben breiten sich weite
Flächen aus, die kaum eine menschliche Wohnung zeigen. Wir erkennen,
daß die Orte namentlich längs der Hauptstraßen sich drängen. Auch am
Fluß im Thal liegen zahlreiche Siedlungen, während abseits von der Straße
die Dörfer immer seltener werden.
Die Menschen, welche fast über die ganze Erde verbreitet sind,
zeigen sehr verschiedene Eigenschaften, je nach der Natur des Landes, Rassen,
dcts sie bewohnen. Schon äußerlich sind sie in ihrem Aussehen, nament-
lich nach der Farbe der Haut und des Haares, verschieden. Wir teilen sie
in Völker und Rassen. Wir selbst gehören der weißen Rasse an.
Sodann weichen sie hinsichtlich ihrer geistigen Fähigkeiten, ihrer Gesittung
und Religion erheblich von einander ab. Aus höherer Stuse der Gesittung
vereinigen sie sich zum Schutze ihrer Unternehmungen wie ihrer Person und
ihres Eigentums zu geordneten Gemeinwesen, zu Staaten, an derenstaaten.
Spitze entweder ein erblicher Fürst oder ein erwählter Führer, ein Präsi-
d e n t steht. Erstere Verfassung des Staates bezeichnen wir als M o n archie,
letztere als Freistaat oder Republik.
Auf der höchsten Stuse der Gesittung befriedigt deu Menschen nicht
mehr allein die Erledigung aller nur auf die Erhaltung des Lebens gerichteten
Aufgaben, sondern es erfüllt ihn ein Streben nach höheren Dingen, er
sucht auch nach dem Ursprung der Erscheinungen und nach den Gesetzen,
die in ihnen herrschen; er sucht nach der Wahrheit, die in ihm und in der
Natur alles lenkt und leitet. Damit erwacht die Wissenschaft, die uns Wissen-
die Wege zur Verbesserung der Wohlfahrt des Menschen zeigt.
Wir haben auf dem Ausflug in die Umgebung unseres Heimatsortes 8 16.
eine Reihe von Erscheinungen kennen gelernt, welche in ihrer Gesamtheit begriff
die Natur unserer Heimat ausmachen. Sie zu schildern, und künde.'
ihre wechselseitigen Beziehungen festzustellen, ist die Aufgabe der Heimats-
knnde. Erweitern wir unsere Schilderung, betrachten wir die gesamte Erde
oder einheitliche Teile derselben, so erfüllen wir die Aufgabe der Wissen-
sehnst, welche wir Geographie oder Erdkunde nennen.
Der Himmel imi) seine Erscheinungen.
Acr Horizont und die Himmelsrichtungen.
Von dem Gipfel unseres Berges aus überschauen wir eine angen- § 17.
scheinlich kreisrunde Landsläche. Über ihr wölbt sich der Himmel. Wo Der H°.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Die Bewegung der Sonne.
Die kürzeste Linie, die von ihm am Himmel nach dem Horizont gezogen
wird, führt zum Nordpunkt.
Kl. Bär oder Kl. Wagen.
® Ol
Gr- Bär oder Gr. Wagen.
Aber ein Orientieren Kompaß
nach den Gestirnen ist
unmöglich, sobald Wol-
ken den Himmel be-
decken. Für solche Fälle
hat uns die Natur mit
einem anderen Hilfs-
mittel versehen. Es ist
der Kompaß. Dieser
besteht aus einer Kapsel,
in bereit Mitte eine
Nadel so angebracht ist,
daß sie sich frei drehen
kann. Die Nadel ist
magnetisch. Sie hat die
Eigenschaft, sich immer
so zu stellen, daß das
eine besonders gekenn-
zeichnete Ende nach
einem Orte in der Nähe
des Nordpunktes zeigt.
Fig. 18. Sternbild des Bären.
Ate Äewegung der Zonne.
Der Bogen, den die Sonne am Tage beschreibt, steht nicht senkrecht § 18.
auf dem Horizont, sondern schräg. Auch ist er nicht Tag für Tag gleich Sonnen-
groß; aber die Bogen sind unter einander stets gleichlaufend. Die Sonne
muß somit um Mittag verschiedene Höhen erreichen. Wir können das auch
au der Länge unseres Schattens beobachten.
Merken wir uns jeden Morgen am Horizont den Ort des Sonnen-
anfganges und jeden Abend den des Sonnenunterganges, so sehen wir,
daß diese meist nicht mit dem Ost- und Westpnnkt zusammenfallen.
Unsern Ausflug mögen wir im Juni ausgeführt haben; in dieser Zeit Sonnen-
nimmt der Sonnenbogen täglich zu, und der Aufgangs- und Untergangs-
ort wandert am Horizont nach Norden. Um die Mitte des Sommers,
genau am 21. Juni, erreichen diese ihre nördlichsten Stellungen und zu-
gleich die Sonne um Mittag ihren höchsten Stand. Dann wandern die
Orte des Aufgangs und Untergangs wieder zurück zum Ost- und Westpunkt,
mit denen sie am 23. September zusammenfallen. Wir sehen aber nun die
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
24
Grundzüge der Heimatskunde.
Das uns nächste Gestirn ist der Mond, dann kommt die Sonne, die
schon rund 150 Millionen Kilometer entfernt ist. Es ist das aber noch
nah im Verhältnis zu dem Abstand des uns nächsten Fixsterns. Dieser
ist so weit, daß sein Licht 37a Jahre braucht, um die Erde zu erreichen.
Von der Sonne gelangt das Licht in 8v4 Minuten zu uns.
>rejuttö Alle diese Sterne beschreiben in den gleichen Zeiten, nämlich während
Erdc. eines Tages, einen vollen Umlauf um deu Himmel. Es ist diese Bewegung
aber nur eine scheinbare. Sollten die Gestirne tatsächlich die Bewegung
ausführen, müßten sie bei der ungeheuren Entfernung mit unfaßlich großer
Fig. 21. Ausblick auf das Meer vom Ufer aus.
Geschwindigkeit fortschreiten. Coperniens hat uns nun gelehrt, daß
nicht der Himmel, sondern die Erde sich bewegt. Sie dreht sich inner-
halb 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse.
Pole. Die Endpunkte der Achse sind die Pole der Erdkugel. Verlängern
wir die Achse über die Erde hinaus, so treffen wir auf die Himmels-
pole, die Endpunkte der Himmelsachse, um welche sich scheinbar alle Sterne
bewegen.
An unserem nördlichen Himmel ist der Pol leicht zu finden. Es
steht dort der Polarstern, der uns die Nordrichtung bei Nacht zu siudeu
ermöglicht.
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Die Erde.
25
Wo die Sonne um Mittag steht, liegt Süden. Denken wir uns nun § 22.
deu Südpunkt über den Zeuith mit dem Nordpunkt verbunden, so erhalten
wir eiueu Kreis am Himmelsgewölbe, welcher der Mittagskreis heißt. Knie«.
Wir können uns diese Linie auch über die Erde gelegt vorstellen. Sie
verläuft dann in der Nord-Südrichtung (N S) und führt uns um die
Erde herum zu deu Polen. Diese nordsüdlich verlaufenden Linien heißen
Mittagslinien oder Meridiane.
Alle Orte der Erde, welche auf der nämlichen Mittagslinie liegen,
haben zu gleicher Zeit Mittag. Wir bekommen damit eine Möglichkeit,
die Lage eines Ortes zu einem anderen westlich oder östlich zu bestimmen. .
Wir brauchen dazu nur die Mittagslinien zu numerieren. Nehmen wir
die durch unseren Heimatsort
gehende Mittagslinie als den
Ausgang der Zählung an,
und denken wir uns um die
Erde eine bestimmte Anzahl
von Meridianen gelegt, so
können wir ermitteln, auf
dem wievielsten Meridian der
nächste größere Ort im Westen
oder Osten von uns liegt.
Wir haben damit seine West-
liehe oder östliche Entfernung
bestimmt. Man nennt diese
Entfernung die geogra- Gcogr.
phische Länge, die Mit- fion0c"
tagslinien darum auch Lau-
g eu kr eife.
Man teilt die Erde nach 360 solchen vom Pol zu Pol gehenden Linien
ein. Innerhalb 24 Stunden überschreitet scheinbar die Sonne diese 360
Linien; vou einer zur anderen braucht sie also 24:360 Stunden oder
4 Minuten. Orte, die um 4 Minuten später oder früher Mittag haben
als wir, liegen demnach auf dem nächsten Meridian oder der nächsten
Mittagslinie.
Die Entfernung von Meridian zu Meridian heißt ein Längengrad.
Wir messen sie auf Linien, welche wir uns senkrecht zu den Meridianen
um die Erde gelegt denken. Da wir 360 Mittagslinien haben, giebt es
auch 360 Längengrade. Als Ausgangspunkt sür die Zählung wählt man
gewöhnlich den durch die Sternwarte von Green wich (grinitsch) bei
London gehenden Meridian. Bon diesem aus zählt man nach Westen und
Osten je 180 Grade. Mau schreibt auch 180°.
Stor&pol
Fig. 22'. Mittagslinien oder Längenkreise.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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26
Grundzüge der Heimatskunde.
Geogr.
Breite.
Äquator.
Breiten-
kreise.
Uni aber die Lage der Orte vollkommen zu bestimmen, müssen wir
auch iu nordsüdlicher Richtung ihren Abstand feststellen. Zu diesem Zwecke
benutzen wir die senkrecht zu den Meridianen um die Erde gelegten Kreise.
Alle Punkte eiues solchen Kreises habeu von deu Polen gleiche Abstände.
Ein Kreis hat von beiden Polen die gleiche Entfernung; er halbiert die
Erde. Man bezeichnet diesen Kreis
als den Gleicher oder Äqua-
tor. Die Entfernung vom Nordpol
zum Südpol beträgt 180", die
vom Äquator bis zu einem der
Pole, ans einem' Meridian ge-
messen, mithin 90". Diese Strecke
ist ein Viertel des Erdumfanges.
Alle Kreise, die senkrecht zu deu
Meridianen gezogen sind, laufen
in der gleichen Richtung wie der
Äquator um die Erde, sie sind
also parallel zu diesem und heißen
P a r a l l e l k r e i s e. Man zählt
vom Äquator zum Pol 90 Parallel-
kreise, die je um einen Grad von
einander abstehen. Man bezeichnet
man nennt den Abstand eines
Südpol
Fig. 23. Breitenkreise oder Parallelkreise.
8 23.
Größe
der
Lrde.
§ 24.
Be-
wegung
uiu die
Sonne.
sie auch als Breiten kreise; denn
Punktes vom Äquator seine geographische Breite.
Sobald wir die Größe der Erde kennen, sind wir auch im stände,
die Größe der Breiten- und Längengrade iu Längenmaßen anzugeben.
Als Einheit dieser Maßangaben hat man einen Bruchteil des Erdumfanges
gewählt. Es ist das Meter, der 40millionste Teil des Erdumfanges.
1000 Meter bilden eilten Kilometer, 7420 Meter eine deutsche Meile.
Für den Abstand der Erdoberfläche von ihrem Mittelpunkt hat man eine
Länge von 6370 Kilometern berechnet; das ist der Erdhalbmesser oder
Radius. Für die Länge eines Breitengrades bekommen wir 10000:90
oder Iii Kilometern. Die Größe eines Längengrades kann aber nicht
so ohne weiteres berechnet werden; denn diese verändert sich. Wir sehen
die Meridiane sich in den Polen vereinigen; in ihnen wird also ihr Ab-
stand gleich null. Vom Pol aus eutferuen sie sich und erreichen ihren
größten Abstand am Äquator. Dort beträgt er 40000:360 oder wieder
Iii Kilometer.
Die Erde steht im Weltenraum uicht still. Sie umkreist die
Sonne. Der Zeitraum, innerhalb dessen sie diesen Umlauf vollendet, ist
ein Jahr.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Die Erde.
39
Die von diesem Breitenkreis umschlossene Kugelfläche heißt die kalte
Zone oder Polarzone, ihr Begrenzungskreis Polarkreis. Für diesen
geht die Sonne einmal im Jahr wahrend eines Tages nicht unter und
einmal nicht auf. Die Länge der
Tage ist also im Winter und,
Sommer sehr verschieden, außer-
V , '*J dein steht die Sonne stets ziem-
lich niedrig über dem Horizont.
Das bedingt kalte Winter und
Sommer.
Fig. 27. Die Zonen der Erde.
im allgemeinen gemüßigt.
An-
ziehung.
Zwischen den Wendekreisen ®e°
^ cr> < t •: v 5s' inofjtgtc
und Polarkreisen liegen die ge- gone.
mäßigten Zonen der Erde.
Innerhalb dieser erreicht die
Sonne niemals den Zenith, bleibt
aber auch niemals während eines
Tages dauernd über oder unter
dem Horizont. Sommer und
Winter ist darum weniger scharf
geschieden, in beiden ist die Wärme
In einer dieser Zonen wohnen wir selbst.
Die Erdkugel schwebt § 26.
frei im Weltraum. Wir
stehen auf ihr ebenfalls
frei beweglich. Aber wir
fallen gleichwohl nicht von
ihr ab, sondern fühlen
uns ganz fest und sicher.
Auch die losen Steine auf
unserem Berg bleiben lie-
gen. Ja, werfen wir einen
davon hinaus in die Luft,
dann kehrt er von selbst
zur Erde zurück. Diese
zieht ihu an, wie sie auch
uns fest an sich hält. Sie
besitzt eine Anziehnngs-
kraft, welche bewirkt, daß
die Körper schwer sind. Diese Kraft ist überall nach dem Mittelpunkt der
Erde gerichtet. Hängen wir ein Gewicht an einem Faden auf, fo weift
seine Richtung nach dem Mittelpunkt der Erde. Der Faden hängt senk-
Baum
Turm
Antipode od
Ge£eiuüssler
Fig. 28. Standrichtungen auf der Erde.
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TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Die Darstellung der Erdoberfläche.
33
Iii
Flächen werden wohl auch durch Farbentöne noch besonders kenntlich
gemacht.
Durch richtige Auswahl und Anlage der Zeichen und Farben ge-
Winnen die Kartenbilder außerordentlich au Klarheit und Übersichtlichkeit,
sie wirken fast wie er-
ü
Huberte Darstellungen des
Geländes.
Man hat auch viel- §31.
fach wirklich erhabene s)icilcf-
|||? Karten, sogenannte Re-
liefs hergestellt. In
ihnen siud die Orte nicht
nur nach ihrer Ansdeh-
nnng in Länge und Breite,
sondern auch nach
ihrer Höhe einge-
tragen. Da jedoch
die Erhebungen des
Landes im Verhält-
uis zur Flächenaus-
dehuuug im all-
gemeinen sehr ge-
ring sind, so
können Reliefkar-
ten nur in groß-
ßeu Maßstäben
angefertigt wer-
den. Bei einem
Maßstabe vou
l : 100000 er-
scheint ein Berg
von 100 m Höhe
nur als eiue Er-
hebung vou 1 mm.
. Die Karten
geben auf der
ebenen Fläche des
Papieres einen 4.eil der Erdoberfläche wieder. Diese ist aber gekrümmt,
da die Erde eine Kugel ist. In der Karte wird somit die Erdoberfläche
verebnet. Die Verebuuug ist nicht ausführbar, ohne daß das Bild> des
Landes verzerrt wird. Wollen wir ein vollkommen getreues Bild der
Ule, Lehrbuch der Erdkunde'. I. ■}
Fig. -9.
Schlaffen- (1) und Höhenlinienzeichunng (Ii) eines
Iii, Iv und Y sind Querschnitte. ' '
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut]]
Die Erdteile.
35
Grad-
netz.
Erde entwerfen, müssen wir es auf eine gleichgekrümmte Fläche, also
wieder auf eine Kugel zeichnen. Eine solche Nachbildung nennen wir
einen Globus. Globus.
Der Globus liefert uns nur ein sehr verkleinertes Bild. Bei einer
Größe von 127 cm im Durchmesser haben wir eine Verkleinerung um
10 Millionen, d. h. 1 mm auf dem Globus
ist gleich 10000000 mm oder gleich 10 hm
auf der Erde.
Auf Globus und Karten bedürfen wir
zur Orientierung der Angabe der Himmels-
richtnngen. Es dienen uns dazu die Meri-
diaue und Parallelkreise, d. i. das
Gradnetz. Die Meridiane verlaufen von
Süden uach Norden, die Parallelkreise von
Westen nach Osten. Der Nordpunkt des
Kartenbildes -liegt in der Richtung des mit-
telsteu Meridians.
An der Hand solcher bildlicher Dar-
stellnngen kann man die ganze Erde bereisen;
denn wir vermögen bei richtigem Verständnis
aus deu Zeichen auf dem Kartenblatt gleich-
sam die Natur der Landschaften, die wir im
Geiste durchwandern, herauszulesen. Die Kar-
Gradnetz auf der ten geradezu in eigenartiger Schrift ge-
Erdkugel. gebeue Schilderungen der Länder.
Fig. 31.
Grundmge der Länderkunde.
Die Krdteile.
Aus dem Globus oder einer Karte der gesamten Erde erblicken wir § 32.
Wasser und Land. Das Wasser überwiegt; es nimmt sast ^ der Ober -
fläche ein, während nur */* dem Lande zufällt.
Das Wasser wird durch die Landmassen in mehrere Teile, Welt- Oceane.
meere oder Oceane, gegliedert. Wir unterscheiden 5 Weltmeere:
den atlantischen, den indischen, den pacifi scheu oder stillen
Oeean und das nördliche und südliche Eismeer.
Die Landmasse gliedern wir in 5 Erdteile oder Kontinente. Erdteile.
Sie heißen: Europa, Asien, Afrika, Australien und Amerika.
3*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Asien Afrika Australien Amerika
Südamerika.
163
Südamerika.
Südamerika ist nur wenig gegliedert. Im Norden springen in das §243.
caribische Meer einige Halbinseln vor, und an der Westküste greift im Süden J"«*
das Meer in zahlreichen Fjorden tiefer in das Land ein und schneidet durch enwfl'
die Magellaustraße schließlich die Feuerlandsinseln vou der Süd-
spitze des Festlandes ab.
Wie Nordamerika wird auch die Südhälfte der neuen Welt im Westen Anden,
von einem Kettengebirge, den Anden oder Cord illeren (cordiljeren)
durchzogen. Es reicht von der Landenge von Panama bis zur äußersten
Südspitze, wo es auf eiuer Insel im Cap Hoorn endet. Im Süden
bilden die Anden ein einheitliches Kettengebirge mit vielen Gletschern und
hohen Gipfeln, unter denen mehrere Vulkane sind. Etwa unter 30" s. Br.
steigt der höchste Berg Amerikas, der Aeoneagna, bis 7000 m auf.
Nördlich davon verzweigen sich die Ketten und schließen breite Hochländer
ein. Auf dem einen derselben liegt der große Titicaeasee, 3800 m über
dem Meere. Östlich davon erhebt sich der S orata bis zu 6500 m. Das
Gebirge weudet sich uun mehr nach Nordwesten, um etwa unter dem
Äquator wieder eine nördliche und nordöstliche Richtnng einzunehmen.
Dort ragt der gewaltige 6300 m hohe Chimborazo (tschimborasso) auf,
umgeben von zahlreichen, nur wenig niedrigeren Feuerbergen. Dann teilen
sich die Ketten wieder. Zwischen sie senken sich Ebenen ein, von denen die
eine von dem Magdalenenström durchflössen wird, eine andere den
See von Maracaibo einschließt.
Östlich steigen wir von den Anden in ein weites Tiefland hinab, das §244.
von wahren Riesenströmen durchflössen wird. Im Norden liegt die Ebene &W-
des Orinoco, der in einem ausgedehnten Delta mündet. Den mittleren wnd.
Teil des östlichen Südamerika erfüllt das Stromnetz des Amanzonas,
des gewaltigsten und wasserreichsten Flusses der Erde. Er entspringt aus
den westlichen Ketten der Anden. In seinem Oberlauf führt er den Namen
Marannon (maranj6n). Auf seinem westöstlichen Laufe durch das Tief-
land nimmt er mehrere große Ströme auf, so von rechts den Madeira
(madera), von links den Rio Negro. Dieser steht in Verbindung mit denl
Orinoco, dessen Lauf sich gabelt. Nahe der Mündung in den atlantischen
Oeean teilt sich der Amazonenstrom mehrmals. Ein Arm biegt nach Süden
ab und vereinigt sich mit dem Para (parä).
Die Amazonasebene wird im Norden von der des Orinoco durch
das Bergland von Guayana, im Osten von dem atlantischen Oeean ilnder.
durch das ausgedehnte brasilianischebergland getrennt. Beide Berg-
länder erreichen fast 3000 m Höhe.
In: Westen des südlichen brasilianischen Berglandes liegt die Ebene
des Parana (paranä), der mit Paraguay und Uruguay ebenfalls
11*
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]