Wetter und Klima.
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Wetter und Klima.
Für den Airsflug in die Umgebung unseres Heimatsortes haben wir § 7.
uns einen Tag mit schönem Wetter ausgesucht. Unter Wetter verstehen
wir die augenblicklichen Zustände in der Luft.
Heiter strahlt von dem fast wolkenlosen Himmel die Sonne herab,
nur einzelne leichte Wölkchen, sogenannte Federwolken, verschleiern
etwas das herrliche Himmelsblau. Aber in der Ferne, nahe dem Ende
unseres Gesichtskreises, unseres Horizontes, erblicken wir große
Ballen weißer Wolken, die auf einer wagrechten Wolkenschicht aufsitzen.
Die Luft ist ruhig, sie zeigt keine Bewegung, es ist windstill. Auf der
Landstraße schreiten wir der Sonne ausgesetzt dahin. Die Sonne sticht;
es wird uns heiß, wir weichen ihren Strahlen und suchen Schutz im
Schatten der Bäume, die an der Straße
angepflanzt sind. Wir suhlen, wie es dort
kühler ist. Diese Wahrnehmung lehrt uns,
daß die Sonne uns nicht nur Licht, son-
dern auch Wärme spendet.
Inzwischen ist es Abend geworden,
die Sonne steht nicht mehr so hoch am
Himmel; sie naht sich dem Untergang.
Da schreiten wir wieder ohne Schatten auf
der Landstraße hin; jetzt sticht aber die
Sonne nicht mehr in dem Grade. Wir
machen damit die Erfahrung, daß die
Sonne uns um fo mehr Wärme giebt,
je höher sie am Himmel steht, je senkrechter ihre Strahlen zu Boden fallen.
Die Erde ist allseitig umhüllt von der Luft. Diese ist ein Gas-
gemenge, das den eindringenden Sonnenstrahlen Widerstand bietet. Die
Sonnenstrahlen durchschneiden aber am Mittag weit weniger Luft als am
Abend, wo die Sonne viel tiefer steht; mithin ist in ersterem Falle auch
ein geringerer Widerstand zu überwinden; die Sonnenstrahlen erreichen
weniger geschwächt den Erdboden, erwärmen also diesen und damit die
überlagernde Luft stärker. Wenn wir um die ganze Erde herumwandern,
werden wir überall, wo heiterer Himmel ist, und die Sonne hoch und
lange am Himmel steht, große Wärme der Luft finden.
Unsere obige Wahrnehmung können wir auch durch Messungen fest- § 8.
stellen; denn wir besitzen im Thermometer einen Wärmemesser. Das-Twmo-
selbe beruht auf der Thatsache, daß sich die Körper durch Wärme aus- mter*
dehnen. Man bedient sich dazu hauptsächlich des Quecksilbers oder des
Weingeistes. Die Flüssigkeiten werden in Gefäße eingeschlossen, welche in
eine gläserne Röhre auslaufen. In dieser Röhre steigt die Flüssigkeit auf
am Mittag
S oimciis t and.
am Ab end
Fig. 9. Weg der Sonnenstrahlen
durch die Atmosphäre.
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TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
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Die Bewegung der Sonne.
Die kürzeste Linie, die von ihm am Himmel nach dem Horizont gezogen
wird, führt zum Nordpunkt.
Kl. Bär oder Kl. Wagen.
® Ol
Gr- Bär oder Gr. Wagen.
Aber ein Orientieren Kompaß
nach den Gestirnen ist
unmöglich, sobald Wol-
ken den Himmel be-
decken. Für solche Fälle
hat uns die Natur mit
einem anderen Hilfs-
mittel versehen. Es ist
der Kompaß. Dieser
besteht aus einer Kapsel,
in bereit Mitte eine
Nadel so angebracht ist,
daß sie sich frei drehen
kann. Die Nadel ist
magnetisch. Sie hat die
Eigenschaft, sich immer
so zu stellen, daß das
eine besonders gekenn-
zeichnete Ende nach
einem Orte in der Nähe
des Nordpunktes zeigt.
Fig. 18. Sternbild des Bären.
Ate Äewegung der Zonne.
Der Bogen, den die Sonne am Tage beschreibt, steht nicht senkrecht § 18.
auf dem Horizont, sondern schräg. Auch ist er nicht Tag für Tag gleich Sonnen-
groß; aber die Bogen sind unter einander stets gleichlaufend. Die Sonne
muß somit um Mittag verschiedene Höhen erreichen. Wir können das auch
au der Länge unseres Schattens beobachten.
Merken wir uns jeden Morgen am Horizont den Ort des Sonnen-
anfganges und jeden Abend den des Sonnenunterganges, so sehen wir,
daß diese meist nicht mit dem Ost- und Westpnnkt zusammenfallen.
Unsern Ausflug mögen wir im Juni ausgeführt haben; in dieser Zeit Sonnen-
nimmt der Sonnenbogen täglich zu, und der Aufgangs- und Untergangs-
ort wandert am Horizont nach Norden. Um die Mitte des Sommers,
genau am 21. Juni, erreichen diese ihre nördlichsten Stellungen und zu-
gleich die Sonne um Mittag ihren höchsten Stand. Dann wandern die
Orte des Aufgangs und Untergangs wieder zurück zum Ost- und Westpunkt,
mit denen sie am 23. September zusammenfallen. Wir sehen aber nun die
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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24
Grundzüge der Heimatskunde.
Das uns nächste Gestirn ist der Mond, dann kommt die Sonne, die
schon rund 150 Millionen Kilometer entfernt ist. Es ist das aber noch
nah im Verhältnis zu dem Abstand des uns nächsten Fixsterns. Dieser
ist so weit, daß sein Licht 37a Jahre braucht, um die Erde zu erreichen.
Von der Sonne gelangt das Licht in 8v4 Minuten zu uns.
>rejuttö Alle diese Sterne beschreiben in den gleichen Zeiten, nämlich während
Erdc. eines Tages, einen vollen Umlauf um deu Himmel. Es ist diese Bewegung
aber nur eine scheinbare. Sollten die Gestirne tatsächlich die Bewegung
ausführen, müßten sie bei der ungeheuren Entfernung mit unfaßlich großer
Fig. 21. Ausblick auf das Meer vom Ufer aus.
Geschwindigkeit fortschreiten. Coperniens hat uns nun gelehrt, daß
nicht der Himmel, sondern die Erde sich bewegt. Sie dreht sich inner-
halb 24 Stunden einmal um ihre eigene Achse.
Pole. Die Endpunkte der Achse sind die Pole der Erdkugel. Verlängern
wir die Achse über die Erde hinaus, so treffen wir auf die Himmels-
pole, die Endpunkte der Himmelsachse, um welche sich scheinbar alle Sterne
bewegen.
An unserem nördlichen Himmel ist der Pol leicht zu finden. Es
steht dort der Polarstern, der uns die Nordrichtung bei Nacht zu siudeu
ermöglicht.
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Die Erde.
39
Die von diesem Breitenkreis umschlossene Kugelfläche heißt die kalte
Zone oder Polarzone, ihr Begrenzungskreis Polarkreis. Für diesen
geht die Sonne einmal im Jahr wahrend eines Tages nicht unter und
einmal nicht auf. Die Länge der
Tage ist also im Winter und,
Sommer sehr verschieden, außer-
V , '*J dein steht die Sonne stets ziem-
lich niedrig über dem Horizont.
Das bedingt kalte Winter und
Sommer.
Fig. 27. Die Zonen der Erde.
im allgemeinen gemüßigt.
An-
ziehung.
Zwischen den Wendekreisen ®e°
^ cr> < t •: v 5s' inofjtgtc
und Polarkreisen liegen die ge- gone.
mäßigten Zonen der Erde.
Innerhalb dieser erreicht die
Sonne niemals den Zenith, bleibt
aber auch niemals während eines
Tages dauernd über oder unter
dem Horizont. Sommer und
Winter ist darum weniger scharf
geschieden, in beiden ist die Wärme
In einer dieser Zonen wohnen wir selbst.
Die Erdkugel schwebt § 26.
frei im Weltraum. Wir
stehen auf ihr ebenfalls
frei beweglich. Aber wir
fallen gleichwohl nicht von
ihr ab, sondern fühlen
uns ganz fest und sicher.
Auch die losen Steine auf
unserem Berg bleiben lie-
gen. Ja, werfen wir einen
davon hinaus in die Luft,
dann kehrt er von selbst
zur Erde zurück. Diese
zieht ihu an, wie sie auch
uns fest an sich hält. Sie
besitzt eine Anziehnngs-
kraft, welche bewirkt, daß
die Körper schwer sind. Diese Kraft ist überall nach dem Mittelpunkt der
Erde gerichtet. Hängen wir ein Gewicht an einem Faden auf, fo weift
seine Richtung nach dem Mittelpunkt der Erde. Der Faden hängt senk-
Baum
Turm
Antipode od
Ge£eiuüssler
Fig. 28. Standrichtungen auf der Erde.
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Ziihlilts-Vermchnis,
Einführung in
Seite
Grundzüge der Heimatskunde. . 1
Das Land und seine Erscheinungen . 1
Die Formen des Landes..........1
Die Gewässer..................3
Der Ausbau des Landes..........7
Wetter und Klima..............9
Die Pflanzen- und Tierwelt... 12
Die Menschen.........16
Der Himmel und seine Erscheinungen 19
Der Horizont und die Himmels-
richtungen..........19
Die Bewegung der Sonne. ... 21
Die Erde...........23
Der Sternenhimmel......30
Die Darstellung der Erdoberfläche . 31
Grundzüge der Länderkunde . . 35
Die Erdteile...........35
Europa.............36
Seite
Europa.............57
Die Alpen...........57
Einteilung..........57
Landesnatur..........59
Das deulsche Reich........61
Die Alpen und das Alpenvor-
l a n d.............62
Das s ü d w e st d ents ch e Gebirgs-
l a n d.............64
Das mitteldeutsche Gebirgs-
l a n d.............67
Das rheinische Schiefergebirge . . 67
Das hessische Berg- und Hügelland
und das Weserbergland.....69
Thüringen und der Harz .... 70
Das Erzgebirge und das sächsische
Bergland..........71
Die Sudeten.........72
dir Erdkunde.
Seite
Landesnatur..........36
Staaten...........38
Asien..............40
Laudesnatur..........40
Staaten und Besitzungen .... 42
Afrika.............44
Landesnatur.............44
Staaten und Besitzungen .... 46
Australien und Oceanieu.....46
Amerika............48
Nordamerika.........48
Landesnatur..........48
Staaten und Besitzungen .... 49
M i t t e l a m e r i k a........50
Südamerika.........50
Landesnatur..........50
Staaten und Besitzungen .... 51
Die Erdoberfläche.........51
Seite
Das norddeutsche Tiefland. . 74
Überblick über das gesamte
( Reich............78
Österreich-Ungarn.........84
Die Alpenländer.......84
Das böhmisch-mährische Land 87
Die Karpatenländer.....88
Die ungarischen Tiefebenen. 88
Das südliche Gebirgsland . . 89
Dasgefamtereich......89
Die Schweiz...........91
Belgien und Luxemburg94
Tie Niederlande.........96
Dänemark............97
Skandinavien. — Schweden u. Nor-
wegen ............98
Nußlaud............99
Rumänien...........102
Länderkunde.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Asien Afrika Amerika Nordamerika Südamerika Belgien Niederlande Skandinavien Schweden
20
Grundziige der Heimatskunde.
xien.
w.<
Himmel und Erde sich zu berühren scheinen, liegt der Horizont, die
Grenzlinie unseres Gesichtskreises.
Am Horizont erkennen wir den Kirchturm eines fernen Ortes. Wo liegt
der Ort? Zur Beantwortung dieser Frage müssen wir den Gesichtskreis
einteilen, wie der Kreis, welchen der Zeiger der Uhr beschreibt, geteilt ist,
um jederzeit seine Stellung bestimmen zu können. Aber die Teilung muß
unabhängig sein von Gegenständen, die der Erde selbst angehören. Denn
wir haben bei unserer Wanderung bemerkt, wie die Richtungen nach fernen
Örtlichkeiten sich ununterbrochen änderten.
Wir richten darum unseren Blick zum Himmel. Dort steht das
rigun-Tagesgestirn, die Sonne. Sie geht alltäglich auf derselben Seite des
Gesichtskreises auf und auf derselben unter und beschreibt am Himmel
einen Bogeu, dessen höchsten Punkt sie mittags
um 12 Uhr erreicht. Die Richtung, in welcher
wir die Sonne um diese Stunde erblicken, ist
stets die gleiche, wo wir uns auch befinden.
Wir wählen sie als eine der Hauptrichtungen
aus und bezeichnen sie mit S ü d e n (S). Unser
Schatten weist dann nach der entgegengesetzten
Seite, der zweiten Hanptrichtnng, nach Norden
(N) hin. Zur Rechten aber liegt die Abend-
feite, welche wir W e st e n (W), zur Linken die
Morgenseite, welche wir Osten (0) nennen.
Das sind die vier Weltgegenden oder
Himmelsrichtungen, mit deren Hilse wir
uns am Horizont zurecht finden. Zwischen ihnen liegen die Nebenhimmels-
gegenden, die wir durch weitere Teilung des Horizontes erhalten: Snd^
osten (So), Südwesten (Sw), Nordosten (No) und Nordwesten (Nw).
Inzwischen ist die Sonne untergegangen. Bald leuchten am Himmel
einige Sterne auf. Wir beobachten sie längere Zeit und gewahren, daß
auch sie sich über deu Himmel bewegen und Bogeu wie die Sonne be-
schreiben.
Auch die Gestirue können uns dazu dienen, daß wir uns am Hori-
zont zurecht finden, uns orientieren. Ein Stern nimmt an der Be-
wegnng nicht teil. Er ist am Himmel leicht zu finden. Dort kennen
wir das Sternbild des großen Bären, das auch der Wageu genannt wird.
Verlängern wir die Verbindungslinie d^r beiden Sterne, welche gleichsam
die Hinterräder des Wagens bilden, nach der Seite, nach welcher die
Deichsel gerichtet ist, um das Fünffache etwa, so treffen wir auf jenen
Stern, der Polarstern heißt. Dieser steht genau im Norden von uns.
Fig. 17. Die Himmels-
richttmgen.
Polar-
stern.
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22
Grundzüge der Heimatskunde.
Sonne südlich davon aufgehen, Tag für Tag mehr, bis zum 2!. Dezember.
An diesem Tage beschreibt die Sonne den kleinsten Bogen am Himmel;
sie erreicht zugleich um Mittag den niedrigsten Stand. In der folgenden
Zeit nähern sich der Aufgangs- und Untergangsort wieder dem Ost- und
Westpunkt. Am 21. März fallen sie mit ihnen abermals zusammen. Dann
schreiten sie von neuem dem Nordpunkte zu. Man nennt den Abstand
dieser Örter vom Ost- und Westpunkt die Morgen- und Abendweite.
Sie ist am größten am 21. Juni und 21. Dezember, am kleinsten, d. h.
gleich null, am 21. März und 23. September.
Oslpunm
Fig. 19. Verschiedener Stcind der Sonne.
§ 19. Haben die Orte des Sonnen-Ans- und -Unterganges bei der Rückkehr
Jahres- gleiche Stellung wieder erreicht, so ist ein Zeitraum vergangen, den
äcttr"' wir ein Jahr nennen. Nach dem wechselnden Stande der Sonne können
wir dieses leicht in vier Teile, in vier Jahreszeiten gliedern. Die
Zeit, in welcher der Ort des Sonnenaufganges und der Ort des Sonnen-
Unterganges vom Ostpunkt nordwärts wandert, heißen wir Frühling.
Die Länge der Tage nimmt während dessen beständig zu, es wird gleich-
zeitig wärmer. Am 21. Juni ist der längste Tag, der Tag der Sonnen-
w e n d e. Von da ab nimmt der T a g b o g e n ab. Es beginnt der (3 o m m e r,
in dem es zunächst noch Würmer, dann allmählich kühler wird. Er dauert
solange, bis die Sonne am 23. September abermals genau im Osten auf-
geht. Dann ist wie am 21. März Tag und Nacht gleich lang; es ist die
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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Die Erde.
23
Zeit der Tag- und Nachtgleichen. Nun werden die Tage auch weiter
immer kürzer, der Herbst ist da. Er erreicht sein Ende am 21. Dezember,
dem kürzesten Tage, dem Tage der Wintersonnenwende, an welchem
die Sonne den kleinsten Bogen beschreibt; der Winter beginnt. Während
desselben wendet sich der Ort des Sonnenaufgangs wieder dem Ostpunkt
zu. Er erreicht ihn am 21. März, dem Frühlingsanfang.
Mit dem Untergang der Sonne beginnt die Nacht; doch nicht sofort,
sondern das Licht der Sonne erhellt auch nach ihrem Untergang noch den
Himmel, es dämmert. Dem Sonnenaufgang geht eine entsprechende
M o r g e n d ä m m e r n n g voraus.
Am Tage beschreibt die Sonne uns sichtbar einen Bogen am Himmels-
gewölbe. Sie setzt ihn, uns unsichtbar, bei Nacht fort. Denn das Himmels- gewolbc.
gewölbe denken wir uns als eiue Hohlkugel, in deren Mitte wir uns be-
finden. Wir überblicken stets nur eine Hälfte des Himmels. In dieser
heißt der Punkt gerade über uns der Scheitelpunkt oder der Zenith.
Die uns sichtbare Bahn der Sonne ist ihr Tagbogen, die unsichtbare ihr
Nachtbogen.
Die Erde.
Von unserem Standpunkt auf dem Gipfel des Berges erblicken wir § 20.
eine weite Landsläche. Im Vordergrund sind alle Gegenstände in ihrer ^au
vollen Gestalt sichtbar. In der Ferne sehen wir dagegen nur die Gipfel Erde.
Fig. 20. Krümmung der (üh'be.
der Berge, ihr Fuß ist uns verhüllt. Auch aus der ebenen Wasserfläche
des Meeres nehmen wir, wenn wir uns auf einem Schiffe dem Lande
nähern, zuerst nur die höchsten Punkte der Küste wahr, z. B. die Spitze
des Leuchtturmes, während der Beobachter am Ufer zuerst die Masten
und dann den Rumpf des Schiffes am Horizont auftauchen sieht. Diese
Erscheinung kann nur durch die Annahme erklärt werden, daß die Ober-
fläche der Erde gekrümmt ist. Tatsächlich hat die Erde die Ge-
st alt einer Kugel.
Auch der Himmel über uns erscheint uns wie eine Kugel; er ist §21.
aber in Wahrheit keine Hohlkugel, sondern der unendliche Weltenraum, in Welten-
dem in kaum meßbaren Fernen die Gestirne schweben. mmu
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Die Erde.
27
Zu dieser Bahnebene ist die Achse der Erde geneigt, sie steht also
nicht senkrecht darauf. Die Folge davon ist der Wechsel im Stande der
Sonne während eines Jahres.
a
cd
4->
03
0)
a
ö
o
«3
Südpol
Fig. 24. Stand der Sonne am 21. März und 23. September. (W = Wohnort.)
Die Erdkugel empfängt von der Sonne das Licht. Es wird aber
stets nur eine Halste beschienen. Über der Mitte der erleuchteten Halbkugel
steht die Sonne im Zenith.
Stünde nun die Richtung zur Sonne, welche in die Erdbahnebene
fällt, senkrecht zur Erdachse, so würde die Sonne stets über dem Äquator
w
Fig. 25. Stand der Sonne am 21. Juni. (W — Wohnort.)
int Zenith bleiben, und die Grenze der beschienenen Halbkugel durch die
Pole gehen. Infolge der Neigung der Erdachse zur Erdbahn wandert aber
die Mitte der erleuchteten Halbkugel dem Pole der Erde zu, welcher der
Sonne zugeneigt ist. Während des Umlaufes steht die Sonne nur zwei Mal
senkrecht oder im Zenith über dem Äquator; das ist an den Tag- und Nacht-
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
28 Grundziige bei- Heimatskunde.
gleichen der Fall, wo die Neigung der Achse in die Bahnrichtung der Erde
fällt, die beiden Pole also gleich weit von der Sonne abstehen. Dann geht
die Grenze der beleuchteten Erdhälfte durch die Pole. Ju der übrigen Zeit
des Jahres ist einmal der Nordpol, dann der Südpol der Sonne zugeneigt
und beleuchtet.
25. Durch diese wechselnde Stellung der Sonne sind unter den Breiten-
** kreisen einige von besonderer Bedeutung. Die Neigung der Erdachse beträgt
661/2 Grad. Bei der Stellung der Erdachse am 21. Juni, wo der Nordpol der
Sonne zu- und der Südpol ihr abgekehrt ist, muß die Sonne um 90 weniger
66v2 = 23v, Grad^dem Nordpol näher gerückt sein. Am 21. Dezember
ist die umgekehrte Stellung eingetreten, die Sonne ist dem Südpol um den
gleichen Betrag entgegengewandert. Zwischen diesen Punkten wandert sie
Fig. 26. Stand der Sonne am 21 Dezember, (W — Wohnort).
dann im Laufe des Jahres hin und her. Zwei Mal überschreitet sie dabei
den Äquator. Die Kreise, über denen die Wendung der Sonne zum Äquator
erfolgt, werden der nördliche und südliche Wendekreis genannt. Sie
umschließen eine Zone der Erde, in der die Sonne zwei Mal im Jahr
über jedem Parallelkreis in den Zenith tritt. Da damit auch die Bediu-
guugen zu einer größeren Erwärmung gegeben sind, so hat man diese Zone
als die heiße bezeichnet. Nach einem griechischen Worte heißen die Wende-
kreise auch die Tropen; man nennt darum den Gürtel zwischen ihnen den
tropischen oder die Tropenzone.
Kalte Zur Zeit der Sonnenwenden liegt der Mittelpunkt der erleuch-
,3onc' teten Erdhälfte auf den Wendekreisen. Ihre Grenze bleibt dann um 23 V2
Grad von den Polen der Erde entfernt; sie geht um soviel über den einen
Pol hinaus und weicht um soviel von dem andern zurück. Die Umgebung
des einen Poles ist also bis zu dieser Grenze den ganzen Tag erleuchtet,
die des anderen in Nacht gehüllt. Die Grenze ist die Breite von 66% Grad.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]