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1. Für die unteren Klassen - S. 80

1897 - Leipzig : Freytag
80 Europa. Menschen. Diese sind vorwiegend deutscher Herkunft. Unter den Deutschen unterscheiden wir einzelne Stämme. In Süddeutschland wohnen die Schwa- beit, Bayern und Franken, in Mitteldeutschland Franken, Hessen und Thüringer, Obersachsen und Schleyer, in Norddeutschland hauptsächlich die Niedersachsen und Friesen. Hier treffen wir namentlich im Osten auch viele Slaven. An der westlichen Grenze leben Franzosen, an der nürb-- ;Kclt5 liehen Dänen. Die Bevölkerung gehört fast durchweg der christlichen Kirche an; etwa 2/3 sind evangelisch, x/s katholisch. §122. Infolge der Stammesverschiedenheit und wohl auch der Mannig- faltigkeit der Bodengestalt machte sich im Laufe der Geschichte eine Neigung Schichte. .. ' . *' ,J zur politischen Zersplitterung geltend, ans der die Vielheit der deutschen Staaten hervorgegangen ist. In die Geschichte tritt Deutschland erst zu Beginn unserer Zeitrechnung durch die Kämpfe mit den Römern ein. Das erste deutsche Reich entstand nach dem Tode Karls des Großen iin i>. Jahr- hundert. Aber schon im 10. Jahrhundert zerfiel es wieder in einzelne Stammesherzogtümer, ans denen schließlich mehrere der jetzigen Staaten, wie Bayern und einige der preußischen Provinzen, sich entwickelten. Im Ig. Jahrhundert wurde durch die Reformation die Zersplitterung von neuem gefördert. Die Niederlande und die Schweiz lösten sich im Gefolge davon ab. Am Anfang unseres Jahrhunderts endete das alte deutsche Reich. Nach der Knechtung durch Napoleon I. erwachte aber von neuem das Nationalgefühl. Allein ein einiges deutsches Reich erstaud erst nach dem ruhmreichen Krieg 1870—71. Am 18. Januar 1871 riefeu die deutscheu Fürsten König Wilhelm I. von Preußen zum deutscheu Kaiser aus. £12;-}. Das deutsche Reich wurde uuu eine der ersten Großmächte des Erd Macht- t^s. Sein Heer gilt sür das tüchtigste. Zum Schutze seiner Küsten und des überseeischen Handels wurde eine starke Kriegsflotte geschaffen. Der oberste Kriegsherr ist der Kaiser. Die einzelnen Staaten, welche sich zu dem deutschen Reiche verbündeten, zerfallen in kleinere Verwaltungsbezirke, Preußen iu Provinzen, Regierungsbezirke und Kreise. Ko- Auch nach außen gewann Deutschland bedeutend an Macht und An- ""'""'sehen. Im Jahre 1*84 trat es uuter die Kolonialmächte ein. Es gehören ihm heute iu Afrika Dentsch-Ostafrika, Deutsch Südwest- afrika, K a m er u u und T o g o und iu der Südsee Deut s ch - N e u g u i u e a oder Kaiser Wilhelmsland, der Bisma<rckarchipel, die deutschen S a l o in o n s i n s e l n und die M a r s ch a l l i u s e l u. Die straffe und zielbewußte Regierung des jetzigen Kaisers, Wilhelms Ii., aus dem Hause der Hoheuzolleru und die gesunde und frische ttraft des deutscheu Volkes bürgen dafür, daß das Reich auch iu Zukuust seine her vorragende Stellung uuter deu Völkern der Erde behalten wird.

2. Für die unteren Klassen - S. 132

1897 - Leipzig : Freytag
132 Asien. Die Chinesen sind wie die meisten Mongolen Anhänger des Buddha. Ihre Staatsreligion aber gebietet ihnen vor allem die Anbetung des Himmels und der Ahnen. In ihrem Kaiser verehren sie den Sohn des Himmels; er ist der unumschränkte Beherrscher des Landes. § 193. In der jüngsten Zeit ist die völlige Abgeschlossenheit gegen alle Fremden lunffcn aufgegeben worden. Damit wurde das Reich dem Welthandel eröffnet, der in einigen sogenannten Vertragshäfen Eingang fand. In ihnen blüht' namentlich der Thee- und der Seidenhandel. Schanghai südlich der Jangtsekiangmünduug und Canton in Südchina sind wichtige Welthandels- Plätze geworden. Die Hauptstadt des Reiches ist Peking mit der Residenz des Kaisers. Sie zählt über 1 Million Einwohner. Nanking am Jangtse- kiang ist der Hauptsitz der chinesischen Gelehrsamkeit und Gewerbthätigkeit. Es war Kaiserstadt bis zur Einwanderung der Mcmdichu im 17. Jahr- hundert, die von Norden her China eroberten. Sie brachten die Sitte des Zopftragens mit. Unter den Europäern haben namentlich die Engländer Handels- beziehungen angeknüpft. Ihnen gehört die Insel Hongkong südöstlich von Canton. Manv- Im Norden schließt sich an das eigentliche China die waldreiche, ' fruchtbare Mandschurei an, die zum größten Teil chinesisch ist. Nur Korea, das Küstengebiet südlich des Amur ist russisch. Auf der Halbinsel Korea besteht dagegen noch ein selbständiger Staat nut einer mongolischen Be- völkeruug. Seine Hauptstadt ist Seul (schaut). §194. Die Reihe von Inseln, welche die ostasiatische Küste begleiten, bilden Japan, das Kaiserreich Japan. Außer den eigentlichen japanischen Inseln gehören dazu die Kurilen, die Liukiu-Juselu und Formosa. Natur. Die Inseln sind fast durchweg gebirgig und reich an Vulkanen, unter denen der Fuschijama mit 3800 m der höchste Berg ist. Sie werden auch von verheerenden Erdbeben häufig heimgesucht. Das Klima ist unter dem Einflüsse des ringsumflutenden Meeres mild, die Vegetation daher üppig. Im Nordeu finden sich bereits Pflanzen mitteleuropäischer Art. Angebaut wird namentlich Reis, dann Thee und Baumwolle. Auch die Seidenraupe wird iu Mengen gezüchtet. ^ Die Bewohner sind Mongolen. Auch sie lebten lange Zeit völlig abgeschlossen nach außen. Aber seit etwa 30 Jahren sind die Schranken gefallen; mit dem Handel zog auch die europäische Gesittung ein. Heute sind Verfassung, Heer- und Unterrichtswesen ganz nach europäischem Muster eingerichtet. Das Land entwickelte sich unter diesen neuen Verhältnissen schnell; es nimmt unter den Weltmächten eine achtunggebietende Stellung eiu. Der Kaiser oder Mikado hat seine Residenz in Tokio auf der Haupt- lungen. Nipou. Wichtige Häfen sind Yokohama und Osaka.

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 87

1896 - Leipzig : Freytag
Die Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Stallten. 87 Stadt mit vorwiegend katholischer Bevölkerung, Hauptmarkt für westfälischen Schinken und Pumpernickel. Außerdem besitzt es eine Akademie. Am Rande der Tieflandsbucht liegt Paderborn, Sitz eines Bischofs. Hamm an der Lippe hat große Eisengießereien. Das niederrheinische Tiefland greift in der Bucht von Köln tief in Kölner das rheinische Schiefergebirge ein. Dort finden wir jene großen Industrie- 53ud,t' orte, die dem Reichtum dieses Gebirges an Kohlen und Erzen ihr Auf- blühen verdanken. In dem eigentlichen Flachland liegt die Festung Wesel und das kleine Kleve, die ehemalige Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums. Äie Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Staaten. Deutschland tritt spät in den Kreis der Geschichte ein. Zur Zeit § 57. Cäsars erhalten wir die ersten genaueren Nachrichten über die deutschen Gebiete. Damals saßen im Süden Mitteleuropas keltische Bewohner, während der Norden von Germanen besiedelt war. Diese Germanen lebten noch ohne feste staatliche Organisation. Erst der Angriff der Römer einte sie zur Abwehr des gemeinsamen Feindes, der seinerseits sich gegen ihre Einfälle durch einen stark befestigten Grenzwall schützen mußte. Durch diese kriegerischen Unternehmungen bildeten sich allmählich unter ihnen Stammes- gemeinschasten heraus. A l e m.a n n e n, Franken, T h ü r i n g e r, S a ch s e n und Bayern treten auf und dringen erfolgreich nach Westen und Süden vor. Gleichzeitig rücken von Osten die Slaven heran und besetzen das Land bis zur Elbe und Saale, das germanische Bewohner zuvor verlassen hatten. In ihren neuen Wohnsitzen bildeten die Deutschen nun größere staat- liche Gemeiuweseu. Aus deu Trümmern des römischen Galliens ging das Frankenreich hervor, das unter Karl dem Großen alle westgermanischen Länder umfaßte. Dieses mächtige Reich vermochten aber Karls Nachfolger nicht zusammenzuhalten. Schon 843 zerfiel es; nach dem Vertrage von Verdnn schied der ostfränkische Teil, das Gebiet zwischen Rhein und Elbe, aus. Aus ihm entwickelte sich das deutsche Reich. Es begann eine Zeit wirtschaftlichen Aufschwunges, der namentlich in der Gründung zahlreicher Städte zum Ausdruck kam. Damit erwachte der Sinn für staatliches Leben. Auch äußerlich entfaltete das neue Reich große Macht, indem es seine Grenzen über die Alpen hinweg bis nach dem Mittel- meer ausdehnte. Unter Otto dem Großen entstand so das heilige römische Reich deutscher Nation. Allein diese Besitzungen jenseits der Alpen gehörten geographisch nicht zu Deutschland, sie gingen auch ethno- graphisch und national nicht in demselben auf. Nur durch wiederholte Kriegs- züge konnte Italien beherrscht werden. Das entzog die deutschen Kaiser ihrem eigenen Lande, in denen Unruhen und Wirreu ausbrachen. Nach

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 106

1896 - Leipzig : Freytag
106 Europa. König von Ungarn führt, sowie durch das Reichsheer, die Kriegsflotte und die gemeinsame Vertretung nach außen. Beide Reiche siud konstitutionelle Monarchieen. Die Gesetzgebung liegt in Österreich dem Reichsrat, in Ungarn dem Reichstag ob. Geographisch erscheint Ungarn weit einheitlicher als das zerrissene und der Bodengestalt nach vielgegliederte Österreich. Letzteres aber ist schon durch die Überzahl seiner Bewohner mächtiger. Es besitzt 27 Millionen Einwohner auf einer Fläche von 300000 qkm, während die Länder der ungarischen Krone auf 335000 qkm nur 171/2 Millionen Menschen zählen. § 65. Vereinigt wurden die beiden Reiche schon 1526, als der letzte König Gc- vou Ungarn und Böhmeu starb, und seine Länder als Erbe dem Hanse frfnrt,tc' Habsburg zufielen. Dieses ursprünglich schweizerische Geschlecht der Habsburger herrschte seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in dem Herzogtum Österreich, das hervorgegangen ist aus der alten Ostmark des deutschen Reiches, der Markgrafschaft Österreich. Im Lanfe der Jahr- hunderte erweiterte sich diefes Reich durch neue Erwerbungen zu einer an- gesehenen Großmacht. Sein Herrscherhaus trug seit dem 15. Jahrhuudert dauernd die deutsche Kaiserkrone. Der letzte Kaiser des heiligeu römischen Reiches deutscher Natiou war Franz Ii., der bereits dem Hause Habsburg- Lothringen angehörte, das durch die Vermahlung des Herzogs Franz von Lothringen mit Maria Theresia, der letzten Habsburgerin, auf den österreichisch- ungarischen Thron gekommen war. Franz Ii. nahm im Jahre 1804 den Titel Kaiser vou Österreich an und begründete damit die jetzige Monarchie. Das Reich schloß sich mit dem westlichen Teil seiner Länder dem 1815 gegründeten deutschen Buude an, wnrde aber 1866 durch Preußen ge- zwnngen, aus dem Verbände der deutschen Staaten wieder auszuscheiden. Dnrch Verfassuugsstreitigkeiteu im eigenen Lande ging dann 1867 der österreichische Kaiserstaat über in die heutige Doppelmonarchie Österreich- Ungarn, iudem Ungarn politische Selbständigkeit zuerkannt wurde. Staaten. Dem österreichischeu Staatsgebiet gehören die vorwiegend von Deutschen bewohnten Alpenländer an. Es sind das die Erzherzogtümer Österreich unter der Enns und ob der Enns oder Nieder- und Oberösterreich, dann die Herzogtümer Salzburg, Steiermark, Kärnten und Krain, ferner die gefürstete Grafschaft Tirol mit Vorarlberg und ganz im Süden das Küstenland, sowie das schon aus der Balkanhalbinsel gelegene Königreich Sdalmatten. Weiter find im österreichischen Reichs- rat vertreten die Länder der böhmischen Krone, das Königreich Böhmen, die M a r k g r a f s ch a s t Mähren und das Herzogtum Schlesien, sowie das Königreich Galizien, das bei der Teilung Polens Österreich zufiel, und die Bukowina im Rorden und Osten der Karpaten. Die Länder der ungarischen Krone sind das Königreich

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 25

1896 - Leipzig : Freytag
Das deutsche Reich. 25 Z)as deutsche Weich. Das deutsche Reich erstreckt sich von den Alpen bis zu der Nord- und § 18. Ostsee. An den Alpen hat es nur wenig Anteil. Zu Füßeu derselben breitet sich zunächst die oberdeutsche oder schwäbisch-bayrische öeftnit. Hochfläche aus. Nördlich davon betreten wir das ausgedehnte Gebiet der deutschen Mittelgebirge, das sich in das südwestdeutsche und das mitteldeutsche Gebirgslaud gliedert. Zwischen diesem und der Küste liegt das weite norddeutsche Flachland. Die großen Ströme Mitteleuropas durchfließen fast alle in dem ®c= längsten Teil ihres Laufes reichsdeutscheu Boden; nur ihr Ursprung und bei dem Rhein auch die Mündung liegen außerhalb desselben. Die Weser allein ist von der Quelle bis zur Mündung deutsch. Vom Meere bis zu den Mittelgebirgen wird das Land vorwiegend nach Norden, in der ober- deutschen Hochebene hingegen durch die Donau nach Osten entwässert.

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 88

1896 - Leipzig : Freytag
Europa. außen dehnte sich zwar das Reich noch beträchtlich aus, nach Westen bis zum Rhonethal und im Osten durch Wiedereroberung des slavischen Gebietes, im Innern entstanden viele neue Siedlungen und erblühten die Städte; jedoch politisch zerfiel es mehr und mehr in selbständig sich entwickelnde Glieder, die bald uur noch lose miteinander verbunden waren. Diese Zer- splitterung wurde durch die reformatorische Bewegung des 16. Jahrhunderts erheblich gefördert. Die Niederlande und die Schweiz lösten sich ab. Die kirchlicheu und politischen Streitigkeiten führten zu dem Verhängnis- l ,.1 Deutsches Jlcich Mw Dczusdi es Bi i rul es - Gebiet bis 1866 ! ^ i Antvatt Cid Brcumscjnvtrig rm Hohenzollemi rm Liechtenstein Llkj Limburg Zw i -Z ifjp es che, Lancia Llsj Luxemburg 1 Q > Oldenbiay i n 1 Reicssische t,anile Csd Sciuyca-zbiirg. rsm Säehslfe/'zoytibner rval Vorarlberg Üz3 Wcude.cl- Fig. 26. Der deutsche Bund und das neue deutsche Reich. vollen 30jährigen Krieg, wodurch das deutsche Volk in jeder Be- ziehnng geschwächt wurde. Unaufhaltsam schritt das alte Reich nun dem Verfall entgegen; im Jahre 1806 brach es zusammen. Es unterlag dem gewaltigen Kaiser Napoleon, der seine Herrschaft auch über Deutschland aus- dehnte und hier den Rheinbuud errichtete. Doch schon 1815 nach der Befreiung des Landes von dem fremden Joch erwachte in Deutschland wieder das nationale Bewußtsein. Es erfolgte

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 89

1896 - Leipzig : Freytag
Die Entwicklung des deutschen Reiches und seiner Staaten. 89 die Gründung eines deutschen Bundes, der dem Wunsch nach politischer Einheit aber nur wenig genügte. Zu ihm gehörten die ehemaligen Rhein- buudstaateu, Prenßen mit Ausschluß seiner nordöstlichen Provinzen und die deutschen und teilweise die slavischen Kronländer Österreichs. Allein der Bund war nur ein loser Zusammenschluß einzelner Staaten, unter deueu uoch dazu die beiden mächtigsten, Österreich und Preußeu, um das politische Übergewicht stritten. Preußen war dabei durch seine geographisch- ethnographische Stellung entschieden im Borteil. Durch die Gründung des deutscheu Zollvereins arbeitete es überdies der späteren deutschen Einheit in kräftigster Weise vor. Der verderbliche preußisch-österreichische Dualismus wurde durch den Krieg von 1866 beendet, der den Ausschluß vou Österreich aus dem deutschen Bunde zur Folge hatte. Unter der Führung Preußens entstand der norddeutsche Buud, der mit den süddeutschen Staateu ein Schutz- und Trutzbündnis abschloß. Dieses trat bereits wenige Jahre daraus mit dem Kriege von 1870—71 gegen Frankreich in Kraft. Ans dem ruhmreichen Feldzng ging als herrlichster Siegespreis das neue deutsche Reich hervor. Am 18. Jauuar 1871 erfolgte in dem Haupt- quartier zu Versailles die Proklamation König Wilhelms I. von Prenßen zum Deutschen Kaiser. Das neue deutsche Reich ist ein Bundesstaat. Ihm gehören folgende § 58. 26 Staaten an: die Königreiche Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen, die Großherzogtümer Baden, Hessen, Mecklenburg- " !" Sch w er in, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Sachsen-Weimar- E i s e n a ch, die Herzogtümer Anhalt, S a ch s e n - M e i n i n g e n, Sachsen- Koburg und -Gotha, Sachsen-Altenburg, Braunschweig, die Fürstentümer Lippe, Schaumbnrg-Lippe, Waldeck, Reuß jüngere Linie, Reußältereliuie, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarz- burg-Soudershauseu, die freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck und das 1871 erworbene Reichsland Elfaß-Lothringen. Diese Staaten sind sämtlich mit Ausnahme Mecklenburgs, der drei freien Städte und des Reichslandes Elsaß-Lothringen konstitutionelle Monarchieen; in ihnen wird die gesetzgebende Gewalt von dem regierenden Fürsten und der Volks- Vertretung gemeinsam ausgeübt. Das Oberhaupt des Reiches ist als Deutscher Kaiser der König von Preußen. Ihm steht die Entscheidung über Krieg und Frieden, sowie der Oberbefehl über die Armee und die Vertretung des Reiches nach außen zu; in Bezug auf die Gesetzgebung ist er von der Zustimmung der Volksver- tretung und des Bundesrates abhängig. Die Reichsgesetze treten erst in Kraft nach der Annahme derselben dnrch den Reichstag, zu dem das deutsche Volk unter allgemeiner direkter Wahl gegen 400 Vertreter entsendet, und durch den Bundesrat, in dem die Vertreter der Regierungen der einzelnen

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 90

1896 - Leipzig : Freytag
90 uropa. Staaten sitzen. Unmittelbar unter der Reichsverwaltnng stehen die ans- wärtigen Angelegenheiten, Finanzsachen, die Kriegsflotte, im Kriegsfall anch das Heer, ferner Post- und Telegraphenwesen mit Ausnahme des bayrischen und württembergischen. Ko- Das neue deutsche Reich gewann bald auch nach außen bedeutend an loineen. Ansehen. Es trat in die Reihe der Weltmächte ein. Durch seine Kriegsflotte wird es in den Stand gesetzt, die eigenen Interessen über alle Länder der Erde hin zu schützen und zu vertreteu. Damit ist auch die Möglichkeit geschaffen, an dem Wettbewerb der Knlturnationen um den Besitz der Erde sich zu beteiligen und eigene Kolonieen zu gründen. Seit dem Jahre 1884 ist Deutschland auch eine Kolonialmacht geworden. Es gehören ihm heute in Afrika D e u t f ch - O st a s r i k a, D e u t s ch - S ü d w e st a f r i k a, Kamerun und Tog-o und in der Südsee Dentsch-Nengninea oder Kaiser Wil- helmsland, der Bismarckarchipel, die deutschen S a l o m o n s i n s e l n und die Marsch allin selu. Dieses Kolonialgebiet umfaßt mit über 2 x/2 Millionen qkm eine 5mal so große Fläche als das Mutterland, zählt aber mit 9 Millionen Einwohnern noch nicht den 5. Teil der Bevölkerung des deutschen Reiches. Die Verwaltung der Kolonieen liegt in den Händen von Reichsbeamten. Äie norddeutschen Staaten. § 59_ Deutschland zerfällt durch feine Geschichte in eine nördliche und eine König- südliche Staateilgruppe. Eine Linie, die meist am Südrand des mittel- Preuße« Untschen Gebirgslandes hinzieht, scheidet beide von einander. Unter den norddeutschen, wie überhaupt unter den deutschen Staaten ist das Königreich Preußen der mächtigste. Sein Stammland ist die . Markgrafschaft Brandenburg. Im Jahre 1417 wurde diese durch Kaiser Sigismund zum Kurfürstentum erhoben und Friedrich, dem Burggrafen von Nürnberg, der aus der fränkischen Familie der Hohenzollern stammt, als Lehen gegeben. Unter der Dynastie der Hohen- zollern entwickelte sich das Land schnell. Damals umfaßte es nur die heutige Mark Braudeuburg, also Mittelmark, Priegnitz, Rnppin, Uckermark und 'Neumark, und die Altmark, den nördlichen Teil der jetzigen Provinz Sachsen. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erweiterte es sich beträchtlich dnrch die Er- Werbung des Herzogtums Kleve und der Grafschaft Mark am Rhein, sowie durch die Vereiuiguug mit dem Herzogtum Preußen. Dadurch saßte es gleichzeitig an der West- und Ostgrenze des deutschen Tieflandes festen Fuß. Mit dem westfälischen Frieden 1648 kamen Hinterpommern, das Erzbistum Magdeburg und die Bistümer Halberstadt und Minden hinzu. Infolge der straffen Verwaltung des Staates, namentlich unter dem Großen Kurfürsten, wuchs Macht und Ansehen. Knrsürst

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 150

1896 - Leipzig : Freytag
150 Europa. mittelländischen Rasse Volksstämme mongolischer Abkunft. Aber das herrschende Volk sind doch die Russen, die etwa 3/i der gesamten Bevölkerung ausmache». Sie teilen sich in die Großrussen, welche die weite Mitte des Landes einnehmen, in die Kleinrussen im Südwesten und Süden des Reiches, denen auch die reitgewandten Kosaken angehören, und die Weißrussen im Gebiet von Dnjepr und Düna. Ebensalls slavischen Stammes sind die im Weichselgebiet wohnenden Polen. Unter sie mischen sich zahlreiche Deutsche und Juden. Deutsche leben auch in einzelnen Ansiedlnngen in Südrußland, namentlich aber in den Ostsee- Provinzen. Eine eigene Völkergruppe bilden die Letten und Litauer, die au der Ostsee ihren Sitz haben. Auch romanische Bevölkerung treffen wir in den Rumänen, die in ihrer Verbreitung von der Balkanhalbinsel aus in das russische Reich hinübergreifen. Die mongolischen Stämme wohnen im Norden und Osten. Haupt- sächlich im Norden sitzen die Finnen, zu denen die Bewohner Fiuulauds und die Esten im baltischen Gebiet, die Lappen, Samojeden und Wogulen im polaren Teil und die Wolgasiuueu an der mittleren Wolga gehören. Der türkische Stamm ist vertreten durch die Kirgisen in den kaspischen Steppen und durch die Tataren und Baschkiren an der Wolga und der Kama, der echte mongolische durch die Kalmüken zwischen Don, Wolga und Manytsch. &t* Der Einfluß des benachbarten Asiens hat Rußland in seiner Kultur- ' entwickluug aufgehalten. Bis in das 15. Jahrhundert hinein stand der größte Teil unmittelbar unter der Herrschaft der mongolischen Tataren. Dann be- freiten sich die Russen von dem fremden Joch. Unter Peter dem Großen wurde das Reich eine europäische Großmacht. Dieser mächtige Kaiser dehnte sein Laud nach siegreicher Bekämpfung der Schweden bis zur Ostsee aus und brachte dadurch Rußland in Berührung mit der westeuropäischen Kultur. Unter seinen Nachfolgern wurde die Gebietserweiterung fortgesetzt. Kaiserin Katharina Ii. erwarb Teile von Polen und die türkischen Länder am schwarzen Meer. So wuchs Rußland allmählich zu dem größten Staat Europas an. Es umfaßt heute eine Fläche von 5^3 Millionen qkm,, ist somit fast 10mal größer als das deutsche Reich. Seit dem 16. Jahrhundert dehnte es seinen afiq= Besitz auch nach Osten aus und gewann schließlich das ganze Nordasien Rußland bis zur Beringstraße. Dadurch wurde es der größte zusammenhängende Staat der Erde. Dieser mißt über 22 Millionen qkm und wird nur von dem über die ganze Erde zerstreuten britischen Reiche an Größe übertroffen. An Volkszahl steht es mit 115 Millionen allerdings hinter jenem weit zurück. Vcr- In diesem mächtigen Reich herrscht nur ein Wille; denn Rußland ist s°ssung. eine absolute Monarchie, es steht unter der uneingeschränkten Herrschast seines Kaisers, der den Titel „Zar, Selbstherrscher aller Reußen"

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 27

1889 - Leipzig : Freytag
27 brauchten sie weder Feuer noch Gewrz; sie lebten von Wurzeln, Krutern und Beeren, oder von rohem Fleische, das sie unter dem Sattel mrbe ritten. Fast unzertrennlich waren sie von ihren kleinen, hlichen, aber ausdauernden Pferden, auf denen sie wie angeheftet waren; denn auf ihnen aen, tranken, kauften und verkauften sie; ja im Kriege schliefen sie bisweilen sitzend auf ihren Pferden. Als Steppenvolk haten sie Ackerbau und feste Wohnsitze; sie trieben Viehzucht und liebten vor allem Jagd und Krieg. Ihre Waffen waren Bogen und mit Knochenspitzen versehene Pfeile. In der Nhe griffen sie zum Schwerte und zur Schlinge, welche sie dem Gegner der den Kopf warfen. Mit grlichem Geschrei strmten sie zum Angriffe; manchmal ergriffen sie zum Scheine die Flucht, um rasch gesammelt wieder umzukehren und alles vor sich her uiederzu-werfen. Ihrem Zuge folgten zahllose von Ochsen gezogene Karren, auf welchen ihre schmutzigen Weiber und Kinder nachgefhrt wurden. Die ganze Horde stand unter 24 Huptlingen, welche aber in Notfllen einen gemeinschaftlichen Ober-anfhrer whlten. 2. Die Ost- und Westgoten. Damals wohnten die Goten an der untern Donau und am Schwarzen Meere; sie wurden durch deu Dujester in Ljt- und Westgoten geschieden. Die Ostgoten konnten dem furchtbaren Andrnge der Hunnen nicht standhalten und schloffen sich notgedrungen grtenteils den Barbaren an. Die Westgoten hatten sich schlennigst, 200.000 Kriegsmauner stark, mit Weib und Kind der die Donau geflchtet und wollten mit Einwilligung des rmischen Kaisers in Konftantinopel und Thrazien neue Wohnsitze einnehmen. Die rmischen Statthalter bedrckten sie aber in so emprender Weise, da sie zu den Waffen griffen und das kaiserliche Heer bei Adria-nopel (378) gnzlich schlugen. Die Westgoten erhielten nun Wohnpltze m den sdlichen Donaulndern. _ Bald darauf (unter dem Kaiser Theodosius 395) wurde das Rmische Reich auf die Dauer in zwei Hlften geteilt. Das oftrmische Reich, auch das byzantinische oder griechische Kaisertum geuauut ( 1453), umfate gypten, die asiatischen Provinzen, Griechenland und Mazedonien mit der Hauptstadt Konstantinopel; zum westrmischen Reich, auch das abendlndische oder lateinische Kaisertum genannt (-- 476), gehrte die Nordkste Afrikas, Gallien, Spanien, Britannien und Italien mit der Hauptstadt Rom. Die Hunnen blieben vorlufig in dem heutigen Ungarn und Sdruland und verhielten sich 70 ^ahie lang ruhig. Die durch ihren Vorsto hervorgerufene allgemeine Bewegung, die mit einem fortlaufenden Ziehen und Drngen der Völker, mit Verwstungen der Lnder und mit der Ausrottung ganzer Stmme verbnnden war und etwa zweihundert Jahre lang andauerte, nennt man die Vlkerwanderung (375568). 3. Awrich. Um das Jahr 400 hatten die Westgoten einen jungen, khnen und hochstrebenden Heerkuig. Alarich, der sein Volk aus den Donau-taubem nach Italien führen wollte. Nach einigen milungenen Versuchen erschien
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