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1. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 311

1896 - Leipzig : Freytag
Hrunözüge der allgemeinen Krökunöe. Die Crde als Weltkörper. Die Iwsterne und das Sonnensystem. Am nächtlichen Himmel erblicken wir eine anscheinend unzählbare § 232. Menge von Sternen. In Wirklichkeit übersteigt die Zahl der für uns sichtbaren Sterue nur wenig 3000. In dem Fernrohr steigert sich diese allerdings auf viele hundert Millionen. Beobachten wir den gestirnten Himmel, so nehmen wir bald wahr, daß die meisten Gestirne ihre Stellung zu einander nicht ändern; sie er- scheinen wie angeheftet an das Firmament nud heißen darum Fixsterne. Andere wandeln ungleichmäßige Bahnen. Es sind die Planeten. Die Astronomen lehren, daß diese Planeten wie die Erde dem Sonnen Sonnen- system angehören. Sie umkreisen sämtlich die Sonne. Diese Auffassung von der Bewegung der Planeten geht auf Coperuieus zurück. Nach Ptolemäus staud die Erde unbeweglich im Mittelpunkt der Welt, nud die Planeten bewegten sich um dieselbe. Auch T y ch o d e B r a h e, der in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebte, suchte noch die Bahnen der Planeten unter Annahme einer ruhenden Erde zu erklären. Aber die groß- artigen Entdeckungen eines Galilei mit Hilfe des Fernrohrs gaben dem coperuicauischeu System immer sicherere Grundlagen. Kepler erweiterte es und verlieh ihm eine wissenschaftliche Stütze durch Ausfinden der Gesetze, welche den Planetenbewegungen zu Grunde liegen. Die physikalische Er- klärnng lieferte endlich der große Newton, der das Gesetz von der all-' gemeinen Anziehung oder Gravitation erkannte. Danach übt jeder Körper auf einen anderen eine Anziehung aus, die im geraden Verhältnis §u ihren Massen, im umgekehrten zu dem Quadrate ihrer Entfernung steht.

2. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 333

1896 - Leipzig : Freytag
Die physikalischen Erscheinungen. Die Entstehung der Erde. Die Entstehung der Erde ist uns unbekannt. Auf Grund der gegeu- § 244. wärtigeu Erscheinungen im Weltall und auf der Erde hat man gleichwohl versucht, ihr Werden zu erklären. Alle Theorien darüber sind aber nur Vermutuugen oder Hypothesen, Der Forschung bot sich hier eine besondere Schwierigkeit dar in der Un- Möglichkeit, von dem Erdinnern sich eine sichere Borstellung zu schaffeu. Wir wissen nur, daß es aus dichteren Massen bestehen muß als die Erd- rinde; denn die Dichte der gesamten Erde ist zu 5,6 ermittelt worden, während die oberflächlichen Schichten nur 2,5 mal schwerer als Wasser sind. In dieser äußeren Schale hat man auch eine stete Wärmezunahme mit der Tiefe wahrgenommen; allein die Tiefe der Schächte und Bohr- löcher, durch die man in den Boden eingedrungen ist, ist im Verhältnis zur Gesamterde zu gering, um daraus einen Schluß auf die Temperatur des Erdinnern ziehen zu können. Diejenige Hypothese, welche noch immer das meiste Ansehen genießt, ist von dem großen Philosophen Kant erdacht und dann oou dem Mathe- sche matiker Laplace wissenschaftlich begründet worden. Nach ihr entstand die Theorie. Erde aus einem ursprünglich glühenden Gasnebel, der den ganzen Raum des Sonnensystems erfüllte. Durch Abkühlung verdichtete sich derselbe und begann um eine Achse zu rotieren. Der immer dichtere Gasball plattete sich dnrch die Drehung zur Scheibe ab, löste sich iu Ringe auf, die dauu zerrissen und nun selbständige rotierende Weltkörper wurden. Ein solcher Weltkörper war die Erde, die durch weitere Abkühlung ans dem gasförmigen, in den glühendflüssigen Zustand überging und schließlich an der Oberfläche zur harten Kruste erstarrte, auf der sich Wasser und Land sonderten. Mit dieser Scheidung von Wasser und Land hatte die Erde den Zustand erreicht, den sie noch gegenwärtig besitzt. An ihrer weiteren Um- gestaltung arbeiteten von nun an nur noch die Kräfte, welche auch jetzt thätig sind. In der Folgezeit erhielt auch die Gashülle der Erde ihre gegenwärtige Zusammensetzung. Das Land. Die Zusammensetzung der Erdrinde. Die feste Erdrinde besteht aus sehr verschiedenartigen Gesteinen. §245. Diese können nach ihrer Entstehung in zwei große Gruppen zusammengefaßt Gesteine, werden. Entweder sind sie in glüheudem und flüssigem Zustand aus der Tiefe

3. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 385

1896 - Leipzig : Freytag
Entdeckungsgeschichte. 385 Geschwindigkeiten m iu der m in der in iu der Sekunde Sekunde Sekunde Fußgänger in Zweirad bei Schall bei 0° . 340 schnellem Marsch 1,7 Wettfahrt . . 15 Achsendrehuug der Mäßiger Wind. 2,0 Sturm .... 15—20 Erde am Äquator 464 Zweirad bei län- Schnellzüge . . 25 Geschoß des gerer Fahrt. . 5,5 Brieftaube, deutschen Feld- Segelboot . . . 7,8 höchste Leistung 30 geschützes . - . 450 Oceandampser. 9,8 Heftiger Orkan. 45—50 Erdein ihrer Bahn Rennpferd im Schwalbe . . . 65 um die Sonne. 29500 Trab .... 11,7 Elektricität im Telegraphendraht 36 M. Licht...... 305mill. Geschichte der Erdkunde. Kntdeckungsgeschichte. Dem Altertum war nur ein kleiner Teil der Erde bekannt. Die § 293. Länder um das Mittelmeer, also Vorderasien, Südeuropa und Nordafrika 3iiter= bildeten die Welt, in der sich die klassische Geschichte der Menschheit ab- spielte. In den Darstellungen hatte diese uach der damaligen Ansicht allein bewohnte Landmasse, die Ökumene, eine in westöstlicher Richtung gestreckte Gestalt; sie war länger als breit, woher die Bezeichnung „geographische Länge und Breite" entstand. Aber bereits im Altertum wurde der geographische Gesichtskreis er- weitert. Es waren namentlich Handelsunternehmungen, welche die Phönizier, Karthager und Griechen zu weiteren Entdeckungsfahrten veranlaßten. Reisen mit wissenschaftlichem Ziele wurden erst von griechischen Gelehrten aus- geführt. Der Geschichtsschreiber Herodot unternahm nm 450 v. Chr. weite Reisen in Asien bis Medien und Persien, in Griechenland und in Nordafrika. Auf Grund derselben flocht er in sein großes Geschichtswerk auch Schilderungen von Land und Leuten ein. In der Folgezeit haben die bewunderungswürdigen Fahrten des Pytheas iu den nordatlantischen Ocean und der Zug Alexauders des Großen uach Vorderindien zur Vermehrung der Kenntnisse am erheb- lichsten beigetragen. Zu Beginn der christlichen Zeitrechnung sind die Römer dnrch die Ausbreitung ihrer Weltmacht und durch ihre Handelsbeziehungen besonders Förderer geographischer Entdeckungen geworden. Auf ihueu fußten die Weltbeschreibungen der Griechen Strabo und Claudius Ptolemäus. Ule, Lehrbuch der Erdkunde. Ii. • M-'- ;'-^5

4. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 388

1896 - Leipzig : Freytag
388 Geschichte der Erdkunde. Allein die Ergebnisse solcher Fahrten blieben ohne Folgen. Eine neue Zeit begann im 15. Jahrhundert, wo die Portugiesen Bartholemäus Diaz und Vasco da Gama den Umfang Afrikas im allgemeinen feststellten. Ihnen folgten im 17. Jahrhundert die Holländer, die in Südafrika sogar Kolonieen gründeten. Erst am Ende des 18. Jahrhunderts aber wurde die wirklich wissenschaftliche Erforschung des Erdteils iu Angriff ge- nommen. 1788 trat zu diesem Zwecke die „Afrikanische Gesellschaft" in England ins Leben. Der erste Sendling derselben war der Schotte Mungo Park, der die Länder am Senegal und oberen Niger bereiste. Die wichtigsten Errungenschaften der Forfcherthätigkeit in Afrika fallen noch in die zweite Hälfte unseres Jahrhunderts. Nord- In Nordafrika begann Heinrich Barth, ihm folgten Rohlfs, afnka. Dnverrier, Lenz und Nachtigal. Letzterer drang nach den gefürchteten Ländern Tibefti, Wadai und Darfnr vor. Gleichzeitig gingen mehrere Expeditionen nach dem oberen Nilgebiet ab. Hier galt es die Löfnng der Jahrtausende alten Frage nach den Nilquellen. Das Ergebnis war die völlige Aufklärung über das ostafrikanifche Seeengebiet. Speke und B n r t o n entdeckten den Tanganika, erfterer auch den Victoria Njansa, ferner Baker den Albertsee und Livingstone den Njassa. Eine bedeut- same Erweiterung unserer Kenntnisse des oberen Nilgebietes führten vor allem auch die gründlichen Forschungen Schweinfurths, sowie die Reisen Junkers und die Arbeiten Schnitzers herbei, der als Emin-Pascha die ägyptischen Äquatorialproviuzeu verwaltete. Kongo - Iu deu siebziger Jahren beginnt durch die kühne Reise des Amerikaners 6ctfcn' Stanley die Erforschung des Kongobeckens, an der anch zahlreiche Deutsche wie Pechnel-Lösche, Pogge und Wißmann beteiligt sind. Unter dem Schutze des Königs der Belgier bildet sich der Kongostaat, dessen Ber- waltnng auf die gründliche Erschließung dieses großen Gebietes sorgfältig be- dacht ist. Infranzösisch-Kongo hat namentlich debrazza erfolgreiche Reisen unternommen. Die Guineaküste und die Länder am Niger sind dnrch englische und französische Reisende erkundet worden. Über Niger und Venne verdankt die Wissenschaft auch dem Deutscheu Robert Flegel wichtige Ausschlüsse. Sud- Das Junere Südafrikas ist uns durch die Wanderungen der Buren, afnka. j0tüje die Reisenden Mauch und Fritsch bekannter geworden. Die wissenschaftliche Erforschung des Sambesigebietes vollzog hauptsächlich Li- vingstoue, der von 1840 bis 1873 hier thätig war. Australien und Oreanien. §297. Das australische Festland wurde schon in der Mitte des 16. Jahr- Ent- Hunderts von französischen Seefahrern gesehen, aber erst im 17. Jahrhundert bctfmto. wirftich von Europäern betreten. Der Spanier Torr es 1605 und der

5. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 389

1896 - Leipzig : Freytag
Die Erforschung der einzelnen Erdteile. 389 Holländer T asm an 1644 brachten bereits genauere Nachrichten. Die er- folgreichsten Entdeckungen verdanken wir aber dem Engländer James Cook, der 1770 die fruchtbare Ostküste des Festlandes besuchte und durch seine Berichte zur Besiedlung derselben Veranlassung gab. Auf seinen drei Reisen in die Südsee von 1768 bis 1780 erschloß er zugleich Neuseeland und viele der Inseln Oceaniens. Über das Innere des australischen Kontinents ist erst durch die Inneres. Unternehmungen des kühnen deutschen Forschers Leichhardt Aufklärung gebracht worden. Namentlich haben die Expeditionen zur Aufsuchung dieses bei seinem letzten Vorstoß verschollenen Reisenden unsere Kenntnis bedeutend erweitert. Dem Engländer Stuart gelang 1862 die erste Durchquerung von Norden nach Süden. Die polynesische Inselwelt wurde in diesem Jahrhundert anch von Occa- dem Russen Kotz ebne unter Begleitung des Dichters Chamisso besncht. mcn' Über 'Neuguinea haben uns die Reisen des Deutschen Finsch näheren Aufschluß gebracht. Neuseeland hat Hochstätt er eiugeheud durchforscht. Amerika. Die Küste der neuen Welt ist zum ersten Male um das Jahr 1000 §298. von dem Normannen Seif, dem Sohn des kühnen Seefahrers Erik des Gnts Roten betreten worden. Aber erst 500 Jahre später erfolgte die eigent- öccflin!1, liehe und' bleibende Entdeckung des neuen Erdteils durch den Genuesen Christoph Columbus, der mit spanischen Schiffen einen Seeweg nach Indien finden wollte. Er, wie viele seiner Nachfolger, hielt das entdeckte Land für einen Teil Asiens. Erst als 1513 Balboa jenseits der Landenge von Panama den stillen Oeean erblickt hatte, und 1519 Magellan seine Fahrt durch den Fenerlandsarchipel ausführte, erkannte man in der neuen Welt einen Erdteil, dem dann viel später dnrch einen deutschen Geographen nach dem Florentiner Reisenden Amerigo Vespncct der Name Amerika beigelegt wnrde. Die That des Eolnmbns erweckte bei Spaniern und Portugiesen den Entdecknngseiser, und in kurzer Zeit war Amerika in seinen allgemeinen Umrissen bekannt. Dazu trugen auch die Eroberungszüge der Spanier Cortez in Acejieo 1519 und Pizarro in Peru 1527 erheblich bei. Unter den wissenschaftlichen Erforschern steht Alexander voll Humboldt Wissen- oben an, der das tropische Gebiet uns erschloß. Ihm sind zahlreiche deutsche, englische und französische Gelehrte gefolgt. Um die Erschließung shung. Südamerikas haben sich v. Tfchudi, die beiden Schomburgk, Bur- meister, Reiß, Stübel, Güßseld und von den Steinen verdient gemacht.

6. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 390

1896 - Leipzig : Freytag
390 Geschichte der Erdkunde. idte Polarländer. § 299. Die Erforschung der nördlichen Polarländer wurde im 9. Jahrhundert durch die Fahrten der Normannen nach Island und Grönland eingeleitet. Nord- Sie erhielt aber einen lebhafteren Anstoß erst durch das Bemühen, eine nord- restliche westliche oder nordöstliche Durchfahrt nach Indien aufzufinden. Dieser Auf- nord- gäbe dieuteu bereits die Fahrten von Ca bot 1497 und diejenigen von östliche Hndson 1610 und Baffin 1616. In unserem Jahrhundert wurde ^urcf)s fahrt, der Versuch von nenem in Angriff genommen. Nach dem Untergang Franklins, eines der bedeutendsten Polarfahrer, traten zahlreiche Expedi- tiou-en ins Leben, durch die sowohl unsere Kenntnis jener Gebiete in be- trächtlichem Maße gefördert, als anch die gesuchte nordwestliche Durchfahrt dnrch Mac Clnre 1853 tatsächlich gesunden wnrde. Die Lösung der nordöstlichen Durchfahrt gelang erst fast 30 Jahre später dem Schweden Nordenskiöld, der 1878—79 Asien znm ersten Male im Norden umsegelte. Diese Fahrten brachten dem Weltverkehr wenig Nutzen, aber sie erregteil durch ihre Ergebnisse, namentlich dnrch das Auffinden des magnetischen Nordpols, der von James Roß 1829 auf der Halbiufel Wissen- Boothia Felix entdeckt wurde, mächtig den Wissensdrang. In der Folge- mhcn 3^ sehen wir darum zahlreiche Männer allein im Dienste der Wissenschaft in das Polargebiet vordringen. Die Dentschen unter Kapitän Koldewey er- forschten 1870/71 Ostgrönland, die Österreicher Weyprecht und Paver entdeckten 1872—74 Franz Josefsland im Norden von Spitzbergen, und die Westküste Grönlands bereisten die Amerikaner Kane, Hall, Nares, Lock- wood und Peary. Über das Innere dieser Polarinsel brachte der Norwege Nansen Aufschluß. Im Südpolargebiet beruht noch immer unsere Kenntnis hauptsächlich auf der Reise von James Roß 1842. Z)ie Geschichte der geographischen Wissenschaft. § 300. Die Erdkuude ist schou von den ältesten griechischen Gelehrten gepflegt nu"' worden, meist in Verbindung mit der Geschichte, der Physik, der Mathematik und der Philosophie. Das bedeutendste Werk des Altertums, das erste, das unter dem Titel „Geopraphie" erschien, schrieb im 3. Jahrhundert v. Chr. Eratosthenes in Alexandria. Von dem Nachweis der Kngelgestalt ausgehend, brachte er alle Zweige der Erdkunde zur Geltung. Bon seinen Nachfolgern waren die einen hauptsächlich auf die Volleuduug der Kartographie bedacht, andere beschäftigten sich hingegen nur mit der Darstellung der bewohnten Erde an der Hand der Länder- und Völkerkunde. Dieser Richtung gehörte auch Strabo an. Er verwarf die mathematisch-physikalische Grundlage der Erdkunde; dem Standpunkt der Römerherrschast entsprechend wollte er vielmehr durch

7. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 391

1896 - Leipzig : Freytag
Die Geschichte der geographischen Wissenschaft. 391 eingehende Schilderungen von Ländern und Völkern den praktischen Zwecken des Kaufmanns, des Feldherrn und besonders des Staatsmannes dienen. Sein Werk blieb lauge das wichtigste Lesebuch der Länderkunde und wurde auch im Mittelalter viel benutzt, während die mathematisch - physikalische Richtung des Altertums int System des Ptolemäus ihren Abschluß fand, das bis Copernicns seine Geltung behauptete. Die meisten Geographen des Altertnms und des Mittelalters sahen ihre Aufgabe allein in der Nennung vou Namen und Zahlen und in der beschreibenden Darstellung der Natur und der Völker. Selbst das Zeitalter der Entdeckungen, in dem die Kenntnis der Erde und ihrer Erscheinungen so gewaltig erweitert wurde, konnte doch keinen Umschwung in der wissen- schaftlichen Auffassung herbeiführen. Die Weltbeschreibnngen dieser Zeit waren nichts als Sammelwerke aller möglichen Merkwürdigkeiten, sie er- hoben sich niemals zu einer systematischen Bearbeitung der beobachteten Thatsachen. Erst das 17. Jahrhundert brachte in der „allgemeinen Geographie" des Bernhard Varen eine wissenschaftliche Erdbeschreibung, in der anch die ursächliche Verknüpfung der Einzelerscheinungen Beachtuug faud. Allein auch dieses Werk blieb ohne Nachfolger. Wieder kehrte man zur rein be- schreibenden Form zurück, vereinigte aber diese mit der Statistik, die bis ans den heutigen Tag noch die Geographie belastet. Das Erwachen der modernen Erdkunde ist an die Namen Alexander von Humboldt und Karl Ritter geknüpft. Beide Männer ergänzten einander; Hnmboldt gab die physikalische Erdbeschreibung, in der die Er- scheinungen in ihrem allgemeinen Zusammenhange aufgefaßt wnrdeu, und Ritter erkannte in dieser die Grundlage aller geschichtlichen Vorgänge. Aus der Vereinigung beider Richtungen entstand die heutige Geographie als die Wissenschaft vou der Wechselwirkung der Erscheinungen auf der Erde. Sie hat durch die großen Entdeckungen des letzten Jahrhunderts und durch deu Ausbau der gesamten Naturwissenschaft nene Belebung erfahren und ist anch für die sittliche Entwicklung der Menschheit ein hervorragend wichtiges Lehrfach geworden. Die heutige Erdkunde hat die Erscheinungen der Erdoberfläche zum Erd-»»d Gegenstand. Sie sucht diese zu erklären, die Beziehungen zwischen den- selben festzustellen und aus Gesetze zurückzuführen. Man gliedert sie in einen allgemeinen Teil, worin die Erdoberfläche in ihrer Gesamtheit be- trachtet wird, und einen besonderen Teil, den man auch Länderkunde nennt, da in ihm die einzelnen Erdräume, die Länder, behandelt werden. Unter Begriff einem Lande in geographischem Sinne versteht man einen durch gemeinsame Züge der Natur gekennzeichneten Teil unserer Erde. Ein solches Land ist keineswegs scharf umgrenzt, wie etwa die politischen Reiche, sondern verliert

8. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 322

1896 - Leipzig : Freytag
322 Die Erde als Weltkörper. Gestakt und Größe der Krde. §239. Den ältesten griechischen Gelehrten war die Erde noch eine Scheibe; aber bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. waren die Pythagoreer im Besitz der Lehre von ihrer Kugelgestalt. Man suchte diese Ansicht später Beweise guch durch die Erscheinungen zu begründen. So wies Aristoteles auf Kugel- die Veränderung des Horizontes beim Wechsel des Standpunktes nach der gestalt. geographischen Breite sowie auf die Thatsache hin, daß der Erdschatten bei Fig. 64. Die Annäherung eines Schiffes. H der Horizont, ab c die allmähliche Annäherung. der Verfinsterung des Mondes immer kreisförmig sei. Ptolemäns erkannte dann in der Art des Sichtbarwerdens eines Schiffes auf der See bei feiner Annäherung einen weiteren Beweis. Die Annahme, daß Erde und Himmel koncentrifche Kugeln wären, führte sogar vor Aristoteles schon mehrfach zu dem Versuch, deu Erdumfang Fig. 65. Krümmung der Erde in der Rich- tung von Westen nach Osten. Stern St erscheint auf der Erde von I—iv immer später über dem Horizont, auf der Scheibe Ss dagegen für alle vier Punkte gleichzeitig. st ( /K Ii m H/ r / / H Äquator Fig. 66. Krümmung vom Pol zum Äquator. Winkel « d. i. die Höhe des Sternes St über dem Horizont H, wächst auf der Erdoberfläche von I—iv stetig, auf der Scheibe Ss bleibt dagegen der ent- sprechende Winkel ß gleich groß. zu messen. Am berühmtesten ist die Messung, welche Eratostheues im 3. Jahrhundert v. Ch. vornahm. Nur die Mangelhaftigkeit der Ausführung

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 392

1896 - Leipzig : Freytag
392 Geschichte der Erdkunde. nach den Nachbargebieten allmählich seine Merkmale, bis durch Hervortreten anderer Eigentümlichkeiten ein neues Land sich bildet. Zweige Die allgemeine Erdkunde wie die Länderkunde zerfällt infolge der der Erd- Vielseitigkeit der Erscheinungen des weiteren in mehrere Unterabteilungen. Man unterscheidet die mathematische, die physikalische und die biologische Erdkunde. Die letztere umfaßt auch die menschlichen Verhältnisse, die Anthropogeographie. Während diese zur Geschichte euge Beziehungen hat, gründet sich die Pflanzen- und Tiergeographie auf die Botanik und Zoologie. Die physikalische Geographie ist dagegen auf das engste mit der Geologie, sowie mit der Physik und Chemie verbunden. Mathematik und Astronomie endlich geben die Grundlage für die mathematische Geographie, die die Erde als Weltkörper betrachtet. Die Erdkunde nimmt danach in dem großen Reiche der Wissenschaften zwischen den einzelnen Richtungen derselben eine vermittelnde Stellung ein; sie verknüpft die exakten Naturwissenschaften mit den reinen Geisteswissenschaften.

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 32

1889 - Leipzig : Freytag
32 alters machte Niklas Koppernigk, gewhnlich Copernikus genannt, ein Domherr in der Stadt Frauenburg in Preußen. Nach der alten Weltan-schauung, die durch den gyptischen Astronomen Ptolemns (um 140 n. Ch.) die herrschende geworden war und darum das Ptolemische Weltsystem" genannt wird, steht die Erde in der Mitte der Planetenbahnen, und Mond, Merkur, Venus, Sonne, Mars, Jupiter und Saturn bewegen sich um sie. Copernikus dagegen gelangte durch grndliche Beobachtungen zu dem Er-gebmsse, die Sonne stehe unbeweglich im Mittelpunkte der Welt, die Erde sei so gut ein Wandelstern (Planet) als Mars und Venns und bewege sich mit den brigen Planeten um die Sonne. Seine Entdeckung wurde spter vervollstndigt von Johann Kepler (geb. in Weil der Stadt in Wrttenberg, f 1631). Dieser erkannte die Gesetze, auf welcheu die Bahnen und die Bewegungsgeschwindigkeit der Planeten beruhen, und machte mit Hilfe des von einem Hollnder erfundenen und von ihm verbesserten Fern-rohrs neue Beobachtungen am Himmel, durch welche die Annahmen des Copernikus besttigt wurden. Auf Gruud dieser neuen Erkenntnis der Himmelskrper konnte man auch den Julianischen Kalender berichtigen, nach welchem das Jahr um elf Minuten zu groß angenommen worden war. Man war dadurch im Jahre 1582 hinter der richtigen Zeit volle zehn Tage zurckgeblieben. Darum verordnete der Papst Gregor Xiii., da man nach dem 4. Oktober gleich den 12. zhle und in den nchsten 400 Jahren drei Schalttage weglasse. Dieser Gregorianische Kalender" wurde in katholischen Lndern sofort, in Deutschland und andern Lndern erst spter eingefhrt, während die Russen und Griechen heute uoch mit alten Kalender festhalten und deshalb um 12 Tage hinter unserer Zeitrechnung zurck sind. 7. Philipp Ii. von Spanien. (15561593.) 1. Philipp Ii. folgte seinem Vater Karl in der Herrschaft der Spa-nien, Burgund, die Niederlande und die Neue Welt und war somit der mchtigste Herrscher seiner Zeit. Er war ein stolzer und ehrgeiziger, dabei strenger, finsterer und verschlossener Mann; er soll nur einmal in seinem Leben gelacht haben. Er liebte weder Jagd noch Waffen; lieber fa er daheim und unterhielt sich mit Gnstlingen, oder er las Berichte und schrieb Befehle. In seinem Kabinette liefen die Fden der gesamten Staatsverwaltung zusammen; was in dem weiten Bereiche seiner Regierung vorging, wnschte er aufs eingehendste zu wissen, und ost gab er ber-raschende Beweise vou seiner genauen Kenntnis der Verhltnisse und Per-soueu. Seiu Streben ging dahin, ein Weltreich zu grnden, und in der
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