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martbie in übelwollendem Neide gern le Norman d fanfaron; wir
müssen aber bei dem echten Norweger dieses boshafte Urteil zurück-
weisen und brauchen nur an den Professor in Kristiania, Fridtjof
Nansen, zu denken, der in der bescheidensten, zurückhaltendsten Weise
austrat und doch zwei der größten Kulturthaten der letzten Jahr-
zehnte vollbrachte, die Durchquerung Grönlands und den Marsch über
die Eisselder dem Nordpole zu, dem er näher gekommen ist als je
ein anderer Mensch.
Der Ackerbau kann, wie wir schon oben erwähnten, durchaus
keine glänzende Rolle in Norwegen spielen; charakteristisch sür ein
norwegisches Landschaftsbild ist es auch, daß man die Bauernhäuser
statt mit Stroh, wie wir es gewohnt sind, mit Rasen deckt. Denn
Getreide wächst nicht viel und Stroh ist recht knapp. Aber dafür
ist dem Lande ein anderer Erwerb und Nahrungszweig beschert, näm-
lich der Fischfang. Die Gesandten des Unionskönigs Christian priesen
ihren König mit Recht als „die allerfischreichste Majestät". Auch
hier ist der warme Golfstrom der große Segenspender; denn er er-
möglicht die Winterfischerei in dem Westfjord der Lofoten, die man
in so hohen Breiten sonst nicht erwarten durfte. Und das ist ein
althistorischer Borzug des Landes; schon seit über 1000 Jahren wird
dieser Dorschsang in den Lofoten erwähnt. In der winterlichen
Polarnacht sammeln sich die Fischer an der Ostseite der Lofoten,
denn das Meer aus der Westseite ist zu stürmisch, und stellen ihre
Beobachtungen an der etwa 60 Faden unter der Oberfläche befind-
lichen Bank an. Die Fische besuchen vorzugsweise die Untiesen des
Meeres, und so sind z. B. die Doggerbank in der Nordsee und die
große Bank von Neusundland als Plätze des Fischsangs berühmt.
Anfangs Februar beginnen sich die Dorsche zu zeigen, zuletzt in
ganzen „Fischbergen"; das ist der sogenannte Jndsiig der Fische,
und nun stndet der lohnende Fang statt, denn die Fische, mit dem
Laichen beschäftigt, gehen wie blind in die Netze. Die gefangenen
Dorsche werden, nachdem die Köpfe abgeschnitten sind, an Stangen
ausgehängt, wo sie bis Juni bleiben und trocknen. Sie kommen
dann als Törstsk oder Stockfisch in den Handel. Andere Arten der
Ausbewahrung und Einsalzung ergeben den Klippstsch und den
Laberdan. Der Klippfisch wird nach Spanien verhandelt, der Stock-
stsch nach Italien; auch kommen die Russen von Archangelsk nach
Hammerfest, um die frische Fastenspeise selbst einzuhandeln. So
sammeln sich in jedem Frühjahr 15—20000 Menschen bei den Lo-
soten auf 4000 Booten. Wenn die Fischerei beendigt ist, kehrt die
„Nordlandsflotte" mit ihren schätzen zurück nach Bergen, „dem nor-
wegischen Hamburg". Auch hier war in der Hansezeit ein groß-
artiges „Kontor", und die Stadt zählte damals wohl 30 Kirchen
und Kapellen. Heute giebt es viele Holzhäuser, nur an den Ecken
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Extrahierte Personennamen: Norman Fridtjof
Nansen Christian
Wendung und ist auch sonst in der Technik unentbehrlich. Der Ural
hat sich, wie dies Guthe ausführt, als einen bedeutenden Förderer
der Kultur erwiesen und hat namentlich dazu beigetragen, daß Ruß-
land seine wichtigen Kanalverbindungen erhielt; denn es galt, das
uralische Eisen an die Ostsee zu bringen, um so mit Erfolg dem
schwedischen die Spitze bieten zu können.
Wenn vorhin über den Bedarf an Brennmaterialien eine Klage
berührt wurde, so hat das seine Richtigkeit. Rußland hat ja Stein-
kohlen gesunden, so am Ural selbst, dann bei Tula, und als der
Krimkrieg ausgebrochen war und die russischen Dampfer nicht mehr
englische Kohlen beziehen konnten, suchte man in der Umgegend
Tauriens um so eifriger und sand zum Glück die Donezkohlen. Das
hauptsächlichste Brennmaterial bleibt in Rußland aber doch immer
das Holz der Bäume, und in den schier endlosen Waldslächen des
nördlichen Rußlands schien ein Vorrat sast für die Ewigkeit dar-
geboten.1 40 % des Gesamtareals oder über 2 Millionen □ km
sind mit Wald bedeckt, und in diesen Holzmassen „steckt ein gut Teil
des russischen Nationalvermögens". Leider muß neuerdings immer
mehr zugestanden werden, daß eine ganz gewissenlose Waldverwüstung
dieses kostbare Vermögen erheblich zu mindern beginnt, und wir hatten
davon schon bei der verringerten Wassersülle der Wolga gesprochen.
In Rußland nämlich verschlingt „das verschwenderische Heizen der
Häuser unglaubliche Massen von Brennholz. Nicht nur die Wohn-
zimmer werden geheizt, auch Flur und Stiegen müssen erwärmt
werden, und zwar oft das ganze Jahr hindurch trotz des kontinentalen
Sommers; fand doch ein Reisender mitten im Sommer trotz 25° im
Schatten noch geheizte Wohnräume." Dazu kommt der Verbrauch
der Badestuben, die sich sogar auf den Dörfern finden, und die
nationale Bauart der Holzhäuser. In früheren wirtschaftlichen
Perioden lieferte vielleicht das Land auch einem solchen massenhaften
Bedarf gegenüber noch genug Holz; seitdem aber die Industrie aus-
geblüht ist, macht sich Holzmangel fühlbar. Wohl zu beachten ist
doch auch das Klima des Landes. Im Norden Rußlands sind die
Gewässer 7—8 Monate von Eis bedeckt, im mittleren 5—6, im
Süden 3 - Monate. Und trotz solcher Thatsachen lieben es die Russen,
von der „Wärme" ihres Landes zu sprechen, und können sich aller-
dings darauf berufen, daß bei der weiten Ausdehnung nach Süden
bei ihnen „noch die Eitronen blühen" und das Kamel als Haustier
erscheint. Kaiser Nikolaus hatte einen ausgeprägten Widerwillen
gegen Pelze.
Über die schwarze Erde oder das ^.schernosem habe ich schon
1 „Von den hochgelegeneren Dörfern genieszt man eine unbeschränkte Fernsicht
über einen wahren Waldocean. Es erstarrt jeder heitere Gedanke, und man sehnt
sich hinweg aus den endlosen düsteren Waldstrecken." Bode.
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unter 80,000 feine Auswahl treffen, und so wurde verhltni-mig nur Wenigen die Rettung nach der Schweiz mglich. Whrend der Belagerung waren alle Kellerlcher mit Mist oder Eichenlohe verstopft, alle Thren vernagelt, alle Portale mit Brettern verstellt. In den Kellern, in welchen oft fnfzig Personen, faurn am Tage sich herauswagenb und an den Husern sich hinschleichend, zusammenlagen, entwickelte sich eine pestilenzialische Luft. Selbst hier kamen Ver-Wunbungen und Tobesflle vor, wenn die Stockwerfe zu-sammenstrzten. Es sollen 3000 Menschen gestorben sein, besonbers groß war in Folge des Milchmangels die Sterblichkeit unter den fleinen Kinbern. lieber 800 Huser waren Zerstrt ober beschbigt, feine hundert, die frei von Kugeln geblieben. In ganz Deutschland gab sich die grte Teilnahme fr die unglckliche Bevlkerung kunb, und bebeutenbe Untersttzungen flssen bahm. Die Civil- und Militrbehrben thatett alles Mgliche zur Linberung des Elenbs.
Nach dem Falle von Straburg waren im Elsa noch die Festungen Bitsch (vgl. 6.), Schlettstatt und Belfort im Besitz der Franzosen. Da die Beschieung der Bergfestung Ssttfch sehr schwierig, die Aushungerung der Besatzung nicht mglich war, so blieb sie, ohnehin von geringer Bedeutung, nur lose cernirt. Der Sieger von Straburg schritt zur Be-lagerung von Schlettstabt und nach bessen Fall (24. October) Zu der des noch strkeren Belfort, eine Feste, welche die Psse vom Rhonethal zum Rheinthal beckt. Hier fanben viele und heftige Kmpfe Statt. Die Festung wurde am 8. November cerntrt, ergab sich aber erst im Februar des folgenden Jahres, während Neubreisach, auch ein wichtiger Punkt des Elsasses, nach vierwchentlicher Belagerung am 10. November gefallen war. Durch die Eroberung dieser festen Pltze war der Besitz des Landes gesichert, und die neu eingesetzten deutschen Ver-waltungsbehrden fanden hier ein reiches Feld der Thtigkeit, die freilich durch den Widerstand der franzsischen Beamten nicht wenig erschwert wurde.
Noch aber war Metz in den Hnden der Franzosen, die ' Hauptstadt des Moseldepartements, mit einer Bevlkerung l von etwa 60,000 Einwohnern, einer der grten Waffenpltze > Frankreichs, der wegen seiner weit vorgeschobenen Forts auch
@ta(fe' "nieste Geschichte 3. Aufl. 29
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Straburg Elsa Belfort Belfort Elsasses Frankreichs
236
eines berühmten Dichters; alle Einwohner, mit Ausnahme der
Nachkommen dieses Dichters, wurden als Sclaven verkauft.
Nachdem er so für Griechenlands Ruhe gesorgt hatte,
dachte er an die Ausführung seines riesenhaften Planes. In
Delphi wollte er die Pythia befragen an einem Tage, wo
das Gesetz verbot, Orakel zu ertheilen. Er aber zog die
Pythia mit Gewalt in das Heiligthum, und die Priesterin
rief: „Mein Sohn, du bist unwiderstehlich!" Diesen Ausruf
nahm Alexander als das günstigste Orakel an.
§Mun brach er im Jahre 334 mit einem Heer von
30,000 Fußgängern und etwas über 5000 Reitern auf. Bei
seinem Uebergang über den Hellespont goß er, wie einst
Terxes, Trankopfer aus und sprang dann zuerst an Asiens
Küste. Hier opferte er allen Griechischen Helden vor Troja
und bekränzte das Grab des Achilles.
, ' Am Fluß Grani kos fand Alexander ein Persisches
^Heer. Um es anzugreifen, mußte man durch den Fluß setzen,
aber seine Feldherren widerriethen ihm den Durchgang. Doch
Alexander rief: „Der Hellespont würde sich schämen, wenn
. wir dieses Flüßchen fürchteten!" stürzte mit seinen Soldaten
C hinein, watete glücklich hinüber, griff an, schlug die Feinde
und eroberte ihr mit vielen Kostbarkeiten angefülltes Lager.
Alexander selbst war in Lebensgefahr gewesen. Zwei Per-
sische Feldherren, die ihn an dem hohen Federbusche auf dem
glänzenden Helme erkannten, eilten auf ihn zu. Er verthei-
digte sich tapfer, doch bekam er einen Hieb auf den Kopf,
Z daß der Helm zersprang, und als er sich gegen denjenigen
ein braver Macedonier herbei, und schlug dem Perser mit
einem fürchterlichen Hiebe von hinten Arm und Schwert zur
Erde, indeß Alexander den anderen Perser erlegte.
In Folge des Sieges am Granikos ward allmählich
ganz Kleinasien erobert. Von der Landschaft Pisidien aus,
wandte sich Alexander nach Phrygien, wo ihn sein Feldherr
Parmenio mit einem Theile des Heeres erwartete. In der
Stadt Gordion wurde auf der Burg der Wagen eines alten
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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hauptete, die Menschen die von dieser Kunst nicht gerhrt wrden, seien den Kltzen und Steinen gleich; auch htte er gesunden, da der Teufel die Musik nicht leiden knne, da er es oft an sich erfahren hatte, da bei ihrem Klange alle Sorgen und Bekmmernisse aus der Brust nicht anders als wie vor Gottes Wort entflohen waren.
Im Januar 1546, also mitten im Winter, reiste Luther, wiewohl krank, nach Eisleben, um eine Streitigkeit unter den Grafen von Mansfeld zu schlichten. So schwach er sich fhlte, predigte er doch viermal dort, zuletzt den 14. Februar, und wohnte alle Tage der Sitzung bei, die wegen jener Streitig-keit von den Grafen gehalten ward. Dies that er bis zum Dienstag, den 16. Februar. Am Abend dieses Tages sagte er mit matter Stimme: Wenn ich meine lieben Landes-Herren, die Grafen hie zu Eisleben, vertragen habe, so will ich heimziehen und mich in meinen Sarg legen und den Wrmern meinen Leib zu essen geben."
Am folgenden Morgen war es merklich schlechter mit ihm geworden. Die Grafen selber ersuchten ihn daher, heute zu Hause zu bleiben und nicht in die Sitzung zu kommen. So blieb er denn, ging langsam in seinem Stbchen auf und nieder und ruhte abwechselnd aus einem ledernen Sitz-Bett aus. Er betete viel und unterhielt sich mit seinen Freunden. Einmal trat er nachdenkend ans Fenster und sagte: Ich bin hier zu Eisleben getauft, wie wenn ich hier bleiben sollte?" Zum Abendessen ging er noch hinunter in die groe Stube, und sprach viel vom Tode und vom Wiedersehen und Wiedererkennen der Freunde im ewigen Leben. Er stand aber bald auf, ging wieder auf sein Zim-mer, trat ans offene Fenster und sprach den gestirnten Himmel betrachtend, sein gewhnliches Gebet. Dann fing er an zu klagen, da es ihm um die Brust so bange werde. Sogleich ward nach Hlfe geschickt, der Graf Albrecht kam selbst und brachte geschabtes Einhorn; auch andere Freunde kamen herbei und erboten sich, die Nacht bei ihm zu wachen. Darauf nach neun Uhr sprach er: Wenn ich ein halbes Stndlein knnte schlummern, hoffe ich, es sollte besser wer-den." Wirklich schlummerte er auf dem Polsterbett ein, in-dem die Freunde und seine zwei Knaben ngstlich schweigend um ihn saen. Um zehn Uhr erwachte er wieder und sagte
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Extrahierte Personennamen: Luther Albrecht Albrecht
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und das Vertrauen, womit ihm das Volk entgegen kam, und feine berspannten Ansichten vom gttlichen Rechte der Könige, wie seine geheime Hinneigung zu den Katholiken be-mieten jene Revolution vor, die seinen Sohn und Nachfolger ins Verberben strzte.
Die Katholiken hegten groe Erwartungen von emem Könige, bessen Mutter sie als Mrtyrin ihres Glaubens verehrten, und von dem sie Erleichterung des auf ihnen lastenden Druckes hofften. Auch war Jacob I. nicht abge-neigt, ihnen Zugestndnisse zu machen: aber das Parlament, das seine Absichten merkte, verschrfte die Maregeln gegen die Katholiken, und der König, der vorsichtig zu Werke gehen mute, konnte nicht umhin, bessen Beschlsse zu besttigen. Das Fehlschlagen ihrer Hoffnungen erregte unter den Anhngern der alten Kirche die grte Erbitterung, und die Frucht derselben war die Pulververschwrung, die nichts ge-ringeres bezweckte, als den König mit dem ganzen Parlamente in die Luft zu sprengen.
Die Verschworenen mieteten zuerst ein an das Paria-mentshaus stoendes Gebude, um von hier aus eine Mine zu erffnen. Whrend dieser Arbeit erfuhren sie, da etn Keller unter dem Parlamentshaufe selbst vermietet wurde. Sie nahmen ihn sofort in Beschlag und brachten allmhlig fechsunddreiig Tonnen Schiepulver hinein, die sie mit Brennholz und Steinen bedeckten. Zur Ausfhrung des Frevels war der 5. November 1605 bestimmt, der Tag der Wiedererffnung des Parlaments. Aber einer der Verfchwo-tenen erlie an feinen Schwager ein Warnungsfchreiben, das zur Entdeckung des Kellers und des Pulvervorrates fhrte. Einer der Schuldigen wurde dabei gefangen, die brigen er-griffen die Flucht. Als sie sich in einem Haufe verrammelten und zum Kampfe rsteten, entzndete zufallig ein Funke ihr Pulver und verletzte einige der Teilnehmer. Tags darauf wurden sie von bewaffneter Mannschaft angegriffen und ge-fangen und bten ihr Verbrechen mit dem Leben.
Die Folge dieser vereitelten Verschwrung waren stren-gere Maregeln gegen die Katholiken, die zu Staatsstellen jeder Art fr unfhig erklrt wurden. Dennoch zeigte sich der König im Stillen viel gemigter und neigte sich insgeheim zum ppstlichen Stuhle hin. Wenn er sich fchon hierdurch die
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Kein Feind zeigte sich; nicht wie vor anderen eroberten Hauptstdten drngte sich die neugierige Menge heran, um ihn bewundernd anzustaunen: es erschienen nicht die Abge-ordneten der Stadt, um die Gnade des Siegers anzuflehen; die Stadt war wie ausgestorben, und die Stille des Grabes empfing ihn. Napoleon hatte hier Ruhe und fr seine Truppen Erquickung und Winterquartier gehofft. Aber wie furchtbar sollte diese Hoffnung getuscht werden! Mimutig bezog er den Kreml, das alte Zarenschlo. Pltzlich fing hier und da ein Haus an zu brennen; der Sturmwind, der sich zugleich erhob, verbreitete das Feuer, in kurzer Zeit war die ganze ungeheuere Stadt ein Flammenmeer, das aller Lschversuche spottete. Von einer Terrasse des Kreml sah Napoleon das furchtbar schne Schauspiel. Da war unter den ergrimmten Einwohnern, die ihre Stadt lieber dem Feuer, als den Feinden preisgeben wollten, zwischen brennenden Husern und glhenden Aschenhaufen kein Bleiben fr die Franzosen. Das Heer mute vor der Stadt ein Lager be-ziehen, aber die-beutegierigen Soldaten strzten sich auf die Brandsttten, um unter rauchenden Trmmern nach Schtzen zu whlen, ohne zu ahnen, da ihnen bald die elendeste Nahrung lieber sein wrde, als Klumpen Goldes.
Ohne Obdach und Lebensmittel fr sein Heer, von den rastlosen Kosacken umschwrmt, sah Napoleon die Unmglich-feit ein, hier zu berwintern. Er bot den Frieden an, aber man hielt ihn durch Zgerung hin, und endlich erkannte er, da es hohe Zeit sei, den Rckzug anzutreten, zumal da frher als sonst der Winter hereinbrach. Aber dieser Rck-zug war grlich, und steht als ein furchtbar warnendes Gottesgericht mit unauslschlichen Zgen in den Jahrbchern der Geschichte da. Von Hunger und Klte erschpft, sanken Menschen und Pferde haufenweise nieder, und der in dichten Flocken anhaltend fallende Schnee bedeckte sie bald wie mit einem Leichentuche. berall war der Weg mit den Leichnamen erstarrter Krieger und Pferde bedeckt. Viele wurden von den nachsetzenden Kosacken niedergemacht, viele ersro-reit an den mhsam angezndeten Wachtfeuern Verge-bens hoffte Napoleon in Smolensk einige Ruhe zu finden, allein die Stadt war nur ein wster Trmmerhaufen, und um nicht von den Russen abgeschnitten zu werden, mute er
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon
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mit Forschungen an den Ksten von Euba zu, ohne von seinem Irrtum, da es festes Land sei, zurckzukommen. Die Ein-wohner zeigten auf seine Fragen, woher die Goldbleche kmen nach Osten, und so trat Kolumbus diese Richtung an und fand die Insel Hayti, welche er die spanische Insel (Hispa-niola) nannte. Sie erhielt in der Folge den Namen St. Domingo. Auch hier fand er dieselbe Schnheit der Gegenden, dieselbe Fruchtbarkeit des Bodens, dieselbe gutmtige schwache Menschenart. Die Insulaner waren in Stmme geteilt und standen unter Oberhuptern, die sie Kaziken nannten. Einer von diesen, Namens Guacanagari, lie sich auf einem Trag-sessel herbeitragen, war aber brigens nackt, wie die anderen Insulaner. Er bewies sich gegen die Spanier uerst gut-mtig und suchte ihnen soviel Gold zu verschaffen, als er vermochte. Er gab den Spaniern zu verstehen, da Zuweilen von den benachbarten Inseln (den Kariben) Feinde in aus-gehhlten Baumstmmen, die er Kanoes nannte, herber-kmen, sein Volk feindlich anfielen und viele fortschleppten, um sie zu Hause zu schlachten und zu verzehren. Kolum-bus deutete dem Kaziken an, er wolle in seinem Gebiete eine kleine Festung bauen und einen Teil seiner Spanier zu seinem Schutze darin zurcklassen. Die Wilden ver-standen ihn, freuten sich der die Arbeiten der spanischen Zimmerleute und trugen fleiig Holz und andere Bau-Materialien herbei. Was sie an Goldblechen hatten, gaben sie freudig fr Glaskorallen, Schellen und Stecknadeln, und auf Befragen zeigten sie nach Sden als dem rechten Goldlande.
Kolumbus konnte indessen fr jetzt keine weitern Ent-deckungsreisen unternehmen; denn eines seiner Schiffe war an einer Klippe gescheitert, und mit dem anderen, der Pinta, hatte sich Pinzon, der Befehlshaber desselben, heimlich entfernt, um das Goldland fr f i ch aufzusuchen. So blieb denn Ko-lumbus nur ein Schiff, und gerade der fchlechtefte Segler brig. Mit diesem beschlo er nach Spanien zurckzureisen, ehe ihm vielleicht Pinzon dort zuvorkme. Er lie in dem neuerbauten Forts, das er Navidad nannte, neununddreiig Spanier zurck, gab ihnen weise Verhaltungsbefehle, ermahnte sie zu einem freundlichen Betragen gegen die Indianer, und schiffte den 4. Januar 1493 wieder nach Europa ab.
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mit Bequemlichkeit sehen knnen; denn sie scheinen mir recht hungrig zu sein, einen König zu sehen." Nachdem er in der Kirche die Messe und den Ambrosianischen Lobgesang gehrt, begab er sich in den Palast und speisete daselbst an offener Tafel. Nachmittags waren alle Lden offen, in allen Werk-statten ward wieder gearbeitet, und es schien gar nicht, als ob etwas vorgefallen wre.
Heinrich verzieh seinen erbittertsten Feinden mit Gromut. Ich will alles vergessen," rief er. Meine Siege kommen von Gott; er vergiebt uns, wenn wir es auch nicht ver-dienen; wie sollte ich meinen Unterthanen nicht vergeben? Als die spanische Besatzung, welche besonders Paris gegen Heinrich verteidigt hatte, auszog, sagte er zu den Gesandten: Meine Herren, empfehlen Sie mich Ihrem Könige, reisen Sie glcklich, aber kommen Sie niemals wieder." Vielleicht bertrieb er die Milde gegen seine Feinde auf Kosten derer, die ihm treu anhingen. Wenigstens klagte mancher darber, da man ihm erst recht viel Bses gethan haben msse, wenn man von ihm beschenkt sein wolle. Er selbst drckte sich darber fters ziemlich witzig aus: er vergolde die Bsen alle Tage, damit das Blei ihrer Bosheit nicht sichtbar werde."
Im Jahre 1595 ward endlich Heinrich durch den Papst vom Bann losgesprochen. Nachdem es ihm nun mit der Zeit gelungen war, das ganze katholische Frankreich zu be-ruhigen, verga er auch seiner alten Glaubensgenossen nicht, die durch seinen bertritt zum Katholicismus nicht wenig be-sorgt geworden waren. Er gab 1598 das Ediet (Verordnung) zu Nantes, wodurch die Reformierten freie Religions-bung in Frankreich erhielten; sie durften Schulen anlegen, konnten zu Staatsmtern gelangen und bekamen einige feste Sicherheitspltze. Die katholischen Rte widersetzten sich lange, dieses Ediet anzuerkennen, aber endlich brachte sie Heinrich dahin, sich zu fgen.
Nun suchte er durch alle Mittel Wohlstand im Lande zu verbreiten. Er schaffte die berflssigen Soldaten ab und ntigte die entlassenen, unangebaute Felder urbar zu machen. Er reinigte die Landstraen von Rubern, die sich bei den inneren Unruhen sehr vermehrt hatten; er erlie den Land-leuten eine groe Summe rckstndiger Steuern, da sie, durch den Krieg ausgeplndert, nicht zu bezahlen imstande waren;
Stacke, Neue Geschichte. 10. Aufl. 11
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Nantes Frankreich
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weder das Zureden seiner Freunde noch die drohende Gefahr bewogen ihn zum Nachgeben. Er war tollkhn genug, sich mit seinem kleinen Huflein gegen die bermacht zu vertei-digen und befahl seinen Schweden, das Lager wohl zu ver-schanzen. Nach einigem Zgern schritten die Trken, die ihn ; gern schonen wollten, zum Angriff. Die Kanonen donnerten, ; und in wenig Augenblicken waren die Verschanzungen erstie-gen. Die Schweden ergaben sich der bermacht; nur Karl ; wollte sein Haus bis auf den letzten Augenblick verteidigen, i Die Janitscharen wollten ihn noch immer schonen, daher kam er noch glcklich hinein, aber das Gedrnge um ihn war so ! groß, da er kaum um sich hauen konnte. Auch die Zimmer ' fand er schon mit Trken gefllt. Etwa fnfzig Haus-genossen standen ihm noch tapfer zur Seite. Mit diesen ; griff er jene wtend an, hieb und stach selbst mehrere nieder \ und reinigte wirklich in kurzem das ganze Haus. Dann ] verrammelte er die Thren wieder und lie aus den Fen- 1 stern feuern. Die Trken, die schon eine Menge Leute ver- I loren hatten, beschossen darauf nicht nur das Haus, sondern j schleuderten auch auf das Strohdach desselben brennende I Lunten, die es bald in helle Flammen setzten. Schon fiel j eine brennende Latte nach der andern auf die Verteidiger j herab, und die Balken drohten zusammenzustrzen, aber noch immer wurde fortgefeuert. Da kam einer von seinen Leuten ; auf den Einfall, man knne sich vielleicht bis zu einem an- ] deren, festeren Hause durchschlagen, welches fnfzig Schritte | von diesem brennenden lag. Das gefiel dem König; er 1 schlo aus seinem Huflein ein dicht gedrngtes Bataillon, ] lie die Thr ffnen und drang mit einer guten Salve aus I Pistolen auf die Trken hinaus. Aber jetzt verwickelte er J sich mit seinen Sporen und fiel zu Boden, dann ward er $ von den Janitscharen, nicht ohne Mhe und Wunden, ent- 1 waffnet.
Der Pascha lie ihn nun nach einem anderen Orte | bringen, wo er krzer gehalten wurde. Von seinem besseren | Hausrat war ihm so wenig geblieben, da er sich schmte, ! jemand zu sich kommen zu lassen. Nur drei seiner Groen I waren um ihn und durften mit ihm essen. Sie hatten we- | nig, bedienten sich selbst und einer von ihnen besorgte die t Kche. Damit er keine Besuche anzunehmen brauche, stellte
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