Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 351

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 351 — Leipzig und Dresden zusammen. Die Actien der neuen großen Routen von London nach Birmingham, nach Bristol, nach Southharnpton u. s. w. sind bereits genommen, und mehrere derselben sind um 20 bis 50 Pct. der gemachten Einlage gestiegen, ungeachtet nur erst die Vermessungen zu Stande gekommen sind. In Belgien hat die Regierung 35 Millionen Franken ausgesetzt', um ein ganzes, in Brüssel sich concentrirendes Eisenbahnsystem herzustellen . . . Holland hat sich dadurch veranlaßt gesehen, eine Eisenbahn von Amsterdam nach Cöln, längs dem Ufer des Rheines, abmessen zu lassen, welche Arbeit im verflossenen Spätjahre zu Stande gebracht worden ist. In Frankreich hat die St. Etienne- und Lyoner - Bahn - Gesellschaft im letzten Jahr 1,100,000 Franken eingenommen. Der Aufwand war zwischen 9 bis 10 Millionen Franken . . . Nordamerika ist im Laufe der verflossenen 8 Jahre das erste Land der Eisenbahnen geworden, wie es früher schon das erste Land der Dampfschiffahrt gewesen ist. Im Jahre 1825 ward die erste Bahn von Quiucey nach Boston vollendet. Sie ist nur eine deutsche Wegstunde lang, von, mit eisernen Schienen belegten, Hausteinen erbaut, und nur auf den Transport von Bausteinen berechnet. Die zweite Bahn, die von Manch Chunk, kam im Jahre 1827 zu Stande; sie ist 9 Meilen lang, von Holz, mit eisernen Schienen beschlagen, und blos für den Steinkohlentransport berechnet. Die dritte, vierte, fünfte und sechste wurden ebenfalls von Kohlen - Compagnien und zu gleicher Zeit angelegt; alle Bahnen dieser Art stehen im Flor. Nun folgten erst die größern Unternehmungen. Wir müßten einen Bogen füllen, wenn wir nur ihre Namen, Länge und Bauart anführen wollten. Die zwischen Neuyork und Philadelphia ist im verflossenen Jahre fertig geworden; sie ist blos auf Passagiere und den Transport leichter Güter berechnet, und machte schon bei ihrer Eröffnung so viel Glück, daß bereits eine zweite Route über Trentou im Werke ist. Die Eisenbahn von Neueastle an der Delaware-Bai nach Frenchtown an der Chesapeak-Bai, die ebenfalls nur Reifende transportiert, hat im ersten Jahre eine Dividende von 10 Pct. gemacht. Nicht nur längs der großen und schiffbaren Ströme Hudson, Delaware und Susquehanah, sondern auch längs des großen Neu-york°Canals werden Eisenbahnen geführt. Die erste Strecke der letztem Bahn ist im verflossenen August zur Subseription aufgelegt worden; es wurden 4| Millionen Dollars gefordert, aber die Subscriptions - Listen beliefen sich auf 15| Millionen Dollars. Die bereits fertigen, oder im Werke befindlichen Eisenbahnen, mit Inbegriff derer, die im Lauf der nächsten zwei oder drei Jahre mit Gewißheit werden begonnen werden, betragen im Ganzen über 6000 Meilen. Neueste Fortschritte der Eisenbahn-Unternehmungen in Deutschland. Der projeetirten Bahnen von Cöln nach Antwerpen und nach Amsterdam ist oben Erwähnung geschehen. In den preußischen Rheinlanden bestehen > außerdem einige bereits im Gange befindliche kleine Bahnen, nämlich die Harkort-Schlebuscher und die Prinz Wilhelmsbahn. Beide find für den Steinkohlentransport berechnet, und rentiren vortrefflich, ungeachtet das Terrain sehr ungünstig ist . . . Eine 20,000 Fuß lange Bahn von Nürnberg nach Fürth soll dieses Frühjahr begonnen werden. Sie ist vorzüglich auf den Menschentransport zwischen diesen beiden Städten berechnet; ihre Bauart aber ist noch nicht definitiv bestimmt. Die erste und wichtigste Bahn in Deutschland ist die zwischen der Moldau und Donau, von Budweis nach Linz. Nach einem so eben erschienenen Bericht der

2. Bd. 2 - S. 356

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 356 — erste das glückliche Zeichen für alle die künftigen gewesen sein, die von nun an nach Althen, dem sonst so unbekannten Dörfchen, dessen Name aber jetzt bis in die fernsten Länder gelangen dürfte, fortgesetzt, sich bald aber weiter und immer weiter erstrecken werden. Heil denen, die den Gedanken an das Werk faßten, denen, die ihn ins Leben riefen und sich durch keine Mühe, keinen Tadel, abschrecken ließen, besonnen auf dem begonnenen Pfade fortzuschreiten und einen Samen für die Nachkommen auszustreuen, der tausendfältige Früchte tragen wird!" (Leipziger Tageblatt, 1837, Nr. 115). b) „Eins der wichtigsten Ereigniße war dieeröffnungdereifenbahn am 24. April 1837 zunächst von Leipzig bis Althen. Der Waarenverkehr auf den Chanffeen ließ sich nicht mehr bewältigen. Man muß es gesehen haben, wie zu Zeiten der Leipziger Meße eine ganze Garnitur von Wagen aller Art zu Wurzen an der Brücke Halt machen mußte, um den Brückenzoll zu bezahlen: Planwagen mit Wein-fäßern vom Rhein, Rüstwagen mit allerhand Kisten Meßgut, kleine Wägelchen mit Juden, die auf dem Wagen, ihre Psalmen lasen u. s. w. Jetzt hieß es auf einmal: es wird eine Bahn von eisernen Schienen gebaut, wo keine Pferde und Zugtiere nötig sind. Was wird nun da mit den Pferden? was haben die Viehhändler, wenigstens die Roßtäuscher anzufangen? wie kann man sich bei der Geschwindigkeit, mit der solche Bahn rollen muß, vor Stößen und Gefährdungen schützen? Das waren die lebhaften Fragen, die vor der Eröffnung derselben überall ventilirt wurden. Denn es gab bis dahin wol eine Bahn in Deutschland, aber nur die kurze Strecke von Nürnberg nach Fürth *), aber das war eine Pferdeeisenbahn. Nun war sogar eine Eisenbahn mit Dampfbetrieb von Leipzig nach Dresden beabsichtigt, vom Landtag genehmigt und zu bauen begonnen. Damals galt es als gewagte Unternehmung, daß bei der Eröffnung der Bahn bis Althen, die hoch gestelltesten Mitglieder des Landtags Teil nahmen und gewißermaßen ihr Leben aufs Spiel setzten. Ganz und gar ungefährlich war es auch nicht. Denn es gab nur ganz offene Loris mit Bänken. Wieviel Hüte und Tücher gingen bei Sturm verloren! Was konnten Halskranke bei dem gewaltigen Luft-zuge sich schaden! — Später war die Bahn bis Wurzen fertig. Auch hier, wie in der ersten Zeit, war der Loeomolivführer ein Engländer, das Publicum nannte ihn gar nicht anders. Denn es waren Eingeborene von dort, weil daselbst die Dampfschiffahrt schon im Gange war. Erst allmählich wurden Deutsche zu Maschinenführern herangebildet. Bon Wurzen aus wurde damals ein Schulknabe bisweilen mit auf die Maschine genommen, das war der nachmalige Maschinenmeister Starke in Leipzig. Wir übrigen Jungen amüsirten uns daran, daß ein Dreipfenniger auf die Schienen gelegt wurde, breitgedrückt die Größe des Vierpfennigers annahm. Aber das Handwerk ward den Jungens bald gelegt, nachdem Einer Steine auf die Bahn gelegt hatte, der öffentlich mit Peitschenhieben bestraft wurde. Später verschwanden die offnen Loris, indem ein Lederverdeck oben über angebracht wurde, welches einigermaßen gegen Unwetter schützte, aber immerhin blieben sie an den schmalen Seiten, wo eingestiegen wurde, noch offen. Die vervollkommnete Gestalt als geschloßne Coupee's erhielten sie erst nach 1848." (Originalbeitrag von einem alten Leipziger — P. em. Schulz.) !) Vgl. S. 351.

3. Bd. 2 - S. 486

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 486 — Bestellzettel mit Anträgen auf Abholung von Gütern müssen ohne Berücksichtigung bleiben. Dresden, am 20. Juli 1870. Königliche Generaldirection der sächsischen Staatseisenbahnen, von Tschirschky." b) „Leipzig-Dresdner und Cottbns-Großenhainer Eisenbahn. Nach Erlaß unserer heutigen Bekanntmachung die Sistiruug des Güterverkehrs betr., erhielten wir Veranlassung, von Sonntag den 24. dieses Monats früh ab auch den Personen- und Eilgüterverkehr auf unseren sämmtlichen Linien incl. Cottbus-Großenhain bis auf Weiteres ganz einzustellen. Leipzig, den 21. Juli 1870. Direetorium der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie. August Auerbach. C. A. Geßler." c) „Magdebnrg-Eöthen-Halle-Leipziger Eisenbahn. Der Güterverkehr auf unfern Bahnstrecken wird bis auf Weiteres eingestellt. Die Beförderung von Kohlen findet einstweilen und die Beförderung von Eilgut noch so lange statt, als Personenzüge coursiren. Lieferfristen und Fahrzeiten werden nicht garantirt. Magdeburg, den 19. Juli 1870." (Leipziger Zeitung, 1870, Nr. 173.) 5. Auszug der in Leipzig stehenden Truppen. „Leipzig, 26. Juli. Welcher Unterschied zwischen dem Abmarsch unserer Garnison im Jahre 1866 und dem von heute! Damals lastete Trauer auf allen Gemüthern, denn ein grausames Geschick hatte es gefügt, daß die wehrhaften Söhne des deutschen Volkes sich gegenseitig das tödtliche Blei zusenden mußten. Heute aufjauchzende Freude über die, Dank der welschen Tücke, mit einem Schlage herbeigekommene Einigkeit des großen und schönen Vaterlandes. Schon der Ausbruch des ersten Bataillons hatte trotz der frühen Morgenstunde eine außerordentlich große Menschenmenge, die die Truppen bis an den Bahnhof begleitete, auf die Beine gebracht. Unübersehbar aber waren die Massen des Pnblicums, die bei dem einige Stunden später erfolgenden Abmarsch des zweiten Bataillons förmlich eine lebendige Mauer um dasselbe bis zum Einsteigen in die Eisenbahnwagen bildeten. Die braven Soldaten zeigten bei allem Ernst doch fast durchgängig guten Humor und werden, das konnte man aus ihren Mienen deutlich lesen, den Herren Franzosen gediegene Vorlesungen über deutsche Hiebe halten. Möge der allmächtige Lenker der Schlachten sie vor allzu großen Verlusten bewahren und siegesgekrönt in die Mauern unserer Stadt zurückkehren lassen." (Leipziger Tageblatt, 1870, Nr. 208.) 6. Durchzug fremder Regimenter durch Leipzig. „Leipzig, 27. Juli. Die Bahnhöfe sind im Augenblick die Wallfahrtsstätten unserer Einwohnerschaft. Man will die tapfern Söhne des Vaterlandes noch einmal sehen, ihnen noch einmal die Hand drücken, bevor sie hinaustreten auf die blutige Wahlstatt, wo sich das Schicksal deutscher Cultur, deutscher Sitte der frechen Anmaßung und Hinterlist des Romanenthums gegenüber entscheiden muß.

4. Bd. 2 - S. 24

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 24 - 2. Postsäulen. 1728. „Es stehen derer vor dem Grimmschen Thore zwey, vor denen anderen Thoren aber ieglichen nur eine, und sind von weissen Pirnischen Sand-Steinen, woran das Königl. Pohln. und Churf. Sachs. Wappen sauber mit Gold und schönen Farben illuminiret, ingleichen der hohe Königl. Nahme A R. und diejenigen Nahmen der Städte und Oerter, wie solche auf der Post-Strasse nach einander folgen, und wie viel Stunden sie von Leipzig abgelegen, nebst einem Post-Horne zu sehen." (Antonii Weizii Verbessertes Leipzig 1728, S. 133.) 3. Leipziger Postbericht v. I. 1796. „S. Mi.1) Clevische reitende (über Wesel, Cleve, Amsterdam, Brabant und Holland). 8. Mo. Di. Mi. Do. Fr. Sob.1) Hallische fahrende. S. Mi. Do. Hamburger reitende (ganz Niedersachsen, Holland, England, Dänemark, Schweden). 8. Mo. Mi. Do. Fr. Sob. Dresdner fahrende (nach der Lausitz, Böhmen. Mähren, Österreich). 8. Mi. Erfurter und Frankfurter fahrende2). Mo. Fr. Freiberger fahrende (auch nach Prag und Wien). Di. Fr. Jenaische fahrende. Mo. Fr. Frankfurter reitende (auch Rhein, Elsaß, Lothringen, Frankreich, Spanien und Portugal, auch Niederlande). Di. Sob. Sorauer fahrende (Lausitz, Oder). Di. Fr. Hamburger fahrende (auch Altmark und Mecklenburg). Di. Sob. Braunfchweiger-Hamburger Postkutsche. Di. Sob. Nürnberger reitende (auch ganz Bayern, Schwaben, Franken, Italien.) — Sob. fahrend. Di. Fr. Cobnrger oder neue Nürnberger fahrende (auch Thüringen). Di. Sob. Annaberger fahrende (im Sommer auch Carlsbad). Di. Sob. Casseler oder Holländische reitende. — Sob. fahrend. Di. Mi. Sob. Dresdner reitende. Di. Sob. Zerbster fahrende (auch Dessau und Berlin). Di. Breslauer reitende (auch Schlesien und Polen). Mi. Casseler oder Holländische fahrende. Mi. Sob. Berliner fahrende. Mi. Sob. Schneeberger und Egerische fahrende. Mi. Sob. Prager und Wiener reitende. Mi. Sob. Breslauer fahrende. Sob. „ reitende." (Vgl. Geschichte und Beschreibung von Leipzig für Fremde und Reisende etc. Leipzig bei Friedrich Gotthelf Baumgärmer. 1796.) x) 8. ----- Sonntag, Mo. = Montag usf. 2) „Am 28. April 1698 ging zum ersten Male die damals erste regelmäßige Post, die sogenannte Kaleschenpost, durch Markra nstädt, deren Lauf von Leipzig aus über Jena nach Frankfurt a. M. ging." (Weißbach, Handschrift!. Chronik der Stadt Markranstädt. I, S. 237.)

5. Bd. 2 - S. 342

1911 - Leipzig : Wiegandt
Das neunzehnte Jahrhundert. I. Fortschritte der Kultur. 1. Zur Geschichte des Handels und der Industrie. 1. Ein englisches Urteil über den Aufschwung von Leipzigs Handel und Industrie nach 1815. (Der Verfasser William Jakob, der als einer der zuverlässigsten Volkswirte seines Landes galt, der mit einem umfassenden und tiefen Wissen auf allen Produktionsgebieten eine außerordentliche Ruhe, Unparteilichkeit und Sicherheit der Beobachtung verband, wurde vom Hause der Lords nach dem Kontinent entsandt, um Bericht zu erstatten über die wirtschaftliche Lage mit Beziehung auf die Einführung des Freihanbels in England. Über Leipzia schreibt er in seinem Buche: „A View of the Agriculture, Manufactures, Statistics, and State of Society, of Germany, and Parts of Holland and France. Taken Jacob Esq. F. R. S. London: John Murray, Albemarle Street 1820“.) „Leipzig ist, was die Bevölkerungsziffer angeht, die zweite Stadt Sachsens, aber an Wohlhabenheit, Tätigkeit und Prosperität, rangiert es weit vor der Hauptstadt. An ansässigen Einwohnern zählte es im Jahre 1818 36 093, die Geburten im Jahre vorher betrugen 1 257, die Todesfälle 1208. Die traurigen Ereignisse, deren Schauplatz sie gewesen ist, haben die Stadt in ihrer Wohlhabenheit zwar sehr beeinträchtigt . . . Aber es bleibt noch immer eine große kommerzielle und industrielle Hauptstadt, und in der allgemeinen Depression sämtlicher geschäftlicher Unternehmungen macht Leipzig noch immer mehr den Eindruck der Prosperität, als irgend eine andere Stadt, die ich auf dem Kontinent gesehen habe. Den größten Teil ihres Handels verdankt die Stadt den beiden jährlichen Messen. Man kann sie als den Mittelpunkt betrachten, an dem der Handel vom Osten Europas und von Asien den des westlichen Europas und der verschiedenen Kolonien in den übrigen Teilen des Erdballes trifft. Fabrikanten von England, von Flandern, von Frankreich, Holland und sonstwo kommen in großer Zahl dorthin und treffen sich dort mit den Käufern aus Ungarn, Griechenland, der Türkei und sogar aus der Asiatischen Tartarei. Großenteils wird das Geschäft durch Vermittlung von Maklern und Kommissionshäusern abgeschlossen, die sich durch ihre Zuverlässigkeit auszeichnen, und durch ihre Emsigkeit. Sie sprechen verschiedene Sprachen; sie kennen die verschiedenen Gewichte, Maße und Geldsorten entfernter Länder, die sie untereinander zu vergleichen verstehen; sie kennen die besten Straßen für den Transport der Waren; sie machen etwas ganz Einfaches und Leichtes aus dem Umschlag weit voneinander entfernter Länder. Es besteht ziemlich allgemein der Brauch unter den Fabrikanten in unserem Teile Europas, ihre Muster auf einer Messe auszustellen und Aufträge für Waren in Empfang zu nehmen, die auf der folgenden Messe fertig sein müssen; dann werden sie dem Käufer geliefert und

6. Bd. 2 - S. 343

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 343 — Zahlung in Empfang genommen. Außer diesen entfernten Käufern sind viele Häuser in Leipzig, die Waren von unseren Fabrikanten bestellen und Lager für solche Käufer halten, die zur Messe kommen, um Artikel zum sofortigen Verbrauche zu kaufen. Für diese Art des Handels liegt Leipzig sehr günstig. Es kann durch gute Straßen so ziemlich von allen Seiten erreicht werden. Die öffentlichen Verkehrsverbindungen sind sehr sorgfältig und regelmäßig, und man braucht nicht durch die preußischen Staaten zu passieren, wo die Zollbeamten zwar nicht mehr so lästig, wie früher, aber noch hinreichend ungemütlich sind, um dem freien Handel ernstliche Erschwernisse zu bereiten. Die Messen sollen von mehr als 2000 Kaufleuten der verschiedenen Nationen besucht werden. Die Menge der umgeschlagenen Waren wird auf 3 Millionen Pfund Sterling per Jahr veranschlagt. Ein sehr bedeutender und keineswegs uninteressanter Teil des Leipziger Handels steht mit dem Bücherverlag in Verbindung . . . Bücher, die in einem Staate gedruckt sind, würden dort nicht den ausgedehnten Verkauf finden, würden sie dort verlegt, weil die Anzeige in den Blättern, die eine lokale Abonnentenschaft besitzen, sie nicht weit von Hause bekannt machen würde. Die in verschiedenen Landesteilen gedruckten Bücher werden deshalb nach Leipzig gesandt und zur Messezeit dort aufgelegt. Es sind in Leipzig 120 Druckpressen dauernd an der Arbeit. Die Zahl der im Jahre 1818 auf den Messen aufgelegten Bücher stellte sich folgendermaßen: Theologie und praktische Erbauung 438 Werke, Jurisprudenz 141, Physik und Wundheilkunde 208, Metaphysik und Moralphilosophie 64, Schulbücher 205, Ausgaben klassischer Autoren 145, Geschichte, Biographie, Mythologie und Altertumswissenschaft 224, Geographie und Statistik 198, Naturwissenschaft 76, Landwirtschaftliche Verwaltung und Finanzlehre 193, Politik 121, Mathematik, Astronomie und Physik 95, Militärwissenschaften 58, Handel 23, Schöne Künste 219, Verschiedenes 396, insgesamt 2803 . . . Leipzigs Industrien sind zahlreich, wenn vielleicht auch nicht groß. Es werden leinene und wollene Tuche hergestellt. Ferner Seiden, verschiedene Sammete, Papier und Leder verarbeitet und Strumpfwirkereien fabriziert, daneben verschiedene andere Artikel. Die Jnbustrie gibt zusammen zwischen 2000 und 3000 Personen Beschäftigung . . . Der einzige Artikel, den Sachsen von anberen Fabrikationslänbern beziehen muß, ist Papier. Die eigenen Fabriken stellen nicht mehr als ein Drittel der Menge her, welche die Drucker von Leipzig, Dresben und den übrigen Städten brauchen. Vor dem allgemeinen Frieden zirkulierten Sachsens Baumwollenwaren fast durch ganz Deutschland Die Erzeugung eines einzigen Jahres auf feinen Webstühlen belief sich auf 150 000 Stücke weißen und die gleiche Menge gebrückten Baumwollenstoffes, 160 000 Stücke Fustiane*) verschiebener Sorten, 270 000 Stücke Musline außer 80 000 Dntzenb Strümpfe und Handschuhen jährlich. Wie weit diese Produktion zurückgegangen ist (infolge der Wiederöffnung der Grenzen für englische Waren), habe ich nicht feststellen können. Das sächsische Seinen bildet einen sehr ausgedehnten Industriezweig, besonders in der Lausitz, wo die feinsten Tuche und auch das allerschönste Damasttafelleinen gemacht werden- In fast allen Städten werden wollene Tuche hergestellt, manche darunter von der feinsten Qualität. Es wird jetzt mehr davon hergestellt, als der heimische Verbrauch aufnehmen kann. Und aus der Leipziger Messe versucht man jetzt mit Nachdruck mit den Stoffen in Wettbewerb zu treten, die von England, Frankreich und Holland gebracht werden. Holzwaren der verschiedensten Sorten werden fabriziert und geben einer großen Anzahl von Personen Arbeit, die nicht nur Möbel der verschiedensten Art herstellen, und zwar aus eigenen Hölzern, und sie mit bemerkenswerter Sauberkeit und Eleganz *) Barchent, Manchester.

7. Bd. 2 - S. 344

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 344 — polieren, sondern auch den größeren Teil Deutschlands mit Musikinstrumenten, wie Flöten, Pfeifen, Violinharfen, Trommeln und Fagotten versorgen." (Leipziger Tageblatt vom 1. 11. 1906, Aus einem Berichte des Londoner Korrespondenten.) 2. Über die Wirkung des preußisch-deutschen Zollverbandes. 1833. „Noch lag aber der Handelsverkehr darnieder, gelähmt durch preußischen Grenzzoll. Ter Versuch eines mitteldeutschen ^Zollverbandesz 1828 hatte sich nicht fruchtbar bewiesen. Zutritt zum preußischen Zollverband hatte bei einem Theil der Leipziger Kaufmannschaft und auch der übrigen städtischen Bevölkerung eifrige Widersachers, es gab Befürchtungen von Unsegen, der daraus erwachsen würde; dem beschränkten Gesichtspunkte einzelner, die besonders schwarz sahen, mochte auch sich etwas von Antipathie gegen Preußen, das die Hälfte Sachsens an sich genommen, Zumischen- Doch die Ständeversammlung entschied sich am 30. März 1833 für den Zutritt. In Ausführung kam dieser am 1. Januar 1834, und damit ward ein Act der fröhlichsten Wiedergeburt des sächsischen, hauptsächlich des Leipziger Gewerbes und Handels ins Leben gerufen. Wachsthum und Fortschritt auf der neuen weitgedehnten Bahn kam zum besten Gedeihen, und bald gesellte sich zu den städtischen Behörden auch eine rasch sich mehrende Vertretung der Handelsinteerefsn außersächsischer Staaten in den Consulaten . . . Was schon seit der Neuerung staatlicher Formen begonnen hatte, vielfältige Schöpfung und Umgestaltung gewerblicher Institute, machte jetzt einen merklich beschleunigten Fortschritt. Leipzig, bisher nur in einem geringen Maß Fabrikort, hatte nun zu seinen Wachstuch-, Tabak-, Flügel- und Pianefortefabriken etc. seine Harkort'sche Eisengießerei, seine Pfaffendorfer Kammgarnspinnerei, seine ansehnlichen Cigarrenfabriken zu rühmen. Hohe Fabrikessen begannen in den Vorstädten sich zu erheben. Eine Handelsschule ward 1831 gegründet, eine Buchhändlerbörse 1834, die Leipziger Bank 1838 etc. Von der Zunahme des Unternehmungsgeistes und des die Mittel zur Ausführung gewährenden Wohlstandes zeugten hauptsächlich die rasch und stolz sich erhebenden Neubauten; hier wetteiferten Staatsregierung, Stadt-behörden, Universität und Private mit einander ..." (Leipziger Tageblatt 1863, Nr. 303.) ') In der Zeitschrift „Europa, Chronik der gebildeten Welt" (1836, Iii) berichtet ein gut unterrichteter Verfasser hierüber: „Es gab eine Zeit, wenn man da einen Leipziger ärgern wollte, brauchte man nur vom preußischen Zollverband anzufangen, so eingenommen war man gegen das Institut. Ja, selbst als der Rutien dieser Vereinigung für Sachsen von den Einsichtsvollern fast außer Zweifel gesetzt war, gab es der Kleingläubigen und Mißtrauischen die Menge. Jetzt sieht die Sache anders aus. Seit jener Verein ins Leben getreten, hat sich die Stadt so gehoben, daß an achtzig neue Häuser im Entstehen sind. Dieses sichtbare Emporblühen würde nun an sich schon einen tatsächlichen Beweis zugunsten des Vereins abgeben, aber ich kann mit einem noch weit schlagenderen Beweise zu Hilfe kommen. Wenn man vor dem Zollanschlusse zehn Leipziger nach dem Resultate der Messe fragte, so waren sicher neun damit unzufrieden und brummten über schlechte Zeiten . . . Aber die Zeiten ändern sich , und ich glaube, daß hiervon der Zoll-verband die nächste Ursache ist; denn als ich in vergangener Ostermesse wieder meine Dezemvirn frug, so fanden zwei die Messe gut, drei leiblich, einer „so, so", drei zuckten die Achseln und einer sagte: hm! hm! . . . Ich erwiberte, nun da sieht man die Folgen des Zollverbandes, von dem man einst nichts wissen wollte. Ein paar gaben mir Recht, die andern wollten den Grund in der Eisenbahn finden, obschon es noch mehrere Jahre bedarf, bevor nur die nach Dresden zustande kommt." —

8. Bd. 2 - S. 350

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 350 — tonten zur Seite gestellt. Ganz Deutschland hat mit Beifall diese Stimme von einem Punkt aus vernommen, welcher für die gesammte deutsche Industrie in allen Beziehungen einer der wichtigsten ist, und von wo es billig in dieser National-Angelegenheit ein großes Beispiel erwartet. Jetzt, wo die Regierung uns in jeder Hinsicht willfährig entgegen kommt, fordern unsere Ehre wie unser Interesse, daß wir mit Eifer und Ernst, aber auch mit Besonnenheit und Ueberlegung, auf der begonnenen Bahn vorwärts schreiten . . . Mitbürger! Diejenigen, die diese Worte an euch zu richten sich die Freiheit nehmen, sind weder Enthusiasten noch Ideologen; sie sind Geschäftsmänner, und wissen wohl, daß, wie sehr man sich die Ehre seines Vaterlandes und die öffentliche Wohlfahrt zu Herzen nehme, bei Privatunternehmungen noch andere Rücksichten und andere Pflichten in Betracht kommen. Wir selbst sind gesonnen, einen Stein zu diesem Gebäude zu tragen, und wir betrachten daher die Sache aus dem Gesichtspunkte, aus welchem sie von wohlgesinnten Capitalien betrachtet werden muß. Nach unserer Ansicht kann sie nur dann Gegenstand der Privatunternehmung werden, wertn sie neben dem öffentlichen Wohl auch das Wohl der Unternehmer zu befördern verspricht. Sie wird also auf jeden Fall die landesüblichen Zinsen tragen und dann noch Aussicht auf eine ansehnliche Prämie gewähren müssen . . . Es ist Sache der Ehre und Bürgerpflicht eines jeden von uns, seine Hand mit an's Werk zu legen. Soll Deutschland, dieses Land der Aufklärung und Cultur, des Fleißes und der Beharrlichkeit, dessen Seestädte einst den Welthandel geführt, und dessen Binnenstädte vor allen andern europäischen Gemeinwesen durch Gewerb-fleiß, neue Erfindungen, Kunst und Reichthum sich hervorgethan, ewig den Fremden die Schleppe tragen ? Sollen die Fürsten den Städten vergebens ein großes Beispiel der Vereinigung gegeben, sollen sie uns umsonst einen Markt von zweiund» zwanzig Millionen Menschen ausgeschlossen haben? Sollen wir nur die Lasten dieser Vereinigung tragen, und nicht auch nach ihren Vortheilen greifen ? Wo aber soll der deutsche Unternehmungsgeist wieder geboren werden, wenn nicht hier, wo die Menschen und die Waaren von allen Enden Deutschlands dreimal im Jahre zusammenströmen? . . . Indem wir die nachstehenden Bemerkungen beifügen, haben wir dabei nur die Absicht, unsere eigene Ueberzeugung von der Wichtigkeit der Eisenbahnen für unser Vaterland, von der Nichtigkeit dessen, was bisher dagegen vorgebracht worden ist, unsern Mitbürgern mitzutheilen, und sie dadurch zur Mitwirkung bei der bevorstehenden Wahl, und für den Fall, daß die Wahl auf sie fallen sollte, zur Annahme dieser Function zu bestimmen. Neue st e Fortschritte der Eisenbahn/ Unternehmungen im Ausland. In England gedeihen die bereits vollendeten Unternehmungen immer mehr. Im letztverflosfenen halben Jahr hat die Liverpool- und Manchester-Bahn eine Dividende von 4^ Pct. erklärt, also \ Pct. mehr als im vorhergehenden Semester. Ihre Actien sind in gleichem Verhältniß in die Höhe gegangen. Die Adieu der Stockton- und Darlington-Bahn, die ursprünglich blos auf den Steinkohlentransport berechnet war, sind im verflogenen Jahr von 210 auf 220 gestiegen; sie kosteten 100. In der Nähe von Edinburg ist eine kleine, nur etliche Meilen lange Bahn errichtet worden, blos in der Absicht, Steinkohlen darauf zu transportiren. Nach Verlaus des ersten Jahres aber zeigte sich, daß 150,000 Personen sich ihrer bedient, und a Person 4| Gr. Fahrgeld, 28,000 Thaler, also viel mehr eingebracht hatten, als die Steinkohlen. Die Stadt Edinburg enthält ungefähr so viele Einwohner als

9. Bd. 2 - S. 353

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 353 — auf den gemeinen Arbeiter, wird sich diese Wohlthat der leichteren und schnelleren Bewegung erstrecken. Leipzig wird sich wohlfeile Steinkohlen verschaffen und damit das unentbehrlichste Mittel zu Erzeugung bewegender Kraft, das wichtigste Material für die meisten Gewerbe, und eines der unentbehrlichsten Bedürfnisse jeder Familie. Es wird alsdann nur von uns abhängen, ob wir zugleich eine bedeutende Fabrikstadt werden wollen. Leipzig wird durch wohlfeile Hausteine und sonstige Ban-Materialien in den Stand gesetzt werden, öffentliche Verschönerungen vorzunehmen, wohlfeilere und schönere Privatgebäude anzulegen und nützliche Anlagen zu machen. Die Zufuhr an Lebensmitteln wird größer seyn, die große Masse unserer Mitbürger wird besser wohnen, besser und wohlfeiler leben; es wird mehr zu arbeiten und mehr zu verdienen geben. Die Erfahrung anderer Nationen lehrt, daß Ein gelungenes Unternehmen dieser Art eine Menge anderer ins Leben ruft; dies wird hier um so mehr der Fall seyn, als über hunderttausend Fremde im Jahre die Vortheile unseres Unternehmens in Augenschein nehmen werden, und Leipzig im Herzen von Deutschland gelegen ist. Unsere Gewerb-Städte im Erzgebirge werden sich uns anschließen. Hamburg, Berlin, Magdeburg, Frankfurt und Nürnberg werden sich mit uns in Verbindung setzen. Die dadurch entstehende Vermehrung des Handels und der Industrie, die größere Zufuhr an Materialien und Produkten, das größere Zusammenströmen von Waaren und Menschen auf unsern Messen, wird auf alle Geschäfte wohlthätig wirken; unsere Industrie, unser Einkommen und unsere Bevölkerung wird sich in kurzer Zeit verdoppeln, aus demselben Grund, weshalb die Zahl der Einwohner von Elberfeld im Lauf der verflossenen fünfzehn Jahre auf das Doppelte gestiegen ist . . . Ganz Sachsen wird Theil nehmen an dem Aufschwung der Industrie. Es wird die Riesen wecken, die jetzt in seinen Bergen schlafen, und sie zu seinem Dienst verwenden. Durch seine mineralischen Schätze, wie durch seinen Gewerbfleiß berufen, in dieser großen Nationalangelegenheit das Panier zu tragen, wird es seine Bestimmung erfüllen, wenn Jeder nur nach Kräften thut, was sein eignes, wohlverstandenes Interesse fordert. Seitdem Deutschland besitzt, was zu seiner gewerblichen Wohlfahrt unerläßlich war, Freiheit des Verkehrs im Innern, bedarf es nur noch wohlfeiler und schneller Transportmittel, um sich auf die Stufe der gewerbfleißigsten Nationen der Erde empor zu schwingen . . (Nach dem Originalheftchen.) 4. Eröffnung der Teilstrecke Leipzig-Althen. April 1837. „Dampfwagenfahrten auf der Leipzig-Dresdener Eisenbahn. Nächsten Montag, den 24. April, sollen die Probefahrten auf der fertigen Strecke der Bahn von hier nach der in der Nähe des Dorfes Althen errichteten Restauration beginnen. Die erste Fahrt, zu welcher keine Billets verkauft werden, erfolgt um 9 Uhr; die nächsten Fahrten sollen derselben in Zwischenräumen von ungefähr 1 Stunde folgen, und so lange fortgesetzt werden, als nicht Umstände, deren Eintreten auf jeder neuen Eisenbahn unvermeidlich ist, die Einstellungen der Fahrten räthlich erscheinen lassen, oder die Schonung der einzigen hier vorhandenen Locomotive Unterbrechungen gebietet. 23

10. Bd. 2 - S. 468

1911 - Leipzig : Wiegandt
— 468 — Das 1. Jägerbataillon war indessen, durch den bis an die Brust heranreichenden grünen Weizen, sowie durch viele und sehr tiefe Hohlwege und Gräben schreitend, unablässig vorwärts gerückt, hatte sich über die Straße hinweggezogen und als point de vue Eisenstadt angenommen. Durch die Gärten eines in flacher, sumpfiger Einsattlung liegenden Dörfchens mußte es sich in die Wendung setzen, marschirte aber in einem Weizenfelde hinter dem Dorfe schnell wieder auf und setzte in seiner früheren Formation, sich rechts an einem Ravin *) hinhaltend, seinen Marsch mit Ruhe fort. Hier wurde es aber der Zielpunkt feindlicher Batterien, die von links her ihre Shrapnels auf dasselbe warfen. — Der Klang dieser geflügelten Todesboten war kurz und energisch. Man hörte, daß es Spitzgeschosse waren, die pfeilartig in den Boden drangen. Der Knall derjenigen, die ordnungsmäßig in der Luft zersprangen, war ebenfalls kurz, aber nicht sehr laut. Die Sprengstücke und kleinen Kugeln, welche sie umherschleuderten, fielen prasselnd in die Getreidehalme. Begleitet von diesen Sendlingen der preußischen Batterien, die jedoch nicht vermochten, den Vormarsch des Bataillons zu irritiren, zog es sich noch weiter rechts hinter einen Hügel, von welchem eine österreichische Batterie nach links zu feuerte. Hier hatten . . . Husaren als Batteriedeckung gestanden. Todte Pferde, Sättel, Kochgeschirre etc. lagen umher. — Nur kurze Zeit hielt hier das Bataillon, worauf es eine flache Anhöhe hinab rückte, den Befehl erhaltend, das Bajonnet auszustecken, weil in dem nahe vorliegenden Dörfchen Dilee preußische Infanterie stände. — Eine Plänklerkette aus dem 3. Gliede der vordersten, der ersten, Compagnie herausgezogen, rückte dem Bataillon voraus. Das Dorf wurde von drei Bataillonen der Brigade Kronprinz von der linken Seite her genommen. Der Thalgrund war feuchte Wiese, ein Graben mit Weidenbäumen zog sich der Länge nach, vom Dorfe herkommend, in dem Grunde hin. In diesem Wiesengrunde wurde das Bataillon der Zielpunkt eines concentrirten Shrapnel- und Flintenseners. Woher es eigentlich kam, war schwer zu unterscheiden. Anscheinend kam es von allen Seiten, und die einzelnen Geschosse fielen hernieder so wie bei Beginn eines Gewitters die einzelnen großen Regentropfen, nur war ihr Auftreffen ein verderblicheres. Der Ton ähnelte einem kurzen Pfiff. Die Plänkler des Bataillons hatten indessen die Pflaumenbaumallee erreicht, die den Thalrand auf der dem Feinde zuliegenden Seite krönte und sich nach dem Dorfe herabzog. Jenseit der Pflaumenbaumallee senkt sich das Terrain zu einer flachen Mulde, die sich nach Dilee hinein abflachte. Ueber der Mulde drüben schien ein Plateau zu sein. Auf diesem stand eine längere Linie preußischer Infanterie, welche einige Salven herübergab, dann aber vor dem Plänklerfeuer der Jäger eine gedeckte Aufstellung suchte. Die Plänkler, durch einen ferneren Theil der 1. Compagnie vermehrt, waren durch die erwähnte Mulde gerückt und lagen am jenseitigen Rande. An der Pflaumenallee stand der Rest der 1. Compagnie, etwa 50 Schritt dahinter am Bergabhange, in halboffener Compagnieeolonne, die drei andern Compagnien des Bataillons. Da hier ein zeitweiliger Halt gemacht wurde, so konnte man fein Augenmerk auf die Wirksamkeit der feindlichen Geschosse richten. — In den Compagnien fielen Einzelne entweder der Länge nach hin, oder sie wendeten sich aus dem Gliede, gingen noch einige Schritte weit hin und brachen dann zusammen. Andere stürzten auf Hände und Knie, von wo aus sie sich vergeblich auszurichten suchten. Unter den Handpferden, die auf dem Wiesengrund zurückgeblieben, war eine große Unruhe, die noch vermehrt wurde, als der Fuchs des Bataillonscommandanten in die Knie x) Vertiefung.
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 1
5 3
6 0
7 1
8 0
9 0
10 3
11 0
12 1
13 1
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 3
29 8
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 2
37 1
38 1
39 13
40 0
41 1
42 0
43 0
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 9
5 0
6 0
7 0
8 1
9 0
10 1
11 0
12 2
13 0
14 0
15 0
16 1
17 3
18 0
19 5
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 1
26 0
27 0
28 1
29 0
30 1
31 0
32 6
33 0
34 0
35 0
36 9
37 0
38 0
39 1
40 4
41 1
42 0
43 0
44 0
45 4
46 1
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 1
61 0
62 1
63 0
64 0
65 0
66 1
67 0
68 1
69 0
70 0
71 1
72 1
73 0
74 0
75 0
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 1
92 10
93 0
94 1
95 0
96 0
97 0
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 12
1 2
2 8
3 31
4 0
5 14
6 2
7 43
8 1
9 7
10 0
11 3
12 33
13 6
14 1
15 0
16 0
17 130
18 0
19 2
20 0
21 17
22 0
23 0
24 2
25 33
26 8
27 0
28 1
29 13
30 2
31 1
32 1
33 73
34 0
35 7
36 0
37 0
38 0
39 60
40 0
41 0
42 2
43 34
44 1
45 0
46 1
47 1
48 0
49 0
50 65
51 13
52 22
53 1
54 7
55 3
56 1
57 0
58 1
59 91
60 23
61 1
62 9
63 1
64 0
65 144
66 0
67 49
68 0
69 4
70 1
71 19
72 1
73 16
74 2
75 3
76 1
77 0
78 1
79 0
80 5
81 55
82 34
83 0
84 1
85 0
86 0
87 1
88 0
89 2
90 0
91 3
92 21
93 1
94 7
95 0
96 0
97 2
98 13
99 10
100 39
101 0
102 32
103 2
104 0
105 0
106 10
107 0
108 0
109 0
110 27
111 16
112 2
113 3
114 45
115 0
116 6
117 0
118 0
119 0
120 0
121 70
122 15
123 23
124 5
125 18
126 0
127 7
128 0
129 9
130 4
131 45
132 0
133 0
134 0
135 0
136 44
137 0
138 0
139 0
140 68
141 4
142 31
143 58
144 0
145 1
146 0
147 10
148 0
149 4
150 0
151 27
152 19
153 0
154 13
155 48
156 22
157 0
158 0
159 1
160 0
161 8
162 0
163 0
164 0
165 0
166 11
167 6
168 3
169 4
170 58
171 0
172 16
173 41
174 0
175 84
176 3
177 39
178 0
179 11
180 0
181 0
182 63
183 79
184 0
185 0
186 1
187 0
188 5
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 3
195 1
196 75
197 0
198 3
199 30