immer mehr ab, bis endlich im ewigen Schnee und Eise alles
Wachsthum aufhört. Ebenso verhält es sich mit den Gebirgen^
deren höchste Gipfel kahl sind.
Merkwürdig ist es, daß manche Pflanzen nicht in der Erde,
sondern auf andern Pflanzen wurzeln. Sie werden Schmarotzer
genannt, weil sie von den Säften der Pflanze leben, auf welcher
sie sitzen. Diese wird dadurch sehr geschwächt und in ihrem
Wachsthum beeinträchtigt. Daher ist die Vertilgung der Schma-
rotzer durchaus nöthig. Am bekanntesten ist die Mistel, die auf
Obstbäumen und Eichen, Kiefern, Linden häufig vorkommt, und
aus deren Beeren der Vogelleim bereitet wird. Andere Schma-
rotzer sind die Flechten, welche die Baumrinde bedecken.
Schon frühe haben die Menschen die Nützlichkeit vieler
Pflanzen erkannt und davon Vortheil gezogen. Als der Be-
wohner auf Erden immer mehr wurden, reichten die von der
Natur gesäeten Gewächse nicht mehr hin, und dies veranlaßte
denn eine Vermehrung derselben durch den Anbau. Wie wichtig
dieser für die Erhaltung des Menschengeschlechtes geworden ist,
weiß Jedermann. Auch war der Ackerbau der Anfang von
größerer Gesittung und Bildung der Menschen, indem er sie am
Boden festhielt, während Völker, die keinen Ackerbau trieben,
mit Heerden unstät umherziehen und wild, roh und räuberisch
bleiben, wie wir dies noch heut zu Tage von manchen Noma-
denvölkern, z. B. den Beduinen in Afrika, erfahren. Allein
nicht nur die Menschen gewannen bei dem Anbau der Pflanzen,
sondern diese wurden auch selbst sehr veredelt, je mehr Sorgfalt
und Pflege man auf sie verwendete. Es ist beinahe unglaublich,
wie groß der Unterschied zwischen manchen Pflanzen im wilden
und im angebauten Zustande ist. Die in den Gebirgen Mexiko's
wildwachsende Kartoffel erzeugt kaum erbsengroße Knöllchen, wäh-
rend sich bei uns manchmal pfundschwere Knollen finden. Die
auf Grasplätzen häufig wildwachsende Mohrrübe hat eine magere,
holzige Wurzel, die beim Anbau dick, süß und saftig wird. Bei
dem Kohl ist nun der Unterschied gar so groß, daß Niemand den
wilden Kohl als die -ursprüngliche Mutterpflanze des Weißkohles,
Rothkohles und der außerordentlich vielen Arten des Kohles halten
wird. Nichts destoweniger stammen alle diese nur von etwa 2
Pflanzen ab, die noch dazu einander sehr ähnlich sind. Beiden
Obstbäumen ist die Veredelung (Hdb. I. §. 5. D. c.) nicht we-
niger merkwürdig. Wer beißt wohl gern in einen sauren Apfel?
Und doch stammen alle unsere guten Aepfelsorten vom wilden
Holzapfel her. Es sind manche durch den Anbau sehr veränderte
Gewächse dadurch wieder in die ursprüngliche Pflanz- zurückge-
führt worden, daß man sie allmalig in immer schlechteren Boden
versetzte. Mit der Fortpflanzung und Vermehrung nützlicher Ge-
wächse beschäftigt sich der Ackerbau. Man setzt nämlich die Pflanze
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land]]
136
8. Die Weißtanne hat aschfarbige Rinde, einzelnstehende,
flache Nadeln, wächst ebenfalls sehr hoch und giebt Holz zu Ge-
bäuden, Schiffen, Brettern, Saiteninstrumenten und auch viel
Harz.
9. Der Lärchen- oder Lerchenbaum, dessen Nadeln in
Büscheln stehen, findet sich auf den Gebirgen des südöstlichen
Europa und Sibiriens und liefert Terpentin. Bei uns wird er
in manchen Lustgärten angetroffen.
10. Die Ceder auf dem Libanon und Kaukasus wird sehr
alt und hat feines, wohlriechendes und sehr dauerhaftes Holz.
§. 84.
8. Ordnung. Nacktsamige Däume.
1. Die Weide hat sehr viele Arten, Bäume und Sträucher,
die alle feuchten Boden lieben, meist gesägte, doch auch ganzran-
dige, lanzettliche, eirunde oder elliptische Blätter und Blüthen-
kätzchen mit getrennten Geschlechtern haben. Die männlichen
Kätzchen befinden sich aus besonderen Bäumen, eben so die weib-
lichen. Jede Blume hat statt der Hülle nur eine Schuppe, in
deren Winkel sich eine Honigdrüse befindet. Die Zahl der Staub-
gefäße ist bei den verschiedenen Arten 1, meist 2, auch 3, sel-
tener 5 bis 9. Dem Stempel fehlt der Griffel, oder er ist meist
sehr kurz, seltener verlängert, mit 2 einfachen oder getheilten
Narben. Die Kapsel ist einfächerig, zweiklappig, und die Samen
sind mit langer, weißer Wolle besetzt. Die stärkeren Aeste dienen
zu Faßreifen, die dünnen Zweige zum Binden und Korbflechten;
Die Rinde ist arzneilich, und aus den Blüthenkätzchen holen die
Bienen Honig. Außerdem dienen die Weiden zur Befestigung
der Ufer, und ihr Holz giebt Brennholz.
2. Die Pappel, ebenfalls in vielen Arten, hat auch weiches
Holz und Kätzchenblüthen, aber herzförmige Blätter. Die der
Silberpappel sind auf der Unterseite weißsilzig. Die hohe und
schlanke Pyramidenpappel pflanzt man häufig an Kunststraßen
und vor die Häuser. Die Espe oder Zitterpappel hat lang-
gestielte Blätter, welche beim schwächsten Luftzuge zittern.
3. Die Erle, Else oder Eller, ein ziemlich hoher Baum,
der in ganz Europa und dem nördlichen Afrika an feuchten Stellen
wächst, hat länglichrunde, etwas klebrige Blätter und Kätzchen-
blüthen. Das röthliche Holz ist besonders beim Wasserbau nützlich,
und die Rinde dient zum Schwarzfärben und Gerben.
4. Der Feigenbaum in wärmeren Ländern trägt seine
Blümchen in der birnförmigen Frucht. Die lappigen Blätter,
wie die meisten Theile des Bäumchens enthalten einen scharfen
Milchsaft, aber die Früchte sind wohlschmeckend und gesund.
161
2. Die Anemone (Ix. 5.) sieht man in Wäldern schon in
den ersten Frühlingstagen Ihre «blättrigen Blumen sind weiß
oder röthlich (weiße Osterblume), oder gelb (gelbe Osterblume).
Der Stengel trägt 3 Blätter, von denen jedes wieder in 3 kleinere
getheilt ist. Die äußerst giftige Wurzel liegt wagrecht .in der Erde.
3. Die schwarze oder Wiesen-Küchenschelle (Ix. 27.)
mit violetten Blumen, die sich schon im Anfange des Frühlings
öffnen, wächst hin und wieder auf trockenen Triften, ist ebenfalls
giftig und besitzt Heilkräfte.
Anmerkung. Alle 3 Gattungen gehören in die «.Ordnung der 13.Lin-
ne'schen Klasse.
§. 96.
Vierte Klasse. *
Palmen.
Die Palmen sind bäum-, strauch-, stauben- und krautartig,
wachsen größtentheils im Trockenen, haben eine faserige oder
knollige Wurzel und einen meist holzigen, dichten und ungeglie-
derten, oft weit laufenden oder hohen Stengel, an dem in der
Regel unmittelbar die vielrippigen, nicht geaderten Blätter stehen.
Die Blüthe ist nur kümmerlich, 3zählig oder schuppig, bildet oft
Kätzchen, Kolben und Trauben mit einsamigen Nüssen, Beeren
oder Steinfrüchten, und die Samen haben nur einen Samen-
lappen.
A. Die eigentlichen Palmen haben einen hohen, schlanken
Stamm, der nur an der Spitze einen Büschel sehr langer Blät-
ter trägt. Man kennt schon über 100 Arten, die aber alle in
heißen Ländern wachsen.
1. Die Sagopalme in Ostindien, China, Japan ist in den
ersten Jahren ein kleiner, unansehnlicher Strauch, später indeß ein
schöner 30 bis 50' hoher und 5 bis 6' dicker Baum. Die starke
Wurzel kriecht mittelst ihrer kräftigen Zasern weit umher und
entwickelt bald hier, bald dort neue Triebe. Der Stamm ist
unregelmäßig grubig genarbt und im Innern seines kaum 2"
dicken Holzer mit einem feuchten, weißen, mehlartigen Marke
überaus reichlich begabt. Die Blätter stehen aufrecht, sind gefie-
dert und erreichen eine Länge von 20' und darüber. Ihre Stiele
sind sehr breit, scheibenförmig, unterwärts wohl 1' dick, auf dem
Rücken abgerundet und mit vielen Stacheln, die mehrere schräge
Reihen bilden und entweder kurz und hinfällig, oder dünn, lang
und stehenbleibend sind (letztere befinden sich an dem obersten
Theile), besetzt. Die Blättchen sind über 4' lang, gegen 4 Fin-
ger breit, länglich-linealisch, kahl und am Rande ebenfalls mit
einigen, jedoch nur schwachen Stacheln versehen. Die kleinen
Blüthen sind einhäusig, schmutzigröthlich treten aus einer stach-
ligen, 3' langen Scheide hervor und bilden eine 6 bis 10' lange,
an ihrem Grunde ästig getheilte Rispe, deren 8 bis Iv Aeste
Pcchner, Handb. 3 Theil. 11
163
Sonnenschirme, Siebe, Körbe, Besen, Papier, auf welchem man
mit einem Griffel von Bambus schreibt. Die Palmenzweige
(Blätter) sind Zeichen des Friedens und der Freundschaft.
4. Die Arekapalme in Ostindien ist deshalb Merkwürdig,
weil. man dort den Kern der Steinfrucht mit Kalk bestreut, in
die Blatter einer Pflanze, Betel genannt, rollt und dann kaut,
was Vornehme und Geringe thun.
5. Die Wachspalme, ein ungeheurer Baum auf den Ber-
gen Südamerika's, schwitzt aus seinem Stamme Wachs, welches
zwar mit Harz gemischt ist, jedoch von den dortigen Einwohnern
wie anderes Wachs benutzt wird. Das Holz dient zum Bauen.
6. Die Kohlpalme auf den karaibischen Inseln wird 300'
hoch und giebt in ihren jungen Blattern den berühmten Palm-
kohl. Auch wird alles Uebrige von ihr benutzt wie von der
Kokospalme.
Die Facherpalme in Amerika, die Mehlpalme in Ost-
indien, die Oelpalme in Guinea, die Weinpalme auf den
Malediven u. a. sind ebenfalls sehr nützlich.
tz. 100.
6. Palmenartige Pflanzen.
Sträucher, Stauden und Kräuter mit geradnervigen Blät-
tern, die zum Theil auch bei uns vorkommen.
1. Die vierblattrige Einbeere (lx. 6.) wächst in schat-
tigen Laubholzwäldern und blüht vom April bis Juni. Die aus-
dauernde Wurzel liegt wagrecht, ist verschieden gebogen und treibt
mehrere Wurzelfasecn. Der Stengel ist aufrecht, l/2 bis l' hoch,
sehr einfach, ftielrund, kahl, größtentheils nackt, nur an der
Spitze mir 4 sitzenden, in Form eines Kreuzes zusammengestellten,
eirunden, zugespitzten, kahlen, dreinervigen Blättern versehen.
Die gestielte Blume steht einzeln am Gipfel des Stengels. Der
Kelch ist 4blättrig, bleibend, mit lanzettförmigen, spitzigen, ganz-
randigen, dreinervigen, ausgebreiteten Blättchen von der Länge
der Blumenkrone begabt. Die Krone hat 4. linienförmige, spiz-
zige, zurückgekrümmte, dem Kelche ähnliche Blättchen. Die 8
pfriemförmigen Staubfäden tragen unter der Mitte ihrer Höhe
die länglichen, doppelten Kölbchen. Der rundliche Fruchtknoten
ist unvollkommen vierseitig, fast vierfurchig und trägt 4 aufrecht
abwärtsstehende Griffel, kürzer als die Staubgefäße, mit ausge-
randeten, zurückgekrümmten Narben. Die blaue Beere ist fast
kugelrund-vierseitig und viecfächng, und die mehrzähligen, schief-
eiförmigen Samen liegen in 2 Reihen. — Wurzel, Blätter und
Beeren erregen Erbrechen, heftigen Durchfall je.
2. Der Kalmus in den Sümpfen Europa's und Asiens hat
schwertförmige Blätter, auf denen die Kinder gern schmatzen, eine
lange, kriechende, daumensdicke Wurzel, die außen röthlich, innen
11*
170
und daher Erdmandeln heißen. Auch die schöne, in Italien und
Aegypten wachsende Papierpflanze oder Papyrusstaude,
aus welcher die Alten Papier machten, gehört hierher.
8- 104.
3. Ordnung. Rispengräser.
Die Aehrchen sitzen an einer verzweigten Spindel oder in
Rispen.
1. Der Hafer wurde schon von den alten Deutschen zur
Nahrung gebraucht, ist ein vortreffliches Pferdefutter, wird aber
auch von Rind- und Federvieh gern gefressen und giebt eine
gute Grütze.
2. Das Mannagras oder Schwaden wächst im größten
Theile von Europa auf feuchten Wiesen und in Sümpfen, blüht
den ganzen Sommer hindurch und trägt daher an einer Rispe
Blüthen, reife und unreife Samen, welche die sehr nahrhafte
und wohlschmeckende Schwadengrütze geben.
3. Die Schmielen haben meist sehr schmale Blätter, fein
zertheilte Rispen, sehen überhaupt sehr zierlich aus und sind ein
gutes Viehfutter, überwuchern aber zuweilen das Getreide.
4. Die Trespe hat quirlförmige Rispen und ist ein schäd-
liches Unkraut.
5. Das gemeine Rohr oder Schilf wächst durch ganz
Europa in Flüssen, Teichen und Sümpfen und wird zum Dach-
decken, zum Berohren der Wände und Decken, zu Weberspulen
rc. gebraucht.
6. Die Hirfe fauch der Hirse), aus Ostindien stammend,
hat hängende, purpurrothe Rispen und liefert eine beliebte Grütze,
weshalb man sie auch in manchen Gegenden Europa's anbaut,
um sie als Brei oder Suppe zu genießen.
7. Das Bambusrohr oder der Baumschilf ist das größte
Gras, denn es wird ein völliger Baum von 30 bis 00' Höhe,
bildet an sumpfigen Orten in Ostindien ganze Wälder und dient
zum Bauen und zu den gegliederten Spazierstöcken. In seiner
Jugend hat es viel Zuckersaft in sich.
8. Der Reiß, ursprünglich wild in den Morästen Ostin-
diens, wird jetzt in allen warmen Ländern, selbst im südlichen
Europa, auf feuchten Aeckecn angebaut. In warmen Ländern
ist er das vorzügliche Nahrungsmittel, und auch bei uns wird
er häufig genossen.
0. Das Zuckerrohr, auch aus Ostindien stammend, wird
jetzt in vielen heißen Ländern, sogar auf Sicilien. angebaut.
Aus dem auf besonderen Mühlen ausgepreßten Safte wird Syrup,
Moscovadelrohzucker) und Raffinade igereinigterzucker) gewonnen.
10. Das spanische Rohr wächst jenseit der Alpen und auf
den kanarischen Inseln an Ufern, aber nicht im Wasser selbst.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
241
so merke ich mir dann leicht, daß 100 Jahre früher der große
Kurfürst, 2oo Jahre früher Friedrich der Eiserne, 100 Jahre
später unser jetziger König den Thron bestieg. Eben so ist es
mit dem, was zu gleicher Zeit geschah, z. B. 888 v. Chr. Sar-
danapal, Untergang Assyriens — Lykurg, Gesetzgeber in Sparta
— Dido, Gründung Karthago's rc.
7) Bei Namen verbinde man, wo es angeht, die Anfangs-
buchstaben oder Anfangsstlben zu Wörtern, z. B. die Anfangs-
buchstaben der 4 Flüsse, welche auf dem Fichtelgebirge entsprin-
gen (Main, Eger, Nabe, Saale), zu dem lateinischen Worte
Mens (der Verstand); die Anfangssilben von den Namen der
kleinen sächsischen Staaten in Weikomeinal rc. Jeder muß
sich indeß nach eigener Erfindung zu helfen suchen, bis die Re-
geln der Gedächtnißkunst (Mnemotechnik) allgemein bekannt sein
werden.
§• 143.
5. Der Verstand.
a) Das Begriffsvermögen oder der Verstand im engeren Sinne.
Wenn ich jene Eiche und dann die daneben stehende Kiefer
betrachte, so erhalte ich eine Vorstellung von jedem der genann,
len Gegenstände. An beiden läßt sich nun mancherlei wahrneh-
men, als: Aeste, Blätter, Nadeln, Rinde, grün, braun, hoch,
dick, alt, Frucht, Samen. Unter diesen Vorstellungen find meh-
rere, die der Eiche und Kiefer gemeinschaftlich angehören, und
andere, die nur der einen allein zukommen. Die ersteren heißen
Aehnlichkeiten, die letzteren Unähnlichkeiten oder Verschie-
d.'enheiten. Einige Aehnlichkeiten sind: beide haben Wurzeln,
Stamm, Rinde, Holz, Krone, Aeste, Zweige, im Frühjahre Bm-
then, später Früchte, Samen, sie wachsen hoch, werden stark rc.
Unähnlichkeiten: die Kiefer hat Nadeln, die Eiche Blätter; die
Kiefer wächst schneller und wird nicht so umfangreich wie die
Eiche; die Kiefer enthält viel Harz, die Eiche keins; die Früchte
der Eiche sind Eicheln, die der Kiefer Zapfen; das Holz der Eiche
ist härter als das der Kiefer rc. Beide haben also manches
Aehnliche und manches Verschiedene. Das Aehnliche fasse ich in
eine Vorstellung zusammen; die Verschiedenheiten lasse ich unbe-
achtet. So erhalte ich eine Vorstellung von „Baum". Indem
wir mehrere Vorstellungen mit einander vergleichen, uns die Aehn-
lichkeiten derselben zusammen denken und von den Verschieden-
heiten ganz hinwegsehen, entsteht in uns eine Vorstellung, die
bloß Aehnlichkeiten enthält, und solche Vorstellungen nennt man
Begriffe. Unsere Seele hat also nicht bloß das Vermögen,
sich durch Wahrnehmungen einzelne Vorstellungen zu erwerben,
sondern auch das Vermögen, Gesammtvorstellungen oder Begriffe
zu bilden. Das Vermögen, mehrere einzelne Vorstel-
Pechñer, Hanrb. ».Theil. 16
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_der_Eiserne Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Sparta Main Eger Weikomeinal
259
entdecken, sondern auch die Gesetze zu erforschen, nach denen sie
erfolgen. Erscheinungen heißen diejenigen Wahrnehmungen,
deren wir uns bewußt sind. Wir sehen j. B. den Blitz, hören
den Donner, fühlen den Wind; Blitz, Donner, Wind, sind Na-
turerscheinungen. Eine Erscheinung, die wir schon wahrgenommen
haben, heißt eine Erfahrung. Die Veränderungen der Körper
lernen wir durch Erfahrungen kennen; zu den Naturgesetzen aber
gelangen wir, indem wir mittelst des Verstandes aus einer Menge
von Erfahrungen allgemeine Regeln ableiten Die Wahrnehmung
heißt Beobachtung, wenn wir die Naturkörper so betrachten,
wie sie sich von selbst unsern Sinnen darstellen, ohne daß wir
ihren Zustand geändert haben. Ein Versuch aber heißt diejenige
Erfahrung, bei der wir den Zustand der Körper vorsätzlich ändern,
um zu sehen, wie sie sich in diesem geänderten Zustande verhalten.
So ist die Wahrnehmung, daß die Körper drücken, oder schwer
sind, eine Beobachtung, die Wahrnehmung aber, daß sie, unter
Wasser versenkt, weniger drücken, ein Versuch. Man kann
Forschungs-, Bestätigungs- und Spielversuche unterscheiden. Zur
Anstellung der Versuche werden gewöhnlich Werkzeuge, physi-
kalische Instrumente, erfordert, deren Inbegriff man den
physikalischen Apparat nennt (Luftpumpe, Elektristrmaschine,
galvanische Säule rc). Derjenige Theil der Physik, welcher bloß
die Versuche oder Experimente zum Gegenstände hat, heißt die
Experimental-Physik. Naturerscheinungen erklären heißt,
sie auf Naturgesetze zurückführen, einsehen, daß sie nach den be-
kannten Naturgesetzen erfolgen. Das Steigen des Quecksilbers
im Barometer erklärt sich z. B. durch das Naturgesetz: die
Wärme dehnt die Körper aus. — Erscheinungen, welche mit
den bekannten Naturgesetzen übereinstimmen, heißen natürliche
Erscheinungen; sind sie gegen diese Gesetze, so heißen sie wider-
natürlich, und wenn sie sich aus den Naturgesetzen auf keine
Weise begreifen lassen, übernatürlich. Ungewöhnliche Abwei-
chungen von dem natürlichen Verhalten der Dinge nennt man
unnatürlich, z. B. wenn ein Mensch so viel verzehrt als 6 andere,
wenn er mit Vergnügen Kieselsteine verschlingt rc. Daß ein Stein,
den man in die Höhe wirft, wieder zur Erde herabfällt, ist eine
natürliche Erscheinung, weil sie sich aus dem Gesetze der Schwere
erklären läßt. Bliebe er aber fortwährend im Steigen, so wäre
dies eine widernatürliche Erscheinung. Die sogenannten Wunder
sind übernatürliche Erscheinungen. — Eine Hypothese ist eine
wahrscheinliche Erklärung einer Naturbegebenheit, wogegen die
kathegorische Erklärung auf lauter Vernunft- und Erfahrungs-
sätzen beruht (Glückliche Hypothesen sind z B. das kopernikanische
System — Kdrfr. I. S. 216 — und Newton's Attractionslehre).
Natnrlehre oder Physik ist derjenige Theil der Natur-
kunde, welcher die Eigenschaftey der Naturkörper auf-
finden lehrt und zu den allgemeinen Gesetzen hinführt,
17*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
288
und Andere kommen mehr oder minder in dem System der all-
gemeinen Schwere überein- allein die eigentliche Entdeckung
dieses Naturgesetzes war dem unsterblichen englischen Malhema-
tiker Newton (spr. Njuttn) vorbehalten. Indem er im I. >666
in einem Garten spazieren ging, soll ihn ein herabfallender Apfel
veranlaßt haben, über,die Schwere weiter nachzudenken. Die
Kraft, fand er, nimmt nicht merklich ab, wenn man sich auch
auf die höchsten Berge begiebt. Der Apfel wäre also auch zur
Erde gefallen, wenn der Baum, dem er angehörte, unendlich
höher gewesen wäre und vielleicht mit seinem Gipfel gar die
Oberfläche des Mondes berührt hätte. Ist dies aber der Fall,
so muß die Schwere natürlich einen Einfluß auf die Bewegung
des Mondes haben, vielleicht gar dazu dienen, ihn in seiner
Bahn zu erhalten. Und hält diese Schwere den Mond in seiner
Bahn, so muß dieselbe Naturkraft die Jupitersmonde gegen den
Jupiter, die Erde und alle übrigen Planeten gegen die Sonne
in ihren Bahnen erhalten. Er bewies hierauf, daß die Bewe-
gung der Himmelskörper die Folge einer mitgetheilten Bewegung
sei; daß der einmal bewegte Körper nicht von der geradlinigen
Richtung abweicht, wenn ihn nicht irgend eine Kraft von der-
selben entfernt; daß die Planeten durch die fortdauernde Wir-
kung eines anfänglichen Stoßes, verbunden mit einer stets wir-
kenden Kraft, um die Sonne getrieben werden; daß eben dieses
Gesetz auch bei den Nebenplanrten stattfindet und überhaupt bei
allen Himmelskörpern, welche sämmtlich mit einer verhältniß-
mäßigen Kraft sich zu vereinigen streben. Eine Menge Erschei-
nungen, von denen jede einzelne die allgemeine Schwere beweisen
könnte, setzen die Sache außer jedem Zweifel. Und so stellte
Newton das Gesetz auf: Die Schwere steht im geraden
Verhältnisse der Masse des anziehenden und des an-
gezogenen Körpers und im umgekehrten Verhältnisse
der Quadrate der Entfernungen.
Die Sonne hat einige hundertmal so viel Masse, als alle
14 Planeten zusammengenommen, und kann daher den entfern-
testen (Neptun, der von ihr 800 Mill. Meilen entfernt ist) noch
mächtig anziehen. Der Mond, 60 Erdhalbmesser vom Mittel-
punkte der Erde entfernt, wird daher 60 X 60 — 3600 schwächer
angezogen, als die auf der Erde sich befindenden Körper. Die
Schwere muß daher desto geringer sein, je näher wir uns auf
der Erde dem Aequator befinden, und je höher wir uns in die
Atmosphäre denken.
Newtons allgemeine Schwere ist eigentlich keine Hypothese,
sondern eine durch Untersuchung der Erscheinungen bestätigte
Thatsache. Aus Newtons Gesetzen allein erklären sich Ebbe
und Flurh, die Ungleichheit des Mondlaufes, die Bewegung der
Planeten um die Sonne, die elliptische Gestalt aller Planeten-
bahnen rc. Alle Einwürfe, die man gegen die Newton'sche
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
326
8 39.
Das D acometer.
(Äbrfr. I. Anh. V. §. 4. 2. und 4.)
Einst — so erzählt die Geschichte — wurde in einem Garten
zu Florenz eine ungewöhnlich lange Pumpe ausgestellt. Als die
Arbeiter sie versuchen wollten, befremdete es sie und alle Zuschauer
nicht wenig, das Wasser nur bis zur Höhe von 32" steigen zu
sehen. Dieses unerwartete Ereigniß setzte sie in Erstaunen und
Verwirrung. Nach langem, vergeblichen Hin- und Hersinnen
begaben sie sich zu G a li liai, einem um die Naturwissenschaften
unsterblich verdienten Manne ser wirkte fast die ganze erste Hälfte
des siebzehnten Jahrhunderts hindurch), machten ihn mit der
höchst auffallenden Erscheinung bekannt und fragten nach der
Ursache derselben. Galiläi's Ruhm stand auf dem Spiele. Zwar
war dieser gelehrte Mann bereits zu der Ansicht gelangt, daß
nicht nur die in Rede stehende, sondern auch manche andere Er-
scheinung ihren Grund bloß in der Wirkung der Luftschwere
haben könnte; allein noch hatte ec wahrscheinlich seine Gedanken
über einen so neuen Gegenstand nicht ganz in's Klare gebracht.
Und so fertigte er jene Leute mit der Antwort ab: „Der Ab-
scheu der Natur vor dem leeren Raume (wodurch die. Alten der-
gleichen Erscheinungen erklärten) hat seine Grenzen." Kurze
Zeit darauf starb er. Torricelli, sein früherer Schüler und
nun sein Nachfolger im Lehramte, nahm jenes Ereigniß wieder
auf und kam auf den glücklichen Gedanken: „Wie, wenn dieselbe
Kraft, welche das Wasser in der Pumpe 32" emportreibt, auf
Quecksilber wirkte, müßte dieses dann nicht in irgend einer Rohre
13 oder 14mal niedriger stehen?" Darauf füllte er eine 3" lange
und an dem einen Ende verschlossene Röhre mit Quecksilber an,
und kehrte sie dann um. Was er sehnlich gewünscht und er-
wartet hatte, erfolgte sogleich. Das Quecksilber sank zwar ein
wenig; allein gerade zur rechten Zeit blieb es zur größten Freude
Torricelli's in einer Höhe von 28"' ruhig stehen (14x28 Zoll
— 392" — 32%"). Liegt die unbekannte Kraft, so schloß Tor-
ricellt weiter, wirklich in der Schwere der Luft, wie schon Gali-
läi vermuthet hat, dann muß ja offenbar das Quecksilber in der
Röhre sinken, wenn man sich mit derselben auf hohe Berge be-
giebt. Und auch diese Erwartung wurde bestätigt, als Pascal
einen 3000" hohen Berg bestieg, und das Quecksilber bis auf
25'" sank. So war es denn klar, daß nicht der Abscheu der
Natur vor dem leeren Raume, wie einst Aristoteles lehrte (oder
die anziehende Elasticität der Luft, wie Herr von Drieberg be-
hauptet), sondern die Kraft des Luftdruckes das Wasser im Pum-
xenstiefel 32" hoch erhielt. Man versah nun die Glasröhre mit
einer Skale (Grad-Eintheilung) und unten mit einem kleinen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler]]
Mit dieser Uebersicht stimmt die gewöhnliche und schon im
ersten Kursus (Hdb. ll. S. 80) angedeutete Eintheilung der
Pflanzen so ziemlich überein; nur rechnet man die Palmen in
der Regel zu den Baumen, die Zwiebeln zu den Kräutern, und
sondert von den Moosen die Flechten und Algen. Für die Schule
hat die Aufstellung eines natürlichen Systems weniger Wichtig-
keit als für einen Lehrer, der die Botanik nach irgend einem
Handbuche für sich studiren will. In der Schule genügt die
Eintheilung in folgende neun Klassen: Bälime, Sträucher,
Krauter, Palmen, Zwiebeln, Gräser, Farren, Moose,
Schwämme. Die drei ersten gehören zu den Blattkeimern
sdikotyledonen), die drei mittleren zu den Spitzkeimern <Mono-
kotyledonen) und die drei letzten zu den Nacktkeimern sakotyledonen).
8' T"7'
Die künstliche Eintheilung der Wanzen oder das
Finnische System.
tkdrfr. l. Nr. 154. 6. 130.)
Wer die Pflanzen genauer kennen lernen will, muß sich eine
Pflanzensammlung oder ein Herbarium anlegen. Zu diesem
Zwecke legt man die Pflanzen wohl ausgebreitet zwischen dicke
Lagen Löschpapier, preßt sie sanft, legt sie fleißig zwischen frisches
Papier, bis sie trochen geworden sind, und bewahrt sie dann,
jede in einen Bogen gelegt und mit Namen, Standort rc. ver-
sehen, ln einer Mappe auf. Um jede Pflanze leicht in diesem
Herbarium aufzufinden, legt man immer die gleichartigen zusammen,
gewöhnlich nach dem Linnö'schen System Was hierunter zu verstehen
ist, ergiebt sich aus der nachfolgenden geschichtlichen Darstellung:
Der berühmte Naturforscher, Karl v. Linnö, geb. 1707
zu Reeshult in Schweden, zuletzt Professor der Botanik in Up-
sala, gest. >778, fühlte das Bedürfniß, in sein wachsendes Her-
barium eine Ordnung zu bringen, die ihm das Wiederaufsi'nden
der Pflanzen erleichterte. Zum Eintheilungsgrunde wählte er die
Zahl der Staubfäden, indem er diese bei einer und derselben
Pflanzengattung meist gleich, bei verschiedenen Gattungen aber
oft sehr verschieden fand. Daraus ließ er sich eine Menge Mappen
machen und legte in die erste die Pflanzen mit einem Staub-
faden, in die zweite die mit 2 Staubfäden und so fort bis zu
10 Staubfäden, vereinigte dann die wenig zahlreichen mit 11
bis 19 Staubfäden in eine einzige Mappe und eben so die mit
20 oder mehr Staubfäden, wo das Zählen schwierig wird. Die
Mappen erhielten dann die Ueberschriflen: Einmännige, Zwmnän-
nige rc. bis Zehnmännige, Zwölfmännige (mit 11 bis 19 Staub-
faden), Zwanzigmännige.