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1. Friedrich der Große. 1. Seine Kriege - S. 11

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ausbruch des Siebenjährigen Krieges 11 B. Der Siebenjährige Krieg. 13. Gründe des Einmarsches in Sachsen? Gleich bei Beginn des Krieges war es notwendig, eine (Einmischung der Sachsen, die den Preußen gefährlich werden konnte, zu verhindern, wollte man den Kriegsschauplatz nach Böhmen verlegen, so mußte man durch Sachsen marschieren, und machte man sich nicht zum Herrn von Sachsen, so behielt man einen Feind im Rücken, der den Preußen di6 Schiffahrt auf der (Elbe sperren und sie so zum verlassen Böhmens nötigen konnte, sobald er es wollte. So hatten es die Sachsen ja schon im Kriege von 1744 gemacht, wo sie den preußischen Truppen den Wasserweg verlegt und sie so um die Früchte ihrer Unternehmungen gebracht hatten. Idenn man jetzt die gleiche Absicht bei ihnen voraussetzte, so stützte man sich keineswegs auf leere Vermutungen. Titan hatte ja die Beweise ihres bösen willens in Händen! (Es wäre also ein unverzeihlicher politischer Fehler gewesen, aus bloßer Schwäche einen Fürsten zu schonen, der mit dem Hause Österreich verbündet war und nur darauf wartete, sich offen für dasselbe zu erklären, sobald er es ungestraft wagen konnte. Da der König von Preußen überdies voraussah, daß der größte Teil (Europas sich zum Angriff auf ihn rüsten würde, so konnte er die Mark Brandenburg nur dadurch decken, daß er Sachsen besetzte, was außerdem den Vorteil bot, daß er den Kriegsschauplatz aus der Umgegend von Berlin in Feindesland verlegte. (Er beschloß also, den Krieg nach Sachsen zu tragen, sich der (Elbe zu bemächtigen und bei der ersten sich bietenden Gelegenheit den versuch zu machen, die sächsischen Truppen zu entwaffnen. H. Gras vernstorff, dänischer Kriegsminister *759, über den Ursprung des Siebenjährigen Krieges? Vieser Krieg ist entbrannt nicht um ein mittelmäßiges oder vorübergehendes Interesse, nicht um ein paar Waffenplätze oder kleine Provinzen mehr ober weniger, sondern um Sein und Nichtsein der neuen Monarchie, die der König von Preußen mit einer Kunst und Schlagfertigkeit in die höhe gebracht hat, welche die eine Hälfte von (Europa überrascht und die andere getäuscht habe; der Krieg ist entstanden, um zu entscheiden, ob diese neue Monarchie, zusammengesetzt aus verschiedenen Bestandteilen, noch ohne die ganze, für sie notwendige Festigkeit und Ausdehnung, aber ganz und gar militärisch und mit der ganzen Begehrlichkeit eines jugendlichen mageren Körpers bestehen bleiben wird, ob das Reich zwei Häupter haben und der Norden Deutschlands einen Fürsten behalten soll, der aus seinen Staaten ein Lager und 1 Aus Friedrichs (Beschichte des Siebenjährigen Krieges. 4. Kapitel. (Eingang. Oeuvres Iv, 80—81. 2 Correspondance de Bernstorff avec Choiseul. Kopenhagen 1871, S. 112. 113.

2. Vaterländische Geschichte der neuesten Zeit - S. 95

1910 - Düsseldorf : Bagel
tretende Staat vereinfachte meist die Grenzbewachung, das dem Verkehr geöffnete Gebiet aber wurde immer größer und begünstigte damit immer mehr das Aufblühen des Handels. Die Vorteile waren so augenscheinlich, daß man nicht hätte glauben sollen, daß noch fast 10 Jahre für eine allgemeinere Anerkennung dieses Zollvereins nötig sein würden. So mußten jetzt noch stärkere Mittel bei Anhalt-Köthen angewendet werden. Dieser Staat von 35 000 Einwohnern fühlte sich mächtig in seiner Stellung „im europäischen Staatenverein und in seiner geographischen Lage an dem großen Elbstrom“. Da die Freiheit der Schiffahrt auf den großen Flüssen grundsätzlich in Wien festgesetzt war und in den Dresdener Elbkonferenzen eben aufs neue im einzelnen bestimmt werden sollte,*) glaubte der Köthner Herzog, dem Roßlau an der Elbe gehörte, dem preußischen Durchgangszoll sein Land entziehen zu können. Das ermutigte ihn zu einem lächerlichen Kleinkrieg gegen das umklammernde Preußen. Als aber die Förderung des Schmuggels nichts half, auch nicht die Unterstützung der katholischen Propaganda in der evangelischen Provinz Sachsen, so wehe sie seinem gut evangelischen Schwager in Berlin tat, als dann sogar ein Köthner Schiff, das von Hamburg nach Roßlau Kolonialwaren ins Land bringen sollte, von Preußen als Schmuggel treibend weggenommen wurde, und als sogar die Sendung eines Köthner Leutnants mit einem Ultimatum nicht den gewünschten Eindruck in Berlin machte, da gab im Jahre 1828 Köthen nach, denn — die Verhältnisse auf der Balkanhalbinsel waren andere geworden. Die Russen bedrohten jetzt ernstlich Adrianopel, und Oesterreich, das wieder einmal fürchten mußte, donauabwärts ohne Preußens guten Willen zu kurz zu kommen, lenkte ein. Metternich, der die Politik Europas machte und nicht minder auch die kleinen Fürsten über ihr Verhalten Preußen gegenüber beriet, hielt es jetzt für zweckmäßig, Preußen nicht weiter zu reizen, und darum gab Köthen nach. Bis jetzt waren im Grunde nur Enklaven gewonnen. Der erste größere Staat, der trotz seiner Umwerbung von Bayern und trotz vieler eigenen Bedenken in den preußischen Zollverband *) Der Stader Zoll wurde natürlich ausgenommen, denn für Hannover sprach England, dem man gern gefällig war; sonst sollte die Elbe wie der Rhein „frei“ sein.

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 224

1886 - Dresden : Höckner
zum Minister des Auswrtigen und schlo mit Rußland am 27. April 1807 den Vertrag von Bartenstein, in dem beide Mchte sich verpflichteten, sr Deutschland die Unabhngigkeit, fr Preußen die Grenzen von 1805 zu erfechten und keinen Sonder-frieden einzugehen. 6. Gleichzeitig leitete Graf Gtzen die Verteidigung der schlesischen Festungen unter eifriger Teilnahme der Bevlkerung gegen rheinbndische Truppen unter Jerme Bonaparte, und wenngleich Breslau, Glogau und Schweidnitz bald kapitulierten, so behauptete er doch Glatz, Silberberg und Kosel (Putt-kammer) bis zum Waffenstillstnde. Im Norden bergab Kalk-reuth das starke Danzig erst am 16. Mai nach tapfrer Gegen-wehr gegen freien Abzug an Lefebvre. Grandenz hielt der greife Courbiere; Colberg wurde durch die glnzende Verteidigung des genialen Neithard von Gnetfenau*) (Schill, Nettelbeck) die Wiege des neuen preuischen Waffenruhms. 7. Doch nach dem Falle Danzigs drang Napoleon mit ber-macht vor und erfocht nach dem milungenen Angriff auf die ruffische Stellung bei Heilsberg am 10. Juni den entschei- 14. denden Sieg bei Prenisch-Friedland am 14. Juni, der ihm 3uni Knigsberg in die Hnde gab. Die knigliche Familie und die Trmmer des Heeres wichen der den Niemen nach Memel zurck. 8. Es gelang nun der berlegenheit Napoleons, den Zaren in einer Zusammenkunst bei Tilsit am 25. Juni von Preußen zu trennen, so da Rußland den Frieden von Til-sit am 7. Juli 1807 allein unterzeichnete. Daraus mute auch Preußen, fr das Knigin Luise sich umsonst persnlich bei 9. Napoleon verwandt hatte, am 9. Juli die franzsischen Bedingungen Juli annehmen. Rußland schlo mit Frankreich ein Schutz- und Trutz-bndnis und unterwarf sich der Kontinentalsperre (siehe unten); Preußen trat alle Lnder westlich der Elbe sowie die polnischen Gebiete mit Ausnahme Westpreuens, aber mit Danzig ab, so da ihm nur 2800 ^-Meilen mit 4% Millionen Einwohnern blieben, versprach sein Heer nicht der 42 000 Mann zu bringen und eine ungeheure Kontribution (spter auf 120 Millionen preuischen Diensten, seit 1804 im Ministerium, anfangs Anhnger des Bndnisses mit Frankreich, seit 1807 sein entschiedenster Gegner. *) Geboren 1760 in Schilda bei Torgau, studierte G. in Erfurts ging dann in sterreichische Dienste, lernte 1782 als Ansbachischer Offizier in englischem Solde die nordamerikanische Kriegsweise kennen, wandte sich 1786 nach Preußen und bereitete sich während eines einfrmigen Garnison-lebens in Schlesien durch eifrige Studien zu seiner knftigen Laufbahn vor.

4. Geschichte der neueren Zeit - S. 91

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 91 — 3. Er schloß die habsburgischen Länder von diesem Vorzüge aus: das Ergebnis der gegenreforma-t o rischen Tätigkeit blieb dort im allgemeinen gesichert : a) die H e r z o g t ü m e r der schlesischen Piasten (Liegnitz, Wohlau, Öls, Brieg, Münsterberg) und Breslau erhielten das Recht der freien Religionsübung, b) einige kaiserlichen Städte Schlesiens (Schweidnitz, Jauer und G 1 o g a u) bekamen Friedenskirchen gebaut. 218. Inwiefern gewährte der Westfälische Frieden den außerdeutschen Mächten maßgebenden Einfluß auf die inneren Verhältnisse Deutschlands? 1. Er gab den fremden Fürsten Gelegenheit, sich in deutsche Angelegenheiten einzumischen: a) der König von Schweden wurde durch seine Erwerbungen deutscher Reichsfürst, b) der König von Frankreich erhielt die Reichs-v o g t e i über die zehn elsässischen Reichsstädte. 2. Er bot den fremden Mächten die Möglichkeit, das deutsche Reich allmählich auseinanderzusprengen: a) sie konnten auf Grund des Bündnis rechtes der Landesherren [211] einzelne Fürsten auf ihre S p i t e ziehen, b) sie konnten durch teilweisebevorzugung Zwietracht unter alle säen. 214. Welche Nachteile hatte der Westfälische Frieden für Deutschland? 1. Das Reich verlor seinen nationalen Charakter: es löste sich in eine Unzahl von Landesherrschaften auf. 2. Das Reich verlor seine Selbständigkeit: es geriet ins Schlepptau ausländischer Politik [213]. 3. Das Reich verlor seine führende Stellung: F rankreich trat allmählich an die erste Stelle in Europa. 215. Welche allgemeinen Vorteile hatten die Bestimmungen des Westfälischen Friedens für Deutschland? 1. Den Staaten wurde die Möglichkeit zu einer selbständigen Entwicklung geboten: es bildeten sich die einzelnen Nationalitäten aus. 2. Den Fürsten und Herren wurde Gelegenheit zur Betätigung ihrer Eigenart gegeben: Kunst und Wissenschaft fanden an ihren Höfen oftmals eine Pfleg-stätte.

5. Neue Zeit - S. 354

1897 - Stuttgart : Neff
354 Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden 20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch- Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten- stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit. Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni 1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück- gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand- lungen mit Napoleon trat. Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit zwischen den russischen und französischen, am 9. von den preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.) zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen, und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen, den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge- bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver- grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover, Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli- tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 221

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
221 sich Sachsen an Preußen an, allein Brühl hatte sich durch seine schwankende hinterlistige Politik in solche Verle- genheiten verwickelt, daß er, um sich selbst zu retten, es heimlich mit Oe streich hielt, während doch Kursachsen Preußens Bundesgenosse war. Das sächsische Heer erhielt daher geheimen Befehl, das preußische nichts zu un- terstützen, es nahm also weder Theil an den glänzenden Siegen der Preußen, noch erhielt Sachsen in dem Frieden zu Wien am 23. Juli 1742 irgend einen Vor- theil, und der kostspielige Feldzug war vergebens gethan. Nach diesem Frieden schloß Kursachsen am 20. December 1743 und 13. Mai 1744 zwei Verträge mit O estreich, wodurch beide Staaten ihre Länder einander gewährleisteten. Der Vortheil dieser Verträge war gan^ allein auf Oestreich's Seite, und Sachsen wurde dabei abermals auf eine recht unverantwortliche Art in einen Krieg verwickelt, doch Graf Brühl erhielt dafür von England Geldgeschenke, von Oestreich Güter in Böh- men. Als nun Friedrich Ii. im Herbst 1744 den zwei- ten schlesischen Krieg begann und am 16. September Prag eroberte, da vereinigten sich 22,000 Sachsen unter des Herzogs Johann Adolf von Weißenfels Befehl mit dem östreichischen Heere unter dem Herzog Karl von Lothringen. Darauf schloß König Friedrich am 8. Januar 1745 mit Oestreich, England und den Niederlanden einen Bund und verpflichtete sich, gegen 150,000 Pfund Sterling Hilfsgelder jährlich 30,000 Mann zum Schutz des Königreichs Böhmen zu stellen. Einen zweiten geheimen Vertrag schloß er aber mit Oestreich am 18. Mai 1745 zu Leipzig, wodurch festgesetzt ward, daß beide Mächte nicht eher die Waffen niederlegen wollten, bis dem Könige von Preußen Schlesien und Glaz entrissen, und er in engere Grenzen eingeschlossen worden wäre. Sachsen sollte das Herzogthum Magdeburg nebst Halberstadt und dem Saalkreise, und jenach- dem der Krieg glücklich ausfallen würde, auch das Fürsten- thum Krossen nebst dem züllichauer Kreise, de^ Sch wiebusser Kreis in Schlesien und den kottbnfser Kreis in der Niederlausitz erhalten. Abermals oranacn nun 24,000 Mann Sachsen in Böhmey und Nieder-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 283

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
283 und wie wenig Gehör er auch mit seinen Vorstellungen fand, so ließ er nicht ab, gegen die Abtretung seines Lan- des zu protestiren. England, Frankreich und der König Marimilian von Baiern nahmen sich seiner 'mit vielem Eifer an, und ihnen trat auch am Ende Oe st- reich bei, doch brachte letzteres eine Theilung Sachsens in Vorschlag, um Preußen für seine Verluste zu ent- schädigen. In diese Theilung willigten die Mächte ein, um einen allgemeinen Krieg zu vermeiden. Noch sträubte sich Friedrich August dagegen, allein ihm fehlte ein mächtiger Bundesgenosse um sein Recht geltend zu machen. Er wurde eingeladen, sich zur weitern Unterhandlung in die Nähe des Eongresses nach Preßburg zu begeben, wo er am 4. März ankam. Daselbst wurde ihm die unwi- derrufliche Entscheidung der 5 großen Mächte vorgelegt, und ohne auf seine Einwendungen zu achten, eine endliche Frist von 5 Tagen gesetzt, binnen welcher er sich erklären sollte, da sonst über den ihm zugestandenen Theil von Sachsen anderweit verfügt werden würde. Nun blieb dem un- glücklichen Fürsten nichts übrig als die vorgeschlagenen Be- dingungen anzunehmen und den Friedensvertrag zu unterzeich- nen, der am 18. Mai abgeschlossen wurde und die bekla- genswerthe Zerreißung des schönen Sachsens entschied. Der König entsagte darin für sich und seine Nachkommen auf ewige Zeiten allen sächsischen Gebieten außerhalb einer Linie, die bei Seidenberg an der böhmischen Grenze anfängt, nördlich bei Reichenbach und Wei- ßenberg, dann westlich über die Spree und das schwarze Wasser zwischen Mühlberg und S t r e h l a über die Elbe und in gerader Richtung südlich vor Eilen- burg vorbei, Taucha links lassend, nach Podelwitz und dann um Leipzig herum hinter Markranstädt, wel- ches sächsisch bleibt, Altranstäd t aber preußisch nach Pegau und Lucka führt und von da der Westgrenze des Fürstenthums^ Altenbürg und der Ostgrenze des neustädter Kreises und den reußischen Besitzungen folgt. Doch sollen die vogtländischen eingeschlossenen Ge- biete im Reußischen, Gfell, Blindendorf, Spa- rend ergründ Blankenberg noch preußisch sein. So begriss diese Abtretung einen Theil der Oberlausitz,

8. Von der Gründung der Mark Brandenburg bis zum Wiener Kongreß - S. 74

1913 - Halle a.d.S. : Schroedel
- 74 — b) Am 28. Februar wurde der Vertrag zu Kalisch abgeschlossen. Alexander verbürgt seinem Verbündeten den Besitz, den es bis zum Jahre 1806 gehabt hat, sowie diejenigen polnischen Landesteile, welche die Verbindung zwischen Schlesien und Westpreußen bilden; für den Verlust polnischer Provinzen sollte Preußen durch norddeutsche Gebiete entschädigt werden. c) Die Russen traten den Vormarsch über die Oder an, damit trat das Kriegsbündnis in Kraft, und die Preußen unter Iork, Bülow, Borstell schlossen sich ihnen an ; am 11. März zogen die Russen, am 17. die Preußen unter Iork in Berlin ein. Am 10. März hatte der König das eiserne Kreuz gestiftet, am 15. zog Alexander in Breslau ein und am folgenden Tage erfolgte die Kriegserklärung an Frankreich, die der König rechtfertigte durch seinen Aufruf: „An mein Volk" (17. März 1813). Ix. Der Befreiungskrieg. I. I)er Kampf um die Htblinie. (Arühjahrsfetdzug 1813). 1. Napoleon hatte die Elbe als Operationsbasis gewählt, wo Hamburg, Magdeburg und die sächsischen Festungen seine festen Stützpunkte bildeten. a) Der Kosakenführer Tettenborn erobert Hamburg (18. März 1813) und schlägt die Franzosen bei Lüneburg (2. April); um hier eine etwaige Landung durch die Engländer zu verhindern, läßt Napoleon durch Davoust und Vandamme die Stadt wieder nehmen. (Schreckensmaßregeln Davousts.) b) Der Versuch der Franzosen, von Magdeburg aus nach der Mark vorzustoßen, wird von Iork und Bülow bei Möckern (5. April) zurückgewiesen. c) Die Verbündeten besetzen von Schlesien aus Sachsen (ohne Wittenberg und Torgau), werden aber durch den Verlust der Schlachten bei Großgörschen (2. Mai) und Bautzen (20. und 21. Mai) zur Räumung gezwungen; ihr Rückzug nach Schlesien kann nach dem siegreichen Gefecht Blüchers bei Haynau (26. Mai) in voller Ordnung ausgeführt und ein Vorstoß Oudinots auf Berlin bei Luckau von Bülow blutig zurückgewiesen werden. d) Abschluß des Waffenstillstandes zu Poischwitz. (4. Juni bis 16. August.) Überfall der Lützower Freischar bei Kitzen. 2. Entscheidende Begebenheiten während des Waffenstillstandes. a) Der Vertrag zu Reichenbach. a) England tritt der Koalition bei und erhält gegen eine mäßige Kriegsbeihilfe eine Vergrößerung Hannovers durch

9. Europa - S. 66

1905 - Leipzig [u.a.] : Müller-Fröbelhaus
— 66 — Gegend von St. Etienne (4 ö 45) und Lyon. — Kohle und Eisen gewinnen die Gegenden um Königshütte (19 ö 50) und Saarbrücken (7 ö 49) und der Landstrich von Lüttich (6 ö 51) an der Maas und Sambre entlang bis über Möns hinaus (4 ö 50). Eisen allein gewinnt man vorzugsweise auf der Grenze von Lothringen und Luxemburg, deutscherseits um Metz und Diedenhofen. Das hier befindliche Eisenlager soll neben dem oben zuerst genannten Dreieck das mächtigste in Europa sein. Die Erze treten fast offen zutage und sind leicht abzubauen.*) — Das ganze Königreich Sachsen westlich der Zschopau (13 ö 51) mit Ausnahme einiger Teile des Nord- westens ist überreich an Woll- und Baumwollindustrie, desgleichen sind reich an Textilerzeugnissen die Schweiz und die unmittelbar angrenzenden deutschen und französischen Gebiete. — Leinen webt das Land zwischen Antwerpen (4 ö 51), Brüssel (4 ö 51), Gent (4 ö 51) und Lille (Iii, 3 ö 51), ferner die ganze schlesische West- grenze von Troppau (18 ö 50) bis Görlitz (15 ö 51) und die sächsische Lausitz bis Kamenz (14 ö 51). Einige Einzelheiten mögen noch Erwähnung finden. Das kleine Belgien weist so viel Flachsspindeln auf wie das 18 mal grössere Deutschland. Frankreich steht unerreicht da in der Seidenindustrie und besitzt in Lyon die, erste Seidenweberei der Welt. Beständig wächst die Ausfuhr der Schweizer Webwaren. Sie beträgt in Seidenartikeln mehr als die Hälfte des 13 mal grösseren Frankreich. Deutschland, Belgien, Frankreich und England bringen gewaltige Mengen von Zucker hervor. Belgien erzeugt im Verhältnis zur Grösse seines Landes zweimal so viel als Deutschland, das doch als 1. Zuckerland der Welt gilt. Unter solchen Umständen muss sich ein Kampf um den Absatz der Erzeugnisse entspinnen. Wohl dem Lande, das in irgend einer Hinsicht dem andern gegenüber im Vorteil ist! Frank- reich und Belgien liegen England näher als Deutschland. Ihre Waren erreichen England auf bequemerem Wege und in kürzerer Zeit. Der kürzeren Lieferfristen wegen kommt es bisweilen in England vor, dass man belgische und französische Waren den deutschen vorzieht. Da macht Deutschland gewaltige Anstren- gungen, um seine Waren — etwa von Chemnitz aus — in 5 bis 6 Tagen für mässige Fracht nach England zu befördern. Um im Kampfe nicht zu unterliegen, haben einzelne Völker sogar zu unlauteren Mitteln gegriffen. Man gab z. B. den Waren fremdländisches Aussehen und verkaufte sie als englische oder französische, denen lange Zeit der beste Ruf voranging. Ganz besonders schwer waren deutsche Waren in England abzusetzen. Hier wurde der Ruf unserer Waren absichtlich und künstlich ver- schlechtert. Man verlangte, dass sie den englischen gegenüber ausdrücklich als deutsche bezeichnet wurden und nannte sie *) Da Luxemburg dem deutschen Zollverbande angehört, ist das genannte Becken der Haupt- eisenlieferant Deutschlands geworden. Sein Anteil an der deutschen Eisengewinnung betrug 1870 etwa 31%, 1894 bereits 63% und neuerdings bereits über 70%-

10. Allgemeine Erdkunde, Länderkunde, Handelsgeographie und Weltverkehr - S. 272

1906 - Halle a.S. : Schroedel
— 272 — An Handels- und Jndustriepflanzen werden Ölge- wachse, nämlich Raps, Mohn, Kümmel, hauptsächlich in Süddeutsch- land gebaut. Flachs ist in vielen Gegenden des deutschen Mittel- gebirges von den Sudeten bis zum Teutoburger Walde verbreitet, Hanf außer in Westfalen und im n.-en Hannover in Baden und im Elsaß. Im Flachsbau wird Deutschland nur von Rußland übertroffen, bedarf jedoch noch einer bedeutenden Einfuhr. Flachs und Hanf liefern uns in erster Linie Rußland, dann anch Österreich- Ungarn und Italien. Unter den übrigen Handelspflanzen muß der Hopfen erwähnt werden, der in Bayern, im Elsaß, in Baden, Württemberg und Posen in vorzüglicher Güte und in solchen Mengen angebaut wird, daß nicht nur der einheimische Bedarf gedeckt werden, sondern auch eine kleine Mehrausfuhr erzielt werden kann. Übrigens macht Deutschlands Hopfenertrag 2/s der Hopfenernte der ganzen Erde aus. In Baden, Württemberg und der Provinz Sachsen ist auch der Anbau der Zichorie erheblich. Tabak liefern Baden, die Rheinpfalz, Elsaß, Franken, Thüringen, Schlesien und die Uckermark. Feinere Tabake werden vom Auslande eingeführt. Die Hauptfach- lichften Bezugsländer sind Brasilien, Niederländisch-Jndien, die Ver- einigten Staaten von Amerika, Haiti, Columbia, Türkei; dann folgen mit kleineren Mengen Mexiko und Euba. » Die Gemüse- und Handelsgärtnerei zeichnet sich außer in der Rheinebene um Stuttgart, Bamberg, Düsfeldorf, Erfurt, Braunschweig, Quedlinburg, Leipzig, Liegnitz, Breslau, Berlin und Hamburg aus. Edle Obstsorten werden am Mittelrhein, in Thüringen, Sachsen, Franken, Schwaben und in der Pfalz gezogen; Pfirsiche, Aprikose, Mandel und echte Kastanie sind zumeist aus die sonnigen Vorberge am Rande der Oberrheinischen Tiefebene be- schränkt (Bergstraße!). Sonst wird Obstkultur in allen Teilen des Reichs,. namentlich im mittleren und s.-en Deutschland betrieben, da der volkswirtschaftliche Gewinn dieser Kultur immer mehr anerkannt wird; doch ist die Einfuhr von frischem Obst und frischen Beeren zum Genuß sowie von getrocknetem Obst und eingekochten Beeren und dergl. noch sehr bedeutend. Als Einfuhrländer stehen obenan Österreich-Ungarn, Italien, Frankreich, Belgien, die Vereinigten Staaten von Amerika, Serbien. Weinbau zum Zwecke des Kelterns wird getrieben am Rhein bis nach Cöln hinab, im Saar-, Mosel- und Ahrtal, am Main, an der Saale bei Naumburg, an der Elbe bei Mdßen, in Schlesien bei Grünberg und am n.-ften in Deutschland bei Bomst im sw.-en Posen. Dazu kommt eine nicht unbedeutende Mehreinfuhr; sie wurde hauptsächlich von Frankreich, Italien, Österreich-Ungarn, Spanien, Portugal, Griechenland und der Türkei bestritten. Unter den Wein produzierenden Ländern stand im Jahre 1897 Deutschland nach Frankreich, Italien, Spanien und Österreich-Ungarn in 5. Reihe.
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