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Geschichte der Griechen.
Kodomannus Zeit genug gehabt hatte, ein neues, großes Heer zusammen-Hchlacht bei zubringen. Bei Gaugamela jenseits des Tigris, nicht fern von der «augamela. ro0 ein|t Ninive gelegen hatte, fand in weiter Ebene die Schlacht statt. Auch diesmal entschied Alexander an der Spitze des rechten Flügels den Sieg, und wiederum war Darius unter den ersten, welche die Flucht ergriffen. Nun fielen die Königsstädte der Perser in die Hand des Macedonierkönigs. In die Wunderstadt Babylon zog er ein, von der Priesterschaft, den Behörden und dem Volke feierlich empfangen; dann nahm Alexander in S u s a Quartier; Persepolis wurde besetzt und die Königsburg, zum Zeichen des Sieges und zur späten Rache für die Verbrennung Athens durch Xerxes, niedergebrannt; endlich ergab sich ihm Ekbatana, wo die ungeheuren Schätze an Gold und Silber, die er erbeutet hatte, niedergelegt wurden. Damals zählte Alexander sechsundzwanzig Jahre.
§ 50. Alexanders Züge bis zum Jaxartes und nach Indien. Noch
waren die nordöstlichen Provinzen des Perserreiches zu erobern. Dorthin hatte der unglückliche Perserkönig seinen Weg genommen; unterwegs aber war unter seiner Umgebung ein Aufstand ausgebrochen, und der Führer der Empörer, der Satrap B e f f u s, hatte ihn gefangen genommen und führte ihn in Ketten mit sich. Als sich Alexander in eiligem Marsche den Fliehenden Tod des näherte, entschloß sich Bessus den Darius zu töten, um schneller entkommen $artu6‘ ^ können. So fand Alexander nur die Leiche seines Gegners; er lieh sie neben denen der früheren Perserkönige beisetzen.
Nun drang er in die Landschaften des östlichen Iran, das heutige Afghanistan, und, den Hindukusch überschreitend, in Turan ein. Bessus, der sich zum König aufgeworfen hatte, wurde gefangen genommen und nach persischer Sitte auf furchtbare Weise hingerichtet. Drei Jahre weilte Alexander in jenen Gegenden; er überschritt den O x u s, den heut gen Amu «lexanderamdarja, und drang bis zum Jaxartes vor, der heute Sir Darja heißt.
Jaxartes. ^ ^ legte er die nördlichste der Alexanderstädte an, welche dazu
bestimmt waren, in diesen städtearmen und wenig kultivierten Gegenden Mittelpunkte des Handels und der griechischen Kultur zu werden. Damals vermählte er sich mit der Tochter eines baktrischen Fürsten, R o x a n e.
Seine Indessen war die R e g i e r u n g s w e i s e Alexanders allmählich eine
andere geworden. Noch immer war er der Freund seiner Freunde, unter denen ihm sein Altersgenosse Hephästion besonders nahe stand, noch immer der Kamerad seiner Offiziere, mit denen er gern fröhlich beim Wein zusammen war. Aber an großen Hoftagen, bei festlichen Gelegenheiten
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Extrahierte Personennamen: Gaugamela Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Xerxes Alexander Alexander Alexanders Alexander Alexander Darius Darius Alexander Alexander Alexander Alexander Darja Alexanders
3. Römische Seeschlacht Im ersten Punischen Kriege erbauten die Römer binnen 60 Tagen eine Kriegsflotte, die ihnen bis dahin gefehlt hatte. Sie statteten sie mit einer Erfindung aus, die ihnen zur See den gewohnten Manu gegen Mann ermöglichte: mit Euterbrücken. Unser mmke Taktik der Seeschlacht darzustellen. Das k a r th a g i s ch e Schiff (das mittlere, bc))cn Achterteil mit Steuerruder sichtbar ist) bat Der« sucht, m schrägem Anlauf mit seinem Bng und Rammsporn die Rnderreihe des römischen Schiffes (vorn rechts, mit dem Eberkopf und der Schlanae) Zu Zertrümmern. Der gelungene Stoß hat dem Römer die Beweaunäs-fahigkeit genommen. Vordem wäre damit sein Schicksal besiegelt gewesen: m erneutem Anlaufe hatte ihn der noch manövrierfähige Karthager in den w S ■ 0cta? m &e dazu kommt, halten die langen Enterhaken der Römer den Gegner fest; die schwere Enterbrücke, bis dahin am Maste lochaufgerichtet, mit getiten und Rollen von Steuerbord wie von Backbord verwendbar sanft nieder und saßt krachend mit ihren Eisenkrallen die S ® , Karthagers. Die römischen Krieger dringen hinüber, und
ihr Kurzschwert und die Lanze entscheiden rasch den Sieg über die überraschten Feinde. Diese sind hauptsächlich zum Ferukampse gerüstet; aber Bogen und Pfeile nutzen ihnen gegen die neue Taktik der Römer wenig, Nicht einmal aus Schiffen mit turnmrtigem Aufbau für die besten -Bogenschützen, wie auf dem im Hintergründe.
, ,.r, Römischer Triumphzug. Der Kaiser L. Septimius S ev erus halt nach Überwindung der Parther (197-198 n. Chr.) in Rom seinen f et ci liehen Trmmphzug zum Kapitol. Der Zug bewegt sich auf der via sacra des äußeren Forums durch deu Titusbogen. Die Spitze des 8uaes ist chon vorbei. Der auf dem Bilde sichtbaren Gruppe schreitet ein b iint - ^,.in f°rßcn bärtige germanische Krieger mit dem
schreckenden Bärenfell über Kopf und Schulter. Sie tragen römische Feldzeichen, emes davon geschmückt mit Schild und Panzer des zwischen ihnen gehenden gefangenen Partherkönigs. Hinter diesem kommeu jochtraaende, gefesselte Parther, dauu römische Tubabläser. Nun erscheint auf'gold-strahleudem Wagen der lorbeerbekränzte Triumphator selbst; eine eherne vergoldete Siegesgöttin hält den goldenen Kranz über sein Haupt. Mit* glieöer des Kaiserhauses, Unterfeldherren, Priester in weißem Gewände, Wiktoren mit deu Rutenbündeln bilden des Kaisers nächste Umgebung. Ein Llcfant trägt die kostbarsten Beutestücke. Daun folgt der lange Zug der siegreichen Legionen. — Das jnbelnde römische Volk bildet die Gasse, durch die sich der Zug bewegt. Unter den Zuschauern fällt vorn ein Pädagog auf: ein Sklave, der die vor ihm stehenden Söhne seines Herrn auf allen Wegen zu begleiten und an ihrer Erziehuug mitzuwirken hat. Neben ihm steht ein kleinasiatischer Grieche mit phrygischer Mütze; rechts nuten iiu Bilde, sieht mau die korbartige Kopfbedeckimg eines Persers, idciter zurück die von Negersklaven getragene (Sänfte einer Matrone. Davor steht ein (Senator mit dem breiten Purpurstreifen auf der Tunica vom Halse bis zum Gürtel und mit der pnrpurbesäumteu weißen Toga; neben sich hat er den vornehmen Gastfreund aus der syrischen Provinz/ — Der, am Spalier beteiligte Krieger im Vordergründe trägt die Rüstung des römischen Legionssoldaten: den Metallhelm mit Wangenbändern, den ^edertoller (lorica) mit Metallplatten zum Schutze von Schulter und Leib, den Gürtel mit den herabhängenden metallbeschlagenen (Schutzriemen und am (Schulterriemen das kurze Schwert. Sein nächster Kamerad erhebt eben zum Ehrengruße den etwa 2 m langen Speer (pilum); in der Linken trägt er den viereckigen, gewölbten Schild (scutum). Der schöne Tempel im Hintergrund ist der Roma und der Venus geweiht; dahinter sieht man den Rundbau des Kolosseums.
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8 Ac
Kriege die Kerkyraier und Korinther in der Schlacht bei Sybola {Thue. 1, 49.). Die von den Athenern schon vor dem pelop. Kriege ausgebildete Taktik bezweckte, durch geschickte Wendungen die feindlichen Schiffe in Grund zu bohren oder durch Zerbrechen der Ruder lahm zu legen. Das Anrennen mit dem Schiffsschnabel war von dreierlei Art, entweder daß Vordertheil gegen Bordertheil stieß (ein schlechtes Manöver), oder man rannte das feindliche Schiff mitten in der Seite an, oder nmfnhr es und kam ihm in den Rücken. Ein Hanptmanöver wyr ferner das Durchfahren (dtshtilelv); mau fuhr rasch durch die Reihe der feindlichen Ausstellung und suchte dem nächsten Schiffe im Vorbeifahren die Ruder abzubrechen. Dabei konnte ihm durch eine geschickte Weuduug auch uoch ein Loch in die Seite gestoßen werden, oder man brachte dem Feind eine Menge Schiffe in den Rücken. Das Hanptgegenmittel war ein geschicktes Begegnen, oder man stellte gleich Anfangs zweilinien hinter einander ans (tnltüaaslv). Das tzzqltcislv war eine Umzingelung der feindlichen Schiffe; dagegen war ein Mittel das Ausdehnen der Flügel. Gegen beides, das Durch- und das Umfahren, diente auch als Sicherung die Aufstellung im Kreife. — Zu Lande war bei den Griechen im Allgemeinen die gradlinige Front der Phalanx (s. d.) am gebräuchlichsten. In der ganzen älteren Zeit der griechischen Geschichte bis zum peloponnesischen Kriege war die dorische Hopliten-taftik, welche besonders in den Perserkriegen ihre Triumphe feierte, die herrschende. Die leichtbewaffneten Heloten der Spartaner galten nur als Waffenträger ihrer Herren. In der Schlacht standen sie hinter den Hopliten, kämpften mit Schlen-derfteinen und Wurfspießen, trugen die Verwundeten ans dem Getümmel. In ähnlicher Weise verwendeten die Athener ihre Sclaven; doch hatten sie auch ein bürgerliches leichtes Fußvolk, die Bogenschützen. Militärische Evolutionen und militärisches Commando lernten nur die Hopliten; in ihrer Taktik sah der Hellene mit Stolz etwas ihn vor dem Barbaren Auszeichnendes. Die einzelnen Abtheilungen der Hopliren ordneten sich von rechts nach links hin nach Stammen, meist unter selbstgewählten Führern, in Einer langen Reihe, welche bis zu 8 Gliedern tief war. Die Linie des Heeres stellte sich parallel der feindlichen Linie auf und rückte nun in geschloffener Ordnung, meistens in gemessenem Gleichtritt, unter Begleitung von Musik oder Gesang auf jene los. Der Kampf war nur ein Nahgefecht mit kurzen Stoß- und Schlagwaffen. Alles kam darauf an geschlossen zu bleiben, damit nicht eine Abtheilung in der Flanke gefaßt würde, und doch Terrain zu gewinnen. Daher waren auch die Flügel die Ehrenplätze. Der rechte Flügel gebührte bei Plataiai selbstverständlich den Spartanern, um die Ehre des linken stritten sich erst die Athener und Tegeaten; jene erhielten ihn. Die beiden Flügel und das Centrum kämpften in solchem Fall, wenn sie aus verschiedenen Völkerschaften bestanden, da sie dann ein getrenntes Commando hatten, ziemlich ohne Rücksicht aus einander, und häufig siegte einer der drei Heerestheile, während die andern geschlagen wurden. Wer aber schließlich das Schlachtfeld behauptete, dem gebührte der Ruhm des Sieges. Der pelopouuesische Krieg zeigte auf seinem wechselnden Kriegstheater
die größere Brauchbarkeit der Truppe» nicht blos auf coupirtent Terrain, sondern auch bei geeigneter Kampfweife auf ebenem Plan. Jedoch veranlaßte erst der Rückzug der Zehntausend ein Abgehn von der starren Phalanxform, indem man 1) die Hoplitenordnnng dem Terrain anzupassen statt das Terrain für die hergebrachte Hoplitenphalanx erst auszusuchen, und 2) die leichte Infanterie (Schlendern, Bogenschützen, Peltasten, Spießträger u. ). w.) in manigfaltiger Weise zum Plänkeln, zur Deckung, zum Angriff mit der schweren zu verbinden lernte. Zugleich entstand ans mehreren Ursachen das Söldnerwesen. Der erste berühmte Solduergeneral war Jphikrates, welcher größere Wohlfeilheit, Leichtigkeit und Beweglichkeit der Bewaffnung einführte. Epameinondas erfand das System der sogenannten keilförmigen und schiefen Schlachtordnung, indem er die größere Masse und den Kern der Hopliten in größerer Tiefe der Aufstellung ohne breitere Front auf den Einen Flügel stellte und mit diesem zu energischem Angriff gegen die Mitte des feindlichen Flügels vorging, während das Centrum und der andere Flügel, ohne zu kämpfen und etwas vom Feinde sich zurückhaltend, nur die Richtung ihrer Front zu halten suchten. Hierdurch erreichte er größere Chancen des Siegs auf dem angreifenden Flügel und vermied die Gefahr, während der Zeit im Centrum oder auf der andern Flanke geschlagen zu werden. Der siegende Flügel konnte das feindliche Heer nachher aufrollen. Diese Taktik ist später von Philipp von Makedonien und Alexander dem Großen weiter ausgebildet. Alexanders hellenische Schlachtordnung hat feine 3 Theile mehr, sondern nur die 2, einen Offensiv- und einen Defensivflügel. Jener ist immer der rechte, dieser der linke. Von rechts nach links standen 1) die leichtbewaffneten Agrianer und Bogenschützen, 2) die makedonische Ritterschaft, 3) die Hypaspisten, 4) die schwere Linieninfanterie, 5) die Bundesgenofsenreiterei, 6) die thessalische Reiterei. Rüstow und Köchly (Gesch. des griech. Kriegswesens S. 268 f.) bezeichnen es als einen entschiedenen Irrthum, daß die Hoplitenphalanx den Keru der Stellung gebildet oder auch uur den Hauptangriff gehabt hätte. Die leichte Infanterie leitete den Kampf ein, indem sie vor die Linie zog und ihre Geschosse in den Feind sandte. Dann machte Alexander mit der makedonischen Ritterschaft den Sturmangriff, und ihr schlossen sich die Hypaspisten an. Das schwere Fußvolk rückte Taxenweise nach, um die geschlossene Linie zu erhalten, so daß eine schräge Schlachtordnung entstand. (Die Phalanx der Sariffophoren wurde erst später in Makedonien der entscheidende Theil der Schlachtordnung, z. B. bei Kyuoskephalai.) Die Diadochen endlich theilten ihre Schlachtordnung wieder in 3 streng ifolirte Theile, von denen die beiden Flügel im Haupttreffen nur aus Reiterei bestanden, während das Centrum aus Liuieufußvolk gebildet ward, dem dann in verschiedener Weise Schützen und Elephanten hinzugefügt wurden. Die Linieninfanterie that so gut wie gar nichts mehr; von den beiden Flügeln war der eine offensiv, der andere defensiv. — Vgl. Rüstow und Köchly, Geschichte des griech. Kriegswesens (1852.). — Ii) Bei den R ö m-e r n kommt es weniger auf das Seetreffen an (f. Seekrieg), da sie darin nie recht heimisch wurden. Die Schlachtordnung ihrer Land-
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23
Fig. 49. Aufbau einer Ecke des Parthenon.
Kentaurenkampf, Eroberung Trojas (32 Metopen)
Reiter Wagen
Männer Musiker Jnglinge Opfertiere
mit Oelzweigen mit Krgen und Schsseln Mdchen Opferge steh. Man Götter Mittelgru Götter steh. Man
tum Reiterzug Athena des Pheidias
Mdchen
Panathenenzug Opferge
Reiter Wagen
Männer Musiker Jnglinge Opfertiere
die gleiche Ordnung des Zuges wie im Norden
die gleiche Ordnung des Zuges wie im Norden
Kentaurenkampf (32 Metopen)
Fig. 50. Der bildnerische Schmuck des Parthenon.
r
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Fig. 74. Fufsbodenmosaik, 1831 in Pompeji aufgefunden, 6,3 m lang, 3,8 m breit, einem in Alexandria entstandenen Gemlde nachgebildet.
Schlacht bei Issos 333: Alexander, der im Getmmel den Helm verloren hat, strmt gegen Darius vor und durchbohrt einen persischen Feldherrn, der mit seinem verwundeten Pferde gestrzt ist und sich nicht mehr auf dem fr ihn herangefhrten Pferde retten kann. Der Wagen des vor Schrecken
fast erstarrten Perserknigs (kenntlich am Turban) wendet sich zur Flucht.
Das Nebenbild mit seinen Wassertieren weist auf gypten hin.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Darius Darius
19. Rmischer Triumphzug. In der Mitte des Bildes der Feldherr, die Toga der dem linken Arm auf einem von vier weien Pferden gezogenen vergoldeten Wagen, der hinten eine Siegesgttin tragt. Sc Es folgen die Angehrigen des Feldherrn, seine Offiziere und Soldaten mit ihren Feldzeichen. Der Zui
Feldherr seinen Lorbeerkranz oder seine goldene Rm
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74 Schlacht bei Cannä (216).
wünschte sich Hannibal als Schlachtfeld, und er wollte die Schlacht sobald als möglich.
Von den beiden römischen Konsuln war Ämilius Paul-kus ein geschickter und vorsichtiger Feldherr; er wollte das Treffen hinausschieben und auf ein günstigeres Terrain verlegen. Varro dagegen war ein ungebildeter Mann, der Sohn eines Fleischers, ein roher Schreier, der durch die Gunst des Volkes emporgekommen war. Dieser verlangte ohne Zögern eine Schlacht, und an einem Tage, wo ihm der Oberbefehl über das ganze Heer zukam — denn das Kommando wechselte nach alter Sitte Tag für Tag — ließ er, ohne bei seinem Kollegen anzufragen, die rote Schlachtfahne anf seinem Zelte aufstecken.
Früh am Morgen des 2. August ging das römische Heer über den Anfidns in die große Ebene und stellte sich hier so auf, daß der rechte Flügel, an den Fluß sich anlehnend, von der Reiterei der römischen Bürger, der linke Flügel von der Reiterei der Bundesgenossen eingenoipmen war. In der Mitte zwischen den Reitern stand das Fußvolk der Bürger rechts, das der Bundesgenossen links. Hannibal war ebenfalls über den Fluß gegangen und stellte auf seinem linken Flügel am Flusse die schwere spanische und gallische Reiterei unter Hasdrubal auf, auf dem rechten Flügel die leichten numidifchen Reiter unter Maharbal. Er selbst und sein Bruder Mago führten das Fußvolk im Mitteltreffen, wo die Gallier und Spanier in der Mitte und auf beiden Ecken die Afrikaner standen. Gallier und Spanier waren etwas vor der Linie vorgeschoben, gewaltige Gestalten, jene mit langen Schwertern ohne Spitze bewaffnet und den Oberkörper bis zur Hälfte entblößt, die Spanier mit kurzen, fpitzen Schwertern, in leinenen, mit Purpur verbrämten Leibröcken von blendender Weiße. Die Sonne war zwischen beiden Heeren gleich verteilt, der Wind trieb den Römern den Staub ins Gesicht.
Vor Beginn des Kampfes ritten vom rechten finnischen Flügel 500 Numidier zu den Römern hinüber. Sie hatten, wie Überläufer thun, ihre Schilde auf den Rücken geworfen,
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Extrahierte Personennamen: Hannibal Schreier August Hannibal
110 Niederl. b. Kimbern i. d. raub. Feldern b. Vercellä.
Die Kimbern waren unterdessen von Noricum aus in Italien eingefallen. An der Etsch stand ihnen Catulus, der andere Konsul des I. 102, in einem Lager gegenüber. Als die römischen Soldaten sahen, wie die Barbaren Felsstücke und Baumstämme in den Fluß stürzten, um sich einen Übergang zu bahnen, während andere zur Ergötzung sich in dem Schnee tummelten und auf ihren Schilden wie auf Schlitten die schneeigen Berge herabrutschten, da wurden sie von solchem Schrecken erfüllt, daß Catulus es für gut fand, auf die südliche Seite des Po zurückzugehen. Im Frühjahr des nächsten I. 101 kam Marius mit seinem Heere nach Oberitalien und vereinigte sich mit Catnlus, um in die Nähe des Feindes zu ziehen. Die Kimbern schickten eine Gesandtschaft an Manns und baten für sich und ihre Brüder um Land und Wohnsitz. Marius fragte, wer ihre Brüder feien, und als sie darauf die Teutonen nannten, sagte er mit Hohn: „Um eure Brüder seid unbesorgt, die haben schon Land von uns bekommen und werden es ewig behalten." Die Gesandten verstanden den Spott nicht und drohten Rache, von den Kimbern sogleich, von den Teutonen, wenn sie kommen würden. „Sie sind ja schon da," versetzte Marius, „und ihr dürft nicht weggehen ohne eure Brüder begrüßt zu haben." Darauf ließ er den König Teutobod und die übrigen gefangenen Führer in Fesseln vorführen.
Die Kimbern wußten jetzt, was geschehen, und rückten sogleich zum Kampf gegen Marius heran. Ihr König Bojorix forderte ihn auf, Tag und Ort zur Schlacht zu bestimmen, und Marius wählte den dritten Tag und die randischen Felder bei Vercellä. Am Morgen des Schlachttags rückten die Kimbern in einem großen Viereck aus, das 3/4 deutsche Meilen in der Fronte und in der Tiefe hatte. In den vordersten Reihen hatten sie sich mit Ketten aneinander gebunden, damit ihre Ordnung nicht zerrissen werde. Das römische Heer war 50 000 M. stark; Catulus kommandierte in der Mitte, auf den Flügeln standen die Truppen des Marius, der seine Linie so aufgestellt hatte, daß dem Feinde Sonne und Staub ins Gesicht kam. Auf
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Schlacht bei Pharsalos (48). 149
drängten den zögernden Pompejus zur sofortigen Schlacht. Am frühen Morgen des 9. August 48 ordneten sich beide Heere zum Kampfe. Pompejus kommandierte auf seinem rechten Flügel; auf dem linken Flügel stellte er seine ganze Reiterei auf, unter der sich viele vornehme römische Jünglinge befanden; sie sollten dort die Reiterei des Cäsar und die 10. Legion, die als die tapferste galt und bei der sich Cäsar gewöhnlich in der Schlacht aufstellte, auseinanderwerfen und dadurch die Schlacht entscheiden. Cäsar merkte die Absicht seines Gegners und stellte deshalb hinter der 10. Legion noch 6 Kohorten so auf, daß der Feind sie nicht sehen konnte. Er gab ihnen den Befehl, wenn die feindlichen Reiter heranrückten, sollten sie durch die vorderen Linien ausbrechen und mit ihren Lanzen den Reitern nach dem Gesicht und den Augen stoßen: „denn," so sagte er, „jene zierlichen und hübschen Waffenträger werden ihren schönen Gesichtern zu lieb nicht Stand halten und beim Anblick des nach ihren Augen gerichteten Eisens zurückbeben."
Während die Pompejaner ruhig stehen blieben, führte Cäsar seine schlachtgewohnten Truppen zum Angriff heran. In der Mitte des Zwischenraums ließ er sie noch eine Zeit lang ausruhen; dann aber drangen sie plötzlich in raschem Anlauf vor, warfen ihre Speere und griffen zum Schwert. Bald war die ganze Schlachtlinie im Handgemenge. Als die pompejanifche Reiterei die des Cäsar durch ihre Wucht zurückdrängte und sich ans die 10. Legion warf, brachen plötzlich die 6 Kohorten mit gegen Gesicht und Augen gerichteten Speeren auf sie ein und fetzten sie in solchen Schreck, daß sie in Hast davonfloh. Dann griffen jene Kohorten, von der Verfolgung zurückkehrend, das Fußvolk auf dem linken Flügel des Pompejus an, dem schon von der 10. Legion hart zugesetzt worden war, und halfen es völlig auseinanderwerfen. Das entschied die Schlacht; denn bald wendeten sich auch das Mitteltreffen und der rechte Flügel des Pompejus zur Flucht. Pompejus hatte schon, als er seine Reiter fliehen sah, die Schlacht verloren gegeben und war in dumpfem
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Extrahierte Personennamen: August Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar Cäsar
Schlacht am Ticinus (218). Publ. Cornel. Scipio. 65
Waffen ergriffen und sich in Verbindung mit Hannibal gesetzt, während er noch in Spanien stand. Es war ein Glück für ihn, daß er in befreundetes Land kam; denn sein Heer war bis auf 20 000 M. zu Fuß und 6000 Reiter herabgebracht, und diese waren vor der Hand völlig unfähig zum Kampfe.
3. Die Schlachten am Ticinus und an der Trebia.
218 v. Chr.
Nachdem Hannibal sein erschöpftes Heer 14 Tage lang hatte ausruhen lassen, zog er, verstärkt durch die Gallier und Ligurer am oberen Po, auf dem linken Ufer des Flusses gen Osten dem Konsul Scipio entgegen, der in der Absicht herankam, den Punier gleich nach seinem Herabsteigen von den Alpen zu erdrücken. Westlich vom Ticinus (Tessin) schlugen beide Heere ihr Lager auf in einem Zwischenraum von einer deutschen Meile. Am folgenden Tage ritt Hannibal mit seiner ganzen Reiterei auf Kundschaft aus; er stieß auf Scipio, der in derselben Absicht mit der Reiterei und den leichten Wurfschützen sein Lager verlassen hatte. Sogleich ordneten sich beide Teile zur Schlacht. Scipio stellte sein leichtes Fußvolk und die gallischen Reiter voran, den Kern seiner Reiter in den Rückhalt; Hannibal verteilte die leichten nnmidischen Reiter auf beide Flügel und nahm seine schwere Reiterei ins Mitteltreffen. Mit dieser warf er sich auf die vorgeschobenen leichten Truppen des Feindes und zerstreute sie mit leichter Mühe. Als er aber jetzt auf den Kern der römischen Reiterei traf, gab es einen langen und heftigen Kampf, der zum Teil zu Fuß ausgesochten ward; zuletzt, als die nnmidischen Reiter von beiden Flügeln aus die Römer auch auf beiden Seiten und im Rücken faßten, wandten diese sich erschreckt zur Flucht. Scipio selbst war verwundet und nur durch die Tapferkeit seines 17jährigen Sohnes, P. Cornelius Scipio, der später diesen Krieg beendigt hat, vom Tode gerettet worden.
Scipio zog sich nach dieser Niederlage in der nächsten
Stall, Erzählungen. Ii. 5
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