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1. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 335

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. 335 motoren begründet worden (obgleich dos Luthers nächstes Ziel mar), sondern es entstanden einzelne Londeskirchen. Wie farn dos? Als Luther im Jahre 1517 seine Lehre von der Gerechtigkeit allein durch den Glauben verkündete, da waren es zunächst Einzelne, welche sich zu ihr bekannten, sowohl in Wittenberg, als auch im übrigen Deutschland. Aber die Zahl seiner Anhänger wuchs von Tag zu Tag. Wittenberg wurde zuerst ganz evangelisch. Auch in anderen Orten, Städten wie Dörfern, mehrte sich die Zohl der evangelisch Gesinnten. Bold gab es allenthalben in Dörfern und Städten größere Kreise evangelisch Denkender. Immer neue Bekehrte traten ein. Wer seinen katholischen Glauben nicht ausgeben wollte, wanderte wohl aus. So wurden ganze Gemeinden evangelisch. Jo, es kam auch vor, daß eine Gemeinde aus einmal zur lutherischen Lehre übertrat. In allen diesen lutherischen Gemeinden wurde nun der Gottesdienst nach dem Vorbilde Wittenbergs geregelt. Damit trennten sie sich von der Verfassung der katholischen Kirche und von der bischöflichen Obrigkeit. Die Neuordnung und Leitung des evangelischen Kirchen-und Schulwesens übernahm die Stadtobrigkeit. Der Abschied des ersten Reickstags zu Speyer ermächtigte die Fürsten zu bestimmen, welcher Glaube in ihren Gebieten Geltung hoben sollte. Die evangelisch gesinnten Fürsten führten nun in ihrem ganzen Lande die neue Kirchen- und Gottesdienstordnung ein. So wurde die landesherrliche Gewalt auch auf die kirchlichen Verhältnisse ausgedehnt; die Landesherren wurden jetzt oberste Bischöfe ihrer Landeskirchen, und dadurch wurden die bis dahin für sich selbständigen städtischen und ländlicher Kirchengemeinden zu einer Landeskirche vereinigt. Die erste auf diese Weise entstandene evangelische Landeskirche war die hessische. Landgraf Philipp hatte bereits 1526 die Reformation im ganzen Lande eingeführt. Philipp war auch der Begründer der ersten evangelischen Universität (Marburg). In den folgenden Jahren begründete der Nachfolger Friedrichs des Weifen, Kurfürst Johann der Beständige, die sächsische evangelische Landeskirche unter Mithilfe Luthers, Melanchthons und Amsdorfs, der als Bifchof von Naumburg das ganze Werk leitete. Im Kirchenwefen des Kurfürstentums wurde nichts geändert, als Herzog Moritz von Karl V. die Kurwürde erhielt. Fast gleichzeitig mit der hessischen war die preußische evangelische Landeskirche entstanden. Begründer war Herzog Albrecht von Brandenburg, der das Ordensband 1525 in ein weltliches Herzogtum verwandelt hatte. Im Jahre 1539 wurde die Reformation in Brandenburg durch den Kurfürsten Joachim Ii. eingeführt. (1534 wurden die evangelischen Landeskirchen in Pommern und Württemberg begründet, 1539 im Herzogtum Sachsen, 1552 in Mecklenburg. — Für die Heimat-geschichte.) Druck von Julius Beltz, Hofbuchdrucker, Langensalza.

2. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 301

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. 301 Karl V., Beherrscher eines Reiches, in dem die Sonne nicht unterging, erstrebte eine unumschränkte Gewalt über Staat und Kirche in allen Ländern seines Weltreichs; er wollte ein neuer Karl der Große werden. Wir bewundern seinen beharrlichen Willen, mit welchem er den Plan durchzuführen suchte. I. Das vollständige Mißlingen desselben aber hatte folgende Gründe: 1. Die ungeheure Ländermasse war zu groß, die Verkehrsmittel der damaligen Zeit waren zu dürftig, so daß eine wirklich einheitliche Leitung des Ganzen vollkommen unmöglich war. 2. Sein Weltherrschaftsplan wurde fortgesetzt von Angriffen des Auslands bedroht: a) Frankreich kämpfte dagegen an; es war auf die große Habsburgische Macht eifersüchtig, und es wollte sich von einem solchen mächtigen Gebieter im Norden, Osten und Süden nicht einschließen lassen. b) Die Türken verfolgten gleichfalls das Ziel der Errichtung eines großen türkischen Weltreichs in Europa und gefährdeten fortgesetzt die babs-burgische Machtstellung in Ungarn. ^ o) In Deutschland stieß Kaiser Karl auf den Widerstand der Fürst enmacht, welche eine starke unumschränkte kaiserliche Obergewalt nicht dulden wollte — und aus den von Luther entfachten neuen G e ist der christlichen Freiheit. Ii. In zwei großen Abschnitten verlief der Kampf des Kaisers um seinen Weltherrschaftsplan: Bis zum Beginn des Schmalkaldischen Krieges stand der Weltkampf gegen Frankreich und dietürken im Vordergründe. Als es abgeschlossen worden war, wandte sich Karl V den Dingen in Deutschland zu. Jetzt galt es, die Fürstenmacht und kt e Reformation niederzuwerfen; denn beides waren gefährliche Hindernisse für Kaiser Karls Hauptziel. Er glaubte, daß die unumschränkte kaiserliche Weltherrschaft nur gewahrt werden könnte, wenn auch die Kirche ihre ungeteilte Einheit behielte. Das war der Hauptgrund für seine Stellung zur Reformation. Er^ kämpfte für die Einheit der Kirche, weil durch den Protestantismus die Selbständigkeit der Fürsten bedeutend g e jtä r k t w u r d e. Denn diese wurden in den evange-Itschen Ländern oberste Bischöfe der Landeskirchen, sorgten für Kirchen und Schulen, zogen Klöster und Stifter ein und verwandelten sie in Kranken- und Armenhäuser. _ Sie hatten also die oberste weltliche und kirchliche Gewalt und ihre fürstliche Selbständigkeit wuchs dadurch bedeutend. Er kämpfte gegen die Reformation, weil die Evangelischen bei den selbständigen Landesherren eine starte Stütze fanden. Fassen wir zusammen! Die Hindernisse, welche sich den Weltherrschaftsplänen Kaiser Karls entgegengestellten, waren: das eifersüchtige Ausland, das eroberungssüchtige Ausland, die deutsche Fürstenmacht, der neue G e i st. 5‘ ^r5rvv - * 0 0 ro a r das Schicksal der Evangelischen, or 1 ^fchlufj! des ersten Reichstags zu Speyer 1526 war der Ausbreitung der Reformation günstig: „Jeder Reichsstand kann in Religions-

3. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 261

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation. 261 lung berufen. Im besonderen führte er aus: Es bestehe kein Unterschied zwischen Papst, Bischöfen, Priestern und Mönchen als geistlichem Stande und Fürsten, Herren, Handwerks- und Ackerleuten als einem weltlichen Stande. Alle Christen seien durch die Taufe wahrhaft geist-lichen Standes; die Geistlichen hätten nur ein Amt, und jeder Beruf komme von Gott. Die Geistlichkeit sei der staatlichen Obrigkeit untertan. Die deutschen Bischöfe sollen nicht vom Papste bestätigt werden. Man erreichte eine kirchliche Oberbehörde in Deutschland (ein deutsches Konsistorium mit einem Primas in Germanien). Der Papst habe keine Gewalt über den Kaiser. Die Geistlichen sollen ein Familienleben gründen dürfen. Die Wallfahrten, die vielen Festtage, die Fasten, Ablässe usw. seien abzuschaffen. „Die Klöster mögen Schulen werden, darin die vornehmste und gemeinste Lektion die heilige Schrift wäre. Und wollte Gott, eine jede Stadt hätte auch eine Mädchenschule, darinnen des Tages die Mägdlein eine Stunde das Evangelium hörten, es wäre auf deutsch oder lateinisch. Es kann ein Maidlein ja soviel Zeit haben, daß es des Tages eine Stunde zur Schule gehe und dennoch seines Geschäfts im Hause wohl warte; verschläst's und vertanzt und verspielt es doch wohl mehr Zeit." Zuletzt eifert Luther noch gegen Schäden des wirtschaftlichen Lebens, gegen die großen Handelsgesellschaften und Handelshäuser, welche den deutschen Handel ganz in ihrer Hand hatten, die Waren und Nahrungsmittel, welche jeder zum Lebensunterhalt notwendig gebrauchte, in großen Massen aufkauften und die Verkaufspreise festsetzten, wie es ihnen beliebte, und sie willkürlich erhöhten. Luther eifert weiter gegen die hohen Zinsen, gegen Schacher und Wucher, mahnt zur Einfachheit der Kleidung und zur Mäßigkeit im Essen und Trinken. „Los von Rom! Aus zur Errichtung einer deutschen Volkskirche!" Das ist der Grundakkord, der diese Schrift von Anfang bis zu Ende durchtönt. Ein Freund und Ordensbruder Luthers nannte sie eine „Kriegstrompete". Noch zwei andere bedeutungsvolle Schriften verfaßte der kühne Reformator. In der einen griff er wichtige gottesdienstliche Einrichtungen der Kirche an1). In der andern zeichnete er das christliche Lebensideal: durch den Glauben ist der Christ ein freier Herr über alle Dinge und durch die Liebe ein dienstbarer Knecht aller Dinge — Religion ist die innerliche Vereinigung des Menschen mit Gott?) Überschrift: Luthers refor motorische Haupt- fchriften. c) Der Erfolg dieser Schriften war unglaublich; viele Tausende lasen sie mit Begeisterung und traten zu Luther über. Der Bruch war vollzogen. Luther wollte ihn nun noch durch einen äußerlichen und entscheidenden Schritt vollenden und öffentlich kundtun: Am 10. Dezember 1520 war am schwarzen Brett der Universität zu Wittenberg folgendes zu lesen: „Heute um neun Uhr morgens sollen die päpstlichen Gesetzbücher samt der Bulle vor dem Elstertore verbrannt werden. Die ganze studierende Jugend ist dazu eingeladen. Dr. M. Luther." Da strömten die Studenten in Scharen hinaus zum Elstertore. Ein Holzstoß war hier schon errichtet worden. Nun kam Luther, gefolgt von den Professoren, Doktoren und Magistern der Universität. Luther legte die päpstlichen Bücher aufs Holz. x) Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche. 2) Von der Freiheit eines Christenmenschen.

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 308

1913 - Langensalza : Beltz
308 Die Reformation. Neuerungen innerhalb der alten Kirche durchzuführen. Mit den ihm unterstellten Geistlichen hatte er bereits einen Reformplan entworfen. Aber allmählich fühlte er sich immer mehr zur Lehre Luthers hingezogen. Da berief er alle geistlichen und weltlichen Stände feines Kurfürstentums zu einem Landtage nach Bonn (1542). Hier gab er seinen Plan bekannt, daß er im ganzen Erzbistum eine Reformation durchführen wolle. Die weltlichen Stände (Städte und Herren) waren sämtlich damit einverstanden. Nur die Universität, die Domgeistlichkeit und der Rat der Stadt Köln erklärten sich dagegen; der Stadt» rat von Köln befürchtete, daß mit der Durchführung der Reformation feine städtische Verfassung geändert werden würde, wie das ja in anderen evangelisch gewordenen Städten der Fall gewesen war. Aber der Kurfürst ließ sich durch den Widerstand nicht beirren; er vertraute auf die Hilfe der übrigen Stände. Bonn und Andernach waren fast schon vollständig evangelisch geworden. Hermann von Wied schickte lutherisch gesinnte Geistliche in diese Städte und ließ das Evangelium verkündigen; er erlaubte, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt zu reichen, und gestaltete sogar die Priesterehe. Dann wurde ein neuer Landtag nach Bonn berufen (1543), auf welchem die weltlichen Stände dem Kurfürsten ihr Vertrauen aussprechen und ihm die Ermächtigung erteilten, einen Ausschuß zu ernennen, welcher die weiteren Vorarbeiten für die Durchführung der Reformation übernehmen sollte. So wurde nun ein Plan bestimmt, nach dem in den einzelnen Orten das Kirchenwesen umgestaltet werden sollte. Der Kurfürst ließ Melanchthon nach Köln kommen. Dieser prüfte und verbesserte den Plan. Er wurde darauf nochmals allen Ständen bekanntgegeben. Die weltlichen Stände stimmten dafür, die Domgeistlichkeit und der Stadtrat von Köln stimmten dagegen. Überschrift: Wie Kurfürst Hermann von Wied im Erzbistum Köln eine evangelische Landeskirche begründen wollte. b) Was sagten der Kaiser und der Papst zu diesem Vorhaben? Der Reformationsversuch mißglückte. Der Papst, das Haupt der katholischen Christenheit, wird über den Abfall seines Erzbischofs erzürnt gewesen sein; er wird zunächst durch Güte und, wenn das nicht half, durch Strenge — Bann und Absetzung — den Plan des Kurfürsten vereitelt haben. Der Kaiser wollte vor allen Dingen keine Stärkung der landesherrlichen Gewalt der Reichsfürsten zulassen. Was wird er gegen den Kölner Erzbischof unternommen haben? Kaiser Karl hatte in jener Zeit wieder gegen Frankreich zu kämpfen und konnte zunächst nichts gegen den Kurfürsten tun. Der Papst hatte die hohen geistlichen Würdenträger des Reichs, die Erzbischöfe und Bischöfe, beauftragt, über die Kölner Angelegenheit einen genauen Bericht nach Rom zu schicken. Daß dieser Prozeß mit der Bestrafung Hermanns von Wied enden würde, sahen dieser und die evangelischen Fürsten voraus. Der Kölner Kurfürst bat, ein Konzil einzuberufen, auf dem feine Sache verhandelt werden sollte. Der Schmalkaldener Bund unterstützte dieses Gesuch und beschloß, sich eifrig des bedrohten Glaubensgenossen anzunehmen und ihm zu helfen. Sie schickten auch eine Gesandtschaft an den Kaiser, die aber nichts ausrichten konnte. Der Kaiser hatte bereits den Entschluß gefaßt, so bald als möglich nach Deutschland zu kommen und in Köln die Ordnung wiederherzustellen. Er wollte, wenn nötig, gegen den abtrünnigen Erzbischof und gegen alle, die diesen in feinen Plänen unterstützten, mit Gewalt einschreiten. Da kam der Scbmalkaldische

5. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 314

1913 - Langensalza : Beltz
514 Die Reformation. sächlich die Unentschlossenheit der klevischen Fürsten. Die Leitung des Kirchenregiments lag in den Händen der Stadtregierungen oder der Synoden. (Tie erste reformierte Synode des Herzogtums Berg wurde 1589 in Neviges bei Elberfeld obgehalten.) - Im Jahre 1829, 300 Jahre nach der Hinrichtung Clarenbachs, bewegte sich ein Zug aus Lüttringhaufen, um den Grundstein zum Denkmale des bergischen Reformators zu legen. Etwa 6000 Andächtige und 50 evangelische Geistliche zogen unter dem Geläute der Glocken hinaus nach der Stelle des Denkmals, wo unter Rede und Gebet der Grundstein gelegt wurde. Überschrift: Die Ausbreitung der Reformation im Bergischen Lande. 2. Peter So.1) Ziel: Wie die evangelische Lehre in unserm Tale Eingang fand. Durch die in ihren Geschäften weit umherreisenden Elberfelder Kaufleute war einzelnes von der neuen Lehre auch in das damals stille Wuppertal gedrungen. Hier und dort erzählte man sich in den Familien, in den Häusern der Verwandten und Bekannten von dem kühnen und glaubensmutigen Wittenberger Universitätsprofessor und von der evangelischen Bewegung in der Schweiz. Heimlich versammelten sich ganze Verwandten- und Freundeskreise in den stillen Bergwäldern, um sich an der Verkündigung der evangelischen Wahrheit zu erbauen. Aber an die Öffentlichkeit durfte so etwas nicht kommen. Die kirchliche und die weltliche Behörde hielt streng darauf, daß neben den Satzungen der katholischen Kirche keine anderen aufkamen. Da trat der Reformator Elberfelds, Peter Lo, auf. Durch eine mehr als zwanzigjährige Wirksamkeit hat er unter Verfolgung und Entsagung der evangelischen Lehre im Wuppertal den Sieg verschafft; die ganze Gemeinde gestaltete das Kirchenwefen um und führte die evangelische Gottesdienstordnung ein. Im berühmten Jahre 1530, in welchem die Evangelischen zu Augsburg vor Kaiser und Reich ihr Glaubensbekenntnis ablegten, wurde Peter Lo in Elberfeld geboren. Sein Vater war hier Lehrer und Stadtschreiber. Bon ihm empfing Peter feine erste Ausbildung. Dann besuchte er das Gymnasium zu Dortmund. Diese Anstalt hatte die Berechtigung, ihre Zöglinge mit der Reife für das geistliche Amt zu entlassen. In Dortmund wirkte an der Marienkirche ein tüchtiger Kanzelredner, dessen klare, evangelische, biblische Predigten Lo fleißig gehört und nachher in der vom Rektor des Gymnasiums veröffentlichten Ausgabe gelesen hat. Der Wirksamkeit dieser Männer hatte Lo feine evangelische Überzeugung und die Begeisterung für die neue Lehre zu verdanken. Schon mit dem zwanzigsten Lebensjahre wurde er in feiner Vaterstadt als Kaplan angestellt. Seine Predigt wirkte gewaltig. Seine öffentlichen gottesdienstlichen Vorträge wurden sehr eifrig besucht. In der Bibelstunde, welche in der Woche regelmäßig abgehalten wurde, versammelten sich Hunderte von Zuhörern. Daß dieses begeisterte Wirken ein eifriges Forschen in der ganzen Gemeinde veranlaßte nach dem „ob sich's also hielt'", läßt sich denken. Aber den Leuten der alten Ordnung war das erregte und bewegte Leben sehr unangenehm. Der damalige Pastor ©nute berichtete nach Düffeldorf, Lo verwirre die ganze x) Nach: H. Niernöller, Peter Lo. Elberfeld 1907. — Schönneshöfer, Gesch. des Bcrg. Landes, S. 202. — Elberfelder Lefebnch 3. Teil, S. 128, Elberfeld 1871, Wilberg Stiftung.

6. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 59

1913 - Langensalza : Beltz
Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Hilfen gesellten sich zu den Mönchen, und so entstanden aus dem kleinen Anfange die Dörfer, welche zahlreich um Fulda herum liegen. (Nach: I. Ch. A. Setters, Bonifatius, der Apostel der Deutschen. Eigil, Bonifatius.) Zusammenfassung: D i e Gründung des Klosters Fulda. e) Noch zu Bonifatius' Zeiten wurden nach und nach ganz Hessen, Thüringen und ein Teil Bayerns christlich. Um die große Zahl der Getauften auch weiterhin mit dem Worte Gottes stärken und um unter den vielen die Ordnung aufrecht erhalten zu können, teilte sie Bonifatius in Gemeinden ein. Jede Gemeinde erhielt eine Kirche und einen Seelsorger. Die einzelnen Kirchengemeinden wurden zu Bistümern vereinigt. Über jedes Bistum setzte der Erzbischof einen Bischof, der die Kirche seines ganzen Sprengels zu verwalten hatte. Er mußte die Prediger beaufsichtigen und dafür Sorge tragen, daß Gottes Wort lauter und rein gelehrt wurde. Die Bischöfe und Geistlichen waren verpflichtet, so zu leben und ihr Amt so zu verrichten, wie es in der römischen Kirche gebräuchlich war. Bonifatius hatte sich nämlich dem Papste verpflichtet, die Kirche in Deutschland genau so zu ordnen, wie es in allen übrigen katholischen Ländern der Fall war. So war der Papst Oberhirt, Oberherr auch der deutschen Kirche geworden. Alle deutschen Christen, Priester und Bischöfe sahen in ihm ihren obersten Kirchenherrn. Bonifatius war Vertreter des Papstes für Deutschland. Der Papst hatte ihm den Titel Erzbischof verliehen und Mainz als Wohnsitz angewiesen. Überschrift? Zusammenfassung: Bonifatius befestigt und ordnet die deutsche Kirche. f) Auch um die Ordnung der Kirche im Frankenreiche machte sich Bonifatius verdient. Dort waren unter den späteren Nachfolgern Chlodwigs die obersten Minister der fränkischen Könige, die Hausmeier, hochgekommen. Es wurde schließlich so: Die schwachen Könige trugen den Königstitel, die Hausmeier besorgten die Regierung. Die kirchlichen Zustände im Frankenreiche lagen damals sehr im argen. Die fränkischen Bischöfe leiteten und ordneten die Kirche in ihren Sprengeln, wie es ihnen gerade paßte. Den Hausmeiern gefiel das nicht; es sollte eine Ordnung herrschen. Die Geistlichen zogen lieber in den Krieg oder vergnügten sich auf der Jagd. So vernachlässigten sie die Seelsorge, und die Folge war, daß ein weitverbreiteter heidnischer Aberglaube im Schwange war, der den reinen Christenglauben verdunkelte. Das alles sollte besser werden. Die Hausmeier konnten keinen tüchtigeren Helser finden als Bonifatius. Dieser ging trotz seines Alters nach Franken und hielt dort mit den fränkischen Hausmeiern eine große Kirchenversammlung ab. Alle Bischöfe des Landes wurden dazu geladen. Es wurden einheitliche und strenge Bestimmungen für die Amtsführung der Geistlichen erlassen; der Waffengebrauch und die Teilnahme an Jagden wurden ihnen untersagt; sie mußten sich nun ganz der Seelsorge widmen. So wurde die fränkische Landeskirche begründet. Das alles geschah, ohne daß man den Papst um Rat fragte. Dadurch wurde die fränkische Landeskirche vom Pap st e unabhängig. — Danach ging Bonifatius wieder nach Deutschland zurück. Überschrift? Zusammenfassung: Wie Bonifatius die f r ä u k i f che Kirche reformierte.

7. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 72

1913 - Langensalza : Beltz
Karl der Große. einsehen und schätzen lernten, mußten sie sie auch wirklich verstehen. Karl der Große ließ darum allenthalben bei den Klöstern und Pfalzen Schulen errichten. Streng hielt er darauf, daß in den Klöstern ein frommes Leben geführt, daß in den Kirchen das Volk fleißig in den Wahrheiten des Evangeliums unterwiesen, und daß in den Schulen etwas Tüchtiges gelernt wurde. Um tüchtige Lehrer zu gewinnen, rief er gelehrte Männer aus England und Italien nach Deutschland. Sie unterrichteten an den kaiserlichen Pfalzen in Aachen, Nymwegen, Ingelheim junge Deutsche, die dann als Lehrer nach anderen Orten geschickt wurden. Für die Söhne seiner Hofbeamten und für seine eigenen Kinder errichtete Karl die Hosschnle zu Aachen. Oft kam er selbst hierher und überzeugte sich von dem Fleiße und den Fortschritten der Knaben. Er ließ sich ihre Briefe und Gedichte vorzeigen. Der Kaiser prüfte alles und stellte dann die Tüchtigen zu feiner Rechten und die Faulen zu seiner Linken auf. Die Fleißigen lobte er, ermahnte sie, im Streben nicht nachzulassen, und verhieß ihnen für später gute Stellungen und Ämter auf seinen Pfalzen und in den Klöstern. Mit Strenge wandte er sich an die Schar der Faulen und herrschte sie an: „Ihr Hochgebornen, ihr Fürstensöhne, ihr zierliche und hübsche Leutchen, die ihr euch auf eure Abkunft und euren Reichtum wohl sehr viel einbildet, ihr habt die Wissenschaften vernachlässigt und eure Zeit im Wohlleben mit Spiel, Nichtstun und unnützem Treiben verbracht. Ich gebe nicht viel auf eueru Adel und euer hübsches Aussehen, wenn auch andere euch deshalb anstaunen mögen. Wenn ihr nicht eiligst fleißiger werdet, so habt ihr vom Karl nie etwas Gutes zu erwarten." (Lesen: Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt. Gerok.) Der Kaiser hielt sein Wort: Aus den Fleißigsten und Tüchtigsten der Hosschnle wählte er später seine Beamten, die Sendgrafen, die Schreiber und die Amtleute. Ohne Unterricht sollte nach dem Willen Karls keiner seiner Untertanen bleiben, und wenn es auch nicht viel Schulen gab, so sollten doch die Geistlichen dafür sorgen, daß jeder das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser auswendig lerne. Aller Unterricht mußte in deutscher Sprache erteilt werden. Die Geistlichen, die bisher nur in lateinischer Sprache gepredigt hatten, mußten ihre Predigten von nun an in deutscher Sprache halten. Karl der Große ließ auch die alten Heldenlieder von Siegfried und Hagen, von Kriemhild und Gndrun sammeln und aufschreiben. Überschrift? Zusammenfassung: Karls Sorge für die Bildung des Volkes. 7. W i e König Karl Kaiser geworden war. Der Mönch Einhard berichtet: „Für seine letzte Reise nach Rom (im Jahre 800) war nicht allein die Veranlassung, Gelübde zu erfüllen und anzubeten, sondern auch die vielen Unbilden, die der Bischof Leo von den Römern hatte erdulden müssen. Sie hatten ihn des Augenlichts beraubt und ihm die Zunge ausgeschnitten, so daß er gezwungen war, den Schutz des Königs anzunifen. Als dieser deshalb nach Rom kam, verweilte er dort den ganzen Winter, um die allzu erschütterten Verhältnisse der Kirche wieder zu ordnen, und bei dieser Gelegenheit erhielt er den Kaiser- und Augustustitel samt der Kaiserkrone. Gegen die letztere zeigte er übrigens anfangs eine solche Abneigung, daß er versicherte, er würde an jenem Tage trotz des Weihnachtsfestes die Kirche nicht betreten haben, wenn er die Absicht des Bischofs hätte vorher wissen können." Inhaltsangabe: Die Veranlassung der Romfahrt. Die Wiederherstellung der Ordnung in der Kirche. Die Krönung. Kaiser Karls Unwille.

8. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 158

1913 - Langensalza : Beltz
158 Das Rittertum. Darauf übergab der Herr Kardinal dem Knappen nachstehendes Gelöbnis, und der Knappe las dasselbe laut vor allen Anwesenden ab, also: ,Jch, Wilhelm, Graf von Holland, des heiligen Reiches freier Lehnsmann, gelobe eidlich die Beobachtung der ritterlichen Regel bei dem heiligen Evangelium, das ich mit meiner Hand berühre? Nachdem dieses also gesprochen worden war, gab der König von Böhmen dem Knappen einen gewaltigen Schlag an den Hals und sprach: ,Zur Ehre des allmächtigen Gottes nehme ich dich zum Ritter an und empfange dich mit Glückwunsch in unserer Genossenschaft. Aber gedenke, wie der Heiland der Welt vor Hannas, dem Hohenpriester, für dich geschlagen und vor Pilatus ist verspottet und gegeißelt und mit Dornen gekrönt worden, vor dem Könige Herodes mit einem Mantel bekleidet und verhöhnt und vor allem Volke an das Kreuz gehängt; an dessen Schmach zu gedenken, bitte ich dich; dessen Kreuz auf dich zu nehmen, rate ich dir; dessen Tod zu rächen, ermahne ich dich.' Nachdem so alles feierlich vollzogen und auch die Messe gelesen war, rannte der neue Ritter unter dem Schalle der Posaunen und Pauken und Trompeten dreimal im Lanzenspiel gegen den Sohn des Königs von Böhmen, und darauf bestand er noch einen Turnierkampf mit blinkenden Schwertern. Auch feierte er mit großen Kosten ein Hoffest drei Tage lang und verteilte dabei an die Anwesenden reiche Geschenke." Vertiefung. Hervorgehoben werden: Die Feierlichkeit der Handlung sollte schon äußerlich die hohe Bedeutung des Tages für den neuen Ritter dartun. Die Bedeutung des Ritterschlages. Die Pflichten des Ritters: Verteidigung der Kirche und des Evangeliums, Schutz der Witwen und Waisen, Bewahrung des Landfriedens, Rettung der Unschuldigen, ehrenhaftes Verhalten in jedem Dienste, Gehorsam gegen den Kaiser, unsträflicher Wandel. Ergänzung: Während der Kreuzzüge kamen noch folgende Aufgaben hinzu: Schutz der christlichen Pilger, Pflege der Kranken, Kampf gegen die Ungläubigen. Diejenigen Ritter, welche sich diesen Aufgaben besonders widmen wollten, traten einem geistlichen Ritterorden bei. Überschrift? Zusammenfassung: Wie Graf Wilhelm von Holland zum Ritter geschlagen wurde. (Die Schwertleite.) 3. D i e Ritterburg. Wo die Ritter wohnten. a) Unterrichtsgang nach einer heimatlichen Burg. Beobachtung und Sammlung des Materials an Ort und Stelle. In der nächsten Geschichtsstunde wird es nach folgenden Gesichtspunkten geordnet: a) Lage der Burg, b) Baulichkeiten: Hohe Mauern, Türme, Burgtor, Brücke; Burggraben, das Innere des Burgtores, der Burghof, der Bergfried; Wirtschaftsräume, Wohn-räume, Rittersaal. b) Wenn der Unterricht nicht von der Betrachtung einer heimatlichen Burg ausgehen kann, so wird der im folgenden zusammengestellte Stoff unter Zuhilfenahme des Lehmannschen Bildes „Die Ritterburg" gewonnen: Die Ritter wohnten in Burgen. In bergigen Gegenden waren diese auf

9. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 129

1913 - Langensalza : Beltz
Der erste Kreuzzug. 129 In die Kreuzheere aber schlich sich immer mehr fragwürdiges Gesindel ein. Die Beteiligung an einer Kreuzfahrt schien vielen das bequemste Mittel, sich von Gefahren und Verpflichtungen in der Heimat zu befreien. Das erfahren wir aus folgender Erzählung *): „Angetrieben durch Bernhard, Abt von Clairvaux, hatte Herr Eugenius, der römifche Papst, dem frommen römischen König Konrad und dem ganzen Reiche, auch dem Könige von Frankreich, dem Könige von England, endlich allen Königen, allen Großen und Untertanen der Könige, welche Christenglauben haben, einen Brief geschrieben und sie ermahnt, daß sie sich zu einer Fahrt ins heilige Land rüsten sollten. Kraft des Apostelamtes, das ihm Gott übertragen, hatte er allen insgemein, die sich freiwillig dieser Fahrt unterziehen würden, Vergebung der Sünden gewährt und verheißen. Es lief also untereinander Volk von beiderlei Geschlecht, Männer und Weiber, Arme und Reiche, Fürsten und Große der Krone mit ihren Königen, Weltgeistliche und Mönche mit ihren Bischöfen und Äbten. Der eine hatte dies, der andere das Begehren. Denn manche waren gierig nach Neuem und zogen, um das Land zu beschauen, andere zwang die Armut und dürftiges Hauswesen. Diese waren bereit, nicht nur gegen die Feinde des Kreuzes Christi zu kämpfen, sondern auch gegen jeden guten Freund des Christentums, wenn es sich tun ließ, um ihrer Armut abzuhelfen. Andere wieder wurden durch Schulden bedrängt oder gedachten, die Dienste zu verlassen, die sie ihren Herren zu leisten hatten, oder sie erwarteten die verdiente Strafe für ihre Missetaten. Diese alle heuchelten Gotteseifer, aber sie waren nur eifrig, die Last ihrer großen Bedrängnis abzuwerfen. Kaum daß in cm wenige fand, die durch fromme und heilbringende Absicht geleitet wurden und durch die Liebe Gottes so weit entzündet waren, daß sie für das Allerheiligste ihr Blut vergießen wollten. Aber nähere Erörterung dieser Sache überlassen wir dem Herrn, der die Herzen durchschauet; Gott kennet die Seinen am besten. Haß ging damals durchs Volk gegen die Juden. Wo die Schwärme der Kreuzfahrer Juden fanden, zwangen sie diese zur Taufe, die Widerstrebenden brachten sie ohne Zaudern um. So kam es, daß manche Inden bei dem angenommenen Glauben blieben, andere kehrten, als es Friede wurde, zu ihrer alten Gewohnheit zurück. Nur ein Beispiel will ich aus vielen Berichten anführen, den Judenmord, der zu Würzburg geschah, damit ich durch die genaue Angabe eines Falles den übrigen besseren Glauben verschaffe. Als im Monat Februar die Fremden in der Stadt zusammenströmten, fand man durch Zufall am 24. Februar den Leib eines Menschen auf, der in viele Stücke zerschnitten war,^ zwei größere Stücke im Mainfluß, eins zwischen den Mühlen bei der Vorstadt Bleiche, andere bei dem Dorfe Thunegersheim; die übrigen Stücke fanden sich außer der Mauer ans dem Wall. Und als man alle Teile des zerstreuten Leibes gesammelt hatte, wurde der Leib zu dem Hospital getragen, das unterhalb der Stadt ist, und dort aus dem Kirchhofe begraben. Darauf wurden sowohl Bürger als Fremde von plötzlicher Wut ergriffen, als wenn sie aus diesem Vorfall eine gerechte Veranlassung gegen die Juden gefunden hätten; sie brachen in die Häuser der Juden ein, stürmten aus sie und töteten Greise und Jünglinge, Frauen und Kinder ohne Unterschied, ohne Zaudern, ohne Erbarmen. Wenige retteten sich durch die Flucht, noch wenigere ließen *) Würzburger Jahrbücher", 1147. Ratgeber Ii. Reiniger, Geschichte, Teil 1. 2. Aufl.

10. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 184

1913 - Langensalza : Beltz
^o4 Die deutsche Stadt im Mittelalter. Prüfungen ging es hoch her. Die ganze Innung feierte an dem Tage. Meister und Gesellen zogen mit der Jnnnngsfahne unter den Klängen lustiger Blasmusik durch die Stadt. Bei Metzgerprüfungen z. B. wurde auch der mit Girlanden geschmückte Meisterochse im Zuge mitgeführt. In der Mark Brandenburg hat sich diese Sitte bis auf den heutigen Tag erhalten. Man macht jetzt allerdings dem Gesellen seine Meisterprüfung leicht. Der fröhliche Jnnuugszug macht hier und da vor den Gasthöfen Halt. Dort „stärkt" man sich durch einen kühlen Trunk, und dabei bekommt der Meisterochs auch sein Teil: der Schnaps wird dem armen Tier in Mengen hintergefüllt, so daß es schließlich völlig betrunken dahmwankt. Vor einem Meisterhause wird schließlich der Umzug abgebrochen, und nun geht's auf den Hof, wo es dem zu prüfenden Gesellen ein Leichtes ist' das betrunkene Tier abzuschlachten. Ein froher Festschmaus und Tanz beschließt das Meisterfest. In manchen brandenbrugifchen Kleinstädten feiern die Innungen noch heute zur Fastnachtszeit ihr „Quartal". Gesellen und Lehrlinge veranstalten mit Musikbegleitung lustige Umzüge durch die Stadt. Jnnungsfahnen und Jnnungsabzeichen werden im Zuge mitgeführt. Da sieht man im Fastnachtszug der Tischler den kleinen schwarzen Sarg auf langer Stange und im Zuge der Schuhmacher den goldenen Stiefel. Bei jedem Jnnuugsmeister spricht ein Geselle vor und entbietet den Fastnachtsgruß, wofür ihm die Frau Meisterin eine Fastnachtswurst oder ein Stück Fastnachtsfpeck oder eine Tüte Pfannkuchen oder Klemmkuchen in den Rucksack steckt. Am Abend wird das Zusammengezem-perte gemeinsam verspeist. — Das alles sind noch Überreste aus dem mittelalterlichen Jnnungsleben. Überschrift? Zusammenfassung: Die bürgerlichen Genossenschaften, d) Wie die Innungen mit den Geschlechtern in Streit gerieten. Vereinte Kräfte machen stark. Das hatten aud) die Handwerker erfahren. Die Innungen oder Zünfte strebten danach, den feinen und hohen Stadtherren, den Geschlechtern, in allem gleichgestellt zu werden. In der Stadt sollte es nur Bürger geben, einer sollte soviel Recht haben wie der andere. So haben es die Zünfte schließlich dahin gebracht, daß ihnen die Geschlechter Sitz und Stimme im Rat gewährten. In einigen wenigen Städten (z. B. Breslau) ging diese Neuordnung ohne jede Störung vor sich. Aber in den meisten Fällen mußten sich die Handwerker die bürgerliche Gleid)berechtiguug unter harten Kämpfen erringen. Im dreizehnten Jahrhundert kam es namentlich in Süddeutschland und Westdeutschland zu blutigen Zusammenstößen zwischen Zünften und Geschlechtern. In Mittel- und Norddeutschland waren die Geschlechter in der Übermacht, und jeder Versuch der Zünfte wurde im Keime erstickt. In Magdeburg wurden einmal sogar die zehn Altmeister der Zünfte lebendig verbrannt. Die Weberschlachtzu Köln. In Köln hatte damals eine förmliche Schlacht stattgefunden: Es war in den Pfingsttagen des Jahres 1369, da rotteten sich in Köln die Weber zusammen und markierten im Zuge vor das Rathaus. Hier verlangten sie den Rat und die Schöffen zu sprechen, welche gerade zu einer Gerichtsversammlung zusammengetreten waren. In ihrer Bestürzung schickten sie drei Ratsmänner vor die Tür. Einer von den Weberzunftmeistern ging auf sie zu und sagte: „Hört, ihr Herren! Die Schöffen haben einen Mann schon einige
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