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1. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 6

1906 - Cöthen : Schulze
festliche Teil °°n Anhalt. In die von G-rman-n m- dn fmmfo* «»li • H- tu^!e S°r°ujchlos und ohne Kamps allmählich ein fremdes Volk em, die Slaven. Wie sie auch das östliche Anbalt licken ' ro!rj.pät£ Aörin* dem germanisch gebliebenen west- V.7 I .^grnnt die Geschichte des Ballem'tedter Fürstengeschlechtes die Geschichte des Hauses und des Landes Anhalt. B w ^ ' Ii. Die Geschichte Westanhatts bis auf Süntg Heinrich I, § 5. Der Schwabengau. 1. Die mächtige Herrschaft der Thüringer im mittleren Germanien n^Oo ^ ^ Er. Zu der Zeit, da der Frankenkönig Chlodovech U ? rjem ?etd) ße0mnbet und auch die Alamannen am Oberrheine dem fränkischen Zepter unterworfen hatte, herrschten über das thüringische Reich drei Bruder. Statt sich gegen die Gefahr, die ihnen von dem aus- zusammenzuschließen, befehdeten sie S” ?r* a-(»tigern Bruderkriege. Einer rief gegen den anderen den 1 etnen Sohn Chlodovechs, zur Hilfe herbei. Da aber nach dem Siege dem Frankenkönige der versprochene Lohn vorenthalten üüü sn> u 5rn)t9et! den Franken und den Thüringern bittere Feindschaft ? r~ ler 1§ siegten die Franken über die Thüringer, zuletzt mit Hilfe der Sachsen, denen der Frankenkönig einen Teil des Thüringer Landes zugesichert hatte. Der letzte Thüringerkönig wurde in die Flucht geschlagen und bald darauf heimtückisch ermordet. Nun nahmen die Franken sein Land von der Donau bis zur Unstrut in Besitz. a2',;9?Jorbtlürinv0en^aber. öon der Unstrut bis zur Bode, also auch Westanhalt, gaben die Franken zum Danke für die Hilfe an die sächsischen Krieger. Diese sollten es unter fränkischer Oberhoheit bebauen. Das gefiel M/u rndes nicht. Sie waren gewohnt, freie Herren im Lande zu sein. .?onlg Alboin 568 seine Langobarden nach Italien führte, schlossen sich ihm .6000 nordthüringische Sachsen an. In die von ihnen verlassenen Sitze ruckten nun mit Erlaubnis des Frankenkönigs andere Stämme-Friesen und Hessen, vor allem aber Sueben. Woher letztere gekommen sind, ist nicht bekannt. Diese Sueben oder Schwaben, im Gegensatze zu ihren suddeutschen Namensbrüdern Nordschwaben genannt, bekamen das -and zwischen Bode, Wipper, Schlenze und Saale. Es hieß fortan der Schwab eng au und ist die Wiege des heutigen Anhalt. Von hier aus wurde nicht bloß Ostanhalt, fonbern auch der größte Teil Ostdeutschlanbs Den (blaven nneber abgerungen (Fig. 7). Die ausgewanberten Sachsen fanden tn der Ferne die erhoffte Freiheit nicht. Sie kehrten zurück, um bte Fremdlinge mit Waffengewalt zu vertreiben, wurden jedoch besiegt und mutzten froh sein, friedlich neben den Schwaben wohnen zu dürfen. 3. Nun machten die Schwaben, indem sie die Wälder ausrodeten, ihren Gau immer mehr bet menschlichen Ansieblung bienstbar. Sie waren dazu viel besser geeignet als die Sachsen. Diese wohnten nach attgermanischer

2. Die Geschichte Anhalts in Wort und Bild - S. 7

1906 - Cöthen : Schulze
Art aern auf abgesonderten Hofstätten. Die Schwaben hingegen kannten bereits bequemeres und geselligeres Wohnen. Von jetzt ab entstanden un Schwabengaue, also in den heutigen Kreisen Bernburg, Aschersleben und Ballenstedt, blühende Dörfer, meist schon mit den Namen, tue sie heute noch führen. Städte gab es zunächst noch nicht. — Die alte» Lttönamen germanischen Ursprungs zeigen fast alle m ihrem^erster^elle emen namen, h B. Bero, Asgar, Ballo, ein Zeichen, daß sich bte ersten Dörfer aus der Hofstätte eines einzelnen entwickelten. Der zweite ^eü der Doch namen, die Endung, hat folgende Bedeutung: -leben ^mt”lajlen^a1tt: Erbe, Erbgut, -stedt Stätte, Hotstatte, -mgen Anjredlung, -i0äs Wald-ausrodung, -dorf Dorf, -berge Ort auf dem Berge, -born Ort am Brunnen, -bürg (erst in späterer Zeit) Ort an der Burg. § 6. Die Einführung des Christentums durch die Karolinger. 1 Da das Königsgeschlecht Chlodovechs in Schwäche versank, folgten auf dasselbe die ebenfalls fränkischen Karolinger und zwar als erster Pippin der Kurze, der Vater Karls des Großen. Nachdem er bte Nordschwaben und die nordthüringischen Sachsen von neuem unterworfen hatte, führte er das Christentum auch im Schwabengaue ein. Damals lebte noch um der große deutsche Missionar Bonifatius, der Apostel Mitteldeutschlands. Der Saae nach hat er in der Gegend von Heeslingen das Evangelium gepredigt. Wenn er auch wohl nicht selbst nach dem Schwabengaue gekommen ist, so hat er doch ohne Zweifel feine Jünger dorthin gesandt. Nock aber hatte das Christentum keinen festen Bestand. Die nordthunngi-fchen Sachsen fühlten sich, obgleich den Franken schon untertan, noch immer eins mit dem Hauptstamme der Sachsen, der am längsten an der alten Freiheit und am Heidentume festhielt. Dreißig ^ahre lang hat Karl der Große gegen ihn blutige Unterwerfungskriege führen müssen. Als im ^ahre 783 die Bewohner des Schwabengaus einen Ausstand der Sachsen unterstützten, verheerte er ihr Land. 2. Seit diesem Strafgerichte faßte das Christentum auf onhaltischem Gebiete für immer feste Wurzel, zumal da für die kirchlichen Verhältniße durch die Errichtung von Bistümern eine feste Ordnung eingeführt wurde. Der Schwabengau gehörte wie das ganze mittlere Deutschland zu dem von Bonifatius gegründeten Erzbistums Mainz und feit den Karolingern ttn besonderen zum Bistume Halberstadt. Vom benachbarten Halberstadt aus wurden nun Priester nach Westanhalt gesandt, Kirchen und Klöster gegründet. 3. Mit kluger Behutsamkeit knüpfte man bei der Ausbreitung des Christentums an den früheren Götterglauben an. Wo man ehemals die Heidengötter verehrt hatte, entstanden christliche Gotteshäuser. . tfretltch wurden die Opferstätten der Heiden auch als Plätze verschrien, wo bose Geister ihr Wesen treiben. a Das Rest der Frühlingsgöttin Ostara wurde zum christlichen Auferstehungsfeste, behielt'aber den altheidnischen Namen bei. An den Tagen der Sonnenwende, wo die yieiben dem abnehmenden Sonnenlichte lebewohl sagten (Ende ^um) und das wieder zunehmende begrüßten (Ende Dezember), durften auch m christlicher gett die^teuto Teuer weiter aufflammen, aber nunmehr zu Ehren des Johannes und des Christkindes. Wiederum wurden heidnische Festzeiten, über die sich ein christliches Fest nicht breiten ließ, als Zeiten der bösen Geister verrufen. An die Stelle der heidnischen Gottheiten

3. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 11

1913 - Cöthen : Schulze
— 11 — schwebend, suchten die Verwandten je die Wünsche der andern, die Befreundeten unter einander ihre Wünsche zu erforschen. Denn nicht über eine mittelmäßige Sache war zu beraten, sondern über diejenige, die mit brennender Seele und mit der größten Hingebung erwogen werden mußte, wenn anders sie nicht zum Verderben des ganzen Reichskörpers ausschlagen sollte.... Da demgemäß lange gestritten wurde, wer König sein sollte, und man von dem einen wegen seines unreifen oder zu vorgerückten Alters absah, vom andern, weil er noch keine Proben seiner Tüchtigkeit gegeben, von noch andern wegen ihres offenkundigen Übermutes, so wurden aus den vielen wenige erwählt, und aus den wenigen nur zwei ausgeschieden. Auf sie richtete sich schließlich die Erwägung, welche die höchstgestellten Männer lange mit größtem Fleiße anstellten, um sich endlich zu vereinigen. Es waren die beiden Kuno (Konrad), von welchen der eine wegen seines höheren Alters Kuno der Ältere genannt wurde, während der andere Kuno der Jüngere hieß. Beide waren die edelsten im deutschen Francien. Sie stammten von zwei Brüdern, Hezil und Kuno, ab; diese aber waren, wie ich vernahm, Söhne Ottos, des Herzogs der Franken.*)... Über die beiden, Kuno den Ältern und den Jüngern, schwebte die Wahl des übrigen Adels lange, und obgleich fast alle in geheimer Beratung und mit großem Verlangen Kuno den Älteren wegen seiner Tüchtigkeit und Rechtschaffenheit wählten, so verheimlichte doch jeder mit Rücksicht auf die Macht des Jüngern und damit nicht aus Ehrgeiz Zwiespalt ausbreche, geflissentlich seine Meinung. Endlich geschah nach göttlicher Vorsehung, daß die beiden dahin sich gegenseitig vertrugen,.. ., daß, wenn der größere Teil des Volkes den einen kürte (laudaret), der andere ihm unverzüglich weichen sollte. (Wipo erzählt hier des Näheren die Unterredung der beiden Kuno, wie der Ältere den Jüngern anredet und dieser sich mit jenem einverstanden erklärt.) Da beugte sich der ältere Kuno ein wenig nieder und küßte seinen Vetter vor vieler Augen. An diesem Kusse erkannte man zuerst, daß sie sich untereinander verständigt hatten. Als man das Anzeichen der Eintracht wahrgenommen hatte, setzten sich die Fürsten nieder, und das überaus zahlreiche Volk stand um sie her.... Der Mainzer Erzbischof, *) Dieser Otto war Herzog der Rheinfrankeu und in Kärnthen. Er war der Sohn Konrads von Lothringen, der 955 in der Ungarnschlachi fiel, und also der Enkel Ottos d. G.

4. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 14

1913 - Cöthen : Schulze
Huldigung*)) zu reden, halte ich nicht für nötig, da der oft wiederkehrende Brauch dafür Zeugnis ablegt, daß alle Bischöfe, Herzoge und die übrigen Fürsten, die ersten Krieger (Ritter, Vasallen), die gewöhnlichen Krieger (Ritter, Vasallen), ja alle Freien, wenn sie von irgend welcher Bedeutung sind, den Königen den Treueeid zu leisten haben. Diesem Könige jedoch unterwarfen sie sich alle durch ihren Eidschwur besonders aufrichtig und gern. — Nachdem König Konrad das königliche Gefolge gesammelt hatte, durchzog er zunächst das Land der Ripuarier (Niederlothringen), bis er zur Pfalz von Aachen gelangte, in welcher von den alten Königen und besonders von Karl (d. G.) der allgemeine Königsthron aufgerichtet ist, und die für den Erzsitz des gesamten Reiches gilt. Dort sitzend, ordnete er den Staat aufs vorzüglichste. Er hielt daselbst einen öffentlichen Reichstag und ein allgemeines Konzil und verteilte göttliche (kirchliche) und menschliche Rechte auf nützliche Weise Aus dem Lande der Ripuarier zurückgekehrt, kam der König nach Sachsen und bestätigte dort das höchst grausame Gesetz der Sachsen nach ihrem Wunsche zu dauernder Gültigkeit. Darauf forderte er von den Sachsen benachbarten Barbaren den Tribut und nahm alles dem Fiskus Zukommende in Empfang. Von dort aus durchzog er Bayern, das östliche Franken und gelangte nach Alamannien. Durch diesen Umzug umschlang er die Lande mit dem Bunde des Friedens und mit dem königlichen Schutze aufs festeste. Wiponis Vit. Chuonrad. imp. cap. 1—6. 12. (1125.) Was auf dem jüngst zu Mainz abgehaltenen Reichstage Erwähnenswertes geschehen ist, wie die Wahl des Königs verlief, haben wir kurz aufgezeichnet. Da sich also von überallher die Fürsten versammelt hatten, nämlich die *) Im Texte steht: De fidelitate facta regi und regibus fidem faciant. Die Leistung der fides war mit einem Eidschwüre verbunden, wie Wipo ausdrücklich sagt: huic tarnen sincerius et libentius jurando omnes subjiciebantur. Wenigstens die weltlichen und geistlichen Fürsten leisteten den Treueeid im Anschluß an die vasallitische Huldigung. Denn die gleiche Handlung der Fürsten Italiens zu Konstanz beschreibt Wipo cap. 1: sui efiecti sunt et ei fidelitatem ... juraveiunt. Sie wurden seine Vasallen und leisteten den Treueeid, der mit Eingehung des Vasallenverhältnisses verbunden war. — Bei den Übrigen, und mindestens bei den Freien, die neben den verschiedentlichen Vasallen genannt werden, ist an den althergebrachten Untertaneneid zu denken. Siehe hierüber weiter Waitz, D. V. G. Iv, S. 389 f.

5. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 16

1913 - Cöthen : Schulze
— 16 — bereit, sich zum Könige wählen zu lassen. Der Mainzer Erzbischof (Adalbert) aber erhob sich und legte mit kluger Überlegung den drei besagten Fürsten die Frage vor: „ob jeder von ihnen ohne Widerrede, unverzüglich und neidlos demjenigen Gehorsam leisten wolle, der von den Fürsten gemeinsam gewühlt werde?" Herzog Lothar bat, wie am vorhergehenden Tage, demütig, man möge ihn durchaus nicht wählen, und versprach, jedem, der erwählt werden würde, als tinem Herrn und römischen Kaiser zu gehorchen. Genau dasselbe erklärte Liupold öffentlich und erbot sich zu einem Eide, um den Verdacht, als strebte er nach dem Reiche, und die Eifersucht des zukünftigen Königs von sich abzuwenden. Als Herzog Friedrich befragt wurde, ob auch er, wie die beiden andern, zur Ehre der ganzen Kirche und des Reiches und zur dauernden Empfehlung (Anerkennung) der freien Wahl tun wolle, was jene getan, erklärte er, ohne den Rat der Seinen, die im Lager zurückgeblieben seien, wolle und könne er darauf nicht antworten. Und da er die Fürsten keineswegs einmütig zu seiner Erhebung bereit fand, entzog er der Fürstenversammlung (curia) alsbald seinen Rat und seine Gegenwart. — Da nun die Fürsten den großen Ehrgeiz des Herzogs sahen und bemerkten, wie heftig er die (Königs-)Gewalt als ihm gebührend forderte..., erklärten sie sich einstimmig dahin, daß sie ihn nimmermehr über sich setzen wollten. Als die Fürsten am folgende Tage wieder zu demselben Zwecke versammelt waren — es fehlte aber Herzog Friedrich und mit ihm der Herzog von Bayern —, fragte der Mainzer Erzbischof, ob die beiden, die von den (drei) durch die Wahl der Fürsten Genannten zugegen waren (Liupold und Lothar), nun, nachdem sie selbst ihre Erwählung abgelehnt hätten, einträchtig und freundlich bei der Wahl irgend eines Mannes dem Willen der Fürsten ihre Zustimmung erteilen würden. Das gelobten beide zugleich in aller Demut und setzten sich nebeneinander auf einer Bank*) nieder, um gleichsam zu zeigen, daß man sie nicht mehr behelligen möchte, und daß sie vielmehr bestrebt seien, zur Wahl irgend eines andern mitzuwirken. Schon hatte man die Erhebung der Vorgenannten aufgegeben, und die Fürsten wurden ermahnt, nach gemeinsamem Rate und sorgfältiger Erwägung einen Mann auszusuchen, den sie in Gottesfurcht und zur Ehre der Kirche *) in una sede. B an! übersetzt Giesebrecht, Gesch. d. Kaiserz. Iv, S. 9.

6. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 18

1913 - Cöthen : Schulze
— 18 — mit den Erzürnten versöhnt wurden. Als der Herzog von Bayern herbeigeholt war, bewirkte die Gnade des heiligen Geistes, daß sich aller Sinnen zu einem und demselben Streben vereinigte; durch den einmütigen Wunsch der Fürsten wurde Lothar alsbald zur Kömgs-herrschaft erhoben. Als daher sämtliche Fürsten des Reiches in der Wahl des Königs zusammenstimmten, wurde festgestellt, welches Recht die Königsgewalt und welches das Priestertum der himmlischen Königin, d. i. der Kirche, haben sollte, und für beide wurde nach der Eingebung des heiligen Geistes das bestimmte*) Maß der Ehre abgegrenzt: „die Kirche soll die schon immer von ihr begehrte Freiheit haben; das Königtum soll gleicherweise in allen Stücken eine gerechte Gewalt haben, die sich mit Liebe und ohne Blutvergießen alles das untertänig macht, was des Kaisers ist. Die Kirche soll in geistlichen Angelegenheiten freie Wahl üben, die weder durch die Furcht vor dem Könige gewaltsam geleitet, noch, wie früher, durch des Fürsten (Königs) Gegenwart beschränkt, noch durch irgend eine Bitte (seinerseits) eingeengt wird. Die kaiserliche Würde soll den frei Erwählten und kanonisch Geweihten mittels Szepters mit den Regalien (Hoheitsrechten) feierlich investieren (beleihen), jedoch umsonst, und ihn eidlich zum Dienste in Treue und rechter Liebe dauerhaft verpflichten, jedoch unbeschadet der Pflicht des geistlichen Standes."**) — Endlich thronte der von allen erwählte, von allen gewünschte König Lothar am folgenden Tage in der Versammlung der Fürsten. Und zuerst empfing er von allen 24 Bischöfen, die zugegen waren, und von einer sehr großen Anzahl von Äbten gemäß der dem Reiche zukommenden Ehrerweisung und zur Befestigung der Eintracht und des dauernden Friedens zwischen Königtum und Priestertum den gebührenden Treueeid, wie Brauch ist, jedoch nahm und forderte er von keinem der Geistlichen die bisher gebräuchliche Lehenshuldigung ***). — Darauf kamen zahlreiche Fürsten des Reiches von überallher herzu und bekräftigten ihre Treue dem Könige als dem Herrn, indem sie die Lehenshuldigung (hominium, Mannschaft) leisteten und den Treueeid schwuren, und nachdem sie (so) dem Könige die gebührende Ehre erwiesen, empfingen sie vom Könige, was des Reiches war (die Reichslehen). ... — Als endlich alles geordnet *) certus ist statt ceptus zu lesen. Giesebrecht Iv, S. 419. **) Vgl. zu dein Tatsächlichen Giesebrecht Iv, S. 419. ***) hominium, Mannschaft. Darüber s. unten Lehenswesen.

7. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 19

1913 - Cöthen : Schulze
— 19 — war, gebot Lothar bei des Königs Majestät im ganzen deutschen Reiche einen festen Frieden für die Zeit bis Weihnachten und von da bis über ein Jahr; wer ihn etwa bricht, soll nach Gesetz und Recht der betreffenden Landschaft mit der strengsten Strafe büßen. Narratio de electione Lotharii. Fontes Iii p. 570 seqq. 13. (1125.) Heinrich V starb. An seiner Statt wurde Lothar, Herzog von Sachsen, am 30. August zu Mainz eingesetzt und am 13. September zu Aachen vom Kölner Erzbischöfe Friedrich gekrönt Um die Bestätigung des Königs herbeizuführen, wurden der Kardinal Gerhard und die Bischöfe von Kameryk und Virten nach Rom gesandt. Ann. Disibod. ad a. 1125. 14. (1130. Brief des Papstes Innocenz ü. an Lothar.) Auch hat unser Vorgänger, Papst Honorius Ii. seligen Andenkens, in der Überzeugung, daß durch Dich der Kirche großer Nutzen zuteil werden werde, Deine von den Erzbischöfen, Bischösen und Fürsten des Reichs vollzogene Wahl zu unverletzlicher Bewahrung der Einigkeit von Kirche und Reich mit apostolischer Autorität bestätigt und Dich durch unsern geliebten Sohn Gerhard, der heiligen römischen Kirche Kardinalpriester, zum Empfange der Fülle kaiserlicher Würde vor den apostolischen Stuhl berufen. Udalrici Codex 247 ed. Jaffe. 15. Seinem in Christo sehr geliebten Vater Eugenius (Hl.), der heiligen römischen Kirche oberstem Bischöfe, entbietet Friedrich, von Gottes Gnaden König der Römer und immerdar Mehrer des Reiches (semper augustus), in allen Stücken die Liebe eines Sohnes und die im Herrn schuldige Ehrerbietung... Indem wir der von unsern Vorfahren, Kaisern und Königen, uns überkommenen feierlichen Sitte des römischen Reiches folgen, haben wir unsere Gesandten, den weisen, tugendhaften und ehrwürdigen Bischof Eberhard (Ii.) von Bamberg samt Hillin, dem Erwählten von Trier, und dem Abte Adam von Ebrach an Ew. Heiligkeit und an die Stadt (Rom) abordnen lassen, damit Ihr sowohl aus gegenwärtigem Schreiben, wie aus ihrem lebendigen Worte Kunde erhalten möchtet über unsere Erhebung und über den Stand der gesamten Kirche und des Reiches. ... Wibaldi Epist. 372 ed. Jaffe, 16. (Aus einer Aufzeichnung von 1214.) Wie der deutsche König zum Empfange der Kaiserkrone nach Rom kommen und dort von der Hand des röm. Papstes gekrönt werden soll. — Nachdem 2*

8. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 21

1913 - Cöthen : Schulze
— 21 — Darnach umgürtet ihn der röm. Papst mit dem in der Scheide steckenden Schwerte und spricht: (Gebet). Dann gibt er ihm das Szepter und sagt: (folgt entsprechende Anrede). Nun setzt er ihm die Krone aufs Haupt mit den Worten: (folgt Anrede). Hierauf besteigt der Papst, während die Deutschen in ihrer Sprache Lobgesänge anstimmen, seinen Stuhl, und der Kaiser wird zu einem Ehrensitze neben dem Stuhle geleitet. Dann wird der Papst mit den päpstlichen Gewändern bekleidet und verrichtet die Messe.... Leges Ii p. 193 seq.*) 17a- (936.) Nach unzähligen Erweisungen seiner Tugenden Grundlage starb er (Heinrich I.)... zu Memleben und wurde zu Quedlinburg, gg»-das er von Grund aus erbaut hatte, begraben, mit Recht von allen »nb Wahl. Vornehmen beweint. Allein die Vortrefflichkeit seiner Nachkommenschaft machte die traurigen Herzen der Fürsten (wieder) froh und gab ihnen die Möglichkeit, ohne Bedenken zu wählen. Wehe den Völkern, denen keine Hoffnung bleibt, von dem nachwachsenden Geschlechte ihrer Herrscher regiert zu werden, oder denen infolge von Zwietracht und langwierigem Streite nicht schnell Rat und Trost zuteil wird! Sollte in der Reihe der Verwandtschaft sich keiner finden, der eines solchen Amtes wert wäre, so möge mit Beiseitesetzung alles Hasses wenigstens aus einem andern Hause ein Wohlgearteter genommen werden. Denn das größte Verderben bringt es, wenn Fremde regieren; daraus entspringt Bedrückung und große Gefährdung der Freiheit. Thietmari Chron. I, 10. I7b- (936.) König Heinrich I. starb. Sein Sohn Otto, der Friede schaffende, Sachsens Zierde, wird gewählt, nach Erbrecht in der vom Vater geübten Herrschaft nachzufolgen. Aunales Quedlinburg, ad a. 936. 18. (1077. In Forchheim wählten Sachsen und Schwaben, aber auch Abgesandte aus andern Gegenden im Beisein eines päpstl. Legaten den Schwabenherzog Rudolf zum Gegenkönige Heinrichs Iv.) Dort wurde auch durch allgemeine Zustimmung genehmigt und durch die Autorität des röm. Papstes bestätigt, daß die königliche Gewalt auf niemanden durch Erbschaft, wie vorher Brauch gewesen war, übergehen sollte, sondern daß der Sohn des Königs, auch wenn *) Aus Rücksicht auf den Raum habe ich die Coronatio Romana von 1191 nicht aufnehmen können. Sie steht Leges Ii p. 187—193.

9. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 58

1913 - Cöthen : Schulze
— 58 — Landtages (colloquium provinciale), der nach Artlenburg angesetzt war. Auch waren dorthin die kleinen slavischen Könige geladen. Helmoldi Chron. Slav. I, 83. 15l (Nach 1139. Gertrud, die Mutter Heinrichs d. L., hatte dem Grafen Adolf das Land Wagrien vorenthalten.) Als sie sich aber (1142) mit dem Fürsten Heinrich (Jasomirgott), dem Bruder König Konrads (Hl), vermählt hatte und den Geschäften des Herzogtums (Sachsen) entfremdet war, begab sich Graf Adolf zu dem jungen Herzoge (Heinrich d. L.) und zu feinen 9tätett (consiliarii), um seine Sache in betreff des Landes Wagrien zu führen, und gewann es schließlich, sowohl weil ihm ein besseres Recht zur Seite stand (als dem von Gertrud belehnten Heinrich von Badewid), als auch da er reichlicher Geld spendete. Helmoldi Chron. Slav. I, 56. 152. (1162. Die Holsaten waren nicht geneigt, den Zehnten, Wie er gefordert wurde, an die Kirche zu geben.) Unter dem Drucke der Notwendigkeit schlossen die Holsaten mit dem Bischöfe (von Lübeck) in Gegenwart des Herzogs (Heinrichs d. L.) einen dahinlautenden Vertrag, daß sie den Zehent erhöhen und von der Hufe 6 Gemäß Roggen und 8 Gemäß Hafer entrichten wollten — das Gemäß ist gemeint, das man gewöhnlich Himpen nennt. Und damit sie nicht von nachfolgenden Bischöfen neue Belastungen (angariae) zu erdulden haben möchten, baten sie, daß dies durch des Herzogs und des Bischofs Siegel bestätigt werde. Als aber die Schreiber (notarii) nach Gewohnheit des (herzogl.) Hofes eine Mark Goldes (als Gebühren) forderten, stand das ungelehrte Volk davon ab, und so blieb das Rechtsgeschäft unvollendet. Helmoldi Chron. Slav. I, 91. Mn 153' (063 hatte der jüngere Wichmamt, ein Bruderssohn Hermann Billungs, sich wiederum empört und vergeblich versucht, sich mit Harald Blaatand von Dänemark zu verbünden.) Inzwischen Wurden durch einen vorüberziehenden Kaufmann feine Räubereien kund. Einige seiner Genossen wurden gefangen, und als Landesfeinde vom Herzoge verdammt, verloren sie ihr Leben durch den Strang.... Widuk Iii, 64. 154, (1053.) Herzog Kuno von Bayern und Gebhard, Graf von Regensburg, hatten zu der Zeit schwere Fehde miteinander. Als der Kaiser (Heinrich Iii.) zu Merseburg Ostern feierte, berief er beide dorthin zu einer allgemeinen Sprache (zu einem Reichstage) und ebenso viele Fürsten des ganzen Reiches. Nach ihrem Urteils-

10. Quellensätze zur Geschichte der Zustände unseres Volkes - S. 24

1913 - Cöthen : Schulze
— 24 — heilige Lanze, die goldenen Armspangen samt dem Mantel, das Schwert der alten Könige und das Diadem und geh zu Heinrich .. . Widuk. I, 25. 29. (Am letzten Tage des I. 1105 war Heinrich Iv. aus seinem Gefängnisse, der Burg Böckelheim, nach Ingelheim gebracht zu einer letzten schweren Demütigung.) Er überließ die königlichen oder kaiserlichen Abzeichen, das Kreuz nämlich und die Lanze, das Szepter, die Kugel (den Reichsapfel) und die Krone, der Gewalt des Sohnes. Ekkehardi Chronicon ad a. 1106. 30. (1105. Die Bischöse von Mainz, Köln und Worms sprachen im Aufträge der übrigen Fürsten zu Heinrich Iv.:) „Laß uns die Krone, den Ring und den Purpur und was sonst zum kaiserlichen Schmucke gehört, ausliefern, damit das alles deinem Sohne Übergeben werde." Helmold. Chron. Slav. I, 32. 31. (1106. Am 7. August verschied der Kaiser Heinrich Iv. zu Lüttich). Das Schwert und das Diadem, das er noch bei sich hatte, sandte er seinem Sohne,... Ann. Hildesheim, ad a. 1106. ewahnmg 32. (1002.) Als sie (der Leichenzug Kaiser Ottos Hl) nach Königs- Polling, einem Hofe des Bischofs Sigifrid von Augsburg, kamen, abzeichen. wurden sie vom Herzoge Heinrich (H.) empfangen und durch seine Tränen wiederum heftig bewegt. Unter vielen Versprechungen ersuchte er jeden einzelnen von ihnen, ihn zu ihrem Herrn und Könige zu erwählen. Auch nahm er die Leiche des Kaisers und den kaiserlichen Schmuck mit Ausnahme der Lanze, die der (Kölner) Erzbischof Heribert heimlich vorausgesandt hatte, in seine Gewalt. Thietmar. Iv, 31. 33. (1062.) Als der König (Heinrich Iv.) sich in Werida (Kaiserswerth) am Rheine aufhielt, begaben sich (die Verschworenen, Erzbischof Anno u. a.) mit einer großen Menge plötzlich nach dem Hofe, nahmen das Kreuz und die fönt gl. Lanze aus der Kapelle hinweg, setzten den König auf ein Schiff und führten ihn, ohne Widerstand zu finden, nach Köln. Ann. Altah. major. ad a. 1062. 34. (1073.) Bewaffnet und ausgerüstet eilten (die Sachsen) nach Goslar und lagerten in geringer Entfernung von dem Orte (villa) . ... Als der König von der nahen und bereits drohenden Gefahr Kunde erhielt, war er sehr bestürzt und begab sich schnell
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