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1. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Die deutsche Kaiserzeit 919—1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. § 59. Friedrich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden, und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrichs Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des «ermdhlung normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien Konstanze. ^ ^ Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde. Kreitzzug* Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan Sa lad in 1189® tmn Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192‘ habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkouium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossa- ^bin ruhmvolles Leben in ©ltc’tcn ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

2. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Die deutsche Kaiserzeit 919-1260. Asiens und sodann Rußland und Polen erobernd und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „Walstatt" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten feiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. Jnnocen»Iv. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortfetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort ©esenttintge.wurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelm von Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe feine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne Enzio. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu feinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Fried- 1250. rich da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben feinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er fei nicht ge- storben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäufers sitzend dachte, und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiferherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Allsgang der Kreuzzüge. Konradiv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte feinem Batet schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Manftcd.sohnes. Da fetzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalifchen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibelliuifchen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalifche Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldfchlacht und kam selbst um.

3. Deutsche Geschichte - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Die deutsche Katserzett 919 —1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemütigte Löwe dem Kaiser zu Füßen; er erhielt Verzeihung, mußte aber für die nächsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. H. Erbgüter, die Gebiete um Braunschweig und Lüneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. § 59. Frieorich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes für Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem „goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ältesten Söhne Heinrich, den er bereits zum König hatte krönen lassen, und Friedrich feierte; es war ein großes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnäckige Feindin gewesen war, die Heinrich» Vermählung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des ßeitttiiljlunfi ftonfitje normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glänzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu eröffnen; man konnte nicht ahnen, daß durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden würde. Der dritte Da kam aus dem Orient die Nachricht, daß der Sultan S a l a d i n 1189 bis von Ägypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192, habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Löwenherz von England und König Philipp August von Frankreich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgefälligen Tat sein Leben zu beschließen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung übergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Löwen von neuem eine dreijährige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er führte das glänzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, über den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Cilicien ein plötzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

4. Deutsche Geschichte - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tie deutsche K>iserzeit 919 — 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der „ W a l st a t t" den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. cm!"v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst Innocenz Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann über ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinüber; dort Ge^cnwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thüringen ein Gegenkönig aufgestellt; als dieser bald starb, wählte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Söhne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schöne E n z i o. Es war für ihn ein schwerer Schlag, daß Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschüttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben, flatfcrfaye. An Friedrich Ii. zunächst knüpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst später wurde sie auf Friedrich Barbarossa übertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwärmten Kyffhäusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knüpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzüge. Bonrab iv. § 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmündigen Mansred.sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkämpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Gnelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich übertrug der Papst die unteritalische Krone an Karl von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

5. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 47

1902 - Karlsruhe : Lang
— 47 — Edelmanne verräterischer Weise festgenommen und an Karl von Anjou ausgeliefert. Aus allen Teilen seines Reiches lud dieser Rechtsgelehrte nach Neapel, die das Urteil sprechen sollten. Aber nur ein Richter war dem König zu Willen, alle übrigen sprachen Konradin frei; denn er sei nicht als ein Räuber und Empörer gekommen, sondern im Glauben und im Vertrauen auf sein gutes Recht; er habe nicht gefrevelt, da er ja sein angestammtes väterliches Reich durch offenen Krieg wiederzugewinnen suchte. Trotzdem folgte der König jener einen Stimme und sprach das Todesurteil über die Gefangenen. Konradin saß eben beim Schachspiel, als man ihm diese Nachricht brachte. Er verlor die Fassung nicht, sondern benutzte die kurze Zeit, die man ihm gönnte, um sein Testament zu machen und sich mit Gott zu versöhnen. Unterdes schlug man in aller Stille dicht vor der Stadt das Blutgerüst auf. Ende Oktober 1268 wurden die Verurteilten zum Richtplatz geführt. Karl von Anjou sah von dem Fenster einer benachbarten Burg aus dem traurigen Schauspiele zu. Als Konradin das Gerüst betreten hatte, bat er, man möge ihm noch einmal das Wort verstatten. Dann sprach er mit fester Stimme: „Vor Gott habe ich als Sünder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht verdammt. Ich habe nur meine Rechte verteidigt, und darum kann ich des Todes nicht schuldig sein. Und wenn ich selbst schuldig wäre, so dars man jedenfalls die nicht töten, die mir als treue Freunde in den Kampf folgten." Diese Worte erzeugten Rührung, aber das Urteil blieb nn-geändert. Konradin umarmte noch einmal seinen Todesgenossen Friedrich von Baden. Dann zog er sein Oberkleid aus, erhob Augen und Hände zum Himmel und sprach: „Jesus Christus, Herr aller Geschöpfe, wenn dieser Kelch nicht vor mir vorüber gehen soll, so befehle ich meinen Geist in deine Hände." Schon hatte er sich zum Todesstreiche nieder gekniet, sein Haupt gebeugt. Da sprang er plötzlich auf, richtete seinen Blick gen Norden und ries aus: „Mutter, welche Schmerzen bereite ich dir!" Seiner Mutter galt sein letzter Gedanke. Daraus wurde er mit dem Beile hingerichtet. Als Friedrich von Baden das Haupt seines Freundes fallen sah, schrie er in feinem Schmerze laut auf. Alle Umstehenden fingen zu weinen an. Doch kein Mitleid rührte das harte Herz Karls von Anjou. Friedrich folgte feinem Freunde in den Tod. Konradins Mutter eilte nach Neapel, um ihren Sohn auszulösen, aber sie kam zu spät. Es wurde ihr die Erlaubnis erteilt, über feinem Grabe eine Kapelle zu erbauen.

6. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 48

1902 - Karlsruhe : Lang
— 48 — Xii. Kon Audokf von Kaösöurg. 1. Die kaiserlose Zeit?) Nach dem Tode Konrads Iv. hatte das deutsche Reich neunzehn Jahre lang kein Oberhaupt. Kaiser Friedrich Ii. war während seiner langen Regierungszeit wenig in Deutschland gewesen; überdies hatte er zum Nachteile der Kaisergewalt den kleinen Fürsten viele Rechte gegeben, damit sie in Zeiten des Unfriedens mit den Großen des Reiches zu ihm stünden. Daher kam es, daß die deutschen Fürsten keinen Oberherrn über sich haben wollten. Früher waren die Fürsten und Herren nur Beamte des Kaisers und des Reiches gewesen; jeder hatte sein Landesgebiet nur aus die Zeit seines Lebens vom Kaiser verliehen erhalten. Jetzt war jeder in seinem Lande unumschränkter Herr geworden. Jeder Ritter, der nichts als ein kleines Schloß und einige Morgen Landes besaß, nahm für sich Ehren und Rechte in Anspruch, wie sie nur dem Kaiser und König zukommen, und suchte seinen Besitz mit List und Gewalt zu vermehren. Das Wohl und die Ehre des Reiches galten nichts mehr, Recht und Gesetz wurden verachtet, die Schwachen wurden von den Starken**) unterdrückt. In dieser traurigen Zeit wollte kein deutscher Fürst die schwere Bürde der wertlosen Würde auf sich nehmen. Deshalb wurde die Kaiserkrone dem Könige Alfons von Castilien***) und dem Prinzen Richard von Cornwallis angeboten. Beide nahmen sie an; aber Alfons kam gar nicht nach Deutschland, Richard uur aus kurze Zeit. So tief war unser Vaterland durch die Selbstsucht seiner Fürsten gesunken, daß die Kaiserkrone an auswärtige Fürsten verschachert wurde, während dem Reiche durch inneren Hader der Untergang drohte. Und nicht huudert Jahre zuvor hatte sich vor dem deutschen Kaiser ganz Europa gebeugt. 2. Rudols von Habsburg. Aus dem Elend der kaiserlosen Zeit wurde Deutschland durch Rudols von Habsburg gerettet. Seine Geburtsstätte ist die Limburg am Fuße des Kaiserstuhles; seine Stammgüter lagen im Aargau. Kaiser Friedrich Ii. war sein Tauspate *) Interregnum = Fehlen des Reichsoberhauptes, Zwischenreich. **) Das Faustrecht — Recht des Stärkeren, rohe Gewalt. ***) Die Fürsten, welche den König Alfons von Castilien wählten, übertrugen dein Herzog Friedrich von Lothringen das Amt, mit Alfons über die Annahme der Kaiserkrone zu verhandeln. Er war nämlich durch seine Mutter mit ihm verwandt. Friedrich reiste selbst nach Spanien.

7. Deutsche Geschichte - S. 60

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Tic deutsche Kaiserzeit 919 1250. Asiens und sodann Rußland und Polen erobert und verheerend durchzogen, und im Jahre 1241 erschienen mongolische Scharen in Schlesien. Kein deutscher König, kein Reichsheer trat ihnen entgegen. Es war Herzog Heinrich der Fromme von Liegnitz, der mit ihnen auf der Walstatt"-, den Kampf aufnahm. Er selbst und die meisten seiner Ritter starben den Heldentod; aber die Mongolen wagten es doch nicht, in das an Gewappneten und an Burgen reiche Deutschland weiter vorzudringen, sondern kehrten um. \v. Damals starb Gregor Ix. Ihm folgte als Papst I n n o c e n z Iv., der bisher als Kardinal freundliche Beziehungen mit Friedrich unterhalten hatte, als Papst aber den Kampf gegen ihn fortsetzte und auf einem zu Lyon abgehaltenen Konzil von neuem auf das feierlichste den Bann der ihn aussprach. Jetzt griff die Erhebung auch nach Deutschland hinber; dort Gepenwurde in der Person des Landgrafen Heinrich Raspe von Thringen Ioni0 ein Gegenknig aufgestellt; als dieser bald starb, whlte man den Grafen Wilhelmvon Holland zum König. Dem Kaiser standen im Kampfe seine Shne zur Seite, König Konrad Iv. und sein besonders geliebter Sohn, der schne E n z i o. Es war fr ihn ein schwerer Schlag, da Enzio von den Bolognesern gefangen wurde, die ihn bis zu seinem Tode im Kerker gehalten haben. Aber unerschttert und ungebeugt stand Friedrich 1250. da, bis er im Jahre 1250 in Apulien starb. Er wurde neben seinem Vater im Dome zu Palermo begraben. Kaisersage- An Friedrich Ii. zunchst knpfte sich die Sage, er sei nicht gestorben und werde einst wiederkommen, um ein Reich des Friedens aufzurichten. Erst spter wurde sie auf Friedrich Barbarossa bertragen, den man sich in den Tiefen des von Raben umschwrmten Kyffhusers sitzend dachte und an den sich die Hoffnung knpfte auf das einstige Wiedererstehen der alten deutschen Kaiserherrlichkeit. Das Ende der Staufen und das Interregnum. Der Ausgang der Kreuzzge. nradiv. 64. Das Ende der Staufen. Konrad Iv. folgte seinem Vater schon im Jahre 1254 im Tode nach, mit Hinterlassung eines unmndigen Manfred. Sohnes. Da setzte sich ein anderer Sohn Friedrichs Ii., Manfred, die Krone des unteritalischen Reichs auf das Haupt und trieb als Vorkmpfer der ghibellinischen Partei in Italien die Guelfen und den Papst noch einmal in die Enge. Endlich bertrug der Papst die unteritalische Krone an K a r l von Anjou, den Bruder König Ludwigs des Heiligen von Frankreich; ihm erlag Manfred in der Feldschlacht und kam selbst um.

8. Deutsche Geschichte - S. 56

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Tie deutsche Kaiserzeit 919 1250. hatte, sich gegen ihn erhoben, brach seine Gewalt zusammen. In Erfurt warf sich im Jahre 1181 der gedemtigte Lwe dem Kaiser zu Fen; er erhielt Verzeihung, mute aber fr die nchsten Jahre als Verbannter nach England gehen. Nur seine Allodien, d. h. Erbgter, die Gebiete um Braunschweig und Lneburg, wurden ihm gelassen; die Lehen aber wurden ihm genommen. Das Herzogtum Sachsen wurde geteilt. Das Herzogtum Bayern kam an Otto von Wittelsbach; seit dem Jahre 1180 herrschen in Bayern die Wittelsbacher. ^ X 59. Frieorich Barbarossas letzte Jahre. Der dritte Kreuzzug. Die letzten Jahre Barbarossas waren im allgemeinen Jahre des Friedens und des Glanzes fr Deutschland. Jubelnd schaute zu dem heldenhaften, ritterlichen Kaiser die Nation empor, vor allem die deutsche Ritterschaft. Das zeigte sich besonders, als er in dem goldenen" Mainz das Fest der Schwertleite seiner beiden ltesten Shne Heinrich, den er bereits zum König hatte krnen lassen, und Friedrich feierte; es war ein groes nationales Fest, zu dem sich zahlreiche Ritter einfanden und das noch lange im Liede gepriesen wurde. Bald darauf feierte der Kaiser in derselben Stadt Mailand, die einst seine hartnckige Feindin gewesen war, die ^Hein^chsgvermhlung seines Sohnes Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Konstanze normannischen Reiches in Unteritalien. Eine glnzende Hoffnung schien sich durch diese Heirat dem Hause der Hohenstaufen zu erffnen; man konnte nicht ahnen, da durch diesen Landgewinn dies edle Geschlecht sich dem deutschen Vaterlande entfremden wrde. Der dritte Da kam aus dem Orient die Nachricht, da der Sultan S a l a d i n Kreuzzug. z K 1189 bis von gypten die Stadt Jerusalem und das ganze heilige Land erobert 1192' habe. Das Kreuz wurde gepredigt, der abenteuerlustige König Richard Lwenherz von England und König Philipp August von Frank-reich machten sich auf zum Kreuzzuge, und auch der greise Kaiser zog 1189 hinaus, um mit einer gottgeflligen Tat sein Leben zu beschlieen. Nachdem er seinem Sohne Heinrich die Reichsregierung bergeben und zur Wahrung des Friedens Heinrich dem Lwen von neuem eine dreijhrige Verbannung auferlegt hatte, trat er die Kreuzfahrt an. Er fhrte das glnzendste deutsche Ritterheer, das je ausgezogen ist, durch Ungarn und das griechische Reich, der den Hellespont und durch Kleinasien hindurch, wo er bei Jkonium den Seldschucken eine schwere Niederlage bereitete. Da fand Barbarossas sein ruhmvolles Leben in Eilicien ein pltzliches Ende; er ertrank in dem 1190. Flusse Seleph, tief von den Seinen betrauert. Der Kreuzzug aber hatte infolge der Uneinigkeit der Christen nur sehr geringe Erfolge. Jerusalem wurde nicht wiedergewonnen.

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 107

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
107 10. Im Jahre 1525 hatte sich Luther mit Katharina von Bora verheiratet. Er führte mit ihr ein glückliches Familienleben. _ Nach der Arbeit erheiterte er gern sich und die Seinen durch Musik, die er sehr liebte. Auch liebte er es, beim fröhlichen Mahle mit seinen Freunden heitere Reden zu führen. Seine Mildthätigkeit gegen Bedürftige gieng oft so weit, daß er seinen letzten Thaler dahingab. Er arbeitete viel und angestrengt; dadurch wurde sein Körper nach und nach sehr schwach und kränklich. Trotzdem reiste er im Januar 1546 nach Eisleben, um dort einen Erbschaftsstreit zwischen den beiden Grafen von Mansfeld zu schlickten was ihm auck gelang. Aber dies Friedenswerk sollte sein letztes sein. Er wurde am 18.' Februar 1546 in derselben Stadt, wo er vor etwa 62 Jahren das Licht der Welt erblickt hatte, durch einen sausten Tod hmweg-genommen. Seine letzten Worten waren: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist, du haft mich erlöset, mein treuer Gott." Die Nachricht von seinem Tode verbreitete im ganzen Lande tiefe Trauer. Seine Leiche wurde mit einem zahlreichen Gefolge und großer Feierlichkeit nach Witten berg geführt und dort in der Schloßkirche begraben. Nach 14 Jahren fand auch fein Frennd Melanchthcn neben ihm seine Ruhestätte. 48. Gustav Wasa (1523—1560). 1. Im Jahre 1397 waren die drei Reiche Dänemark, Norwegen und Schweden zu einem einzigen Reiche verbunden, über welches die Könige von Dänemark regierten. Die Schweden suchten jedoch ihre Selbständigkeit zu behaupten, und an ihrer Spitze standen Reichsvorsteher mit fast unumschränkter Gewalt. Als aber Christian Ii., der wegen seiner Grausamkeit der Nero des Nordens genannt wurde, in Dänemark zur Regierung kam, wollte er die Schweden sich völlig unterwerfen, und so kam es zu langwierigen Kämpfen zwischen ihm und dem Reichsvorsteher. Während dieser Kämpfe wurden einst Friedensverhandlungen versucht, wobei die Schweden dem Könige mehrere Geiseln stellen mußten. Unter diesen befand sich Gustav Wasa, ein hoffnungsvoller junger Mann aus einer alten und verdienten Geschlechte. Christian Ii. ließ die Geiseln nach Dänemark bringen und hielt sie in Haft. Als aber Gustav Wasa vernahm, daß Christian von neuem große Kriegsrüstungen gegen die Schweden betriebe, entfloh er in Bauernkleidern und kam ans abgelegenen Wegen nach Flensburg, wo er sich als Viehtreiber einer kleinen Gesellschaft deutscher Viehhändler anschloß. Mit ihnen kam er nach Lübeck. Da diese mächtige Hansestadt von Christian vielfach beleidigt worden war, fand der Flüchtling hier Schutz und wurde nach sieben Monaten mit einem Kauffahrteischiffe glücklich uach Schweden übergesetzt. Hier versuchte Gustav, das Volk zur Vertheidigung aufzurufen, aber überall fand er nur Mutlosigkeit. Daher mußte er in Bauerntracht von einem Orte zum andern fliehen und die Nächte bald im Korn, bald in den Wäldern zubringen.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 110

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
110 49. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. von Frankreich (1572). welche sich über viele Länder verbreitete, Der. Itr ßuae notf 1» £^ ^ b ®m8an8- Die Protestanten hießen ' Hugenotten. Sie wurden auf grausame Weise verfolgt; viele ?em Blutgerüst oder endeten unter schrecklichen ^ ai'r Jen Scheiterhaufen. Aber trotz dieser blutigen Verfolgungen Äa l6 } J Hugenotten immer mehr zu. Selbst viele Große ves '"ichs waren zu den verachteten Protestanten übergegangen; so z. B. die Punzen Cond6, Heinrich von Navarra und der Admiral Coliqny ^ie größte Schuld an den Verfolgungen hatte die herrsch- und rachsüchtige »rtr?6 Cutter des Königs Karl Ix., welche den Haß .wischen Katholiken und Protestanten immer von neuem schürte. Da sie v r Yfc !e|?er m Ofenern Kampfe nicht vertilgen konnte, beschloß lie dieselben mit Lnt zu^verderben. Sie stellte sich sreuudlich gegen sie und zum Zeichen ihrer Friedensliebe vermählte sie ihre Tochter Margarethe mit Heinrich von Navarra. Der Tag der Hochreit war für ganz Paris ein Freudenfest. Alle Häupter der Protestanten, Gunter auch Coligny,^ waren nach Paris gekommen, um das Hochreits-m it- r 1 ? initzufeiern, und lebten dort in sorgloser Sicherheit ; T ^r^ets i bte ^6lrstige Königin mit ihren Vertrauten, in ;l ^ alle Hugenotten zu ermorden. Der junge König Karl Ä , a*fan9§ *or Lesern grausigen Vorhaben. Aber seine Mutter childer.e ihm die Protestanten so schlecht und verworfen, daß er seine Ein-nnßtgung zu der gräßlichen Metzelei gab. Ja er betheuerte zuletzt mit einem heftigen Fluche, daß er die Ermordung aller Hugenotten in Frankkönne lt f'iner Ü6ris 6ieibe' welcher ihm Vorwürfe machen r-Fracht vom 23. zum 24. August 1572 ward zur Ausführung festgesetzt. Als es dunkel wurde, erwartete Karl unter bangem Herzklopfen den Anfang des Blutbades. Seine Mutter, die sich beständig bei ihm aufhielt weil sie fürchtete, Karl möchte Reue empfinden, sprach ihm Muth ^iltterna,cht fleng die Sturmglocke vom Turme des königlichen Schlosses an zu läuten. Das war das verabredete Zeichen; und nun degann m der ganzen Stadt ein entsetzliches Gemetzel. Die katholischen Einwohner, welche sich als Merkzeichen ein weißes Tuch um den Arm gebunden hatten, halfen den königlichen Soldaten. Kein Alter und kein Geschlecht wurde geschont. Der König, der im Anfange des Blutbades jo ängstlich gewesen war, gerieth bald selbst in eine Art von Wuth und L.,n3c‘ tobtet!" Ja er soll mit dem Jagdgewehre aus einige gehende Hugenotten geschossen haben. Eins der ersten Opfer war Coliqny. m er den Larrn der Verfolger, welche die Treppe in feiner Wohnung ^cmrftunnten horte, sprang er aus und erwartete, an die Wand gelehnt, uc Mörder. Sie drangen in sein Schlafzimmer, und einer schrie ihn an:
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