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1. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 107

1882 - Mainz : Kirchheim
— 107 - den Elsaß und die Festung Breisach, starb aber unerwartet bei der Besetzung der spanischen Franche-Co nttje am 18. Juli 1639. Frankreich nahm die von Bernhard gemachten Eroberungen unverzüglich für sich in Besitz. Unterdessen hatten die Schweden unter Ban er und Wraugel bei Wittstock gesiegt 1636. Eine noch größere Niederlage erlitt das kaiserliche Heer unter Gallas, Piccolomini und Altringer bei Leip- x zig 1642, wo der kühne schwedische General Torsten-son einen glänzenden Sieg erfocht. Tu renne brandschatzte die Rheingegenden und die Pfalz und eroberte dieselben mit Co"nde und Luxembourg. Er wollte sich mit den Schweden vereinigen, um auf Wien loszugehen, da der schwedische General Königs mark in Böhmen Erfolg hatte und schon die kleine Seite von Prag erstürmt war. Da kam endlich der westfälische Friede zu Stande, der dem dreißigjährigen Blutvergießen ein Ende machte. Derselbe wurde geschlossen am 24. Oktober 1648 und zwar mit den Schweden in Osnabrück, mit den Franzosen in Münster. Bedingungen des westfälischen Friedens: 1. Gleichberechtigung der Katholiken und Protestanten. 2. Frankreich erhielt den Elsaß mit seinen Depen-denzen, Breisach, Philippsburg, den Sundgau und die Bistümer Metz, To ul und Verdun. 3. Schweden erhielt Vorpommern, Bremen, Verden, Wismar und Rügen, nebst einer großen Summe Kriegsentschädigung. 4. Baiern kam in den Besitz der Oberpfalz; die Unterpfalz wurde zu einer achten Kurwürde umgeschaffen. 5. Mecklenbnr g wurde durch Schwerin und Ratzeburg vergrößert. 6. Brandenburg erhielt die aufgehobenen Bistümer Camin, Halberstadt, Magdeburg und Minden. 7. Hessen-Kassel erhielt die Abtei Hersfeld und 600,000 Thaler. 8. Die Niederlande und die Schweiz wurden als selbständige Staaten anerkannt.

2. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 121

1882 - Mainz : Kirchheim
— 121 — bei Zenta 1697. Schon einige Jahre früher (1688) waren Belgrad und Munkacs, zwei wichtige Festungen, den Türken entrissen worden. Tökölys Gemahlin verteidigte drei Monate lang Munkacs. Diese Siege führten den Frieden von Carlowitz herbei 1699, wodurch Oesterreich der Besitz von Ungarn, (Slavonien und Siebenbürgen gesichert wurde. Als dieser Friede 1717 von den Türken verletzt wurde, zog der greise Prinz Eugen noch einmal gegen sie und schlug sie bei Peter ward ein und Belgrad. Der darauf folgende Frieden zu Passarowitz 1718 enthielt nur eine Bestätigung des Carlowitzer Friebeus. Die Türkenkriege waren nicht die einzige Gefahr, die Deutschland unter der Regierung Leopolb I. drohte. Ludwig Xiv., dem treffliche Feldherren zu Gebote standen, (Türemte, Luxembourg, Catinat, der Admiral du Quesne), war gegen Spanien und Hollaud siegreich. Als Leopold sich zu Ludwigs Gegnern schlug, ließ dieser durch Tiirenne die Pfalz verwüsten. Der kaiserliche General Monteenculi schlug die Franzosen bei Sasb ach 1675; Tü renne wurde löblich verwunbet und seine Leiche in der Königsgruft zu St. Denis beigesetzt. Nachdem die Holläuber verschiebene Nieber-lagen erlitten, kam es zum Frieden von Ny mwegen 1679: Frankreich erhielt von Spanien die Franche-Comts, vom 'Deutschen Reiche Freibitrg im Breisgau und das Her zogtum Lothringen. Damit war Ludwig nicht zutrieben; durch den westfäli scheu Frieden war der Elsaß mit seinen Depeubeuzeu an Frankreich übergegangen. Ludwig beanspruchte deshalb alle Besitzungen, die vor uralten Zeiten zum Elsaß gehört hatten. Er setzte in Metz, Besangon, Breisach und Tournay vier Gerichtshöfe ein (Reunionskammern genannt), welche sick mit der Frage befaßten: was früher zum Elsaß gehört hatte ? Mitten im Frieden nahm er 1681 Straß bürg und Luxemburg weg. Als er nach dem Tode des kinderlosen Kurfürsten Karl von der Pfalz im Namen seiner Schwägerin, der Herzogin von Orleans, die eine psälzische Prinzessin war, Ansprüche auf die Pfalz machte, bitbete sich gegen ihn der große Augsburger Bnnb 1688. Lubwigs Heer richtete unter Melac furchtbare Verwüstungen in der Pfalz an; Worms und Speier gingen teilweise in Flammen auf. In den Nteberlanben war er ebenfalls sieg reich bei Flenrns 1690, bei Steenkerken 1692 und bei

3. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 157

1882 - Mainz : Kirchheim
— 157 - 1866 n. Chr. Das siebente und achte Armeecorps getrennt geschlagen bei Hammelburg , Kissingen, Laufach und Aschaffenburg im Juli. 1866 „ Entscheidende Schlacht bei Sadowa oder Königgrätz 3. Juli, Preußen siegreich. 1866 „ Victor Emmanuel bei Eustozza geschlagen 24. Juni. Sieg Tegethoffs bei Lissa. 1870 „ Raub des Kirchenstaates begonnen 1859, fortgesetzt 1866, vollendet 1870. 1870 „ Kriegserklärung Frankreichs an Preußen 19. Juli. 1870 „ Niederlage der Franzosen bei Weißenburg 4. August, auf dem Spicherer.berg 5. August, bei Wörth am 6. August 12,000 Franzosen gefangen. Belagerung von Straßburg und der Vogesenfestungen. Sieg der deutschen Armeen bei Noisse-ville am 14. August, bei Mars la. Tour am 16. August, bei Gravelotte am 18. August, Bazaine in Metz eingeschlossen. Schlacht bei Sedan 1. Sept., Uebergabe der Festung Sedan, Gefangen-nehmuug Napoleons mit 83,000 Franzosen am 2. September. 1870 „ Napoleon auf Wilhelmshöhe,- er wird in Paris ab- gesetzt, Jules Favre und Gambetta bilden eine republikanische Regierung. 1870 „ Kapitulation der Festung Metz am 29. Oktober. Ba- zaine ergiebt sich mit 173,000 Mann. 1871 „ Proklamirung des deutschen Reiches im Schlosse zu Versailles 18. Januar. 1871 „ Einzug des deutschen Heeres in Paris am 28. Jan. 1871 „ Friedensschluß in Frankfurt a. M. am 10. Mai. Elsaß-Lothringen deutsche Reichslande; 5 Milliarden Kriegskosten muß Frankreich als Entschädigung bezahlen. Schluß. 1763 „ Erfindung der Dampfmaschine .durch James Watt. 1829 „ Erfindung der Eisenbahnen durch Edgeworth und Stephenson. 1794 „ Erfindung des Telegraphen durch Chappe. 1747 „ Erfindung des Blitzableiters durch Franklin. 1783 „ Erfindung des Luftballons durch Montgolfier. 1802 „ Einführung der Gasbeleuchtung durch Lampadius in Freiberg.

4. Leitfaden der Weltgeschichte zum Gebrauche für Schulen - S. 117

1882 - Mainz : Kirchheim
. Chr. Bernhard von Weimar ist siegreich am Oberrhein und im Elsaß. Stirbt unerwartet. Die Franzosen vereinigen sich mit seinem Heere unter Zutenne und besetzen den Elsaß. „ Torstensohn siegt über Piccolomini und Altringer bei Leipzig am 2. November. „ Königsmark ist in Böhmen siegreich und erobert Prag teilweise. Da kommt es zum westfälischen Frieden, der am 24. Oktober in Münster und Osnabrück geschlossen wird. (Bedingungen bieses Friedens Seite 107.)

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 184

1885 - Mainz : Frey
184 Mit einbrechender Dunkelheit mar die Niederlage der Franzosen allgemein. Unter dein Rufe: „Rette sich, wer kann!" wendete sich alles zur wilden Flucht. Napoleon selbst war in größter Gefahr, gefangen zu werden. Er sprang aus dem Wagen und ließ Mantel, Hut, Degen, Fernglas, Geld und verschiedne Kostbarkeiten zurück. Das Geld^ erhielten die preußischen Soldaten, den Wagen, Mantel und das Fernglas behielt Blücher, und das dreieckige Hütchen, das er ebenfalls an sich nahm, benutzte er wegen seines weichen Filzes als Schlafmütze. Die verbündeten Truppen drangen nun in Eilmärschen auf Paris vor. Napoleon entsagte (22. Juni) zum zweitenmale der Krone, unter der Bedingung, daß sie auf seinen Sohn übergehe und begab sich ans Meer (Rochefort), um nach Amerika zu entfliehen. Die Engländer hatten jedoch die französischen Häfen gesperrt, und so blieb Napoleon nichts übrig, als sich den Engländern zu ergeben. Diese führten ihn mit Einwilligung der übrigen Mächte nach der Felseninsel St. Helena, welche im Süden des atlantischen Meeres liegt. Hier starb er am 5. Mai 1821. Zwischen dem Einzug Napoleons in Paris (20. März) und seiner Thronentsagung (22. Juni) lag ein Zeitraum von 95 Tagen. Diese Zeit nennt man die Regierung der 100 Tage in Frankreich. Der zweite Pariser Friede. (20. November 1815.) Nachdem das französische Heer die Hauptstadt geräumt, hielt Blücher (7. Juli) seinen Einzug. König Ludwig Xviii., der am 20. März seinen Thron verlassen und sich in England aufgehalten, nahm am 8. Juli denselben wieder ein. Bald begannen auch die Friedensverhandlungen. Die deutschen Fürsten und Staatsmänner drangen auf die Rückgabe von Elsaß und Lothringen, der sich die Engländer und Raffen widersetzen. Die Grenze Deutschlands wurde diesmal auf das Jahr 1790 zurückgeführt, und damit die Orte Saarbrücken, Saarlouis und Landau zurückgegeben. Frankreich mußte siebenhundert Millionen Frank an die Verbündeten zahlen und die geraubten Kunstschätze herausgeben. Überdies sollten 150,000 Mann Bundestruppen 17 Festungen Frankreichs fünf Jahre lang besetzt halten. Nach dem Friedensschluß verließen die verbündeten Monarchen Paris und kehrten in die Heimat zurück.

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 197

1885 - Mainz : Frey
>97 getrieben. Aus Verzweiflung machte er einen Versuch, sich zu entleiben. Seit dem 5. Januar richteten die deutschen Batterien ihr Feuer auf die Forts von Paris. Etwa 2—300 Granaten fielen täglich auf die Stadt und verursachten Furcht und Schrecken. Aber auch das furchtbare Gespenst des Hungers begann zu drohen, und so sahen sich die Machthaber gezwungen, Friedensverhandlungen einzuleiten. Schon am 20. Januar versammelte Jules Favre (Schüll Fawer) die Bürgermeister von Paris und legte ihnen vor, daß die Lebensmittel nur noch bis 1. Februar reichten, daß man sich zur Uebergabe entschließen muffe. Am 23. Januar erschien er in Versailles, um zu unterhandeln. Die Forts mit allem Kriegsmaterial mußten übergeben werden, die Armee von Paris, 450,000 Mann, wurde kriegsgefangen, und Paris zahlte 200 Millionen Frank. 132 Tage hatte die Riesenstadt der Belagerung widerstanden. Die Friedensunterhandlungen wurden am 1. März von der Nationalversammlung zu Bordeaux (Bordoh) genehmigt; doch verzögerte sich der Abschluß des Friedens (zu Frankfurt a. M.) bis zum 10. Mai 1871, weil die Franzosen in wütendem Kampfe in den Straßen zu Paris sich selbst zerfleischten, und eine Rotte Verworfener die Paläste in Brand steckte, die die deutschen Geschütze verschont (Commune). Frankreich mußte 5 Milliarden Frank Kriegsentschädigung zahlen, das früher geraubte Elsaß außer Belfort, sowie einen Teil von Lothringen an das deutsche Reich zurück geben. Herstellung des deutschen Kaisertums. (18. Januar 1871.) Glorreich hatten die Deutschen die furchtbaren Kriege zu Ende geführt. Die Schmach, die Deutschland während dreier Jahrhunderte von den Franzosen erduldet, war endlich gesühnt, und die Verluste, die es an Land erlitten, waren wieder eingebracht worden. Zwar betrauerte und beweinte das Vaterland mehr als 40,000 seiner tapfren Söhne, aber ein großes, ein herrliches Werk war vollendet, die heiß ersehnte Einigung Deutschlands. Als der König Wilhelm noch in dem Herrscherpalaste der Bourbonen zu Versailles wohnte, richtete der König Ludwig Ii. von Bayern (4. Dezember) an die deutschen Fürsten und die Senate der drei freien Städte den Vorschlag, daß der König von Preußen das Recht als Präsident des Bundes, der bald alle deutschen Staaten umfassen werde, mit dem Titel eines „deutschen Kaisers" ausüben möge. König Wilhelm erfüllte den Wunsch der Fürsten, und am 18. Januar 1871 erfolgte zu

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 181

1885 - Mainz : Frey
181 Antwort, daß man mit ihm nicht mehr verhandle und unbedingte Abdankung verlange. Als am 11. April die Marschälle Napoleon diese Nachricht überbrachten, schrieb er nach kurzem Bedenken, daß er für sich und seine Erben dem Throne Frankreichs entsage. Die verbündeten Monarchen zeigten gegen den Gewaltmenschen eine Rücksicht, die er nicht verdiente. Er erhielt die Insel Elba als erbliches Fürstentum mit einem jährlichen Einkommen von zwei Millionen Frank aus der französischen Staatskasse. Außerdem beließ man ihm den Titel Kaiser und gestattete, daß er 4000 Mann feiner Garde mit sich nehme. Die Kaiserin Maria Luise erhielt drei Herzogtümer in Italien (Parma, Piacenza und Guastalla); der Mutter und den Geschwistern Napoleons gab man jährlich zwei und ein halb Million, der geschienen Kaiserin Josephine eine Million Frank. Die Personen, welche Napoleon treu gedient, wurden mit Geschenken im Betrag von zwei Millionen bedacht. Nach einem rührenden Abschied von seinen Garden, verließ Napoleon Frankreich, verlassen von seinen Getreuen, unterwegs öfters von Franzosen verspottet und beschimpft. Am 30. Mai schlossen die Verbündeten mit Ludwig Xviii., dem Bruder des ermordeten Königs, den Frieden. Frankreich behielt alles Land, das es am 1. Januar 1792 besessen, ja, man überließ ihm zur besseren Abrundung noch 150 Guabmtmeilen mit 500,000 Einwohnern und gab dadurch die deutschen Grenzorte Saarbrücken, Saarlouis und Landau preis. Man forberte ferner keine Kriegssteuer, ja selbst die geraubten Kunstschätze verlangte man nicht einmal zurück. Nur Österreich nahm feine in der Wiener Bibliothek gestohlenen Bücher und Handschriften, und Preußen das Bilb der Viktoria zurück. Die letzten verbündeten Truppen verließen anfangs Januar (1815) Paris. Allgemein murrte man über einen solchen Frieden, der Frankreich das geraubte Elsaß und Lothringen gelassen hatte. 83. Die Regierung der hundert Tage in Frankreich. Am 1. November 1814 hatten sich die meisten Regenten Europas mit ihren Ratgebern in Wien versammelt, um Deutschland eine neue Verfassung zu geben und die Fürsten, die ihrer Länder oder Teile derselben von Napoleon beraubt worden waren, wieder in ihre Rechte zu fetzen. Es war das ein schwieriges Geschäft. Bald entstanden denn auch Uneinigkeiten wegen der Verteilung; denn Preußen verlangte für feine gebrachten Opfer ganz Sachsen, und Rußland das Herzogtum Warschau als Entschädigung. Die Eintracht, die im

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 129

1885 - Mainz : Frey
129 Tochter Christine den Eid der Treue leisten. Die Verweigerer wurden aus der Stadt verwiesen. 1635 erhielt der kaiserliche General Gallas den Befehl, Mainz wieder zu nehmen. Der schwedische Befehlshaber in Mainz, Oberst Hohendorff, verteidigte sich drei Monate lang mit der größten Tapferkeit; als er weder Pulver noch Lebensmittel mehr hatte, übergab er (am 17. Dezember 1635) die Festung und zog mit den von 10,000 Mann noch übrig gebliebnen 3000 Kriegern unter militärischen Ehren nach Metz zu Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar. In Mainz war die Not groß. Viele Bürger waren geflüchtet; andre starben aus Hunger und Eleud; an 1100 Gebäude lagen in Schutt. Nur nach und nach konnte sich die Stadt wieder erholen. Neun Jahre später, am 17. September 1644, besetzten die Franzosen (unter dem Herzog von Enghien) die schwach besetzte Festung. Erst der westfälische Friede (1648) befreite Mainz auch von dieser Plage. 59. Johann Philipp von Schimborn. (1647—1673.) a) Johann Philipp von Schönborn wurde 1605 zu Eschbach im Westerwalde geboren, studierte zu Orleans in Frankreich und trat als Rittmeister in das kaiserliche Heer ein. Bald widmete er sich jedoch dem geistlichen Stande, wurde infolge seiner hohen Fähigkeiten zum Fürstbischöfe von Würzburg und fünf Jahre später zum ersten Kurfürsten Deutschlands erwählt. Seine erste und vorzüglichste Thätigkeit bestand in seinem klugen, gewandten und unverdrossenen Einwirken auf das Zustandekommen des westfälischen Friedens, der dem dreißigjährigen Kriege, welcher unser Vaterland schrecklich verwüstet und arm gemacht, ein Ende bereitete. Seine Gesandten, mit weisen Aufträgen ausgerüstet, trugen nicht wenig dazu bei, die zu weit gehenden Ansprüche tierschiebner Mächte herabzustimmen, sowie die aufgeregten Gemüter zu beruhigen und zur Mäßigung zu bringen. Johann Philipps angelegentlichste Sorge ging nun auf die richtige Erfüllung der im Friedenstiertrage bezeichneten Bedingungen und auf die Heilung der entsetzlichen Wunden iu seinem eignen Staate. Das erste Bestreben gelang so ziemlich nach sechs Jahren angestrengter Thätigkeit; an der Hebung und Verbesserung seines Landes arbeitete er mit der größten Ausbauet und Hingebung bis an sein Ende. Er war seinem Laube ein wahrer Wohlthäter und verstaub auch die richtigen Männer zur Ausführung seiner eblen Pläne zu gewinnen. Johann Philipp sah ein, daß Mainz seinem Zwecke als Festung durchaus nicht mehr genüge. Er erbat sich beshalb vom Erzherzog Leopolb von Österreich (später beutscher Kaiser) den im Festungsban Geschichtsbilder. q

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für hessische Schulen - S. 147

1885 - Mainz : Frey
147 dem war benn auch bet Grunb, daß, trotz einiger günstiger Schlachten, die Deutschen sich nicht gegen die rasch zusammengerafften, ungeübten Truppen zu behaupten vermochten, daß die französischen Scharen unter Custine, von Speier und Worms aus, Mainz eroberten (21. Oktober 1792) und Frankfurt besetzen konnten. Das Haupt des unglücklichen Königs Lubwigs Xvi. war unterdessen auf dem Schaffst gefallen. Entrüstet und von der Revolution bebroht, schloffen fast alle europäische Mächte einen Bunb gegen Frankreich. Da riefen die Männer, welche in Frankreich an bet Spitze stauben, das ganze Volk zu bett Waffen, und in kurzer Zeit rückten ungeheure Heere gegen den Rhein. Uneinigkeit, gegenseitiges Mißtrauen der Verbünbeten ließen es auch biesmal nicht zu ent- scheibenbem Erfolge kommen. Die Österreicher siegten zwar in Belgien, die Preußeu nahmen Mainz (23. Juli. 1793) ein und erfochten mehrere Siege in der Pfalz, bagegen machten die Franzosen immer weitere Fortschritte, eroberten Hollanb und verwanbelten es in die batavische Republik. König Wilhelm Ii. schloß 1795 mit den Franzosen zu Basel Friebe und zog seine Truppen auf das rechte Rheinufer zurück. Die Franzosen nahmen barouf das ganze linke Rheinufer mit Beschlag. Österreich setzte den Krieg mit wechselnbem Glücke noch fort und schloß (1797) für sich den Frieden zu Campo Formio. In einem geheimen Artikel des Friebensschluffes gab Österreich das linke Rheinufer auf und räumte in der Nacht bot dem 10. Dezember die Stadt Mainz. Am 30. Dezember besetzten die Franzosen die Stadt und behielten sie sechzehn Jahre im Besitze. c) Der Friebe war inbes nicht von Dauer; benn währenb man in Rastatt (1797) noch wegen des Friebens mit dem von Preußen und Österreich im Stiche gelassenen übrigen Deutschland verhandelte, erlaubten sich die Franzosen die größten Gewalthaten. Sie nahmen auf der rechten Seite des Rheins die Festungen Kehl, Kastei und Ehrenbreitstein, machten den Kirchenstaat zu einer römischen und die Schweiz zu einer helvetischen Republik. Jetzt kam es zu einem Bünbnis zwischen Österreich, Rufelanb, England, Neapel und bet Türkei. Auch bei dieser Perbitnbung würde, trotz der großen Siege der Österreicher und Russen, nichts "erreicht. Der General Napoleon verließ heimlich Ägypten, wo er seither viele Siege errungen, stahl sich durch die Schiffe der Englänbet glücklich durch und stellte sich an die Spitze bet Truppen in Italien. Bald barauf erfocht er den blutigen Sieg bet Marengo in Italien. Nun schloß Österreich für sich und das übrige Deutschland den Frieden zu Luneville (1801). Es war ein schmählicher stiebe. Deutschland verlor 1150 Cuabratnteilen seines besten Gebietes und 31/2 Millionen Menschen. Der Rhein war jetzt die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. 10*

10. Das Mittelalter - S. 81

1884 - Mainz : Kirchheim
Krieg gegen Thassilo und die Avaren. 81 den ist. Die Sachsen erkannten Karl als ihr rechtmäßiges Oberhaupt an und wurden als Christen den Franken ganz gleich gestellt. Sie versprachen den Bischösen und Grasen Gehorsam Zu leisten und die Zehnten p entrichten, die auch bei den Franken gegeben wurden. Dagegen blieben sie von allen andern Abgaben frei und behielten ihre eigenen Rechte. In ihrem Lande wurden 8 Bischofssitze gegründet, aus denen nachher bedeutende Städte entstanden sind: Minden, Osnabrück, Halberstadt, Verden, Bremen, Paderborn, Münster und Hildesheim. Fromme Geistliche erweckten und nährten allmählich in dem starren Volke den christlichen Sinn, und gewannen es auch innerlich für das Christentum, nachdem es durch das Schwert äußerlich unterworfen worden war. Als im Jahre 787 Karl von einem Zuge nach Italien Zurückgekehrt war, wo er einen Aufstand zur Wiederherstellung des Longobardenreiches unterdrückt hatte, ward auf dem Reichstage zu Worms der Bayernherzog Thassilo angeklagt, daß er die Treue und den Gehorsam gegen den König verletzt habe. Thassilo hatte eine Tochter des entthronten Longobardenkönigs Desiderins zur Gemahlin, die ihn aus Haß gegen Karl zum Streben nach Unabhängigkeit antrieb1). Aber der fränkische Herrscher drang mit 3 Heeren in Bayern ein und nötigte den Herzog zur Unterwerfung. Doch Thassilo machte sich von neuem des Ungehorsams schuldig und verband sich sogar mit den Avaren. Da ließ ihn Karl aus dem Reichstage Zu Ingelheim wegen Hochverrats zum Tode verurteilen; doch vollzog er das Urteil nicht, sondern verwies ihn mit seiner Familie in das Kloster p S. Goar (788). Die Herzogswürde in Bayern schaffte er ab, und teilte das Land in Gaue, über welche er Grasen setzte. Die schlimmsten Feinde an den Grenzen des Frankenreichs waren die Avaren, welche in den Gegenden Zwischen der Enns und San wohnten. Ihr Land war durch Pfahlgräben, die sie Ringe nannten, geschützt. Solcher Ringe waren nenn, innerhalb denen das Volk so angesiedelt war, daß ein Trompetenschall bald durch alle Ringe weiter gegeben und verbreitet werden konnte, um alle Waffenfähigen zur Verteidigung aufzubieten. In diesen Ringen waren auch die unermeßlichen Schätze aufgehäuft , welche die Avaren feit längerer Zeit zusammengeraubt ^ 1) Auch Karl sowie sein verstorbener Bruder Karlmann hatten Töchter des Desiderius zu Gemahlinnen gehabt. Karl hatte die seine aber schon nach einem Jahre wieder nach Italien zurückgesandt. Das konnte ihm natürlich Desiderius und seine Familie nicht vergessen. Hosfmann, Weltgeschichte rc. Ii. 6
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