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1. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 179

1887 - Leipzig : Freytag
179 das Knigreich Bhmen, wo Ottokars Geschlecht ausgestorben war, an sein Haus; er belehnte damit seinen Sohn Johann, welcher die Schwester des Bhmenknigs, Elisabeth, heiratete. Im Unterschiede von seinen Vorgngern wollte er die alte Herrlichkeit des Kaisertums wieder erneuern und unter-nahm einen Zug nach Italien, das durch heftige Parteikmpfe zerrissen war (Helfen = Anhnger des Papstes, Ghibellinen = dessen Gegner), und wo er von den Ghibellinen, namentlich dem berhmten Dichter Dante (Verfasser der divina comedia) sehnlichst erwartet und freudigst begrt wurde. Er empfing zwar 1312 die Kaiserkrone, erreichte aber gegen die Gnelsen, auf 1312 deren Seite der König Robert von Neapel stand, keine dauernden Erfolge; er starb mitten unter Rstungen (an Gift?) bei Siena und ruht in Pisa. Italien zersplitterte sich seitdem in kleine Staatswesen und Stdterepubliken (Mailand unter den Visconti, Florenz unter den Medici u. a.). 2. Die neue Knigswahl hatte ein doppeltes Ergebnis: die 4 luxemburgisch gesinnten Kurfrsten whlten, da Johann von Bhmen zu jung schien, den Herzog Ludwig von Sayern (1314- 1347), während die habsburgische A/ Partei Albrechts Sohn Friedrich den Schnen (Iii.) erhob. Beide, in ihrer1347 Jugend befreundet, hatten sich schon 1313 bei Gamelsdorf (in Oberbayern; Siegfried Schweppermauu) bekmpft und stritten nun um die Knigskrone, bis die Schlacht bei Mhldorf am Inn 1322 fr Ludwig entschied. Fr den 1322 gefangenen Friedrich setzte anfangs dessen Bruder Leopold den Kampf fort; doch vershnten sich die Gegner und trafen den Ausgleich, da Friedrich als rmischer König" das Reich verwaltete, während Ludwig nach Italien zog, in Mailand die eiserne und in Rom aus der Haud eines rmischen Groen die Kaiserkrone empfing, ohne aber weiter etwas in Italien zu erreichen. Da nun der Papst, welcher seit 1307 in Avignon wohnte und unter dem Einflu 1307 des franzsischen Knigs Bann und Interdikt der Ludwig ausgesprochen hatte, sich auch fernerhin unvershnlich zeigte, so traten die Kurfrsten ans dem alten Knigstuhl zu Rense bei Koblenz 1338 zusammen (Kurverein), 1338 wo sie sich gegen die Eingriffe des Papstes in die deutschen Reichsverhltnisse verwahrten und erklrten, da sowohl Bann und Interdikt ungiltig seien, als da fortan jede rechtmig vollzogene Knigswahl der ppstlichen Besttigung nicht bedrfe. 3. Ludwig berwarf sich mit den Fürsten, welche ihm gegen den Papst beigestanden waren, durch seine Lndergier. Schon 1324 hatte er seinen Sohn 1394 Ludwig mit der Mark Brandenburg, welche durch das Erlschen des askanischen Hauses erledigt war, belehnt. Nun trachtete er auch nach der Erwerbung von Tirol, indem er die Erbin dieses Landes, Margaretha Mctultofch (so benannt nach einer Burg), von ihrem Gatten Johann von Bhmen scheiden lie und sie seinem Sohne Ludwig vermhlte. Daraufhin neigten sich die Kurfrsten dem Papste zu, welcher Ludwig wieder bannte, 12*

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 181

1887 - Leipzig : Freytag
181 2. Fr Bhmen trug Karls Regierung die besten Frchte. Er frderte Acker-, Wein- und Bergbau, machte die Moldau schiffbar und fhrte mit dem Aufschwung des Handels und Gewerbes eine Blte herbei, die das Land weder vor noch nach ihm besessen hatte. Eine besondere Frsorge widmete er der Hauptstadt Prag, die er durch Bauten, namentlich den herrlichen Dom, verschnerte, der er aber vor allem durch die Grn-dung der Universitt 1348 eine geistige Auszeichnung und eine wissen-1343 schaftliche Bedeutung verlieh. Das brige Deutschland aber war verarmt und zudem damals von dem schrecklichen Verhngnis einer mrderischen Seuche, des schwarzen Todes", heimgesucht. Der Schnecken, der sich der Gemter bemchtigte, nerte sich in den Judenverfolgungen und in den Wallfahrten der Geielbrder (Flagellanten). Dabei war das Reich von inneren Kmpfen, die Städte von den Streitigkeiten der Handwerker gegen die Patrizier erfllt. 3. Das Bedentendfte, was Karl fr das Deutsche Reich gethan hat, ist der Erla eines Neichsgesetzes zu Metz 1356, welches unter dem Namen isse der goldenen Lulle" (Bulla die Kapsel fr das Siegel) bekannt ist. In demselben wurde die Form der Knigswahl, wie sie brigens schon seit geraumer Zeit bestand, endgiltig besttigt; sie sollte von den 7 Kitr- f rsten unter Leitung des Erzbischofs von Mainz in Frankfurt vollzogen werden und die Krnung in Aachen stattfinden. Der wichtigste Inhalt des Gesetzes betrifft aber die Stellung der Kurfrsten, als der vornehmsten Grundsulen des heiligen Rmischen Reiches". Durch eine Reihe von Vor-rechten (Mnzrecht, hchste Gerichtsbarkeit n. a.) wurde ihnen fast volle und unumschrnkte Landeshoheit eingerumt und dadurch die Einheit des Reichs im Grunde aufgehoben. Dagegen war dem Papst kein Einflu auf die deutsche Knigswahl zugestanden. Zugleich aber wurde die Freiheit der Städte beschrnkt und namentlich die Vereinigungen" in und auerhalb der Städte, sowie die Schutzgemeinschaft verschiedener Städte verboten. Das Hans Luxemburg. Heinrich Vii., Kaiser von 13081313 Johann von Bhmen + 1346 __I________ Karl Iv., 13461378 Wenzeslans Johann Heinrich __I __von Mhren Wenzel Sigismund Johann 13781400 | 1419 1387 König von Ungarn und 1419 von Bhmen Kaiser von 14111437 Elisabeth, t 1493 Erbin von Ungarn und Bhmen, Gemahlin des Kaisers Albrecht Ii. (143839)

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 253

1887 - Leipzig : Freytag
253 während er ihnen befahl, ihre Kinder katholisch zu erziehen. Trotz des Ver-botes wanderten der 50 000 Familien nach England, Holland und Branden-brg, wohin sie viele Keime des Guten, zumal im Gebiet des Gewerbes, trugen. Die Elssser dagegen behielten die Glaubensfreiheit. Die in Frank-reich durchgefhrten gewaltsamen Bekehrungen (Dragonaden) fhrten zu einem furchtbaren Religionskrieg (der Camisarden) in den Cevennen. 3. Zur Zeit der Aufhebung des Edikts von Nantes starb (1685) mit i6sr> dem Kurfrsten Karl die Psalz-Simmersche Linie im Mannsstamm aus. Da nun die Schwester desselben, Elisabeth Charlotte, mit Ludwigs Bruder, dem Herzog von Orleans, vermhlt war, so beanspruchte der franzsische König fr seine Schwgerin die Pfalz. Dagegen schlssen der Kaiser, Spanien, Schweden und die greren Reichsfrsten ein Bndnis zu Augsbnrg (1686), welchem nach der Revolution in England (1688) auch England, Holland und Savoyen in der Wiener Allianz (1689) beitraten. Der 1688 erffnete mss Orleans'sehe Krieg begann mit grlichen Verheerungen der Pfalz (Heidel-berg, Mannheim, Worms, Speier die Kaisergrber) durch den Mord-brenn er Melac, der vom Kriegsminister Lonvois den Befehl erhalten hatte, de brler le Pnlatiuat. Im brigen wurde am Rhein (Markgraf Ludwig von Baden), in den Niederlanden (Luxemburg gegen Wilhelm Iii. v. Dramen-^England, in Italien (Catinat Savoyen), an der Kste v. Irland (fr Jakob Ii. gegen Wilhelm Iii.) gefochten und erlitt die franzsische Flotte, eine Niederlage beim Kap La Hogue (1692) durch Englnder und Hollnder. 1092 Trotz mancher Siege, zumal in den Niederlanden, wollte Lndwig im Hin-blick auf seine Absichten in Spanien seine Krfte zusammenhalten und schlo (1697) den Frieden zu Ryswyk (Reisweik), einem Dorf beim Haag,igg? wodurch bestimmt wurde, da Frankreich die meisten reimierten Gebiete (ausgenommen im Elsa und in den span. Niederlanden) zurckgeben, die pflzische Erbfolge durch ein Schiedsgericht bestimmen lassen und die vollstndige Wiederherstellung der Selbstndigkeit Lothringens gestatten mute. Holland und England behielten ihren alten Besitzstand. Wilhelm Iii. wurde als König von England anerkannt. . 127. Deutschland in der Zeit der Kaiser Leopold I. (16581705) und Joseph I. (17051711). 1. Nachdem unser Baterland durch den 30jhrigen Krieg heimgesucht war, hatte es nicht nur von Ludwig Xiv. zu leiden, sondern sah sich auch durch die Trken bedroht, welche im Verein mit den aufstndischen Ungarn in sterreich einfielen. Im Jahre 1683 rckten sie sogar vor die Hauptstadt iwz Wien, die nur durch die tapfere Verteidigung des Grafen Rdiger von Starhemberg der die Vorstdte verbrennen lie und durch die Unter-

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 260

1887 - Leipzig : Freytag
260 Verwandtschaft der spanischen Könige. Maximilian I., deutscher Kaiser 14931519 Ferdinand der Katholische Gem. Jsabella 1. Philipp I. f 1506. Johanna die Wahnsinnige 2. Karl I. (V.) f 1558 (1556) Deutscher Kaiser und König von Spanien Ferdinand I. Deutscher Kaiser 15561564 3. Philipp Ii. von Spanien 15561598 $7carlos f 1568. 4. Philipp Iii. 15981621 Anna, Gemahlin Ludwigs Xiii. von Frankreich Philipp Iv., König von'spanien. Maria Anna, Gemahlin des Kaisers Ferdinand Iii. Ludwig Xiv. Maria Theresia Karl Ii., Margareta Leopold I. Eleonore -Dr Dq-Si L?n>ig- König vn Thrch, rst S-us-r 2.. Ludwig Philipp V. König v. Spanien Spanien Gemahlin des (t 1700) Kaisers Maria Antonia, mahlin des Kaisers Gemahlin d. Kurfrsten Josephi-, Karl, Max Emauuel von Kaiser spter Bayern Ludwig Xv. Joseph Ferdinand, Kurprinz von Bayern, (t 1699) Kaiser Karl Vi. Maria Theresia von Osterreich. . 131. Der Morden und Osten Europas vor dem nordischen Krieg. A. Schweden, Dnemark und H'olen. Whrend des spanischen Erbfolgekriegs wurde ein zweiter groer Krieg gefhrt, der schon vor jenem begonnen hatte und erst sieben Jahre nach dem Utrechter Frieden vllig beendigt werden sollte. In diesem nordischen Krieg" hatte Schweden gegen Dnemark, Rußland und Polen zu kmpfen. Die Entstehung des Krieges ergiebt sich aus nachstehenden Verhltnissen der beteiligten Lnder, deren Geschichte zugleich, soweit ntig, rckwrts verfolgt werden soll. 1. Das durch Gustav Adolf mchtig gewordene Schweden blieb die erste Macht des europischen Nordens auch unter seiner Tochter Christine (1654) und ihrem Vetter Karl X. (1660) aus dem verwandten Hause Pfalz-Zweibrckeu. Er kmpfte glcklich gegen Polen, dessen König (s. Tab. . 144) ihn nicht anerkennen wollte, und gegen Dnemark. Beinahe halb Polen und einige dnische Besitzungen wurden schwedisch. Unter seinem Sohne Karl Xi. wurde mit beiden Feinden Frieden geschlossen, wodurch den Dnen Drontheim und die Insel Bornholm, den Polen ihre verloreneu 1660 Gebiete mit Ausnahme von Esthlaud und Livland (im Frieden von Oliva 1660)

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 267

1887 - Leipzig : Freytag
267 berg, Friedrich Vi. von Hohenzollern zum vollmchtigen gemeinen Verweser und obristen Hauptmann" ernannte, welchem 1415 auf dem Konzil 1415 in Konstanz die Mark Brandenburg samt der Kurwrde erblich bertragen wurde. Die Stammburg der Hohenzollern liegt in Schwaben. Ihr Stammvater ist Graf Burghard, der im 11. Jahrh. lebte. Durch Heinrich Vi. erhielt ein Zweig die Bnrggrafschaft Nrnberg (erblich seit Rudolf v. Habs-brg). Verhltnis zu den Kaisern Rudolf von Habsburg (Wahl und Schlacht auf dem Marchfeld), Ludwig v. Bayern (Mhldorf). Teilung des Gebietes in Baireuth und Ansbach. 4. Das Kurfrstentum Brandenburg unter den Hohen-zollern 14151701. In diesen .286 Jahren stand Brandenburg, mit bis' dem seit 1483 auch die frankischen Gebiete Ansbach und Baireuth verbunden '* waren, unter zwlf Kurfrsten, welche nebst den verwandten Beherr-schern Preuens und der frnkischen Besitzungen und ihren Nachfolgern auf dem Knigsthron in der Stammtafel Seite 268 angegeben sind. Friedrich I. stellte im Kampf gegen den gewaltthtigen Adel die Ordnung her (die Kanonen: die schne Else und die faule Grete) und ge-wann einige verlorene Gebiete nebst der Priegnitz sdlich von Mecklenburg. Sein Sohn Friedrich Ii. bezwang die unzufriedenen unbotmigen Städte, namentlich Berlin, wo er sich ein Schlo erbaute. Johauu Cicero grndete die Universitt Frankfurt a./D. (aufgehoben 1811) und das Kammer-gericht in Berlin. Sein Sohn Joachim Ii. Hektor fhrte die Reformation 1539 ein und erlangte durch einen Erbvertrag mit dem Herzog der^sm schleichen Gebiete Brieg, Liegnitz und Wohlau die Anwartschaft auf diese fr den Fall, da dessen Haus aussterben sollte (Keim fr die schleichen Kriege . 138,2). Unter Johann Georg wanderten infolge dervergewal-tignng der Niederlande durch Philipp Ii. von Spanien viele reformierte Niederlnder eiu. Johann Sigismund erhob vermge seiner Verwandt-schaft mit dem Herzogshause Jlich Ansprche auf dieses Land und hatte, da auch der Pfalzgraf Wolfgang von Neuburg als Verwandter das Land begehrte, mit diesem einen Krieg zu führen (der Jlich'sche Erbfolgestreit 1609). Dnrch einen Vergleich gewann er 1614, nachdem er zur ^ reformierten Kirche bergetreten war, die Gebiete Kleve, Mark imd Ravensberg , während dem katholisch gewordenen Pfalzgrafen Jlich und Berg (mit Dsseldorf) zugeteilt wurden, welche 1815 an Preußen fielen. *) Sein letztes Werk war der Gewinn des Herzogtums Preußen, welches nach dem Ableben seines Schwiegervaters, des Herzogs Albrecht Friedrich, mit Brandenburg vereinigt wurde. Dieses umfate nunmehr 1472 ?Meilen, während es unter dem ersten Kurfrsten nur 535 ?Meilen groß gewesen war. *) Die genannten 5 Gebiete waren frher Grafschaften, Kleve und Berg spter Herzogtmer; im 16. Jahrh. wurden sie zu einem Herzogtum Jlich-Kleve vereinigt,

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 326

1887 - Leipzig : Freytag
- 326 Schlsser und Palste schon im 15. Jahrhundert die Renaissance beliebt war. Viel thaten in dieser Richtung die Könige Karl Viii. und Ludwig Xii., am meisten Franz I. Von den prchtigen Schlobauten der Zeit seien er- whnt : die Hoffaxade des Louvre (Fig. 7), die 1871 zerstrten Tuilerien, die Schlsser Foutaiueblau, Chalvau (Fig. 8) und Gaillon (Fig. 9). 5. Spanien nahm von den Anregungen der italienischen Renaissance zunchst nur Anla, die Gebude reich zu schmcken, um dadurch der Pracht

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 178

1887 - Leipzig : Freytag
- 178 wegen seiner wachsenden Hausmacht besorgten Fürsten zur Wahl seines Sohnes i29i Albrecht zu bewegen. Er starb auf dem Wege von Straburg nach Speyer in Germersheim und hinterlie der Nachwelt das Andenken eines thatkrftigen, gerechten und volkstmlichen Herrschers. 3. Aus Abneigung gegen den wegen seiner Strenge gefrchteten Sohn Rudolfs, Albrecht, whlten die Kurfrsten den machtlosen Grafen Adolf von ^ Nassau (129198). Als dieser aber seine Hansmacht zu vergrern suchte, 1298 wurde er abgesetzt und Albrecht auf den Thron erhoben, zu dem er nach der Schlacht bei Gllheim am Donnersberg (wo Adolf fiel) ungehindert gelangte. Im Wibrecht I. (12981308) arbeitete mit Eifer an der weiteren Vergrerung 1308 der habsburgischen Hausmacht, um dadurch das knigliche Ansehen und die Reichsgewalt zu strken. Deshalb beugte er die Fürsten und nahm die Städte und das aufstrebende Brgertum in Schutz. (Abschaffung der Rheinzlle.) Die mit Grund angefochtene berlieferung hat ihn als gewaltthtigen und finstern Machthaber gekennzeichnet und ihm die Unterdrckung der Schweiz angedichtet. Er fiel auf der Maienfahrt an der Reit durch Meuchelmord von der Hand seines Neffen Johann von Schwaben (Parricida), welcher sich in seinen Erbansprchen verkrzt whnte. Der Aufstand der Waldstetten Schwyz, Uri und Unterwaldeu gegen Kaiser Albrecht und die Persnlichkeit des Wilhelm Tell sind nngeschichtlich; letztere be-ruht auf einer (u. ci. nordischen) Sage. Der Sachverhalt ist folgender: Tie Waldsttten Uri und Schwyz, der welche die Habsburger die Reichsvogtei in Anspruch nahmen, erwarben sii unter Friedrich Ii. die Reichsunmittelbarke it. Uri, Schwyz und Unterwalden erneuerten 1291 (nach Kaiser Rudolfs Tode) auf ewige Zeiten einen schon lteren Bund. Nach der Thronbesteigung Albrechts I. muten sie sich der sterreichischen Herrschaft fgen; aber nach der Ermordung desselben besttigte Heinrich Vii. ihre Freiheitsbriefe (1309). In der Folgezeit bestanden sie wiederholt glorreiche Kmpfe um ihre Freiheit: a) Am Morg arten (einem Vergabhange im Kauton Zng> besiegten die Schweizer Bauern 1315 die geharnischten sterreichischen Ritter, welche unter Herzog Leopold gegen sie gezogen waren; die Eidgenossenschaft vergrberte sich sodann aus 8 Kantone, b) Bei S e m-pach siegten sie (1386) der die sterreicher unter Leopolb Iii. (Sage von Arnolb Winfclrieb). c) Bei St. Jakob an der Birs bei Basel (1444) kmpften 1600 Schweizer gegen die berlegenen Armagnacs (armen Gecken''), welche Kaiser Fricbrich Iii. aus Frankreich herbeigerufen hatte, d) Bei Granfon und Murten (1476) schlugen sie bell mchtigen Herzog Karl bcn Khnen von Burguitb, bcr barauf (1477) bei Nancy fiel. Maximilian erkannte 1499 stillschweigend ihre Unabhngigkeit au, welche im westflischen Frieden 1648 besttigt wurde. . 5)1). Heinrich Vii. Lndwig der Mayer (Ariedrich Iii.). 1. Nach Albrechts Tode whlten die Kurfrsten auf die Befrwortung des Erzbischofs von Trier den Brnder desselben, den Grafen von Luxemburg, Stier als Heinrich Vii. von 13081313 regierte und sich dnrch Aufrecht-i3io erhaltung des Landfriedens als tchtigen Herrscher erwies. 1310 brachte er

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 180

1887 - Leipzig : Freytag
180 und whlten Karl von Bhmen als Gegenknig. Schon stand wiederum ein Brgerkrieg bevor, als Ludwig pltzlich starb. Auch Karl erhielt einen Gegen-knig in dem tapfern, aber machtlosen Gnther von Schwarzburg, der aber bald darauf starb. Nun wurde Karl allgemein anerkannt. Dem neuen Markgrafen Ludwig von Brandenburg aus dem bayrischen Hause stellte sich ein Thronbewerber entgegen, welcher sich fr den 1319 verstorbenen Markgrafen Waldemar (der falsche Waldemar") ausgab. Von Karl wurde er aufaugs anerkannt, spter aber als Betrger aufgegeben; er starb 1356 in Anhalt und wurde mit frstlichen Ehren bestattet. Das Haus Wittelsbach. Otto der Erlauchte + 1253, Herzog in Bayern und Pfalzgraf am Rhein _|____ Ludwig der Strenge, . Heinrich I. besitzt Oberbayern und die Pfalz regiert der Niederbayern pfal; 2. Das Hans ayern Rudolf s 1319 erster Pfalzgraf Cubmtg der tinytr 1314-1346, und erster Erbauer des Schlosses seine Lutte erlosch 1777, worauf von Heidelberg das Haus Pfalz m Bayern folgte. I Adolf t 1327. Ruprecht I. t 1398, grndet die Univ. Heidelberg 1386. Ruprecht Iii., König von 14001410. . 100. Kart Iv. Die goldene Mulle. 1347 1. Mm Iv. (134778), der gelehrte Bildung mit staatsmnnischer ^Einsicht und Klugheit vereinigte, hatte sich berzeugt, da die alte Kaiser-macht unwiderbringlich verloren sei und betrachtete das Reich nur als das Mittel zu dem Zweck : seine Erblnder zu frdern und zu mehren. Deshalb nannte ihn der sptere Kaiser Maximilian Bhmens Vater, des heiligen Rmischen Reichs Erzstiefvater". So erwarb er die Oberpfalz, den grten Teil von Schlesien und die Lausitz. Auch die Mark Brandenburg kam an sein Haus, indem er den letzten Wittelsbacher Markgrafen gegen eine Geldabfindung zum Verzicht zwang. Er verwaltete das zerrttete Land anfangs selbst fr seinen unmndigen Sohn Wenzel und setzte dann an dessen Stelle Sigismund zum Markgrafen von Brandenburg ein. Sein Rmerzug, den er 1356 unternahm, hatte nur die Erwerbung der Kaiser-krne, die sein ueres Ausehen vor den Fürsten erhhen sollte, zum Zweck. Das papstlose Rom war der Schauplatz heftiger Parteikmpfe, während deren der Sohn eines Gastwirts, ein begabter Abenteuerer, genannt Cola di Rienzo (Rienzi) der letzte der Tribunen" Rom zur Republik machte, die nach 7mo-natlichem Bestand ein Ende fand. Viele italienische Patrioten, wie der Snger Petrarca, setzten ihre Hoffnung auf Karl, der aber dafr uuempfuglich war.

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 223

1887 - Leipzig : Freytag
223 Sforza gekommen war. Kaiser Max vermochte nicht, Mailand wieder zu gewinnen und mute den franzsischen König sogar mit demselben belehnen (1504). So in Oberitalien befestigt, wollte der König v. Frankreich als Erbe 1504 des Hauses Anjon, welches seit dem- Ausgang der Hohenstaufen bis 1442 in Neapel geherrscht hatte, auch dieses Land gewinnen und schlo deshalb einen Bund mit Ferdinand oon Aragonien, dem Herrn von Sizilien; doch entzweiten sich die Verbndeten, und Neapel kam zu Aragonien (Spanien), mit dem Sizilien schon seit 1282 verbunden war. Neapel und Sizilien blieben spanisch, bis sie infolge des spanischen Erbfolgekrieges (. 130,3.) dem Kaiser zufielen. Wie nun im Sden Italiens Spanien gebot, so im Norden Frankreich, dessen König Franz I. das inzwischen verlorene Herzogtum Mai-land durch den Sieg bei Mari^nano 1515 wieder gewonnen hatte. 1515 4. Whrend der Kaiser an den wegen Mailand und.penedig gefhrten Kmpfen seiner Zeit sich (Liga von Cambrai, heilige Liga) ohne Vorteil beteiligte, war er in dem Streben, die Macht und den Glanz des Hauses Habsburg zu erhhen, vom Glck begnstigt. Seinen Sohn Philipp ver-mahlte er mit der spter irrsinnigen Jnfantin Johanna, der Erbin der spa-nischen Macht, die denn auch an seinen ltesten Enkel Karl (V.) kam. Seinem zweiten Enkel Ferdinand (Ii.) erwarb er durch Verlobung mit Anna, der Schwester des kinderlosen Knigs Ludwig, die Anwartschaft auf Bhmen und Ungarn, die Ferdinand auch nach dem Tode seines Schwagers 1526 geltend ^ machte, wodurch diese damals vereinigten Lnder an Habsburg-sterreich fielen. Der Kaiser Max selbst hatte die Hausmacht durch Vermhlung mit Maria von Burgund, der Tochter und Erbin Karls des Khnen, betrchtlich vergrert und bald nach seinem Regierungsantritt (1496) alle sterreichischen 149g Lnder, die vorbergehend geteilt gewesen waren (Steiermark u. a.), uebst Tirol vereinigt. 1. Das Zeitatter der Weformation (1555). . 111. Kart Y. und Kranz I. 1. Als Kaiser Max 1519 hingeschieden war, trat neben dessen Enkel 151 Mar! Y. der franzsische König Franz I. als Bewerber um Deutschlands Krone auf. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen (. 112.), dem dieselbe angeboten war, lenkte die Wahl auf den jungen Habsburger, der bereits König von Spanien war. Doch konnte dieser erst im folgenden Jahre 1520 sich in Deutschland krnen lassen. Seine Herrschaft umfate auer 152a Spanien, wozu seit 1h04 Neapel und seit 1282 Sizilien sowie die Besitzungen in Amerika seit deren Entdeckung gehrten, sterreich nebst den Niederlanden und der Fr an che Com te. Diese Lnder waren das Erbe von seinem Grovater Max, der von dem Herzogtum Karls des Khnen nur das ursprngliche Herzogtum Burgund (Bourgogne) an Frankreich verloren

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 232

1887 - Leipzig : Freytag
232 i82k König von Portugal wurde. Die Familie Braganza, von deren Herrschaft sich 1826 das Kaiserreich Brasilien abzweigte, ist noch jetzt im Besitz der portugiesischen Krone. Die Familie des Knigs Philipp Ii. Karl I (V). Gem. Jsabella von Portugal, Tochter Emannels des Groen Philipp Ii. 15561598 ' 1. Gem. Maria 2. Maria v. England 3. Jsabella v. Frankreich 4 Anna v. Portugal Knigin 155358 | v. sterreich ^ <a r' 4. Jsabella T. d. Kaisers Don Karlos f lo68 n. __Philipp Iii. 15981621 Die Herrscherhuser von Portugal. 1. Kap et (Burgund) 10961383 2. Avis 1580 3. Habsburg (Spanien) 1640 4. Braganza seit 1640, in Brasilien seit 1826. . 116. Der Abfall der Niederlande. 1. Der schwerste Schlag, der Philipp Ii. traf, war der Verlust Hollands. Dieser Name bezeichnet ursprnglich nur eine Proviuz der Niederlande, wird aber in der Folge gebraucht, um die 7 nrdlichen Provinzen zusammen zu benennen, welche vou Spanien abfielen. Die Veranlassung zur Erhebung der Niederlnder lag in der Willkr, mit welcher Philipp Ii. ihre verbrieften Vorrechte miachtete. Vormals zum Herzogtum Niederlothriugeu gehrig, hatten sich die Niederlande nach und nach die Selbstndigkeit errnngen, waren aber durch Herzog Karl den Khnen vou Burgund unterworfen worden und durch Vermhlung von dessen Tochter Maria mit Max I. an das Hans Habsburg gekommen. Nach der Einteilung Deutschlands in 10 Kreise (. 110, 2) bildeten sie mit der Franche Comte den burguudischen Kreis. Durch Schiff-fahrt, Handel und Gewerbe reich geworden, hatten sie ihren Uuabhngigkeits-stiut stark ausgebildet und waren im Besitz namhafter Vorrechte (z. B. eigenen Bestenernngsrechts). Karl V., der seine Jugend bei den Niederlndern ver-lebte und als Niederlnder galt, hatte die Provinzen freundlich behandelt. Philipp Ii. setzte seine Stiefschwester Margareta von Parma zur Statthalterin ein, bereit Staatsrat aus hervorragenden Mnnern des Landes, wie Graf Egmont, gewhlt war. Da aber der Kardinal Granvella die weitestgehenden Vollmachten besa, so wurde durch ihn des Knigs Wille ausgefhrt, insbesondere viele Stellen mit spanischen Beamten besetzt und in die wichtigsten Städte spanische Besatzungen gelegt.
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