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1. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 11

1862 - Hildburghausen : Nonne
Achilles. 11 Als sich Priamus der Stadt näherte, stürzten Männer und Frauen ihm aus dem Thore entgegen, umdrängten den Wagen und stießen Jammer- geschrei aus. Am meisten aber klagten die alte Mutter und die zärtliche Gattin. Sie rausten sich das Haar und wollten von keinem Troste wissen. Man führte den Leichnam nach der Königsburg, stellte ihn in der Halle ans, Trauergesänge wurden gesungen und am 10. Tag die Leiche verbrannt. — Hierauf erneuerten sich die Kämpfe. In einem derselben siel auch Achilles, getrosten vom Pfeile des Paris *). 7. Die Griechen wurden der bereits zehnjährigen Belagerung endlich überdrüssig und wünschten sehnlich, nach Hause zurückzuzukehren. Zuvor jedoch sollte noch ein Eroberungsversuch gemacht werden. Sie bauten auf den Rath des Odysteus ein hölzernes Pferd von Thurmeshöhe und brachten an dem weiten Bauch desselben eine verborgene Thüre an. Durch diese krochen Odys- seus, Menelaus, Neoptolemus, der Sohn des Achilles, und mehrere andere Helden, dreißig an der Zahl, in den Bauch des Ungeheuers. Die Griechen schlossen die Thür hinter ihnen zu. Dann verbrannten sie ihr Lager und begaben sich auf die Schiffe, als wollten sie nach Hause segeln. Als die Trojaner den Rauch vom Lager in die Luft steigen sahen und auch die Schiffe verschwunden waren, strömten sie voll Freuden aus der Stadt nach dem griechischen Lager und erblickten hier das gewaltige hölzerne Roß. Wäh- rend sie unter einander stritten, ob man das Wunderthier verbrennen oder in die Stadt schaffen sollte, brachten trojanische Hirten einen gefangenen Griechen daher. Sinon hieß er; sie hatten ihn im Schilfe des Ufers ertappt. Neugierig stellten sie sich im Kreise um ihn herum und forderten ihn auf, zu bekennen, was das Pferd bedeute. Das eben hatte der Arglistige gewünscht; denn er hatte mit seinen Landsleuten verabredet, sich gefangen nehmen zu lassen und die Trojaner über die Bestimmung des Rosses zu täuschen. Er fing laut an zu weinen und stellte sich, als könnte und dürfte er nicht das Gcheimnißmnit dem Pferde verrathen. „Nein ich bitte euch!" schrie er, „tödtct mich lieber auf der Stelle." Um so neugieriger wurden die Trojaner. Endlich gab er ihren Bitten und Drohungen nach. „So hört denn," rief er, „die Griechen schiffen jetzt nach Hause, für eine glückliche Heimkehr ist auf Befehl des Priesters dieses Pferd gezimmert als Sühnungs- geschenk für die beleidigte Schutzgöttin eurer Stadt, deren Bildniß Odysteus und Dimodes einst srevelmüthig euch entwendet haben. Kommt das Pferd unverletzt in eure Stadt, so wird sie, nach dem Aussprüche des Priesters, unüberwindlich sein und ringsum die Völker beherrschen. Das eben wollten eure Feinde verhindern und baueten es absichtlich groß, damit es nicht durch die Thore gehe." So sprach der listige Grieche. Die Trojaner glaubten den gleißenden Worten. Eiligst wurden Räder unter dem Pferde angebracht, Stricke an demselben befestigt und nun spannet sich Jung und Alt davor. Wer nicht so glücklich war, einen Strick erfassen zu können, schloß sich an die langen Reihen der Knaben und Mädchen, die schön geschmückt zu beiden J) Nach einer spätern Sage hatte Thetis den neugebornen Achilles in die Fluthen des Styx, eines Flusses in der Unterwelt, getaucht, wodurch er am ganzen Körper unverwundbar wurde; nur die Ferse, an der die Mutter das Kind festhielt, wurde von dem schützenden Wasser nicht berührt. Paris habe nun den Achilles getödtet, in- dem er seinen Pfeil nach der verwundbaren Ferse richtete.

2. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 12

1862 - Hildburghausen : Nonne
12 Alte Geschichte. Seiten gingen und feierliche Lieder sangen. Das Pferd konnte nicht dnrch das Thor kommen. Da ward dieses sammt einem Theile der Stadtmauer nieder- gerissen. Jubelnd schob man das Pferd durch die weite Oeffnung, der Zug geht durch die langen Straßen, hin nach der Burg. Hier, vor dem Tempel der Göttin, wird das Wnnderthier feierlich ausgestellt, damit Jeder es sehen und über seinen Besitz sich freuen möge. Fröhlich war der Tag, aber schrecklich die darauf folgende Nackt. Wahrend Alles im tiefen Schlafe lag, schlich Sinon zu dem Pferde, öffnete teile die Thüre und die geharnischten Männer stiegen aus dem finsteren Bauche hervor. Sie gingen nach den Thoren der Stadt; die Wächter schliefen; man tödtete lie. Draußen aber harrten schon der Griechen beutelustige Schaaren. Die Thore werden geöffnet und mit freudigem Kriegsgeschrei dringen die Griechen in die wehrlose Stadt. Schon läuft Sinon mit der Brandfackel in den Straßen umher und zündet die Häuser an. Zu spat bemerkten die Trojaner den Verrath. In allen Straßen, in allen Häusern wird blutig gekämpft. Bald steht die ganze Stadt in heller Lohe. Was nicht unter dem Schwerte der Griechen fällt, findet seinen Tod in den Flammen, oder wird unter den Trümmern der einstürzenden Häuser begraben. -—- Nur ein kleines Häuflein rettete sich, mit ihm der fromme Aeneas. Wie er Alles verloren sah, wie schon die Flamme aus dem Giebel seines Daches hell- lodernd gen Himmel schlug; da nahm er seinen Vater Anchises aus die Schultern, sein Söhnlein Askanius bei der Hand und rettete sich aus dem Brande. Nach langen Irrfahrten fand er endlich in Italien Ruhe und wurde hier groß und mächtig. Nicht so glücklich war der König Priamus. Er hatte sich mit Weib und Kind in das Innere des Pallastes geflüchtet und sich dort vor dem Altare der Hausgötter flehend nieder geworfen. An dieser heiligen Stätte hoffte der unglückliche Greis Gnade zu finden bei den erzürnten Feinden. Aber er hatte sich geirrt. Mit entblößten Schmeckern drangen sie herein, erst stachen sie die Söhne nieder vor den Augen ihres Vaters, dann diesen selbst. Sein Weib und seine Töchter schleppten sie aus die Schiffe und vertheilten sie als Sklavinnen unter sich. Menelaus bekam seine Helena wieder; aber die heilige Jlios lag in Trümmern, gefallen war Priamus und das Volk des lanzenkundigen Königs J). 3. Sparta: Lykurg 888. vor Chr. 1. Sparta erobert durch die Dorier (1100), Königthum. Die Gesetzgebung des Lykurg: zwei Könige, fünf Ephoren, der Rath der 28 Alten, die Volksversammlung. Acker- vcrtheilnng, eisernes Geld, gemeinschaftliche Mahlzeiten: die schwarze Suppe. Lykurg und Alkaüdros. 2. Erziehung; das Kind, die Knaben, die Mädchen. 3. Tapferkeit, List und Verschlagenheit, Selbstbeherrschung der Spartaner. 4. Lakonische Kurze. Die Heloten. Der Eid der Spartaner, der Tod des Lykurg. 1. Im Peloponnes, an den Ufern des Eurotas, lag eine alte Stadt ohne Mauern und Thore. Das war Sparta, (S. 6. Anm.), das Haupt x) Der griechische Dichter Homer (um 1000 vor Chr.) hat die Kämpfe der Griechen vor Troja in der sogenannten Iliade besungen. Ein anderes Heldengedicht, die Odyssee, erzählt die wunderbaren Irrfahrten und Abenteuer des Odysseus aus seiner Rückkehr von Troja nach Jthaka. Siehe Odysseus: Kursus 2. S. 15—25.

3. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 14

1862 - Hildburghausen : Nonne
14 Alte Geschichte. dem Stock ein Auge ausschlug. Lykurg -lieb stehen und zeigte schweigend den Bürgern sein blutiges Gesicht. Bei diesem Anblick wurden'sie von Scham und Neue ergriffen, sie überlieferten den Thäter an den Gesetzgeber und begleiteten ihn unter Aeußerungen der Theilnahme nach Hause. Lykurg war mit dieser Sühne zufrieden, entließ die Menge und nahm den Räuber seines Auges mit sich in sein Haus. Zerknirscht und erbangend stand der Jüngling vor dem Verletzten. Dieser aber sagte ihm kein hartes Wort, ent- fernte nur seine gewöhnlichen Diener und ließ den Alkandros deren Dienste verrichten. Der Jüngling vollzog gehorsam die Befehle seines Herrn und lernte bald den großen Mann so schätzen, daß er mit aller Liebe an ihm hing und Allen das Lob des Lykurg verkündete. 2. Lykurg wollte sein Volk zu tapfern Kriegern erziehen, daher wur- den Alle frühzeitig und fort und fort im Laufen, Schwimmen, Werfen ge- übt. Diese Uebungen wurden in leichter Unterkleidung angestellt und die Uebungsplätze hießen Gymnasien *). Der Staat sollte überhaupt nur aus gesunden und kräftigen Bürgern bestehen. Daher wurden nur kräftige Kin- der ausgezogen, schwächliche dagegen in eine Kluft geworfen. Die Er- ziehung war streng und abhärtend: die Kinder wurden nicht eingehüllt, man gewöhnte sie an geringe Kost und pünktlichen Gehorsam. Sobald die Knaben das siebente Jahr erreicht hatten, entzog sie der Staat der elterlichen Erziehung und nahm sie unter seine eigene Aufsicht. Von unn an ließ man sie beständig zusammen leben, mit einander essen, spielen und lernen. Lesen und Schreiben lernten sie nur zur Nothdurft: dagegen vor Allem Gehorsam gegen die Oberen, Bescheidenheit gegen ältere Leute, Ausdauer unter Mühseligkeiten, Sieg im Kampfe. Darum hielt man sie mit den Jahren immer strenger; man ließ sie jeder Zeit in leich- ter Kleidung und baarfuß gehen, nackend spielen, Hunger und Durst, Frost und Hitze, sonne allerlei Anstrengungen ertragen. Die Streu, auf welcher sie schliefen, mußten sie sich selbst zusammentragen und das Schilf dazu, welches am Flusse Enrolas wuchs, mit der bloßen Hand knicken. — Selbst die Mädchen härtete man durch Wettlauf und Ringen ab, damit sie spartanischer Männer werth wären. Bei den Spielen priesen die Jung- frauen die Thaten der würdigsten Jünglinge oder spotteten der Schwachen und Feigen. Feigheit war die größte Schande und Flucht in der Schlacht ehr- los. Deshalb gab eine spartanische Mutter ihrem Sohne, als er in den Krieg zog, den Schild mit den Worten: „Mit ihm oder auf U;m!* 2j". — Als eine Spartanerin die Nachricht erhielt, ihr Sohn sei gefallen, fragte sie rasch: „Und hat er gesiegt?" Als man ihr das bejahte, fuhr sie fort: „Nun dazu habe ich ihn geboren, daß er für sein Vaterland zu sterben wisse." — Die spartanischen Schwerter waren kurz, „denn, sagte einst ein Spartaner, wir lieben es, dem Feinde nahe zu sein." — Eine Schlacht U Gymnasien von dem griechischen Worte gymnos (nackt, leicht gekleidet). Zu Athen verband man mit diesen Gymnasien auch Uebungen in der Bildung des Geistes und davon haben unsere Gelehrtenschnlen den Namen „Gymnasien." 2) Es war griechische Sitte, den siegreich Gefallenen, auf seinem Schilde vom Schlachtfelds zu tragen.

4. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 17

1862 - Hildburghausen : Nonne
Solon. 17 fcn hatte, ehe sie der Volksversammlung vorgelegt wurden. Der Volks- versammlung endlich stand die Entscheidung zu über die Annahme der Gesetze, über Krieg und Frieden, über die Wahlen der Beamten, über Er- theilung des Bürgerrechts und dergleichen. Außerdem war noch eine außerordentliche Behörde, der Areopag. Dieser Gerichtshof bestand aus den Archonten, welche nach Ablauf ihres Amtsjahres untadelig befunden worden waren. Er hatte alle Klagen über Mord, Ver- wundung, Raub, Frevel am Heiligen, Bestechung und Hochverrath zu ent- scheiden. Auch kam ihm die Aufsicht über die Amtsführung der Archonten, und die Beschlüsse der Volksversammlung, sowie über die öffentlichen Sitten zu. Daher nannte man ihn „das Auge des Gesetzes." Seine Sitzungen hielt er auf dem Areopag oder Marshügel und zwar bei Nacht und im Finstern, damit die Richter nicht durch das Ansehen der Beklagten bestochen würden. Das Urtheil fällten die Richter durch Steinchen, die schwarzen verdammten, die weißen sprachen frei; waren die Stimmen gleich, so ward an- genommen,. daß die Götter selber zu Gunsten des Beklagten entschieden hätten. Besonders sorgte Solon für die Erziehung der jungen Bürger in Künsten und Wissenschaften. Zu diesem Zwecke waren besondere An- stalten, die Gymnasien, errichtet, in denen der Körper durch zweckmäßige Uebungen gestärkt, der Geist durch Musik und durch das Lesen der besten Volksdichter für alles Edele empfänglich gemacht wurde. Auch Philosophie und Beredtsamkeit waren Gegenstände des Unterrichts und der junge Athener mußte sich zeitig üben, seine Gedanken schön und fließend aussprechen zu können, um dereinst in der Volksversammlung durch den Zauber der Rede seine Mitbürger für seine Ansichten zu begeistern. — Müssiggang war auf das Strengste verboten. Die ganze Stadt sollte nur aus fleißigen, thätigen Bürgern bestehen. Jeder war sogar ehrlos, der nicht irgend ein Gewerbe, eine Kunst betrieb, wovon er sich nährte. Als Solon sein Werk vollendet sah, verließ er Athen und besuchte Aegypten, Cypern und die Staaten Kleinasiens. 3. Am berühmtesten ist in dem letztgenannten Lande sein Besuch bei dem Könige Krösus in Lydien. Dieser war einer der mächtigsten Fürsten jener Zeit. Sein Reich umfaßte die blühendsten Länder Kleinasiens und hatte nach Osten den Fluß Halys H zur Grenze. Keine seiner Unternehmungen war ihm bis dahin fehlgeschlagen und sein Reichthum ist bis aus den heutigen Tag sprüchwörtlich geblieben. Zu ihm, der in Sardes 4) residióte, kam auch Solon. Der König empfing ihn mit Freuden und bewirthete ihn in seiner Hofburg auf das Gastlichste. Am dritten oder vierten Tage führten ihn die Diener auf Krösus Befehl in den Schatzkammern umher und zeig- ten ihm alle Pracht und Herrlichkeit. Als nun Solon alles betrachtet hatte und wieder vor den König geführt wurde, richtete dieser an ihn folgende Worte: „Mein Freund von Athen, man hat uns schon viel von deiner Weisheit und deinen Wanderungen erzählt; nun möchte ich dich fragen, wen du von allen Menschen, die du kennst, für den glücklichsten hältst." Dies sagte er in der Meinung, daß er der glücklichste sei. Solon aber Z Der Halys führt jetzt den Namen Kisil Jrmack. — Sardes, Hauptstadt von Lydien (S. 4. Anm.), an einem Nebenflüsse des Hermus. 2

5. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. VI

1862 - Hildburghausen : Nonne
Vi Vorrede. Abtheilung nach Inhalt und Form eine ganz andere sein muß, als für eine höhere, bei dem Schüler eine ungleichmäßige und so zu sagen, ungerechte Anschauungsform der verschiedenen Geschichtsperioden entsteht. Ein dritter unvermeidlicher Uebelstand endlich ist der, daß alle die Schüler, die ihrer Verhältnisse halber, auf nicht lange Zeit eine höhere Anstalt besuchen — und ihre Anzahl ist nicht gering — mit einer mitten abgebrochenen Gc- schichtskenntniß abgehen. Ihr Wissen geht bis zum Untergänge Westroms, bis zur Reformation, oder es fängt bei den genannten Punkten erst an, das Uebrige ist ihnen unbekannt geblieben. Und doch ist es wünscheus- werth und selbst Pflicht der Schule, daß auch früher abgehende Schüler einen einigermaßen vollständigen Ueberblick der Geschichte mit in's Leben hinübernchmen. Es bedarf daher, um den erwähnten Nachtheilen auszuweichen, vor Allem einer andern, pädagogischen Vertheilung des Unterrichts- stoffes. Wir ineinen aber, es könne eine solche Auswahl des historischen Materials stattfinden, daß dem Schüler im Laufe jedes Schuljahres aus dem ganzen Umfange der Geschichte Bilder vorgeführt und diese so geord- net werden, daß sie für denselben ein Ganzes, wenn auch nur ein rela- tives Ganze, bilden. Schon die unterste Klasse würde also, wenn auch in einem nach Form und Inhalt möglichst elementaren Kursus, Bio- graphien aus allen Zeiträumen kennen lernen. In der folgenden würden dieselben, jedoch unter Einreihung von eben so viel neuen, gedrängt wie- derholt: dies Alles mit tieferer Auffassung, sowie zugleich mit umfassenderer Einführung in den jedesmaligen Zeitraum. Auf der dritten Stufe endlich erfolgte wiederum ein successives Durchwandern der ganzen Geschichte aus Grund der beiden frühern Kurse, in Verbindung mit steter intensiver und ertcnsiver Erweiterung. Z Durch eine solche Vertheilung würde, glauben wir, den oben gerüg- ten Ucbclständen vorgebeugt. Der Schüler würde durch eine so durch- greifende W i e d e r h o l u it g möglichst vor dem Vergessen bewahrt wer- den; ferner würde durch die, in bcn beiden nachfolgenden Kursen dem reife- ren Alter des Schülers entsprechendeir Erweiterungen eine gleichmäßigere und tiefere Auffassung vermittelt; endlich würde selbst dein Schüler, der nur eine oder zwei untere Klassen besuchte, der Umfang der ganzen Geschichte und zwar gemäß seiner geistigen Reife vorgeführt, so daß er nicht blos Bruchstücke, nicht blos einen Anfang ohne Ende mit fortnehmen würde. Zu einer fruchtbaren Betreibung der Geschichte auf der Schule halten wir aber namentlich noch die größtmöglichste Selbstthätigkeit des Schülers für nothwendig. Derselbe muß sich der jeweiligen Geschichts- stoffc so bemächtigen, daß er sie ausführlich und in möglichst guter Sprache wieder erzählen kann. Dazu genügt nicht, daß der Lehrer die Biographien *) *) Wir haben diese also aufsteigenden Kurse ans dem Titel als „koucentrisch sich erweiternde" bezeichnet, und in ähnlicher Weise auch Lehrbücher für die deutsche Sprache und die Geographie bearbeitet. Vergl.: „Deutsche Schulgrammatik für hö- here Schulen" von Lehrern der Realschule zu Annaberg. In drei Kursen. Annaberg bei L. Nonne. Zweite Ausl. 1857. — Elemente der Geographie in Karten und Text, methodisch dargestellt in vier Kursen von Dr. Stößner. Annaberg, Rudolph H Dieterici. Zweite Aust. 1862.

6. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 19

1862 - Hildburghausen : Nonne
Solon. 19 4. Und das Unglück des Krösus blieb nicht aus. In Persien trat um 555 vor Chr. ein Held auf mit Namen Cyrus (560—529 vor Chr.), der seine Herrschaft immer weiter, längst des Euphrat und Tigris bis west- lieh an das mittelländische Meer, ausdehnte. Krösus war darauf bedacht, ob er nicht die wachsende Macht der Perser aufhalten und umstürzen könne. Er schickte daher Abgeordnete mit Geschenken an das Orakel zu Delphi und fragte: ob er wider die Perser in den Streit ziehen solle? Darauf wurde ihm die Antwort zu Theil: „Geht Krösus über den Halys, so wird er ein großes Reich zerstören." Krösus freute sich über diesen Ausspruch; denn er glaubte die Zusicherung darin zu finden, daß er des Cyrus Reich über- wältigen werde. Er rüstete also ein Heer, überschritt den Halys, den Gränz- fluß seines Landes und fiel in das Nachbarland ein. Die erste Schlacht zwischen den Lydiern und Persern blieb obue Entscheidung, die Nacht trennte die mit Erbitterung kämpfenden Heere. Da aber Krösus die Kriegsmacht des Gegners überlegen fand, zog er wieder heim gen Sardes in der Absicht, seine Streitkräfte durch Bundesgenossen zu verstärken und nach Verlauf des Winters den Krieg wieder aufzunehmen. Doch war ihm Cyrus auf dem Fuße nachgefolgt und stand, ehe es jener geahnet hatte, vor der Hauptstadt. Die zweite Schlacht, die Krösus zur Rettung des eigenen Landes wagen mußte, ging verloren. Nach 'vierzehntägiger Belagerung wurde Sardes er- stürmt im Jahre 548 vor Chr. Krösus wurde gefangen und dem Könige Cyrus überliefert. Es war geschehen, was das Orakel geweissagt: Den Halys überschreitend, hatte er ein großes Reich, sein eigenes Reich, zerstört. Der Sieger ließ ihn in Ketten legen, einen Scheiterhaufen errichten und den Ueberwuudenen sammt zweimal sieben lydischcn Knaben daraufsetzen. Als nun Krösus vor sich diesen schrecklichen Tod sah, da gedachte er der Worte des Solon: „Kein Mensch sei glücklich zu nennen, dieweil er noch lebe," und rief laut aus: „O Solon, Solon, Solon!" Als Cyrus dieses hörte, sandte er die Dolmetscher hin und ließ fragen, wen er da anrufe? Krösus schwieg und antwortete nicht; als man aber heftig in ihn drang, sprach er: „Einen Mann, darum ich viel gäbe, wenn er zu allen Herrschern redete." Da fragten sie weiter, was er damit meine, und nöthigten ihn, seine Unterredung mit dem athenischen Weisen zu erzählen. Da befahl Cyrus, das Feuer, das schon an allen Enden emporloderte, eilends aus- zulöschen und den Krösus sammt seinen Leidensgefährten herabzuuehmen. Solchergestalt wurde dem Solon?) der Ruhm zu Theil, daß er durch Einen Spruch der Könige Einen vom Tode errettet und einen andern Weis- heit und Mäßigung gelehrt habe. 5. Miltiades: Schlacht bei Marathon 490 vor Chr. 1. Empörung der kleinasiatischen Griechen (500) gegen Darins Hystaspis (521—485); erster Zug der Perser gegen die Griechen unter Mardonius: 492; die Gesandten der r) Er ist derselbe, der in dem biblischen Buche Esra unter dem Namen Kores vorkommt und den Juden im Jahre 536 aus der babylonischen Gefangenschaft die Rückkehr nach Juda gestattete. Vergl. Esra 1, 1. ff. — Die Jugendgeschichte und die übrigen Lebensschicksale des Cyrus: Kursus 2. S. 32—35. 2) Pisistra ins und seine Söhne, Kursus 2. S. 29—31. 2*

7. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 20

1862 - Hildburghausen : Nonne
20 Alte Geschichte. Perser m Athen und Sparta. 2. Zweiter Zug der Perser, 490: Die Schlacht bei Marathon. (Landung in Attika, die Hilfe Plataa's, Rede des Miltiades, Flucht der Perser, die Siegesbotschaft in Athen.) 3. Ankunft der Spartaner. — Miltiades stirbt im Gefängniß. 1. Nachdem der Perserkönig Cyrus beu Krösus überwunden und das Land der Lydier sich zinsbar gemacht hatte, unterwarf er auch die Nieder- lassungen der Griechen an der Westküste Kleinasiens. Die kleinasiatischen Griechen jedoch empörten sich ein halbes Jahrhundert später, 500 vor Chr., gegen den Perserkönig Darius Hystaspisc. Dieser aber erschien schnell mit einem Heere und unterwarf sic wieder. Bei der Gelegenheit merkte er, daß auch die Athener an dem Kriege Theil genommen hatten. Sie hatten nämlich ihren kleinasiatischen Landsleuten auf deren dringende Bitte einige Schiffe geschickt. Darius ergrimmte über die Einmischung dieses Volkes, und schwur, dasselbe nachdrücklich zu züchtigen. Damit er es aber nicht vergäße, mußte ihm alle Tage bei der Mahlzeit ein Diener zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" Und Darius vergaß der Athener nicht. Unter dem Oberbefehl des Mardonius ließ er im Jahre 492 ein gewaltiges Heer und eine starke Flotte ausgehn. Jenes setzte über den Hellespont^s und unterwarf sich mehrere Gebiete in Thrazien* 2). Diese fuhr an der europäischen Küste ent- lang um das Vorgebirge Athos?) herum. Hier gingen bei einem heftigen Mordwinde 300 Schiffe mit mehr als 20,000 Mann zu Grunde. Das Landheer war nicht glücklicher. Durch einen nächtlichen Ueberfall der Thrazier wurde es fast völlig aufgerieben und Mardonius selber verwundet. So kehrte er mit Schimpf und Schande nach Asien zurück, ehe er noch die, gegen welche er gesendet war, zu Gesicht bekommen. Dieser mißlungene Versuch reizte nur noch heftiger den Zorn des persischen Großkönigs. Er rüstete jetzt eine noch furchtbarere Macht. Bevor er sie aber abschickte, wollte er noch einmal die Griechen ein- laden sich freiwillig zu unterwerfen. Er sandte Herolde aus, den einen hierhin, den andern dorthin, durch ganz Griechenland, Wasser und Erde, als Zeichen ihrer Unterwerfung, zu fordern. Die Ueberreichung einer Schale mit Wasser deutete nämlich auf die Unterwerfung aller Flüsse und Seen, und einer anderen mit Erde auf die Unterwerfung des ganzen festen Landes hin. Viele Städte und die meisten Inseln unterwarfen sich den Persern. In Athen und Sparta aber geriethen die Bürger über dieses Ansinnen so in Wuth, daß sie die Gesandten im Gräben und Brunnen warfen, mit den höhnenden Worten: „Dort nehmt euch nach Belieben!" 2. Als dies dem Darius berichtet wurde, rief er seine Feldherren D atis und Artaphernes zu sich und sprach: „Wohlan, ziehet hin nach Griechen- land und machet zu Knechten die Männer von Athen und bringet die Knechte *) Unter Darius Hystaspis (521—485), dem 2. Nachfolger des Cyrus, ließ Serubabel an der Stelle des durch Nebukadnezar 588 vor Chr. zerstörten Tempels zu Jerusalem einen neuen, den Serubabelfchen Tempel, erbauen, 520—515 vor Chr. Vergl. Esra 4, 24 und Cap. 5. 6. 2) Hellespont ist die Meerenge, die Europa von Asien trennt, jetzt die Straße der Dardanellen genannt. — Thrazien, S. 3. Anm. — Athos, ein hoher Berg auf der östlichsten der drei Erdznngen, in die Mazedonien nach Süden zu ausläuft.

8. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 22

1862 - Hildburghausen : Nonne
22 Alte Geschichte. hatte Miltiades vorausbedacht und eilte mit einem Theile dcs Heeres in vollem Laufe nach der Stadt zurück. Als nun die Barbaren vor dem Hafen Athen s erschienen, fanden sie ihn durch ein schlagfertiges Heer wohl- beschützt und segelten verdrossenen Sinnes heim nach Asien. Das ganze Lager der Perser mit all' seinen Kostbarkeiten, sammt den für die Griechen bestimmten Fesseln und dem Marmorblocke kam in die Hände der Sieger. Von den Barbaren waren in dieser Schlacht gefallen 6400 Mann. Die Athener dagegen zählten nur 192 Gefallene. Außer diesen starb noch ein Anderer eines rühmlichen Todes. Als nämlich der Sieg der Athener entschieden war, machte sich ein Bürger, um daheim der erste Siegesbote zu sein, sofort auf den Weg und gelaugte in fliegender Eile nach Athen; nachdem er mit stockendem Odem hineingerufen: „Freut euch ihr Bürger! wir haben gesiegt!" fiel er entseelt zur Erde. — Das war die siegreiche Schlacht bei Marathon im Herbste des Jahres 490 vor Chr. 3. Nach dem Vollmonde traf auch das Heer der Lazedämonier in Athen ein, nachdem cs durch Eilmarsch in drei Tagen von Sparta nach Attika geeilt war, um noch zu rechter Zeit zu kommen. Da sie nun aber die Schlacht schon vollbracht fanden, wollten sic wenigstens die Leichen der Perser sehen. Sie gingen daher nach Marathon und besahen sich das Schlacht- feld und nachdem sie die Athener und ihre That gelobt, gingen sie wieder tiach Hause. So wurde den Athenern der Ruhm zu Theil, die Ersten von den Hellenen zu sein, welche ein zehnfach überlegenes Heer der gefürch- teten Perser schmachbedeckt aus dem Lande hinaus geschlageit hatten. Dem Miltiades erwies man Anfangs große Ehren, doch bald ward sein Name ein Gegenstand des Neides. Feinde suchten ihn verdächtig zu machen, als strebe er nach der Alleinherrschaft, und eine unglückliche Unter- itehmung (489) gegen die Insel Paroöi) erleichterte ihnen den Sieg. Er wurde zu einer Geldbuße von 50 Talenten *) verurtheilt und da der Arme diese nicht bezahlen konnte, in das Gefängniß geworfen, wo er bald an seinen bei Paros erhaltenen Wunden starb. 6. Leorüdas und Themistokles: Thermopylae und Salamis 480 vor Chr. 1. Rüstung des Darms Hystaspis (ch 485) und des Xerxes (485—465) zum dritten Zuge gegen die Griechen. Aufbruch ans Asien: 480. Brücke über den Hellespont. Kanal durch das Vorgebirge Athos. 2. Heerschau in Thrazien. Zug bis an die Thermopylen. Themistokles in Athen. 3. Kampf bei Thermopylä. Ephialtes. Heldentod des Leonidas und der dreihundert Spartaner. 4. Die Athener retten sich auf die Schiffe („hölzerne Mauern"). Sieg deö Themistokles bei Salamis. Flucht deö Terpes. 5. Fernere Schicksale und Tod des Themistokles. I. Als die Nachricht von der Niederlage bei Marathon an den König D arius kam, da entbrannte sein Zorn noch heftiger gegen die Athener und er rüstete sich zu einem neuen Feldzuge gegen Hellas vier ganzer Jahre lang. Aber er starb, ehe er ausführen könnte, was er im Sinne hatte, im Jahre *) Paros, Insel im ägeischen Meere, gehört zu der Inselgruppe der Cykladen. — Ein attisches Talent war eine Geldsumme von 1375 Thalern.

9. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 24

1862 - Hildburghausen : Nonne
24 Alte Geschichte. Auf seinen Rath hatten daher die Athener von den Einkünften ihrer Silber- Bergwerke zu Laurium *), die bisher unter die Bürger vertheilt worden waren, eine Flotte von 300 Ruderschiffen erbaut und sich durch ein neues Bünd- niß mit Sparta gegen den Feind gerüstet. 3. Die Perser waren ohne Widerstand zu finden bis zum Engvasse von Thermophlä gezogen. Hier, wo ein morastiger Küstenstrich von der einen, und das steile Oeta-Gebirge von der andern Seite nur einen schma- len Steg gelassen hat, hielt der spartanische König Leoni das mit 300 Spar- tanern und 0000 verbündeten Truppen. Xerxes lachte, als er hörte, daß dieses Häuflein seine Millionen aufzuhalten gedächte und sich zu dem Kampfe wie zu einem Feste schmückte. Er schickte Boten hin, ihm sofort die Waffen auszuliefern. „Komm und hole sie!" war die Antwort. Und als den Grie- chen gesagt wurde, der Feinde seien so viele, daß die Sonne verdunkelt würde, wenn sie ihre Pfeile abschössen, erwiederte ein Spartaner kalt: „Um so besser, dann werden wir im Schatten fechten." Noch zögerte Serres mit dem Angriffe. Er konnte es sich nicht als möglich denken, daß diese Hand voll Menschen wirklich Widerstand leisten würde und ließ ihnen vier Tage Zeit, zur Besinnung zurückzukehren und abzuziehen. Dann aber ließ er seine Asiaten gegen den Hohlweg losstürmen. Hier standen die Griechen, dicht geschloffen, Mann an Mann, in der Linken die Schilde, die sich wie eine eherne Mauer vor der Reihe herzogen, an der die Pfeile der Barbaren klirrend abprallten; mit der Rechten streckten sie einen Wald langer Lanzen vor sich hin. Schaar auf Schaar stiirmte heran und suchte den Wald zu durchbrechen, aber immer wurden sie über die Lei- chen der Ihrigen zurückgeworfen. Terres ließ jetzt die Tapfersten seines Heeres, die „unsterbliche Schaar" genannt, vorrücken. -Auch sie fielen. Kein Perser mochte mehr den Angriff wagen. Wiederbolt sprang der König von seinem Throne, von wo aus er dem Kampfe zusah, wüthete und tobte und ließ seine Schaaren mit Geißeln in den Hohlweg peitschen, wo ihr sicheres Grab bereitet war. Hier wäre vielleicht schon die ganze Macht der Perser gescheitert, hätte sich nicht unter den anwohnenden Griechen selbst ein Verräther gefunden. Ephialtes hieß dieser Elende, der den perffschen Feldherren einen Fußpfad über das Gebirge entdeckte. Die Perser folgten, überstiegen die Wald- höhen und fielen den verrathenen Griechen in den Rücken. Da war alle Rettung dahin. Leoni das sandte Alle, die nicht Spartaner waren, zurück, auf daß sich Jeder seiner Stadt und anderen Gefahren des Vaterlandes erhalte. Er selbst opferte, um zuvor seine und seiner Gefährten Todtenfeier zu begehen, in seinem Königskleide den Göttern von Sparta und hielt mit seinen 300 Spartanern eine letzte Mahlzeit. Dann stürzten sie in die Feinde, die, wie Gras mrter der Sense, unter ihren Strichen fielen. Indeß mehr und mehr schmolz auch das Häuflein der Griechen unter den wiederholten Angriffen der Feinde. Bedeckt von Lanzen und Pfeilen sanken endlich alle die tapfern Streiter hin, Leonidas an ihrer Spitze, von Tausenden der ge- l) Laurium, erzhaltiges Gebirge in Attika, unweit Suniuin.

10. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 25

1862 - Hildburghausen : Nonne
Leonidas und Themistokles. 25 fallenen Perser umgeben. i) — Solchergestalt war der Kampf der Griechen bei Thermopylä im Sommer 480 vor Chr. 4. Von nun an wälzten sich die persischen Schaaren unaufhaltsam vorwärts. Hinter ihnen schlugen Städte und Dörfer in Flammen auf, vor ihnen her flohen die unglücklichen Bewohner dem Peloponnes zu, der nur durch eine schmale Erdzunge mit dem festen Lande zusammenhängt. Diesen Isthmus befestigten die Spartaner, zogen querüber eine starke Mauer und überließen Athen seinem Schicksal. In dieser hoffnungslosen Lage schick- ten die Athener Boten nach Delphi, den Gott um Rath zu fragen. Der aber gab den Bedrängten die dunkele und wenig ermuthigcnte Antwort: „Athen müffe Schutz hinter hölzernen Mauern suchen." Inmitten der allgemeinen Rathlosigkeit und Aufregung ward Themi- stokles der Retter. „Die hölzernen Mauern," versicherte er, „seien die Schiffe, diese seien von dem Gotte selbst zur Rettung bestimmt; darum möchte man die Stadt verlassen und jene besteigen." Die Athener verließen denn getrosten Muthes die theure Heimat, das Grab ihrer Väter, die Wiege ihrer Kinder. Weiber und Kinder wanderten nach den benachbarten Küsten und Inseln aus; die ganze waffenfähige Mannschaft aber begab sich mit Themi- stokles ¿ms die Schiffe und die ganze griechische Flotte sammelte sich bei der Insel Salamis, unweit Athen. Kaum hatten die Athener ihre Stadt ver- lassen, so folgte Zberres, bedeckte das ganze Land mit seinen Schaaren, plün- derte die Stadt und zündete sie an. Von Salamis aus sahen die Athener die Rauchsäulen und Feuerflammen. Zu gleicher Zeit erschien die persische Flotte in der Nähe von Sa- lamis. Das ganze Meer, so weit das Auge reichte, war mit persischen Segeln bedeckt. Da sank, wie einst am Tage bei Marathon, Aller Muth. Keiner der Verbündeten wollte bei den Athenern ausharren. Die Pelopou- nescr waren der Meinung, man solle nur den Peloponnes vertheidigen, weil Attika nach der Zerstörung Athen's doch nicht zu retten sei. Da wagte Themistokles ein verzweifeltes Mittel. Er schickte heimlich einen treuen Skla- ven zum Xerrcs und ließ ihm sagen: „Großer König, ich bin dein Freund und wünsche in deine Dienste zu treten. In der folgenden Nacht wollen die Griechen aus dieser Meeresbucht entfliehen. Schließe sie ein, dann ist die ganze Flotte in deinen Händen." Lerres folgte diesem Rathe, umschloß noch an demselben Abend die Bucht von Salamis und die Griechen, welche entfliehen wollten, sahen sich nun gezwungen, zu kämpfen. Schon hatte aber Themistokles die ganze athenische Flotte zum Empfang der Feinde gerüstet; diese griff tapfer an und das machte» den Uebrigen Muth. So kam es zur Schlacht bei Salamis im Herbste des Jahres 480 vor Cbr. Die persischen Schiffe liefen in der Dunkelheit der Nacht und in Gewäfferit, die sic nicht kannten, gegen Klippen; von der großen Anzahl konnten die Perser keinen Gebrauch machen, denn in der engen Bucht kamen nur wenige zum Gefecht. Die persischen Schiffe wareit auch viel schwer- *) *) Später wurde den gefallenen Helden ein Denkmal Lei Thermopylä errichtet Mit der Aufschrift: „Wandrer sag's zu Sparta, daß, seinen Gesetzen gehorsam, wir erschlagen hier liegen." Ein Löwe von Stein zeigte zugleich dem Wanderer die Stätte, wo der Löwenmnthige selbst gefallen war.
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